Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Manipulationsmethoden heute – Ukraine, Nahost, Lateinamerika – „Die Leser werden tausendfach getäuscht“. Studie von Netzwerk-Recherche.

http://bisher.netzwerkrecherche.de/files/nr-dossier-02.pdf

http://sprache-und-meinung.de/index.php?article_id=731

“Auslandsjournalismus in der Krise”. “Stärkere Orientierung am Mainstream”. Netzwerk Recherche. (Welche Knackpunkte fehlen – Rolle von Geheimdiensten(Presse-Sonderverbindungen), Regierungsvorschriften, Zensur, Berichterstattungsvorschriften, Staats-und Parteifunktionären…)

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http://www.netzwerkrecherche.de/presse/index.php?pageid=290

“Wiesbaden. Die Auslandsberichterstattung in Deutschland weist erhebliche Defizite auf. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Kommunikationswissenschaftlers Lutz Mükke, die in der Publikationsreihe „nr-Dossier“ erscheint. An etlichen Beispielen aus der Medienpraxis werden die Mängel aufgezeigt – an der Steuerung der Kriegsberichterstattung durch PR-Profis, am Umgang von Nachrichtenagenturen mit Ortsmarken oder am „virtuellen Journalismus“ im Hörfunk. In dem Dossier kommen auf rund 25 Seiten zahlreiche Korrespondenten, Reporter sowie Auslandsressortleiter deutscher Leitmedien zu Wort.

Das Dossier skizziert die rasanten Veränderungstendenzen im Auslandsjournalismus: Neue geopolitische Konstellationen führen demnach zur Hinwendung zu neuen Mega-Themen wie Globalisierung oder Terrorismus. Technische Innovationen sorgen zudem für eine sagenhafte Beschleunigung von Produktionsprozessen und zu einer stärkeren Orientierung am Mainstream, die den Qualitätsjournalismus aus der Bahn zu werfen drohen. “

Ukraine – Manipulationsmethoden: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/05/05/ukraine-2014-die-manipulations-und-propagandamethoden-deutscher-medien-und-westlicher-politiker-deutsche-medienkonsumenten-weisen-auf-gangige-methoden-der-letzten-monate/

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Neue Studie über das deutsche Medienbild des WM-Gastgebers:Pressemitteilung Nr.: 61/2014 – 26.05.2014

Das deutsche Medienbild von Brasilien

Kurz vor Beginn der Fußballweltmeisterschaft 2014 hat die Universität Erfurt eine aktuelle Studie über die deutsche Auslandsberichterstattung über Brasilien veröffentlicht. Die Untersuchung wurde von Regina Cazzamatta verfasst und von Prof. Dr. Kai Hafez betreut. Die Autorin hat dafür 431 Artikel der überregionalen deutschen Presse – Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, die tageszeitung, Die Welt, Der Spiegel, Die Zeit, Stern und Focus – aus den Jahren 2010 bis 2012 untersucht und deren Inhalt qualitativ wie quantitativen analysiert.

Dass Brasilien einen annähernd ausgeglichenen Staatshaushalt, niedrige Schulden, fast Vollbeschäftigung aufweist und dabei ist, Frankreich und Großbritannien zu überholen und unter die fünf führend Wirtschafsmächte der Welt vorzustoßen, zieht sich wie ein Mantra durch die deutsche Presse: Das erfolgreiche wirtschaftliche Wachstum Brasiliens sowie dessen Schattenseiten, die Umweltzerstörung, hat die deutsche Presse in den jüngeren Jahren also zur Kenntnis genommen. Allerdings sind Entwicklungen, die nicht relevant für die deutsche Politik und Wirtschaft sind, wie die soziale Ungleichheit, auch weitaus weniger beachtet. Die deutsche Öffentlichkeit war deshalb auch völlig überrascht von den jüngsten heftigen brasilianischen Protesten im Zusammenhang mit der Fußballweltmeisterschaft, deren Kraft und Gewalt viele in Deutschland nach wie vor erschreckt.

Die deutsche Brasilienberichterstattung hat den deutschen Konsumenten offenbar nicht umfassend genug über die Lage in Brasilien informiert. Ein Hauptergebnis der Untersuchung ist, dass der Bereich der Innenpolitik nur 15,6% der gesamten Berichterstattung über Brasilien entspricht, was im Vergleich zu anderen Regionen der Welt untypisch ist. Themen aus den Bereichen Umwelt (15,9%) und Wirtschaft (18,5%) haben die politische Berichterstattung über Brasilien verdrängt. Deutschen Bürgern fehlen auf diese Weise oft wichtige und kritische politische Hintergründe.

Während das Brasilienimage im Bereich Umwelt unter heftiger Kritik leidet, ist der Ton in den Bereichen Politik und Wirtschaft ein ganz anderer: Der wirtschaftliche Erfolg Brasiliens wird in den Bereichen Ökonomie und Finanzen, Innen- und Außenpolitik überwiegend gelobt, aber im Sachgebiet Umwelt ist das dargestellte Wachstum für die Umweltschäden und Rücksichtslosigkeit verantwortlich. Die überwiegende kritische Haltung gegenüber dem Umgang Brasiliens mit der Umwelt fehlt oft im Bereich der Politik.

Während deutsche Medien bis vor kurzem noch den Aufstieg des brasilianischen Bürgertums feierten, verglich der brasilianische Wissenschaftler, Marcio Pochmann, der Präsident des brasilianischen Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IPEA), das Land mit einer feudalen Gesellschaft, vor allem wegen grassierenden sozialen Ungleichheit. Die  Tatsache, dass Brasilien auch unter der Regierung Lula, einer linksorientierten Regierung, keine Agrarreform, Steuerreform oder Sozialreform durchführte und dass in der Regel die Reichen des Landes und das Finanzkapital von der Finanzpolitik der Regierung profitiert haben, spielte laut der nun vorliegenden Studie für deutsche Medien kaum keine Rolle.

Regina Cazzamatta resümiert: „Da Medien die Weltvorstellungen der Rezipienten mitbestimmen und großen Einfluss auf internationale Beziehung haben, ist es notwendig, über das journalistische Brasilienbild gerade im Kontext der Fußballweltmeisterschaft intensiv nachzudenken.

Regina Cazzamatta
Brasilien-Berichterstattung in der deutschen Presse
Wiss. Buchreihe: Internationale und interkulturelle Kommunikation,
Hrsg. von Kai Hafez und Carola Richter
Berlin: Frank & Timme, 2014
ISBN: 978-3-7329-0069-5
254 Seiten
39,80 EUR

Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 12. November 2014 um 12:39 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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