Steffen Neubert wurde 2012 an einem Strand bei Ilheus tot aufgefunden – die Polizei ging laut Landesmedien davon aus, daß er erdrosselt wurde. Deutsche Medien meldeten nichts darüber. “Turista alemao é encontrado morto”.
2013 hat die Schwester des Ermordeten in Brasilien versucht, nähere Hintergründe der Tat zu erfahren – Auszüge aus ihrem Bericht:
„Beim Verlassen des Polizeireviers fragte meine Begleiterin einen Polizisten nach dem Friedhof, denn wir hatten schon zwei Tage zuvor Schwierigkeiten, diesen ausfindig zu machen. Die Papiere, die ich 2012 zugeschickt bekommen hatte, sollten zum Auffinden des Grabes ausreichen. Das hätte nie funktioniert. Glücklicherweise hatte ich nach Anfrage beim Konsulat, Wochen vorher eine genauere Beschreibung mit Quadra und Grabnummer erhalten. Der Ansprechpartner auf dem Friedhof war ebenfalls genannt worden…
Am nächsten Tag waren wir also wieder an der Polizeistation. Die Übersetzerin und meine Begleiterin sprachen mit den Polizisten . Die Übersetzerin sagte, dass wir mit dem Polizeijeep fahren und dass der Ort und der Weg dorthin sehr gefährlich sind. Deshalb sollte alles sehr schnell gehen. Mir wurde ausdrücklich gesagt, ich /wir dürfen uns dort nicht lange aufhalten. Die Übersetzerin ist eine sehr junge Frau. Es wurde ihr nahegelegt, nicht mit zum Friedhof zu fahren. Sie blieb also auf der Wache und wir stiegen zusammen mit zwei bewaffeneten Polizisten in das Polizeifahrzeug. Mir war schon ganz anders als ich sah, wie einer der Zivilpolizisten ein Maschinengewehr vor der Wache lud. So hatte ich mir die Fahrt nicht vorgestellt. Ich war ziemlich angespannt…Die letzte Wegstrecke zum Friedhof war die Fahrt durch ein Elendsviertel…So ein Elend habe ich noch nie gesehen.
Oben auf einem Hügel,( fast schon Berg)trafen wir auf einen älteren Mann mit zwei Kindern. Der war wie sich herausstellte der Friedhofsverwalter, vielleicht auch „nur“ Totengräber. Ich weiß es nicht. Da ich keine Übersetzerin hatte, konnte ich nur an Mimik und Gestik erkennen was Sache war. Die Polizisten und meine Begleiterin zeigten die Papiere diesem Mann und er konnte mir sehr schnell zeigen, wo das Grab ist. Die Polizisten gaben uns nochmals zu verstehen, dass wir uns beeilen müssen. Das Grab war nicht weit weg. Als ich sah, wie der Friedhofsverwalter ein Stückchen den Abhang hinunter auf ein paar armselige mit Holzstücken gekennzeichnete Gräber zuging, dachte ich nichts mehr . Ich mußte weinen. So etwas kann man nicht als Grab bezeichnen. Sofort fing er an, Erde von einem dieser Holzbretter wegzukratzen, um mir die Nummer zu zeigen und die Übereinstimmung mit den Angaben, die ich vom Konsulat erhalten hatte zu prüfen. Ja es war das Grab. Ich konnte es nicht fassen…
Wie lange der von mir mitgebrachte kleine Engel mit Solarkreuz da stehen wird????.Ein kleines Granitherz hatte ich in Deutschland gravieren lassen mit Namen, Geburts-und Sterbejahr…
Rückblickend kann ich heute sagen, dass meine Entscheidung, dorthin zu fahren, richtig war.Das Elend, was ich dort gesehen habe – das Elend von Mensch und Tier, ist für mich als Otto-Normal-Deutsche schockierend…Sehr schade finde ich die Tatsache, dass die Todesursache, die ganzen Umstände(wie und warum er dort war) , nicht geklärt werden. Das alles , so denke ich zumindest, würde, wenn mein Bruder in Deutschland umgekommen wäre, genauer hinterfragt, untersucht. Wie auch immer. Mehr werden wir nicht erfahren.“
Joachim Gauck in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/
Guido Westerwelle in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/12/26/guido-westerwelle-war-gestern-der-spiegel-westerwelle-in-brasilien-keinerlei-kritik-an-gravierenden-menschenrechtsverletzungensystematische-folter-todesschwadronen-liquidierung-von-menschen/
« Brasilien – Schockbilder: „Impotenz“. Drastische Warnungen landesweit vor Zigarettenrauchen – Kasse einer City-Bäckerei in Sao Paulo. Packungen tragen diesen Aufdruck. Brasiliens Crack-Wachstumsbranche. Massenleiden Depression – die unausrottbaren, lukrativ geschürten Brasilienklischees. – Brasilien: Vier geplante Atomkraftwerke mit Beteiligung privaten Kapitals, laut Regierung in Brasilia. Drittes Atomkraftwerk derzeit mit deutscher Hilfe bei Rio de Janeiro im Bau. Brasilien besitzt sechstgrößte Uranreserven. »
Noch keine Kommentare
Die Kommentarfunktion ist zur Zeit leider deaktiviert.