http://de.wikipedia.org/wiki/BRICS-Staaten
Brasilien – Wirtschaftswachstum(BIP) 2014 – offiziell 0,1%(!):http://www.hart-brasilientexte.de/2015/03/27/brasilianer-lachen-ueber-offizielle-zahlen-zum-wirtschaftswachstum-2014-angeblich-01-regierungsunabhaengige-wirtschaftsexperten-sahen-fuer-2014-rezession-kein-wachstum/
Brasiliens größte Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“ befragte den Ex-Chefökonom der Großbank Goldman Sachs im November 2014 zu seinen noch 2012, zweieinhalb Jahre zuvor gemachten, extrem optimistischen Voraussagen, wonach Brasilien eine vielversprechende wirtschaftlich-soziale Zukunft bevorstehe. Zwei Jahre später, so das Blatt, erreiche Brasiliens Wirtschaftswachstum voraussichtlich nicht einmal ein Prozent. O`Neill:“Ich denke, die Dinge liefen falsch. Und ich habe mich geirrt. Ich stellte mir vor, daß die niedrige Inflation eine neue Ära für die Unter-und Mittelschicht Brasiliens auslösen würde, nicht nur mit größerem Konsum, aber auch mit mehr Investitionen, mehr Risiko, mehr Kreativität. Und das ist eben nicht passiert. Der Konsum wurde über Kredite geschaffen, und nicht durch ein nachhaltiges Wachstum der Einkommen. Ausreichende Investitionen wurden nicht getätigt.“ Wer nicht zu den Oberdeppen gehörte, wußte dies bereits seit Jahren…
O `Neill bestätigt 2014 Tatbestände, die bereits 2012 – und davor – in Brasilien für jedermann offensichtlich waren, auch von dortigen Wirtschaftsexperten, Wirtschaftskolumnisten tiefgründig analysiert wurden. Indessen schob auch der gesteuerte mitteleuropäische Wirtschaftsmainstream derartige kritische Stimmen aus Brasilien beiseite, schrieb sich gemäß der Linie von O `Neill Brasilien schön – ungezählte Politiker, Medienfunktionäre Europas verbreiteten just jenen „extremen Optimismus“. Wer sich die Mühe macht, einmal nachzulesen, was gemäß den nun als falsch bestätigten „Analysen“ von Goldman-Sachs-Experte O `Neill jahrelang massenhaft entgegen der Faktenlage im Wirtschaftsmainstream verbreitet wurde, kommt aus dem Staunen womöglich nicht mehr heraus. Kommunikationswissenschaftler fänden, falls sie sich trauten, reiches Forschungsmaterial über Manipulations-und Propagandamethoden heute.
Politiker, Medienfunktionäre betonten jahrelang „Boom, Wirtschaftswunder, Aufbruchstimmung, Konsumrausch“ etc, wo davon garnichts zu sehen war. Ganze Bücher wurden mit derartigen „Analysen“ gefüllt – windige brasilianische Unternehmer wie Eike Batista zu Symbolfiguren jener großartigen wirtschaftlich-sozialen Zukunft erklärt.
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Dilma Rousseff 2016 – Bischof Erwin Kräutler und die “Zivildiktatur” in Brasilien. Hintergrundtexte, Fotos:
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Brasiliens vertiefte Wirtschaftskrise erschreckt die Welt nicht, weil Brasilien irrelevant geworden ist, analysieren nationale Qualitätsmedien 2016. Die Option für die Irrelevanz habe Brasilien in der Welt von heute noch unwichtiger gemacht. Brasilien nehme an den Welt-Debatten über aktuelle Herausforderungen nicht teil, sei von diesen Debatten ausgeschlossen. Brasiliens internationaler Einfluß sei stark gesunken – das Land modernisiere sich nicht, integriere seine Wirtschaft nicht in die Weltwirtschaft. Auffällig ist, daß in der mitteleuropäischen Lügenpresse jahrelang von einem angeblichen internationalen Bedeutungszuwachs Brasiliens gefaselt wurde.
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“Brasilien gilt längst nicht mehr nur als Schwellenland, sondern hat den Sprung in die Riege der führenden Industrienationen geschafft.” Öffentlich-rechtlicher Sender Deutschlands
“Die Wirtschaft blüht, und im Land herrscht Vollbeschäftigung.” Frankfurter Allgemeine Zeitung, Juni 2013
“Brasiliens gesamte Wirtschaft verliert an Wettbewerbsfähigkeit – es fehlen relativ stabile Regeln, es fehlt die Möglichkeit des Vorausschauens. Die ausländischen Investoren verloren die Lust an Brasilien.” Wirtschaftsexperte 2013 in Folha de Sao Paulo
Außenminister Westerwelle erläuterte nicht, wieso er Brasiliens Wirtschaft für exzellent hält – angesichts sehr niedriger Wettbewerbsfähigkeit:
2014 stufte das Weltwirtschaftsforum Deutschlands strategischen Partner auf Platz 57 ein – 2015 jedoch ganze 18 Positionen schlechter, nur auf Platz 75. Rußland verbesserte sich dagegen 2015 um acht Positionen, kam auf Platz 45, China behielt die Vorjahresposition 28.
