Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasiliens Trinkwasserkrise 2014 – bereits in den 80er Jahren von nationalen Umweltexperten vorhergesagt. Seitdem erhielt Brasilien auch aus Deutschland sehr viel Lob für seine Umweltpolitik…“Pilotprojekt der G-7-Staaten zum Schutz der brasilianischen Regenwälder zählt zu den größten Fehlschlägen und Umwelt-Betrügereien.” Dr. Fabio Olmos, Biologe und Umweltexperte, UNO-Berater. Deutschland ist Hauptfinanzier des Pilotprojekts.

http://g1.globo.com/natureza/blog/mundo-sustentavel/post/crise-da-agua-afronta-ciencia-brasileira.html

Daß die systematische Vernichtung der Amazonaswälder Wetterlage und Niederschlag in mehrere tausend Kilometer entfernten Regionen direkt beeinflußt, ist ebenfalls seit langem bekannt, wissenschaftlich belegt. Insofern ist bemerkenswert, wie hochrangie deutsche Politiker, darunter aus Alibi-NGO und sog. Öko-Parteien, die Situation in Brasilien einstuften. 

Laut Statistik haben 34 Millionen Brasilianer keinen Trinkwasseranschluß, sechs Millionen besitzen weder Bad noch WC in der Behausung.

Brasiliens verhängnisvolle Bevölkerungsexplosion – in nur 60 Jahren wuchs die Bevölkerung um 150 Millionen…

Bemerkenswert ist, daß Staat und Regierung trotz der akuten Trinkwasserkrise die letzten Jahre keinerlei Sofortmaßnahmen starteten, kurioserweise sogar keinerlei Aufforstungsprogramm, keinerlei Baumpflanzungen in den entsetzlich zubetonierten Großstädten wie Sao Paulo. Alles Hinweis auf den immensen mentalen Rückstand, auf Mentalität und soziokulturelle Faktoren.

„Perfekte Partner“:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/06/09/wirtschaftswoche-uber-brasilien-perfekte-partner-rohstoffe-im-uberfluss-wachsende-kaufkraft-junge-bevolkerung-was-brasilien-zu-bieten-hat/

„Aktiver Klimaschutz“:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/09/aktiver-klimaschutz-in-brasilien-vielgelobt-in-europa-neue-daten-zum-abbrennen-von-zuckerrohrplantagen-allein-im-nordosten-des-teilstaat-sao-paulo/

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Ausriß 2012.

 http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/04/rio20-brasiliens-teilstaat-bahia-von-verheerender-durre-betroffen-eine-hausgemachte-umweltkatastrophe-massives-abholzen-statt-aufforstung-uralt-ratschlage-von-padre-cicero-bis-bischof-krapf-fruc/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2012/02/09/parabens-greenpeace-experte-paulo-adario-in-amazonien-mit-uno-preis-held-des-waldes-geehrt-die-walder-leiden-ein-sehr-ernstes-risiko/

Die Uralt-Umwelt-Ratschläge von Padre Cicero – warum es in neoliberalen Ländern wie Deutschland(siehe Energiewende-Bluff) üblich ist, sich über den Wissensschatz der katholischen Kirche lustig zu machen:

“Não derrube o mato, nem mesmo um só pé de pau.

  Não toque fogo no roçado nem na caatinga.

 Não cace mais e deixe os bichos viverem.

    Não crie o boi nem o bode soltos; faça cercados e deixe o pasto descansar para se refazer.

  Não plante em serra acima, nem faça roçado em ladeira muito em pé: deixe o mato protegendo a terra para que a água não a arraste e não se perca a sua riqueza.

  Faça uma cisterna no oitão de sua casa para guardar água da chuva.

  Represe os riachos de cem em cem metros, ainda que seja com pedra solta.

  Plante cada dia pelo menos um pé de algaroba, de caju, de sabiá ou outra árvore qualquer, até que o sertão todo seja uma mata só.

 Aprenda a tirar proveito das plantas da caatinga, como a maniçoba,a favela e a jurema; elas podem ajudar a você a conviver com a seca.

 Se o sertanejo obedecer a estes preceitos, a seca vai aos poucos se acabando, o gado melhorando e o povo ter sempre o que comer.

 Mas, se não obedecer, dentro de pouco tempo o sertão todo vai virar um deserto só.”

 Padre Cícero (1844-1934)

 http://www.deutschlandradiokultur.de/brasiliens-atlantikwaelder-es-ist-fast-nichts-mehr-uebrig.1067.de.html?dram:article_id=208525

Brasilien – Anfälligkeit für Propaganda: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/29/brasilianer-vertrauen-weltweit-am-meisten-in-produkt-propaganda-europaer-am-wenigsten-laut-studie-consumidor-confia-na-propaganda-kulturelle-unterschiede-bildungsniveau-kritikfahigkeit/

 Die PSDB-Strandpolitik im Teilstaat Sao Paulo: Laut amtlichen Angaben von 2014 können lediglich 15% der Strände das ganze Jahr über zum Baden genutzt werden – 2012 waren es noch 35 %. Wer an verseuchten Strände bade, könne sich mit Cholera, Typhus, Gelbfieber und zahlreichen anderen Krankheiten anstecken. 

Brasiliens verhängnisvolle Bevölkerungsexplosion – in nur 60 Jahren wuchs die Bevölkerung um 150 Millionen…

“Pilotprojekt der G-7-Staaten zum Schutz der brasilianischen Regenwälder zählt zu den größten Fehlschlägen und Umwelt-Betrügereien.” Dr. Fabio Olmos, Biologe und Umweltexperte, UNO-Berater. Deutschland ist Hauptfinanzier des Pilotprojekts. **

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Laut Olmos sollten die Millionensummen der G-7-Staaten eigentlich dem Schutz der Natur dienen, landeten indessen häufig bei sachfremden, fragwürdigen Projekten. “Das Geld wurde nicht zum Schutz der Regenwälder verwendet.” Allein in den ersten vier Amtsjahren von Staatschef Lula seien in Amazonien jährlich im Durchschnitt trotz Pilotprogramm etwa 21000 Quadratkilometer Urwald vernichtet worden. Unter Lulas Umweltministerin Marina Silva habe sich die Lage generell verschlechtert.

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Dr. Fabio Olmos beim Website-Interview in Sao Paulo.

 ”Die meisten NGOs haben ihre Seele verloren, den Geist ihrer Gründer, die die Natur liebten. Heute sind diese Umweltorganisationen vergiftet mit städtisch geprägten Ökonomen, Soziologen, Anthropologen, denen der emotionale Bezug zur Natur fehlt. Und wenn es in den NGOs Leute gibt, die sich mit der Sache nicht identifizieren, öffnet sich der Weg für Korruption, schützt man Umweltanliegen vor, um persönliche Interessen zu bedienen.”

Jeder kennt heute meist sogar persönlich Leute, die nach dem Motto vorgehen:  “Grün” öffentlich daherreden, umweltfeindlich denken und handeln – die Resultate sprechen Bände.

Marina Silva ist letztes Jahr von ihrem Posten zurückgetreten und von Lulas Arbeiterpartei zu den brasilianischen Grünen übergewechselt. http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/14/marina-silva-norwegischer-umweltpreis-dotiert-mit-100000-dollar-nichts-getan-und-doch-geehrt/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/29/uno-naturschutzkonferenz-angela-merkel-verspricht-millionen-fur-regenwaldschutz-was-geschah-eigentlich-mit-den-bisher-an-brasilien-gezahlten-geldern/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/04/geschwatz-und-prahlereien-von-lula-sind-nun-einmal-nur-geschwatz-und-prahlereien-dr-fabio-olmos-biologe-umweltexperte-uno-berater-uber-kopenhagen-klimakonferenz/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/04/deutsches-lob-fur-klimaschutzbemuhungen-brasilias-scharfe-kritik-brasilianischer-umweltschutzer-an-klima-feindlicher-umweltpolitik-lulas-kein-rindfleisch-mehr-aus-brasilien-importieren-amaz/

Starke Brasilien-Beteiligung in Kopenhagen: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/06/mindestens-725-brasilianer-bei-kopenhagen-konferenz-autoindustrie-baukonzerne-amazonaswalder-vernichtendes-fleisch-und-soja-business-stark-vertreten-laut-landespresse-lula-regierung-schickt-rund/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/30/tierfutter-vernichtet-die-regenwalderdr-josef-h-reichholf-deutschland-stark-beteiligt-artenvernichtungderzeit-wird-alles-auf-den-klimawandel-abgeschoben-so-gerat-dieser-fur-die-politik-zu/

Brasiliens Presse:

“Greenpeace: Governo financia desmatamento”

“Submetido pelo agronegocio, Incra favorece o desmatamento”

“Incra tem culpa maior em desmatamentos”

“Lula ve meio ambiente como empecilho”

“Desmate melhora economia, mas nao eleva indices sociais”

“Substituicao da floresta por Soja ou pastagem reduz chuva na Amazonia”

Der Spiegel zur Umweltsituation in Amazonien:  “Der grüne Sieg”  http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-18700469.html

 Ja, der internationale Druck hat Wirkung gezeigt: Tatsächlich hat Brasilien in den letzten

fünf Jahren eine dramatische Öko-Wende hingelegt.

