Großer Festakt für Willy Brandt im November 2013 in Bonn – Würdigung der Aktivitäten Willy Brandts in Brasilien während der Folter-Diktatur?
Joachim Gauck 2013 über Willy Brandt:“ Er verkörpere Werte wie Freiheitsliebe und Streben nach Frieden und Gerechtigkeit“(Münchner Merkur)
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„Wehner hielt SPD für korrumpiert“. DER SPIEGEL 2016:“…Die SPD sei keine Partei mehr, die meisten Funktionäre seien korrumpiert und jüngere gutwillige Kräfte unerfahren, habe Wehner 1981 geurteilt…“
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Deutsche politische Stiftungen von CDU und SPD kamen just während der Folterdiktatur nach Brasilien:http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/01/brasiliens-militardiktatur-und-bonns-politische-stiftungen-unter-welchen-folterdiktatoren-sie-ins-tropenland-kamen-mit-dem-regime-kooperierten/
Nazi-Offizier Helmut Schmidt und der Holocaust:http://www.hart-brasilientexte.de/2017/02/14/der-weg-in-den-holocaust-die-zeit-unterschlaegt-in-ihrer-publikation-von-2017-just-die-rolle-des-langjaehrigen-mitherausgebers-der-spd-ikone-helmut-schmidt-kein-einziges-kapitel-ist-schmidt-al/
Ausriß Flughafeninfo:”Hamburg Airport Helmut Schmidt”.
Walter Scheel (FDP) – was 2016 alles in den Nachrufen fehlt:http://www.hart-brasilientexte.de/2016/08/24/walter-scheelfdp-was-alles-in-den-nachrufen-fehlt-die-engen-beziehungen-zu-brasiliens-nazistisch-antisemitisch-orientierter-folterdiktatur-scheel-1978-beim-besuchs-von-diktator-ernesto-geisel/
“Willy Brandt ans Fenster”(1970). Im Jahr vor dem Erfurter Treffen hatte Willy Brandt das Kulturabkommen sowie das Wissenschafts-und Technologieabkommen mit der Folterdiktatur Brasiliens unterzeichnet.
Schwarzer Junge mit Hakenkreuz-Drachen in den siebziger Jahren(Militärdiktatur) im Ibirapuera-Park von Sao Paulo
Erläuterte Brandt den Ostdeutschen, wie hier in Leipzig, warum er auf sehr enge Beziehungen zu Folterdiktatoren nazistisch-antisemitischer Militärregimes sehr viel Wert legte, mit diesen intensiv zusammenarbeitete? Ausriß FOCUS, Jan. 2017. “In Wirklichkeit bewegte sich die Partei längst in eine andere Richtung”(FOCUS)
“Links und frei – Willy Brandt.” Ausriß.
“Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!”. Protestplakat in Erfurt, Ausriß.
Der Nazi-Fall Kiesinger(CDU) – die Haltung von SPD-Ikone Willy Brandt, von Beate Klarsfeld: “Kiesinger verhandelte zwecks Regierungsbildung zunächst mit dem bisherigen Koalitionspartner FDP; dies wurde am 25. November für gescheitert erklärt. Stattdessen konnte Kiesinger am 26. November die Einigung zu einer großen Koalition mit der bisherigen Oppositionspartei SPD vermelden. Diese überraschende Entscheidung besiegelten Kiesinger und der SPD-Vorsitzende Brandt mit einem etwas zaghaften Händedruck vor den berichtenden Journalisten…Trotz interner Reibereien dauerte die Koalition nicht nur bis zu den Wahlen 1969 fort, sondern konnte auch fast alle angekündigten Vorhaben in ihren drei Jahren umsetzen. Darunter waren so umstrittene und lang umkämpfte Vorhaben wie die Notstandsgesetze…Die Diskussion um Kiesingers NS-Vergangenheit erhielt Aufwind, als Beate Klarsfeld in aller Öffentlichkeit Kiesinger am 7. November 1968 auf dem CDU-Parteitag in Berlin eine Ohrfeige verabreichte. Klarsfeld, die deutsche Ehefrau eines Franzosen jüdischer Herkunft, dessen Vater und eine große Anzahl Verwandter von den Deutschen während der NS-Zeit ermordet worden war, hatte auf Kiesingers NS-Vergangenheit hinweisen wollen, die nach ihrer Meinung der breiten Öffentlichkeit nicht ausreichend bekannt sei…Um auf Kiesingers nationalsozialistische Vergangenheit hinzuweisen, initiierte Beate Klarsfeld eine Kampagne mit verschiedenen öffentlichen Aktionen. Kiesinger hatte sich Ende Februar 1933 als Mitglied der NSDAPeintragen lassen und war seit 1940 im Außenministerium zum stellvertretenden Leiter der rundfunkpolitischen Abteilung aufgestiegen, die für die Beeinflussung des ausländischen Rundfunks verantwortlich war. Kiesinger war hier für die Verbindung zum Reichspropagandaministerium zuständig. ” Wikipedia
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Die westdeutschen Machteliten sind den archaischen brasilianischen Machteliten, Oligarchien ewig dankbar für Aufnahme und Schutz vieler Nazi-Kriegsverbrecher und anderer Nazi-Größen.
Ausriß. “Mit der SPD bin ich schon seit den Zeiten verbunden, als ich Gewerkschaftsführer war.” Hochrangige SPD-Politiker wie Willy Brandt und Helmut Schmidt pflegten enge Beziehungen zur nazistisch-antisemitisch orientierten brasilianischen Folterdiktatur.
”Hitler irrte zwar, hatte aber etwas, das ich an einem Manne bewundere – dieses Feuer, sich einzubringen, um etwas zu erreichen. Was ich bewundere, ist die Bereitschaft, die Kraft, die Hingabe.” Ist das Zitat von Lutz Bachmann, Björn Höcke oder von SPD-Idol Lula?
Bei Agitprop-Events zu Willy Brandt, darunter in Erfurt, wird dessen bemerkenswerte Haltung etwa zur Folterdiktatur Brasiliens stets verschwiegen, was Bände spricht.
Foltertechnologie:
Bodo Ramelow und die SPD-Partner: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/12/05/bodo-ramelow-und-die-wertvorstellungen-seiner-spd-partner/
“Ramelow in der ARD: Mit den Opfern ins Gespräch kommen.”
http://www.150-jahre-spd.de/termine/111438/bonn_25.11.2013_festakt_willy_brandt.html
„Mit dieser Veranstaltung unter Beteiligung von Ministerpräsident a.D. Kurt Beck, Dr. Erhard Eppler, Dr. h.c. Wolfgang Thierse, Gerhart Baum, Dr. Adam Krzeminski, Prof. Dr. Gesine Schwan und Karsten Brenner möchten wir das politische Wirken und Leben von Willy Brandt, dem hoch geachteten deutschen Staatsmann und Sozialdemokraten in Deutschland und der Welt würdigen.“
Joan Baez und die Folterdiktatur:
Wie es einem brasilianischen Systemkritiker in Berlin erging – aus Parteievent „rasch entfernt“: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/12/07/brasilien-lula-in-berlin-2012-brasilianischer-systemkritiker-marcelo-machado-pereira33-wurde-aus-lula-veranstaltung-entfernt-laut-medien-pereira-zeigte-spruchband-brasilien-ist-das-land-der-k/
Heinrich-Böll-Stiftung: ”Im Juni 1968 erklärte Außenminister Willy Brandt in Brasilien die Bereitschaft der Deutschen, Brasilien mit Nukleartechnik zu versorgen.” (Wurden Sie gefragt?)
Schriftsteller Verissimo erinnert Ende November 2013 an die Schließung des Atomtestgeländes in Amazonien durch den damaligen zivilen Präsidenten Fernando Collor. Und spekuliert, mit Bezug auf den Iran 2013, wie wohl die Großmächte auf den Aufstieg Brasiliens zur Atomwaffenmacht reagiert hätten.
“Seria bom ter a bomba nem que fosse só para ver a cara dos argentinos.”
Die Militärdiktatur hatte auf der Basis des Bonner Atomabkommens ein geheimes militärisches Nuklearprogramm vorangetrieben.
http://www.muk.de/event/bundeskanzler-willy-brandt-stiftung-festakt-100-willy-feiern/
Kriegsverbrecher Gustav Wagner, stellvertretender Kommandant des KZ Sobibor, SS-Oberscharführer, berüchtigter sadistischer Judenmörder – von der Militärdiktatur Brasiliens nicht ausgeliefert: „Die deutsche Regierung stellte ebenfalls ein Ersuchen auf Auslieferung, das jedoch vom Obersten Gerichtshof Brasiliens am 22. Juni 1979 zurückgewiesen wurde.“ Wikipedia
Im KZ Sobibor wurden etwa 250000 Juden ermordet.
Helmut Schmidt und die brasilianische Militärdiktatur: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/25/brasiliens-militardiktatur-die-reise-von-helmut-schmidt-1979-treffen-mit-prasident-general-figueiredo-in-brasilia-gouverneur-paulo-maluf-in-sao-paulo-ansprachen-zeitgeist/
Wie ein Blick in jüngere deutschsprachige Publikationen über Brasilien zeigt, sind Analysen, Faktendarstellungen über die hochinteressanten Details der deutsch-brasilianischen Beziehungen offenbar verboten.
Lula war Diktatur-Informant, laut neuem Buch:
Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff benannte zwei Militärs, die sie während der Diktatur gefoltert hatten – die Militärs Mauricio Lopes Lima und Homero Machado werden laut Landesmedien von der Wahrheitskommission vorgeladen.
“Strafe für die Folterer der Diktatur” – Protest in Sao Paulo nach dem Militärregime. Beamter der Militärpolizei – ein Relikt der Diktatur.
In deutschen Buchhandlungen, im mitteleuropäischen Mainstream findet sich eine Fülle von Publikationen zum Wirken von Willy Brandt und Helmut Schmidt. Zeitgeschichtlich Interessierte können dort rasch feststellen, ob und wie die hochinteressanten Beziehungen zum brasilianischen Folterregime entsprechend aufgearbeitet sind.
Amnesty-International-Nachrichten:
NACHRICHTEN
Brasilien
Ein Folterer macht Karriere
Ricardo Fayad ist heute Brigadegeneral – während der Diktatur von 1964 bis 1985 hatte er sich als ausgebildeter Mediziner an Folterungen politischer Gefangener beteiligt. In einer Kaserne in Rio de Janeiro bestimmte er die Methoden: Celia Manes erhielt im fünften Schwangerschaftsmonat Elektroschocks an Ohren, Brüsten und Vagina – ihr Sohn kam später taubstumm zur Welt. Jabas Silva Marques wurde mit dem Kopf in Fässer voller Urin und Kot getaucht. Luis Tenorio, der mit Fayad zusammen Examen gemacht hatte, traf seinen früheren Kommilitonen plötzlich als Peiniger in der Folterzelle wieder.
1994 entzog die brasilianische Ärztekammer dem schwerbelasteten Offizier die Zulassung. Doch Staatschef Fernando Cardoso ließ sich davon nicht beeindrucken, sondern belohnte Fayad im Februar mit einem hohen Posten: Er machte ihn zum stellvertretenden Gesundheitsdirektor der Streitkräfte. Regimegegner von einst, die Ärzteschaft und auch amnesty international protestieren, ebenso Vertreter der katholischen Kirche. Kardinal Evaristo Arns und Pastor Jaime Wright, die zusammen ein „Weißbuch“ über Opfer und Täter der Diktatur herausgegeben haben, bezeichnen Fayads Ernennung als „Schande“. Die Beförderung sei „peinlich für Brasilien“, sagte Wright, dessen Bruder in der Diktaturzeit ermordet worden war. Im April schließlich bittet Fayad wegen „psychischen Drucks“ um eine sechsmonatige Beurlaubung. Er wird somit nicht seines Postens enthoben und kann, wenn sich die Aufregung gelegt hat, hochbezahlt in den Streitkräften weiterarbeiten.
Cardoso, als Staatschef auch oberster Befehlshaber der Armee, behauptet, von Fayads Foltervergangenheit nichts gewußt zu haben. Er begünstigte schon einmal einen Folterer. Als Außenminister machte er Oberst Armando Avolio zum Militärattaché in London, als Präsident beließ er ihn im Amt. Erst internationale Proteste erzwangen die Abberufung.
Unterdessen konnte Brasiliens couragierte Gefangenenseelsorge nachweisen, daß es die mehrfach angeprangerten Massenfolterungen von Häftlingen bis heute gibt. Wie der österreichische Pfarrer Günther Zgubic gegenüber dem ai-JOURNAL erklärte, bestätigte das Gerichtsmedizinische Institut von Sao Paulo, daß in der berüchtigten Depatri-Anstalt über hundert Gefangene tagelang geschlagen wurden. Ein Häftling starb. Zgubic: „Sogar Kranke werden gefoltert. Wärter schlagen mit Eisenknüppeln auf Gefangene, bis der Schädel aufsplittert.“
Klaus Hart
“Wer die Botschaft der Menschenrechte überhört, wird sich früher oder später auf der Verliererseite der Geschichte befinden.” Joachim Gauck 2013 vor dem Menschenrechtsrat in Genf, laut Kalender des Auswärtigen Amtes.
“Brizola foi o responsável por permitir que o crime organizado efetivamente se instalasse nos morros do Rio de Janeiro.”
Wikipedia: “A política de Segurança dos Governos de Leonel Brizola no Estado do Rio de Janeiro, é apontada como um dos fatores preponderantes para a situação caótica em que se encontra a ocupação e a segurança pública carioca atualmente. Sua política de “respeito e valorização dos trabalhadores” acabou por favorer o aumento de construções irregulares do espaço urbano, causando uma proliferação geral das favelas por todos os locais. O governo de Brizola também proibiu qualquer tipo de incursão policial nas favelas, o que multiplicou a violência: tornando as favelas locais “imunes” à qualquer tipo de vigilância do Poder Público, favoreceu a criação de organizações criminosas que existem até hoje, como o Comando Vermelho, especializado em tráfico de drogas.”
Willy Brandt, SPD, Brizola.Enge Beziehungen zu rechtsgerichteten Regimes haben lange Tradition – die nazistisch-antisemitisch orientierte Folterdiktatur Brasiliens: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/
Pelé mit Brizola, Chef der PDT, der auch lange Zeit Dilma Rousseff angehörte, bevor sie zu Lulas PT wechselte.
“Ausgerechnet ein Vizepräsident der Sozialistischen Internationale(SI), der Linkspopulist und Ex-Gouverneur Leonel Brizola, gilt als politisch hauptverantwortlich dafür, daß die Verbrechersyndikate in Rio de Janeiro seit den 80ern soviel Macht und Einfluß erreichten, sich derart mit der Politik verquickten. Soziologen, Kolumnisten, selbst Bischöfe der katholischen Kirche betonen einhellig, daß er in zwei Amtszeiten dem organisierten Verbrechen faktisch freien Lauf ließ – im Tausch gegen politische Unterstützung. Schließlich sind die Slumbewohner auch ein wichtiges Wählerreservoir, müssen gewöhnlich für jene Kandidaten stimmen, die die Slumbosse vorgeben. Brizola, reicher Großgrundbesitzer, Chef der „Demokratischen Arbeitspartei”(PDT), rühmte sich immer seiner Freundschaft zu Willy Brandt – und erntete von der SPD, in deren Gazetten, viel Lob für seine Politik. Nur ganz, ganz wenige in der Partei griffen sich deshalb stets an den Kopf, konnten sich aber nicht durchsetzen. Ein Filialleiter der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung räumte zumindest ein, Brizolas PDT sei aus „pragmatischen Gründen” in die Sozialistische Internationale aufgenommen worden:”Man war froh, daß überhaupt eine Partei aus Lateinamerika wie die PDT dazugehört – und schaute nicht so genau hin, was diese tut.” Brizola hielt beste Beziehungen zum letzten Diktaturpräsidenten, dem Geheimdienst-General Joao Figueiredo, seine PDT ging immer wieder Wahlbündnisse mit der Partei des Militärregimes ein. Alles kein Problem für SI und SPD. Die Gangsterbosse tauften eines ihrer wichtigsten Produkte, jene kleinen Kokaintütchen, auf „Brizola” – ihm zu Ehren. Des PDT-Chefs rechte Hand, der von Europas Intelligentsia bis heute vergötterte „Anthropologe”, Schriftsteller und Kongreßsenator Darcy Ribeiro, verstand sich gemäß hiesigen Medienberichten ebenfalls bestens mit dem organisierten Verbrechen. Historisch wurde ein Foto von 1986: Gouverneurskandidat Ribeiro auf einem Wahlkampfbankett mit schwerreichen Unterwelt-Bossen – Capitao Guimaraes, laut Zeugenaussagen einer der berüchtigtsten Folterknechte aus der Diktaturzeit sagt neben ihm ins Mikrophon:”Wir unterstützen den Kandidaten, der uns unterstützt.” Darcy Ribeiro, 1997 gestorben, Sexist und Stammtischpornograph der übelsten Sorte, fiel einmal , wie laut Zeitzeugen durchsickerte, beim Interview im Hotelzimmer sogar über eine Schweizer Journalistin her, belästigte sie sexuell. Auf der UNO-Umweltkonferenz von 1992 in Rio de Janeiro ließ sich Ribeiro vor NGO-Machos, so Zeitzeugen, in nicht zitierfähiger Weise über die “Löcher”(Buracos) der schweizerischen, deutschen und nordamerikanischen Frauen aus. Brizola und Darcy Ribeiro verherrlichten stets den Diktator Getulio Vargas.”
Hintergrundtext
Köpfen, vierteilen, lebendíg verbrennen.
Luxus und Elend von Rio.