“Brasiliens Produktivität stagniert seit 30 Jahren – auf Weltrangliste liegt Brasilien nur auf Platz 130. Zwischen 1980 und 2008 sank Brasiliens Arbeitsproduktivität sogar.” O Estado de Sao Paulo, Wirtschaftsanalyse 2011
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Auch der bizarrste Agitprop wurde skrupellos entgegen der Fakten-und Datenlage in den deutschen Wirtschaftsmainstream durchgeschaltet:
“Kampfansage aus Lateinamerika: Brasilien rechnet weiter mit rasantem Wachstum und will bald große europäische Volkswirtschaften überflügeln…Die Wirtschaft Brasiliens wird in den Worten des brasilianischen Finanzministers die französische und womöglich sogar die deutsche überholen und noch vor 2015 die fünftgrößte Wirtschaft der Welt sein.”
“Brasilien will Deutschland überholen”. Deutsche Zeitschrift “Focus” 2011, Ausriß.
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–Die sich auf viele Fakten gründende Bewertung von Arnaldo Jabor hatte vorhersehbar wegen geltender Zensurvorschriften in den deutschen Mainstreammedien keinerlei Chance der Veröffentlichung – dafür wurde flächendeckend Rousseff-Lob und Hudel geschaltet. Wer sich als Medienfunktionär daran beteiligte, konnte enorm viel Geld verdienen, wer keine Rousseff-Propagandatexte schreiben wollte, wurde nicht selten abgeschaltet, erhielt keine Aufträge mehr.
Heikle Menschenrechtsfragen(Folter, Todesschwadronen, Sklavenarbeit, Scheiterhaufen, Banditenterror etc.) offenbar bewußt ausgeklammert – darunter Lulas traditionell sehr gute Beziehungen zu Rechtsextremisten. “Auf dem Weg zur Weltmacht: Brasiliens Rolle in der neuen globalen Ordnung. Podiumsdiskussion mit Luiz Inacio Lula da Silva und Frank Walter Steinmeier. Freitag, 7. Dezember 2012.
“Brasilien ist mit seiner Lebendigkeit, Kreativität und kulturellen Vielfalt ein ungemein inspirierender Partner, der gleichzeitig durch Exzellenz in Wirtschaft und Wissenschaft besticht.” Außenminister Guido Westerwelle, FDP 2013
Scheiterhaufen-Kultur: http://www.deutschlandradiokultur.de/moderne-scheiterhaufen-aus-autoreifen.1013.de.html?dram:article_id=167263
Auch im deutschen Mainstream hatten Analysen, die den Voraussagen von O `Neill widersprachen, wegen der geltenden Vorschriften und Steuerungsmechanismen keinerlei Chancen.
O`Neill äußerte sich gegenüber „Folha de Sao Paulo“ auch zu aktuellen Perspektiven:“Wenn das Land Reformen befördert, dem Privatsektor mehr Dynamik erlaubt, mehr Risiko unterstützt und neue Geschäfte stimuliert, kann Brasilien noch ein phantastischer Ort werden. Aber ich sehe nicht viele Hinweise, daß dies tatsächlich geschehen wird.“
O `Neill wirkt in den Folha-Interview eher kleinlaut, unsicher – offenkundig ist, daß er als Banker jegliche Kritik an der u.a. vom brasilianischen Industriellenverband FIESP betonten „Bankendiktatur“ des Landes unterläßt. Und sich auch zur vorherrschenden Unternehmermentalität, zur Verantwortung der Geld-und Wirtschaftseliten, die die Regierungspolitik bestimmen, für die Fehlentwicklungen des Landes lieber nicht äußert. Just am Tage des Folha-Interviews mit O `Neill betonen brasilianische Wirtschaftsanalysten, daß die brasilianischen Unternehmen wenige Innovationen realisieren – wenige Firmen orientierten sich auf den globalen Markt. Es gebe lediglich „Inseln der Exzellenz“ in der Wirtschaft des Landes.
Jim O `Neill: Brite aus Manchester, arbeitete auf Chefposten bei Swiss Bank, Bank of America, von 1995 – 2013 bei Goldman Sachs als Chefökonom und Präsident der Investbank(Folha). Derzeit sei er Analyst u.a. der Weltbank.
BRIC steht für Wachstum, Optimismus und Zukunft. Handelsblatt
„Perfekte Partner“ – Wirtschaftswoche über Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/06/09/wirtschaftswoche-uber-brasilien-perfekte-partner-rohstoffe-im-uberfluss-wachsende-kaufkraft-junge-bevolkerung-was-brasilien-zu-bieten-hat/
“Warum Deutschland und Brasilien wie geschaffen füreinander sind: Nicht nur, weil sich unsere Mentalitäten und Wirtschaftsstrukturen ideal ergänzen.”
“Die Regierung von Dilma Rousseff trimmt das Land auf Wachstumskurs”.
Wirtschaftsflaute oder Boom? http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/24/brasiliens-fortdauernde-wirtschaftsflaute-boom-aus-mitteleuropaischer-sicht-industrie-rezessionsmonat-oktober-produktionsverlangsamung-seit-marz/
Flaute oder Boom?
Grüner Winfried Kretschmann in Brasilien:
„In Brasilien ist, wie auch in Argentinien, eine geradezu ansteckende Aufbruchsstimmung an vielen Ecken mit Händen zu greifen.”