Der unterentwickelte Gigant hatte 1996 sämtliche Entwaldungs- und Erschließungsanreize in der grünen Schatztruhe, die ein Drittel der Welttropenwälder umfasst, abgeschafft – und das in einem Land, in dem es immer noch neun Millionen Hungernde gibt. Riesengebiete wurden zu Reservaten erklärt. Weiterhin müssen auf jeder zugeteilten Neufläche 80 Prozent des Waldes stehen bleiben.

Eine parlamentarische Initiative, die Quote auf 50 Prozent zu senken, löste einen Empörungssturm im Land aus, die Initiative war nach wenigen Tagen wieder vom Tisch. Der grüne Bewusstseinssieg ist total. 

“Der Kontinent der Träumer”:  http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-18759120.html

 ”…Marina Silva, die Senatorin, ist hier schon gesehen worden: Marina, die Jeanne d”Arc des Waldes.

Wo immer man ihren Namen nennt im Amazonas-Becken, klaren die Gesichter auf. Sie ist die imponierendste Politikerin Brasiliens, und ihre Lebensgeschichte liest sich wie die Legende einer Heiligen, einer Mystikerin aus dem Mittelalter.

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/16/scheiterhaufenstadt-rio-de-janeiro-der-grausame-tod-einer-48-jahrigen-frau-in-der-microondas-laut-lokalzeitung/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/10/12/o-iraque-e-aqui-der-irak-ist-hier-hit-von-jorge-aragao/

Brasiliens Amazonas-Staudammprojekte und die angeblich saubere Energie aus Wasserkraft:http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1480331/

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1081848/

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1375344/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/23/brasiliens-amazonas-staudammprojekt-belo-monte-protestvideo-von-schauspielern-anklicken/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/12/brasiliens-massive-brandrodungen-wie-jedes-jahr-nasa-foto-zeigt-das-ausmas-anklicken-viel-lob-fur-brasilias-regierungspolitik-aus-europa/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/06/uber-die-halfte-der-brasilianischen-savannenwaldercerrado-bereits-abgeholzt-in-der-amtszeit-von-umweltministerin-marina-silva-rund-100000-quadratkilometer-zerstort/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/19/rindfleischexport-in-die-eu-fordert-amazonasvernichtung-laut-umweltexperten-weiter-kein-thema-beim-eu-lateinamerika-gipfel-in-madrid-sklavenarbeit-als-starker-kostensenkungsfaktor-ebenfalls-ausgek/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/30/holzfirmen-spenden-an-lulas-arbeiterpartei-pt-im-gegenzug-illegale-abholzung-in-amazonien-erlaubt-laut-veja/

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1247712/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/09/aktiver-klimaschutz-in-brasilien-vielgelobt-in-europa-neue-daten-zum-abbrennen-von-zuckerrohrplantagen-allein-im-nordosten-des-teilstaat-sao-paulo/

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Belo-Monte-Kritiker Philip Fearnside, Biologe. Viele Fearnside-Texte, anklicken:http://philip.inpa.gov.br/publ_livres/lista%20aberta.htm

“Alles organische Material, Kohlenstoff im Boden, Bäume und Wasserpflanzen zersetzen sich auf dem Grund des Stausees – das Wasser dort ist also unter hohem Druck stark methanhaltig. Die Turbinen bekommen ihr Wasser von dort – ebenso der Sicherheitsablauf für überschüssiges Wasser, das dann wie aus einer Badewanne nach unten abfließt. Die Wassermassen treiben unter hohem Druck die Turbinen – und gelangen dann plötzlich an die freie Atmosphäre. Die im Wasser gebundenen Gase, darunter Methan, zischen in Bläschen heraus – deshalb mein Vergleich mit der Colaflasche. Und so wird der Treibhauseffekt gefördert. In Amazonien wirken Wasserkraftwerke häufig schädlicher, negativer, als die zur Elektrizitätsgewinnung verbrannten fossilen Energieträger.“ (Fearnside im Website-Interview)

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/24/erneut-zwei-abholzungsgegner-amazoniens-ermordet-fall-mit-der-liquidierung-der-nordamerikanischen-umweltaktivistin-dorothy-stang-von-2005-verglichen-morde-wiederum-im-amazonas-teilstaat-para/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/21/brasilien-will-abholzung-stoppen-stuttgarter-nachrichten-was-seit-jahrhunderten-bekanntermasen-noch-nie-gelangmedienqualitat-heute/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/19/lulas-erbe-voraussehbarer-skandal-um-stark-gestiegene-illegale-amazonasvernichtung-und-den-machtigsten-minister-der-neuen-rousseff-regierung-antonio-palocci-machen-in-brasilien-schlagzeilen/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/18/amazonas-abholzung-nimmt-unter-rousseff-regierung-stark-zu-laut-satellitenmessungen-prasidentin-rousseffs-schlechter-start/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/12/brasiliens-umweltschutz-nur-075-prozent-der-busgelder-fur-umweltverbrechen-umweltvergehen-wurden-unter-lula-rousseff-zwischen-2005-und-2010-tatsachlich-entrichtet/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/05/wird-uralt-kritik-von-greenpeace-in-europa-nach-lula-abgang-endlich-wahrgenommen-perverse-kooperation-zwischen-viehindustrie-und-lula-regierung-resultiert-in-mehr-abholzung-sklavenarbeit-und-invas/

Enorme Regierungspropaganda einst um G-7-Pilotprojekt zum Schutz der brasilianischen Regenwälder – das Resultat aus brasilianischer Expertensicht:

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/14/das-ergebnis-war-bedeutungslos-fabio-feldmann-judischer-umweltexperte-brasiliens-zum-g-7-pilotprojekt-zum-schutz-der-brasilianischen-regenwalder-hauptfinanzier-deutschland/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/05/24/es-gibt-kein-umweltbewustsein-in-brasilien-die-kultur-des-landes-ist-zerstorung-mario-mantovani-umweltexperte-nao-ha-consciencia-ecologica-no-pais-a-cultura-do-brasil-e-de-degradacao/

Brasiliens umstrittene Wasserkraftwerke(2011)

Was stimmt denn nun? Bis heute wird das Tropenland von europäischen Öko-Parteien, Umweltorganisationen wie Germanwatch sowie vielen Medien heftig gelobt, weil es den Strombedarf zu etwa 80 Prozent aus Wasserkraftwerken decke. Das sei sehr klima- und umweltfreundlich, es gebe keinerlei schädliche Emissionen, der Strom sei sauber. Beim Klimaschutz habe Brasilien die Nase vorn, hieß es in Kopenhagen. Doch dann kommt so ein schnauzbärtiger Öko-Ami wie Philip Fearnside daher, der als Biologe auch noch für ein brasilianisches Regierungsinstitut arbeitet, und sagt bereits seit 1995, alles Mumpitz – das Gegenteil sei richtig.

