Wegen der Straßenproteste und allgemeiner Schwierigkeiten, die Wirtschaft zu reparieren, dürfte die Regierung Eike Batista nicht helfen, laut Folha de Sao Paulo.
“Guido Westerwelles erster Besuch ist bei Eike Batista.”
Ausriß. “Vorzeige”-Unternehmer Eike Batista, im März 2012 noch achtreichster der Welt, bei Bloomberg 2013 nicht mehr auf der Liste der 200 Reichsten.
Bundespräsident Gauck 2013 in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/
Facetten von Elend, Hunger: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/27/brasilien-facetten-von-elend-hunger-unterernahrung-mullfahrer-ein-elendsberuf-schlaft-erschopft-in-abfall-der-city-von-sao-paulo/
Schwerstarbeit beim Karrenziehen, Mini-Einnahmen, schlechte Ernährung bewirken bei Armen und Verelendeten Brasiliens immer wieder Erschöpfungszustände – nicht zufällig sieht man in Millionenstädten wie Sao Paulo tagtäglich solche Szenen. Oberflächlich betrachtet, könnte der Eindruck entstehen, jemand habe sich ausgerechnet im Krach des Straßenverkehrs einen Schlafplatz gesucht.
Wer noch einmal in mitteleuropäischen Leitmedien die Brasilienanalysen vor der überraschend dann doch wahrgenommenen Protestwelle nachliest, könnte schlußfolgern, daß die brasilianischen Demonstranten mit ihrer Kritik völlig schiefliegen. Denn da war von einem Land in Aufschwungphase mit großartigen Aussichten, mit einer sehr fähigen, erfolgreichen und populären Präsidentin die Rede – wie selbst die Oberen sagten. Alle Politiker, die jetzt Ziel schärfster Kritik sind, werden als angesehen, vertrauenswürdig, erfolgreich und guten Willens beschrieben. Die Brasilianer, als sehr optimistisch eingestuft, konsumierten auffällig stark, hieß es vor dem Hintergrund der starken Teuerungswelle. Auch die Arbeiterpartei Lulas wurde als populär charakterisiert.Von all der jetzigen Demonstrantenkritik war nicht die Rede. Unter den BRIC-Staaten schneide Brasilien sehr gut ab – hieß es entgegen der Datenlage. Auch die Industrie verzeichne Boom – brasilianische Wirtschaftsmedien sprachen dagegen von Deindustrialisierung.
Friedensnobelpreisträger Barack Obama sagte, daß Brasilien ein Modell für die Welt werde.
Hochbezahlte Medienfunktionäre, die noch unlängst angebliche Fortschritte Brasiliens priesen, Agitprop erster Güte ablieferten, sind auf einmal um 180 Grad umgeschwenkt, kritisieren die soziale Lage, fehlende Mittel für das Sozialwesen, gar soziale Ungleichheit. Eben noch wurde Präsidentin Rousseff wegen angeblicher Korruptionsbekämpfung über den grünen Klee gelobt – auf einmal ist von grassierender Korruption die Rede, wird gar die früher beklatschte WM-Vergabe an Brasilien kritisiert. Wer den früheren Agitprop gewöhnt war, könnte jetzt denken, er sitzt im falschen Film. Die Protestwelle in Brasilien ist bis Anfang Juli nicht abgeflaut, neues Phänomen sind ungezählte Protestaktionen mit weniger als hundert Teilnehmern, denen es gelingt, Autobahnen, Fernstraßen, Häfen zu blockieren. Die Protestwelle wird täglich vielfältiger, die Demonstranten zeigen immer mehr Einfallsreichtum, Kreativität.
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/15/wem-nutzen-banditendiktatur-und-immer-mehr-no-go-areas/
« Brasiliens Wunderheilersekten und die Geschäfte: Bischof Edir Macedo ist Großteilhaber der Banco Renner, mit 40 % – als Ausländer, weil mit ausländischem Wohnsitz… – Brasilien, Megacity Sao Paulo: Was Maria de Jesus mit ihren 76 Jahren am Wochenende so macht – sechsstündige Busfahrt zwecks Alu-Büchsen-Sammeln an Mittelschichtsrestaurants im Park. Verkauf bringt bei rd. sechs Stunden Arbeit umgerechnet rund 3.45 Euro. Dona Marias Rente: umg. rd. 230 Euro. »
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