Die Ziele der brasilianischen Protestbewegung sind seit Jahren bekannt und sehr konkret – schließlich zählt seit den ersten Protestaktionen u.a. die Oppositionspartei PSOL zu den wichtigsten Mitorganisatoren – PSOL besteht zu einem großen Teil aus Ex-Mitgliedern, Ex-Anhängern der Arbeiterpartei Lulas, die aus Unzufriedenheit mit der Lula-Politik u.a. wegen der spektakulären Korruptionsskandale die Arbeiterpartei verließen und zur PSOL wechselten, darunter sehr viele renommierte Intellektuelle. Verständlich, daß PSOL im Lula-Agitprop der letzten Jahre auch in Mitteleuropa chancenlos war.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/interview/2153337/
Bisherige Systemkritikerproteste im In-und Ausland massiv verschwiegen: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/02/brasiliens-beschrankte-pressefreiheit-keine-berichterstattung-der-privatmedien-uber-systemkritischen-arbeitergottesdienst-zum-1-mai-in-der-kathedrale-von-sao-paulo-und-anschliesende-kundgebung/
Wieviel Grünfläche haben die Bewohner Sao Paulos dank der Umweltpolitik von Lula-Rousseff? http://www.hart-brasilientexte.de/2012/05/20/rio20-brasiliens-megacity-sao-paulo-hat-offiziell-26-quadratmeter-grunflache-pro-einwohner-berlin-mitte-21-quadratmeter-munchen-338-quadratmeter/
Liquidierung, Verfolgung von systemkritischen Journalisten – weiter Tabu im Brasilien-Agitprop: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/06/19/brasilien-morde-an-systemkritischen-journalisten-2013-prasident-der-nationalen-pressevereinigung-fordert-von-polizei-strenge-untersuchung-des-mordes-an-rio-journalist-jose-lemos-hohe-einschuchteru/
Dilma Rousseff feiert mit dem Ex-Chef der Diktatorenpartei ARENA, José Sarney, 2010 ihren Wahlsieg. Ausriß. Heute ist Sarney als starker Mann der größten Koalitionspartei PMDB der wichtigste politische Partner Rousseffs. http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/21/das-historische-foto-barack-obama-und-diktaturaktivist-jose-sarney-damaliger-chef-der-folterdiktatorenpartei-arena-des-militarregimes1964-1985-prosten-sich-in-brasilia-2011-zu/
Ausriß: “Brasilien in Europa. Unser Gesundheitssystem funktioniert perfekt, ebenso wie unser Bildungswesen und das Verkehrssystem. Die öffentliche Sicherheit ist in perfektem Zustand und der Wirtschaft geht es gut…Ich meine, sie können auf unser Know-How zur Überwindung der Krise zählen!”
Brasiliens Slumbewohner – sehr häufig extremer Gewalt ausgesetzt:
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/15/wem-nutzen-banditendiktatur-und-immer-mehr-no-go-areas/
Das Rathaus im Hintergrund – und eine Mauerinschrift, die den Bürgermeister aus Lulas Arbeiterpartei PT als „Hurensohn“ tituliert.
Am ersten von der Öffentlichkeit stärker wahrgenommenen Protest vom 6. Juni 2013 hatten überwiegend Angehörige der „Nulltarif-Bewegung“/MPL) sowie junge Menschen, darunter Studenten, der oppositionellen Parteien PSTU und PSOL teilgenommen – in letzterer befinden sich sehr viele Ex-Mitglieder der Arbeiterpartei Lulas, darunter zahlreiche namhafte brasilianische Intellektuelle.
Obwohl es nur rund 2000 Manifestanten waren, ging die Militärpolizei massiv mit Tränengasgranaten gegen sie vor, auch die Spezialeinheit „Tropa de Choque“. Die Manifestanten rannten bis zur Avenida Paulista, setzten sich vor das dortige Kunstmuseum MASP. Die nächsten Proteste fanden am 7., 11., 13., 17., 18., und 20. Juni 2013 in Sao Paulo statt – danach gab es nahezu permanent Aktionen an verschiedensten Punkten Sao Paulos.
Ausriß – Kavallerie der Militärpolizei in Rio de Janeiro gegen Demonstranten – Tage zuvor.
Foto Roberto Stuckert/Regierung. Bundespräsident Joachim Gauck und Sao Paulos Bürgermeister Haddad, der die Fahrpreiserhöhungen genehmigte, was das Faß zum Überlaufen brachte…
Proteste bereits während Gauck-Besuch: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/
Wandposter überall in Sao Paulo – Wortspiel mit dem Namen des Arbeiterpartei-Bürgermeisters – Haddad – und Maldade, Schlechtigkeit, Bösartigkeit.