Reinaldo Guarany, Stadtguerrilhero im Ruhestand, weiß, wie man mit Maschinenpistolen umgeht. 1970, wãhrend der Militärdiktatur, richtet er eine in Rio auf die Bewachertruppe des deutschen Botschafters Ehrenfried von Holleben. Setzt sie mit einigen Feuerstõßen außerGefecht, reißt den verdatterten Dlplomaten aus seiner Luxuskarosse, packt ihn mit Hilfe eines Companheiro in eine nach Chloroform duftende Holzkiste. Die Entführung gelingt, von Holleben kommt frei, nachdem 40 Gegner der Foítergeneräle aus den Verließen geholt und nach Algerien ausgeflogen worden sind. Deutsche, belgische oder nordamerikanische Maschinenpistolen, die Guarany seinerzeit vom chilenischen Exil aus für die Guerrilla in Argentinien, Uruguay und Brasiiien importierte, faßt der inzwischen úber 50-jährige heute nicht mehr an,sieht sie indessen alleTage, nurSchritte von seinem Hãuschen entfernt, auf sich gerichtet. Wir fahren eine enge steile Straße des malerisch wirkenden Bergstadtteils Santa Teresa hinunter – an der ersten Biegung blinkt bereits eine verchromte MPi. In fünfzehn langen Minuten, bis ein verkeilter LKW endlich weiterkommt, brauchte der nur mit Shorts bekleidete 12-jährige nur einmal durchzuziehen, und alle im Auto wären hinüber. Guarany wird nicht ein bißchen mulmig: ,,Noch vor zwei Jahren habe ich hier viele Jungs Murmeln spielen sehen, die mir heute mit MPis begegnen – sie wurden Soldados des organisierten Verbrechens, prahlen damit herum, rühmen die Banditenchefs ais ihre Helden!”Die Zeiten haben sich geändert – seit 1985 ist Brasilien wieder eine Demokratie, und Entführungen von Geldleuten, nicht mehr Diplomaten und Politikern, wurden in Rio so hãufig, daß sich kaum noch jemand darüber aufregt und die Medien längst nicht mehr alle Fälle registrieren. Der illegale Besitz von eingeschmuggelten Mpi stieg enorm. ,,Wáren wir damals nur fünfzehn Minuten bewaffnet in Santa Teresa auf der Straße geblieben”, so Guarany bitter-humorig, ,,hätten die sicher sogar ein Kriegsschiff hierher in die Berge geschickt.”Einen Steinwurf von Guaranys Häuschen entfernt,beginnt das pompöse Anwesen einer der reichsten Familien Brasiliens, die ein Bataillon von Hausbediensteten beschäftigt. Schaut deralsRomanschreiber.Fachbuchautor, Ghostwriter, Úbersetzer, Rechtsexperte, Betriebswirt und auch noch erfolgreicher Bildermaler vielbeschàftigte Ex-Guerrilheiro dagegen von seinem Balkon die Santa-Teresa-Berge hinunter, sieht er nur Slums, Favelas, die wie sämtliche rund 800 Rios in Feudalmanier grausam wie im Mittelalter von Herren úber Leben und Tod regiert werden. Manche lassen sich sogar die Füße küssen, haben mit Dutzenden von Geliebten Dutzende von Kindern, erhalten Heldenbegräbnisse. Banditenchefs mit Namen wie Rambo oder Robocop und Minireichen wie Ratolândia(Rattenland) oder Buraco Quente (Heißes Loch) dinieren in den besten Restaurants, kaufen in den teuersten Boutiquen der Mittel- und Oberschichtsviertel Ipanema, Leblon oder Barra, benutzen nicht selten sogar Computer, Laptop und Internet, haben indessen keine Hemmungen, Mißliebige, vom Normendiktat abweichende Slumbewohner zu kastrieren, zu köpfen, zu vierteilen, aufzuspießen oder sogar lebendig zu verbrennen.lm Slum Vidigal, der direkt an das Sheraton-Hotel grenzt, ließ Banditenboß Giovani zwei 14-jährige Màdchen von seinen meist minderjährigen Soldados aus ihren Baracken holen und auf die wichtigste Favela-Straße, die Avenida Presidente João Goulart bringen. Dort wurden ihnen vor allen Leuten die Füße durchschossen. Sie hatten gewagt, einem anderen, mit Giovani verwandten Mädchen eine Ohrfeige zu verpassen, weil es mit dem neuen Freund einer der beiden ausgegangen war. Ein Bewohner kommentíerte: “Die beiden baten, bei der Liebe Gottes, nicht zu schießen, aber das half nichts. Hier ist es so. Wer sich nicht an die Regeln hält, hat die Strafe sicher.” Zu den Regeln gehört das “Lei do Silencio”, Gesetz des Schweigens: Zu niemandem ein Wort über Favela-Vorgänge!Zuvor verdächtigt Gringo, ein anderer Neofeudalist von Vidigal – den Bewohner Boca Mole, für die Polizei zu spionieren. Zeugen sehen, wie dem Mann mit einer Zange die Zunge herausgerissen und mit einem Messer die Ohren abgeschnitten werden. Zunge und Ohren werden auf öffentlichem Platz fúr jedermann sichtbar an einem Pfahl angenagelt.Nebenan in Ipanema, stimuliert derartiges keinen aus derreichlich vertretenen intellektuellen Elite mit den Sorbonne-und Harvard-Diplomen zu tieferem Nachdenken, Reflektieren oder gar zu einer Aktion. Staatschef FernandoHenrique Cardoso, Soziologe, und seine Frau Ruth, Anthropologin, úbergehen das Thema schließlich auch mit Schweigen. Die Boys und Girls from Ipanema, viele davon Uni-Studenten, mucksen sich gleich gar nicht. Sie haben Wichtigeres, Hehreres im Auge – für das Recht auf freien Marihuana-Konsum am vielbesungenen, weltbekannten Strand wurde mit allen politischen Mitteln, darunter Demos, Pfeifkonzerte, Flugblattaktionen und sogar Rund-Tisch-Gesprãche mit Politikern und Intellektuellen heftig gekämpft, die Presse war voll davon. Daß Marihuana (und die anderen ebenso rege verbrauchten Modedrogen wie Kokain und Crack) nur von moralisch-ethisch einwandfreien Lichtgestalten wie Giovani, Gringo und dessen Anhang zu haben ist, die freundschaftliche Beziehungen zu den immer unentbehrlicheren, sozial zusehends aufgewerteten Dienstleistern vom nahen Hügel als Kehrseite, Nebenprodukt das Terrorregime in den Slums haben, fällt dabei glatt unter den Tisch. Charles Fábio Vidal, 18, wollte in der an einem Steilhang úber Ipanema gelegenen Favela ‘Morro do Cantagalo’ kein Soldado an den von Studenten, Alternativen und Jungunternehmern frequentierten Drogendepots sein – zur Strafe durchschossen ihm die Banditen seines Slums die Hände mit einem Revolver. Wer die Rekrutierung ablehnt, kann sogar getòtet werden. In einem Slum der Nordzone wurden nicht weniger ais 21 Jugendlichen nach Folterungen die Hánde mit Schüssen perforiert Alba Zaluar, Brasiliens führende Gewaltexpertin, eine Art einsame Ruferin in der Wüste, sieht in den rasch wachsenden Slums eíneneue tyrannische Kultur feudalistisch-machistiscner Werte inzwischen fest installiert. Von den Autoritäten werde dies hingenommen.Ex-Guerrilheiro Guarany geht noch einen Schritt weiter – spricht von einer “Komplizenschaft des Staates” mit den Drogengangstern dês organísierten Verbrechens. Diese sind übrigens verrúckt nach importierten Brutalo-Filmen, holen sich aus ihnen womõglich Anregungen: Ein Geistlicher sieht, wie in einem Slum Rios mit einem abgehackten Kopf Fußball gespielt wird. Eine Rechtsanwältin kennt einen Zeugen, der ihr berichtete, wie inmitten von Freiluft-Discos Jugendliche lebendig verbrannt wurden. Derartiges tat auch der 1995 von Rivalen erschossene Gangsterboß Nem Maluco: Ais die Eltern einer Jugendlichen nicht einverstanden waren, daß er ihre Tochter zur Geliebten machte, befahl er Kumpanen, ein großes Loch zu schaufeln. Die Eltern wurden gezwungen, sích hineinzulegen.Nem Maluco úberschüttete sie mit Spiritus, ließ sie ver-brennen. Der Geruch verkohlten Fleisches zog úber dieFavela – doch jedermann blieb aus Angst passiv in seinerHútte. Ein Mädchen wollte sich nicht hingeben – derGangsterboß einer anderen Favela schlitzte sie daraufhinvon unten bis oben mit einem Messer auf. Leichen sollenoft zwecks Abschreckung ím Gassenlabyrinth liegenbleiben- jedermann jeden Alters muß mit ansehen, wieGeier und freilaufende Schweine diesen die Gedärme meterlang herauszerren, die Toten schlíeßlích ganz oder teílweíse auffressen.Die Liste von nahezu unvorstellbaren Untaten läßt sich beliebig verlângern. Jurandir Freire Costa, Therapeut und Direktor des Instituts für Sozialmedizin an der Universitát von Rio, hat eine Erklärung fúr das Desinteresse der Bessergestellten Rios, Sao Paulos, Salvadors oder Fortalezas am Los der Slumbewohner: Die Mittel- und Oberschicht spricht diesen den Gleichheitsgrundsatz ab, definiert sie quasi ais Nicht-Menschen, reagiert daher mit extremer Indifferenz und Akzeptanz auf jede Art von Gewalt gegen diesen Bevölkerungsteil. Daß Slumbewohner kaum ein Minimum an Menschenrechten genießen, ist somit irrelevant.
Geheim verscharrte ermordete Regimegegner Brasiliens: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/26/brasiliens-nazistisch-antisemitisch-orientierte-militardiktatur-historisches-archiv-von-sao-paulo-sucht-nach-geheim-verscharrten-regimegegnern-wahrheitskommission-uber-diktaturverbrechen-vermutet-l/
“Wo sind unsere Toten?”(Protest nach der Diktatur, für die Aufklärung der Verbrechen des Militärregimes)
“Vom Umgang mit der Diktaturvergangenheit” – Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn: http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html
Das Erbe der Folterdiktatur – 2014: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/09/brasilien-vor-der-fusball-wm-paulo-sergio-pinheiro-leiter-der-uno-syrien-kommission-zu-den-grauenhaften-menschenrechtsverletzungen-in-brasilianischen-haftanstalten-erbe-der-militardiktatur/
http://www.zeit.de/2013/43/hoerbuch-egon-bahr-willy-brandt
1969 – Jahr der Unterzeichnung des Kulturabkommens sowie des Wissenschafts-und Technologieabkommens mit der Folterdiktatur Brasiliens. Willy-Brandt-Forum Berlin, Unter den Linden, 2012.
Willy Brandt und sein Diktatur-Kollege José de Magalhaes Pinto 1969:
Ausriß. Vor dem Hintergrund seiner politischen Rolle gegenüber Folterdiktaturen wie Brasilien wurde Hans Dietrich Genscher 1991 die Ehrenbürgerwürde von Halle/Saale verliehen:
1968 schenkt Willy Brandt dem brasilianischen Diktaturchef, General Costa e Silva, eine goldene Uhr, laut Veja: „…Presidente Costa e Silva, logo depois de receber, do Chanceler Willy Brandt, da Rep?blica Federal da Alemanha, um rel?gio de ouro de presente.“
http://www.amnesty.de/journal/2009/juni/kolumne-kopf-unter-wasser
Todesschwadronen, Folter, Militärpolizei – unter den Relikten der Militärdiktatur: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/14/nach-wie-vor-hemmungslose-aktionen-der-todesschwadronen-institutionalisierte-barbarei-lulas-menschenrechtsminister-paulo-vannuchi-raumt-gegen-ende-der-zweiten-amtszeit-erneut-fortbestehen-der-b/
Foltermethoden – Krokodile und Cobra gegen Gefangene: Laut Angaben von Folteroffizieren der Militärdiktatur wurden u.a. in Rio de Janeiro auch Krokodile und eine Cobra eingesetzt. Die etwa sechs Meter lange Schlange ließ man in dem völlig verdunkelten Raum frei, in dem sich der Häftling befand. Krokodile wurden auf die nackten Körper von weiblichen Häftlingen gesetzt. Cecilia Coimbra, langjährige Vorsitzende der Anti-Folter-Organisation „Tortura nunca mais“ berichtete, daß die Folterer sie nackt an einen Stuhl fesselten und dann ein kleines Krokodil auf ihrem Körper entlangklettern ließen. In einem berüchtigten Folterzentrum in Petropolis bei Rio de Janeiro war es üblich, nach Folterungen erschossene Regimegegner in Stücke zu hacken.
Öffentliche Forderungen, darunter bei den Straßenprotesten 2013, nach Umwandlung der Militärpolizei in eine Zivilpolizei nach mitteleuropäischem Vorbild, blieben bisher erfolglos.
Große Sozialdemokraten und ihre besonderen Beziehungen zu Brasilien – Willy Brandt und Helmut Schmidt: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/16/helmut-schmidt-und-lula-lulas-sonderbeziehungen-zu-deutschland/
Diktator General Ernesto Geisel(Operation Condor), deutschstämmig, in dessen Amtszeit der jüdische Journalist Herzog gefoltert und ermordet wurde – und Willy Brandt, Ausriß.
Diktator Geisel nennt die Ermordung von Regimegegnern eine Notwendigkeit – in Gespräch mit General Dale Coutinho(zitiert in Nachrichtenmagazin Veja 2003):
Geisel: „Brasilien wird heute als eine Oase angesehen.“
Dale Coutinho: „Ah, die Dinge haben sich sehr verbessert. Unter uns gesagt, läuft es besser, seit wir begonnen haben zu töten. Wir haben begonnen zu töten.“
Geisel:“Denn vorher hat man einen festgenommen – und der kam dann wieder frei. Coutinho, Töten ist zwar barbarisch, aber ich denke, das muß sein.“
Veja:“Der Kongreßabgeordnete Ulysses Guimaraes verglich Geisel mit Ugandas Diktator Idi Amin…Geisel, General der demokratischen Öffnung, war für politischen Mord…Geisel wollte die Fortsetzung der Ausrottungspolitik.“
Die brasilianische Militärdiktatur produzierte in Rio de Janeiro Napalm im Stadtteil Bonsucesso und setzte es gegen Regimegegner u.a. 1972 in Araguaia ein.
“Das Nazi-Gesicht der brasilianischen Diktatur”. “The Nazi Face of the Brazilian Diktatorship”. Brasiliens wichtigster Befreiungstheologe Frei Betto.
Wie das “Forum Willy Brandt Berlin” Unter den Linden die freundschaftlichen Beziehungen Brandts zu Folterdiktatoren interpretiert:
Ausriß: Folterdiktator Ernesto Geisel und sein für die Operation Condor(länderübergreifende Jagd auf Regimegegner) zuständiger Geheimdienstchef Joao Figueiredo.
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Kein Foto von Brandt und Geisel im Willy-Brandt-Forum Unter den Linden, Berlin.
Wie die brasilianische Militärdiktatur Frauen folterte: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/26/brasiliens-komplizierte-vergangenheitsbewaltigung-maria-amelia-de-almeida-teles-grauenhaft-gefolterte-regimegnerin-heute-mitglied-der-wahrheitskommission-des-teilstaats-sao-paulo-zur-aufklarung-der/
Das offizielle Foto vom angeblichen Selbstmord des jüdischen Journalisten und Fernsehdirektors von TV Cultura, Vladimir Herzog 1975 in einer Polizeizelle Sao Paulos – in Wahrheit wurde er totgefoltert. Bundesrichter Marcio José de Morais annullierte 1979 das offizielle Dokument der Diktatur über die Todesursache, gab indessen Zeugen recht, denen zufolge Herzog gefoltert worden war, machte den Staat für den Tod des Juden verantwortlich. Unterdessen wurde ermittelt, daß unter Geisel gefolterte Regimegegner auch durch Giftspritzen umgebracht wurden, das Militär zahlreiche Oppositionelle außergerichtlich exekutierte.
Der Fernsehdirektor und Journalist war eine bekannte Person der Mittelschicht und vom Militärregime nicht festgenommen oder verhaftet, sondern für den 25. Oktober 1975 zwecks Erteilung von Auskünften zum Sitz der politischen Polizei bestellt worden – das macht vorstellbar, wie die Diktatur mit nicht bekannten Oppositionellen, mutmaßlichen Oppositionellen etwa der Unterschicht, in den Slums umging, Aktionsfeld der Todesschwadronen des Regimes.
Ein Großteil der Familie Herzogs war in Jugoslawien in Nazi-Konzentrationslagern umgebracht worden…
„Du hättest alle Juden töten sollen“: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/21/brasiliens-nazistisch-antisemitische-militardiktatur-hohe-militars-zu-herbert-cukurs-massenmorder-von-rigadu-hast-einen-einzigen-fehler-begangen-du-hattest-alle-juden-toten-sollen-hintergrun/
Diktaturopfer – getötete Regimegegnerin. Foto von katholischen Menschenrechtsaktivisten.
Wer damals in Brasilien Folterer ausbildete – der französische General mit Afrikaerfahrung: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/05/franzosischer-general-war-folter-lehrer-wahrend-brasiliens-diktaturzeit-regierung-in-paris-wuste-von-regime-verbrechen/
Clarice Herzog, Witwe des unter Generalspräsident Ernesto Geisel totgefolterten Juden Vladimir Herzog, und der katholische Menschenrechtsktivist und Leiter der Erzdiözese-Arbeiterseelsorge, Waldemar Rossi, 2011 auf Veranstaltung des Stadtparlaments zu Ehren von Kardinal Paulo Evaristo Arns.
Waldemar Rossi und die nazistisch-antisemitisch orientierte Militärdiktatur Brasiliens: “Nach der Militärdiktatur wurde die Politik des gesellschaftlichen Ausschlusses fortgesetzt – was stets mit der Absenkung des Bildungsniveaus beginnt. Heute wird eine halbalphabetisierte Jugend fabriziert, die sich den Interessen des Systems unterwirft. Lula und Rousseff müßten, könnten dies zum Besseren verändern – doch Lulas Absicht war, um jeden Preis an die Macht zu kommen, keinen gesellschaftlichen Wandel im Lande zu fördern. Dilma Rousseff verfolgt unglücklicherweise die selbe Linie. Überall im Staatsapparat sehen wir Korruption, Brasilien ist kulturell zurückgeblieben. Die Lage ist gravierend. Rousseff hat Schuld an dem Megaskandal um Cachoeira. Die großen Unternehmen, ob Banken, Baufirmen oder Großgrundbesitzer, investierten massiv in Rousseffs Präsidentschaftswahlkampagne – über 100 Millionen Real – betrachteten dies als Investition, verlangen jetzt von Rousseff Gegenleistungen. Sie unterwirft sich diesen Interessen.”
Barack Obama und Willy Brandt – Träger des Friedensnobelpreises.
Presidente Ernesto Geisel e Primeiro-Ministro Helmut Schmidt.
„Du hättest alle Juden töten sollen!“ http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/21/brasiliens-nazistisch-antisemitische-militardiktatur-hohe-militars-zu-herbert-cukurs-massenmorder-von-rigadu-hast-einen-einzigen-fehler-begangen-du-hattest-alle-juden-toten-sollen-hintergrun/
Der deutschstämmige Kardinal Paulo Evaristo Arns in Sao Paulo: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/14/parabens-dom-paulo-evaristo-arns-der-deutschstammige-kardinal-sao-paulos-ist-90-hochengagiert-im-kampf-gegen-das-militarregime-der-foltergenerale1964-1985-wer-mit-den-diktatoren-eng-kooperierte/
Wie das brasilianische Militärregime Frauen folterte, darunter mit sexueller Gewalt: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/26/brasiliens-komplizierte-vergangenheitsbewaltigung-maria-amelia-de-almeida-teles-grauenhaft-gefolterte-regimegnerin-heute-mitglied-der-wahrheitskommission-des-teilstaats-sao-paulo-zur-aufklarung-der/
Brasiliens katholische Kirche im Widerstand gegen die Militärdiktatur-
viele Geistliche gefoltert und ermordet – sexuelle Gewalt sogar gegen Ordensschwestern
Massenvergewaltigungen, Sadismus jeder Art
Nationale Wahrheitskommission enthüllt bisher verschwiegenen Repressions-Horror
Oppositionelle Geistliche werden totgefoltert, Regimegegnerinnen, darunter Ordensschwestern, auf perverseste Weise sexuell mißbraucht, immer wieder vergewaltigt. Jene, die jetzt vor der Wahrheitskommission aussagen, haben sichtlich das vor mehreren Jahrzehnten Erlittene psychisch und körperlich keineswegs verkraftet.
