http://www.sportal.de/brasilien-und-die-folgen-der-weltmeisterschaft-2014-1-2013103031199800000
„Am 30. Oktober 2007 bekam Brasilien den Zuschlag zur Ausrichtung der WM 2014. Die Entscheidung wurde gefeiert und bejubelt. Was geblieben ist, sind Proteste, Zwangsumsiedlungen und Verletzungen der Menschenrechte.sportal.de mit einer Übersicht.“
Brasiliens Fußballhymnen:
„Perfekte Partner“:
“ Dieser Einsatz von öffentlichen Geldern macht für die Bevölkerung keinen Sinn, da die Probleme woanders liegen. Denn was nützen einem die schönsten Stadien und die modernsten Hotels, wenn das öffentliche Bildungs-, Gesundheits- und Transportwesen nahezu komplett am Boden liegt, die Korruption wuchert und Gewalt sowie Kriminalität nicht in den Griff zu bekommen ist?“
Kurios, die Propaganda von 2007 noch einmal nachzulesen, inclusive TV-Videos, in der solche Argumente fehlten – was Bände sprach.
Brasiliens Besonderheiten, Ausriß O Globo. Patrouillierender junger Bandit in Rio de Janeiro, an der Stadtautobahn, über die der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck fuhr.
Leonardo Boff: “Lula machte die größte Revolution der sozialen Ökologie des Planeten, eine Revolution für die Bildung, ethische Politik.“
Zur Landesnormalität zählt zudem auch 2013, daß Banditenkommandos mit vorgehaltener Waffe PKW, vollbesetzte Busse, LKW zum Halten zwingen und ausrauben, ob in Rio oder Sao Paulo. Die wenigsten Fälle werden von den Medien registriert. Selbst Gefangenenausbrüche, die teils stundenlange Sperrungen von Fernstraßen zur Folge haben, werden von den Medien nicht gemeldet, nicht einmal aktuell im Verkehrsfunk.
“Fußball-WM? Wir wollen Bildung!” Straßenproteste von 2011 in Sao Paulo – im mitteleuropäischen Mainstream verschwiegen.
Weil die Protestbewegung einen Großteil von Forderungen der katholischen Kirche aufgreift, darunter aus dem alljährlichen landesweiten „Aufschrei der Ausgeschlossenen“, stehen die Kirche, ihre Geistlichen und Aktivisten heute entsprechend in der Kritik.
Auslandspropaganda:
Was in der gesteuerten PR fehlte: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/06/18/brasilien-proteste-weltsozialforum-und-katholische-kirche-massive-proteste-gegen-fahrpreiserhohungen-seit-2003-grundung-der-sozialbewegung-movimento-passe-livrempl-auf-weltsozialforum-von-200/
Gewaltsituation in Brasilien vor dem WM-Zuschlag 2007: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/03/brasilien-gewaltkultur-zwischen-2004-und-2007-wurden-in-brasilien-mehr-menschen-gewaltsam-getotet-als-in-den-12-wichtigsten-kriegerischen-konflikten-der-erde-dieser-jahreder-schauplatz-der-gewa/
Hintergrundtext von 2006: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/06/18/brasilien-und-die-fusball-wm-2014-hintergrundtext-von-2006-wm-kandidatur-idiotie-und-schlechter-witz-angesichts-gravierender-sozialer-lage/
FIFA 2007: Luiz Inacio Lula da Silva sagte: „Die WM 2014 ausrichten zu dürfen, ist für uns ein Grund für eine große Party. Die WM ist aber auch eine riesige Aufgabe für uns, aber wir sind in der Lage, diese zu meistern. Wir werden der Welt beweisen können, dass wir ein stabiles Land sind. Wir werden wunderbare Dinge sehen, und wenn alles klappt, wird unsere Mannschaft Weltmeister.“
„Obwohl Brasilien keinen Gegenkandidat hatte, lag die Messlatte hoch, vielleicht sogar noch höher als mit einem Kontrahenten. Schließlich wurde das Land von unserer Inspektorengruppe genau unter die Lupe genommen. Die WM wird einen riesigen sozialen und gesellschaftlichen Einfluss auf das Land haben“, erklärte FIFA-Präsident Joseph S. Blatter.
Nationalspieler Lúcio ist zuversichtlich: „Die Infrastruktur ist gut, wir haben gute Stadien. Es wäre gleichzeitig die Gelegenheit, das ganze noch besser zu machen“, sagte der Verteidiger von Bayern München…Energisch verbat sich Blatter Fragen nach Parallelen zu den Problemen der südafrikanischen WM-Organisatoren 2010 bezüglich einer hohen Kriminalitätsrate und mangelhafter Infrastruktur.
