Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasilien vor Geldfußball-WM 2014: Weiter heftige Schießereien in Rios größter Favela „Rocinha“. Deutsche Reisewarnung – und stark reduzierte Möglichkeiten zum Kennenlernen der brasilianischen Gesellschaft.

http://g1.globo.com/rio-de-janeiro/noticia/2014/06/tiroteio-assusta-moradores-da-rocinha-rio-pelo-2-dia-consecutivo.html

Außenminister Guido Westerwelle in Sao Paulo 2013:  ”Unsere Partnerschaft gründet sich auf ein solides Fundament: Auf gemeinsame Werte und eine enge kulturelle Verbundenheit. Wir teilen die gleichen Vorstellungen von der Freiheit und Würde des Einzelnen, von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und sozialer Marktwirtschaft, von Multilateralismus und der Geltung des Völkerrechts.”

Westerwelle nahm in Sao Paulo interessanterweise nicht zur systematischen Folter in Brasilien Stellung – was Bände spricht:  http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/12/folter-ohne-ende-tortura-sem-fim-brasiliens-soziologiezeitschrift-sociologia-uber-folter-unter-der-lula-regierung/

Pressefreiheit in Brasilien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/01/30/brasilien-unter-lula-rousseff-auf-pressefreiheit-ranking-weiter-abgesturzt-nur-noch-platz-108-mali-platz-99-uganda-platz-104-guatemala-platz-95-nicht-zufallig-soviel-lob-aus-mitteleuropa-fur-bra/

Buchmesse Frankfurt – Gastland Brasilien – die Berichterstattungsvorschriften:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/14/frankfurter-buchmesse-2013-gastland-brasilien-die-macht-der-berichterstattungsvorschriften-systemkritische-autoren-geschickt-ausgebremst-gravierende-menschenrechtsprobleme-systematische-folter/

Erfolgreiche Gewalt-und Kriminalitätsförderung in Deutschland – Resultate weisen auf Ziele. Hohe Kriminalität – in zahlreichen Ländern eine neoliberale Methode zur Paralysierung von Protestpotential, zur Bevölkerungskontrolle(No-Go-Areas). “Drogen und Drogenhandel zählen zu den Methoden, jenen Bevölkerungsteil zu beherrschen und zu kontrollieren, dem lediglich eine Existenz am Rande zugedacht ist.” Brasiliens renommierter Menschenrechtspriester Julio Lancelotti. **

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http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/berlin-mitte-jugendliche-schlugen-am-alexanderplatz-auf-passanten-ein/9973096.html

 Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) bezeichnet Deutschland als “Paradies für Einbrecher”. Einen Großteil der Taten würden Banden aus Südosteuropa verüben. “Das geschieht vermehrt tagsüber, zunehmend ohne Rücksicht auf die Bewohner. Wegen des extremen Wohlstandsgefälles in Europa wird die bandenmäßig organisierte Eigentumskriminalität in Deutschland noch weiter zunehmen”, prognostiziert der BDK-Vorsitzende André Schulz. Denn der Polizei fehle fast überall kriminalistisch ausgebildetes Personal für eine “qualifizierte Tatort-, Ermittlungs- und Analysearbeit”. Die Welt

 http://www.welt.de/politik/deutschland/article128587984/Ein-Drittel-mehr-Einbrueche-binnen-fuenf-Jahren.html

Auch in Deutschland kommt die Schaffung von Parallelgesellschaften durch die zuständigen Autoritäten gut voran.

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Gewalt-und Verbrechenskultur in Brasilien – Resultat geschlossene Wohnanlagen für die Minderheit der Mittel und Oberschicht –  mit hohen Mauern, Privatpolizei, Wachtürmen, Wachkabinen.  Brasilien liegt auf dem UNO-Index für menschliche Entwicklung nur an 85. Stelle. 

Fotoserie brasilianischer Journalisten über die Lage in den Slums der größten Demokratie Lateinamerikas, strategischer Partner der Berliner Regierung. Viel Lob hochrangiger deutscher Politiker für das Gewalt-Gesellschaftsmodell Brasiliens:  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/26/brasiliens-zeitungen-brasilianischer-fotojournalismus-teil-2-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/

Steinigen, Lynchen:  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/14/steinigen-im-iran-unter-ahmadinedschad-und-in-brasilien-unter-lula-lula-konnte-sich-uber-die-tatsache-beunruhigen-das-brasilien-zu-den-landern-gehort-in-denen-am-meisten-gelyncht-wird-jose/

“Brasilien vor Fußball-WM – der Horror von Rio de Janeiro”:

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/03/19/brasilien-vor-fusball-wm-der-horror-von-rio-de-janeiro-militarpolizisten-schleifen-verwundete-slum-bewohnerin-zu-tode-noch-keine-reaktionen-aus-berlin-oder-washington/

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Ausriß. Scheiterhaufenopfer(Microondas), Januar 2013, Rio de Janeiro.  http://www.deutschlandradiokultur.de/moderne-scheiterhaufen-aus-autoreifen.1013.de.html?dram:article_id=167263

Bisher keine Distanzierung Berlins von Scheiterhaufenpraxis Brasiliens, die u.a. Protestpotential der Slums einschüchtern soll.

Banditendiktatur zwecks Einschüchterung, Paralysierung von Protestpotential – Methode findet offenbar auch Anklang bei Autoritäten in Deutschland – Schaffung von immer mehr No-Go-Areas:  http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/15/wem-nutzen-banditendiktatur-und-immer-mehr-no-go-areas/

Die rasch wachsenden Slums der brasilianischen Millionenstädte sind nach Darstellung von Sozialwissenschaftlern und Sicherheitsexperten regelrechte Parallel-Staaten, No-Go-Areas, in denen hochbewaffnete Banditenkommandos des organisierten Verbrechens neofeudal die Normen bestimmen, die Bevölkerung terrorisieren. Dies habe verheerende Auswirkungen auf die Sozialbeziehungen der Slumbewohner und paralysiere Protestpotential.

In den Diktaturjahrzehnten habe das Militär die Ghettos “niedergehalten “ – heute habe das organisierte Verbrechen diese Rolle übernommen. Immer wieder wird daher die Frage gestellt, wem derartige Slumstrukturen am meisten nützen.

„Die Tyrannei des organisierten Verbrechens verhindert jegliche demokratische Partizipation der Slumbewohner, das Protestpotential der Armenviertel wird von den lokalen Despoten völlig erstickt”, analysiert Luiz Eduardo Soares, einer der renommiertesten brasilianischen Sozialwissenschaftler, der das Bestseller-Buch zum sozialkritischen Berlinale-Film „Tropa de Elite” mitverfaßt hatte, im Website-Exklusivinterview.

„Das Interessante ist: Beim Übergang von der Militärdiktatur zur Demokratie am Anfang der achtziger Jahre wurden in den Slums geradezu massenhaft Verbände, Organisationen, Bürgerrechtsgruppen gebildet, erlebten die Sozialbewegungen einen enormen Aufschwung. Doch dann haben die schwerbewaffneten Verbrecherkommandos dies alles wieder zunichte gemacht. Sie kontrollieren ihre Territorien mit brutaler Gewalt –  und in Politik und Wirtschaft kann es durchaus Leute geben, die das begrüßen. Solche Zustände gelten für Rio de Janeiro und alle anderen brasilianischen Städte –  überall wird eine Selbstorganisation der Armen und Verelendeten blockiert.”