Im Vergleich zu Chile oder Argentinien war Brasiliens Militärregime direkt harmlos, lauten indessen auch in Europa gängige Urteile, begründet mit bemerkenswert niedrigen amtlichen Opferzahlen: Gerade mal 376 Menschen seien in den 21 Jahren der Generalsherrschaft durch Diktaturangehörige getötet worden – im benachbarten Argentinien dagegen zwischen 11000 und 30000. Brasiliens katholische Menschenrechtsaktivisten, die Folter und Verfolgung überlebten, haben die offiziellen Zahlen stets als absurd niedrig eingestuft – und als pervers geschönt. Das Militärregime, so der mehrere Jahre eingekerkerte Dominikaner Frei Betto, Brasiliens wichtigster Befreiungstheologe, sei schließlich nazistisch-antisemitisch gewesen – und entsprechend vorgegangen.
Während in Argentinien, dem Land des neuen Papstes, die Vergangenheitsbewältigung zügig vorankommt, mehrere Tausend hohe Diktaturoffiziere abgeurteilt werden, ein Teil bereits hinter Gittern sitzt, wußten Brasiliens politisch einflußreiche Militärs derartiges bisher zu verhindern. Erst jetzt, und eigentlich viel zu spät, kann eine Nationale Wahrheitskommission gegen den Druck des starken rechtsextremen Lagers wenigstens ermitteln, wird fast sofort fündig, rückt sicher auch bei europäischen Christen mancherlei Klischeevorstellungen über Brasilien zurecht: Bereits im Putschjahr 1964 über 50000 Verhaftete, systematisches „Verschwindenlassen“ von Regimegegnern.
In Amazonien verliert ein einziger Indianerstamm durch die Repression mindestens 2000 Angehörige – Hinweis darauf, wie kräftig jene amtlichen Opferzahlen nach oben „korrigiert“ werden dürften. Da der Wahrheitskommission auch katholische Regimegegner angehören, werden oberflächliche Fehlurteile fallen, die Kirche sei damals, etwa verglichen mit Argentinien, recht glimpflich davongekommen.
„Sie haben unsern Padre Henrique gefoltert und ermordet, gleich darauf einen katholischen Studentenführer erschossen“, schildert Ordensschwester Maria Zelina Leite den Diktatur-Terror damals in ihrer Heimatstadt, dem nordöstlichen Recife. „Erzbischof Dom Helder Camara, eine der Symbolfiguren des Widerstands, führte den Trauerzug von über 10000 zur Beerdigung von Padre Henrique an. Soldaten sprangen von Militär-LKW, prügelten auf uns ein. Doch Dom Helder Camara war regelrecht genial, wußte ein Blutbad und Verhaftungen zu verhindern, instruierte auf dem Friedhof die Regimegegner, den am Eingang lauernden Soldaten nicht ins offene Messer zu laufen.“
Vor dem Bischofssitz stehen rund um die Uhr Schergen der Foltergenerale, sollen all jene einschüchtern, die es wagen, Dom Helder Camara und seine Mitarbeiter der Kurie aufzusuchen. „Er appelliert damals an die Militärs: Verhaftet mich, aber laßt meine Priester in Ruhe! Wegen des vorhersehbaren Welt-Echos kerkern sie den Erzbischof nicht ein – halten sich an die Geistlichen.“
Aber ging das denn so leicht? Ivone Gebara, Ordensschwester, Mitglied der Wahrheitskommission: „Man erklärte regimekritische Padres einfach zu Kommunisten – oppositionelle Ordensschwestern zu Kommunistinnen. Auch die Katholische Arbeiterjugend JOC und die katholische Studentenbewegung JEC waren im Widerstand – wurden verfolgt.“ Klassisch ist ein Ausspruch von Dom Helder Camara aus dieser Zeit: ”Wenn ich den Armen zu essen gebe, nennt man mich einen Heiligen. Doch wenn ich frage, warum sie arm sind, nennt man mich einen Kommunisten”. Der Erzbischof überlebt mehrere Attentate, sein Sekretär, der Priester Antonio Pereira Neto, wird ermordet.
Ivone Gebara und Maria Zeline Leite aus Recife werden Anfang 2013 auf einer Anhörung im Parlament des Teilstaats Sao Paulo noch einmal sehr schmerzhaft an ein besonders finsteres Diktatur-Kapitel, das perverse Foltern von Frauen, erinnert. Neben Paulo Sergio Pinheiro, Leiter der Wahrheitskommission und angesehener UNO-Sonderberichterstatter für Menschenrechtsfragen, spricht Maria Amélia de Alkmeida Teles: „Vor meinen Augen haben sie einen Widerstandskämpfer ermordet – meinen Mann ins Koma gefoltert. Sie haben meine schwangere Schwester verhaftet und gefoltert. Ich war mehrfach Opfer sexueller Gewalt. Wir weiblichen Regimegegner wurden ja stets nackt verhört. Ich erlitt Elektroschocks, wie die anderen auch, an den Geschlechtsteilen. Meine kleinen Kinder mußten zusehen. Ich war voller Urin, voller Kot. Mein kleiner Sohn fragte: Warum bist du am ganzen Körper blau, warum ist der Vater jetzt grün? Er war im Koma. Ja, mein ganzer Körper war blau von den vielen Hämatomen.“
Auch die Widerstandskämpferin Marise Egger schilderte gegenüber der Wahrheitskommission die erlittene sexuelle Gewalt. „Die Elektroschocks ließen mein Brustgewebe absterben, sodaß ich später meine Tochter nicht mehr stillen konnte.” Laut Marise Eggers wird auch heute noch in Brasiliens Polizeiwachen mit sexueller Gewalt gefoltert.
Fotos auf Flugblättern machen zur Diktaturzeit die Runde, die populäre Padres mit Ordensschwestern nackt in Stundenhotel-Betten zeigen. Was war da passiert? Um die katholische Opposition zu diskreditieren, werden engagierte Priester von der Geheimpolizei entführt und unter Drogen gesetzt, mit Ordensschwestern unbekleidet fotografiert.
1976 trifft es sogar den als „Roten“ beschimpften Bischof Adriano Hipolito bei Rio de Janeiro. Zunächst will man ihn zwingen, Zuckerrohrschnaps zu trinken – wohl um dann einen total betrunkenen Bischof ablichten zu können. Doch Hipolito wehrt sich erfolgreich, wird geschlagen, völlig entkleidet, komplett mit roter Farbe beschmiert und in den Staub einer abgelegenen Straße geworfen. Das Regime druckt und verbreitet gefälschte Diözesezeitungen, die enorme Konfusion in den kirchlichen Bewegungen bewirken – Bischof Hipolito bleibt nichts anderes übrig, als das Blatt einzustellen. In die Kathedrale werden immer wieder Bomben geworfen, die sogar das Allerheiligste zerstören.
Weit abgelegen in Amazonien, will die Diktatur gar einen Bischof ermorden: Neofeudal herrschende Großgrundbesitzer, deren mittelalterliche Sklaverei bringen den Katalanier Pedro Casaldáliga derart auf, daß er mit gesunder Radikalität für christliche Werte, die Menschenrechte ficht. Während der 21 Diktaturjahre wird er von seinen Beschattern unter dem Codewort „Palito eletrico“, verrückt-elektrisierter Zahnstocher, geführt. Treffend gewählt. Denn Casaldáliga ist dünn, energiegeladen, hochaktiv. Rasch wird er wie Dom Helder Camara zu einem Symbol des Widerstands, bestgehaßt von den Machteliten. In Sao Felix de Araguaia schildert er auf der schlichten Holzbank vor der „Bischofsresidenz“, einer kleinen Kate an einem Schlammweg, das bedrückendste Diktatur-Erlebnis:“Als ich 1976 mit Priester Joao Bosco Burnier in einer Polizeiwache gegen die schon von weitem zu hörende sadistische Folterung zweier Frauen protestiere, halten Militärpolizisten ihn, und nicht mich, für das seit Wochen eingekreiste Opfer.“ Denn Padre Burnier wirkt weit mehr als der sportlich-quirlige Casaldáliga wie ein Bischof. „Erst schlagen sie ihm mit dem Gewehrkolben auf den Kopf, dann fallen Schüsse, ein Dum-Dum-Geschoß durchschlägt seine Stirn – Burnier fällt neben mir zu Boden, stirbt kurz darauf.“
Weil Diktatursoldateska sein Häuschen umstellt, lebt er dort häufig wie ein Gefangener. Kein anderer Geistlicher Brasiliens hat wohl so viele Extremsituationen erlebt – die daraus resultierende Radikalität wird selbst in Rom gelegentlich mißverstanden. „Ich diskutierte dort sogar mit Kardinal Ratzinger“, sagt er schmunzelnd..
In der südlichen Megacity Sao Paulo bringt 1980 der Besuch von Papst Johannes Paul dem Zweiten die Foltermilitärs in arge Schwierigkeiten. Alarmiert vom dortigen deutschstämmigen Stadt-Erzbischof Paulo Evaristo Arns ebenso wie von Casaldáliga, will sich der Papst vor Ort informieren, trifft sich mit den Arbeitern der Industriebetriebe im überfüllten Morumbi-Fußballstadion. An seiner Seite, zum Ärger des Repressionsapparats ausgerechnet der populäre Regimegegner Waldemar Rossi als Sprecher der Fabrikarbeiter. „Da mich die Geheimpolizei nicht ins Stadion lassen will, gibt mir Arns seine Bischofs-Sondererlaubnis, mit der ich doch noch hineinschlüpfen kann.“ Rossi hatte zuvor barbarische Folterungen überlebt:“Sie haben mich wie bei Hitler die SS mit der Papageienschaukel-Methode traktiert, den Kopf nach unten, an einer Eisenstange aufgehängt, dazu Schläge, stundenlang Elektroschocks. Als der Erzbischof davon erfährt, schaltet er den Vatikan ein, macht Druck, holt mich und andere Eingesperrte heraus, besucht uns vorher sogar in der Zelle.“ „Dom Paulo“ gründet mitten in der Diktaturzeit Brasiliens erste katholische Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, bringt später das weltweit Aufsehen erregende Buch „Brasil – nunca mais“ über die Diktaturverbrechen heraus. Todesschwadronen ermorden damals Ungezählte vor allem in den Elendsvierteln der Großstädte, politische Gefangene werden den Haien lebendig zum Fraß vorgeworfen oder über Amazonien aus Helikoptern gestoßen. In Stücke gehackt, verscharrt man Diktaturgegner selbst an Traumstränden Rio de Janeiros. Die Diktatur erlaubt dem Internationalen Roten Kreuz nicht den Zugang zu den Gefängnissen. Doch Diktator Medici erklärt, es gebe keine politischen Gefangenen. Laut Weltkirchenrat existieren mindestens 242 Folterzentren, gehöre zu den Taktiken, Oppositionelle in Gegenwart ihrer Ehepartner, teils sogar ihrer Kinder zu foltern.
1975 ermorden die Militärs in Sao Paulo den jüdischen Journalisten Vladimir Herzog, stellen es offiziell als Selbstmord hin.
Arns ruft in Sao Paulo zu einer ökumenischen Trauerfeier in die Kathedrale, zelebriert mit Erzbischof Dom Helder Camara und zwei Rabbinern die Messe, die mit etwa 8000 Teilnehmern zu einem Fanal des Protestes gegen die Folter-Diktatur wird.
Ganz seinem Temperament entsprechend, dringt der Erzbischof bis in Generalstab und Kasernen vor, stellt hohe Offiziere heftig zur Rede.
In Rio de Janeiro dagegen hat der höchste katholische Würdenträger Eugenio Sales den Beinamen „Kardinal der Diktatur“, gilt als unterwürfiger Generals-Kollaborateur, Schande für die ganze Kirche.
Erst über ein Jahrzehnt nach Regimeende müssen sich auch viele linke Widerständler unter dem Druck der Fakten korrigieren. Als Bischof in seiner Nordostheimat wird Sales ebenfalls als „Roter“ beschimpft, weil er weitreichende Sozialprogramme startet, beim Gründen von Gewerkschaften hilft. Wertkonservativ und eher zurückhaltend im Auftreten, agiert Kardinal Sales in den Diktaturjahren anders als Arns diskret, aber hocheffizient, hält sich Gesprächskanäle zu den Diktatoren offen. In Rio de Janeiro organisiert er Asyl für mindestens 5000 Verfolgte der Diktaturen in Chile, Argentinien und Uruguay, mietet für sie auf Diözesekosten sogar Wohnungen an, baut mit der Caritas ein Hilfenetz auf. Überliefert ist ein Sales-Telefongespräch mit dem Diktaturgeneral Silvio Frota: „Wenn Sie die amtliche Mitteilung erhalten, daß im Bischofspalast Kommunisten untergebracht seien, ich Kommunisten schütze, sollen Sie wissen, daß dies wahr ist – ich bin dafür verantwortlich. Und Punkt. Wiederhören.“
Sales, stellt sich später heraus, erreicht die Freilassung von „Subversiven“, besucht die politischen Gefangenen der Hochsicherheitsgefängnisse, wird zu deren Sprecher und Vermittler. „Der war konservativ, aber integer“, lauten Urteile über den inzwischen verstorbenen Kardinal. Die Vorwürfe sind verstummt.
Ob die Wahrheitskommission vollen Erfolg hat? Schon klagt sie an, daß die geheimen Archive der Streitkräfte weiter unzugänglich bleiben – „mitten in der Demokratie“…
Ausriß, SPD-Video. “Mit der SPD bin ich schon seit den Zeiten verbunden, als ich Gewerkschaftsführer war.”
Lula hatte als Gewerkschaftsführer 1979 während des Militärregimes offenbar zur Freude der alten und neuen Rechten erklärt: ”Hitler irrte zwar, hatte aber etwas, das ich an einem Manne bewundere – dieses Feuer, sich einzubringen, um etwas zu erreichen. Was ich bewundere, ist die Bereitschaft, die Kraft, die Hingabe.”
Brasiliens jüdische Gemeinde: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/14/brasilien-bau-des-judischen-museums-in-sao-paulo-deutsche-regierung-beteiligt-sich-mit-rund-300000-euro-prasident-des-museums-dr-sergio-simon-und-der-deutsche-generalkonsul-friedrich-dauble-unte/
Brasilien – Kirche und Gesellschaft:
Die Atompolitik Bonns gegenüber der brasilianischen Militärdiktatur: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41251781.html
„Noch nicht einmal der zuständige Parlaments-Ausschuß erhielt Einblick in den Vertrag mit Brasilien und in die unzureichenden Kontrollmechanismen dieser Vereinbarung.“
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13515064.html
http://fdcl-berlin.de/index.php?id=677
Willy Brandt 100 – was in den Würdigungen alles fehlt.
“Memorial da Resistencia”, ehemaliges Folterzentrum der Diktatur, Sao Paulo 2013.
http://www.amnesty.de/journal/2009/juni/kolumne-kopf-unter-wasser
“Jenen gewidmet, die im Kampf für ein freies Brasilien starben.”
http://www.memorialdaresistenciasp.org.br/
Militärdiktatur und “verschwundene” Regimegegner, darunter ermordete Geistliche – Foto von Protesten katholischer Schwestern: “Wo sind sie?”
Brasilianische Organisationen wollen Verlängerung des Atomvertrags mit Bonn 2014 verhindern: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/26/brasiliens-militardiktatur-der-atomvertrag-mit-bonn-von-1975-brasilianische-organisationen-mobilisieren-gegen-verlangerung-2014-willy-brandt-helmut-schmidt-hans-dietrich-genscher-und-die-bilater/
Hintergrund:
Brasilien
Atomeinstieg mit voller Kraft – und Siemens-KWU
Bei Rio wird das teuerste AKW der Welt fertig
zweites gleich daneben geplant
Schweigen Umweltminister Trittins
Die Inselwelt von Angra dos Reis südlich Rio de Janeiro ist ein Tropenparadies – die Schicksten und Reichsten der achtgrößten Wirtschaftsnation haben dort ihre Traumvillen und ausgedehnten Privatstrände. Nur die Bucht von Itaorna stört die Idylle – doch machen derzeit Siemens-KWU-Projektleiter Druck, damit über fünftausend teils in Deutschland geschulte Techniker und Ingenieure den Atommeiler „Angra II” des Biblis-Typs rasch fertigbauen. Im Juli soll er ans Netz – Brasiliens Mitte-Rechts-Regierung unter FU-Berlin-Ehrendoktor Fernando Henrique Cardoso will den Atomeinstieg mit voller Kraft und natürlich deutscher Hilfe.
Atomvertrag mit Brasiliens Diktatoren
Angra II hat eine grandiose Geschichte und wird ein Supermeiler, der mit Abstand teuerste der Welt, mit der längsten Bauzeit: Vor sage und schreibe vierundzwanzig Jahren wird begonnen, alles soll 1,3 Milliarden Dollar kosten. Nun werden es laut brasilianischen Angaben über sechs Milliarden, mehr als das Vierfache. Gleich daneben soll Siemens-KWU den Meiler „Angra III” setzen “ allein die komplizierten Infrastrukturmaßnahmen in der engen Bucht verschlingen bislang anderthalb Milliarden Dollar. Mindestens noch einmal so teuer wird nach vorsichtigen Schätzungen der eigentliche Bau. Das hat vielerlei Gründe.
Alles beginnt mit dem deutsch-brasilianischen Atomvertrag von 1975, den die Schmidt-Genscher-Regierung trotz des vehementen Widerstands aus Washington mit den Diktaturgenerälen des Tropenlands unterzeichnet – zu einer Zeit, da auf der Gefängnisinsel „Ilha Grande” unweit des AKW-Bauplatzes ungezählte politische Gegner barbarisch gefoltert und danach vor der Traumküste lebendig den Haien zum Fraß vorgeworfen werden. Die KWU steckt in wirtschaftlichen Nöten – der Verkauf von acht Kernkraftwerken und Anreicherungstechnologie an Brasilien bringt die Rettung, ist zugleich das größte deutsche Exportgeschäft aller Zeiten. Deutsche Banken geben die Kredite. Ausrüstungen für zunächst zwei Meiler werden von KWU sofort gefertigt – doch Brasiliens Foltergeneräle, die Pinochet tatkräftig beim Putsch gegen Allende helfen, haben es mit dem zivilen Atomprogramm auf einmal garnicht mehr eilig, geben dafür kaum noch Mittel frei. Genau das haben Jimmy Carter und andere Kritiker des Atomvertrags vorausgesagt. Nuklearexperten, in Deutschland geschult, wechseln zum geheimen Atomprogramm, das floriert – in Amazonien bauen die Generäle sogar ein Atomtestgelände.
