Wahltricks – anklicken: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/22/wahltricks-in-brasilien-beifall-fur-uno-generalsekretar-in-new-york-wird-in-pr-spot-als-drohnender-applaus-fur-lula-ausgegeben/
Wahlhelfer in Sao Paulo.
Nicht zufällig wurde in Brasilien die Ausbreitung der evangelikalen Wunderheilersekten durch Leonardo Boff öffentlich begrüßt:
Marina Silva als Predigerin – anklicken: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/07/marina-silva-brasiliens-evangelikaler-grunen-star-predigt-anklicken/
Hintergrund:
Die katholische Kirche des Tropenlandes akzeptiert Homosexuelle – evangelikale Sekten wollen sie indessen „umdrehen”, von ihrer Sünde „befreien, reinigen”, wie intensive Werbung betont und sich dabei an USA-Vorbildern orientiert. Fast täglich werden in den Sektenmedien „Ex-Gays” präsentiert. Beispiel Pedro Santana: Jahrelang stand er als Strich-Transvestit auf dem Uni-Campus von Sao Paulo “ aufreizend zurechtgemacht, täschchenschwenkend, mit Silikonbusen, war als „Sandra Le Baron” stadtbekannt.
An Kunden fehlte es nicht – gemäß dem renommierten Sexualwissenschaftler Marcos Ribeiro ist der brasilianische Mann „eminent bisexuell”, anders als in Europa zudem homosexueller Verkehr zumeist die allererste geschlechtliche Erfahrung der heranwachsenden Jugendlichen. Heute predigt Pedro Santana in der Kirche „Wunder Jesu” mitten in der trubeligen City Sao Paulos, ist verheiratet, hat drei Kinder, nennt sich „geheilt”, verurteilt Homosexualismo als „Dämonenwerk”. Andere aus dem Heer der Strich-Transvestiten, die sich inzwischen auch in Rom, Paris, Madrid und deutschen Städten feilbieten, wurden ebenfalls Pastoren jener Sektenkirchen, zu deren Repertoire Wunderheilungen, Teufelsaustreibung und Messen in Hardrock-Lautstärke bis einhundert Dezibel gehören “ zum Leidwesen von Anwohnern und Kranken. Keine Schwulen-Demo an der Copacabana ohne Sektenkirchler, die Flugblätter mit „Therapie”-Adressen verteilen. Carlos Bertilac, Leiter eines kleinen Instituts in Rio, wehrt sich gegen den Vorwurf, Schwule als anormal zu diskriminieren:”Wir behandeln Homosexualität nicht als Krankheit, sondern bieten lediglich jenen Hilfe an, die ihr Leben ändern wollen.” Verfahren wird ähnlich wie bei den „Anonymen Alkoholikern”. In der ersten, nach dem biblischen Jonas benannten Phase wird absolute Abstinenz empfohlen, sollen die Teilnehmer von ihren Sex-Obsessionen lassen. In der darauffolgenden Josue-Phase wird nach Verletzungen und Traumas gesucht, die, wie es heißt, homosexuelles Verhalten auslösten. In der Josefsphase schließlich geht es um die „totale Wiederentdeckung”, die Rückkehr zum heterosexuellen Lebensstil. Schwulsein sei angelernt, meint Bertilac “ genauso könne man also Hetero-Verhalten einüben.
-US-Sektenkirchen beeinflussen “
Aufwind bekommen die „Konvertierer” durch ähnliche Bewegungen in den USA, vor allem die sich weltweit ausbreitende Organisation „Exodus”, die auch in Brasilien „Expertenkonferenzen” abhält. Therapeuten des Tropenlandes kritisieren die Sekten-„Therapien” vehement. Der Versuch, sexuelle Orientierungen zu ändern, sei absurd und nutzlos. Heterosexuelles Verhalten werde offensichtlich durch Repression und Gruppendruck erzwungen.
In Wahlkämpfen rufen Sektenpastoren zudem dazu auf, evangelikale Kandidaten zu wählen und damit die Homosexuellen und ihre Bewegungen zu schwächen. Zu den bekanntesten Pastoren solcher Argumentationslinien zählt Edino Fonseca von der “Assembleia de Deus”(Gottesversammlung), zu der auch Brasiliens Ex-Umweltministerin Marina Silva gehört.
