Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz
„Franziskus kondoliert zum Tod Fidel Castros“. Radio Vatikan. „Er bete für die ewige Ruhe des Verstorbenen.“ Ausgerechnet SPD-Schröder als deutscher Vertreter zur Castro-Trauerfeier? Sicher ein schlechter Witz – angesichts des Verhältnisses der SPD(siehe Willy Brandt, Helmut Schmidt etc.) zu Lateinamerika…
„Franziskus kondoliert zum Tod Fidel Castros“. Radio Vatikan, Nov. 2016.
26/11/2016 14:40
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Papst Franziskus betet für den verstorbenen früheren Staatschef Kubas, Fidel Castro. In einem Telegramm an Raul Castro, Fidels Bruder und Nachfolger, brachte der Papst sein Mitgefühl zum Ausdruck und kondolierte „der Familie, der Regierung und dem Volk dieser geliebten Nation“. Er bete für die ewige Ruhe des Verstorbenen. Franziskus war Fidel Castro noch im September letzten Jahres in Havanna begegnet. Der 90-jährige Revolutionsführer, der drei Päpste getroffen hatte, verschied Freitagabend in der kubanischen Hauptstadt. Fidel Castro hatte als Schüler ein Jesuitenkolleg absolviert und später, obgleich Atheist und Sozialist, im Gegensatz zu den sozialistischen Führern des Ostblocks nie vollständig mit der katholischen Kirche gebrochen. Ausriß Radio Vatikan. Fidel – Grabmal in Santiago de Cuba.
Der wichtigste katholische Befreiungstheologe Frei Betto 2015 in Brasilien, dem größten katholischen Land der Erde: “Ich habe Fidel Castro dieses Jahr zweimal zu Gesprächen getroffen, sein Körper ist schwächer geworden, doch sein Kopf funktioniert weiter optimal. Das Ziel der USA ist weiterhin, Kuba zu bevormunden, wer weiß, sogar zu annektieren, in einen Satelliten der USA zu verwandeln. Ich hoffe, das Schicksal Kubas wird nicht das von Honduras, Guatemala, Mexiko sein. Es wäre triste, in Kuba das zu sehen, was es in den anderen Ländern gibt: Drogenmafia, Crack-Regionen, Familien unter Brücken lebend, gesellschaftlicher Ausschluß. Die Kubaner sind arm, haben aber die menschlichen Grundrechte garantiert: Ernährung, Gesundheit, Bildung. Kein anderes Land in Nord-und Südamerika respektiert die Menschenrechte so wie Kuba. Wer in der Menschheitsgeschichte die Menschenrechte am meisten verletzt, sind die USA. Kubas Kardinal Ortega erklärte jetzt: Es gibt heute keinen einzigen politischen Gefangenen auf Kuba. Der kubanische Sozialismus ist den Prinzipien des Evangeliums näher als der Kapitalismus der USA.”
Deutsche Medienfunktionäre derzeit auf Kuba in mißlicher Lage – wegen der Zensurvorschriften darf über die komplexe Realität des Nationalstaates nicht berichtet werden – prägnante Vergleiche zwischen Sozialindikatoren von Kuba und beispielsweise Deutschland sind streng verboten: Allein die öffentliche Sicherheit ist in Kuba um ein Vielfaches höher als in Deutschland, natürlich gibt es auch keine Zwangs-Islamisierung, keine Islamisierungsparteien, keinen massenhaften Import von Kriminellen, Terroristen. Kubas Polizei agiert präventiv – Deutschlands Polizei darf, von Ausnahmen abgesehen, bestenfalls erst eingreifen, nachdem gewöhnlich beinahe jedermann bekannte potentielle Täter ihre Verbrechen, Straftaten verübten. Bestes Beispiel ist die von den zuständigen Autoritäten stark geförderte Einbruchskriminalität, oder die Sexmob-Kriminalität nach dem Muster von Köln. Welche Absichten zuständige deutsche Autoritäten mit einer derartigen Politik verfolgen, ist leicht zu durchschauen – als Vorbild dienen jene Staaten, aus denen Gewalt-Gesellschaftsmodelle importiert werden.
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„Tagtäglich müssen die Kubaner Ewigkeiten warten, um Grundnahrungsmittel zu erhalten.“ BILD am 30.11. 2016. Gibt es noch ein anderes Kuba? Auf das Kuba von Fidel Castro trifft die BILD-Wertung nicht zu.
ARD-Tagesthemen am 4.12. 2016 extrem unzutreffend über die Castro-Trauerkarawane:“Der Trauerzug kam einer Heiligenprozession gleich.“ TT über die Kubaner und Fidel Castro:“…den sie bis heute anbeten wie einen Gott.“
Ausriß BILD.
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SPD-Schröder als Vertreter Deutschlands zur Castro-Trauerfeier – sicher ein schlechter Witz.
