Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasilien, Protestwelle und sozialer Kontext: Mindestens 10 Tote, 9 Verwundete bei Feuergefecht in Slum von Rio de Janeiro, darunter Offizier von Spezialeinheit BOPE – Bewohnerproteste gegen Polizeieinsatz:“Exekutionen“. Gravierende Menschenrechtslage in Elendsvierteln. Landesweite Dienstagsproteste.

http://g1.globo.com/rio-de-janeiro/noticia/2013/06/operacao-na-mare-rio-tem-suspeitos-mortos-e-drogas-apreendidas.html

http://g1.globo.com/rio-de-janeiro/noticia/2013/06/bope-faz-operacao-na-mare-apreende-drogas-e-mata-suspeitos-pm-e-morto.html

Der Slumkomplex liegt unweit der Favela Varginha, die Papst Franziskus besuchen wird – und sehr weit entfernt von der Rio-Vorzeige-Favela Dona Marta, die der deutsche Bundespräsident Gauck besuchte.  

Lula:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/06/27/brasilien-systemkritikerproteste-2013-wo-ist-lula-schweigen-des-ex-prasidenten-zur-protestwelle-fallt-auf-erstmals-proteste-vor-seinem-wohnhaus-viel-lob-aus-mitteleuropa-fur-lulas-politik-an/

Fotoserie:  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/

Staat und Gewalt:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/07/17/brasiliens-armeepolizei-unter-der-rousseff-regierung-schlage-zu-prugele-schlage-zu-bis-zum-tod-reis-den-kopf-ab-und-wirf-ihn-ins-meer-trainingsgesange-der-soldaten-in-rio-de-janeiro-laut-lan/

Morde an systemkritischen Journalisten:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/06/19/brasilien-morde-an-systemkritischen-journalisten-2013-prasident-der-nationalen-pressevereinigung-fordert-von-polizei-strenge-untersuchung-des-mordes-an-rio-journalist-jose-lemos-hohe-einschuchteru/

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Ausriß. Scheiterhaufenopfer(Microondas), Januar 2013, Rio de Janeiro. Die systemkritische Zeitung schwieg nie zur gängigen Scheiterhaufenpraxis von Rio de Janeiro – auch nicht vor den großen internationalen Sportevents.  http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/

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Heikle Menschenrechtsfragen offenbar bewußt ausgeklammert.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/10/wahlen-in-rusland-und-in-brasilien-wie-unterschiedlich-mainstream-und-politschauspieler-reagieren/

„Was ist der wirkliche Treibstoff der Manifestationen?“ „Treibstoff ist der innere Haß, den die Menschen haben gegen die soziale Ungerechtigkeit.“ Filmemacher und Dramaturg Domingos Oliveira in „O Estado de Sao Paulo“, der Präsidentin Rousseff scharf kritisiert. „Sie sagte nicht, was gesagt werden müßte.“

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/15/brasilien-eine-schwache-regierung-in-geheimem-einverstandnis-mit-dem-organisierten-verbrechen-okumenische-protestveranstaltung-zum-gedenken-an-die-rund-100-bisher-in-sao-paulo-bei-attentaten-d/

Ausgangssperre unter Rousseff-Regierung möglich:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/10/brasilien-unter-dilma-rousseff-ausgangssperre-in-sao-paulo-2012-von-banditenkommandos-verhangt-toque-de-recolher-menschenrechte-im-tropenland/

Katholischer Bischof Milton Kenan Junior in Sao Paulo, Organisator zahlreicher Protestaktionen in den letzten Jahren, im Website-Interview:“Die große Plage dieses Landes ist die Korruption – Gelder die ins Gesundheits-und Bildungswesen, in den öffentlichen Transport fließen müßten, werden abgezweigt.“

Die Forderungen der derzeitigen Protestwelle sind aus den landesweiten befreiungstheologisch geprägten Protestaktionen der katholische Kirche in den letzten Jahren bestens bekannt – die allermeisten Demonstranten sind Katholiken. So war just 2012 die landesweite Brüderlichkeitskampagne der Bischofskonferenz dem prekären Gesundheitswesen des Landes gewidmet,  forderte tiefgreifende Verbesserungen, stellte zahlreiche konkrete Forderungen. Die Brüderlichkeitskampagne 2011 konzentrierte sich auf Umweltzerstörung, schlechte Lebensbedingungen, darunter das prekäre Verkehrswesen Brasiliens. Bereits 2009 mobilisierte die katholische Kampagne für eine bessere öffentliche Sicherheit – derzeit erneut eine der Hauptforderungen. Der Kampf gegen die starke Staats-und Regierungskorruption war Hauptthema in allen Brüderlichkeitskampagnen der letzten Jahre. Üblich war, daß in-und ausländische Leitmedien über diese landesweiten Protestkampagnen nicht berichteten – die bekannten TV-Teams großer mitteleuropäischer Fernsehanstalten suchte man bei diesen Manifestationen, die nur zu oft Straßen und Autobahnen blockierten, vergebens.

 Daraus erklärt sich auch, daß dem Mainstream die Vordenker, Führer, Organisatoren der Protestwelle nicht bekannt sind. 

Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 25. Juni 2013 um 15:52 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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