Nach unterschriebenem Vertrag lädt Kanzler Schmidt den damaligen deutschstämmigen Diktator Ernesto Geisel 1978 nach Bonn ein – über dessen Wagenkolonne ergießt sich dort laut Zeitzeugen ein”Regen aus Scheißebeuteln”. General Geisel reist im Land umher, wird vom Chef der Sozialistischen Internationale, Willy Brandt, ebenso freundlich empfangen wie von Kanzler Schmidt und den Herren Kohl, Strauß und Ex-Nazi-Marinerichter Hans Filbinger(http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Filbinger) hat eine blendende Presse. Proteste regnet es dagegen von Amnesty International, der Anti-AKW-Bewegung und den Jungsozialisten. Der Juso-Bundesvorstand erklärt:”Es ist geradezu eine abenteuerliche Politik, einer Diktatur, die zur Nutzung ihrer machtpolitischen Interessen noch nie Skrupel bei der Auslöschung von Menschenleben gezeigt hat, die radikalsten Vernichtungsmöglichkeiten in die Hand zu geben.Die Anwesenheit des Diktators Geisel in der BRD ist eine Provokation für alle Demokraten.” Der damalige Juso-Vorsitzende heißt Gerhard Schröder.
Bei Demos in Köln und Düsseldorf, gegen die Polizeieinheiten des damaligen SPD-Ministerpräsidenten Kühn mit aller Härte vorgehen, werden Parolen wie”Völkermorde und KZ findet der Herr Geisel nett” oder „Kein Atomgeschäft mit Folterern” gerufen. Laut brasilianischen Qualitätszeitungen ist durch Dokumente nachgewiesen, wie Multis, darunter VW, Mercedes und Saab-Scania damals mit der politischen Polizei DOPS der Geisel-Ära kooperierten. So gaben, wie es heißt, diese Firmen Namen und andere Angaben über Gewerkschafter oder Streikende an DOPS weiter oder fragten nach, ob gegen bestimmte Mitarbeiter, die man einstellen wolle,”etwas vorliegt”. Ironie der Geschichte: Der aus einer Generalsfamilie stammende FU- Berlin-Ehrendoktor Cardoso, Mitgründer der stark rechtsdurchwirkten „Sozialdemokratischen Partei”/PSDB Brasiliens, hält freundschaftliche Beziehungen zu Geisel, würdigt ihn öffentlich, erklärt sogar eine einwöchige Staatstrauer, als dieser 1996 stirbt. Der seinerzeit gefürchtete Diktator , so Cardoso allen Ernstes, habe sich große Verdienste um die „Redemokratisierung” erworben.
Erdbebengefahr, Erdrutsche, Sicherheitsmängel
In der Itaorna-Bucht von Angra dos Reis kommen indessen die Bauarbeiten nur schleppend voran. Es ist die einzige erdbebengefährdete Gegend Brasiliens, Erschütterungen sind keineswegs selten. Erdrutsche von Sand -und Steinmassen auch nicht. Das wissen bereits die Indianer, nennen die AKW- Bucht Jahrhunderte zuvor schon Itaorna, Fauliger Stein. Der Kiesboden trägt nicht, für Angra II müssen erst über tausend Betonpfähle, jeder vierzig bis achtzig Meter lang, eingerammt werden. Das kostet und dauert. Der Bauplatz von Angra III wird von einem Erdrutsch betroffen – und dann sackt auch noch das Maschinenhaus des kleinen Pannenmeilers Angra I ab. Errichtet von Westinghouse mit zwölfjähriger Verspätung, ausgebessert von Siemens-KWU. Doch was wird all die Jahre mit den längst fertigen AKW-Teilen? Die lagern in eher provosorischen Hallen an der Bucht, sind in Plastik und Aluminium eingeschweißt, werden davon natürlich nicht besser. Auch im Hamburger Freihafen stehen Kisten für Itaorna herum. Kostenpunkt – alles in allem pro Jahr mehr als einhundert Millionen Dollar. Greenpeace-Aktivisten und brasilianische Atomkraftgegner sind öfters am Bauplatz, bekommen immer wieder Argumente frei Haus: Der Westinghouse-Reaktor ist gelegentlich undicht, Radioaktivität tritt aus, die Direktion versucht es zu vertuschen, ohne Erfolg. Mehrfach setzen Richter die Abschaltung durch, weil bei Atomunfällen zehntausende Bewohner umliegender Städte und Dörfer nicht rasch in Sicherheit gebracht werden könnten. Gerade jetzt, im Hochsommer, wird die enge Küstenstraße BR-101 wegen Unterspülungen, Erdrutschen, Schlammlawinen immer wieder gesperrt. Siemens-KWU und Brasilia halten dagegen, daß keine Sicherheitsprobleme bestehen. Außerdem – wohin mit dem Atommüll? Für den Physiker Anselmo Paschoa, Ex-Direktor der Nationalen Atomenergiekommission, aber auch andere Experten, ist es ein Unding, daß die hochradioaktiven Abfälle bisher provisorisch neben Angra I deponiert sind, über Lösungen für die beiden viel größeren Nachfolge-AKW bisher niemand nachdenkt. In Deutschland gehören die Grünen zur Regierung, verlieren bis jetzt eigenartigerweise kein Wort über Brasiliens Atomeinstieg mit deutscher Hilfe. Der Minister für Reaktorsicherheit, Trittin(laut Biographie-Quellen Ex-Kommunistischer Bund Westdeutschlands, Ex-Kommunistischer Bund) sagt gegenüber „El Pais”, nur Diktatoren bauten noch Atommeiler und verfolgten damit andere Ziele als die Energiegewinnung. Sollte er etwa Präsident Cardoso gemeint haben, dessen Vize ein einflußreicher Diktaturaktivist ist? Ex-Stadtguerillheiro Fernando Gabeira, einst im Westberliner Exil, sitzt als einziger Grüner im brasilianischen Nationalkongreß, sucht mit wenig Erfolg die Öffentlichkeit für den erstaunlichen Fakt zu interessieren, daß doch weit auf der anderen Seite des Ozeans, im Land von Siemens-KWU, alles über den Ausstieg redet. Naturgas, von dem Brasilien sehr viel hat, wäre doch eigentlich gar keine schlechte Alternative, sagt Gabeira. Derzeit wird es noch hauptsächlich abgefackelt. Brasiliens, man siehts an den Amazonaswäldern, geht mit eigenen Ressourcen extrem verschwenderisch um. Fehlen noch die Argumente der nationalen Akademikerschaft: Bereits 1975, als Genscher den Atomvertrag unterschreibt, wendet diese ein, das von Massenelend gezeichnete Land brauche wegen der enormen Wasserkraftreserven die extrem teuren AKW garnicht. Jene Reserven, wurde betont, entsprechen der Leistung von 164 KWU-Reaktoren. Nach Darstellung des angesehenen jüdischen Umweltexperten Fabio Feldmann aus Sao Paulo enthält der Atomvertrag Geheimklauseln, die bis heute nicht veröffentlicht worden sind.
tags: brasilien, goethe-institut sao paulo, ivan seixas, lula, menschenrechte, romeu tuma, vergangenheitsbewã¤ltigung, zilda marcia iokoi
Am Rande des vom Goethe-Institut Sao Paulo in der städtischen Rechtsfakultät veranstalteten Expertenseminars über Vergangenheitsbewältigung äußerte sich Ivan Seixas im Website-Interview zu Gabeiras Positionen gegenüber dem Diktaturaktivisten und jetzigen Kongreßsenator Romeu Tuma, der Chef des Folterzentrums der Militärdiktatur war. Gabeira wurde von der brasilianischen Presse mit den Worten zitiert:”Heute sind wir Freunde, haben alles komplett vergessen.”
http://pt.wikipedia.org/wiki/Romeu_Tuma
http://www.bpb.de/publikationen/JU16H0,0,Vom_Umgang_mit_der_Diktaturvergangenheit.html
Willy Brandt und sein Diktatur-Amtskollege José Magalhaes Pinto: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/10/12/o-iraque-e-aqui-der-irak-ist-hier-hit-von-jorge-aragao/
Ivan Seixas, Direktor des “Memorial da Resistencia” in Sao Paulo sowie Präsident des Rates zur Verteidigung der Menschenrechte im Teilstaat Sao Paulo, nannte Gabeiras Haltung absurd:”Gabeira spielt die Rolle der Desinformation über die Diktaturvergangenheit. Gabeiras Buch`O que isso, companheiro` ist lügnerisch, großer Unsinn. Gabeira ist heute ein Politprofi und macht heute, mit jener Haltung zu Tuma, Â eine noch schlechtere Figur als damals. Tuma war Verhörleiter, orientierte die Folterer, aus den politischen Gefangenen ganz bestimmte Informationen herauszuholen. Und die Folterer traktierten dann auch die Regimegegner entsprechend Tumas Linie. Tuma nahm an den Folterungen teil – darüber gibt es Zeugenberichte. Wir alle in dem Gebäude des Repressionszentrums hörten ja die Folterungen mit – es gab keine akustische Abschirmung. Wir hörten, wer getötet wurde, wie er endete. Wenn Gabeira jetzt sagt, alles komplett vergessen, erweist er Brasilien und seiner Geschichte einen schlechten Dienst. Gabeira verhält sich unethisch, ist unglaubwürdig, ein Opportunist, eine Kanaille. Und Opportunisten ist jedes Mittel recht. Von solchen Leuten wird heute Brasiliens Politik geformt. Gabeira verfolgt sein eigenes opportunistisches Projekt, verhält sich wahltaktisch. Seine Beziehung zu Sao Paulos Gouverneur José Serra, die Sache mit Senatorin Marina Silva sagen genug.”
Auf der Eröffnungssitzung des Expertenseminars im “Salao nobre” der Rechtsfakultät nannte Ivan Seixas die heute übliche Folter sowie die häufigen Blutbäder und Massaker ein “Erbe der Militärdiktatur”. Dagegen müsse man kämpfen. Folterer unter Diktator Getulio Vargas seien auch unter dem Militärregime zwischen 1964 und 1985 als Folterer tätig gewesen. Zilda Marcia Iokoi von Sao Paulos Bundesuniversität bekräftigte auf dem Seminar die Analysen von Ivan Seixas. Die Menschenrechtsaktivistin war zur Diktaturzeit ebenso wie Seixas barbarisch gefoltert worden. Die Freundschaft zwischen Staatschef Lula und Folterer Romeu Tuma sei zu verurteilen.
Ivan Seixas auf Expertenseminar des Goethe-Instituts Sao Paulo.
Das Expertenseminar des Goethe-Instituts wird im gleichen Saal veranstaltet wie das internationale Menschenrechtstribunal: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/12/06/menschenrechtstribunal-in-sao-paulo-verurteilt-brasilianischen-staat-wegen-folter-gefangnis-horror-kriminalisierung-von-armen-und-sozialbewegungen-sowie-wegen-bruchs-internationaler-menschenrechtsab/
Gabeira und Enzensberger im Goethe-Institut Sao Paulo.
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/06/13/hans-magnus-enzensberger-sao-paulo-goethe-institut/
tags: bundespräsident walter scheel-diktator ernesto geisel 1
General Geisel 1978 in der Bundesrepublik Deutschland: http://cafemundorama.files.wordpress.com/2011/11/rpeb_16_jan_fev_mar_1978.pdf
Außenminister Genscher und sein brasilianischer Amtskollege Azeredo da Silveira unterzeichnen das Atomabkommen in Bonn 1975 – im selben Jahr wird in Sao Paulo der jüdische Journalist Vladimir Herzog totgefoltert.
Ausriß.
Politik muß der Freiheit und der
Würde jedes einzelnen Menschen
dienen.
Aber Freiheit und Verantwortung
gehören für uns Liberale
untrennbar zusammen. Hans-Dietrich Genscher
tags: helmut schmidt, paulo maluf 1979
http://cafemundorama.files.wordpress.com/2011/11/rpeb_21_mar_abr_mai_jun_1979.pdf
Diktator Joao Figueiredo und Bundeskanzler Helmut Schmidt prosten sich in Brasilia zu.
Video des Schmidt-Besuchs anklicken: http://video.rnp.br/portal/video/video.action;jsessionid=3B01E5D579E6C48AE6A1BCAAEF27928B?idItem=3651
Diktator Geisel und Bundeskanzler Schmidt.
Presidente Ernesto Geisel e Primeiro-Ministro Helmut Schmidt. Der Geisel-Besuch von 1978 in der Bundesrepublik Deutschland – Geisel nimmt im TV auch zur Kritik an der Menschenrechtslage Stellung – die offiziellen Dokumente Brasiliens: http://cafemundorama.files.wordpress.com/2011/11/rpeb_16_jan_fev_mar_1978.pdf
http://www.amnesty.de/journal/2009/juni/kolumne-kopf-unter-wasser
Wikipedia: Paulo Maluf gilt als Inbegriff der Korruption in Brasilien.[1] Im September 2005 kamen er und sein Sohn Flávio Maluf für einige Wochen in Untersuchungshaft.[2]
Seit 2004 ermittelt die brasilianische Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit der Überweisung von 100 Millionen US-Dollar von Konten in der Schweiz – unter anderem bei der UBS – in die City of London.
Im Jahre 2007 wurde eine Anklage gegen ihn in New York eingereicht wegen des Diebstahls von 11,6 Millionen US-Dollar aus Geldern eines öffentlichen Bauvorhabens, für das er als Bürgermeister von Sao Paulo verantwortlich war. Damals seien überhöhte Rechnungen ausgestellt worden. Insgesamt waren in den Jahren 1997 bis 1999 rund 140 Millionen US-Dollar über ein Konto geflossen, über das Maluf Vollmacht hatte.[3] Die Gelder wurden über die Safra National Bank in New York auf Konten in Jersey geleitet, die von Paulo Maluf kontrolliert worden seien. Aufgrund dieser Anklage wurde Maluf wegen Veruntreuung staatlicher Gelder und Geldwäsche von Interpol auf die Fahndungsliste gesetzt, so dass ihm in 181 Ländern die Verhaftung droht.[4]
Im August 2012 wurde bekannt, dass Maluf mehr als 200 Millionen US-Dollar unter Beteiligung der Deutschen Bank illegal von Genf in das britische Steuerparadies Jersey transferierte – öffentliche Gelder der Stadt São Paulo, aus den Jahren 1993 bis 1996, aus seiner er Zeit als Bürgermeister. Die Stadt Sao Paulo prüft derzeit, die Deutsche Bank auf Rückzahlung des Geldes zu verklagen.[5] Das Ergebnis der Untersuchungen und die zu erwartende Verurteilung Malufs wird als ein wichtiges Signal an jene in Brasilien gewertet, die Gelder in Steuerparadiese transferieren.
http://www.interpol.int/Wanted-Persons/(wanted_id)/2009-13608
Ausriß.
José Sarney, Chef der Diktaturpartei ARENA, über Helmut Schmidt: Estava conversando outro dia com o Helmut Schmidt, que foi primeiro-ministro da Alemanha. Ele não é um homem muito modesto, a gente pode até dizer que é muito vaidoso. E ele então me contou a seguinte história: “Eu me preparei para ser chanceler da Alemanha, me considerava o homem mais preparado da Alemanha para dirigi-la; fiz uma carreira política brilhante, sou um intelectual que conheço todos os problemas do país, me preparei para governá-la e fui chanceler”.
”Num dos encontros com o primeiro-ministro Helmut Schmidt, ficou assegurada a continuidade do acordo nuclear firmado no governo Geisel. Foi assinado um contrato de empréstimo de 62,2 milhões de dólares, repassados pelo Banco Alemão de Reconstrução em favor da Nuclebrás.”
Katholische Kirche Brasiliens, Kardinal Paulo Evaristo Arns und die Militärdiktatur: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/14/parabens-dom-paulo-evaristo-arns-der-deutschstammige-kardinal-sao-paulos-ist-90-hochengagiert-im-kampf-gegen-das-militarregime-der-foltergenerale1964-1985-wer-mit-den-diktatoren-eng-kooperierte/
Paulo Maluf, Massengräber, Verschwundene:
Hintergrundtext(2010):
„Wenn die Toten da reingeschmissen werden, sind das Szenen wie in diesen
Holocaustfilmen“, beklagen sich Anwohner von Massengräber-Friedhöfen der größten lateinamerikanischen Demokratie. In der Tat wird seit der Diktaturzeit vom Staat die Praxis beibehalten, nicht identifizierte, zu „Unbekannten“ erklärte Tote in Massengräbern zu verscharren.
Die Kirche protestiert seit Jahrzehnten dagegen und sieht darin ein gravierendes ethisch-moralisches Problem, weil es in einem Land der Todesschwadronen damit auch sehr leicht sei, unerwünschte Personen verschwinden zu lassen. In der Megacity Sao Paulo mit ihren mehr als 23 Millionen Einwohnern empört sich der weltweit angesehene Menschenrechtspriester Julio Lancelotti: „In Brasilien wird monatlich eine erschreckend hohe Zahl von Toten anonym in Massengräbern verscharrt, verschwinden damit Menschen auf offiziellem Wege, werden als Existenz für immer ausgelöscht. Wir von der Kirche nehmen das nicht hin, versuchen möglichst viele Tote zu identifizieren, um sie dann auf würdige Weise christlich zu bestatten. Wir brauchten einen großen Apparat, ein großes Büro, um alle Fälle aufklären zu können – dabei ist dies eigentlich Aufgabe des Staates!“
Padre Lancelotti erinnert daran, daß während der 21-jährigen Diktaturzeit in
Sao Paulo von den Machthabern 1971 eigens der Friedhof Dom Bosco geschaffen wurde, um dort zahlreiche ermordete Regimegegner heimlich gemeinsam mit jenen unbekannten Toten, den sogenannten Indigentes, in Massengräber zu werfen. Wie die Menschenrechtskommission des Stadtparlaments jetzt erfuhr, wurden seit damals allen Ernstes 231.000 Tote als Namenlose verscharrt – allein auf diesem Friedhof. Heute kommen Monat für Monat dort zwischen 130 und 140 weitere Indigentes hinzu.