Die Bilder könnten ja nicht gegensätzlicher sein: Hier grausig rauchende Schlote von Kohlekraftwerken, dort dagegen die Idylle von Stauseen, in denen fröhliche Kinder baden und Touristendampfer sowie Segelboote unterwegs sind. Aber so einer wie Fearnside will uns weismachen, richtig schlimm seien die Staudämme besonders in Amazonien, schlimmer als die mit fossilen Brennstoffen betriebenen Kraftwerke. Der geplante Staudamm von Belo Monte am Rio Xingú gar werde eine regelrechte Treibhausgas-Fabrik. Komischerweise behaupten so etwas auch andere Wissenschaftler Brasiliens – aber man muss nach ihnen regelrecht suchen, weil in der öffentlichen Meinung die Wasserkraft-Bewunderer dominieren.
Dr. Sergio Pacca von der Bundesuniversität in Sao Paulo ist jedenfalls so ein Quertreiber, der Wasserkraftwerke auch als extrem klimafeindliche Methan-Schleudern kritisiert. Giftiges Methan entstehe im Staubecken – durch Zersetzung organischer Materie mittels Mikroorganismen unter Ausschluss von Sauerstoff, bekommt man von Pacca zu hören. „Je höher die Temperatur, umso schneller läuft der Prozess ab. In tropischen Ländern vermehren sich die Mikroorganismen rascher und bilden entsprechend mehr Methangas als in den kühleren Ländern. Bei einem neuen Staubecken wird die dortige reiche Biomasse überflutet – Basis der Methanproduktion.“ Selbst wenn die teilweise noch vorhandenen Urwälder vorher abgeholzt worden seien, bleibe noch viel Wurzelwerk im Boden. Und das entstehende Methan, so Pacca, werde an die Atmosphäre abgegeben, trage sehr stark zum Treibhauseffekt bei.
Darauf muss man erstmal kommen, zumal das klimaschädliche Potenzial einer Tonne Methangas laut neueren Studien 34-mal größer als das einer Tonne Kohlendioxid ist, über das gewöhnlich immer geredet wird. „Selbst kleinere Mengen Methan müssen daher beim globalen Klimawandel wichtig genommen werden“, so Sergio Pacca. Es sei einfach nicht haltbar, Wasserkraftwerke mit anderen Energietechnologien zu vergleichen, ohne den Methan-Faktor zu berücksichtigen. Doch genau dies geschiehe.
Würden nicht Indianerstämme aus ihrem Lebensraum vertrieben, wäre Belo Monte eigentlich gar nicht so schlecht, ist auch in Deutschland zu hören – Brasilien wollw sich ja schließlich entwickeln, wirtschaftlich wachsen, habe ein Recht darauf. Leute wie Pacca oder gar Fearnside, der Amazoniens Stauwerke seit Jahrzehnten vor Ort am intensivsten beforscht, kommen mit ihren Einwänden da nie vor, was stutzig macht. In Brasilien wird Fearnside auch von Regierungsstellen kräftig beharkt, weil er Belo Monte ablehnt, das immerhin auch Ex-Präsident Lula und seine Amtsnachfolgerin Dilma Rousseff unbedingt durchziehen wollen.
Fragt man den Biologen in der drückend heißen Amazonasmetropole Manaus, etwa 4.000 Kilometer nördlich von Sao Paulo, wie das eigentlich funktioniert – er als Ausländer am staatlichen Nationalinstitut für Amazonasstudien/INPE, aber in scharfer Gegnerschaft zu Brasilias gigantomanischen Wasserkraftprojekten – kommt als Antwort nur ein kurzes ironisches Lachen. Vielleicht kann man einem wie Fearnside schlecht an den Karren fahren – der Mann bekam den UN-Umweltpreis „Global 500“, dazu den brasilianischen Öko-Nationalpreis.Darüber hinaus gehört Fearnside zur Akademie der Wissenschaften Brasiliens und ist weltweit einer der führenden Experten für Klimaerwärmung. „Unter jenen, die die Erlaubnis für alle derzeit im Bau befindlichen Amazonas-Wasserkraftwerke erteilten, gibt es welche, die alles bestreiten, was ich sage. Ich zitiere sie natürlich ausführlich.“
Spricht man Fearnside auf das überschwängliche Kopenhagen-Lob für Brasilias Klimaschutzpolitik an, kommt noch so ein ironisches Lachen. „Zwar gibt es viele Studien wie die von mir über den Methan-Sachverhalt, doch wird in der Presse und in politischen Reden so oft wiederholt, dass diese Energie sauber sei, dass die Leute schließlich nur dies gehört haben und sich daher nicht weiter in die Sachlage vertiefen. Doch an den Fakten über die klimaschädlichen Emissionen ändert das nichts.“
Fearnside nutzt gerne anschauliche Beispiele – wie den Hinweis auf das beim Öffnen einer Colaflasche zischend entweichende Gas. „Alles organische Material, Kohlenstoff im Boden, Bäume und Wasserpflanzen zersetzen sich auf dem Grund des Stausees – das Wasser dort ist also unter hohem Druck stark methanhaltig und gelangt schließlich in die Turbinen der Wasserkraftwerke, wo ebenfalls noch hohe Drücke herrschen. Aber danach gelangen die Wassermassen dann an die freie Atmosphäre. Die im Wasser gebundenen Gase, darunter Methan, zischen in Bläschen heraus – deshalb mein Vergleich mit der Colaflasche. Und die Sicherheitsabläufe der Stauseen wirken auf ähnliche Weise. So wird der Treibhauseffekt erheblich befördert. In Amazonien wirken Wasserkraftwerke im Endeffekt häufig schädlicher, negativer, als die zur Elektrizitätsgewinnung verbrannten fossilen Energieträger.“ Die bereits in Amazonien existierenden Wasserkraftwerke produzierten daher keineswegs saubere Energie, seien in Bezug auf den Klimaschutz keineswegs nützlich. Belo Monte treibe es auf die Spitze. „Vier Monate im Jahr kann man wegen tiefen Wasserstands keine einzige Turbine betreiben, da entsteht dann ein Schlammbecken von 3.500 Quadratkilometern, wo üppig Pflanzen wachsen, die später zu Methan zersetzt werden. Doch in amtlichen Umweltgutachten für Brasiliens Wasserkraftwerke wird stets nur der geringe Gasaustritt über die Wasseroberfläche berücksichtigt, nicht der über Turbinen und Sicherheitsabläufe.
Ebenfalls in Manaus forscht André Muggiati von Greenpeace und kann ebenso wenig Gründe für soviel deutsches Lob an Brasilias Klimaschutzpolitik entdecken. „Die Abholzung ist Hauptursache der Treibhausgase aus Brasilien. Das Land ist daher der viertgrößte Luftvergifter der Welt – nach Indonesien, China und den USA.“ Und für den brasilianischen Umweltexperten Dr. Fabio Olmos ist jene Germanwatch-Statistik, die Brasilien an vorderste Stelle rückt, eine „unehrliche Form, die Situation darzustellen. Es ist unverständlich, wieso jemand diese Germanwatch-Statistik überhaupt für bare Münze nimmt.“
Inzwischen haben Brasiliens Umweltschützer zusätzliche altbekannte Sorgen, weil seit dem Start der Rousseff-Regierung gleich eine ganze Serie systemkritischer Öko-Aktivisten ermordet worden ist – allein fünf im April bei Curitiba, drei im Juni in Amazonien. Auch ein Menschenrechtsanwalt wurde erschossen. Entsprechend stark ist das Klima der Einschüchterung und Angst. Brasiliens neue Menschenrechtsministerin Maria do Rosario räumte ein, dass auch in Amazonien Todesschwadronen aktiv sind, zu denen bekanntlich Staatsangestellte gehören. Laut Landgewerkschaftsangaben wurden in den letzten Jahren, also unter der Lula-Regierung, nach 17 derartigen Morden nicht einmal Ermittlungsverfahren durch die Bundespolizei eingeleitet.
Indessen erhält die Rousseff-Regierung – ebenso wie die Vorgängerregierung – aus Europa, darunter Deutschland, sehr viel Lob und wird ausdrücklich als modern und progressiv eingestuft. Das wird wohl mit dem neoliberalen Wertewandel zusammenhängen. Auf dem UNO-Index für menschliche Entwicklung rangiert Brasilien jedenfalls nur auf Platz 73, und die UNO-Bildungsstatistik verzeichnet das Tropenland gar erst an 93. Stelle. Aufschlussreich ist da, welche Länder bessere Plätze belegen: Iran (89), Saudi-Arabien (84), Botswana (81), Libyen (66), Bolivien (61), Bahrein (49), Argentinien (40) Kuba (16).

Bankiersliebling Lula(Text von 2006)

Brasiliens Privatbanken sind Hauptfinanziers der angeschlagenen Arbeiterpartei
Bischofskonferenz: Lula-Regierung unterwirft sich dem Diktat der Bankiers
Die Privatbanken des Tropenlandes machen derzeit Rekordgewinne wie nie zuvor in der Geschichte ganz Lateinamerikas. In nur drei Amtsjahren der Lula-Regierung, so zeigen neueste Statistiken, profitierten die fünf größten brasilianischen Geldinstitute mehr als in den acht Jahren der Vorgängerregierung unter Präsident Fernando Henrique Cardoso. Brasiliens größte Qualitätszeitung, die Folha de Sao Paulo, sah sich daher einmal die Spendeneinnahmen von Lulas Arbeiterpartei genauer an. Vinicius Mota, Soziologe und Chefkommentator des Blattes, sagte im Interview:Fakt ist, daß sich zwischen 2002 und 2004 die Bankenspenden für die Arbeiterpartei um das elffache erhöhten. Die Banken wurden auf einmal zu den wichtigsten Finanziers dieser Partei. Das erscheint natürlich auf den ersten Blick als großer Widerspruch.