(Doch kein schlechter Witz – SPD-Schröder war allen Ernstes bei der Trauerfeier auf Havannas Revolutionsplatz präsent: „Im Hintergrund sitzt der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, der Deutschland bei der Veranstaltung vertrat.“ FAZ, 30.11.2016. –http://www.n-tv.de/politik/Schroeder-nimmt-an-Trauerfeier-teil-article19203686.html
Fidel Castro
Schröder vertritt Deutschland bei Trauerfeier
Weder Joachim Gauck noch Angela Merkel nehmen an der Trauerfeier für den kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro teil. Stattdessen schickt die Bundesregierung Altkanzler Gerhard Schröder nach Kuba. DER SPIEGEL)
Schröder und das Völkerrecht:
FAZ: Er selbst habe als Kanzler beim Jugoslawienkonflikt ebenfalls gegen das Völkerrecht verstoßen. „Da haben wir unsere Flugzeuge (…) nach Serbien geschickt und die haben zusammen mit der Nato einen souveränen Staat gebombt – ohne dass es einen Sicherheitsratsbeschluss gegeben hätte.“
Das kann man durchaus einen historischen Moment nennen. Zum ersten Mal hat ein deutscher Politiker zugegeben, dass Deutschland im Jugoslawienkrieg gegen das Völkerrecht verstoßen hat. Und dann sogar noch der verantwortliche (zusammen mit Joschka Fischer). Puh!
3sat im Enzensberger-Stil über Kuba:”Die Auslandsüberweisungen bewahren die Wirtschaft vor dem Kollaps.”(Dez. 2016) Passend zu Kuba als Film-Hintergrundmusik viel Samba-Bossa Nova Brasiliens. “In Havanna scheint die Zeit stehengeblieben zu sein.” Allen Ernstes reichlich Stadtansichten aus der Zeit vor dem Start der Altstadtrestaurierung…
3sat über die Zuckerrohrarbeiter Kubas:”Ein guter Arbeiter verdient gerade 100 Mark im Monat.” (Uraltes, veraltetes Material – siehe noch sehr niedrige Stadt-Vegetation in Trinidad oder in Vinales – inzwischen hochgewachsen…) Laut 3sat-Film befindet sich in Santiago de Cuba die größte Textilmanufaktur Lateinamerikas. Wer hätte das gedacht – einfach mal nachprüfen…Vinales wird gar als “verschlafen” eingestuft…
Ausriß 3sat – wie der deutsche TV-Sender 2016 Havannas Altstadt mit völlig veraltetem Filmmaterial aus der Zeit vor der Restaurierung vorstellt…(“”In Havanna scheint die Zeit stehengeblieben zu sein.”)
…und wie diese Gebäude tatsächlich seit Jahren, nach der Restaurierung, aussehen. (Foto von 2016) Andere deutsche Sender gehen mit Kuba-Realität gleich bis ähnlich um.
“Am 11. Oktober 2002, kurz nach Mittag, gab der US-Senat dem damaligen Präsidenten George W. Bush freie Hand für einen Angriff auf den Irak. Mit 77 zu 23 Stimmen billigte die Parlamentskammer die entsprechende Kriegsresolution.
Unter den Senatoren, die mit “Yea” stimmten, waren: Joe Biden, Hillary Clinton, John Kerry und Chuck Hagel – mithin fast die ganze außen- und sicherheitspolitische Mannschaft des jetzigen Präsidenten Barack Obama. Biden ist heute Vizepräsident, Clinton war Obamas erste Außenministerin, Kerry hat dieses Amt derzeit inne, Hagel ist Verteidigungsminister.”
Auf dem UNO-Index für menschliche Entwicklung (2014) liegt Kuba auf Platz 67 in der Staatengruppe mit hoher menschlicher Entwicklung – vor Ländern wie der Türkei, Mexiko, Brasilien, der Ukraine und China.
USA, “Demokratie”, Folterstaat – und Fidel Castro: “Castro-Assassination-Attempts”. RT 2016:
Der Vietnamkrieg – unter Fidel Castro wurde Nordvietnam von Kuba unterstützt, entsprechend bestgehaßt war Castro im gesamten NATO-Bereich, darunter Westdeutschland:
“Der Vietnamkrieg war illegal” Süddeutsche Zeitung 2011.
“Der illegale Krieg. Die Pentagon Papers werden erstmals vollständig freigegeben. An diesem Montag wird ein bislang streng gehütetes Staatsgeheimnis preisgegeben: Der Vietnamkrieg war illegal. Er wurde unter falschen Voraussetzungen begonnen, mit Lügen fortgesetzt,und zu gewinnen, auch das wird jetzt offiziell bekanntgemacht, war er auch nicht.”