Streit zwischen Wunderheiler-Sektenkirchen vor Stichwahl 2010: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/22/evangelikale-wunderheilerkirche-von-predigerin-marina-silva-streitet-fur-prasidentschaftskandidat-jose-serra-sektenkirche-igreja-universal-von-edir-macedo-fur-lulas-kandidatin-dilma-rousseff/
Marina Silva als PT-Umweltministerin(bis Mai 2008): http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/13/brasiliens-umweltministerin-marina-silva-bittet-um-entlassung-meldet-presse-kurz-vor-eintreffen-angela-merkels/
Greenpeace Brasilien über Marina Silva: http://www.ila-web.de/artikel/272brasilienantioeko.htm
… Stark enttäuscht ist Greenpeace von der neuen brasilianischen Umweltministerin Marina Silva, die bislang jede klare Stellungnahme zu Angra III vermieden hat.„Die Wahrheit ist, dass die Arbeiterpartei von den Umweltorganisationen nie viel gehalten hat, sie auch jetzt verachtet. Bislang haben wir die Umweltministerin geschont und haben abgewartet. Doch jetzt zeigt sich, dass wir im Umweltschutz alle Kämpfe verlieren können. Deshalb gehen wir in die offene Konfrontation mit Lula und Marina Silva. Nicht mal für Amazonien hat sie was erreicht. Sie sollte besser zurücktreten um ihren guten internationalen Ruf zu retten. Die Lage ist ziemlich kompliziert, chaotisch und frustrierend. Die öffentliche Meinung der Welt ist derzeit viel mächtiger als die hier in Brasilien – wir sind sehr geschwächt, haben wenige Leute, um diese vielen Umweltprobleme anzugehen.“
Der deutsche Umweltjournalist Norbert Suchanek 2007 über Marina Silva:
Nichts getan und doch geehrt
(Wer nichts tut, wird Champion of the Earth)
Brasiliens Umweltministerin Marina Silva wird am 19. April, am signifikanten ”Tag des Indios in Lateinamerika, den Umweltpreis des Umweltprogramms der Vereinten Nationen(UNEP) zusammen mit Ex-Vizepräsident Al Gore und fünf weiteren Preisträgern in Singapur erhalten. Doch womit hat Marina Silva die UNEP-Auszeichnung ”Champio of the Earth verdient? Dafür, daß sie still gehalten hat, als Präsident Luis Inacio Lula da Silva und seine Fortschrittskollegen beschlossen, Brasiliens größten im Lande entspringenden Fluß, den Rio Sao Francisco teilweise umzuleiten? Dafür, daß sie sich nicht rührte, als der Ausbau des Atomenergiesektors inclusive Weiterbau des umstrittenen Kraftwerks Angra 3 im Süden Rio de Janeiros ”klammheimlich beschlossen wurde?
Dafür, dass sie zusammen mit dem Betreiber der Atomkraftwerke Angra 1, Angra 2 und bald auch Angra 3, Eletronuclear, eine Strasse im Regenwaldnationalpark von Bocaina asphaltieren lässt? Dafuer, dass der gefährliche, die Umwelt und Minenarbeiter mit radioaktiven Substanzen belastende Uranbergbau in Bahia ausgeweitet wurde? Dafür, dass sie die Legalisierung des illegalen Gen-Soja-Abaus abnickte?
Dafür, dass es noch immer ”Stand der Technik in Brasilien ist, Abwässer faktisch ungeklärt in den Boden, in Flüsse, Lagunen oder direkt ins Meer zu pumpen? Dafür, dass sie der Abholzung des Cerrados wie des Amazonasregenwaldes durch Rinderzuechter und Strassenbau seit Jahren effektiv tatenlos zusieht, dass sie der rücksichtslosen Ausweitung der Soja- und Zuckerohrplantagen unter anderem für die Produktion von sogenannten Biotreibstoffen nichts entgegenzusetzen hatte? Oder dafür, dass sie aber auch gar nichts gegen die Zerstörung von Tausenden von Hektaren Mangrovenwald für die exportorientierte Garnelenzucht unternommen hat?