Denn gerade Lulas Arbeiterpartei hatte stets radikal die hohen Bankgewinne verurteilt und versprochen, damit Schluß zu machen, wenn sie an die Macht käme. Doch Lula setzt die Wirtschaftspolitik der Vorgängerregierung fort und begünstigt den Finanzsektor mit weltweit einmalig hohen Leitzinsen. Vor allem deshalb fahren Brasiliens Banken jedes Jahr Rekordgewinne ein.”
Gemäß neuen Übersichten führt Brasilien mit großem Abstand bei den Kreditzinsen: In Kanada liegen sie bei jährlich 0,8 Prozent, in der Euro-Zone bei durchschnittlich 5,10 Prozent “ in Brasilien unter Lula indessen bei 43,50 Prozent. Bedanken sich die Geldinstitute bei Lula deshalb mit Millionenspenden an dessen wegen Korruptionsskandalen und Machtmißbrauch schwer angeschlagene Arbeiterpartei? ”Man kann das durchaus so interpretieren “ wenngleich es die Banken natürlich bestreiten. Mit der Regierung sind sie jedenfalls höchst zufrieden, wie die Geldzuwendungen zeigen.”
Staatschef Lulas Arbeiterpartei, so analysiert die Qualitätszeitung, sei Favorit der Bankiers, die den einstigen Gewerkschaftsführer regelrecht gezähmt hätten. Dessen Wiederwahl beim Urnengang im Oktober sei ihnen durchaus Recht. Gemäß neuesten Umfragen würde Lula bereits im ersten Wahlgang gewinnen, weil all jene für ihn votieren würden, die durch sein Anti-Hunger-Programm begünstigt werden. Es sei daher ein „Wiederwahl-Programm”. Laut Chefkommentator Vinicius Mota sind das immerhin acht Millionen Familien, also etwa dreißig Millionen Menschen. Jede dieser Familien erhält umgerechnet 23 Euro monatlich, auch nach Meinung der katholischen Kirche lediglich ein Almosen.
”Dieses Programm ist nur ein Trostpflaster, ein Notbehelf, weil es unsere sozialen Probleme keineswegs löst. Für die Armen müssen Arbeitsplätze geschaffen werden. Dazu ist Wirtschaftswachstum nötig, das jedoch durch die Banken-freundliche Hochzinspolitik verhindert wird.”
Lula hatte den Brasilianern für 2005 ein Wachstum von fünf Prozent versprochen “ gerade einmal 2,3 Prozent wurden erreicht. Zusammen mit Haiti gehört Brasilien zu den Schlußlichtern in Lateinamerika “ die Nachbarn Argentinien und Venezuela kamen immerhin auf über neun Prozent Wirtschaftswachstum. Doch wer erhält mehr aus dem brasilianischen Staatshaushalt “ die Privatbanken oder die von Hunger und Elend Betroffenen? Vinicius Mota:
”Dieser Vergleich macht traurig. Denn die Banken bekommen für den Schuldendienst zwanzig mal mehr Gelder, als in das Anti-Hunger-Programm fließen. Eine kleine Zahl von Privilegierten bekam letztes Jahr also 150 Milliarden Real “ während man für die acht Millionen verelendeten Familien nur rund sieben Milliarden Real ausgab.”
“Kritik der katholischen Kirche an Lulas Wirtschafts-und Sozialpolitik“
Wenige Tage nach dem Bericht der „Folha de Sao Paulo” kritisierte die
Bischofskonferenz(CNBB) des größten katholischen Landes unerwartet scharf die Wirtschafts-und Sozialpolitik Brasilias, sorgte für Schlagzeilen und löste vor den Oktober-Präsidentschaftswahlen eine heftige öffentliche Diskussion über den Kurs von Staatschef Luis Inacio Lula da Silva aus. Bei der Vorstellung der diesjährigen Brüderlichkeitskampagne, die den Behinderten gewidmet ist, sagte der deutschstämmige CNBB-Generalsekretär Odilo Scherer, Lulas konservative Wirtschaftspolitik garantiere kein ausreichendes Wachstum und begünstige lediglich die Banken. Diese machten unter Lula Rekordgewinne. Für die Bankiers sei Brasilien heute ein „Finanzparadies”. Die Kirche habe Kenntnis davon, welchem Druck die Regierung ausgesetzt sei, so Bischof Scherer weiter. Doch die Interessen der Gesellschaft müßten ebenfalls berücksichtigt werden. Statt gerechterer Einkommensverteilung zugunsten der armen Bevölkerungsmehrheit erlebe Brasilien eine Einkommenskonzentration, die nur bestimmten Gruppen nütze. Um die scharfen Sozialkontraste zu überwinden, müsse die wachstumshemmende Hochzinspolitik aufgegeben werden, seien Programme zur Schaffung von Arbeitsplätzen nötig. Das brasilianische Volk, so Scherer, habe von der Lula-Regierung eine viel effizientere Sozialpolitik erwartet. Das Anti-Hunger-Programm sei bei weitem nicht ausreichend. Nur einen Tag später bekräftigte der Primas von Brasilien, CNBB-Präsident Kardinal Geraldo Agnelo, in Salvador da Bahia vor der Presse die Kritik Scherers. Nie zuvor, so Agnelo, habe sich eine Regierung den von Gläubigerbanken diktierten Bedingungen und Forderungen so unterworfen. Im Interview sagte der Kardinal:” Die Lula-Regierung sorgt sich direkt übertrieben um das Wohl der Banken, tut alles, was sie wollen. Während der Arbeiter eben keinen gerechten Lohn, keinen Inflationsausgleich einfordern kann. Damit sind wir nicht einverstanden, das ist doch nicht gerecht. Denn dem Volke geht es überhaupt nicht gut. Es muß weiter darauf warten, daß Arbeitsplätze geschaffen werden. Denn ohne Arbeit ist kein Leben in Würde möglich. Die Leute können sich doch nicht nur von staatlichen Almosen ernähren.”
Kardinal Agnelo meinte damit das Anti-Hunger-Programm der Lula-Regierung. Es sei keine Lösung, bringe die Leute nicht voran, fördere sie nicht, zeige keinen Ausweg aus ihrer erbärmlichen Lage. „Viele geben sich sogar mit diesem Almosen zufrieden, tun gar nichts mehr, gehen keinerlei Beschäftigung mehr nach.” Die Bischofskonferenz verlange deshalb eine andere Wirtschaftspolitik, die den Menschen ermögliche, von ehrlicher Arbeit zu leben. „Wir wollen, daß Staatschef Lula Erfolg hat “ bei der Förderung des Gemeinwohls!” Brasiliens geringes Wirtschaftswachstum bedeute aber eine regelrechte Anklage gegen die falsche Politik Brasilias.
Auch Agnelo kritisierte das weltweit höchste Zinsniveau. Wenn die Regierung der elftgrößten Wirtschaftsnation deshalb immer höhere Summen für den Schuldendienst aufbringen müsse, die Gewinne der Banken daher ständig kletterten, frage man sich natürlich:”Was bleibt denn da noch übrig für soziale Zwecke?”
Unterdessen reißen die Enthüllungen über krumme Touren der Arbeiterpartei Lulas nicht ab. Gemäß neuesten, auf Telefonmitschnitten basierenden Berichten des Nachrichtenmagazins „Veja” hat der zwielichtige Multimillionär, Unternehmer und TV-Moderator Ratinho von der Partei fünf Millionen Real erhalten, damit er 2004 in seinen Sendungen Propaganda für Lula und Marta Suplicy macht.

Brasilienwahlen 2014 – erste Stellungnahmen aus der katholischen Kirche, deren befreiungstheologischem Flügel. “Aecio Neves ist rechts bis rechtsextrem.” “Politisch sind die Leute hier Halbanalphabeten.” Millionärsparlament, Lula-Einkommen, Verelendung, Arbeitslosigkeit… “Die Wirtschaft blüht, und im Land herrscht Vollbeschäftigung.” Frankfurter Allgemeine Zeitung, Juni 2013 **

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Befreiungstheologisch orientierte Repräsentanten der katholischen Kirche und ihrer Sozialpastoralen haben teils starke Enttäuschung über das Wahlergebnis geäußert. U.a. in Website-Interviews hieß es, die politische Realität Brasiliens werde keinen Deut verändert, ein weiteres Mal sei indessen das System der Ausbeutung konsolidiert worden. “Die Abhängigkeit der Politiker vom Kapital, das massiv in die Wahl ihrer Privilegierten investierte, wurde erneut deutlich.”

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 http://www.hart-brasilientexte.de/2008/11/10/wir-sind-ein-land-der-apartheid-brasiliens-bischof-joao-alves-dos-santos-prasident-der-schwarzen-pastoral/

Besonders schwerwiegend und schädlich seien die Resultate im Teilstaat Sao Paulo – dort werde nunmehr die PSDB-Politik fortgesetzt, zu der Privatisierungen u.a. im öffentlichen Dienst gehörten, was die Qualität entsprechender Leistungen, ob in Gesundheitswesen oder Bildung, stark verschlechtert habe. 