Spuren der Revolte an Rathaus und Vorplatz – der schwarze Fleck erinnert an das Abfackeln eines TV-Übertragungswagens durch Demonstranten. Eingangspforten durch Stahlgitter zugesperrt.
Übertragungswagen von TV Record, zweitgrößte Fernsehanstalt Brasiliens, vor der Präfektur von Sao Paulo in Flammen.
Obdachloser an der Avenida Paulista, Sao Paulo, am Protestwochenende. http://www.hart-brasilientexte.de/2012/02/04/brasiliens-hungerproblem-hungernde-essen-vergorenen-abfall-matsch-aus-mulltuten-an-der-strase/
Forderungskatalog der Demonstranten – Avenida Paulista, Sao Paulo.
Auffällig ist, wie häufig bei den Protestaktionen das langjährige politische Bündnis von Lula mit dem Diktaturaktivisten und Großunternehmer Maluf herausgestellt wird.
Ausriß, Qualitätszeitung Folha de Sao Paulo. “Jetzt verkauft Lula seine Seele dem Teufel wegen Maluf.” Sao Paulos Bürgermeister Haddad in der Mitte, zwischen Lula und Maluf.
Offenbar sorgten politische Bündnisse dieser Art auch in Deutschland für viel Lob und Beifall u.a. aus Parteien sowie Alibi-NGO, darunter in der Latino-Szene, für Lula und seine Kerngruppe.
Auch Bonn hielt auf enge Kontakte zur Folterdiktatur: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/15/brasiliens-militardiktatur-uberlebende-von-verfolgung-und-folter-clarice-herzog-witwe-des-ermordeten-judischen-journalisten-vladimir-herzog-und-regimegegner-waldemar-rossi-heute-fuhrer-der-bisch/
tags: brasilien-systemkritikerproteste 2013
In deutschsprachigen Deppen-Medien heißt es, die Proteste richteten sich nicht gegen das Staatsoberhaupt Dilma Rousseff.
Lachhaft ist, daß mitteleuropäische Medien, die noch am Tage vor dem Losbrechen der Demonstrationen banalste Propaganda für Lula/Rousseff und deren Politik betrieben, inzwischen ins andere Extrem verfallen, kitschig-infantil Partei für die Systemkritiker ergreifen – und auf diese Weise ebenso unglaubwürdig sind wie zuvor beim Verfolgen der anderen Agitprop-Linie.
Die Führer, Organisatoren der Proteste sind allgemein bekannt und von den brasilianischen Medien seit langem ausführlich vorgestellt worden. Wer die Vorgänge vor Ort beobachtet und nicht nur abstrakt aus weiter Ferne, wie heute üblich, kennt beinahe zwangsläufig Führer und Organisatoren persönlich.
Nicht zufällig hatte die katholische Kirche Brasiliens ihre Brüderlichkeitskampagne 2013 dem öffentlichen Gesundheitswesen gewidmet: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/01/brasiliens-offentliches-gesundheitswesen-unter-rousseff-bemerkenswerte-medienfotos-anklicken-wer-teuerste-privatkliniken-nutzt/
Bundespräsident Joachim Gauck 2013 in Brasilien, “Wertegemeinschaft”: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/
Präsidentin Dilma Rousseff ist seit langem sehr unpopulär – was von brasilianischen Meinungsumfragen zur Popularität von Politikern zu halten ist, weiß in Brasilien jedermann.
Sao Paulo – die Massenproteste nach der TV-Ansprache von Präsidentin Dilma Rousseff. Der Ton gegen Lula und Dilma Rousseff wird deutlich schärfer.
Bemerkenswerte Proteste vor Lulas Wohngebäude, gegen Lulas Arbeiterpartei: “Eh-PT-vai tomando cú!”: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/06/20/brasilien-proteste-demonstranten-erstmals-vor-dem-wohngebaude-von-lula-in-sao-bernardo-do-campo-nahe-sao-paulo/
“Dilma, wenn Gott Brasilianer ist, schämt er sich wegen Dir!!!”
Im wirtschaftlich-politischen Brasilien-Agitprop hieß es bislang, das Land boome in allen Sektoren, Präsidentin Rousseff leite das Land außerordentlich kompetent, realistisch, sensibel, diszipliniert, pragmatisch, effizient und mit sehr großem Erfolg. Unter ihrer Leitung floriere die Wirtschaft, sei das Land ein “Vorbild”. Gelegentlich wurde Brasilien sogar schon Weltmacht-Status zuerkannt, war allen Ernstes von “Wirtschaftswunder” die Rede – für Rousseff könne es garnicht besser laufen. Dilma Rousseff werde geliebt, zeige Frauenpower. Während selbst Brasiliens führender Industriellenverband FIESP in Sao Paulo besorgniserregende Deindustrialisierung konstatierte, das Problem auch öffentlich diskutierte, hieß es auf der anderen Seite des Atlantik, Brasiliens Industrie boome und werde immer stärker.