Die Anthropologin Alba Zaluar, eine der führenden Gewalt-Forscherinnen Brasiliens, argumentiert indessen ähnlich wie der Soziologe Soares: ”Die Slum-Assoziationen waren selbst in der Diktaturzeit sozusagen die Seele der Ghettos, hatten eine enorme Bedeutung für das kulturelle, soziale Leben, für den Karneval und selbst für den Fußball. Doch dann intervenierten die Verbrecherorganisationen und haben diese Strukturen zerschlagen. Heute können die Slumbewohner nicht mehr gegen die Verletzung ihrer Bürgerrechte protestieren –  denn sie leben in einer brutalen Diktatur. Die Slums sind heute voller psychisch gestörter Menschen –  dort herrschen soziales Chaos und Verwahrlosung.”

José Murilo de Carvalho, Mitglied der brasilianischen Dichterakademie und Lehrstuhlinhaber für Geschichte an der Bundesuniversität von Rio de Janeiro, schlußfolgert, daß diese bedrückende Lage indessen systemstabilisierend wirkt. ”Die Existenz des organisierten Verbrechens in den Slums blockiert die Politisierung der Bewohner, hält sie ruhig, verhindert eine Rebellion, Protestaktionen jeder Art. Die Gangsterkommandos dienen damit der Aufrechterhaltung von politischer Stabilität im Lande –  und das ist den Autoritäten sehr recht, ist gut für sie. Natürlich würden sie das nie eingestehen. Ohne Zweifel gehört zum strategischen Kalkül auch der jetzigen Regierung, daß es wegen der so hilfreichen Gangsterkommandos keine soziale Explosion geben wird –  und das ist natürlich reiner Zynismus. Wir haben soviele Gewalttote wie in Bürgerkriegen.” Falls die Lage in den Slums doch einmal außer Kontrolle gerät, setzt der Staat die Armee oder Sondereinheiten der Polizei in Marsch. Nicht zufällig ist der Spielfilm „Tropa de Elite” der erfolgreichste und meistdiskutierte Streifen der letzten Jahre. 

Hohe Staatsbesucher aus Deutschland, zuletzt Joachim Gauck und Guido Westerwelle, legten Wert darauf, sich nicht zur gravierenden Menschenrechtslage Brasiliens zu positionieren.

Deutscher Bundespräsident Joachim Gauck 2013 in Brasilien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/

Joachim Gauck im Mai 2013:  ”Und zweitens ist der weitere Erfolg Brasiliens auch deswegen für uns eine Chance, da Brasilien unsere Werte – Demokratie, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit – teilt und seine wirtschaftliche Potenz in den Dienst auch dieser Werte stellt.”

“Sowohl im wirtschaftlichen als auch im sozialen Bereich ist das größte Land Südamerikas zu einem Vorbild in der Region geworden. ” WeltTrends, Potsdam 2012

Wie in Brasilien die Kontrolle der Elends-und Armenviertel durch das mit der Politik liierte organisierte Verbrechen bereits gut gelungen ist – die aktuelle Reisewarnung des deutschen Auswärtigen Amtes weist ausdrücklich auf die Lage jener Favelas genannten Viertel, die in vielen brasilianischen Städten den größten Teil des Stadtgebiets bedecken:

  ”Grundsätzlich ist Vorsicht angebracht, auch in als sicher geltenden Landes- oder Stadtteilen. Besonders betroffen sind Armensiedlungen (Favelas). Von Favela-Besuchen wird daher dringend abgeraten. Diese Gebiete werden teilweise von Kriminellen kontrolliert. Bewaffneten Auseinandersetzungen, auch mit der Polizei, fallen häufig auch Unbeteiligte zum Opfer.”

Elends-und Armenviertel als No-Go-Areas etwa für deutsche Besucher der Geldfußball-Weltmeisterschaft – ein Kennenlernen der Bevölkerungsmehrheit, ihrer Lebensbedingungen fällt daher wie gewünscht aus.  

Brasiliens Menschenrechtspriester Julio Lancelotti über die Rolle von Rauschgift in neoliberalen Staaten: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/20/brasiliens-menschenrechtspriester-julio-lancelotti-aus-sao-paulo-das-elend-wurde-nicht-unter-lula-ausgetilgt-und-wird-auch-nicht-unter-dilma-rousseff-verschwinden-drogen-und-drogenhandel-zahlen/

Wie der renommierte Menschenrechtspadre im Website-Interview weiter sagte, befinden sich der Neoliberalismus und dessen Werte derzeit in einem starken Moment, leben wir in der Gegen-Kultur des Individualismus, nicht des Gemeinwohls und auch nicht der Menschenrechte. “Die rasch wachsenden Slums in Brasilien sind Resultat des Systems, in dem wir leben. Das Elend wird nur verschwinden, wenn man das weltweit herrschende neoliberale System ändert, dessen Logik zerbricht. Die großen Drogenbosse sind heute mit dem Bankensystem verquickt, dem es schlecht erginge, falls diese ihre Gelder abziehen würden.”

Bemerkenswert ist, wie die Rauschgiftproduktion in Afghanistan während der Stationierung von Soldaten aus neoliberalen NATO-Staaten gesteigert werden konnte.

Wie ein deutsches Kulturprojekt in Sao Paulo von der Gewalt-und Verbrechenskultur tangiert wurde:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/20/brasilien-deutschlandjahr-2013-2014-groses-medieninteresse-fur-gescheiterten-deutschen-kulturbus-event-auf-festival-virada-cultural-2013-in-megacity-sao-paulo/

Brasilien – Daten, Statistiken:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/08/brasilien-kultur-und-gesellschaft-sammelbandtexte/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/05/brasilien-%E2%80%93-kirche-und-gesellschaft-sammelbandtexte/

Das Buch zum Land – “Brasilien fürs Handgepäck”, Unionsverlag Zürich: http://www.unionsverlag.com/info/title.asp?title_id=2720

“Der Irak ist hier”:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/13/der-irak-ist-hier-menschenrechts-samba-von-jorge-aragao-aus-rio-de-janeiro-seit-jahren-hochaktuell-das-blutbad-vom-september-2012/

Neoliberaler Zeitgeist am Zuckerhut – der Waffen-Rap, anklicken(2013):http://www.youtube.com/watch?v=ZthNYozVwNM

  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/01/brasiliens-gewaltkultur-der-populare-waffenrap-zur-fusball-wm-in-sudafrika-der-diskotheken-hit/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/09/19/brasilien-mit-der-mpi-in-der-disco-tanzen-tv-globo-zeigt-rio-alltag-im-september-2013-anklicken-auslandspropaganda-und-realitaten/

Brasilien: Lehrer sein in Rio de Janeiro. Aus den öffentlichen Schulen nichts Neues. Benedita da Silva, wie Marina Silva in “Assembleia de Deus”. **

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 http://g1.globo.com/Noticias/Rio/0,,MUL868543-5606,00-ESCOLA+PUBLICA+EM+AREA+DE+RISCO+VIRA+ENTREPOSTO+DO+TRAFICO+DIZ+SINDICATO.html

Schulgewalt in Brasilien – Schießereien, Drogen, Waffen(2002)

Das Erfurter Schulmassaker war den brasilianischen Medien nur eine kleine Notiz wert – schließlich ist in dem Tropenland der Schulalltag seit Jahrzehnten von extremer Gewalt geprägt.