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/24/brasilien-wurde-unter-lula-rousseff-zum-auswanderungsland-bye-bye-brasil-sergio-costa-soziologie-professor-an-der-fu-berlin-bestatigt-die-entwicklung/

In den Stellungnahmen wurden auch soziokulturelle Faktoren, Mentalität analysiert. “Die Bevölkerung des Teilstaats Sao Paulo, besonders in der Stadt Sao Paulo selbst ist im Durchschnitt konservativ bis rechts, kultiviert enorme Vorurteile, hat eine Manie der Überheblichkeit. Politisch sind die Leute hier Halbanalphabeten. Bei aller Kritik an der Arbeiterpartei richtet sich gegen diese Partei eine regelrechte Phobie. Werte, Einstellungen, Ideen der privilegierten Mittelschicht werden durch die Medien auch an die einfache Bevölkerung übermittelt.” Die Bewohner des Teilstaats besäßen einen sehr mittelmäßigen Politisierungsgrad, schauten stark darauf, welche Politiker ihnen Vorteile, Privilegien verschaffen könnten. “Die Leute hier sind von Natur aus konservativ.” 

 http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/13/papst-benedikt-xvi-und-die-auserordentlich-interessante-kritische-analyse-des-funktionierens-der-machtmechanismen-neoliberaler-staaten-beispiel-libyen-intervention/

Aecio Neves(PSDB), der in der Stichwahl auf Staatschefin Dilma Rousseff trifft, wird als “Picareta”(unehrlich) eingestuft, politisch als rechts bis rechtsextrem. Aecio  Neves unterscheide sich in diesem Sinne nicht von anderen PSDB-Politikern wie Fernando Henrique Cardoso, Mario Covas, José Serra oder Geraldo Alckmin. 

“Es steht außer Zweifel, daß die brasilianischen Eliten drei Präsidentschaftskandidaten ins Rennen schickten – mit jedem dieser drei betrachten sich die Eliten als Gewinner und hatten die Wahlkampf-Investitionen entsprechend aufgeteilt. Die drei Kandidaten verfolgen eine sehr ähnliche Linie, sind die Garantie für die weitere Durchsetzung der seit dem Militärputsch verfolgten Wirtschaftspolitik. Das brasilianische Finanzkapital steht indessen mehr auf der Seite von Rousseff – denn nie zuvor hat dieses Finanzkapital soviel Gewinn gemacht wie unter Lula und Dilma Rousseff. Lula hat das sogar öffentlich eingeräumt – alle in der Arbeiterpartei wissen es. Daß die Präsidentschaftskandidaten in der Wahlkampagne gegeneinander kämpften, war lediglich politisches Spiel. “

 http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/14/parabens-dom-paulo-evaristo-arns-der-deutschstammige-kardinal-sao-paulos-ist-90-hochengagiert-im-kampf-gegen-das-militarregime-der-foltergenerale1964-1985-wer-mit-den-diktatoren-eng-kooperierte/

“Die Wirtschaft blüht, und im Land herrscht Vollbeschäftigung.” Frankfurter Allgemeine Zeitung, Juni 2013

“Marina Silvas Absturz war vorhersehbar. Anfangs kam ihr zugute, daß das brasilianische Volk beträchtlich entpolitisiert ist, emotional, nicht rational reagiert. Doch Marina Silva hat weder die nötige gesellschaftliche Basis noch genügend Aktivisten für den Wahlkampf – ihre Mängel und Defizite wurden rasch offensichtlich. Silva ist dem Agrobusiness verbunden, zeigte sich schwach gegenüber der evangelikalen Sektenfraktion im Nationalkongreß – das wog schwer. Und deshalb war sicher, daß Aecio Neves in die Stichwahl kommt. Die PSDB hat schließlich weit mehr politische Wurzeln, eine eigene Geschichte.”

Noch am Tage vor den Wahlen war im gesteuerten deutschen Mainstream entgegen der Faktenlage der Eindruck erweckt worden, Marina Silva käme in die Stichwahl.

Brasilien-Daten:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/

Wieso fiel der Gouverneurskandidat von Aecio Neves in Minas Gerais durch, siegte der Arbeiterpartei-Kandidat?

“Aecio Neves hat die Menschen in seinem Teilstaat solange angelogen, bis er damit nicht mehr durchkam. Und sichtbar wurde, daß jener Neves, der sich stets als der `gute Junge`präsentierte, auch nichts anderes war als ein karriereversessener Politiker, nur auf persönliche Vorteile aus wie andere. Der Fall des Baus eines öffentlichen Flughafens, mit Steuermitteln, auf der Neves-Fazenda, das kam bei sehr vielen der traditionell gesinnten Bewohner von Minas Gerais sehr schlecht an, war unethisch.”

Politikstil von Aecio Neves: “Neves ist ebenso wie Fernando Henrique oder Geraldo Alckmin jemand, der seine Ideen durchdrückt, sogar mit Gewalt, wie ein Traktor – nicht per Überzeugungsarbeit, Gespräche. Daher hatte man unter Gouverneur Neves in Minas Gerais ein regelrecht autoritäres System. Indessen ist es in der Arbeiterpartei Lulas keineswegs anders! Lula ist autoritär wie der Teufel! Er ist es in der Arbeiterpartei, war es zuvor in der Gewerkschaft – und in dessen Regierung sowieso. Was Lula will, drückt er durch! Marta Suplicy trieb es als Präfektin von Sao Paulo nicht anders – auch sie war autoritär. Man schaue nur auf den Fall des ermordeten PT-Politikers Celso Daniel – oder auf den Fall von Luiza Erundina, die sich den autoritären Normen der Arbeiterpartei nicht unterwarf, schließlich die Partei verließ.”

“Die Haltung der katholischen Kirche unter Papst Franziskus gibt uns viel Hoffnung – die Kirche dürfte sich die nächsten Jahre sehr positiv entwickeln. Aber leicht wird das nicht!”

Millionärsparlament, Einkommen, Verelendung 2014:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/10/07/brasilienwahlen-2014-lula-einkommen-millionarsparlament-und-wachsende-extreme-armut/

Laut Wahlexperten handelt es sich beim neugewählten Nationalkongreß um den konservativsten seit dem Militärputsch von 1964. Allein die evangelikalen Sekten schicken mindestens 40 Bischöfe und Pastoren ins Abgeordnetenhaus von Brasilia.

In den großen privaten tonangebenden Medien wird auch nach der Wahl deutlich, daß Journalisten und Kommentatoren nicht Klartext reden können/dürfen – schließlich sind die Anzeigenkunden aus der Geldelite auch jene, die die Wahlkampagnen der drei Präsidentschaftskandidaten finanzieren. 

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“Vom Umgang mit der Diktaturvergangenheit”:  http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html

Warum Lula in Ländern wie Deutschland viele Sympathisanten eines bestimmten politischen Spektrums hat –  Lula war Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops, laut neuem Buch:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasilien-die-folterdiktatur-lula-und-die-arbeiterpartei-pt-rufmord-ein-kapitalverbrechen-buch557-seiten-mit-schweren-vorwurfen-gegen-lula-macht-schlagzeilen/

 Das in Brasilien vielkommentierte Buch,  bereits in der siebten Auflage, weckt vorhersehbar auch im deutschen Mainstream keinerlei Interesse, ist bislang ein Tabu.

Diktatoren-Sympathie für Lula:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/01/brasilien-2014-50-jahre-nach-dem-militarputsch-von-1964-historiker-erinnern-an-sympathie-der-folterdiktatur-fur-lula-militardiktator-golbery-uber-lula-%E2%80%9Cder-mann-der-brasiliens-linke-vern/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/10/06/brasilien-wahlen-2014-resultate-sektenpartei-prb-verdoppelt-abgeordnetenmandate-in-brasilia-auf-20-kandidat-russomanno-mit-landesweit-hochstem-votum/

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/10/06/brasilien-prasidentschaftswahlen-2014-dilma-rousseff-44-aecio-neves-30-marina-silva-22erste-hochrechnung/

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Brasiliens Wirtschaft, viele Versionen. “Das Land kam blendend durch die Weltwirtschaftskrise von 2008?. Illustrierte “Der Spiegel” 2014. **

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 http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/23/die-wirtschafts-und-finanzkrise-20082009-brasilien-und-die-unterschiedlichen-einschatzungen-im-tropenland-und-in-mitteleuropa/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/21/brasiliens-wirtschaft-und-die-wahrnehmungsdefizite-in-der-ersten-welt-in-landern-wie-deutschland-teure-propagandastrategien-gescheitert-was-in-brasilien-spatestens-seit-der-wirtschafts-und-fin/

“Auch Dilma hat sich, ganz im Sinne ihres Vorgängers, der Sozialpolitik verschrieben.” WeltTrends, Potsdam 2012

“Brasilien bietet Europa Finanzhilfen an”: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/01/brasilien-bietet-europa-finanzhilfen-an-handelsblatt-20092011-schon-uberwiesen/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/13/global-player-wirtschaftsmacht-brasilien-auf-doing-business-index-der-weltbank-2013-nur-platz-116-lahme-wirtschaft-erschwert-geschafte/

“In den vergangenen Jahren hat Rio gemeinsam mit Brasilien ein Wirtschaftswunder hingelegt. Die Favelas sind saniert und weitgehend drogenfrei…” Der Spiegel, Juni 2013

 http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/27/boomland-brasilien-das-versionen-karussell-boomende-wachstumsraten-sehen-anders-aus-wallstreet-journal/

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“Die Wirtschaftskrise hat Brasilien kaum gespürt”(WAZ). 

