Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Weihnachten in Brasilien – Hintergrundberichte, Fotos aus vergangenen Jahren, Jahrzehnten. Wenn in Rio, Sao Paulo Hochsommer ist…

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“Die multikulturelle Gesellschaft ist hart, schnell, grausam und wenig solidarisch, sie ist von beträchtlichen sozialen Ungleichgewichten geprägt und kennt Wanderungsgewinner ebenso wie Modernisierungsverlierer; sie hat die Tendenz, in eine Vielfalt von Gruppen und Gemeinschaften auseinanderzustreben und ihren Zusammenhalt sowie die Verbindlichkeit ihrer Werte einzubüßen.” Daniel Cohn-Bendit und Thomas Schmid bereits 1991 in DIE ZEIT. Welche deutschen Islamisierungsparteien die multikulturelle Gesellschaft wollen… **

 

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Weihnachten in Angst – Banditenterror in Brasilien-Slums unterdrückt Freude über Christi Geburt

„Die Slum-Bewohner werden vom Staat im Stich gelassen.“ Bischof Milton Kenan Junior

Kirchliche Friedensdemonstration in Sao Paulo gegen Attentats-und Mordwelle in Brasilien

Nicht wenigen deutschen Christen ist es ein Herzensbedürfnis, gerade in der Weihnachtszeit solidarisch all jener zu gedenken, die in den Konfliktzonen dieser Erde Christi Geburt weder hoffnungsvoll-fröhlich noch entspannt feiern können. Millionen von Menschen in den Elends-und Armenvierteln von Brasilien, dem größten katholischen Land, gehören dazu. „Die schwerbewaffneten Banditenkommandos des organisierten Verbrechens verhängen Ausgangssperren, verüben immer wieder Blutbäder – hier wirken starke, finstere Kräfte gegen die christlichen Werte“, sagt Priester Edson Jorge Feltrin von der Gemeinde des Heiligen Franziskus. „Das bringt auch mich als Geistlichen in eine komplizierte Situation –  denn die Weihnachtsgottesdienste müssen zuende sein, bevor es dunkel geworden ist. Die Menschen meiner Slumregion Brasilandia leben in Angst und Bedrückung, ziehen sich immer mehr in ihre armseligen Behausungen zurück, gehen kaum noch ins Freie. Wie soll da weihnachtliche Stimmung aufkommen?“ Wenn es ums tägliche Überleben gehe, der Leidensdruck von Jahr zu Jahr höher werde, so Padre Feltrin, könnten die Slumbewohner schwerlich eine starke innere Beziehung zum Weihnachtsfest entwickeln. „Da ist nicht viel Raum für Reflexionen, wenn von draußen Schüsse, sogar MG-Salven zu hören sind, Banditen mit Benzin immer wieder Busse in Brand stecken. Kurz vor Weihnachten verkohlen zwei Menschen, die nicht rechtzeitig aus dem Nahverkehrsbus flüchten konnten. Für Feltrin und seine Gemeindemitglieder sind es nicht die ersten Weihnachten dieser Art. „ Auch letztes Jahr gab es bereits diese Gewalt – mußten wir den günstigsten Zeitpunkt für die Christmetten finden, um das Risiko für die Gläubigen so gering wie möglich zu halten.“ Feltrin spricht über das Netz der Solidarität unter seinen Gemeindemitgliedern, für die Kirche wie eine große, gute Familie ist. Wo man sich trifft, sich hilft, unterstützt, offen seine Sorgen und Nöte aussprechen kann. „Über die diese kleine Kirche hier haben meine Gläubigen in beharrlichem Kampf viel erreicht – daß es überhaupt Strom und Wasser gibt, man eine Buslinie hierher legte.“  Und daß katholische Gemeinden aus bessergestellten Vierteln der Megacity Sao Paulo gerade zu Weihnachten Nahrungsspenden, Geschenke besonders an Kinder und Alte von Brasilandia verteilen. „Es gibt hier mehr Verelendete, als man denkt. Elend versteckt sich heute nicht in Holzkaten, sondern diesen simplen, provisorischen Backsteinhütten. Denn Holz ist ja viel teurer als Backstein“.

Padre Feltrin hat auch sehr viele junge engagierte Katholiken an seiner Seite, die schon jetzt die T-Shirts des bevorstehenden Jugendtreffens mit dem Papst –  2013 in Rio de Janeiro –  tragen – auch zur jüngsten, sehr risikoreichen Friendensdemonstration in Brasilandia.

 „Wir alle hier in der Kirchengemeinde des Heiligen Franziskus sind tagtäglich von Gewalt betroffen – Familienangehörige, Freunde und Bekannte werden überfallen, ermordet“, sagt Ana Cristina de Souza, die unweit der kleinen Gemeindekirche in einer Hang-Kate lebt. „Doch die Regierenden kümmern sich nicht um uns.“

Eine Frau neben ihr trägt ein T-Shirt mit dem Foto eines jungen Mannes:

“Das ist mein Enkel Duda – er kam von der Schule, wurde auf offener Straße erschossen. Niemand kennt den Grund, die Polizei hat nichts aufgeklärt. Gott möge uns beschützen.“

Viele auf der Friedensdemonstration erinnern mit solchen T-Shirts an Gewaltopfer der jüngsten Zeit.

 Mehrere tausend Christen ziehen tagsüber durch eine der gefährlichsten Regionen Sao Paulos und wissen um das Lebensrisiko. Denn wie das organisierte Verbrechen, dessen Banditenkommandos hier herrschen, auf den kirchlichen Protest reagiert, kann niemand voraussagen. Entlang der Route wurden in letzter Zeit zahlreiche Morde verübt, steckten Gangster einen Nahverkehrsbus in Brand und ließen ihn eine steile Straße hinabrollen – vier Slumbewohner wurden zu Tode gequetscht.

