„Legitimitätskrise des aktuellen politischen Systems“.
Derzeit haben Enthüllungen über Stimmenkauf bei internen Abstimmungen in Lulas Arbeiterpartei PT dort zu einer Parteikrise geführt, laut Landesmedien.
„Alstom zahlte 20 Millionen Bestechungsgelder an Parteien Brasiliens, laut Justiz der Schweiz“. O Estado de Sao Paulo 2013
Laut Studie halten 72 % den Nationalkongreß für „korrupt oder sehr korrupt“. Polizei 70 %, Gesundheitssystem 55 %, Justizsystem 50 % Presse 38 %, NGO 35 %.
Die Zahlen weisen auf den wachsenden Entwicklungsrückstand Brasiliens gegenüber Ländern wie Deutschland.
Auf dem UNO-Index für menschliche Entwicklung liegt Deutschland auf Platz 5, Brasilien nur auf Platz 85.
Joachim Gauck im Mai 2013 in Sao Paulo: ”Und zweitens ist der weitere Erfolg Brasiliens auch deswegen für uns eine Chance, da Brasilien unsere Werte – Demokratie, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit – teilt und seine wirtschaftliche Potenz in den Dienst auch dieser Werte stellt.”
Hohe Korruption im Justiz-und Polizeiapparat, aber auch die für Mitteleuropäer unvorstellbare Desorganisation, Langsamkeit der Justizbehörden sorgen in der Praxis dafür, daß Straftäter massiv begünstigt werden, kaum mit Bestrafung rechnen müssen. Die sehr niedrige Bestrafungsrate bei Morden spricht Bände. Sehr viele Brasilianer schreckt bereits die Desorganisation der Justiz ab, selbst banalste Rechte einzufordern. Bereits das Einholen simpler Rechtsauskünfte bedeutet, sich in Städten wie Sao Paulo nicht selten mehrere Tage – jeweils an die sieben Stunden – in entsprechenden Behörden-Wartezimmern aufzuhalten. Nicht nur Festangestellte sind dazu schlichtweg nicht in der Lage. Als landesübliche Methode, Bürger, die ihre Rechte einfordern wollen, abzuwimmeln, zählt das sogenannte
sinngemäß übersetzt, „gewinnen durch Müdemachen“ des anderen. Läßt man ihn hundertmal vergeblich anrufen, ihn tagelang in Schlangen stehen, in Wartezimmern modern, gibt er gewöhnlich von alleine auf.
Zudem verzichten viele Brasilianer angesichts der gängigen Rachekultur auf juristische Schritte. http://www.hart-brasilientexte.de/2009/06/10/paulo-sergio-pinheiro-uno-sonderberichterstatter-menschenrechtsexperte-der-mehrheit-der-brasilianer-werden-deren-rechte-verweigert-in-allen-brasilianischen-polizeiwachen-wird-gefoltert-jeder-we/
Angeli – Karikaturist von Brasiliens größter Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo” – Ausriß.
« Brasilianer lesen nur durchschnittlich sechs Minuten am Tag, sitzen aber zwei Stunden und 35 Minuten vor der Glotze, laut Studie. US-Bürger lesen täglich zwischen 31 und 37 Minuten. Rio-Buchmesse, Frankfurter Buchmesse 2013, Gastland Brasilien. – Brasilien – Löhne 2013: Arbeitereinkommen derzeit durchschnittlich bei umgerechnet rd. 590 Euro monatlich, mit sinkender Tendenz, laut neuen Statistiken. Deutsche Hartz-4-Sätze – Einkommen brasilianischer „Mittelschichtler“. Immer mehr deutschsprachige Medien stoppen bisherigen hochlukrativen Brasilien-Agitprop, wechseln von Hochjubelei zu Kritik, bauen auf geringes Erinnerungsvermögen der Medienkonsumenten. »
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