”Südamerikas Vorzeigestaat”. “Der Spiegel” 2012.

Brasilien-Daten: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/

Das knallbunte Versionen-Karussell:

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/05/boomland-brasilien-knallbuntes-versionen-karussell-zu-brasilianischer-wirtschaft-dreht-sich-in-deutschsprachigen-medien-weiter-munter-aufschwung-abschwung-boom-stagnation-pessimismus-optimismu/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/26/brasiliens-staatlich-kontrollierter-olko

Fußball-WM und kuriose Brasilien-Darstellung: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/11/brasilien-geldfusball-wm-2014-deutsche-medien-die-noch-unlangst-den-brutal-neoliberalen-kurs-der-lula-rousseff-bejubelt-hatten-uber-elendsviertel-kein-wort-verloren-machen-derzeit-auf-populistisc/

Die Wirtschafts-und Finanzkrise 2008/2009, Brasilien und die unterschiedlichen Einschätzungen im Tropenland und in Mitteleuropa. “Präsident Lula ist ein Meister der politischen Manipulierung.” Merval Pereira, Mitglied der brasilianischen Philosophen-Akademie, Kommentator. ”Nao é para vazar. Se vazar o que vou dizer, voces estao fodidos. Fiquei puto.” Wirtschaftskrise und Slum-Elend. **

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Zu den vielen kuriosen, Brasilien betreffenden Einschätzungen zählen auch die Wertungen zur Wirtschafts-und Finanzkrise 2008/2009. Deutsche Unternehmer vor Ort,  mit langjähriger Brasilienerfahrung betonen in der Rückschau, daß damals an den deutschen Firmensitzen die Auffassung verbreitet wurde, Brasilien komme am besten durch die Krise. Vergessen worden sei indessen, daß beispielsweise Brasiliens Außenhandel 2009 “total einbrach” – mit den entsprechenden weitreichenden Folgen. Viele mitteleuropäische Medien veröffentlichten Interpretationen zur Lage in Brasilien, die in interessantem Gegensatz zu den Bewertungen der brasilianischen Wirtschaftsmedien standen. Auch im deutschen Wirtschaftsmainstream waren die brasilianischen Bewertungen und Analysen absolut chancenlos. 

“Die Wirtschaftskrise hat Brasilien kaum gespürt.” WAZ

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/15/staatschef-lula-erklart-rezession-und-krise-in-brasilien-fur-beendet-offizielle-daten-als-begrundung-grund-zum-feiern/

“…das Land die globale Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 vergleichsweise unbeschadet überstanden hat.”  BDI 2011

Laut der Getulio-Vargas-Stiftung vom Oktober 2009 hatte die Krise indessen von den sechs wichtigsten Wirtschaftszentren Brasiliens die Megacity Sao Paulo am stärksten getroffen – das Elend habe deutlich zugenommen, hieß es gemäß Landesmedien.

OECD:  http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/12/brasiliens-wirtschaft-lediglich-in-erholungsphase-nicht-in-expansion-laut-oecd-stellen-landesmedien-heraus-widerspruch-zur-darstellung-europaischer-wirtschaftsmedien-die-lediglich-schwache-krisen/

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“Krise vorbei, Grund zum Feiern”:Bettelnde kranke alte Frau in der City Sao Paulos.

Schlagzeilen der großen brasilianischen Qualitätszeitungen Folha de Sao Paulo, O Estado de Sao Paulo, O Globo von 2008/2009 zur Krise:

-Indstrie hat schlechtestes Resulat seit Collor

- Auf Sao Paulo entfallen 44 % aller durch die Krise Entlassenen

-Teilstaat Sao Paulo eliminierte 285532 Stellen im Dezember 2008

- Industrie erlebt schwersten Absturz seit 1991 und Wirtschaftsexperten sehen Rezession im Land

Industrieproduktion stürzt ab

-Entlassungen betreffen ein Drittel aller Haushalt in Sao Paulo

- Stellenkürzungen waren “porretada”, sagte Präsident Lula

- Das Land büßte im Dezember 600000 Arbeitsstellen ein, gibt Lula zu

- Das Land verliert 797000 Stellen seit November

-Maschinenindustrie macht 39 % weniger Umsatz

- Aus der kleinen Welle wurde ein Tsunami

-Jene, die die Arbeitsstelle verloren, verringern die Nachfrage, was zu Produktionsrückgang führt – und zu weiteren Entlassungen

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/15/brasilia-gibt-erstmals-starkere-krisenwirkungen-zu-rezession-heftiger-als-bisher-stets-betont/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/12/31/krise-was-denn-fur-eine-krise-brasiliens-medien-spotten-uber-lulas-populistische-spruche-mit-denen-er-die-gravierenden-auswirkungen-der-finanzkrise-auf-das-tropenland-bestreitet/

Finanz-und Wirtschaftskrise, Rekord-Entlassungen in Brasilien. Lula spricht von “Porretada” im Dezember 2008. “Fiquei puto.” Stopp vieler Industrieprojekte. “Nao é para vazar. Se vazar o que vou dizer, voces estao fodidos!” **

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Brasiliens Staatspräsident Lula hat nach monatelangem Abstreiten erstmals gravierende Auswirkungen der internationalen Finanzkrise auf sein Land eingeräumt. Im  Dezember 2008 wurden gemäß den gewöhnlich geschönten amtlichen Angaben 655000 fest Beschäftigte entlassen, was einen historischen Rekord bedeutet.  Allein die Industrie von Sao Paulo feuerte über 100000. Wieviele Vertragslose  ihre Arbeit verloren, ist noch nicht bekannt.

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Kloake-Slum in Sao Paulo – laut europäischen Deutungen kaum Krisenauswirkungen in Brasilien.

“Südamerikas Vorzeigestaat gehört ohne Zweifel zu den grossen Globalisierungsgewinnern und ist gestärkt aus der Weltfinanzkrise von 2008 hervorgegangen.” Der Spiegel 2012

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/19/sao-paulo-gewerkschaftsdemo-fur-arbeitsplatze-gesichter-brasiliens/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/30/baden-wurttemberg-exportiert-mehr-als-ganz-brasilien/