Joachim Gauck in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/
Deutsche Firmen in Brasilien, Wirtschaftskriminalität: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/11/deutsche-firmen-und-wirtschaftskriminalitat-in-brasilien1/
Petra Pfaller, Vize-Koordenatorin der bischöflichen Gefangenenseelsorge in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/12/brasilienes-wird-immer-noch-sehr-viel-gefoltertdeutsche-petra-pfaller-aus-der-katholischen-gefangenenseelsorge-brasiliens-2011-uber-die-menschenrechtslage-unter-lula-rousseff/
2014, Sao Paulo, City, vorm Opernhaus.
tags: brasilien-wirtschaft 2014
Die Deindustrialisierung Brasiliens – angesichts jüngster Wirtschaftsdaten erneut ein Hauptthema der Wirtschaftsanalysen des Landes, wobei der mentale Rückstand in der Unternehmerschaft ein wichtiger Aspekt ist. Brasiliens Industrie sei nicht wettbewerbsfähig, zudem technologisch rückständig, von globalen Produktionsketten ausgeschlossen. Zudem sei sie an der Wirtschaftspolitik der Regierung direkt beteiligt, habe von Konsumförderungsprogrammen, Steuervergünstigungen profitiert, die am generell miserablen Zustand der Industrie, darunter fehlender Effizienz-Mentalität, nichts änderten. Entsprechend sei auch der Außenhandel Brasiliens eingebrochen. Konsumförderprogramme mittels Konsumentenkrediten hätten zu einer enormen Verschuldung der Privathaushalte geführt, zuallererst den Banken genutzt.
Üblich ist derzeit im europäischen Wirtschaftsmainstream, der Rousseff-Regierung den Schwarzen Peter für die miserable Wirtschaftslage zuzuschieben, wichtige ökonomische Steuerungsmechanismen indessen zu unterschlagen. So ist gängige Praxis, daß Unternehmen, die die unterschiedlichsten in Teilstaaten sowie in Brasilia an der Regierungsmacht beteiligten Parteien u.a. mit Wahlspenden sponsern, dann mit üppigsten staatlichen Aufträgen belohnt werden. Eine aktuelle Studie belegt dies für die Arbeiterpartei PT: Danach haben Firmen, die an PT-Abgeordnete Gelder überwiesen, einen bis zu 39-mal größeren Wert an staatlichen Aufträgen zurückbekommen. Als hauptsächliche Bestecher, Korrumpierer stehen bei gängigen Korruptionsskandalen nach wie vor Privatunternehmen an der Spitze. Dem schlechten Beispiel Brasilien stellen nationale Wirtschaftsanalysten stets das gute Beispiel Chile gegenüber – ein Blick auf vergleichende Daten, Statistiken, Rankings spricht Bände. Die völlig andere chilenische Unternehmenskultur ist bemerkenswert. Ein Blick auf die grauenhafte Desorganisation und Ineffizienz in brasilianischen Supermärkten gibt einen Hinweis darauf, wie die Besitzer ticken.
Zu den grotesken Auswirkungen der Verflechtung zwischen Privatunternehmen, Banken und Regierung zählt, daß das Gros der Marktteilnehmer derzeit nicht oder kaum investiert, um erst einmal nach der Wiederwahl von Staatschefin Dilma Rousseff die Bildung einer neuen Regierung abzuwarten. Nach dem deutlichen Rechtsruck im Nationalkongreß wird mit entsprechenden Schwierigkeiten gerechnet, angesichts der Präsenz von nunmehr 28(!) Parteien ein mehrheitsfähiges Regierungsbündnis zu erreichen.
Mainstream und Opposition versuchen derzeit, den staatlich kontrollierten brasilianischen Ölkonzernm Petrobras”sturmreif” zur Privatisierung zu schießen – der Mangel an publizierten Informationen über Korruption, übelste Tricks in großen Privatunternehmen Brasiliens fällt überdeutlich auf.
Wie die größte brasilianische Wirtschaftszeitung “Valor economico” im November hervorhebt, habe das niedrige Wirtschaftswachstum nicht im geringsten den Bilanzen der drei größten Privatbanken Itau-Unibanco, Bradesco und Santander geschadet. In den ersten neun Monaten 2014 hätten diese ihre Gewinne gegenüber dem Vorjahreszeitraum um immerhin 26,9 % gesteigert. Unternehmer von Produktionsfirmen beklagen u.a., daß ihnen Banken erpresserisch schlechte Konditionen aufzwingen.
Kurios ist eine Rückschau auf Analysen des straff gesteuerten deutschsprachigen Wirtschaftsmainstreams, der besonders nach 2008/2009 viele bizarr-groteske Falschanalysen der brasilianischen Wirtschaft produzierte. In guter Erinnerung ist das Hochjubeln zwielichtiger Unternehmerpersönlichkeiten wie Eike Batista. Bemerkenswert war besonders seit 2008/2009 der auffällige Gegensatz zwischen deutschen und brasilianischen Wirtschaftsanalysen.
“Krise vorbei, Grund zum Feiern”:Bettelnde kranke alte Frau in der City Sao Paulos.
2014, Sao Paulo, City, vorm Opernhaus.
“Die Welt”: http://www.welt.de/dieweltbewegen/article13665169/Brasilien-ist-die-Wirtschaftsmacht-der-Zukunft.html
“Mit wahnsinnigen Zahlen in allen Wirtschaftszweigen ist es bald eines der wichtigsten Länder der Welt.“
“Wirtschaftswunder unterm Zuckerhut”: http://www.welt.de/debatte/kolumnen/article13638342/Wirtschaftswunder-unterm-Zuckerhut.html
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/Das-neue-Wirtschaftswunder/story/16424577
Deutschlands absolutes Leitmedium Bildzeitung, Hintergrundtexte:
BRASILIEN BOOMT
Brasilien schreibt Weltgeschichte.
70 Milliarden Dollar sind am Montag in die Kassen des staatlichen Ölkonzerns Petrobras geflossen – die größte Kapitalerhöhung aller Zeiten!