Nach einem Massaker an Obdachlosen Sao Paulos kann Priester Lancelotti zufällig auf dem Friedhof Dom Bosco beobachten, wie sich der Staat der Namenlosen entledigt: “Als der Lastwagen kommt und geöffnet wird, sehe ich mit Erschrecken, daß er bis obenhin voller Leichen ist. Alle sind nackt und werden direkt ins Massengrab geworfen. Das wird zugeschüttet – und fertig. Sollten wir später noch Angehörige ermitteln, wäre es unmöglich, die Verstorbenen in der Masse der Leichen wiederzufinden. Was sage ich als Geistlicher dann einer Mutter?“ Lancelotti hält einen Moment inne, reflektiert: „Heute hat das Konzentrationslager keinen Zaun mehr, das KZ ist sozusagen weit verteilt – die Menschen sind nach wie vor klar markiert, allerdings nicht auf der Kleidung, sondern auf dem Gesicht, dem Körper. Und sie werden verbrannt, verscharrt, wie die Gefangenen damals, und es gibt weiter Massengräber.“
Was in Sao Paulo geschieht, ist keineswegs ein Einzelfall. In der nordostbrasilianischen Millionenstadt Fortaleza leiden die Anwohner des Friedhofs „Bom Jardim“ seit Jahren bei den hohen Tropentemperaturen unter grauenhaftem Leichengeruch. „Die Toten werden oft schon verwest hergebracht, wie Tiere verscharrt, wir müssen zwangsläufig zusehen, es ist grauenhaft“, klagt eine Frau. „Fast jeden Tag kommt der Leichen-LKW – doch bei den heftigen Gewitterregen wird die dünne Erdschicht über den Toten weggeschwemmt, sehen wir die Massengräber offen, wird der Geruch im Stadtviertel so unerträglich, daß viele Kopfschmerzen kriegen, niemand hier eine Mahlzeit zu sich nimmt.“ Der Nachbar schildert, wie das vergiftete Regenwasser vom Friedhof durch die Straßen und Gassen des Viertels läuft: „Das Wasser ist grünlich und stinkt, manchmal werden sogar Leichenteile mitgeschwemmt – und weggeworfene Schutzhandschuhe der Leichenverscharrer. Die Kinder spielen damit – haben sich an die schrecklichen Vorgänge des Friedhofs gewöhnt. Wir alle haben Angst, daß hier Krankheiten, Seuchen ausbrechen.“
Selbst in Rio de Janeiro sind die Zustände ähnlich, werden zahllose Menschen von Banditenkommandos der über 1.000 Slums liquidiert und gewöhnlich bei Hitze um die 35 bis 40 Grad erst nach Tagen in fortgeschrittenem Verwesungszustand zum gerichtsmedizinischen Institut abtransportiert. Wie aus den Statistiken hervorgeht, werden in den Großstädten monatlich stets ähnlich viele Tote als „Namenlose“ in Massengräber geworfen wie in Sao Paulo, der reichsten Stadt ganz Lateinamerikas.
Priester Julio Lancelotti und seine Mitarbeiter stellen immer wieder Merkwürdigkeiten und verdächtige Tatbestände fest. „Werden Obdachlose krank und gehen in bestimmte öffentliche Hospitäler, bringt man an ihrem Körper eine Markierung an, die bedeutet, daß der Person nach dem Tode zu Studienzwecken Organe entnommen werden. Die Männer registriert man durchweg auf den Namen Joao, alle Frauen als Maria. Wir streiten heftig mit diesen Hospitälern und wollen, daß die Obdachlosen auch nach dem Tode mit den echten Namen geführt werden. Schließlich kennen wir diese Menschen, haben über sie Dokumente. Man meint eben, solche Leute sind von der Straße, besitzen also weder eine Würde noch Bürgerrechte. Wir haben in der Kirche eine Gruppe, die den illegalen, kriminellen Organhandel aufklären will, aber rundum nur auf Hindernisse stößt. Denn wir fragen uns natürlich auch, ob jenen namenlos Verscharrten vorher illegal Organe entnommen werden.“
Fast in ganz Brasilien und auch in Sao Paulo sind Todesschwadronen aktiv, zu denen Polizeibeamte gehören, wie sogar das Menschenrechtsministerium in Brasilia einräumt. Tagtäglich würden mißliebige Personen außergerichtlich exekutiert, heißt es. Darunter sind auch Obdachlose, von denen allein in Sao Paulos Zentrum weit über zehntausend auf der Straße hausen. Wie Priester Julio Lancelotti betont, ist zudem die Zahl der Verschwundenen auffällig hoch. „Auf den Straßen Sao Paulos werden viele Leichen gefunden. Denn es ist sehr einfach, so einen Namenlosen zu fabrizieren. Man nimmt ihm die Personaldokumente weg, tötet ihn und wirft ihn irgendwo hin. Wir gehen deshalb jeden Monat ins gerichtsmedizinische Institut, um möglichst viele Opfer zu identifizieren. Die Polizei ist immer überrascht und fragt, warum uns das interessiert. Das Identifizieren ist für uns eine furchtbare, psychisch sehr belastende Sache, denn wir müssen monatlich stets Hunderte von Getöteten anschauen, die in großen Leichenkühlschränken liegen – alle schon obduziert und wieder zugenäht. Und man weiß eben nicht, ob da Organe
entnommen wurden.“
Solchen Verdacht hegen nicht wenige Angehörige von Toten, die seltsamerweise als „Namenlose“ im Massengrab endeten. In der nordostbrasilianischen Küstenstadt Maceio ging letztes Jahr der 69-jährige Sebastiao Pereira sogar mit einem Protestplakat voller Fotos seines ermordeten Sohnes auf die Straße. Dem Vater hatte man im gerichtsmedizinischen Institut die Identifizierung der Leiche verweigert – diese dann mysteriöserweise auf einen Indigentes-Friedhof gebracht. Kaum zu fassen – ein Friedhofsverwalter bringt es fertig, Sebastiao Ferreira später mehrere Leichenteile zu zeigen, darunter einen Kopf. „Mein Sohn wurde allein am Kopf von vier MG-Schüssen getroffen – und dieser Kopf war doch intakt! Ich setzte eine DNA-Analyse durch – der Kopf war von einem Mann, das Bein von einem anderen, der Arm wiederum von einem anderen – doch nichts stammte von meinem Sohn“, sagt er der Presse.
In Sao Paulo hat Priester Lancelotti durchgesetzt, daß ein Mahnmal auf dem Friedhof Dom Bosco an die ermordeten Regimegegner, aber auch an die mehr als 200.000 „Namenlosen“ erinnern wird.
Neuerdings macht der Friedhof in Brasilien immer wieder Schlagzeilen, allerdings nicht wegen der Massengräber von heute. Progressive Staatsanwälte versuchen das Oberste Gericht in Brasilia zu überzeugen, den zur Diktaturzeit für den Friedhof verantwortlichen Bürgermeister Paulo Maluf und den damaligen Chef der Politischen Polizei, Romeu Tuma, wegen des Verschwindenlassens von Oppositionellen vor Gericht zu stellen. Erschwert wird dies jedoch durch den Politikerstatus der Beschuldigten: Paulo Maluf ist Kongreßabgeordneter und Romeu Tuma sogar Kongreßsenator – beide gehören zum Regierungsbündnis von Staatspräsident Lula.
26 de novembro de 2009 | 15h 39
estadao.com.br
O Ministério Público Federal em São Paulo (MPF) ingressou nesta quinta-feira, 26, com uma ação civil pública para que seja declarada a responsabilização pessoal de autoridades por suposta ocultação de cadáveres de opositores da ditadura militar (1964-1985) ocorridas em São Paulo, nos cemitérios de Perus e Vila Formosa. Entre os acusados estão o hoje deputado federal Paulo Maluf (PP-SP) e o senador Romeu Tuma (PTB-SP), além de outras três pessoas. Uma segunda ação civil pública foi movida contra legistas e instituições que teriam contribuído para que as ossadas de mortos e desaparecidos políticos na vala comum de Perus permanecessem sem identificação.
qua, 15/05/2013 – 14:30 – Atualizado em 22/05/2013 – 19:03
O deputado federal Paulo Maluf (PP-SP) pode ser convocado para prestar esclarecimentos à Comissão Da Verdade de São Paulo.
Quando Maluf foi prefeito da capital por indicação dos militares, o Cemitério Dom Bosco, no bairro de Perus, foi usado para sepultar os mortos pelo regime militar (1964-1985).
COMUNICADO CONJUNTO
A convite do Presidente da República Federativa do Brasil, João Baptista de Oliveira Figueiredo, e Senhora, o Chanceler Federal da República Federal da Alemanha, Helmut Schmidt, e Senhora, visitam o Brasil, em caráter oficial, no período de 3 a 7 de abril de 1979. Além de Brasília, o Chanceler Federal visitará também os Estados de São Paulo, Rio de Janeiro, Bahia e Pernambuco, onde será recebido pelos Governadores Paulo Maluf, Chagas Freitas, Antonio Carlos Magalhães e Marco Antonio Maciel.
2.O Chanceler Federal, além de sua esposa, veio acompanhado de sua filha, Dra. Susanne Schmidt, do Doutor Klaus Bölling, Chefe do Departamento de Imprensa e Informação do Governo Federal, e do Dr. Peter Hermes, Secretário de Estado do Ministério das Relações Exteriores. A delegação alemã está ainda integrada por representantes categorizados dos setores econômico e sindical, científico e cultural.
3.O Presidente Figueiredo e o Chanceler Federal Schmidt mantiveram conversações sobre questões atuais no âmbito das relações internacionais, bem como sobre o andamento e as perspectivas de cooperação bilateral. Das conversações participaram, do lado brasileiro, o Ministro de Estado Saraiva Guerreiro, os Embaixadores Baena Soares e Carvalho e Silva, e do lado alemão, os Secretários de Estado Hermes e Bölling, e o Embaixador Kastl. O Embaixador Ramiro Saraiva Guerreiro, Ministro de Estado das Relações Exteriores recebeu o Secretário de Estado Dr. Peter Hermes. Os representantes alemães de economia foram recebidos pelos Ministros Karlos Rischbieter, da Fazenda, e João Camilo Penna, da Indústria e Comércio. Os Ministros da Justiça, Senador Petrônio Portela, e da Comunicação Social, Said Fahrat, receberam o Doutor Klaus Bölling e um grupo de jornalistas. O Ministro da Educação e Cultura, Dr. Eduardo Portella, recebeu representantes do setor cultural e científico; os Ministros do Trabalho, Murillo Macedo, e da Previdência Social, Dr. Jair Soares, receberam representantes sindicais.
4.Durante a visita,o Embaixador Ramiro Saraiva Guerreiro e o Dr. Peter Hermes assinaram o Acordo de Transporte Marítimo e seu Protocolo Complementar. Concluíram-se também, dois Protocolos de Cooperação Financeira, firmados, do lado brasileiro, pelo Ministro de Estado das Relações Exteriores e, do lado alemão, pelo Secretário de Estado do Ministério Federal das Relações Exteriores.
5.O Presidente Figueiredo e o Chanceler Federal Schmidt atribuíram especial valor ao seu encontro e reafirmaram a importância das relações entre a República Federativa do Brasil e a República Federal da Alemanha. O Presidente Figueiredo ressaltou seu especial prazer em receber o Chefe do Governo alemão e sua comitiva, logo nos primeiros dias do novo Governo brasileiro. O Chanceler Federal Schmidt assinalou a importância que o Brasil ocupa na política do Governo Federal e manifestou sua satisfação por ser o primeiro Chefe de Governo alemão a visitar oficialmente o Brasil.
6.Após o exame dos diversos aspectos das relações de cooperação entre os dois países, o Presidente e o Chanceler Federal concluíram que tais relações se vêm caracterizando por crescentes vantagens recíprocas e por um grau de maturidade e respeito mútuo que as tornam exemplares e duradouras. Reafirmaram a amizade que une os povos brasileiro e alemão. Manifestaram sua profunda satisfação com o clima de entendimento e de compreensão recíproca que caracterizou as conversações que mantiveram. Ressaltaram que a visita contribuiu para consolidar e intensificar as relações teuto-brasileiras.
7.Ao examinarem a situação internacional, o Presidente Figueiredo e o Chanceler Federal Schmidt reafirmaram sua determinação em apoiar os esforços de manutenção da paz, de fortalecimento da segurança internacional e de promoção da cooperação entre as nações. Afirmaram que a política de abrandamento das tensões internacionais necessita ser revigorada e que deve ser indivisível e universal. Reiteraram sua adesão aos propósitos e princípios da Certa das Nações Unidas e à solução pacífica de controvérsias internacionais, de acordo com o previsto na Carta. O Presidente e o Chanceler Federal manifestaram-se de forma decidida pelos princípios da soberania, da igualdade dos Estados, da exclusão da ameaça, ou uso da força, nas relações internacionais, bem como da não-ingerência em assuntos internos. O Presidente Figueiredo e o Chanceler Schmidt afirmaram que a garantia dos direitos humanos é um dos objetivos permanentes da política dos respectivos Governos.
8.O Presidente Figueiredo e o Chanceler Schmidt manifestaram sua profunda preocupação com as tendências inflacionárias mundiais e com a difusão de políticas protecionistas de toda ordem que afetam os interesses de todos os países. Assinalaram a importância da adoção por todos os países de medidas que superem tais fenômenos, especialmente no que afetam os interesses dos países em desenvolvimento. Concordaram em que devem prosseguir esforços no sentido do estabelecimento de uma Nova Ordem Econômica Internacional, mais justa e equitativa. Reconheceram a necessidade de intensificar e ampliar continuadamente as relações entre o Brasil e a Comunidade Européia.
9.O Presidente Figueiredo e o Chanceler Schmidt reafirmaram a necessidade de diversificar cada vez mais as relações entre os dois países com vistas sempre ao equilíbrio de vantagens que deve resultar da cooperação recíproca. Nesse sentido, ao passarem em revista a cooperação no campo da energia nuclear para fins pacíficos manifestaram sua satisfação com os resultados até agora obtidos e sua determinação de dar pleno cumprimento aos instrumentos celebrados entre os dois países. Ao reconhecerem a diversidade inerente ao relacionamento teuto-brasileiro, o Presidente e o Chanceler reafirmaram a importância e a atualidade da troca de notas assinadas em 16 de junho de 1978, que estabelece consultas periódicas entre os Ministros das Relações Exteriores dos dois países.
10.O Presidente e o Chanceler Federal examinaram o estado de implementação do Acordo Básico de Cooperação Técnica, de 30 de novembro de 1963, Acordo Cultural e do Acordo Geral sobre Cooperação nos Setores da Pesquisa Científica e do Desenvolvimento Tecnológico, de 9 de junho de 1969, e concordaram em que tais instrumentos têm proporcionado valiosas experiências de trabalho conjunto e de confiança mútua. Reafirmaram, nesse contexto, a determinação de dar dinâmica implementação a esses Acordos.
11.O Chanceler Federal Schmidt agradeceu a acolhida que lhe foi dispensada no Brasil, bem como a hospitalidade com que foi recebida sua comitiva.
Brasília, em 4 de abril de 1979
Der Besuch von Präsident General Joao Figueiredo 1981 in der Bundesrepublik Deutschland, Treffen mit Bundeskanzler Helmut Schmidt: http://cafemundorama.files.wordpress.com/2011/11/rpeb_29_abr_mai_jun_1981.pdf
Walter Scheel(FDP) und Brasiliens Militärdiktatur: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/26/bundesprasident-walter-scheel-1978-anlaslich-des-besuchs-von-diktator-ernesto-geisel-in-bonndie-freundschaft-zwischen-brasilien-und-der-bundesrepublik-deutschland-kann-als-modell-fur-die-nord-sud/
Hans-Dietrich Genscher (FDP) und Brasiliens Militärdiktatur: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/14/deutsch-brasilianischer-atomvertrag-und-ermordung-des-judischen-journalisten-herzog-durch-die-militardiktatur-1975-brasiliens-groste-qualitatszeitung-folha-de-sao-paulo-erinnert-an-historische-f/
tags: brasilien, helmut schmidt, regeimekritischer maler antonio henrique amaral, willy brandt
Ausriß, Brasiliens größte Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo”.
Wie Amaral anläßlich seiner neuen Ausstellung in der Pinakothek Sao Paulos sagte, bemerkten die Zensoren der Diktatur natürlich die Ironie in den Bananen-Bildern. “Aber sie hätten sich lächerlich gemacht, eine Aussstellung über Bananen zu schließen”, sagte er gegenüber den Landesmedien.
Bonn-Brasilia:
In neueren mitteleuropäischen Mainstream-Berichten zur Aufarbeitung der Diktaturverbrechen in Brasilien fehlt aus den bekannten Gründen jeder Hinweis auf die Beziehungen Bonns, prominenter Politiker der damaligen Zeit zum Militärregime.
“Modell für Nord-Süd-Beziehungen”:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-12/pinochet-chile-asyl-deutschland
Fußball-WM 2014 in Brasilien und ausgeklammerte gravierende Menschenrechtslage – systematische Folter, Todesschwadronen, Gefängnis-Horror, Scheiterhaufen, Sklavenarbeit etc.: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/
Gefängnisinsel Ilha Grande: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/11/tourismus-in-brasilien1/
tags: antonio carlos magalhaes, großkreuz zum bundes
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/21/stefan-zweig-und-judenhasser-getulio-vargas/
Der jüdische Zweig-Experte Alberto Dines in Sao Paulo beim Website-Interview.
Alberto Dines bei Edition Büchergilde – “Tod im Paradies”: http://www.amazon.de/Tod-Paradies-Trag%C3%B6die-Stefan-Zweig/dp/3936428646
Erscheinungstermin: 1. September 2006
In Tod im Paradies übernimmt Alberto Dines die Rolle eines sorgfältigen Reporters, sensiblen Schriftstellers, erfahrenen Historikers und aufmerksamen Psychologen. Kritisch und mitfühlend zugleich zeichnet er das Porträt eines Humanisten, der sich den Anforderungen seiner Zeit nicht gewachsen sah. Er dokumentiert mit besonderer Ausführlichkeit die letzten Lebensjahre dieses erstklassigen Schriftstellers in Brasilien, beschreibt dessen Liebe zu diesem Land und geht ausführlich auf die beiderseitigen Missverständnisse ein, die zu einem tragischen Ende führten. Es ist zugleich die Biografie über einen Biografen, der bis heute in Europa unvergessen ist. Sein Schreib- und Lebensstil prägte folgende Generationen nachhaltig; zu seinen Freunden zählten u.a. Sigmund Freud, Romain Rolland und Joseph Roth. Detailliert und kenntnisreich liefert Dines Hintergrundwissen über die Situation und Atmosphäre in Brasilien in der damaligen Zeit. Die Ursachen der Entwicklung von der zunächst überschwänglichen Verliebtheit in dieses Land nach seiner ersten Brasilienreise bis zur allmählichen Enttäuschung und Vereinsamung sind vielschichtig. Dines schreibt mit großer Empathie und Einfühlungsvermögen, die es dem Leser ermöglichen, die Tragödie dieses Todes in ihrem ganzen Ausmaß und in einer Intensität zu erfahren, die keinen unberührt lassen kann. Der Selbstmord des österreichischen Autors jüdischer Herkunft wird in seiner ganzen Tragweite vermutlich nie ganz zu verstehen sein, doch Dines trägt mit den brasilienbezogenen Aspekten viele neue Erkenntnisse zu einem umfassenderen Gesamtbild bei. Das Buch machte in Brasilien bei seiner Ersterscheinung 1981 vor allem deshalb Furore, weil Alberto Dines als einer der ersten auf den Antisemitismus und die opportunistische Haltung des Vargas-Regimes einging. Die vorliegende Übersetzung ist eine Überarbeitung der bereits erweiterten 3. Auflage der brasilianischen Ausgabe und berücksichtigt neue Quellen und Zeitzeugen(Amazon)
Willy Brandt und sein Diktatur-Amtskollege José Magalhaes Pinto: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-
“Wir wollen mehr Demokratie wagen”: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/22/mehr-demokratie-wagen-willy-brandt-1969-jahr-in-dem-er-in-bonn-vertrage-mit-der-brasilianischen-folterdiktatur-unterzeichnete/
Das offizielle Foto vom angeblichen Selbstmord des jüdischen Journalisten und Fernsehdirektors von TV Cultura, Vladimir Herzog 1975 in einer Polizeizelle Sao Paulos – in Wahrheit wurde er totgefoltert. Bundesrichter Marcio José de Morais annullierte 1979 das offizielle Dokument der Diktatur über die Todesursache, gab indessen Zeugen recht, denen zufolge Herzog gefoltert worden war, machte den Staat für den Tod des Juden verantwortlich. Unterdessen wurde ermittelt, daß unter Geisel gefolterte Regimegegner auch durch Giftspritzen umgebracht wurden, das Militär zahlreiche Oppositionelle außergerichtlich exekutierte.