Dafür, dass die Regierung Lula nun weitere gigantische Wasserkraftwerke auf Kosten der Ureinwohner und traditionellen Flussbevölkerungen in Amazonien am Rio Madeira und im Xingu-Gebiet (Belo Monte) durchsetzt, die vergangene brasilianische Regierungen aufgrund internationaler Proteste haben in den Schubladen verschwinden lassen?
http://www.zeit.de/politik/ausland/2009-09/brasilien-silva”Ihre Exzellenz Frau Marina Silva wurde als Preisträgerin 2007 ausgesucht, weil sie sich „unermüdlich” für den Schutz des Amazonasregenwaldes einsetze und geichzeitig die Perspektiven der von den natürlichen Ressourcen abhängigen Menschen berücksichtige, so die UNEP-Pressemitteilung. Ihr Engagement als brasilianische Umweltministerin für den Schutz des artenreichen Amazonasgebietes, seit 2003, sei bemerkenswert. Und der Rückgang der Abholzungsrate Amazoniens um schätzungsweise mehr als 50 Prozent während der vergangenen zwei Jahre sei zweifellos mit ihrer politischen Arbeit verknüpft.
Der in Brasilien geborene deutsche Wirtschaftswissenschaftler, Harvard Business School-Absolvent und neue UNEP-Chef, Achim Steiner, scheint bei der Wahl Marina Silvas als „Champion of the Earth” vom in der Tropensonne des Karnevals von Rio glänzenden, künstlich gereinigten Sandstrand der Copacabana geblendet gewesen zu sein.
Die Abholzungsrate Amazoniens – die übrigens nur einen Teil Brasiliens betrachtet und die Vernichtungsrate wichtiger Waldökosysteme wie den Cerrado oder die Mangrovenwälder und Restinga-Gebiete, die Caatinga, die Galleriewälder und die atlantischen Regenwälder vollkommen außer acht lässt – gleicht seit mindestens 15 Jahren einer Fieberkurve, mehr abhängig vom Wetter, von starken oder schwachen Regenperioden oder Boersenkursen als von heutigen brasilianischen Politikern. Es gilt die Entwicklung über einen längeren Zeitraum zu betrachten.
Laut offiziellen Daten beispielsweise führten die ersten vier Jahre der Regierung Lula unter Mithilfe von Marina Silva zu einer Amazonasabholzung von insgesamt 84.000 Quadratkilometern. So viel schafften der Vorgänger, Fernando Henrique Cardoso und sein Umweltministerium nicht. Laut WWF – der finanzstarken, von Banken wie von Konzernen gestützten Naturschutzorganisation, die nicht unbedingt zu den Kritikern Marina Silvas gehört – verlor Amazonien hingegen „nur” 77.000 Quadratkilometer Regenwald während der ersten vier Regierungsjahre Cardosos und „lediglich” weitere 74.700 Quadratkilometer während der zweiten Amtsperiode “ was für den damaligen UNEP-Chef, Klaus Töpfer, keinesfalls ein Grund für einen Preis an Fernando Henrique Cardosos Umweltministerium war.
Das einzige nennenswerte, was Marina Silva in den vergangenen Jahren seit ihrer Amtsübernahme zu Wege brachte, war die Ausweitung der Naturschutz- und Nationalparkgebiete. Doch dies ging in der Regel zu Lasten der traditionellen Wald- und Flussbewohner Amazoniens, den Caboclos und Ribeirinhos, sowie zu Lasten der Kontaktierten wie noch nicht kontaktierten indigenen Völker. Denn per Definition der Weltnaturschutzunion (IUCN) sind Nationalparks Gebiete ohne Menschen, wo Ureinwohner nicht mehr leben und auch nicht mehr jagen oder Pflanzen sammeln dürfen. Was allerdings durchaus im Sinne des neuen UNEP-Chefs sein könnte, schließlich war er vor seinem Umzug nach Nairobi in der Schweiz zu Hause und Generaldirektor der IUCN, die seit Jahrzehnten so gut wie nichts anderes im „Kopf” hat, als die „Dritte Welt” in zwei Teile zu teilen: In menschenleere, nur für zahlende Naturtouristen und ausgesuchte Naturwissenschaftler geöffnete Nationalparks sowie in Wirtschaftszonen mit Agrarsteppen, Industrieparks und Slums für den ärmeren oder ungebildeteren „Rest” der Welt. http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/10/wahlen-in-rusland-und-in-brasilien-wie-unterschiedlich-mainstream-und-politschauspieler-reagieren/
“Dynamite Dilma”.