“The Vietnam War claimed the lives of two million civilians, not to mention totally destroyed the country and polluted the environment,” the diplomat said. “On the pretext of providing security to Americans who simply happened to be in conflict zones, the US invaded Lebanon in 1958 and the Dominican Republic in 1965, attacked tiny Grenada in 1983, bombed Libya in 1986, and occupied Panama three years later.” RT
“Man schätzt die Zahl der vietnamesischen Kriegsopfer auf mindestens zwei bis zu über fünf Millionen, darunter über 1,3 Millionen Soldaten. Zudem fielen 58.220 US-Soldaten und 5.264 Soldaten ihrer Verbündeten. Mehrere Millionen Vietnamesen wurden verstümmelt und dem hochgiftigen EntlaubungsmittelAgent Orange ausgesetzt.” Fidel Castro mußte angesichts dieser Massenvernichtung von Zivilisten durch die US-Regierung davon ausgehen, daß die Washingtoner Hemmschwelle, mit der kubanischen Bevölkerung ebenso umzugehen, sehr gering ist.
Angesichts dieser Aktivitätenliste von Fidel Castro fallen die Nachrufe der deutschen Staatsmedien, des straff gesteuerten deutschen Mainstreams entsprechend aus.
Was Kubas Führung über die Wertvorstellungen deutscher Autoritäten weiß – Beispiel verbreitete Nazi-Ideologie: “Es galt, die Gefahr, die lauernde Gefahr abzuwenden und ein für allemal die Bedrohung aus dem Osten zu zertrümmern.” Publikation von 2016 unter der Merkel-Gabriel-Regierung, selbst in den deutschen Supermärkten vertrieben, über den Aggressionskrieg der deutschen Machteliten gegen die Sowjetunion.
“634 ways to kill Fidel Castro”.(Fabian Escalante) “The secret war”.
Kuba und die “Amerikanisierung”:
Raúl empfing den russischen Vizepräsidenten Dimitri Rogozin
Während der herzlichen Begegnung ratifizierten beide Würdenträger den hervorragenden Stand der zwischen ihren Ländern bestehenden Beziehungen
Armeegeneral Raúl Castro Ruz, Präsident des Staats- und des Ministerrates, empfing am Donnerstag Dimitri O. Rogozin, Vizepräsident der Regierung der Russischen Föderation, der an der Spitze der Delegation steht, die sein Land auf der 14. Sitzung der gemeinsamen Regierungskommission für die wirtschaftlich-kommerzielle und wissenschaftlich-technische Kooperation Kuba-Russland vertritt.
Während der herzlichen Begegnung ratifizierten beide Würdenträger den hervorragenden Stand der zwischen ihren Ländern bestehenden Beziehungen und es wurde der Wille bekräftigt, die russische Beteiligung an den mittel- und langfristigen Plänen der wirtschaftlichen Entwicklung Kubas zu konsolidieren.
Der verehrte Gast war in Begleitung von Mikhail L. Kamynin, Botschafter in Kuba; Aleksandr V. Schetinin, Direktor der Abteilung Lateinamerika des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der Russischen Föderation, und Nikita S. Anísimov, Berater des Vizepräsidenten Rogozin.
Auf kubanischer Seite waren zugegen Miguel Díaz-Canel Bermúdez, Erster Vizepräsident des Staats- und des Ministerrates, Ricardo Cabrisas Ruiz, Vizepräsident des Ministerrates und Minister für Wirtschaft und Planung, sowie Emilio Lozada García, Botschafter Kubas in der Russischen Föderation.
Zweites Theoretisches Seminar der Kommunistischen Parteien Kubas und Chinas in Havanna
Im Sitz des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas wurde am Dienstag das Zweite Theoretische Seminar der Kommunistischen Parteien Kubas und Chinas eröffnet
Im Sitz des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas wurde am Dienstag das Zweite Theoretische Seminar der Kommunistischen Parteien Kubas und Chinas eröffnet.
Der Leiter der kubanischen Delegation zu diesem Treffen, José Ramón Balaguer Cabrera, Mitglied des Sekretariats des Zentralkomitees und Leiter seiner Abteilung für Internationale Beziehungen, hob in seinen Eröffnungsworten die Bedeutung des Konzepts Revolution für die Arbeit der Partei hervor, das unser Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz am 1. Mai des Jahres 2000 aufstellte.
Seinerseits wies Genosse Guo Weimin, Delegationschef der Kommunistischen Partei Chinas und Vizeminister des Informationsbüros des Staatsrates, auf die Wichtigkeit dieser Art theoretischer Treffen für die Parteiarbeit unter den gegenwärtigen Bedingungen hin.
Das Zweite Theoretische Seminar der Kommunistischen Parteien Kubas und Chinas wird zwei Tage lang in dieser Hauptstatt tagen. Das erste Treffen hatte im Jahre 2014 in der Stadt Beijing stattgefunden.
Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 29. November 2016 um 17:00 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.