Der Fernsehdirektor und Journalist war eine bekannte Person der Mittelschicht und vom Militärregime nicht festgenommen oder verhaftet, sondern für den 25. Oktober 1975 zwecks Erteilung von Auskünften zum Sitz der politischen Polizei bestellt worden – das macht vorstellbar, wie die Diktatur mit nicht bekannten Oppositionellen, mutmaßlichen Oppositionellen etwa der Unterschicht, in den Slums umging, Aktionsfeld der Todesschwadronen des Regimes.
“Du hättest alle Juden töten sollen”: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/21/brasiliens-nazistisch-antisemitische-militardiktatur-hohe-militars-zu-herbert-cukurs-massenmorder-von-rigadu-hast-einen-einzigen-fehler-begangen-du-hattest-alle-juden-toten-sollen-hintergrun/
Walter Scheel(FDP) und die nazistisch-antisemitisch orientierte Militärdiktatur Brasiliens: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/26/bundesprasident-walter-scheel-1978-anlaslich-des-besuchs-von-diktator-ernesto-geisel-in-bonndie-freundschaft-zwischen-brasilien-und-der-bundesrepublik-deutschland-kann-als-modell-fur-die-nord-sud/
Wie Bundesstaatsanwalt Marlon Weichert im Website-Exklusivinterview sagte, werden Diktaturverbrechen vertuscht, um „Biographien bestimmter Leute zu schützen, Biographien in der jetzigen Form aufrechterhalten zu können. Viele Leute wollen nicht Rechenschaft darüber ablegen, was sie damals taten.“ Käme die Wahrheit heraus, so Weichert, müßten einige Biographien erheblich umformuliert werden. Dies könnte auch Persönlichkeiten der Regierungsallianz betreffen.
Pelè – nach dem WM-Sieg 1970 stürzt er in Brasilien begeistert auf den berüchtigten Foltergeneral und “Präsidenten” Emilio Medici zu, fällt ihm um den Hals, umarmt ihn heftig. Zu dieser Zeit werden Regimegegner über Amazonien lebendig aus Flugzeugen gestoßen, bei Rio de Janeiro Haien zum Fraß vorgeworfen, in pharaonische Bauprojekte eingemauert – doch Pelè erklärt wider besseres Wissen sogar im Ausland:”Es gibt keine Diktatur in Brasilien – wir sind ein freies Volk!” Und macht Diktatur-Regierungspropaganda, hält enge Kontakte auch zur Militärregierung des deutschstämmigen Generals Ernesto Geisel.
Bonner Parteistiftungen von CDU und SPD – und das Folterregime Brasiliens: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/01/brasiliens-militardiktatur-und-bonns-politische-stiftungen-unter-welchen-folterdiktatoren-sie-ins-tropenland-kamen-mit-dem-regime-kooperierten/
Die „Willy Brandt School of public policy“ an der Universität in Erfurt – was im Angebot der Institution fehlt:
Search for „willy“ and „brandt“ and „brasilien“
NO results found.
Search for „willy“ and „brandt“ and „ernesto“ and „geisel“
NO results found.
Brasiliens Folterdiktator Ernesto Geisel in der Bundesrepublik Deutschland 1978 – Fotoserie: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/06/brasiliens-deutschstammiger-folterdiktator-ernesto-geisel-in-der-bundesrepublik-deutschland-1978-fotoserie/
“Mit Helmut Schmidt verliert Deutschland einen Staatsmann, der die Politik der Bundesrepublik und die Sozialdemokratie in seinem langen Leben bedeutsam mitgeprägt hat. Nicht mit allen Entscheidungen waren wir einverstanden. Doch wir haben an Helmut Schmidt über Parteigrenzen hinweg geschätzt, dass er von ihm als richtig erkannte politische Projekte auch gegen innerparteiliche und gesellschaftliche Widerstände immer mit beeindruckendem persönlichen Einsatz und großer Beharrlichkeit vorangetrieben hat. Helmut Schmidt war Entspannungspolitiker, er setzte die neue Ostpolitik Willy Brandts fort, trotz des NATO-Doppelbeschlusses. Sein Ziel blieb es, eine dauerhafte Friedensordnung zwischen den Staaten auf unserem Kontinent herzustellen. Die SPD sollte sich diesem Erbe wieder zuwenden.
Helmut Schmidt war als Kanzler streitbar und blieb dieser Linie auch als Altkanzler treu. Auch nach Beendigung seiner Laufbahn als Politiker war seine Stimme als politischer Publizist weiterhin unüberhörbar. Zuletzt war sein Werben für einen politischen Ausgleich mit Russland im Kontext der Ukrainekrise von großer Bedeutung.
Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen und seinen Freundinnen und Freunden.”
—
2016/2017 werden in deutschen Publikationen militärische Aktivitäten als Heldentaten beschrieben, die ein Abschneiden von Nachschub für Leningrad, ein Aushungern der Stadt ermöglichten. Die Blockade, das Aushungern werden als militärische Notwendigkeit hingestellt.”gerechtfertigt”. Nazi-Offizier Helmut Schmidt erhielt vor Leningrad sogar das Eiserne Kreuz…
Ausriß. Was Sahra Wagenknecht und ihrer Partei offenbar so gut an der SPD gefällt, die SPD in hohem Maße als Wunsch-Koalitionspartner geeignet erscheinen läßt:
Ausriß, Diktator Ernesto Geisel und Bundeskanzler Helmut Schmidt in Bonn.
“Willy Brandt wollte Welt ohne Armut…Er baute auch Brücken zwischen den reichen Industrieländern im Norden und den armen Entwicklungsländern im Süden.” Thüringer Allgemeine 2012
http://www.brandtschool.de/fileadmin/images/news_and_events/Brandt_Birthday__IV_.pdf
06.12.2013 16:24
Zum 100. Geburtstag Willy Brandts laden die Willy Brandt School of Public Policy und die Friedricht-Ebert-Stiftung (Thüringen) zu einer Diskussion mit Christoph Matschie (Thüringer Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, stellvertretender Ministerpräsident und Landesvorsitzender der SPD) zu einer Diskussion mit Studierenden zum Thema “Mehr Gerechtigkeit wagen – Willy Brandts Globales Engagement” ein.
Willy Brandt ist eine Ikone des 20. Jahrhunderts. Während seines langen politischen Lebens ist er Vielen ganz Unterschiedliches gewesen – radikaler Sozialist, politischer Dissident, Exilant, Multinationaler, Sozialdemokrat, Atlantiker, Pan-Europäer, Kalter Krieger, Friedensaktivist, Pragmatiker, Idealist, Warner und Visionär. Mit der Ostpolitik, dem Bekenntnis zur stetigen Demokratisierung, seiner entwicklungspolitischen Arbeit in der Nord-Süd Kommission und seiner Friedenspolitik hat er nachhaltige Akzente für politisches Denken und Handeln gesetzt, Türen geöffnet und Horizonte geweitet. Was bedeutet Willy Brandts globales Engagement heute? Was bedeutet es jungen Menschen, die in der heutigen Welt leben und mit neuen Herausforderungen umgehen müssen?
Weitere Informationen finden Sie hier.
Kuriose Zufälle und Übereinstimmungen:
In diesem Website-Text findet sich die Stelle: Nach unterschriebenem Vertrag lädt Kanzler Schmidt den damaligen deutschstämmigen Diktator Ernesto Geisel 1978 nach Bonn ein – über dessen Wagenkolonne ergießt sich dort laut Zeitzeugen ein”Regen aus Scheißebeuteln”. General Geisel reist im Land umher, wird vom Chef der Sozialistischen Internationale, Willy Brandt, ebenso freundlich empfangen wie von Kanzler Schmidt und den Herren Kohl, Strauß und Ex-Nazi-Marinerichter Hans Filbinger(http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Filbinger) hat eine blendende Presse. Proteste regnet es dagegen von Amnesty International, der Anti-AKW-Bewegung und den Jungsozialisten. Der Juso-Bundesvorstand erklärt:”Es ist geradezu eine abenteuerliche Politik, einer Diktatur, die zur Nutzung ihrer machtpolitischen Interessen noch nie Skrupel bei der Auslöschung von Menschenleben gezeigt hat, die radikalsten Vernichtungsmöglichkeiten in die Hand zu geben.Die Anwesenheit des Diktators Geisel in der BRD ist eine Provokation für alle Demokraten.” Der damalige Juso-Vorsitzende heißt Gerhard Schröder.
Und jetzt schauen Sie mal hier:
Zitat aus dem Buch/Roman von Ingrid Stender: „Auf Ewig gebettet“. Ist das nicht ein unglaublicher Zufall – soviel Übereinstimmung bei beiden Texten…
http://www.amazon.de/Auf-ewig-gebettet-Ingrid-Stender/dp/1445213850
Das Buch zum Land – “Brasilien fürs Handgepäck”, Unionsverlag Zürich: http://www.unionsverlag.com/info/title.asp?title_id=2720
Hintergrund:
In Brasilien hat der Streit über die Bestrafung von Diktaturverbrechen zu einer Krise in der Regierung von Präsident Lula geführt. Sie wurde durch den Bundesstaatsanwalt Marlon Weichert ausgelöst, der einen Prozeß gegen berüchtigte Folteroffiziere des Militärregimes leitet.
Präsident Lula hatte drei Minister, zuständig für Justiz, Menschenrechte und Zivilkabinett, angewiesen, in der Frage der Vergangenheitsbewältigung nicht weiter Öl ins Feuer zu gießen und die Militärs nicht weiter zu reizen. Doch die drei Minister, die in Lulas erster Amtszeit noch brav den Mund gehalten hatten, folgen gegen Ende der zweiten Amtszeit nicht mehr der Anweisung des Staatschefs, sondern schlossen sich der Argumentation des couragierten Staatsanwalts an. Der hatte Anfang August in Washington vor der Menschenrechtskommission der Organisation Amerikanischer Staaten den Stein ins Rollen gebracht. Dort beklagte er öffentlich, daß der brasilianische Staat unter Berufung auf ein Amnestiegesetz nicht gegen die Schuldigen von Diktaturverbrechen ermittele. Denn, so Weichert in einem Gespräch, »schaut man sich jenes Amnestiegesetz von 1979 genauer an, wird klar, daß Straffreiheit nur für politische Vergehen gilt, nicht aber für Verbrechen der Repression wie Folter. Der Staat kann Verbrechen gegen die Menschlichkeit gar nicht amnestieren – so wie es in Brasilien jedoch geschehen ist.«
Weichert wies vor der Kommission in Washington auch darauf hin, daß auch unter Präsident Lula im Polizeiapparat und in den Gefängnissen Brasiliens Folter weiterhin alltäglich sei. »Wenn man jene davonkommen läßt, die gestern Verbrechen gegen die Menschenrechte begingen, und wenn man solche Taten sogar vertuscht, ist das eine Botschaft an jene, die heute Menschenrechte verletzen: ›Hör zu, ich garantiere dir, daß du straffrei bleibst und niemand von deinen Verbrechen erfährt.‹ Da werden doch jene regelrecht inspiriert und gewinnen mehr Selbstvertrauen, die weiterhin Menschenrechte verletzen wollen.« Es fehle hierzulande auch der politische Wille, die Archive zu öffnen.
Chile, Argentinien und Uruguay arbeiteten zügig Diktaturverbrechen auf und seien bei der Vergangenheitsbewältigung viel weiter als Brasilien. Weichert erinnert daran, daß allerdings lediglich Argentinien dabei aus eigener Initiative handele. Chile hatte versucht, die gleiche Position wie Brasilien einzunehmen, wurde aber 2006 durch ein Urteil des Interamerikanischen Gerichtshofs verpflichtet, gegen Diktaturverbrecher vorzugehen. »Unglücklicherweise droht nun Brasilien eine Verurteilung durch internationale Gerichtshöfe – als Brasilianer macht mich das sehr traurig. Denn im Justizapparat vertrete ich mit wenigen Kollegen eine Minderheitsposition. Es gibt nun einmal die Überzeugung, daß man die Wahrheit vertuschen müsse und daß es vorteilhafter sei, über all diese Probleme nicht zu reden. Das ist eine Frage der Werte und der Kultur.«
Brasiliens Medien monieren regelmäßig die freundschaftlichen Beziehungen, die Präsident Lula zu bekannten Persönlichkeiten der extremen Rechten unterhält. Immer wieder wird dabei Romeu Tuma erwähnt, der zwei Jahre nach dem Militärputsch von 1964 in die gefürchtete politische Polizei DOPS des Militärregimes eintrat und in São Paulo von 1978 bis 1983 als Direktor die wichtigste DOPS-Zentrale führte. Derzeit ist Romeu Tuma Senator der rechtskonservativen Partei Democratas, die in São Paulo Bürgermeister stellt. Nach Bundesstaatsanwalt Marlon Weichert werden Diktaturverbrechen vertuscht, um »Biographien bestimmter Leute zu schützen und ihnen zu helfen, ihre Biographien in der jetzigen Form aufrechterhalten zu können. Viele Leute wollen nicht Rechenschaft darüber ablegen, was sie damals taten.« Käme die Wahrheit heraus, so Weichert, müßten einige Biographien erheblich umformuliert werden. Dies könnte auch Persönlichkeiten der Regierungsallianz betreffen.
Die “Terroristen” der katholischen Kirche Brasiliens: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/17/brasilien-2014-50-jahre-nach-dem-militarputsch-von-1964-die-terroristen-der-katholischen-kirche-welche-bonner-politiker-damals-gegen-das-foltern-und-totfoltern-von-regimegegnern-nicht-protesti/
tags: joan baez-brasilien, joan baez-edward snowden, militärdiktatur brasiliens
Joan Baez gegenüber den Landesmedien 2014: “Möglich war nur, mitten in einer Menschenmenge zwei Lieder zu singen, ohne Gitarre. Ich habe mich mit dem Volk in Diktaturen wie Argentinien, Chile und Brasilien solidarisiert. Auch in Chile hatte ich Auftrittsverbot, konnte nur einmal heimlich in einer Kirche auftreten.”
Zu Edward Snowden:”Ich denke, er schuf eine der wichtigsten Momente des derzeitigen Kampfes der Menschheit für Transparenz und Freiheit. Snowden ist in Gefahr – aber ich denke, in der Welt wird nie etwas vorankommen, wenn nicht irgendjemand ein Risiko eingeht. Pete Seeger war mein erster und wichtigster Einfluß.”
Joan Baez tritt 2014 in Brasilien auf. http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/27/brasilien-50-jahre-nach-militarputsch-von-1964-wie-das-regime-die-filmemacher-verfolgte/
Die Beziehungen von Lula zur Folterdiktatur: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/01/brasilien-2014-50-jahre-nach-dem-militarputsch-von-1964-historiker-erinnern-an-sympathie-der-folterdiktatur-fur-lula-militardiktator-golbery-uber-lula-%E2%80%9Cder-mann-der-brasiliens-linke-vern/
Zusammenarbeit von multinationalen Unternehmen mit dem Militärregime:
Wie brasilianische Medien unter Berufung auf Dossiers und Aktenfunde berichten, wurden bei VW und Mercedes-Benz Spitzel in die Versammlungen der Metallarbeiter und ihrer Gewerkschaften geschickt, die Spitzelberichte sofort an die politische Polizei Deops weitergegeben. Brasilianische Qualitätsblätter wie das „Jornal do Brasil“ schrieben bereits vor über einem Jahrzehnt ausführlich darüber. Gewerkschafter und andere „verdächtige“ Angestellte seien beim Deops denunziert worden, auch Streikende. Zudem sei angefragt worden, ob gegen Mitarbeiter, die eingestellt werden sollten, „etwas vorliegt“. Unter Diktator Ernesto Geisel wurde VW do Brasil um Angaben über oppositionelle Arbeiterinnen gebeten – und gab derartige Daten auch heraus, wie es hieß.
Andere Multis gingen nicht anders vor. Die Diktatur verhaftete daraufhin eine beträchtliche Zahl an Beschäftigten, ließ sie foltern.
http://www.pstu.org.br/node/20027
Wie die brasilianische Qualitätszeitung “Jornal do Brasil” am 25.12. 1994 über die Zusammenarbeit von multinationalen Unternehmen, darunter Vokswagen, mit der Folterdiktatur berichtet:
Waldemar Rossi, Leiter der Arbeiterseelsorge der Erzdiözese Sao Paulo, hat Anfang 2014 gegenüber der Website die Angaben des „Journal do Brasil“ als richtig bezeichnet. Als besonders übel, so der damalige Metallarbeiter, habe man empfunden, daß multinationale Unternehmen Spitzel anwarben, die für entsprechendes Honorar die Regimegegner der Betriebe ausspionierten. Die Repression durch die Folterdiktatur sei von multinationalen Unternehmen auch mit hohen Summen unterstützt worden.