Neueste Studien, darunter von der Unesco, belegen, daß dadurch die Schüler-und Lehrerleistungen dramatisch absinken. Allein in der Zehn-Millionen-Stadt Rio de Janeiro haben danach weit über die Hälfte der Kinder und Jugendlichen, aber auch der Lehrkräfte direkt miterlebt, wie auf dem Schulgelände Feuerwaffen zum Einsatz kamen, sogar Schießereien ausbrachen. Immer wieder werden Lehrer, und sogar Direktoren ermordet, erzwingen Schüler mit vorgehaltenem Revolver bessere Noten oder die Versetzung. An immerhin über zehn Prozent der städtischen Schulen Brasiliens ist es normal, daß Schüler eine Feuerwaffe unterm Hemd, im Ranzen oder Rucksack dabeihaben. Siebzig Prozent derer, die illegal einen Revolver besitzen, nahmen ihn bereits mit zum Unterricht. Millionen von brasilianischen Jugendlichen besitzen Waffen – ein Großteil produziert in der Ersten Welt, in Europa, überall in Brasilien auf dem Schwarzmarkt leicht zu erwerben. Fünfundfünfzig Prozent der Schüler, so die Unesco-Studie, wissen, wo man nahe der Schule illegal Waffen kaufen kann. Ein Lehrer in Sao Paulo, drittgrößte Stadt der Welt:”Es gibt Schüler, die verkaufen schon morgens um acht Crack auf dem Schulhof – wer seine Schulden nicht bezahlt, kann von ihnen gleich dort erschossen werden.”

Pisa-Studie und Gewalt -

Entsprechend gespannt ist das Klima an den Schulen, betont die Unesco-Expertin Mirian Abramovay:”Die Lehrer haben sehr viel Angst, das Verhältnis zu den Schülern ist von Mißtrauen geprägt, niemand vertraut in niemanden.” In Sao Paulo wurde bereits über die Hälfte der Lehrer gewaltsam attackiert. Resultat: Angeschossen, oder auf anderere Weise verletzt, fehlen sie häufig, wechseln konstant die Schule, und fallen entsprechend viele Stunden aus. Eine hohe Motivation und Leistungsbereitschaft ist von den Lehrern, zudem extrem schlecht bezahlt, daher schwerlich zu erwarten. Gleiches gilt, wie die Unesco konstatierte, für die Schüler. Etwa die Hälfte hat gravierende Lernprobleme, kann sich nicht konzentrieren, ist hochnervös, fühlt sich in der Schule ständig unsicher, bedroht, bleibt dem Unterricht deshalb häufig fern. Ein Großteil bleibt bis zu viermal sitzen, kommt bestenfalls bis zur vierten, fünften Klasse. Bei der jüngsten Pisa-Studie war Brasilien das Schlußlicht – für die Fachleute vor allem Ergebnis des gewaltgeprägten Schulalltags. Daß soviel geschossen, aber auch so oft zum Messer gegriffen wird, liegt zudem am hohen, gewaltstimulierenden Drogenkonsum – immerhin an mindestens einem Drittel aller öffentlichen Schulen. An über zwanzig Prozent sind Rauschgifthändler aktiv.

Schulen im Kugelhagel

Hinzu kommt das mehr als komplizierte Umfeld – fast täglich sind brasilianische Schulen im Kugelhagel rivalisierender Banditenmilizen, dringen Kindersoldaten des organisierten Verbrechens, bewaffnet mit Nato-Mpis, in die Schulgebäude ein – etwa um eine bessere Schußposition zu haben. Gerade in diesen Tagen wieder Normalität in der einstigen Traumstadt am Zuckerhut. Gab es in den Slums die ganze Nacht über Feuergefechte, flogen sogar Granaten, ist mit den Schülern tags darauf nichts anzufangen, klagen die Lehrer – denn alle sind total übermüdet, machten kein Auge zu. Pro Jahr werden in Brasilien selbst gemäß den geschönten offiziellen Angaben weit über vierzigtausend Menschen ermordet – bei einer nur etwa doppelt so großen Bevölkerungszahl wie in Deutschland – die allermeisten Opfer sind zwischen fünfzehn und 24 Jahren alt. Doch ein Ende der Gewalt ist nicht in Sicht, die Mordraten steigen vielmehr weiter an. Im derzeitigen Präsidentschafts-und Gouverneurswahlkampf wird das Thema wieder einmal populistisch ausgeschlachtet – schlägt erneut die Stunde der Demagogen.

Umstrittene linkspopulistische Rio-Gouverneurin

Weil besonders in Rio de Janeiro derzeit die Lage wieder einmal außer Kontrolle ist, bot die Mitte-Rechts-Regierung in Brasilia der dortigen Gouverneurin Benedita da Silva den Einsatz von Armeeeinheiten an. Doch die umstrittene Linkspopulistin von der Arbeiterpartei PT, aktives Mitglied einer Sektenkirche, und politisch hauptverantwortlich für die bürgerkriegsähnlichen Zustände, lehnte vorhersehbar ab – der Truppeneinsatz bedeutete schließlich ein Schwäche-Eingeständnis, würde ihrem Image erheblich schaden. Indessen – die in manchen linksalternativen deutschen Gazetten hochgelobte schwarze Gouverneurin findet nichts dabei, daß die rund 800 Rio- Slums von politisch einflußreichen Banditenmilizen der global vernetzten Verbrechersyndikate neofeudal beherrscht werden , täglich Menschen geköpft, in Stücke gehackt, lebendig verbrannt werden, die rund zwei Millionen Bewohner jeglicher Basis-Menschenrechte beraubt sind. Benedita da Silva stört nicht, daß die Banditenkommandos über ganze Stadtgebiete immer wieder nächtliche Ausgangssperren verhängen – wer sich nicht daran hält, wird zur Abschreckung erschossen. Sogar auf der berühmten Avenida Atlantica von Copacabana, einst wichtigste Touristenmeile, verstreuten Gangster unlängst Leichenteile. Jetzt bestätigte es auch die Unesco – in Rio ist das Leben weit gefährlicher als etwa in Palästina, Israel – kommen dort monatlich nur ein Sechstel so viele durch Gewalt um wie am Zuckerhut.

Politische Verantwortung des Staatschefs – Berliner Ehrendoktor

Im Oktober wird in der elftgrößten Wirtschaftsnation Brasilien – Hauptempfänger deutschen Kapitals in der Dritten Welt – ein neuer Staatschef gewählt – die Amtszeit des jetzigen, FU-Berlin-Ehrendoktor Fernando Henrique Cardoso, war für das Land gerade in Bezug auf Menschenrechte, eine Katastrophe. Weil Cardoso den Status quo in den Slums nicht antastete, dem organisierten Verbrechen, eng mit der Politik verquickt, weiter freien Lauf ließ, wurden in nur acht Regierungsjahren weit über dreihunderttausend Brasilianer Opfer politischer oder krimineller Gewalt, spricht selbst die Kirche von “unerklärtem Bürgerkrieg” – Folterungen, Blutbäder sind weiter Normalität. “Socialdemocrata” Cardoso geht auch als neuer Rekordhalter bei der Amazonasvernichtung in die Geschichte ein. Rot-grüne Ethik kennt man inzwischen zur Genüge – nur folgerichtig, daß Schröder, Fischer, Trittin, Roth & Co. den brasilianischen Staatschef und seinen Anhang hofieren, Cardoso gar als “fortschrittlichen Präsidenten” rühmen, dessen Menschenrechts-und Umweltpolitik loben. Kanzler Schröder legte sogar Wert darauf, mit Cardoso die Expo zu eröffnen, ihn zur Konferenz “Modernes Regieren im 21.Jahrhundert” an die Spree zu holen. Kein Zweifel – der Großgrundbesitzer und Berliner Ehrendoktor kann den politischen Eliten der Ersten Welt viele nützliche Ratschläge geben, wie man neoliberale Konzepte brutal durchsetzt und dennoch recht problemlos an der Macht bleibt.