Die Geldschwemme ist der finanzielle Eckpfeiler im Plan, Milliarden von Barrel Öl aus der Tiefsee vor der Küste des südamerikanischen Landes zu erschließen. Brasilien will an die Weltspitze – und Präsident Luiz Inácio Lula da Silva sich ein Denkmal setzen.
Das Geld soll helfen, die technisch aufwendigen Bohrungen in der Tiefsee zu finanzieren. Die Ölquellen liegen in fast 7000 Metern Tiefe unter einer fast 4000 Meter dicken Salzschicht. Zur Erschließung dieser Quellen will Petrobras bis 2014 insgesamt 224 Milliarden Dollar investieren. Der Konzern rechnet mit riesigen Erträgen: Mit der Erschließung der Tiefsee-Quellen könnte Petrobras seinen Zugriff auf derzeit 14 Milliarden Barrel Öl verdreifachen.
Brasilien würde zu einem der größten Ölexporteure der Welt aufsteigen. Und Petrobras spielt seit Montag in der Liga der großen Drei mit.
Dabei war das Land einst das Sorgenkind der Weltwirtschaft! Trotz riesiger Rohstoffvorkommen stand Brasilien 2002 kurz vor dem Staatsbankrott.
Das größte Land Südamerikas protzte nicht mit Wirtschaftswachstum, sondern mit vollbusigen Schönheiten beim Karneval und elegantem Fußball-Zauber. In die Schlagzeilen gerieten Rio den Janeiro und Sao Paulo durch Korruption, Gewalt und Armut.
DOCH JETZT HOLT BRASILIEN MIT RIESEN-SCHRITTEN AUF!
BRÜDERLE ERKLÄRT Das kleine Wirtschaftswunder
Die Wirtschaft blüht auf, derzeit ist sie die neuntgrößte Volkswirtschaft der Welt. Und Experten versprechen noch mehr! Ihre Prognose: Bald sind die Brasilianer unter den Top 5 – vor Frankreich, England und Italien!
WIE KANN DAS SEIN? BILD.DE ERKLÄRT DAS WIRTSCHAFTS-WUNDERLAND.
DIE FAKTEN
• Im ersten Quartal 2010 ist die Wirtschaft um unglaubliche neun Prozent gewachsen, so stark wie seit 14 Jahren nicht mehr.
• Die Zentralbank hat die Wachstumsprognose für 2010 jüngst von 5,8 auf 7,3 Prozent erhöht (Deutschland: drei Prozent).
• Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat die Volkswirtschaft sehr gut abgefedert. So ist die Wirtschaft des Landes 2009 nur um 0,2 Prozent geschrumpft. In Deutschland betrug der Verlust 5,4 Prozent.
WARUM IST BRASILIENS WIRTSCHAFT SO STARK?
1. Das Land besitzt riesige Rohstoffvorkommen.
Brasilien ist der größte Zuckerproduzent, liefert fast ein Drittel des weltweiten Zuckerbedarfs. Die Preise gehen durch die Decke!
Weiterer Pluspunkt: Das aus Zuckerrohr gewonnene Ethanol kann als Benzin verwendet werden. Schon jetzt können alle nach 2004 gebauten Autos sowohl Benzin als auch Ethanol tanken. Ein riesiger Wachstumsmarkt!
Auch bei Kaffee, Mais, Sojabohnen und Rindfleisch zählt Brasilien zu den Spitzenreitern. Dazu hat Brasilien riesige Eisen-, Zinn- und Goldvorkommen. Bei dem derzeitigen Run auf Rohstoffe eine Goldgrube!
RIESIGER ÖLFUND
Vor der Küste Brasiliens wurden 2008 riesige Erdöl- und Erdgasvorkommen entdeckt.
Gregor Eder, Wirtschaftsexperte der Allianz: „Brasilien wird zur Energiemacht. Sie decken jetzt schon ihren kompletten Eigenbedarf und sind praktisch unabhängig von Erdölimporten.“
2. Brasilien ist ein junges Land mit wachsender Bevölkerung.
Die Zahl der arbeitenden Brasilianer wird in den nächsten zwei Jahrzehnten um beeindruckende 20 Millionen zunehmen.
Zum Vergleich: Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland wird im gleichen Zeitraum um fast acht Millionen schrumpfen.
Jetzt schon sind 60 Prozent der 193 Millionen Einwohner Brasiliens jünger als 24 Jahre. Die Jugend befeuert die Wirtschaft mit unbändigem Tatendrang und einer riesigen Kaufkraft. Einen Fachkräftemangel wie in Deutschland wird es in Brasilien nicht geben.
3. WM und Olympia kurbeln die Wirtschaft an.
Die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Sommerspiele 2016 werden in Brasilien stattfinden. Für die Umsetzung dieser beiden Großereignisse werden mehr als 700 Milliarden Euro in die Modernisierung des Landes gesteckt.
Eckart Michael Pohl von der Deutsch-Brasilianischen Industrie- und Handelskammer in Sáo Paulo rechnet mit großen Investitionen „im Straßenbau, bei Eisenbahnen, Flughäfen und dem städtischen Nahverkehr“. Dadurch werden beste Vorraussetzungen für die nächsten Jahrzehnte geschaffen.
Denn „die schlechte Infrastruktur des Landes ist die einzige wirkliche Blockade für die Wirtschaft“, bestätigt auch Allianz-Wirtschaftsexperte Gregor Eder.