Die Neue Zürcher Zeitung 1994 zum 30. Jahrestag des Militärputsches von 1964:
…Exponenten der Diktatur als starke Männer demokratischer Parteien
Politik-und Wirtschaftswissenschaftler sowie die führenden Kommentatoren der Qualitätszeitungen begründen die Rückständigkeit Brasiliens in Artikelserien zum Putschjubiläum unter anderem damit, daß nach 1985 kein echter demokratischer Wandel begann, sondern die Kontinuität gewahrt blieb. Politiker, Bürokraten und Parteien, die die Diktatur aktiv unterstützten, behielten Einfluß und Macht. Sie gehen heute auch Koalitionen mit einstigen Gegnern ein, was bisweilen irrational erscheint. Erster Zivilpräsident nach dem Generalsregime wurde der frühere Chef der Militärpartei PDS José Sarney. Der derzeitige Finanzminister Fernando Henrique Cardoso, Inhaber des wichtigsten Kabinettsressorts, fungierte damals als Sarneys Interessenvertreter(portugiesisch: „Lider do Governo“) im Senat. Bei der Übernahme des Ministerpostens sagte 1993 das bisher zu den Linksintellektuellen gerechnete Mitglied der Sozialdemokratischen Partei(PSDB):“Vergessen Sie alles, was ich bisher geschrieben habe.“…Führende Intellektuelle, wie etwa der Schriftsteller Antonio Callado, nennen es bezeichnend für Brasiliens Zustand, für fehlende politische Kultur und kollektiven Gedächtnisschwund, daß hohe Amtsinhaber der Diktaturregierungen , die sich damals schamlos bereicherten, heute immer noch zu den wichtigsten Meinungsmachern zählen und ihre Wochenkolumnen auch noch in den Provinzblättern der entlegensten Amazonasregionen erscheinen…Der ehemalige Justizminister Armando Falcao bekommt derzeit nicht weniger Platz in den Medien für schönfärberische Interpretationen. Seiner Meinung nach begann 1964 eine vom Volk gewollte demokratische Revolution. Exekutionen, Folter, Gewalt und illegale Verhaftungen habe es nicht gegeben, von Diktatur könne keine Rede sein, behauptet er. Der damalige Planungsminister und heutige PPR-Abgeordnete Roberto Campos hebt seinerseits den „triumphalen Erfolg“ des sogenannten „brasilianischen Wunders“ 1968-1973 hervor, als Brasilien jährlich über zehnprozentige Wachstumsraten in der Wirtschaft verzeichnete. Laut Campos erhöhten sich damals das Pro-Kopf-Einkommen und der Lebensstandard für die gesamte Bevölkerung. Davon kann indessen keine Rede sein; vom „Milagre brasileiro“ profitierten lediglich die Eliten, die Mittelschicht und nur ein Bruchteil der unterprivilegierten Bevölkerungsmehrheit, während die Arbeitslosigkeit erheblich zunahm. Campos verschweigt natürlich auch, daß 1964 Brasiliens Schuldenlast bei nur fünf Milliarden Dollar lag, von den Generalsregierungen aber auf über 100 Milliarden hochgetrieben wurde. Zu den hyperteuren pharaonischen Projekten jener Zeit ist auch das mit der Regierung des deutschen Bundeskanzlers Helmut Schmidt vereinbarte Nuklearprogramm zu zählen.
Spätfolgen in Mentalität und Psyche
Das autoritäre Regime von 1964 hinterließ in Mentalität und Psyche der Brasilianer tiefe Spuren. Politische Gefangene wurden damals lebendig den Haien zum Fraß vorgeworfen, Studentenführer zuerst gefoltert und dann vor die Wahl gestellt, entweder zu sterben oder im Fernsehen vorfabrizierte Erklärungen abzugeben. Bis heute fordern Menschenrechtler und Angehörige vergeblich Aufklärung über die „Verschwundenen“, deren Zahl nicht einmal annähernd bekannt ist. Aus Angst vor Repressalien gehen wichtige Zeugen barbarischer Diktaturverbrechen nicht an die Öffentlichkeit – schließlich gibt es weiterhin die Todesschwadronen und auch die berüchtigte Militärpolizei, die immer noch nicht auf Folter verzichtet.
Für den Anthropologen Gilberto Velho resultiert das Ausmaß an Gewalt in der heutigen brasilianischen Gesellschaft unter anderem aus der vom Militärregime entwickelten „Kultur der Brutalität“. Die seinerzeit institutionalisierte Gewalt und Korruption ist nach Darstellung von Rechtsexperten hauptverantwortlich für die tiefe ethisch-moralische Krise Brasiliens, für den extremen Egoismus, das Fehlen von Solidarität und das Mißtrauen gegenüber den sogenannten demokratischen Institutionen, für die kalte Indifferenz und den Zynismus der Politiker…
Aus Neue Zürcher Zeitung, Brasiliens Last der Militärdiktatur, Klaus Hart, Freitag/Samstag 1./2.April 1994
Warum ein berüchtiger Diktaturaktivist Brasiliens einen hohen Orden der Bundesrepublik Deutschland erhält: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/12/28/brasilien-der-beruchtigte-diktaturaktivist-antonio-carlos-magalhaes-ausgezeichnet-mit-dem-groskreuz-des-verdienstordens-der-bundesrepublik-deutschland/
Schaubühne-Regisseur Thomas Ostermann zu heutiger neoliberaler Politik: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/16/schaubuhne-regisseur-thomas-ostermeier-in-rio-de-janeiro-oktober-2013-wahrend-der-strasenprotesteam-schlimmsten-ist-das-die-politik-zu-etwas-verfaultem-geworden-isto-globo/
SPD-Politiker Andreas von Bülow:
Künstler, Musiker im Widerstand gegen das Militärregime: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasiliens-kunstler-gegen-die-folterdiktatur1964-1985widerstehen-ist-notwendig-ausstellung-mit-werken-verfolgter-gefolterter-ermordeter-maler-zeichner-und-bildhauer-in-rio-de-janeiro/
SPD-Tragetasche
Weltsozialforum-Miterfinder Chico Whitaker über die Beziehungen von Lulas Arbeiterpartei zur SPD: http://www.ila-web.de/brasilientexte/2006/whitakeraustritt.htm
Der Staatschef und die SPD
Lula und seine Arbeiterpartei unterhielten besonders enge Beziehungen zu den deutschen Sozialdemokraten? „Die PT-Spitze ging auch da ganz pragmatisch vor: Wir brauchen internationale Unterstützung – ohne die kommen wir nicht aus. Also gehen wir auf die Suche – wer öffnet uns die Türen mit besonders viel Sympathie, wo können wir möglichst viele Vorteile herausholen? Und so stießen die PT-Führer auf die SPD, die damalige rot-grüne Regierung, mit der ja auch das brasilianische Kapital wunderbare Beziehungen pflegte. Die deutschen Multis kommen wegen der Billigstlöhne nach Brasilien und entlassen dafür in Deutschland – die kapitalistischen Mechanismen sind furchtbar! Brasiliens Regierung stellt dem Auslandskapital keine Forderungen, macht ihm keinerlei Auflagen.“
tags: brasiliens folterdiktatur, helmut schmidt 95, willy brandt
Ausriß.
Brasiliens Geschichtswissenschaft dringt immer mehr auf neue Bewertungen des Putsches und der Diktatur, die eine zivil-militärische gewesen sei. Unter diesem Blickwinkel erscheine der Zeitpunkt 1985 für das Ende der Diktatur zweifelhaft, da der 1985 bestimmte erste zivile Präsident just José Sarney, Mann der Diktatur, Chef der Diktaturpartei ARENA war.
Laut Historiker Daniel Aarao Reis gehört die Folter zu den Überbleibseln der Diktatur. Folter sei Politik des Staates in mehreren Phasen der jüngeren Geschichte Brasiliens gewesen, darunter in der Diktatur nach dem Putsch von 1964. Heute werde Folter in Polizeiwachen und Kasernen der Militärpolizei praktiziert. In der brasilianischen Gesellschaft sei Zustimmung zur Folter verbreitet. Laut einer Studie von 2011 waren 48,5 % für Folter in bestimmten Situationen. Es sei anzunehmen, daß der Prozentsatz weit höher sei, da viele ihre Position gegenüber einem Befrager nicht mitteilten. Autoritarismus durchziehe die gesamte brasilianische Gesellschaft. Die brasilianische Demokratie sei gegen autoritäre Anfälle nicht gefeit, wie sich während der Straßenproteste von 2013 gezeigt habe. Die Kritik am Black Bloc sei scharf, die Kritik an der Militärpolizei dagegen sehr moderat. Man müsse diesen Kontext ernsthaft diskutieren – ohne Hinweis auf unsere autoritäre Tradition ließen sich die verschiedenen Diktaturen Brasiliens nicht erklären.
Die Anmerkungen von Reis zur Folter sind auch insofern bemerkenswert, da hochrangige Politiker aus Ländern Mitteleuropas an der Folterpraxis Brasiliens bisher nie öffentlich Anstoß nahmen, nie entsprechende Kritik äußerten, bei Brasilienbesuchen auf Treffen mit Menschenrechtsaktivisten verzichteten, der Protestbewegung Brasiliens jegliche Unterstützung versagten – in auffälligem Gegensatz zum Verhalten gegenüber der Ukraine. Dies spricht Bände. Mitteleuropäische Politiker, die sich derzeit in der Ukraine stark engagieren, lassen die Menschenrechtsbewegung Brasiliens in auffälliger Weise im Stich. Folter, Todesschwadronen – im Falle Brasiliens also keinerlei Problem…
Joachim Gauck und Guido Westerwelle in Brasilien – keinerlei Solidarisierung mit der regierungskritischen Menschenrechtsbewegung gegen Folter, Todesschwadronen, Morde an systemkritischen Journalisten und Homosexuellen etc.: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/
Lula war Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops, laut neuem Buch: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasilien-die-folterdiktatur-lula-und-die-arbeiterpartei-pt-rufmord-ein-kapitalverbrechen-buch557-seiten-mit-schweren-vorwurfen-gegen-lula-macht-schlagzeilen/
Gefolterter Regimegegner, Dominikaner Brasiliens, Ausriß.
Waldemar Rossi, Leiter der Arbeiterseelsorge in der von dem deutschstämmigen Kardinal Odilo Scherer geführten Erzdiözese Sao Paulo, drittgrößte der Welt:
“Nach der Militärdiktatur wurde die Politik des gesellschaftlichen Ausschlusses fortgesetzt – was stets mit der Absenkung des Bildungsniveaus beginnt. Heute wird eine halbalphabetisierte Jugend fabriziert, die sich den Interessen des Systems unterwirft. Lula und Rousseff müßten, könnten dies zum Besseren verändern – doch Lulas Absicht war, um jeden Preis an die Macht zu kommen, keinen gesellschaftlichen Wandel im Lande zu fördern. Dilma Rousseff verfolgt unglücklicherweise die selbe Linie. Überall im Staatsapparat sehen wir Korruption, Brasilien ist kulturell zurückgeblieben. Die Lage ist gravierend. Rousseff hat Schuld an dem Megaskandal um Cachoeira. Die großen Unternehmen, ob Banken, Baufirmen oder Großgrundbesitzer, investierten massiv in Rousseffs Präsidentschaftswahlkampagne – über 100 Millionen Real – betrachteten dies als Investition, verlangen jetzt von Rousseff Gegenleistungen. Sie unterwirft sich diesen Interessen.”
Lula 2012 in Berlin – aus bekannten Gründen natürlich keine kritischen Fragen: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/12/08/brasiliens-ex-prasident-lula-in-berlin-2012-brasilianer-in-berlin-weisen-auf-fehlende-kritische-fragen-an-lula-ua-angesichts-der-verurteilung-von-engen-lula-mitarbeiternmensalao-skandalheikle/
Alte Kameraden – und neue – in der Ukraine. Ausriß, Feier von Rechtsextremisten der Ukraine 2013, in Uniformen der SS Galizien, berüchtigt wegen Massakern an Juden
Kiev Jew Killings.
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Kiev_Jew_Killings_in_Ivangorod_(1942).jpg
Aufrechte Katholiken als „Terroristen“
Fünfzig Jahre nach dem Militärputsch vom 31. März 1964 in Brasilien
Brasiliens katholische Kirche gedenkt der zahlreichen ermordeten oder totgefolterten Geistlichen, Ordensbrüder und Pastoralmitarbeiter. Sogar oppositionelle Dominikaner als „gefährliche Terroristen“ gejagt.
Diesen Tag vergessen sie nie: Gestern noch Demokratie, verkündete Reformen gegen Massenelend und archaische Strukturen teils noch aus der Sklavenzeit – heute seit dem Morgengrauen rollende Panzer der Putschisten in Rio de Janeiro und Sao Paulo auf Geheiß reaktionärer Eliten. Massenverhaftungen, erste Konzentrationslager, der gewählte Präsident Joao Goulart zur Flucht nach Uruguay gezwungen. Fünfzig Jahre später sind die Dokumente, Erinnerungen, Erfahrungen Tausender katholischer Regimegegner von damals der neuen Regierungs- Wahrheitskommission über Diktaturverbrechen geradezu Gold wert: Bereits 1964, betonen namhafte Historiker und Intellektuelle wie der Dominikaner Frei Betto, werden 50000 Menschen eingekerkert, sogar in Fußballstadion, umfunktionierte Frachtschiffe gesperrt, wird die Folter eingeführt, dazu Mord, Verschwindenlassen und Entführung.
“Gemäß dem biblischen Prinzip, niemandem Asyl zu verweigern, der es wirklich braucht, haben wir Dominikaner während der Diktaturjahre zahlreiche Verfolgte der verschiedensten ideologischen Richtungen aufgenommen und unterstützt“, sagt Frei Betto im Dominikanerkloster von Sao Paulo. Erstmals in der brasilianischen Geschichte seien so viele Christen eingesperrt und fast ausnahmslos gefoltert worden. „Wir Ordensbrüder haben damals nicht zu den Waffen gegriffen – das hat auch niemand von uns erwartet. Aber wir stellten Widerstandsorganisationen die nötige Infrastruktur, organisierten an der Grenze zu Argentinien und Uruguay jenen Diktaturgegnern, deren Leben in höchster Gefahr war, die Flucht, hatten ein Netz von Verstecken für Verfolgte aufgebaut.“
Bescheiden, wie er ist, mag Frei Betto da nicht Klartext reden: Der Dominikaner hat damals unter Einsatz seines Lebens einer Unzahl von Menschen schlichtweg das Leben gerettet. Viele andere Ordensbrüder handelten genauso.
Kuriose Szenen zuhauf: Ein verfolgter Widerstandsführer sieht exakt so aus, wie man sich gemeinhin einen seriösen katholischen Padre vorstellt. Also kleiden ihn Geistliche wie einen der ihren, gehen mit ihm in einer Gruppe über den Grenzübergang nach Uruguay. „Wirklich, ein perfekter Padre“, lachen alle hinterher.
Doch der Repressionsapparat verfeinert seine Fahndungsmethoden, überwacht die Kirche als führende Oppositionskraft immer besser, kommt schließlich auch Frei Betto auf die Spur: “Als mir die Verhaftung droht, springe ich, als vorne schon die Repressionspolizei steht, hinten über die Klostermauer in den Wald, verstecke mich in einem südbrasilianischen Konvent, sitze abends mit den Ordensschwestern, die nicht wußten, wer ich wirklich war, vor der brasilianischen Tagesschau. Gleich am Beginn hält der Sprecher mein Fahndungsfoto hoch und beschreibt mich als gefährlichen Terroristen. Die Ordensschwestern lassen vor Schreck ihr Strickzeug fallen, drehten sich nach mir um, vergleichen mein Gesicht mit dem in der Tagesschau. Bereits am nächsten Tag hatte mich die politische Polizei auf einem Bauernhof gestellt.“
Frei Betto wird vier Jahre eingekerkert – verarbeitet das Erlebte, die Gräuel der Militärdiktatur in seinem Roman „Batismo de Sangue“, Bluttaufe – auch als Film sehr erfolgreich und 50 Jahre nach dem Putsch wieder in vielen Kinos.
„Niemand wird so sadistisch gefoltert wie mein Ordensbruder Frei Tito. Im Austausch gegen den entführten Schweizer Botschafter Giovanni Bucher kommt Tito 1970 zusammen mit 69 anderen politischen Gefangenen frei, verliert jedoch als Folge der Torturen den Verstand, begeht 1984 mit 28 Jahren in einem französischen Kloster Selbstmord.“
Dominikaner Ivo Lesbaupin, Soziologe und Assessor der brasilianischen Bischofskonferenz, ist ebenfalls noch von den Torturen gezeichnet.
“Die Offiziere wendeten die sadistischsten Techniken an – und hatten als Methode, andere Gefangene aus nächster Nähe zusehen zu lassen – sogar bei Ehepaaren, stets beide nackt. Später, in der Zelle, baten die Gefolterten, darunter auch Atheisten, uns Dominikaner als seelische Stärkung gregorianische Lieder, fast immer das „Salve Regina“ zu singen.
Sein Mitbruder Fernando de Brito: „Als ich in die Folterkammer geführt werde, habe ich die dort auf dem Boden Liegenden gar nicht erkannt – Lesbaupin und die anderen waren von den Torturen ganz entsetzlich deformiert.“
Historikerin Marina Aquino in Sao Paulo:“Die Folter vergißt keiner, der sie erlebte, die ist stets präsent und weiter destruktiv.“
Brasiliens tonangebende Medien hetzen nach dem Militärputsch permanent gegen katholische Regimegegner, darunter die Dominikaner. Castello Branco, erster Militärdiktator(1964-1967) will den Orden bereits 1965 ganz aus Brasilien vertreiben, läßt es wegen vorhersehbarer internationaler Reaktionen lieber. Stattdessen ein besonders infamer Dreh: Landesweit wird in Zeitungen, Radio, TV verbreitet, just die Dominikaner hätten den meistgesuchten Guerillha-Führer Carlos Marighella dem Repressionsapparat ans Messer geliefert, ihn und andere Widerständler verraten…
Eine der wichtigsten Autobahnen Brasiliens trägt den Namen jenes Diktators Castello Branco, die mehr als 13 Kilometer lange Brücke über die Bucht von Rio de Janeiro heißt nach dem berüchtigten Diktator Castello Branco, gleich mehrere Fußball-WM-Spiele werden 2014 in einem Stadion der Millionenstadt Belo Horizonte ausgetragen, das nach dem führenden Putschorganisator Magalhaes Pinto benannt ist, verantwortlich für ein Massaker an Arbeitern.
Was ist da los?
Brasiliens katholische Kirche erinnert seit Januar nicht nur in Medien, auf Konferenzen und in öffentlichen Debatten an den Putsch, sondern klärt auf, informiert nach Kräften. Deutschland liegt in der UNO-Statistik für menschliche Entwicklung auf Platz 5 – Brasilien indessen nur auf Platz 85, Hinweis auch auf das sehr niedrige Bildungsniveau im Land. In Deutschland wohl schwerlich vorstellbar – Millionen von verelendeten brasilianischen Analphabeten kapierten Putsch und Diktatur garnicht. Und heute haben wegen des prekären Schulsystems die meisten jungen Brasilianer kaum Kenntnisse über die Folterdiktatur, verbinden mit Diktatoren-Namen für Autobahnen, Brücken, ungezählte Schulen und sogar ganze Städte, etwa Presidente Figueiredo in Amazonien, nichts…Daß in Lateinamerikas größter Demokratie immer noch eines der übelsten Regime-Relikte, nämlich die Militärpolizei des Repressionsapparats, für öffentliche Sicherheit sorgt, und nicht die Zivilpolizei wie in Mitteleuropa – auch das ist den meisten Brasilianern garnicht bewußt. „Das organisierte Verbrechen wurde in der Diktatur geboren, die Promiskuität zwischen Polizei und Banditen konsolidierte sich“, sagt Schriftsteller Rubens Paiva, dessen Vater, ein Kongreßabgeordneter, totgefoltert, in Stücke gehackt ins Meer geworfen wurde.
Sehr bedenklich: Heute paralysieren die Banditenkommandos des organisierten Verbrechens das Protestpotential der brasilianischen Slums.