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/11/19/die-cieps-von-oscar-niemeyer-immer-wieder-von-banditenkommandos-genutzt-waffen-und-drogenlager-feste/

Brasilien – Deutscher Bundesaußenminister Guido Westerwelle(FDP) 2012 in Sao Paulo. **

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http://www.hart-brasilientexte.de/2013/12/26/guido-westerwelle-war-gestern-der-spiegel-westerwelle-in-brasilien-keinerlei-kritik-an-gravierenden-menschenrechtsverletzungensystematische-folter-todesschwadronen-liquidierung-von-menschen/

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http://www.daad.de/portrait/presse/pressemitteilungen/2012/19791.de.html

Außenminister Westerwelle lernte die Tücken der brasilianischen Infrastruktur kennen, kam wegen fehlender Starterlaubnis aus Brasilia etwa zwei Stunden verspätet zur Einweihung des Deutschen Wissenschafts-und Innovationshauses in Sao Paulo – wo weit über einhundert hochrangige Gäste entsprechend beunruhigt ausharren mußten. Zum Beginn seiner Rede sagte Westerwelle:”Wir waren pünktlich um neun Uhr auf dem Airport – aber es war eben kein Airport in Deutschland. Wegen ausbleibender Starterlaubnis war es uns nicht möglich, pünktlich hierher zu kommen. Das hat mich überzeugt – ich denke, eine Partnerschaft speziell auf dem Gebiet der Infrastruktur ist absolut notwendig.” Schallendes Gelächter der brasilianischen und deutschen Anwesenden, die die Querelen der Luftfahrt Brasiliens bestens kennen. 

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http://portal.mytum.de/pressestelle/pressemitteilungen/NewsArticle_20120214_151110

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http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/deutschland-umwirbt-brasilien-westerwelle-eroeffnet-wissenschafts-und-innovationshaus-in-so-paulo_aid_714074.html

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http://www.liberale.de/Deutschland-und-Brasilien-Wo-Ideen-sich-verbinden/9544c15121i1p69/index.html

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http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article13869110/Neuanfang-in-Rio.html

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Der Minister, Hans Donner mit seiner Globeleza.

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Rede von Außenminister Guido Westerwelle bei der Eröffnung des Deutschen Wissenschafts- und Innovationshauses (DWIH) in São Paulo, 14.02.2012

– es gilt das gesprochene Wort–

Sehr geehrter Herr Professor Glaucius Olivia,

sehr geehrte Frau Professor Wintermantel,

sehr geehrter Herr Porto,

lieber Herr Wansleben,

sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich sehr, Sie heute so zahlreich im Club Transatlantico begrüßen zu können. Der Blick auf die transatlantischen Beziehungen ist in Deutschland oft verengt auf unsere nordatlantischen Partner. Ich bin der Überzeugung, dass der lateinamerikanische Kontinent ein in Deutschland und Mitteleuropa politisch unterschätzter Kontinent ist.

Dabei sind Lateinamerika und Europa natürliche Verbündete. Wir sind strategische Partner in einer globalisierten Welt. Unsere Partnerschaft gründet sich auf ein solides Fundament: Auf gemeinsame Werte und eine enge kulturelle Verbundenheit. Wir teilen die gleichen Vorstellungen von der Freiheit und Würde des Einzelnen, von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und sozialer Marktwirtschaft, von Multilateralismus und der Geltung des Völkerrechts. Trotz geografischer Distanz sind sich Lateinamerika und Europa sehr nah.

Lateinamerika hat einhergehend mit seinem beeindruckenden wirtschaftlichen Aufschwung auch politisch an Handlungsspielraum und Selbstbewusstsein gewonnen. Wir freuen uns über diese Entwicklung und begreifen diesen Aufstieg als große Chance. Als Chance für mehr Kooperation. Kein Staat und keine Region allein sind den globalen Herausforderungen gewachsen. Nur gemeinsam, an der Seite von starken Partnern, können wir Globalisierung gestalten.

Die deutsche Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Beziehungen zwischen Deutschland und den Staaten Lateinamerikas und der Karibik auf eine neue Stufe zu heben. Das war eine strategische Entscheidung. Wir wollen das große Potential unserer Zusammenarbeit noch besser ausschöpfen. Das gilt bilateral zum gegenseitigen Nutzen. Das gilt multilateral in gemeinsamer Verantwortung.

Die Beziehungen zwischen Deutschland und Brasilien nehmen dabei eine herausragende Stellung ein. Sie sind so umfassend und vielseitig wie mit keinem anderen Land in Lateinamerika. Ich bin froh darüber, das wir gemeinsam in den letzten Jahren eine neue Dynamik in unseren Beziehungen entfachen konnten: In der Wirtschaft, in der Politik, in Kultur und nicht zuletzt in der Wissenschaft bauen wir unsere Zusammenarbeit aus.

Bildung, Ausbildung, Forschung sind die wichtigsten Ressourcen in der Globalisierung. Nicht Bodenschätze als geologischer Zufall entscheiden über den Erfolg eines Landes in Zeiten der Globalisierung, sondern die Frage, wie eine Gesellschaft den Zugang zu guter Bildung für alle organisiert. Kooperation in Bildung, Ausbildung, Wissenschaft und Forschung sind immer Ausdruck des Anspruches, gemeinsam Zukunft zu gestalten.

Die Globalisierung verlangt auch von der Wissenschaft neue Denkansätze. Vor allem braucht es hoch qualifizierte Wissenschaftler und Forscher, die international vernetzt sind. Als rohstoffarmes Land sind wir in Deutschland darauf angewiesen, unseren Wohlstand durch unsere Fähigkeit zu Innovationen und unsere internationale Vernetzung langfristig zu sichern.

Die Bundesregierung hat zu diesem Zweck eine eigene High-Tech-Strategie und eine Strategie zur Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung entwickelt.

Auch die brasilianische Regierung hat entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Bis 2014 sollen 100.000 Studenten an die besten Universitäten weltweit entsandt werden. Ich freue mich, dass Deutschland mit der Umsetzung des Mobilitätsprogramms “Wissenschaft ohne Grenzen” im Herbst 2011 die Voraussetzungen geschaffen hat, dass über 10.000 dieser Studenten nach Deutschland kommen können. Sie werden uns sehr willkommen sein.

Für die Zusammenarbeit in Bildung und Forschung ist Brasilien das wichtigste Partnerland Deutschlands in Lateinamerika. Das Deutsch-Brasilianische Wissenschaftsjahr 2010/2011 mit mehr als 100 Veranstaltungen, Workshops und Ausstellungen hat eine neue Dynamik in unseren Wissenschaftsbeziehungen ausgelöst. Die heutige Eröffnung des Wissenschafts- und Innovationshauses in Sao Paulo verleiht dieser Dynamik sichtbaren Ausdruck. Ein solches Projektjahr ist kein einmaliges Strohfeuer, sondern wichtiger Impuls für eine langfristige, nachhaltige Partnerschaft in Bildung, Ausbildung, Wissenschaft und Forschung.