4. Brasiliens Banker zocken nicht.
Brasiliens Bankensektor ist äußerst stabil und war von der weltweiten Finanzkrise kaum betroffen. Der Grund: Da das Geschäft im Inland profitabel genug war, haben sich die Banker kaum an Risikoinvestitionen beteiligt.
EINE STARKE HAND
Brasiliens Präsident hat sich auf keine sozialistischen Experimente eingelassen.
Er hat die Wirtschaft konsequent stabilisiert, Schulden abgebaut und die Inflation bekämpft. Die dadurch erheblich gestiegene Kaufkraft gab der Wirtschaft zusätzlichen Schub und brachte der Regierung große Popularität.
Der Aufschwung kommt ganz besonders den ärmeren Bevölkerungsschichten zugute. Er hilft bei der Finanzierung gigantischer Sozialprogramme, die Arbeitslosigkeit sinkt und Millionen Brasilianern ist der Aufstieg in die Mittelschicht gelungen.
tags: brasilien-vorzeigeunternehmer eike batista
Eike Batista könnte u.a. wegen “Insider trading” bis zu acht Jahren Gefängnis verurteilt werden.
Lula ist mit Batista befreundet.
Brasiliens politisch angeschlagene Staatschefin Dilma Rousseff lobte Eike Batista als Beispiel für die ganze Nation.
“Guido Westerwelles erster Besuch ist bei Eike Batista.” Ausriß.
Ausriß, Batista, Dilma Rousseff.
Wie Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff, in Mitteleuropas Leitmedien als sehr fähige, erfolgreiche Technokratin gerühmt, Eike Batista einschätzt: ”Eike ist unser Maßstab, unsere Hoffnung und Erwartung, ist der Stolz von Brasilien.” Batista sei ein fähiger Unternehmer, suche nach den besten Wegen, will neueste Technologie, verstehe die Interessen Brasiliens, sei unseres Respekts würdig.
Knallbuntes Versionen-Karussell in Deutschland: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/01/brasiliens-wirtschaft-deutschlands-leitmedium-bildzeitung-uber-eike-batista-der-steile-absturz-von-brasiliens-ol-scheich-das-knallbunte-versionen-karussell/
E.on-Kraftwerksmanager haben gegenüber der Website das Engagement des Konzerns bei Eike Batista als vorhersehbaren großen Fehlschlag bezeichnet – vor einem Einstieg sei von den E.on-Brasilienfachleuten vergeblich gewarnt worden.
E.on und Kohlekraftwerke: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/12/eon-in-brasilien-scharfe-kritik-an-umweltschadlicher-kohlebasis-fur-meiste-energieprojekte-mit-milliardar-eike-batista-laut-landesmedien-parceria-eike-eon-e-movido-a-carvao/
Brasilien ist mit seiner Lebendigkeit, Kreativität und kulturellen Vielfalt ein ungemein inspirierender Partner, der gleichzeitig durch Exzellenz in Wirtschaft und Wissenschaft besticht. Guido Westerwelle, FDP 2013
Wirtschaftswoche:
In Brasilien setzen die beiden E.On-Recken Teyssen und sein Finanzchef Marcus Schenck auf den Deutschbrasilianer Eike Batista, an dessen Energieunternehmen MPX E.On 34 Prozent der Anteile hält. Bis Ende 2013 will E.On am Amazonas zwei Steinkohlekraftwerke und ein Gaskraftwerk von der Größe eines Atomkraftwerks bauen, dabei gilt Bastista als nicht sehr finanzstark. Auch mit Batista pflegt Teyssen einen hemdsärmeligen, nach außen hin familiären Stil. Des Nachts, nach langen Gesprächen, zieht er mit ihm durch dessen Restaurants in São Paulo oder New York.
Ausriß. “Weg mit Eike”. Proteste gegen Eike Batista während der aktuellen Protestwelle in Brasilien. Batista wird von Präsidentin Dilma Rousseff hoch gelobt, als “Beispiel, Hoffnung” der Nation.
Deutsches Leitmedium Bildzeitung über Eike Batista 2011 – viele andere deutsche Medien berichteten gleich bis ähnlich – Lob-und Hudel-Texte indessen jetzt oft nicht mehr anklickbar:
EIKE FUHRKEN BATISTA (54)Dieser Deutsch-Brasilianer will der reichste Mann der Welt werden
01.10.2011 – 18:29 Uhr
Von Christoph Küppers
Die Welt in Rezessions-Angst. Doch einen juckt das gar nicht – Eike Fuhrken Batista (54). Der Deutsch-Brasilianer hat nur ein Ziel: Er will reichster Mann der Welt werden.
BILD.de erzählt seine ungewöhnliche Geschichte!
Schon jetzt ist der Sohn eines Brasilianers und einer Deutschen der reichste Mann Brasiliens – weltweit gesehen, rangiert er auf Platz 8 – immerhin.
Sein Vermögen: 30 Milliarden Dollar. 2015 will er den Mexikaner und Mobilfunk-Tycoon Carlos Slim überholen.
Mit einem Werdegang wie seinem scheint das Problemlos möglich zu sein.
Batista wird 1956 im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais geboren, ist der Sohn von Eliezer Batista, dem Präsidenten der staatlichen Minengiganten Valo d Rio Doce und der Hamburgerin Jutta Fuhrken.
Er selbst beschreibt diese Mischung gerne als „absolut explosiv“, schwärmt von den deutschen Tugenden, die er von seiner Mutter mitbekommen habe: Disziplin und Sinn für präzise Arbeit.
Beides beherzigt er schon früh, scheffelt schnell seine ersten Millionen.
