16.04.2014 · Die Nachrichten aus der Ostukraine überschlagen sich – und sind oft widersprüchlich. Was wollen die Separatisten? Kann Russland das Geschehen wirklich steuern? Warum geht die ukrainische Regierung nicht offensiver vor? Eine Analyse.
Leser begreifen die Lage – Redakteure nicht:
„Die Nachrichten aus dem Osten der Ukraine sind oft widersprüchlich und verwirrend. In vielen Fällen ist es kaum nachzuvollziehen, was tatsächlich geschieht. Dafür gibt es einen offensichtlichen Grund: Propaganda beider Seiten.
Die Regierungen in Kiew und Moskau sowie die Separatisten in der Ostukraine führen einen Informationskrieg. Aber das ist nicht die einzige Ursache – auch aus den Berichten jener ukrainischen und russischen Medien, die sich noch um eine objektive Berichterstattung bemühen, ergibt sich kein klares Bild. Das liegt nicht nur daran, dass an vielen Orten gleichzeitig Unterschiedliches geschieht, sondern auch daran, dass es keine klare Frontlinie zwischen den gegnerischen Parteien gibt und dass viele unterschiedliche Akteure versuchen, den Lauf der Dinge zu beeinflussen. Wer dabei welche Interessen vertritt, ist oft nicht erkennbar – möglich sind nur auf Indizien beruhende begründete Annahmen. ..“
Das Beispiel des von der Übergangsregierung Ende Februar ernannten Oberkommandierenden der Schwarzmeerflotte, der am Tag nach seiner Beförderung zu den Russen überlief, legt die Vermutung nahe, dass Moskau auch in anderen Teilen des ukrainischen Apparats seine Leute hat.
Was jedermann weiß, weiß die FAZ nicht:“Unter ihnen ist bisher niemand hervorgetreten, mit dem die ukrainische Regierung über politische Fragen verhandeln könnte, und ihre politischen Forderungen sind unklar: Sind sie für eine Föderalisierung der Ukraine? Für eine Unabhängigkeit der „Volksrepublik Donezk“, die sie ausgerufen haben? Für den Anschluss an Russland?…
Auch die Süddeutsche Zeitung blamiert sich stärker denn je: “ Russlands Präsident Putin muss die Übergriffe seiner Spezialeinheiten und Agenten stoppen.“
“ Ja, auch der CIA-Direktor war in der Ukraine – eine Blödheit besonderer Güte und willkommenes Futter für alle, die eine große Verschwörung vermuten.“
Kriege mit über einer Million Toten – kein Problem für die NATO – siehe Irakkrieg: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/21/schatzungsweise-15-millionen-iraker-sind-durch-den-krieg-ums-leben-gekommen-ippnw-2013/
Merkel zu Irakkrieg – „unumgängliche Schadensbegrenzung“:
Ausriß. Warum wohl die Frau mit einem durchgestrichenen Hakenkreuz in Donetsk durch die Straßen läuft? Deutsche werden von ihren Medien, Korrespondenten darüber nicht informiert…Nur eine kleine Minderheit der ostukrainischen Demonstranten ist bewaffnet.
“Nun schlägt der pro-russische Mob zurück” – Tagesschau, 12.4.2014: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/04/12/%E2%80%9Dnun-schlagt-der-pro-russische-mob-zuruck%E2%80%9D-tagesschau-1242014-zu-den-protesten-in-der-ostukraine-gegen-die-kiewer-putschregierung/
”Demonstranten schießen auf dem Maidan auf Polizisten” – Tagesschau: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/20/demonstranten-schiesen-auf-dem-maidan-auf-polizisten-tagesschau-2022014-spatnachmittags/
Ausriß. “Kein Faschismus” – steht in Ihrem Lieblingsmedium?
Ausriß – Protestplakat in der Ostukraine.
Was deutsche Medien in diesen Tagen bewußt verschweigen – wo die USA überall Militärstützpunkte haben – Rußland indessen nicht: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/04/12/ukraine-2014-militarstutzpunkte-der-usa-im-ausland/
Peter Scholl-Latour: “Wir leben in einer Zeit der Massenverblödung”: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/03/12/ukraine-2014-peter-scholl-latour-peter-scholl-latour-wir-leben-in-einem-zeitalter-der-massenverblodung-besonders-der-medialen-massenverblodung-wenn-sie-sich-einmal-anschauen-wie-einseitig-die-h/
Allensbach-Rußland-Umfrage weist auf sehr unterschiedliche Wertvorstellungen in West-und Ostdeutschland: „Auch hier spiegeln sich in den teilweise unterschiedlichen Positionen in West- und Ostdeutschland die unterschiedlichen historischen Prägungen und Orientierungen. Während sich in Westdeutschland die Verfechter eines harten und eines kompromissbereiten Kurses die Waage halten, plädiert die ostdeutsche Bevölkerung mit klarer Mehrheit dafür, mit Russland zu verhandeln und sich dabei auch um Verständnis für dessen Position zu bemühen.
43 Prozent halten es für richtig, Russland durch wirtschaftliche Sanktionen deutlich zu machen, dass es eine Grenze überschritten hat. Aber auch hier sind West- und Ostdeutschland unterschiedlicher Auffassung: 46 Prozent der Westdeutschen, aber nur 28 Prozent der Ostdeutschen befürworten Sanktionen oder ähnliche Druckmittel. In Ostdeutschland ist dagegen die Neigung weit verbreitet, den Konflikt um die Krim als russisch-ukrainisches Thema zu sehen, ohne Belang für das übrige Europa. 58 Prozent der ostdeutschen Bevölkerung plädieren dafür, dass sich Westeuropa und die Vereinigten Staaten aus dem Konflikt weitgehend heraushalten und Russland weder drohen noch durch Sanktionen bestrafen sollten. Nur knapp ein Drittel der westdeutschen Bevölkerung teilt diese Ansicht. Einig sind sich West- und Ostdeutschland dagegen in ihrer Ablehnung militärischer Interventionen. Nur vier Prozent der Bürger halten wirtschaftliche Sanktionen für nicht ausreichend und sprechen sich dafür aus, dass der Westen Russland notfalls auch mit einem militärischen Eingreifen drohen sollte.“ FAZ
„Denn nicht nur die EU, sondern auch die Nato redet lieber tausendmal, als dass sie einmal schießt.“ FAZ, April 2014
Vietnamkrieg, Irakkrieg(rd. 1,5 Millionen Tote), Jugoslawienkrieg, Libyenkrieg, Syrienkrieg…
« Ukraine 2014: „Ukrainische Sicherheitskräfte: Kiews müde Chaos-Truppe“. Der Spiegel. Gefährliche NATO-Mobilmachung an Rußlands Grenzen – für den Dritten Weltkrieg? – Ukraine 2014:“USA are killing Eastern Ukraine. The USA and the EU hands off from Eastern Ukraine.“ Was der deutsche Mainstream weder zeigt noch kommentiert…Weiterhin schizophrene Medien-Sprachregelung: Russen der Ostukraine als “pro-russisch” definiert… Gefährliche NATO-Mobilmachung an Rußlands Grenzen – für den Dritten Weltkrieg? »
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