Die Außenwissenschaftspolitik ist zu einem zentralen Pfeiler deutscher Außenpolitik geworden. Unter den Maßnahmen ragen die Deutschen Wissenschafts- und Innovationszentren als moderne Netzwerke zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik heraus. Neben São Paulo sind bereits Zentren in New York und Tokyo entstanden. Weitere sind in Moskau, Delhi und Kairo im Aufbau.

Die pulsierende Weltmetropole São Paulo ist der ideale Standort für unser Wissenschafts- und Innovationshaus in Brasilien. São Paulo ist eine Stadt der Wissenschaft. Hier promovieren jedes Jahr 12.000 junge Menschen. São Paulo ist eine Stadt der Innovation. 13 Prozent der Einnahmen des Staates São Paulo werden für Bildung, Forschung und Entwicklung verwandt. Und São Paulo ist eine Stadt der deutschen Wirtschaft. Sie beherbergt die größte Ansammlung forschender deutscher Unternehmen außerhalb Deutschlands.

Mit dem gemeinsamen Auftritt deutscher Technologieträger wirbt das DWIH Sao Paulo für den Forschungs- und Innovationsstandort Deutschland. Brasilianische Wissenschaftler mit fachlichem Interesse an Deutschland werden im DWIH beraten. Das Haus fördert die Begegnung und den Aufbau von Netzwerken mit brasilianischen Partnern. Es verkörpert die Verbindung von Forschung, Wissenschaft und forschender Wirtschaft und es fördert die deutsch-brasilianischen Beziehungen.

Schon jetzt tragen deutsche Unternehmen und ihre brasilianischen Töchter rund 10 Prozent zur industriellen Wertschöpfung Brasiliens bei. Der bilaterale Außenhandel hat sich 2011 auf 25 Milliarden Euro weiter erhöht; auch die deutschen Direktinvestitionen erreichen mit insgesamt 26 Milliarden Euro ein hohes Niveau. Ich bin mir sicher, das DWIH wird einen Grundstein für viele weitere gemeinsame Projekte und Investitionen legen.

Ich danke dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Industrie- und Handelskammertag sowie den in der Allianz der Wissenschaftsorganisationen vertretenen Institutionen, mit denen wir bei den DWIH eng zusammenarbeiten.

Ich wünsche dem Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus São Paulo, dem DAAD, der AHK Sao Paulo und allen im Haus ansässigen Förderorganisationen, Forschungsinstitutionen und Hochschulen viel Glück und Erfolg für ihre wichtige Arbeit.

Comunicado à Imprensa n.° 7 – 2012

CENTRO ALEMÃO DE CIÊNCIA E INOVAÇÃO:

Intercâmbio da Alemanha com o Brasil ganha uma nova plataforma

Brasília, 15/02/2012 – Novos impulsos para a cooperação universitária e de pesquisa entre

a Alemanha e o Brasil: o Centro Alemão de Ciência e Inovação (DWIH) foi oficialmente inaugurado

nessa terça-feira, 14.02, em São Paulo, pelo Ministro alemão das Relações Exteriores, Guido Westerwelle.

Na ocasião, o Chefe da Diplomacia alemã colheu impressões pessoais sobre o novo centro de

convergência e sobre contatos das cooperações alemão-brasileiras entre universidades, setores

científicos e econômicos. “Educação, formação e pesquisa são os recursos mais importantes da

globalização. Eles são capazes de decidir o sucesso de uma nação”, afirmou. “E na cooperação de

educação e pesquisa, o Brasil é o mais importante parceiro da Alemanha na América Latina”, completou.

O Centro Alemão de Ciência e Inovação (DWIH), parte da política de internacionalização do Governo

da Alemanha, divulgará a ciência, a pesqusia e a inovação alemãs. Ela é a expressão da singular

importância das relações acadêmicas Brasil-Alemanha. Seus colaboradores fornecem informações

sobre pesquisas na Alemanha, organizam e apoiam eventos acadêmicos, conectam os

cientistas alemães e brasileiros, a ciência e a economia.

Sua criação é testemunho do fortalecido interesse alemão numa cooperação mais estreita com o

Brasil, especialmente no futuro, já que a sua abertura acontece também no contexto do programa

“Ciência sem Fronteiras”, que o Governo Brasileiro lançou. No âmbito deste programa, dez mil brasileiros

serão enviados para estudar em universidades alemãs até o ano de 2014.

Pelo fato de os setores universitário e de pesquisa desenvolverem-se de forma dinâmica, o Centro

pretende oferecer, entre outras coisas, seminários e workshops para o desenvolvimento de novos

projetos bilaterais de pesquisa, além de mostrar maior presença nas feiras de pesquisa, fomentar

o diálogo científico com o setor político e intensificar os contatos econômicos, em cooperação com

a Camara de Comércio Brasil-Alemanha.

Sobre o DWIH

No âmbito da iniciativa de ciência exterior e em cooperação com o Ministério de Educação e Pesquisa, o Ministério

das Relações Exteriores fomenta mundialmente a criação de Centros Alemães de Ciência e Inovação.

São Paulo é uma das cinco sedes da instituição, ao lado de Nova York, Moscou, Nova Délhi e Tóquio.

O DWIH de São Paulo reúne até agora uma dúzia de universidades e instituições científicas alemãs. Até

agora, instalaram-se no local o DAAD, a Fundação Alemã para a Pesqusia Acadêmica (DFG), a Universidade

Livre de Berlim e a Universidade Técnica de Munique.

Walter Scheel(FDP) und Brasiliens Militärdiktatur:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/26/bundesprasident-walter-scheel-1978-anlaslich-des-besuchs-von-diktator-ernesto-geisel-in-bonndie-freundschaft-zwischen-brasilien-und-der-bundesrepublik-deutschland-kann-als-modell-fur-die-nord-sud/

Hans-Dietrich Genscher (FDP) und Brasiliens Militärdiktatur: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/14/deutsch-brasilianischer-atomvertrag-und-ermordung-des-judischen-journalisten-herzog-durch-die-militardiktatur-1975-brasiliens-groste-qualitatszeitung-folha-de-sao-paulo-erinnert-an-historische-f/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/

“Merkels WM-Besuch kommt bei den Deutschen schlecht an”. **

tags: 

http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/umfragen/id_69885878/umfrage-deutsche-lehnen-wm-besuch-von-angela-merkel-ab.html

Der Besuch der Kanzlerin beim ersten WM-Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Portugal war nach Meinung der Bundesbürger überflüssig.

71 Prozent der Deutschen sprechen sich in einer Umfrage dagegen aus, dass Angela Merkel beim Vorrundenauftakt in Brasiliendabei war. Nur fünf Prozent der Befragten halten es für richtig, dass sich die Kanzlerin Vorrundenspiele vor Ort anschaut.