Eigentlich wollte Batista Metalltechnik in Aachen studieren, warf aber nach zweieinhalb Jahren hin und kehrte nach Brasilien zurück.
Aber nicht planlos: Anfang der 80er-Jahre erfuhr er vom Goldrausch im Amazonasgebiet, fungierte fortan als Zwischenhändler.
Er kaufte Goldschürfern ihre Funde ab und verhökerte Gold und Diamanten nach Europa weiter.
Daraus entstand ein erstes stattliches Eigenkapital: sechs Millionen Dollar. Mit 23 Jahren eine gute Basis, um richtig loszulegen.
Fortan zerlegte der deutsche Brasilianer Bagger in Einzelteile, ließ sie in den Amazonas transportieren und nach mehr Gold graben.
Das Geschäft florierte. Und das Vermögen stieg!
1983 gründete der Multimillionär seine Holding EBX. Die ersten beiden Buchstaben sind seine Initialen, das X soll die Multiplikation von Reichtum symbolisieren.
Doch zunächst nahm die Öffentlichkeit den neuen Milliardär nicht wirklich wahr.
Erst als er das Model Luma de Oliveira heiratete, änderte sich das. Sie wurden zum Traumpaar, haben zwei gemeinsame Kinder, sind aber mittlerweile getrennt.
Sein Konzern hat derzeit einen geschätzten Wert von etwa 45 Milliarden Dollar und beschäftigt 13 000 Mitarbeiter.
Zur EBX gehören fünf Unternehmen, die für einzelne Wirtschaftszweige verantwortlich sind: Bergbau, Energie, Erdöl und Gas, Logistik und Offshore-Industrie. Sie alle eint ein Ziel: Die Zukunft verbessern!
Dabei möchte Batista vor allem von der Fußball-WM (2014) und den Olympischen Spielen (2016) in Brasilien profitieren, plant, 20 Milliarden Dollar in die Modernisierung Rio de Janeiros zu investieren.
Zu den Projekten gehört der Bau eines Superhafens, dem größten Amerikas, inklusive Hafencity, Mole für die Verladung von Eisenerz, Stahlwerk, zwei Thermo-Kraftwerken und Autofabrik. 250 000 Menschen sollen auf dem Gelände arbeiten.
Batista möchte helfen, kann auch abgeben und teilen.
Er erklärt gutmütig: „Ich habe im Leben gelernt, dass etwas zu geben, mich zufriedener macht, als etwas zu bekommen.“
Reichster Mann auf der Welt möchte er trotzdem werden…
Kuriose Lob-und Hudel-Texte über Eike Batista in neuen deutschen Büchern – längst voller Falschdaten: In den Publikationen großer deutscher Verlage ist von Batistas Tiefwasserhafen bei Rio de Janeiro die Rede – inzwischen falsch, Batista verkaufte seine Mehrheit an dem Hafenprojekt. Ein Nobelhotel in Rio gehört Batista, heißt es – indessen längst verkauft.
Wer sich mit deutschen Wirtschaftstexten über Batista befaßt, in denen dieser mit zahlreichen Superlativen belegt wird, versteht besser, wie inzwischen auch der deutsche Wirtschaftsmainstream immer mehr gesteuert wird, frühere journalistische Grundsätze und Prinzipien über Bord warf.
“Mit wahnsinnigen Zahlen in allen Wirtschaftszweigen ist es bald eines der wichtigsten Länder der Welt.”
Illustrierte “Focus”: ”Ein Deutschbrasilianer ist der Raketenmann unter den Milliardären. Der kometenhafte Aufstieg. Das Imperium”
“Die Wirtschaft blüht, und im Land herrscht Vollbeschäftigung.” Frankfurter Allgemeine Zeitung, Juni 2013
Brasilien-Daten: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Berichterstattungsvorschriften: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/05/19/fusball-wm-2014-und-strenge-berichterstattungsvorschriften-deutscher-medien-selbst-in-kommentaren-halt-sich-der-deutsche-mainstream-bisher-offenbar-strikt-an-das-vorschriftendiktat/
Mülltrenner in Franziskanerprojekt.
Regierungsunabhängige Landesexperten führen die Zunahme der extremen Armut auf die wachsende Arbeitslosigkeit sowie die hohe Teuerung zurück. U.a. im Zuge des Deindustrialisierungskurses der Rousseff-Regierung waren allein im wirtschaftlich führenden Teilstaat Sao Paulo seit 2013 zehntausende von Industriearbeitern entlassen worden.
Gemäß den Experten bekamen die unteren Schichten Rezession und Wirtschaftsstagnation seit langem stark zu spüren. So sei die Arbeitslosenrate und den ärmsten Teilen der Bevölkerung von 25,5 % im Jahre 2012 auf 30,4 % im Jahre 2013 gestiegen. 43,8 % der beschäftigten Brasilianer sind, wie es hieß, in einem informellen Arbeitsverhältnis tätig, also ohne Arbeitsvertrag, festes Einkommen, keinerlei soziale und sonstige Absicherung. Unter den Menschen in extremer Armut sei informelle Arbeit die Regel, liege bei 96 %. Unter den Verelendeten, die arbeiten, sei das Einkommen seit 2013 von 129,7 auf 123,9 Real gesunken, deren Pro-Kopf-Haushaltseinkommen lag 2013 bei 58,5 Real(umgerechnet etwa 19 Euro). Die Zahl der Verelendeten sei besonders im Großraum von Sao Paulo gestiegen. In Brasilien gebe es zudem mehr Menschen ohne jegliches Einkommen – die für ihre Arbeitsleistung lediglich mit Wohnrecht, Nahrungsmitteln, Kleidungsstücken, Transport und Medikamenten abgegolten würden.
