Laut ABERT wurden 2012 mindestens sechs ermordet. Die Zahl der Gewalttaten gegen Journalisten wurde mit weit über einhundert angegeben – 2012 waren es danach 51. Ein Spezialkapitel widmete ABERT den Attacken auf Journalisten während der aktuellen systemkritischen Proteste. Mindestens 12 Journalisten wurden den Angaben zufolge durch Militärpolizisten verletzt – ein Reporter verlor durch Hartgummigeschosse ein Auge.
Brasiliens tägliche Mordzahl: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/06/04/150-morde-pro-tag-ein-mord-alle-zehn-minuten-brasiliens-katastrophe-die-keine-schlagzeilen-macht/
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“Schönheit und Fäulnis”. Neue Zürcher Zeitung/NZZ – Klaus Hart:https://www.nzz.ch/schoenheit_und_faeulnis-1.700750
Ausriß. “Schluß mit der Straffreiheit!”
Bisher ist nichts darüber bekannt, ob Neto angesichts seiner politisch hochbrisanten Recherchen über die Todesschwadronen beispielsweise zu einem Blogger-oder Medienkongreß nach Deutschland, Berlin eingeladen worden war, welche mitteleuropäischen Politiker ihm ihre Solidarität und Unterstützung erklärten. Ebenso ist nichts darüber bekannt, ob Neto wegen seines außerordentlichen Muts und Engagements für mitteleuropäische Medienpreise vorgesehen war.
Vorhersehbar war der Fall Neto auf der Frankfurter Buchmesse angesichts der Berichterstattungsvorschriften kein Thema – deutlicher Hinweis u.a. auf unchristliche neoliberale Herzenskälte.
Brasiliens Kommunikationsexperte Alberto Di Franco, Direktor im Internationalen Institut für Sozialwissenschaften, nennt im Oktober 2013 als wichtigsten Grund für die Krise des heutigen Journalismus „den Verlust an Qualität des Inhalts“.
Viel Lob hoher mitteleuropäischer Politiker für das brasilianische Gesellschaftsmodell, Werte in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/06/10/brasilien-gewaltverbrechen-fur-gangster-immer-risikoloser-laut-neuer-studie-auf-100-gewaltverbrechen-nur-3-festnahmen-in-sao-paulo-viel-offizielles-lob-aus-mitteleuropa-fur-brasilianisches-politik/
Steffen Neubert wurde 2012 an einem Strand bei Ilheus tot aufgefunden – die Polizei ging laut Landesmedien davon aus, daß er erdrosselt wurde. Deutsche Medien meldeten nichts darüber. “Turista alemao é encontrado morto”.
Gewaltförderung:
Kioskaushang in Sao Paulo – gängige Überfall-Situation 2013, die Brasilianern und im Lande lebenden Ausländern gewöhnlich sehr geläufig ist.
http://www.die-andere-bibliothek.de/Originalausgaben/Fernstenliebe::180.html
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Regisseur Thomas Ostermeier nannte in dem O-Globo-Interview als Schwerpunkt das Herausfinden, wer die Spielregeln bestimmt – Wirtschaft oder Politik? “Das ist die wichtigste Frage unserer Zeit.” Davon ausgehend, könne man auch verwandte Themen wie die Fußball-WM oder die Olympischen Sommerspiele in Brasilien untersuchen, die auch den Streit zwischen den Interessen der Wirtschaft und denen der Bevölkerung zeigen. “Aber am Schlimmsten ist, daß die Politik zu etwas Verfaultem geworden ist. Es gibt einen Graben, der die Menschen von den Politikern und der Politik trennt…Wir verlieren das Vertrauen in die Demokratie…Unsere `demokratische`Gesellschaft ist verfault, gibt nicht mehr die Möglichkeiten, die Wahrheit zu sagen.”
« Frankfurter Buchmesse – Gastland Brasilien:“Wir haben Anweisung, deine Monica-Bildergeschichten nicht zu verkaufen.“ Brasilianischer Zeichner Mauricio de Souza erläutert das vielen Autoren wohlbekannte Problem der Distribution. – Brasilien 2013: Staatsanwalt durch Attentat ermordet, diesmal im Nordost-Teilstaat Pernambuco. „Exekution“ laut Polizei. Frankfurter Buchmesse 2013 und Menschenrechtsproblematik Brasiliens. Fotojournalismus und Gewalt. Der in Bahia ermordete Deutsche Steffen Neubert. Gewaltförderung in Brasilien. »
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