Angela Merkel – WM-Besuch 2014 in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/16/deutsche-bundeskanzlerin-angela-merkel-reist-zur-wm-2014-nach-brasilien-trotz-gravierender-menschenrechtslage-bei-treffen-mit-staatschefin-dilma-rousseff-in-brasilia-waren-schwere-menschenrechtsve/

Angela Merkel, Wertvorstellungen und  Völkerrecht – Zeitdokument:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/04/16/ukraine-2014-und-nato-mobilmachung-an-ruslands-grenze-zeitdokument-merkel-verteidigt-irak-kriegfaz-rd15-millionen-kriegstote/

Angela Merkel, Wertvorstellungen und Timoschenko:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/03/27/weiter-warten-auf-merkel-positionierung-zu-ihrer-freundin-timoschenko-bisher-nur-2-satze-armselig-oberflachliche-alibi-kritik-von-regierungssprecher-%E2%80%9Egewaltbilder-gewaltphantasien-liegen-we/

wmwelcomewandbild.jpg

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/20/brasilien-anti-wm-proteste-in-sao-paulo-mercedes-autohaus-attackiert/

 WM-Texte:

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/14/brasilien-geldfusball-wm-2014-und-der-blamierte-uno-generalsekretar-ban-ki-moon-kein-wort-bei-wm-eroffnung-in-sao-paulo-zu-brasiliens-rekord-bei-morden-an-homosexuellen-doch-zuvor-kritik-an-rusl/

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/13/eh-dilma-vai-tomando-cu-stadion-sprechchor-des-protestes-gegen-die-staatschefin-wie-seit-juni-2013/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/12/brasilien-geldfusball-wm-2014-strasenproteste-zusammenstose-mit-der-militarpolizei-bereits-vor-spielanpfiff/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/11/brasilien-geldfusball-wm-2014-sao-paulo-vor-dem-anpfiff-molotov-cocktail-plakate-elvis-presley-fanfest/

“Der Horror von Rio”:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/03/19/brasilien-vor-fusball-wm-der-horror-von-rio-de-janeiro-militarpolizisten-schleifen-verwundete-slum-bewohnerin-zu-tode-noch-keine-reaktionen-aus-berlin-oder-washington/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/10/weltmeisterschaft-der-fifa-das-ist-da-wo-alle-sein-wollen-visa-brasilien-geldfusball-wm-sao-paulo-kurz-vorm-anpfiff/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/10/fusball-wm-2014-in-brasilien-und-das-schweigen-der-internationalen-homosexuellen-bewegung-rusland-und-brasilien-sehr-unterschiedlich-behandelt-in-menschenrechtsfragen/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/13/brasilien-geldfusball-wm-2014-viel-kritik-an-umstrittenem-spielerverhalten-der-brasilianischen-mannschaft-bei-auftaktspiel-gegen-kroatien-malandros-viel-geausertes-urteil/

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/02/brasiliens-systemkritikerproteste-vor-der-geldfusball-wm-2014-neuer-dokfilm-uber-die-proteste-vom-juni-2013-junho-trailer-anklicken/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/13/brasilien-geldfusball-wm-2014-auftakt-in-sao-paulo-brazil-military-police-issued-%E2%80%9Cyellow-card%E2%80%9D-after-brutal-repression/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/17/brasilien-geldfusball-wm-2014-spielort-fortaleza/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/18/brasilien-geldfusball-wm-2014-weiter-schwere-schiesereien-zwischen-banditenkommandos-und-polizei-in-angeblich-befriedeten-slums-von-rio-de-janeiro-darunter-dem-complexo-do-alemao-sicherhei/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/18/brasilien-geldfusball-wm-und-wegwerf-sex-landesmedien-zur-lage-im-spielort-fortaleza-huren-mit-nacht-preisen-ab-umgerechnet-3-euro-hies-es/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/18/brasilien-geldfusball-wm-2014-where-dishonesty-is-best-policy-new-york-times-das-playacting-problem/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/18/die-dunkle-seite-der-wm-bild-zeitung/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/10/neymar-ronaldinho-gaucho-ronaldo-brasilien-geldfusball-wm-2014/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/18/brasilien-geldfusball-wm-2014-kuriose-realitatsfremde-analysen-von-zugereisten-aus-europa-daniel-cohn-benditja-die-wm-in-brasilien-ist-gut-fur-die-brasilianertaz/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/18/brasilien-geldfusball-wm-sao-paulo/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/17/brasilien-geldfusball-wm-2014-neymar-hat-laut-landesmedien-monatliche-einnahmen-von-umgerechnet-rund-3-millionen-euro-im-jahr-der-wm-erhohe-sich-diese-summe-um-ein-mehrfaches/

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/17/brasilien-geldfusball-wm-2014-unerwartet-leere-passagierflugzeuge-zwischen-den-spielorten-laut-amtlicher-statistik-nur-375-der-platze-besetzt-weiter-schwacher-ticketverkauf/

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/17/brasilien-geldfusball-wm-2014-und-extrem-obszone-stadion-sprechchore-gegen-regierungschefin-dilma-rousseff-die-brasilianer-haben-keinerlei-bildung-folha-de-sao-paulo/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/16/brasilien-geldfusball-wm-2014-sogar-wahrend-des-spiels-deutschland-portugal-schallt-die-brasilianische-fusballhymne-durchs-bahia-stadionich-bin-brasilianer-mit-viel-stolz-und-viel-liebe/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/17/brasilien-geldfusball-wm-2014-neben-bundeskanzlerin-angela-merkel-auch-us-vizeprasident-joe-biden-als-stadionbesuchernatal-usa-ghana-wir-wollen-vertrauen-zu-brasilien-wiederherstellen-biden/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/17/konstantin-wecker-und-die-geldfusball-wm-2014-in-brasilien/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/17/brasilien-geldfusball-wm-2014-warum-so-viele-leere-platze-in-den-stadien/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/16/die-kanzlerin-in-der-kabine-bild-zeitung-geldfusball-wm-2014/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/16/brasilien-geldfusball-wm-2014-und-gewalt-13-jahriger-junge-bei-feuergefecht-zwischen-polizei-und-banditenkommando-in-befriedetem-armenviertel-cidade-de-deus-getotet/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/14/brasilien-geldfusball-wm-2014-grunen-kritik-an-deutscher-regierung-was-alles-fehlt-angela-merkel-nach-brasilia-und-salvador-da-bahia/

Fußball-WM und Berichterstattungsvorschriften: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/05/19/fusball-wm-2014-und-strenge-berichterstattungsvorschriften-deutscher-medien-selbst-in-kommentaren-halt-sich-der-deutsche-mainstream-bisher-offenbar-strikt-an-das-vorschriftendiktat/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/11/brasiliens-wirtschaft-viele-versionen-das-land-kam-blendend-durch-die-weltwirtschaftskrise-von-2008-illustrierte-der-spiegel-2014/

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/11/brasilien-geldfusball-wm-und-staatliche-einschuchterungstaktik-aktivisten-des-black-bloc-in-rio-de-janeiro-festgenommen-laut-landesmedien/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/11/brasilien-geldfusball-wm-2014-deutsche-medien-die-noch-unlangst-den-brutal-neoliberalen-kurs-der-lula-rousseff-bejubelt-hatten-uber-elendsviertel-kein-wort-verloren-machen-derzeit-auf-populistisc/

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/11/deutschlands-rustungsexporte-rasche-steigerung-auf-rekordhohe-unter-spd-cdu-neliberale-wertvorstellungen-wertewandel-irakkrieg-libyenkrieg-syrienkrieg-ukrainekrieg/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/11/brasilien-geldfusball-wm-2014-die-einnahmen-von-fifa-und-sponsoren-etc/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/11/graham-phillips-brite-russia-todayreporter-von-den-brennpunkten-des-ukraine-kriegs-zur-wm-in-brasilien-seinen-sozialen-brennpunkten-for-rt-speaking-to-world-cup-fans-in-rio/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/11/brasilien-geldfusball-wm-2014-regierung-und-nationale-fluggesellschaften-rechneten-mit-vollen-inlands-jets-vielen-sonderflugen-zwischen-den-spielorten-stattdessen-bisher-sehr-schwacher-ticketverk/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/10/brasilien-geldfusball-wm-2014-neu-fur-die-wm-komponierte-fusball-musik-kommt-bisher-nicht-an-laut-landesmedien/