Ab 670 Euro Familieneinkommen schon Mittelschicht in Brasilien(!) – deutscher Mainstream nennt gewöhnlich bizarr-groteske Bemessungsgrenzen nicht: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/22/boomland-brasilien-immer-mehr-sozialwissenschaftler-machen-sich-uber-den-angeblichen-aufstieg-von-zig-millionen-brasilianern-in-die-mittelschicht-lustig-bisher-war-man-laut-offizieller-bemessung/
Vor dem Hintergrund der Wirtschafts-und Verelendungsdaten hatte u.a. der deutsche Mainstream seit Jahren von “boomender ” Wirtschaft Brasiliens und Kaufrausch-Zuständen berichtet.
Joachim Gauck in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/
Hintergrund:
tags: brasilien-massentlassungen-obdachlosigkeit 2013
Obdachlose Frau vor der Kathedrale von Sao Paulo, April 2013. ”Brasilien verabschiedet sich von der Armut” – Die Welt: http://www.welt.de/wirtschaft/article112414503/Brasilien-verabschiedet-sich-von-der-Armut.html
Wahlresultate 2014: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/10/06/brasilien-prasidentschaftswahlen-2014-dilma-rousseff-44-aecio-neves-30-marina-silva-22erste-hochrechnung/
Wie grün ist Sao Paulo? http://www.hart-brasilientexte.de/2012/05/20/rio20-brasiliens-megacity-sao-paulo-hat-offiziell-26-quadratmeter-grunflache-pro-einwohner-berlin-mitte-21-quadratmeter-munchen-338-quadratmeter/
http://www.die-andere-bibliothek.de/Originalausgaben/Fernstenliebe::180.html
“Auf dem Weg zur Weltmacht: Brasiliens Rolle in der neuen globalen Ordnung.” Steinmeier mit Dollar-Millionär Lula, was alles fehlte.
Frank-Walter Steinmeier(SPD) und Lula in Berlin, Ausriß. Heikle Menschenrechtsfragen offenbar bewußt ausgeklammert – darunter Lulas traditionell sehr gute Beziehungen zu Rechtsextremen. Das Buch über Lulas Informantentätigkeit für die Diktatur-Geheimpolizei Dops war noch nicht auf dem Markt.
Das Mensalao-Demokratie-Projekt unter Lula-Rousseff: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/15/brasilien-das-mensalao-demokratieprojekt-unter-lula-rousseff-landesmedien-erinnern-an-ueble-fuehrungspraktiken-in-arbeiterpartei-und-gewerkschaft-aus-den-90er-jahren/
Lula-Einkommen:
Angela Merkel in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/16/deutsche-bundeskanzlerin-angela-merkel-reist-zur-wm-2014-nach-brasilien-trotz-gravierender-menschenrechtslage-bei-treffen-mit-staatschefin-dilma-rousseff-in-brasilia-waren-schwere-menschenrechtsve/
Willy Brandt in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/08/brasiliens-folterdiktator-marschall-artur-costa-e-silva-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-nukleare-zusammenarbeit-vorschlug-die-in-ein-geheimes-militarisches-atomprogramm-mit-atomtestgela/
tags: brasiliens wirtschaftslage, flaute in brasilien
http://www.presseportal.de/pm/66684/2151386/maarten-jan-bakkum-kolumne-flaute-in-brasilien
“Letztes Jahr geriet der Wachstumskurs jedoch ins Stocken; die Zuwachsrate liegt derzeit bei lediglich 3 Prozent. Auch die Aktienkurse hinken den übrigen Schwellenländermärkten seit nunmehr zwei Jahren hinterher. Ohne neue Reformen scheint der Schwung der brasilianischen Wirtschaft jetzt erschöpft zu sein. Selbst die anhaltend niedrigen Zinsen in den USA und Europa sowie die weiterhin starke Rohstoffnachfrage Chinas reichen nicht zur Belebung der lahmenden Wirtschaft am Zuckerhut.”
Die Bakkum-Analyse zum Ende des Jahres entspricht den Analysen der unabhängigen brasilianischen Wirtschaftsexperten vom Anfang des Jahres.
In Deutschland war von einem Boom an der Börse für 2011 in Brasilien die Rede, während im Tropenland selbst auch die deutlichen Börsenverluste der großen Inlandsbanken herausgestellt wurden.
“In der Welt des Wachstums”:
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt._.89a81242-508c-48ad-a7cd-bb295eba34b3.html
Brasiliens Qualitätsmedien weisen auf eine um 0,32 Prozent geschrumpfte Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2011 und betonen daß sich Brasilien im “Klima der Rezession” befindet. Just im dritten Quartal, angesichts starker Börsenverluste, hieß es in Deutschland, Boom und Aufschwung sei in Brasilien allerorten deutlich sichtbar, das Land prosperiere. Dies weist wie im sozialen Bereich sowie bei den Menschenrechten auf sehr unterschiedliche Bewertungskriterien in Ländern wie Deutschland und in Brasilien.Brasiliens Wirtschaftsmedien betonten zudem, die Industrie werde seit 2010 wegen der wachstumshemmenden Hochzinspolitik geschädigt, die den Kurs der Landeswährung Real künstlich in die trieb. Die Industrien von Sao Paulo und Minas Gerais befänden sich längst in Rezession:”Esta um massacre nas industrias grafica, de papel, calcados, couro, madeira e vestuario, nas quais o numero de empregos diminuiu. Nas industrias textil, quimica, de borracha e plasticos, há estagnacao.”(Folha de Sao Paulo) Gemäß Kriterien in Deutschland bedeutet die Analyse der brasilianischen Qualitätszeitung just das Gegenteil, also u.a. Boom, Prosperität in Lateinamerikas wichtigstem Wirtschaftszentrum Sao Paulo.