Rousseff und Batista: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/09/24/brasilien-eike-batista-und-ex-manager-wegen-bandenbildung-und-betrug-angeklagt-von-innenministerium-des-teilstaats-sao-paulo/
“Heute haben wir eine Zivildiktatur”.
Bischof Erwin Kräutler im Interview mit dem brasilianischen Nachrichtenmagazin “Epoca”, Juni 2012:
“Lula und Dilma Rousseff werden als Zerstörer Amazoniens in die Geschichte eingehen…Ich habe Lula zweimal getroffen…Jene Leute, die früher mit uns kämpften, auf unserer Seite waren, die selbe Sache verteidigten, verteidigen jetzt das Gegenteil…2009 war ein sehr freundschaftliches Treffen mit Lula – ich hoffte noch, er ließe sich überzeugen. Und schrieb sogar: Gottseidank, Lula hat verstanden…Doch es war Theater, politisches Spiel. Er hielt damals meinen Arm und sagte: Dom Erwin, wir werden dieses Projekt niemandem aufzwingen. Du kannst auf mich zählen…Ich dachte, gut – der Präsident würde nicht so reden, wenn es nicht die Wahrheit wäre… Nein, Lula würde mir nicht ins Gesicht lügen…In diesem Moment glaubte ich wirklich an den Dialog…”
Epoca-Frage: “Sie hatten tatsächlich an Lulas Dialog-Versprechen geglaubt?”
Kräutler:”Ich glaubte daran…Aber es gab nie einen Dialog…Was Lula da machte, war nur Show, um dem Bischof gefällig zu sein…Nach meinen Informationen sind 61 Wasserkraftwerke in Brasilien geplant, die meisten in Amazonien…Hier hat sich der Widerstand gegen Belo Monte mit der Arbeiterpartei identifiziert…Bis dann Lula sein Präsidentenamt antrat. Als wir entdeckten, daß Lula seine Position geändert hatte, sind wir aus allen Wolken gefallen. Mein Gott, wie ist das möglich? Und die Leute der Arbeiterpartei hier wechselten auch die Seite…Das alles war Verrat, ein gewaltiger Schlag. Es ist sehr hart, von Leuten verraten zu werden, denen du die Hand gereicht hattest. Man hatte mich gefragt, Bischof, wen werden sie wählen? Ich sagte, ich stimme für Lula…Später sagte dann das Volk: Jetzt schluckt der Bischof…Jetzt sagen sie: Der Bischof war sogar für diese Leute von der Arbeiterpartei. Und jetzt muß ich Kröten schlucken…Lula hat Amazonien nie verstanden…Und am Ende seiner Amtszeit fiel er ins Delirium, berauschte sich an Ziffern, Statistiken…Heute haben wir eine Zivildiktatur…Wenn die Regierung sich verfassungswidrig verhält, leben wir erneut in einer Diktatur…Ich mag eine Frau als Präsidentin, aber ich dachte, als Frau wäre sie sensibler gegenüber unserer Lage…Man kann soviel protestieren wie man will. Sie verhindert jeglichen Dialog schon im Ansatz. Belo Monte ist kein Thema für eine Diskussion. Sie ist sehr hart, unnachgiebig, akzeptiert keine abweichende Meinung…Die Geschichte Amazoniens, Brasiliens und der Erde wird bald Lula und Dilma sehr genau als skrupellose Zerstörerverurteilen – als Verursacher von Einwirkungen, die unumkehrbar das Klima des Planeten veränderten…”
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