Die Bushaltestelle befindet sich vor einer Hochschule und einem TV-und Radiosender Sao Paulos, an der Avenida Paulista. Auch der neueste Präfekt, Fernando Haddad aus Lulas Arbeiterpartei(PT), zuvor dessen Bildungsminister, weigert sich, auf die Forderungen der nichtprivilegierten Bevölkerung einzugehen und endlich u.a. entsprechende Fahrpläne an den Haltestellen anbringen zu lassen. Für den vierten Protesttag gegen Fahrpreiserhöhungen wurde von der Teilstaatsregierung der Einsatz von Spezialeinheiten der Polizei angekündigt – ein S-Bahn-Streik hat das Verkehrschaos deutlich erhöht.
Brasiliens großstädtisches öffentliches Verkehrssystem wurde auch unter Lula-Rousseff so gestaltet, daß Armen und Verelendeten der Slumperipherie stark erschwert wird, am attraktiven, zumeist von Mittel-und Oberschicht genutzten gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Plastisches Beispiel ist Sao Paulo – laut Lokalmedien brauchen Bewohner der Südzone, der Region der Trasse M`Boi Mirim für die rd. 18 Kilometer bis zum Stadtzentrum mindestens zwei Stunden und 25 Minuten, die extrem kräftezehrende Fahrt in überfüllten Bussen wird als „Tortura“, Folter, beschrieben – was keineswegs übertrieben ist. Wer als Mitteleuropäer im Selbstversuch einmal diese Strecke abfährt, bekommt einen sehr anschaulichen Eindruck davon, wie es um die Haltung der Privilegierten, deren Werteverständnis gegenüber den Nichtprivilegierten bestellt ist. Nicht zufällig raten Demonstranten in der jetzigen Protestwelle bekannten Persönlichkeiten der Arbeiterpartei Lulas, darunter Dilma Rousseff, doch einmal in Bussen die Strapazen der Beschäftigten auf dem Weg zur Arbeit – und zurück – kennenzulernen.
Im lukrativen, unglaublich neoliberal-herzlosen Brasilien-Agitprop steht natürlich anderes.
Infolge der staatlichen Verkehrspolitik leidet Sao Paulo derzeit unter Giftsmog, der Augenreizungen, Kopfschmerzen und sogar Herzinfarkte auslöst. http://wissen.dradio.de/megastadt-sao-paulo-macht-krank.37.de.html?dram:article_id=4122
Selbst alte Menschen müssen in Sao Paulo bis zu acht Stunden in der Schlange auf die Zuteilung ihnen zustehender Medikamente warten, laut Lokalmedien.
Bushaltestelle an der Avenida Paulista ohne jegliche Information für Nutzer – wie bei den allermeisten Haltestellen der 12-Millionen-Stadt Sao Paulo. Busse kommen irgendwann – oder garnicht.
Sao Paulos Bürgermeister Fernando Haddad 2013, Bildungsminister unter Lula.
Teuerung drückt 22 Millionen Brasilianer zurück ins Elend: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/20/brasilien-teuerung-druckt-22-millionen-brasilianer-wieder-ins-elend-laut-landesmedien-langst-wegen-starken-preissteigerungen-uberholter-indikator-versteckt-jene-22-millionen-verelendeten-hies-es/
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/11/brasiliens-heer-der-geistesgestorten/
Bundespräsident Gauck 2013 in Sao Paulo:
Frankfurter Buchmesse 2013 – Gastland Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/17/frankfurter-buchmesse-2013-gastland-brasilien-literatur-und-landesrealitaet-keinerlei-veranstalterhinweis-auf-gravierende-menschenrechtslage-auf-daten-und-fakten-von-amnesty-international-und-bras/
« Brasilien: Erneut Mord an systemkritischem Journalisten – José Lemos (45) in Rio – doch große nationale Zeitungen drucken keinerlei Information. Folha de Sao Paulo lediglich mit kurzem Text. Einschüchterungswirkung der Morde an Journalisten offensichtlich. Systemkritische Zeitung prangerte auch Scheiterhaufenpraxis der Fußball-WM-Stadt Rio de Janeiro an – während selbst viele europäische Alibi-NGO dazu schweigen. Brasiliens investigative Journalistin Carla Rocha zu den Arbeitsbedingungen für Reporter in Lateinamerikas größter Demokratie. – „Emerging Markets sind auf dem Rückzug.“ Handelsblatt. „Für die Märkte der Schwellenländer war der Mai ein Monat zum Vergessen.“ Neue Versionen zur Wirtschaftslage in Schwellenländern wie dem „Boomland“ Brasilien. »
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