Waldemar Rossi, Leiter der Arbeiterseelsorge in der Erzdiözese Sao Paulo, drittgrößte der Welt, wird ebenfalls damals grauenhaft gefoltert.
“Nach der Militärdiktatur wurde die Politik des gesellschaftlichen Ausschlusses fortgesetzt – was stets mit der Absenkung des Bildungsniveaus beginnt. Heute wird eine halbalphabetisierte Jugend fabriziert, die sich den Interessen des Systems unterwirft.
Aber was machte eigentlich der große Gewerkschaftsführer und spätere zivile Präsident Lula damals?
Siehe da, gemäß einem neuen, gut recherchierten brasilianischen Sachbuch war Lula Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops.
Kenner, Insidern der Regime-Geschichte sagen: „Es gibt keinen Zweifel, daß Lula Informationen geliefert hat – er wollte sich als Mann des Vertrauens der Rechten legitimieren“, lauten Bewertungen. Daß Lula selbst noch als Regierungschef enge Freundschaft zum ehemaligen Dops-Chef Romeu Tuma pflegt, ist allgemein bekannt.
Effiziente Mediensteuerung in Deutschland 2014: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/03/28/brasiliens-militarputsch-vor-50-jahren-deutschsprachiger-mainstream-verschweigt-die-enge-zusammenarbeit-von-willy-brandt-und-helmut-schmidt-mit-der-folterdiktatur-ebenfalls-tabu-lula-als-informant/
… Möglicherweise wurde Frahm/Brandt früh vom sowjetischen NKWD angeworben und sollte gezielt linke Bewegungen ausspionieren. Viele Akten zu seiner Person seien verbrannt, auch das Mitrochin-Archiv hat nicht viel. Weshalb sollen wir blind der Darstellung glauben, er hätte sich als “netter Sozialist mit besten Absichten für Deutschland” einfach irgendwie durchgewurstelt und dabei seinen Anstand bewahrt? Auch diejenigen linken Gruppen, die nicht Moskaus Linie folgten, wie manche Marxisten und Trotzkisten, waren extrem radikal und sprachen wurzellose, bittere Menschen an. Ob durch revolutionären Terror oder durch Streiks und politische Subversion, das Endziel war immer das Gleiche: Die sozialistische Diktatur. Trotzki distanzierte zwar die internationale Sozialdemokratie in diversen Texten vom “individualistischen Terror”, aber in dem Werk “Defence of Terrorism” (Terrorism and Communism) fordert er das “Zerhacken der bürgerlichen Klasse” mit Hilfe des “roten Terrors”.
Nach Hitlers Machtergreifung ging Brandt mit einer Aktentasche, 100 Reichsmark, ein paar Hemden und einer Ausgabe von Marx’ “Kapital” nach Norwegen, mit dem Auftrag, in Oslo eine Zelle der SAPD-Organisation aufzubauen. In dieser Zeit nahm er, der bis dahin noch unter seinem Geburtsnamen Herbert Frahm bekannt war, den Decknamen Willy Brandt an. Als Journalist getarnt reiste er mit norwegischen Papieren unter dem Decknamen Gunnar Gaasland im September 1936 als Kurier nach Deutschland, wo er sich bis Dezember des Jahres aufhielt, um Verbindung mit SAP-Genossen im Untergrund aufzunehmen und den Widerstand vor Ort mit den Aktivitäten der SAP im Ausland abzustimmen.
Im Februar 1937 reiste er erneut unter dem Deckmantel des Journalisten mit seinem Fake-Namen Brandt nach Spanien in den Bürgerkrieg zwischen Faschisten und Kommunisten. Es heißt, er wollte als Verbindungsmann zwischen SAP-Mitgliedern der internationalen Brigade und der neotrotzkistischen POUM-Miliz fungieren. Er prangerte den “blinden Terror” an, den die Kommunisten auf sowjetische Befehle hin gegen die POUM und andere linke Abweichler durchführten. Die Kommunisten schimpften Brandt einen “Agenten Francos” und “Spion der Gestapo”. Was natürlich nicht ausschließt, dass “Brandt” den Sowjets wertvolle Informationen geliefert haben könnte über die verhassten Trotzkisten und Moskau-kritischen Sozialisten. Am 16. Juni entging er in Barcelona wie durch Zauberei einer Verhaftungswelle der Kommunisten gegen die POUM, der er nahestand, und kehrte nach Oslo zurück.
Die Akte Brandt beim KGB begann – soweit bekannt – im Jahr 1936 mit dem Eintrag als Mitglied der Danziger Trotzkisten. Die in den folgenden Jahren verfassten Einträge werden von Historikern gerne angezweifelt. Folgende Behauptungen, die falsch sein sollen aber nicht unbedingt falsch sein müssen, sind darin enthalten: Brandt soll im Auftrag der Pariser Sureté-Polizei die POUM infiltriert, viele Mitglieder der SPD an die Gestapo verraten haben. Alles nur Erfindung, oder handelte es sich bei ihm um einen “Hopper”, der für mehrere Dienste arbeitete?
Nach Hitlers militärischem Angriff gegen die Sowjetunion im Juni 1941 entbrannte laut den sowjetischen Nachrichtendiensten ein Streit unter den norwegischen Trotzkisten. Viele wollten nun doch mit den Sowjets zusammenarbeiten. Brandt sprach im Herbst 1941 in der sowjetischen Botschaft in Stockholm direkt mit sowjetischen Agenten. Er versprach, Informationen von seinen norwegischen Mitstreitern über deutsche Truppen und Operationen in Norwegen zu beschaffen. Einmal quittierte er den Betrag von 500 Kronen. Die stockholmer Residentur der Sowjetagenten berichtete, Brandt hätte auch Kontakte unterhalten zu britischen und amerikanischen Agenten in Schweden. War dies in den Augen der Sowjets nur darin begründet, dass Brandt den Russen nicht zuviel Vorteil verschaffen wollte, oder war die Beziehung Brandts zu den westlichen Diensten doch stärker?…
tags: spd thüringen, willy brandt und brasiliens militärdiktatur
Enge Beziehungen zu rechtsgerichteten Regimes haben lange Tradition: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/
“Willy Brandt ans Fenster”(1970). Im Jahr vor dem Erfurter Treffen hatte Willy Brandt das Kulturabkommen sowie das Wissenschafts-und Technologieabkommen mit der Folterdiktatur Brasiliens unterzeichnet. http://www.brandtschool.de/
Bei Agitprop-Events zu Willy Brandt, darunter in Erfurt, wird dessen bemerkenswerte Haltung etwa zur Folterdiktatur Brasiliens stets verschwiegen, was Bände spricht.
Große Sozialdemokraten und ihre besonderen Beziehungen zu Brasilien – Willy Brandt und Helmut Schmidt: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/16/helmut-schmidt-und-lula-lulas-sonderbeziehungen-zu-deutschland/
Diktator General Ernesto Geisel(Operation Condor), deutschstämmig, in dessen Amtszeit der jüdische Journalist Herzog gefoltert und ermordet wurde – und Willy Brandt, Ausriß.
Ausriß, Diktator Geisel und Helmut Schmidt im Bonner Bundeskanzleramt.
Von Protesten Willy Brandts und Helmut Schmidts gegen die barbarische Repression unter der Diktatur in Brasilien, etwa gegen das sadistische Foltern von Frauen, ist nichts bekannt.
Brasiliens nazistisch-antisemitisch orientierte Militärdiktatur lieferte Waffen für Repression in Chile:
http://www.muk.de/event/bundeskanzler-willy-brandt-stiftung-festakt-100-willy-feiern/
“Wo sind unsere Toten?” Protest in Sao Paulo nach der Militärdiktatur.
Wie die brasilianische Militärdiktatur Frauen folterte: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/26/brasiliens-komplizierte-vergangenheitsbewaltigung-maria-amelia-de-almeida-teles-grauenhaft-gefolterte-regimegnerin-heute-mitglied-der-wahrheitskommission-des-teilstaats-sao-paulo-zur-aufklarung-der/
Die “Terroristen” der katholischen Kirche Brasiliens: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/17/brasilien-2014-50-jahre-nach-dem-militarputsch-von-1964-die-terroristen-der-katholischen-kirche-welche-bonner-politiker-damals-gegen-das-foltern-und-totfoltern-von-regimegegnern-nicht-protesti/
Warum Lula in Ländern wie Deutschland viele Sympathisanten eines bestimmten politischen Spektrums hat – Lula war Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops, laut neuem Buch: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasilien-die-folterdiktatur-lula-und-die-arbeiterpartei-pt-rufmord-ein-kapitalverbrechen-buch557-seiten-mit-schweren-vorwurfen-gegen-lula-macht-schlagzeilen/
Angela Merkel in Apolda 2014: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/09/26/angela-merkel-cdu-abschluskundgebung-des-thuringer-wahlkampfs-2014-gruppe-um-klaus-dieter-bohm-geschaftsfuhrender-gesellschafter-der-toskanaworld-gmbhbad-sulza-protestiert-gegen-rusland-sank/
Erfurt – Stufen zum katholischen Dom. Bekommen Schüler in Thüringen über Willy Brandt nur die offizielle Geschichtsschreibung gelehrt?
Wen Willy Brandt in Brasilien weder aufsuchte noch unterstützte – der katholische Bischof Evaristo Arns, Symbol des Widerstands gegen die Folterdiktatur: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/04/parabens-dom-paulo-evaristo-arns5-ehrung-im-stadtparlament-erinnerung-an-des-kardinals-leitspruchcoragem-viva-dom-paulo/
Geisel und die Wertvorstellungen der Königin, Ausriß.
Proteste gegen den Folterdiktator in London 1976:http://imagesvisions.blogspot.de/2013/06/os-protestos-contra-ernesto-geisel-em.html
1968 stattet Königin Elisabeth II. der brasilianischen Folterdiktatur einen offiziellen Besuch ab, fährt im offenen Wagen die Copacabana entlang. 1968 ist auch Willy Brandt bei den Diktatoren, als Außenminister und Vize von Bundeskanzler Kiesinger – dem brasilianischen Diktaturchef, General Costa e Silva, schenkt Brandt eine goldene Uhr.
Wie die brasilianische Militärdiktatur Frauen folterte – auch Regierung und Königshaus in London natürlich bis in die Details bekannt: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/26/brasiliens-komplizierte-vergangenheitsbewaltigung-maria-amelia-de-almeida-teles-grauenhaft-gefolterte-regimegnerin-heute-mitglied-der-wahrheitskommission-des-teilstaats-sao-paulo-zur-aufklarung-der/
Diktaturopfer – getötete Regimegegnerin, Foto von kirchlichen Menschenrechtsaktivisten.
In und um Rio de Janeiro befinden sich 1968 zahlreiche Zentren der Repression, in denen Regimegegner totgefoltert, außergerichtlich exekutiert werden – politische Gefangene werden sogar den Haien zum Fraß vorgeworfen. Königin Elisabeth II. und Prinz Philip hindert dies nicht daran, im offenen Rolls-Royce 1968 die Copacabana entlangzufahren, den herbeigeorderten applaudierenden Diktaturfunktionären, Diktaturanhängern zuzuwinken. Ausriß.
Pinochet-Freundin Margaret Thatcher, The Economist 2013: “Freedom fighter”: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/15/margaret-thatcher-und-augusto-pinochet-eng-befreundet-die-thatcher-familie-und-die-pinochet-familie-trafen-sich-alljahrlich-in-london-laut-new-yorker-viel-bewunderung-und-hochachtung-fur-marg/
Willy Brandt und sein Diktatur-Amtskollege José Magalhaes Pinto: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/
Ausriß.
“Der Glaube an die Kraft der Freiheit war stets Leitmotiv seines Handelns. Walter Scheel war seiner Zeit oft weit voraus.” Bundespräsident Joachim Gauck 2016. Laut Angela Merkel hat Scheel “Deutschland geprägt”. Merkel ließ offen, welches Deutschland sie meinte.
Geisel und die Wertvorstellungen von SPD-Idol Willy Brandt. Ausrißhttp://www.hart-brasilientexte.de/2015/07/28/willy-brandt-und-lateinamerikanische-folterdiktatoren-die-kuriose-interpretation-des-forum-willy-brandt-berlin-unter-den-linden-in-lateinamerika-stellt-sich-der-si-praesident-an-die-seite-der/
Willy Brandt und die getarnten Spenden der USA-Regierung:http://www.hart-brasilientexte.de/2016/08/08/willy-brandtspd-und-die-getarnten-spenden-der-usa-regierung-die-fernsteuerung-waere-die-zahlung-bekannt-geworden-haette-sie-die-karriere-des-spaeteren-spd-vorsitzenden-und-bundeskanzlers-wohl-f/
-“Da brachen alle Dämme”:http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-130630616.html
Diktator Geisel nennt die Ermordung von Regimegegnern eine Notwendigkeit – 1974 – zwei Jahre vor dem offiziellen Treffen mit Königin Elisabeth von London – in Gespräch mit General Dale Coutinho(zitiert in Nachrichtenmagazin Veja 2003):
Geisel: “Brasilien wird heute als eine Oase angesehen.”
Dale Coutinho: “Ah, die Dinge haben sich sehr verbessert. Unter uns gesagt, läuft es besser, seit wir begonnen haben zu töten. Wir haben begonnen zu töten.”
Geisel:”Denn vorher hat man einen festgenommen – und der kam dann wieder frei. Coutinho, Töten ist zwar barbarisch, aber ich denke, das muß sein.”
Veja:”Der Kongreßabgeordnete Ulysses Guimaraes verglich Geisel mit Ugandas Diktator Idi Amin…Geisel, General der demokratischen Öffnung, war für politischen Mord…Geisel wollte die Fortsetzung der Ausrottungspolitik.”
Die brasilianische Militärdiktatur produzierte in Rio de Janeiro Napalm im Stadtteil Bonsucesso und setzte es gegen Regimegegner u.a. 1972 in Araguaia ein.
Geisel:”Denn vorher hat man einen festgenommen – und der kam dann wieder frei. Töten ist zwar barbarisch, aber ich denke, das muß sein.”
Scheel läßt dem brasilianischen Folterdiktator Ernesto Geisel in Bonn beim Staatsbesuch einen Schuhplattler vorführen. Ausriß.
Brasilien-Daten:http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Wahlkampf 2016 in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin – Idole von Islamisierungsparteien:
Gauck in Chile 2016:
Ostprodukte – der “Eulenspiegel”:
Ausriß.
DIE ZEIT und der SPD-Mitherausgeber Helmut Schmidt – was alles in den ZEIT-Nachrufen fehlt:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/11/12/die-zeit-und-der-tod-des-mitherausgebers-helmut-schmidtspd-2015-was-alles-in-den-zeit-nachrufen-fehlt/
http://www.eulenspiegel.com/verlage.html
http://www.eulenspiegel.com/verlage/edition-ost.html
http://www.eulenspiegel.com/verlage/edition-ost/titel/im-namen-des-volkes.html
http://www.eulenspiegel.com/verlage/das-neue-berlin.html
http://www.eulenspiegel.com/verlage/edition-ost/spotless.html
http://www.eulenspiegel.com/verlage/edition-ost/militaerverlag.html
http://www.eulenspiegel.com/autoren.html
Ausriß.
–
Marianne Birthler, Kandidatin von Angela Merkel für Bundespräsidentenamt:http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/29/foltertechnologie-der-bundesrepublik-deutschland-an-brasilianische-folter-diktatur-in-den-siebziger-jahren-erlautert-menschenrechtsaktivist-ivan-seixas-auf-expertenseminar-des-goethe-instituts-sao-pa/
“Kämpferin”(DER SPIEGEL 2018) Marianne Birthler/GRÜNE:
Ausriß DER SPIEGEL, 14.4. 2018: “…denn sie wurde in den Jahren der DDR, in der Zeit der Wende zu einer Kämpferin, natürlich ist sie für viele auch die Frau, die lange die Stasiakten verwaltet hat und beinahe Bundespräsidentin geworden wäre.”
Birthler – Deutsche Welle:
http://www.dw.com/de/brasilien-h%C3%A4lt-archive-verschlossen/a-4607671
“Folter ohne Ende”: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/12/folter-ohne-ende-tortura-sem-fim-brasiliens-soziologiezeitschrift-sociologia-uber-folter-unter-der-lula-regierung/
—
“Der Mann, der keine Angst hatte”:http://www.hart-brasilientexte.de/2016/12/16/der-mann-der-keine-angst-hatte-brasiliens-wichtigster-katholischer-befreiungstheologe-frei-betto-dez-2016-ueber-den-verstorbenen-kardinal-erzbischof-paulo-evaristo-arns/
“Während der Militärdiktatur (1964-1985) protestierte der deutschstämmige Arns gegen die Verbrechen des Regimes. Seit dem Übergang zur Demokratie mobilisierte er Kirche und Sozialbewegungen gegen Ungerechtigkeit, Folter und unmenschliche Arbeitsbedingungen.” Vatikan-Nachruf 2016 (Welche sehr hochrangigen Bonner Politiker gegen die Verbrechen des Regimes nicht protestierten – sondern mit diesem Regime sehr eng zusammenarbeiteten – und mit jenen, die nach 1985 die Kontinuität des Folterregimes wahrten … Wie agierten Willy Brandt, Helmut Schmidt, Hans-Dietrich Genscher, CDU, CSU, FDP?)
Militärdiktatur – Kirche in Brasilien, Kirche in Deutschland…
Marianne Birthler geb. Radtke (* 22. Januar 1948 in Berlin) ist eine deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen) und war von 2000 bis März 2011 die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik. Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Marianne_Birthler
…Zugleich arbeitete sie ehrenamtlich aktiv in der evangelischen Kirche mit und organisierte Gesprächskreise zu gesellschaftlichen und politischen Themen. Birthler begann 1976 eine fünfjährige gemeindepädagogische Fernausbildung zur Katechetin und Gemeindehelferin. Von 1981 bis 1987 war sie in der Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Elias-Gemeinde im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg tätig. 1987 wurde sie Jugendreferentin im Stadtjugendpfarramt von Ost-Berlin…Wikipedia
Wie die brasilianische Militärdiktatur Frauen folterte: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/26/brasiliens-komplizierte-vergangenheitsbewaltigung-maria-amelia-de-almeida-teles-grauenhaft-gefolterte-regimegnerin-heute-mitglied-der-wahrheitskommission-des-teilstaats-sao-paulo-zur-aufklarung-der/
« Grammy Latino 2013 für Roberto Carlos(„Esse cara sou eu“) und Caetano Veloso, Brasilien. Roberto Carlos, populärster brasilianischer Sänger und Komponist, in Mitteleuropa vom Deppen-Musikbusiness gewöhnlich geschnitten. – Brasiliens Flughafen-Privatisierung 2013: Konzessionen für Internationalen Flughafen von Rio de Janeiro(Galeao) und Confins/Belo Horizonte vergeben. Vertragsunterzeichnung für März 2014 vorgesehen, vor der Fußball-WM. Fraport ohne Erfolg. »
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