Die Krise, so Lula, sei ohne Beispiel und treffe alle Staaten. Aus einer vertraulichen Sitzung Lulas mit Bankchefs sickerten diese Äußerungen durch:”Nao é para vazar. Se vazar o que vou dizer, voces estao fodidos. Mas eu fiquei muito assustado com a quantidade de demissoes em dezembro. Fiquei puto.”Nach gescheiterten Verhandlungen mit der Unternehmerseite über Entlassungsstopps verhandeln die nationalen Gewerkschaften jetzt mit der Regierung, wollen unter anderem ein Abgehen von der wachstumshemmenden Hochzinspolitik.In Lateinamerikas führender Wirtschaftsregion, dem brasilianischen Teilstaat Sao Paulo, ist vergangenen Dezember die Industrieproduktion gegenüber November um 13,5 Prozent zurückgegangen. Ein beträchtlicher Teil der Unternehmen hat weitere Entlassungen angekündigt. Staatschef Lulas Arbeitsminister Carlos Lupi ließ deshalb erstmals von bisherigem Optimismus und verkündete öffentlich, das erste Vierteljahr werde wohl furchtbar. Im gewerkschaftsnahen, auf Arbeitsmarktstudien spezialisierten Forschungsinstitut DIEESE in Sao Paulo herrscht deshalb jetzt Hochbetrieb wie selten. DIEESE-Chef Ademir Figueiredo warnt indessen vor Schwarzmalerei und Katastrophenstimmung. ”Unser Problem ist derzeit, die Dimension, die Auswirkung der weltweiten Krise hier in Brasilien festzustellen. Der Export, doch auch der Binnenmarkt haben große Schwierigkeiten. Sofern die Regierung angemessen handelt, kann Brasilien einer Rezession entgehen, würde ich zumindest eine lange Rezessionsphase ausschließen. Wir sind immer noch ein armes Land –  mit enormer sozialer Ungleichheit. Wir brauchten deshalb eigentlich ein jährliches Wirtschaftswachstum von sieben Prozent. Brasilien war im Begriff, deutliche wirtschaftliche Fortschritte zu erreichen. Doch jetzt wurde dieser Prozeß gestoppt “ und das ist eine Tragödie.”Zahlreiche westliche Länder haben auf die Finanzkrise mit deutlichen Zinssenkungen reagiert –  Brasiliens Wirtschaftskommentatoren und selbst Arbeitsminister Lupi kritisieren daher, daß die Regierung dennoch an ihrer wachstumshemmenden Hochzinspolitik festhält. DIEESE-Chef Figueiredo sieht es genauso:”Brasilien hat die höchsten Leitzinsen der Welt –  über 13 Prozent “ und stellt sich damit als einziges Land gegen den internationalen Trend. Unsere Banken investieren ihre knappen Gelder deshalb jetzt lieber in Schuldentitel der Regierung, die sicheren Gewinn versprechen, anstatt Geld mit Risiko zu verleihen. Und das bedeutet: Brasiliens Privatunternehmen bekommen derzeit nur schwerlich Kredite und sagen: Auch deshalb müssen wir jetzt entlassen! Brasiliens Rekordzinsen, so heißt es immer offiziell zur Begründung, dienten der Inflationsbekämpfung. Doch die Teuerungsrate geht ja zurück. Die Hochzinspolitik hat natürlich soziale Kosten. Denn je höhere Zinsen die Regierung zahlt, umso weniger Mittel hat sie beispielsweise für Sozialprogramme. In unserer Gesellschaft gibt es einen scharfen Disput um die Einkommen, die Interessen der Anleger gehen vor, nicht die Interessen der Produzierenden, der Arbeiter.”

Inzwischen wurden die Leitzinsen auf 12,75 Prozent gesenkt – die Realzinsen sind indessen weiter die höchsten des Erdballs.  Experte Figueiredo weist auf zwei Besonderheiten des brasilianischen Arbeitsmarkts: Weil entsprechende Gesetze fehlten, könne willkürlich und massenhaft entlassen werden. Häufig sei zudem, Beschäftigte zu entlassen und dann zu weit niedrigeren Löhnen wieder einzustellen. Zudem arbeitet nur ein Teil der brasilianischen Beschäftigten mit festem Vertrag und entsprechenden Rechten –  über die Hälfte ist jedoch im sogenannten informellen Sektor tätig, leistet nach europäischen Kriterien Schwarzarbeit. ”Dieser Sektor ist vom regulären Arbeitsmarkt abhängig. Wenn dort entlassen wird, verlieren im informellen Sektor die Leute ebenfalls ihre Jobs. Betroffen sind dann die Straßenverkäufer, aber auch Servicebetriebe und sogar kleine Industrien. Wieviele dort bisher wegen der Krise hinausgeflogen sind, läßt sich aber nur schwer ermitteln.”In Sao Paulo ist die multinationale, exportintensive Autoindustrie, von Volkswagen bis Ford und General Motors, konzentriert und steht derzeit im Kreuzfeuer der Kritik. ”Die Automultis schicken bereits große Kontingente ihrer Arbeiter auf die Straße. Diese Branche ist die letzten Jahre sehr stark gewachsen, machte hohe Gewinne. Deshalb sagen die Beschäftigen jetzt, wir wollen eine Arbeitsplatzgarantie. Die Regierung hat den Automultis in der jetzigen Krise bereits Vergünstigungen gewährt “ und Arbeitsminister Lupi sagt, solche Firmen dürften nicht entlassen. Sie tun es aber trotzdem. Die Gewerkschaften haben jetzt ihre Verhandlungen mit dem Industriellenverband von Sao Paulo gestoppt und wollen nun bei der Lula-Regierung auf ein Maßnahmenpaket gegen die Krise drängen. Denn wir kommen aus dieser Krise nur heraus, wenn Brasilia die Hochzinspolitik aufgibt und damit mehr Mittel etwa für den Wohnungsbau, für Straßen und dringend erforderliche Infrastrukturmaßnahmen freibekommt. Die Arbeitskosten in Brasilien sind im internationalen Vergleich immer noch sehr niedrig “ deshalb kommen soviele ausländische Firmen hierher, alle großen Autowerke Brasiliens sind Multis “ und haben in unserer Wirtschaft sehr großes Gewicht.”

Derzeit vergeht so gut wie kein Tag, an dem Brasiliens Medien nicht über neue Entlassungen berichten. Besonders betroffen von der Krise ist die Zucker-und Ethanol-Industrie – statt der 43 für 2009 geplanten neuen Fabriken sollen gemäß neuen Angaben nur 22 in Betrieb gehen. Schmerzhaft ist auch der Stopp anderer Industrieprojekte: So werden der brasilianischen Minenkonzern Vale und die chinesische Baosteel im Teilstaat Espirito Santo kein Stahlwerk mehr bauen, das beim Bau 15000 Menschen und nach der Fertigstellung 3000 Arbeiter fest beschäftigen sollte.

 http://www.hart-brasilientexte.de/2008/12/31/krise-was-denn-fur-eine-krise-brasiliens-medien-spotten-uber-lulas-populistische-spruche-mit-denen-er-die-gravierenden-auswirkungen-der-finanzkrise-auf-das-tropenland-bestreitet/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/01/12/600000-brasilianer-im-dezember-gefeuert-desastre-historico/ Â

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/01/19/weltsozialforum-2009-ende-januar-in-belem-para-politisch-korrekt-oder-realitatsnah-staatschef-lula-schickt-armee-spezialeinheit-in-die-stark-gewaltgepragte-forumsstadt/

Laut europäischen Einschätzungen wirkte sich die Krise indessen in Brasilien kaum aus.

Im Dezember 2010 analysierte der Unternehmer Roberto Giannetti da Fonseca die besorgniserregende “verfrühte”Deindustrialisierung:

“O coeficiente de importação nada mais é do que a relação da importação de manufaturados sobre o consumo aparente doméstico de manufaturas (produção local – exportações + importações).

É isso que se observa hoje em dia na economia brasileira. Vamos aos fatos e dados: segundo a Federação das Indústrias do Estado de São Paulo (Fiesp), o coeficiente de importação da indústria brasileira subiu de 16,9% no 2.º trimestre de 2009 para 22,7% no 3.º trimestre de 2010, portanto um salto espetacular em pouco mais de 12 meses. Estima-se que no final de 2010 poderá estar próximo de 25%. Outro fato a ser observado é a substituição de matérias-primas e máquinas locais por importadas, na indústria de transformação. Vejam só, os carros aqui produzidos continuam sendo Made in Brazil, mas seu conteúdo importado, em muitos casos, subiu mais de 50% nos últimos dois anos. Até o aço utilizado na indústria brasileira é crescentemente importado. O coeficiente de importação setorial subiu de 8,6% para incríveis 17,3% no mesmo período acima observado. Quantos industriais brasileiros nós conhecemos que, sem outra alternativa, reduziram suas linhas de produção ou mesmo fecharam suas fábricas no País e terceirizaram sua fabricação na China, tornando-se agora prósperos importadores e distribuidores de seus próprios produtos e marcas, em vez de permanecerem como industriais deficitários?

Se com estes fatos e dados não identificarmos o cerne e as causas do preocupante processo de desindustrialização precoce no Brasil, então estaremos cometendo um autoengano fatal, um quase suicídio econômico de nossa emergente nação.”