In Brasilien stationierte deutsche Politfunktionäre stuften den Regierungskurs vor dem Hintergrund gravierender Menschenrechtsverletzungen immer wieder als progressiv ein.
“Dilma, mach mich nicht für deine Inkompetenz verantwortlich.” (In deutschen Leitmedien wurde immer wieder die Kompetenz von Dilma Rousseff gelobt)
“Dilma, hattest du die Krebskrankheit im öffentlichen Gesundheitswesen behandeln lassen?”
“Ich bin gegen Korruption.”
Ausriß – Kavallerie der Militärpolizei in Rio de Janeiro gegen Demonstranten.
“Weg mit Dilma”. In deutschsprachigen Deppen-Medien heißt, es die Proteste richteten sich nicht gegen das Staatsoberhaupt Dilma Rousseff.
“Es werden Guillotinen fehlen!”
“Dilma – sprich mit der Presse live!”
“Während sie dich ausrauben, schreist du Tooor!”
“Die Centavos zurückzukriegen, ist uns gelungen. Jetzt fehlen noch die Milliarden. Schluß mit der Korruption!”
“Die neue Ära ist da!!!”
“Die Regierung muß dem Volk dienen – und nicht umgekehrt”
“Die tatsächlichen Vandalen sind in Brasilia – und alle auf freiem Fuß!”
Petra Pfaller, Vize-Koordenatorin der bischöflichen Gefangenenseelsorge in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/12/brasilienes-wird-immer-noch-sehr-viel-gefoltertdeutsche-petra-pfaller-aus-der-katholischen-gefangenenseelsorge-brasiliens-2011-uber-die-menschenrechtslage-unter-lula-rousseff/
http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern
Teuerung drückt über 22 Millionen Brasilianer ins Elend: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/20/brasilien-teuerung-druckt-22-millionen-brasilianer-wieder-ins-elend-laut-landesmedien-langst-wegen-starken-preissteigerungen-uberholter-indikator-versteckt-jene-22-millionen-verelendeten-hies-es/
Frankfurter Buchmesse 2013 – Gastland Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/17/frankfurter-buchmesse-2013-gastland-brasilien-literatur-und-landesrealitaet-keinerlei-veranstalterhinweis-auf-gravierende-menschenrechtslage-auf-daten-und-fakten-von-amnesty-international-und-bras/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
In der UNESCO-Bildungsstatistik liegt Deutschland auf Platz 13, Brasilien nur auf Platz 88. Entsprechend gering ist in Brasilien u.a. das Verständnis für deutsche Kultur – erheblich größer in Ländern Lateinamerikas, die bessere Plätze belegen. http://www.unesco.org/new/fileadmin/MULTIMEDIA/HQ/ED/pdf/gmr2011-efa-development-index.pdf
Demonstrationen von 2011, damals von mitteleuropäischen Leitmedien noch unterschlagen:
tags: , brasilien, fora ricardo teixeira, fußballfans, gavioes da fiel, korruption, sao paulo
Gegen Korruption im brasilianischen Fußball, für die Absetzung des Verbandschefs Ricardo Teixeira, für eine saubere WM 2014.
“Gavioes da Fiel”
Gesundheitssituation:
« Brasilien-Systemkritikerproteste: Rio-Sicherheitschef schließt erstmals Armee-Einsatz in der Zuckerhutstadt nicht aus. Polizei habe nicht immer die Lage unter Kontrolle. „Weltmeister in Fußball – und Korruption“ (Sprechchöre in Sao Paulo) „Eu sou baderneiro com muito orgulho, com muito amor!“(Sprechchöre in Rio de Janeiro) „Die Fußball-WM hat schon begonnen.“ – Syrien-Intervention 2013: Brasilien-Medien stellen die Rolle von US-Staatssekretär John Kerry in Doha/Katar bei der Organisation von massiven Waffenlieferungen an Gegner der syrischen Regierung, darunter sehr viele radikalislamische Gruppierungen, heraus. Verzweifelte Lage für die von Islamisten verfolgten Christen Syriens. Unter Vorwänden begonnener Irakkrieg kostete 1,5 Millionen Menschen das Leben, laut Studien. »
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