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/10/brasilien-geldfusball-wm-leitmedium-bildzeitung-und-die-pataxo-indianer-von-bahia/

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/10/brasilien-geldfusball-wm-2014-und-kuriose-medienreaktionen-wie-hat-es-brasilien-vom-schwellenland-zu-einer-immer-selbstbewussteren-weltmacht-geschafft-brasilien-liegt-auf-dem-index-fur-menschl/

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/10/lula-informant-der-diktatur-geheimpolizei-dops-laut-brasilianischem-enthullungsbuch-nicht-nur-fur-medienkundlich-interessierte-bemerkenswert-das-deutsche-medien-den-brisanten-fakt-der-engen-zusam/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/09/brasilien-geldfusball-wm-2014-humor-und-ironie-pardon-anything/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/09/brasilien-geldfusball-wm-2014-deutschland-baut-berliner-mauer-in-bahia-landesmedien-zu-abschirmung-des-deutschen-teams-in-dem-durch-hohe-gewalt-und-gravierende-menschenrechtsverletzungen-beruch/

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/09/brasilien-geldfusball-wm-2014-weiter-feuergefechte-zwischen-militar-und-banditenkommandos-an-rios-stadtautobahn-zum-internationalen-flughafen-viel-lukratives-deutsches-medienlob-zuvor-fur-angeblich/

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/09/brasilien-geldfusball-wm-2014-die-stunde-der-kuriosesten-verallgemeinerungen-klischees-ist-da-zugereiste-wissen-alles-besser/

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/09/brasilien-geldfusball-wm-2014-die-brisanten-neoliberalen-wirtschaftlichen-aspekte-eine-frage-der-macht-frankfurter-allgemeine-zeitung/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/09/brasilien-vor-geldfusball-wm-2014-protestmontag-in-sao-paulo-polizeiattacken-tranengas-verkehrschaos-wegen-u-bahn-streik/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/09/brasilien-geldfusball-wm-2014-manipulationstricks-deutsche-medien-konzentrieren-sich-bereits-auf-die-vergabe-der-wm-2022-nach-katar-um-vom-skandal-der-wm-in-brasilien-abzulenken-vergleich-der-de/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/09/brasilien-geldfusball-wm-2014-antiterror-eliteeinheit-an-stadien-bei-besonders-gefahrdeten-auslandischen-mannschaftenusa-etc/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/08/brasilien-geldfusball-wm-das-deutsche-mannschaftsquartier-in-bahia-eine-von-gravierenden-menschenrechtsverletzungen-gezeichnete-region-scharfe-berichterstattungsvorschriften-und-aufmerksame-medien/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/08/notgoingtobrazil-hits-twitter-as-rousseff-slams-%E2%80%98campaign-against-world-cup%E2%80%99-geldfusball-wm-2014-strenge-berichterstattungsvorschriften-deutscher-medien/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/07/brasilien-geldfusball-wm-2014-nur-rund-die-halfte-der-versprochenen-vorhaben-aller-art-fertiggestellt-laut-neuen-erhebungen/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/07/sportvermarkter-stefan-krause-in-rio-de-janeiro-kurz-vor-der-wm-2014-ermordet-focus-portrat/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/07/brasilien-vor-der-wm-mai-2014-mit-mpi-salven-feiern-banditen-ein-tor-anklicken/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/07/brasilien-geldfusball-wm-2014-bisher-uber-7200-auslandische-journalisten-angereist-laut-landesstatistik-ob-sie-wohl-alle-gut-portugiesisch-sprechen-damit-die-aktuelle-berichterstattung-nicht-so-g/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/06/brasilien-geldfusball-wm-deutsches-mannschaftsquartier-in-bahia-brasiliens-medien-berichten/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/06/brasilien-geldfusball-wm-und-prekares-gesundheitswesen-inzwischen-praktizieren-bereits-uber-11100-arzte-aus-kuba-in-elends-und-armenvierteln-laut-offiziellen-angaben-boses-erwachen-fur-kubanische/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/06/brasilien-die-geldfusball-wm-2014-die-protestwelle-ohne-ende-streik-und-strasenproteste-in-sao-paulo-und-anderen-grosstadten/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/05/brasilien-die-geldfusball-wm-2014-amnesty-international-zur-lage-was-indessen-alles-fehlt/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/05/05/fusball-weltmeisterschaft-2014-in-brasilien-und-menschenrechte-barbara-unmussig-was-alles-fehlt/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2013/06/18/brasilien-und-die-fusball-wm-2014-hintergrundtext-von-2006-wm-kandidatur-idiotie-und-schlechter-witz-angesichts-gravierender-sozialer-lage/

“Heute haben wir eine Zivildiktatur”.

 Bischof Erwin Kräutler im Interview mit dem brasilianischen Nachrichtenmagazin “Epoca”, Juni 2012:

“Lula und Dilma Rousseff werden als Zerstörer Amazoniens in die Geschichte eingehen…Ich habe Lula zweimal getroffen…Jene Leute, die früher mit uns kämpften, auf unserer Seite waren, die selbe Sache verteidigten, verteidigen jetzt das Gegenteil…2009 war ein sehr freundschaftliches Treffen mit Lula – ich hoffte noch, er ließe sich überzeugen. Und schrieb sogar: Gottseidank, Lula hat verstanden…Doch es war Theater, politisches Spiel. Er hielt damals meinen Arm und sagte: Dom Erwin, wir werden dieses Projekt niemandem aufzwingen. Du kannst auf mich zählen…Ich dachte, gut – der Präsident würde nicht so reden, wenn es nicht die Wahrheit wäre… Nein, Lula würde mir nicht ins Gesicht lügen…In diesem Moment glaubte ich wirklich an den Dialog…”

Epoca-Frage: “Sie hatten tatsächlich an Lulas Dialog-Versprechen geglaubt?”

Kräutler:”Ich glaubte daran…Aber es gab nie einen Dialog…Was Lula da machte, war nur Show, um dem Bischof gefällig zu sein…Nach meinen Informationen sind 61 Wasserkraftwerke in Brasilien geplant, die meisten in Amazonien…Hier hat sich der Widerstand gegen Belo Monte mit der Arbeiterpartei identifiziert…Bis dann Lula sein Präsidentenamt antrat. Als wir entdeckten, daß Lula seine Position geändert hatte, sind wir aus allen Wolken gefallen. Mein Gott, wie ist das möglich? Und die Leute der Arbeiterpartei hier wechselten auch die Seite…Das alles war Verrat, ein gewaltiger Schlag. Es ist sehr hart, von Leuten verraten zu werden, denen du die Hand gereicht hattest. Man hatte mich gefragt, Bischof, wen werden sie wählen? Ich sagte, ich stimme für Lula…Später sagte dann das Volk: Jetzt schluckt der Bischof…Jetzt sagen sie: Der Bischof war sogar für diese Leute von der Arbeiterpartei. Und jetzt muß ich Kröten schlucken…Lula hat Amazonien nie verstanden…Und am Ende seiner Amtszeit fiel er ins Delirium, berauschte sich an Ziffern, Statistiken…Heute haben wir eine Zivildiktatur…Wenn die Regierung sich verfassungswidrig verhält, leben wir erneut in einer Diktatur…Ich mag eine Frau als Präsidentin, aber ich dachte, als Frau wäre sie sensibler gegenüber unserer Lage…Man kann soviel protestieren wie man will. Sie verhindert jeglichen Dialog schon im Ansatz.  Belo Monte ist kein Thema für eine Diskussion. Sie ist sehr hart, unnachgiebig, akzeptiert keine abweichende Meinung…Die Geschichte Amazoniens, Brasiliens und der Erde wird bald Lula und Dilma sehr genau als skrupellose Zerstörerverurteilen – als Verursacher von Einwirkungen, die unumkehrbar das Klima des Planeten veränderten…”