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/22/boomland-brasilien-und-jahrelanges-tabuthema-deindustrialisierung-die-klage-der-regierung-und-industrie-trifft-zu-das-in-brasilien-eine-schrittweise-deindustrialisierng-stattfindet-handelsb/

Wirtschaftskrise und Slum-Elend in Brasilien:

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/27/zdf-adveniat-gottesdienst-in-favela-cachoeirinha-von-sao-paulo-2011-brasiliens-kontraste-fotoserie/

Wirtschaftslage 2013:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/28/brasilien-hohe-wachstumshemmende-leitzinsen-steigen-auf-10-fur-industrieellenverband-cni-bremst-dies-investitionen/

Brasilien – Daten, Statistiken:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/08/brasilien-kultur-und-gesellschaft-sammelbandtexte/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/05/brasilien-%E2%80%93-kirche-und-gesellschaft-sammelbandtexte/

Das Buch zum Land – “Brasilien fürs Handgepäck”, Unionsverlag Zürich: http://www.unionsverlag.com/info/title.asp?title_id=2720

“Der Irak ist hier”:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/13/der-irak-ist-hier-menschenrechts-samba-von-jorge-aragao-aus-rio-de-janeiro-seit-jahren-hochaktuell-das-blutbad-vom-september-2012/

Neoliberaler Zeitgeist am Zuckerhut – der Waffen-Rap, anklicken(2013):http://www.youtube.com/watch?v=ZthNYozVwNM

  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/01/brasiliens-gewaltkultur-der-populare-waffenrap-zur-fusball-wm-in-sudafrika-der-diskotheken-hit/

Sklavenarbeit in Brasilien – weder Thema im Wahlkampf 2014 noch im deutschen Mainstream: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/15/bolivianer-bietet-in-sao-paulo-zwei-bolivianer-zum-verkauf-an-kann-nach-anzeigen-bei-der-polizei-fluchten-laut-landesmedien/

Brasilien, Geldfußball-WM 2014 und Sklavenarbeit. Brasiliens gelbe Teamtrikots und Brasil-T-Shirts, massenhaft in den Stadien zu sehen, viel von Touristen als Souvenir gekauft, werden häufig von Sklavenarbeitern produziert, laut Kirchenangaben. **

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 Während eines Protestgottesdienstes in Sao Paulos Kathedrale wurde dieser Zustand bereits vor der WM angeprangert, als “Schande” bezeichnet. Die WM-Trikots, die sogar an Zeitungskiosken verkauft werden, würden  häufig  von Sklavenarbeitern aus Bolivien in dunklen, stickigen, illegalen Hinterhoffabriken Sao Paulos genäht. 

Selbst laut Regierungsangaben wurden 2013 erstmals über 1000 Sklavenarbeiter, darunter Bolivianer und Haitianer, in Städten Brasilien entdeckt.

Einkommen von Brasiliens Spieler Neymar:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/17/brasilien-geldfusball-wm-2014-neymar-hat-laut-landesmedien-monatliche-einnahmen-von-umgerechnet-rund-3-millionen-euro-im-jahr-der-wm-erhohe-sich-diese-summe-um-ein-mehrfaches/

Angela Merkel – WM-Besuch 2014 in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/16/deutsche-bundeskanzlerin-angela-merkel-reist-zur-wm-2014-nach-brasilien-trotz-gravierender-menschenrechtslage-bei-treffen-mit-staatschefin-dilma-rousseff-in-brasilia-waren-schwere-menschenrechtsve/

“Homeless folk – first eliminated from the World Cup”.

“In der Hölle hinter Gittern”: http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern

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“Nie mehr Sklavenarbeit” – in der Kathedrale der drittgrößten Erzdiözese der Welt, Sao Paulo, protestieren Migranten aus Bolivien 2014 gegen grauenhafte Arbeitsbedingungen in den illegalen Hinterhof-Textilfabriken, in denen Sklavenarbeit ebenso gängig ist wie in anderen Landesteilen der größten Demokratie Lateinamerikas. EU, Berliner Regierung, gar FIFA haben gerade vor der Fußball-WM dagegen nie protestiert – was Bände spricht über Wertvorstellungen, unchristliche neoliberale Herzenskälte.

Demonstranten in der Ukraine und in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/26/brasilien-und-kiew-der-auffallig-unterschiedliche-umgang-mitteleuropaischer-politiker-parteien-und-medien-mit-demonstranten-die-vom-maidanharter-aktivster-kern-rechtsextrem-antisemitisch-neonaz/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/26/brasilien-geldfusball-wm-2014-landesmedien-freuen-sich-uber-uberwaltigende-positivberichterstattung-von-medien-der-ersten-welt-brasilin-gut-auf-dem-foto-pessimismus-der-in-der-weltpresse-do/

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“Gegen Sklavenarbeit und Menschenhandel” – Kathedrale von Sao Paulo 2014.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/03/brasiliens-carandiru-massaker-an-haftlingen-in-sao-paulo-okumenischer-gedenkgottesdienst-der-katholischen-gefangenenseelsorge-die-massaker-und-blutbader-gehen-weiter/#more-11085

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http://www.hart-brasilientexte.de/2014/05/01/brasilien-erster-mai-die-systemkritischen-arbeitergottesdienste-der-katholischen-kirche/

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“Diese Wirtschaft (des Ausschlusses) tötet. Papst Franciscus”. “Land, Arbeit, eine andere Gesellschaft. Der Kampf geht weiter.”

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Brasilien offizieller Mindestlohn beträgt derzeit umgerechnet rd. 233 Euro – müßte indessen laut Verfassungsdefinition bei umgerechnet 880 Euro liegen, um Grundbedürfnisse des Beschäftigten befriedigen zu können.

Joachim Gauck in Brasilien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/

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Brasiliens landesweit bekannter Menschenrechtspriester Julio Lancelotti, Leiter des Obdachlosenvikariats der Erzdiözese Sao Paulo. “Homeless folk, 1 st eliminated from the World Cup”. 

 Willy Brandt und Brasiliens Folterdiktatur:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/

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 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/05/01/brasilien-gefangnishorror-weiter-warten-auf-proteste-der-berliner-regierung-nachdem-in-bahia-mindestens-acht-haftlinge-lebendig-verbrannt-worden-sind-bahia-quartier-der-deutschen-nationalmannsc/

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Warum Lula in Ländern wie Deutschland viele Sympathisanten eines bestimmten politischen Spektrums hat –  Lula war Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops, laut neuem Buch:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasilien-die-folterdiktatur-lula-und-die-arbeiterpartei-pt-rufmord-ein-kapitalverbrechen-buch557-seiten-mit-schweren-vorwurfen-gegen-lula-macht-schlagzeilen/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/24/sebastiano-nicomedes-tiao-ex-obdachloser-stuckeschreiber-buchautor-einer-der-fuhrer-der-nationalen-obdachlosenbewegung-gesichter-brasiliens-obdachlosenvertreibung-und-fusball-wm-2014-olympisc/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/04/30/fusball-wm-in-brasilien-2014-obdachlose-slumbewohner-wohnungslose-arbeiter-belagern-stadtparlament-der-megacity-sao-paulo-das-uber-neuen-bebauungsplan-berat-der-erneut-nur-reiche-und-bessergestel/

WM und Systemkritikerproteste: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/25/brasilien-geldfusball-wm-2014-und-systemkritikerproteste-rousseff-regierung-stationierte-spezialteams-in-12-spielorten-die-auf-protestorganisatoren-einwirken-verhandeln-laut-landesmedien/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/01/brasiliens-erfolgreiche-auslandspropaganda-2009-uber-40-millionen-euro-investiert-laut-brasil-economico-enge-zusammenarbeit-mit-medien-europas/

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/24/brasilien-geldfusball-wm-2014-systemkritikerproteste-macht-und-ohnmacht/

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Macht und Ohnmacht(?)

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/24/brasilien-geldfusball-wm-2014-systemkritikerproteste-sao-paulos-militarpolizei-umzingelt-anti-wm-demonstration-nur-rd-200-teilnehmer-mit-etwa-700-teils-sogar-mit-mpi-bewaffneten-beamten-schwe/

Brasilien – Daten, Statistiken:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/08/brasilien-kultur-und-gesellschaft-sammelbandtexte/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/05/brasilien-%E2%80%93-kirche-und-gesellschaft-sammelbandtexte/

Das Buch zum Land – “Brasilien fürs Handgepäck”, Unionsverlag Zürich: http://www.unionsverlag.com/info/title.asp?title_id=2720

“Der Irak ist hier”:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/13/der-irak-ist-hier-menschenrechts-samba-von-jorge-aragao-aus-rio-de-janeiro-seit-jahren-hochaktuell-das-blutbad-vom-september-2012/

Neoliberaler Zeitgeist am Zuckerhut – der Waffen-Rap, anklicken(2013):http://www.youtube.com/watch?v=ZthNYozVwNM

Erfolgreiche Entpolitisierung auch in Deutschland: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/12/erfolgreiche-entpolitisierung-in-deutschland-qualitatsmedien-mit-immer-weniger-qualitat-die-meinungsvielfalt-und-der-qualitatsjournalismus-in-deutschland-sind-bedroht-stattdessen-trivialisieru/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/01/brasiliens-erfolgreiche-auslandspropaganda-2009-uber-40-millionen-euro-investiert-laut-brasil-economico-enge-zusammenarbeit-mit-medien-europas/

Dieser Beitrag wurde am Montag, 20. Oktober 2014 um 16:34 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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