Aus Ländern wie Deutschland bekommt Brasilien wegen seiner Wirtschaftskennziffern und der Hochinflation sehr gute Noten, ist angesichts der schwachen, immer wieder nach unten korrigierten Wachstumsprognosen für 2011 häufig von Wirtschaftsboom die Rede.
Während in Brasilien von den Wirtschaftsexperten und Unternehmern intensiv über die Deindustrialisierung debattiert wird, sieht man in Deutschland eine “intensive Industrialisierung”, eine Stärkung der Industrie.
Wie die Zeitschrift unter Berufung auf eine Studie von Osvaldo Coggiola schreibt, fiel der Anteil der brasilianischen Industrie am Bruttosozialprodukt zwischen 1985 und 2008 von 33 auf 16 Prozent. Zwischen 2004 und 2010 ging der Industrieanteil am brasilianischen Export von 19,4 auf 15,8 Prozent zurück. Rund 60 Prozent der Unternehmen in Brasilien, heißt es, gehören Ausländern.
Boom, Aufschwung, Prosperität allerorten – gemäß vorherrschenden Deutungen in Deutschland.
Brasiliens Kommentator Arnaldo Jabor zur Kompetenz von Staatschefin Dilma Rousseff:
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/07/arnaldo-jabor-brasiliens-bekanntester-medienkommentator-uber-lula-und-dilma-rousseff-dilma-hat-keinerlei-kompetenz-lula-wolle-eine-frau-aus-machismus-grundePolitisch unbequeme Details über das Leben in den brasilianischen Slums:
Soziale Lage in der siebtgrößten Wirtschaftsnation – warum Brasilia soviel Lob erhält:
Adveniat in Brasilien:
Folter als Fortschrittskriterium – neoliberaler Wertewandel:
Tags: Brasilien – Produktivität 2012
Laut Angaben von “Exame” stagniert Brasiliens Produktivität seit drei Jahrzehnten. In den Jahren nach 2000 stieg die Produktivität jährlich nur um 0,9 Prozent – was nicht ausreichte, die vorangegangene Produktivitätsverringerung auszugleichen. Die USA investieren sechsmal mehr als Brasilien, das Pro-Kopf-Einkommen in den Vereinigten Staaten ist fünfmal höher als in Brasilien. Brasilianer arbeiten mehr Stunden als die Bevölkerung in den meisten hochentwickelten Staaten, beispielsweise in Deutschland. Mit weniger Arbeitsstunden ist der deutsche Arbeiter viermal produktiver als der brasilianische, laut Exame. Brasiliens Produktivität ist die gleiche wie in den siebziger Jahren, was gravierende Auswirkungen auf das Land und dessen Unternehmen hat.
Zu den Gründen der niedrigen Produktivität zählt Exame das niedrige Bildungsniveau. Brasilien haben im Durchschnitt nur 7,5 Schuljahre aufzuweisen, die Nordamerikaner dagegen zwölf. Nur 35 Prozent der Schüler in den brasilianischen Mittelschulen sind tatsächlich alphabetisiert – sind also u.a. fähig, eine Gebrauchsanweisung komplett zu verstehen. Der Software-Hersteller Totvs in Sao Paulo mit 5600 Angestellten mußte in Mountain View im US-Silicone Valley eine Filiale mit 12 Angestellten eröffnen, um dort komplett die Totvs-Softwares zu entwickeln. Der Totvs-Chef Cosentini:”Es gibt in Brasilien schlichtweg keine Leute, die das machen könnten.” Ein brasilianischer Angestellter hat eine Anlernzeit von bis zu 120 Tagen – bei einem Beschäftigten in den USA reichen 30 Tage. “Der Nordamerikaner kommt schon zuverlässig und bereit ins Unternehmen”, laut Cosentini. “Brasilien ist mangelhaft und schwach bei allen für die Produktivität wichtigen Faktoren, wie Innovation, Bildung und Infrastruktur”, laut Gustavo Franco, Ex-Chef der Zentralbank. In Norwegen, so ein weiteres von Exame genanntes Beispiel, leisten drei Personen in einem Verkaufsunternehmen die gleiche Arbeit, für die in Brasilien 18 Leute nötig sind. In Brasiliens Landwirtschaft haben lediglich etwa 20 Prozent der Produzenten eine mittlere oder hohe Produktivität.
Anteil am Welthandel nur ein einziges Prozent:
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/18/brasilien-anteil-am-welthandel-lediglich-ein-einziges-prozent-laut-neuer-landesstudie-billigprodukte-wie-commodities-sind-wieder-hauptexportguter/
“Die Welt”: http://www.welt.de/dieweltbewegen/article13665169/Brasilien-ist-die-Wirtschaftsmacht-der-Zukunft.html
« Brasilien – Gewaltkultur und Kosten: Bereits 5,4 % des Bruttosozialprodukts, laut neuer Studie. Viel Lob mitteleuropäischer Politiker für brasilianisches Gesellschaftsmodell. – Brasilien, Crack, Padre Renato Chieira, Rio de Janeiro, neues Buch 2014. »
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