Brasilien – Daten, Statistiken:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/

“Fußball-WM ist ein Unglück für Brasilien.” – auflagenstärkste Qualitätszeitung Folha de Sao Paulo

Anpfiff ist am 12. Juni in der Megacity São Paulo, drittgrößte Erzdiözese der Welt. Von prima Klima, gar Vorfreude  keine Spur – stattdessen tagtäglich Straßenproteste. Menschenrechtspriester Julio Lancelotti ist stets dabei. Militärpolizei feuert   eine Tränengas-Blendgranate genau in seine Richtung – die Explosion reißt ihm das Bein auf, Blut fließt auf den Asphalt, doch er schleppt sich weiter, solange es geht. Den Menschen, die trotz der Polizeiübermacht, darunter Kavallerie mit schweren Säbeln, immer wieder zu Anti-WM-Demonstrationen gehen, ist der geistliche Beistand durch Lancelotti, die Hilfe von Aktivisten der Sozialpastoralen enorm wichtig.

In der Hauptstadt Brasilia gehen sogar protestierende Indianer mit Pfeil und Bogen auf berittene Polizei los.

Weniger als die Hälfte der rund 200 Millionen Brasilianer, so seriöse Umfragen, sind noch einverstanden, daß die „Copa“, wie man hier sagt, in ihrem Land stattfindet. Eine wachsende Mehrheit lehnt das FIFA-Spektakel vehement ab, weist auf gravierende soziale Probleme.

Deutschland, Ausrichter von 2006, liegt auf dem UNO-Index für menschliche Entwicklung auf Platz 5 – Brasilien jedoch nur weit abgeschlagen auf Platz 85. Padre Lancelotti, Bischöfe, ungezählte katholische Menschenrechtsaktivisten, doch auch professionelle Fußballexperten halten 2006 daher bereits die WM-Bewerbung durch Brasilia für absurd, sozial unvertretbar, für Idiotie und einen schlechten Witz – und haben Recht behalten. Bis letztes Jahr werden sie oft ausgelacht. Selbst in Deutschland heißt es, die WM werde dem Tropenland mehr Wohlstand, wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg bescheren. Doch nun sind die Fakten nicht mehr zu übersehen – Stagnation statt Konjunktur und Wachstum, dazu Hochinflation und Entlassungen .

Die eigens für die WM auch mit Hilfe deutscher Firmen, deutscher Sponsoren errichteten Stadien sind inzwischen dreimal teurer als geplant – während oft ganz in deren Nähe neue Elendsviertel entstehen. Selbst in Sao Paulo, der reichsten Stadt ganz Lateinamerikas  mit weit über 2600 Slums, hat die Bewegung der wohnungslosen Arbeiter(MTST) nur zwei Kilometer vom nagelneuen Itaquerao-Stadion auf besetztem Gelände mehrere Tausend Hütten und Baracken errichtet, wird beim WM-Eröffnungsspiel für Protest-Überraschungen sorgen.

Auch in Sao Paulo brechen Kranke in der Warteschlange vor öffentlichen Hospitälern tot zusammen, sterben andere auf dem harten Boden von Klinikkorridoren, weil Ärzte und Pfleger,  Medikamente und Krankenbetten fehlen. Bei jedem Gottesdienst in Sao Paulos Kathedrale werden solche skandalösen Kontraste angeprangert: „Diese milliardenteuren Stadien sind eine Beleidigung der Menschenwürde, da es den einfachen Brasilianern an Wohnung fehlt, unser  Gesundheits-und Bildungswesen unzumutbar schlecht ist wie der öffentliche Nahverkehr“, Padre Tarcisio Mesquita. „Laßt uns beten für alle, die auf den WM-Baustellen umkamen, Opfer gefährlicher und armselig bezahlter Arbeit wurden.“

Und dann nennt er einen weiteren Skandal: Jene WM-Trikots, die jetzt überall im Lande zu teils gepfefferten Preisen auch an ausländische Touristen verkauft werden, fertigen häufig  Sklavenarbeiter aus Bolivien in dunklen, stickigen Hinterhoffabriken Sao Paulos. „Das ist eine Schande!“

Ob dem deutschen Team auffällt, daß sich ihr luxuriöses WM-Quartier just im nordöstlichen Teilstaat Bahia befindet, der für systematische Folter, Todesschwadronen, Gefängnis-Horror und Lynchjustiz berüchtigt ist?

Vor der „Copa“ hat Brasiliens Bischofskonferenz erneut die gravierenden Menschenrechtsverletzungen im Lande verurteilt, darunter das „Klima des Terrors“ in ganzen Regionen. Die Gesellschaft werde als Resultat des wirtschaftlich-sozialen Modells immer gewalttätiger, was zu mehr extremer Ausbeutung, darunter sexueller, sowie Selbstzerstörung durch Drogen führe.

Auch Padre Lancelotti widmet in der Kathedrale von Sao Paulo ein Gebet all jenen, „die Opfer von Repression und Folter sind.“ Soetwas im Land der Fußball-Weltmeisterschaft?  Die bischöfliche Gefangenenseelsorge, doch auch Soziologen und Historiker haben vor der WM betont, daß die während des Militärregimes angewandte Folter weiterhin allgemeine Praxis ist. Brasilien sei sogar das einzige Land Lateinamerikas, in dem die Folter nach der Militärdiktatur zugenommen habe.

Lancelotti:”Während der Fußball-WM wird die Repression zunehmen.”

Auch ein ganz Prominenter, der in Deutschland vielgelesene brasilianische Bestsellerautor Paulo Coelho, erhebt seine Stimme: „Die derzeitige Regierung ist ein Desaster – die Proteste sind absolut gerechtfertigt. Ich kriege alle WM-Eintrittskarten gratis – doch ich nutze sie nicht, gehe zu keinem einzigen Spiel. Ich kann doch nicht in einem Stadion sitzen und wissen, was draußen in den Krankenhäusern passiert, mit der Schulbildung – all das, was die Vetternwirtschaft der Arbeiterpartei von Lula bewirkt hat!“

Rodrigo Bueno aus Sao Paulo zählt zu den führenden brasilianischen Fußballexperten, hat während der WM in Deutschland für die auflagenstärkste Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“ sowie für einen TV-Sportkanal die Spiele kommentiert. Nach der Rückkehr trifft ihn wie üblich der Kulturschock – Bueno sieht die Slums, das Massenelend, Desorganisation und Gewalt, die ganze geballte Häßlichkeit des abgasvergifteten Betonmeers von Sao Paulo. Der Entwicklungsabstand zu Europa wird ständig und deutlich spürbar größer. “Wie die Brasilianer leiden, was sie tagtäglich ertragen müssen, macht mich traurig und unzufrieden.”

 

Ein landesweit zu hörender Protest-Sprechchor – an Staatschefin Dilma Rousseff gerichtet: „Dilma, escuta, na Copa vai ter luta!“ („Dilma, hör zu, während der WM wird es Kampf geben!“)

Dieser Beitrag wurde am Montag, 02. Juni 2014 um 05:05 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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