13% der 2012 Befragten waren innerhalb der vorangegangenen zwölf Monate überfallen worden. Weit über die Hälfte der von Raub oder Diebstahl Betroffenen haben dies der Polizei nicht angezeigt, u.a. aus Angst vor nicht selten tödlicher Rache. Auf nur 4 % der Anzeigen bei der Polizei folgte eine Ermittlung – in New York seien es 100 %.
Brasilianer, aber auch im Lande lebende Ausländer wissen aus eigener Erfahrung, daß derartige Anzeigen sinnlos sind – und verzichten daher fast automatisch darauf bei neuen Fällen. Auch die ausgeprägte Rachekultur hält stark von Anzeigen ab. In mitteleuropäischen Ländern wie Deutschland findet das Gewalt-Gesellschaftsmodell offenbar bei interessierter Seite sehr viel Anklang, werden inzwischen auch No-Go-Areas installiert, Aktivitäten des organisierten Verbrechens, darunter Menschenhandel, gefördert. Resultate werden von den deutschen Landesmedien täglich vermeldet.
„Hier wurde ich überfallen“: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-offentliche-sicherheit-und-basis-menschenrechte-unter-der-rousseff-regierung-hier-wurde-ich-uberfallen-poster-aktion-in-sudbrasilianischer-millionenstadt-porto-alegre-weist-auf-gewalt/
Zeitungsausriß: “Hier wurde ich überfallen. Du auch? Dann schreibe deinen Namen hier darunter.” “BO Coletivo”
Wer längere Zeit in Brasilien als Nichtprivilegierter lebt, müßte leicht an die 15, 20 solcher Blätter an den verschiedensten Stellen des Tropenlandes ankleben.
http://g1.globo.com/sao-paulo/noticia/2013/10/delegado-e-morto-tiros-na-zona-leste-de-sp.html
Brasiliens “Befriedungseinheiten”: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/03/brasilien-vom-ausland-vielgelobte-befriedungseinheiten-rio-de-janeiros-wegen-folterungen-im-zwielicht-uralte-praktiken-weitergefuhrt/
Wie analysiert Pritzker-Preisträger Paulo Mendes da Rocha in Sao Paulo die Stimmungslage im heutigen Brasilien? „Wir verwandeln uns in eine Gesellschaft, die monstruös zynisch sowie niedrig, gemein ist, die konformistisch das Desaster der Obdachlosen akzeptiert. Wir haben eine Gesellschaft, die so kolonialistisch wird wie der originale Kolonialist. Sie ist ausbeuterisch, ohne jegliches Gefühl des Mitleids und der Solidarität mit dem anderen.”
« Brasiliens Gewaltkultur, Fußball-WM und Olympia: Militärpolizei Sao Paulos rüstet sich mit schweren MG, Mpi aus – angesichts von Banditenaktionen, Straßenprotesten, laut Landesmedien. Militärpolizei von Rio de Janeiro hat diese Waffen bereits im Streifendienst. Tourismuspropaganda vor Fußball-WM:”Come on over. You feel right at home.” – „Brasilien auf dem Weg zur Energiesupermacht“. Frankfurter Allgemeine Zeitung 2013. Erneut kuriose Aufregung um Brasiliens zweifelhafte Ölreserven – das Land ist entgegen den Behauptungen nicht einmal Selbstversorger…Zahlreiche gefeierte Lagerstätten-„Entdeckungen“ erwiesen sich als Bluff, große internationale Ölkonzerne bohrten vergeblich. Libra-Ölförderstart erst in fünf bis zehn Jahren…Brasilien – Großimporteur von Öl-und Kraftstoff. »
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