„Ich bin begeistert. Fußball ist Brasilien“, hatte der Fifa-Präsident schon vor der Entscheidung seine Meinung verkündet. In ihrer Präsentation hatten sich die Brasilianer als große Fußball-Nation, aber vor allem auch als Land mit großen Entwicklungschancen präsentiert. Durch den Zuschlag erhofft sich das fünftgrößte Land der Erde auch einen wirtschaftlichen und sozialen Aufschwung. (Der Spiegel)
„Die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 wird zum Samba-Sommer: Der Zuschlag für die Gastgeberrolle bei den übernächsten Titelkämpfen hat Brasilien in einen nationalen Glückstaumel versetzt.
Im ganzen Land brach nach der Entscheidung des FIFA-Exekutivkomitees in Zürich großer Jubel aus. Im Maracana-Stadion und auf dem weltberühmten Zuckerhut von Rio de Janerio wurden riesige Trikots entrollt, wildfremde Menschen prosteten sich schon in den Morgenstunden in den Bars zu und lagen sich in den Armen.“ (dt. Medien)
„Fuck FIFA“, Sao Paulo, Avenida Paulista, vor Kunstmuseum MASP. In Sao Paulo auffällig starke Proteste gegen die Arbeiterpartei (PT) Lulas, gegen Präsidentin Dilma Rousseff.
„Die Macht der Berichterstattungsvorschriften“: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/14/frankfurter-buchmesse-2013-gastland-brasilien-die-macht-der-berichterstattungsvorschriften-systemkritische-autoren-geschickt-ausgebremst-gravierende-menschenrechtsprobleme-systematische-folter/
Schaubühne-Regisseur Thomas Ostermeier 2013 in Rio de Janeiro: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/16/schaubuhne-regisseur-thomas-ostermeier-in-rio-de-janeiro-oktober-2013-wahrend-der-strasenprotesteam-schlimmsten-ist-das-die-politik-zu-etwas-verfaultem-geworden-isto-globo/
Wo Brasiliens Unterprivilegierte hausen – wie das deutsche Auswärtige Amt die Lage einschätzt. Die Frage der No-Go-Areas, inzwischen auch in Deutschland installiert:
Überfälle und Gewaltverbrechen sind in Brasilien leider nirgends völlig auszuschließen. Besonders Großstädte wie Belém, Recife, Salvador, Rio de Janeiro und São Paulo weisen hohe Kriminalitätsraten auf (Eigentumsdelikte, Gewaltverbrechen, Entführungen; siehe auch Allgemeine Reiseinformationen). Grundsätzlich ist Vorsicht angebracht, auch in als sicher geltenden Landes- oder Stadtteilen. Besonders betroffen sind Elendsviertel (Favelas). Von Favela-Besuchen wird dringend abgeraten Diese Gebiete werden teilweise von Kriminellen kontrolliert. Bewaffneten Auseinandersetzungen, auch mit der Polizei, fallen häufig auch Unbeteiligte zum Opfer.
Joachim Gauck in Brasilien 2013: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/
Viele in Mitteleuropas Mainstream verschwiegene Systemkritikerproteste, Straßenproteste seit dem Amtsantritt der Lula-Rousseff-Regierung: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/06/18/brasilien-proteste-weltsozialforum-und-katholische-kirche-massive-proteste-gegen-fahrpreiserhohungen-seit-2003-grundung-der-sozialbewegung-movimento-passe-livrempl-auf-weltsozialforum-von-200/
Ausriß, Nachrichtenmagazin “Istoé”, Friedensnobelpreisträger Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Wer bereits vor Jahren, als Obama von interessierter Seite noch bejubelt wurde, auf eine solche Abhöraffäre verwiesen hätte, wäre u.a. als Journalist in bestimmten mitteleuropäischen Mainstream-Medien vermutlich mit heute üblichen Sanktionen, darunter Abschaltung, belegt worden.
« Brasiliens Systemkritikerproteste 2013: Paralysierung von Protestpotential der Slums durch das organisierte Verbrechen, die Banditenkommandos. „Die Armen, Verelendeten unterwerfen sich dieser Parallelmacht, die eine Kultur der Angst und Unsicherheit installiert.“ Katholischer Padre Marcelino Modelski im Website-Exklusivinterview, Oktober 2013. Warum nur relativ wenige Slumbewohner an den Straßenprotesten teilnehmen. – Brasiliens Gewaltkultur 2013: Tausende Schüler von Rio de Janeiro ohne Unterricht – wegen Gewalt und Feuergefechten. Uraltproblem auch vor Fußball-WM akut. Heutige Methoden der Paralysierung von Protestpotential. Die Sondergerichte des organisierten Verbrechens. »
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