“Für ein friedliches Zusammenleben – keine Gewalt“, hallen immer wieder Sprechchöre.

 Auffällig, wie wenige Bewohner auf der Straße sind – hinter stabilen Stahlgittern schauen manche eher mißtrauisch auf den Demonstrationszug. Nachts oft Ausgangssperren –  Polizei läßt sich nur selten blicken. 2012 wurden allein in Sao Paulo bereits über 100 Beamte meist hinterrücks bei Anschlägen erschossen. Laut Statistik wird in Brasilien durchschnittlich alle neun Minuten und 48 Sekunden ein Mensch getötet, bei beträchtlicher Dunkelziffer – weit über 50000 Morde sind es im Jahr, mehr als in jedem anderen Land der Erde, weit mehr als in Konfliktgebieten wie Afghanistan.

“Mich haben die Gangster schon  zweimal zusammengeschlagen“, sagt Gemeindepriester Feltrin. „Ich lebe in Angst wie alle Gläubigen – denn wir sind dem organisierten Verbrechen ausgeliefert, das vor allem Jugendliche anlockt, rekrutiert. Ich beerdige hier größtenteils junge Menschen, die umgebracht wurden. Und dann die verdeckte Gewalt: Frauen werden mißhandelt, viele Kinder sogar vergewaltigt. Wir leben in einer Kultur des Todes.“

Feltrins  Bischof Milton Keno Junior, der die Friedensdemonstration führt,  sieht Gewalt als ein gravierendes Problem von ganz Brasilien, zudem gebe es weiterhin Elendsregionen.

“Verbesserungen sind nur langfristig vorstellbar, sofern der Staat an den Slumperipherien stärker präsent ist und eine echte Sozialpolitik praktiziert, zugunsten von Bildung, Arbeitsplätzen, menschenwürdigen Wohnungen.  Man muß das Drogengeschäft und  den illegalen Waffenhandel stoppen. Brasiliens große Plage ist die Korruption – Gelder für soziale Zwecke werden massiv abgezweigt. Unsere Kirchengemeinden in den Slums befinden sich in prekärer Lage – umso dankbarer sind wir für die Hilfe von Adveniat aus Deutschland.“

Wir laufen mit Bischof Milton Keno Junior und Padre Feltrin in der Nachbargemeinde des deutschen Priesters Konrad Körner aus Ampferbach/Bayern auch an einer kleinen, armseligen Straßenbar vorbei. Eine Woche später verhängen die Banditenkommandos wieder eine Ausgangssperre, doch die Besitzer der Straßenbar überschreiten die festgesetzte Zeit. Motorrad-Killer feuern wahllos in die Gäste –  Leichen, stöhnende Verwundete liegen in einer enormen Blutlache.

Konrad Körner: „In Deutschland kann man sich all dies schwerlich  vorstellen – noch dazu in der Weihnachtszeit.“

Weihnachtswünsche aus dem Elend: Überleben, nicht lebendig verbrannt werden, keine Vertreibung aus dem Slum…(2013)

Oben, an der üppig geschmückten Flanier-Avenida Paulista von Lateinamerikas reichster Megacity Sao Paulo zücken Betuchte in Kaufpalästen und Luxusboutiquen ihre Kreditkarten, erfüllen sich nahezu jeden materiellen Wunsch. Mit dem Fahrrad ist man über abschüssige Straßen rasch bei jenen, die nahe der Kloakeflüsse schon froh sind, wenn sie das Weihnachtsfest lebend überstehen. „Gott möge uns vor Feuer bewahren“, sagt Aline Campos in der Favela Heliopolis – eines von über 30 Elendsvierteln, deren eng aneinander geklebteHütten und Katen aus Abfallholz und Pappe 2013 niederbrannten, nur teilweise wieder aufgebaut werden konnten. Auch die Hütte ihrer Schwester zerfiel zu Asche. „Mein größter Wunsch ist, daß ich sie doch noch lebend wiedertreffe, in so vielen Hospitälern habe ich schon nach ihr gefragt.“

Unter der nahen Straßenbrücke nächtigen Dutzende von Obdachlosen, wie fast überall in Sao Paulo, auch direkt an der Kathedrale. Kurz vor Weihnachten sind wieder mehrere von ihnen im Schlaf erschossen worden – „soziale Säuberung“ heißt das zynisch. In der Nordoststadt Caruaru wird einer mit Benzin übergossen, verbrennt  lebendig. In Rio de Janeiro und Belo Horizonte, Spielorten der Fußball-WM, geschah dies ebenfalls.

 

„Der neue Bürgermeister Eduardo Haddad hat auch uns Obdachlosen  Sao Paulos  im Wahlkampf viel versprochen – könnte er uns nicht wenigstens durch seine Polizei vor solchen Sadisten schützen lassen, gerade in der Weihnachtszeit?“, fragt Antonio Soares.

 In der Favela Cachoeirinha zieht der zehnjährige Pedro dos Santos 2012  den künftigen Bürgermeister am Ärmel ins Hüttenlabyrinth, bittet ihn darum, einen schlammigen vermüllten Platz für die Kinder zum Spielen herzurichten. „Das ist der schlechteste, grauenhafteste Ort ganz Sao Paulos“, entfährt Haddad über die Favela. Den Platz kennt man in Deutschland – 2011 feiert dort Adveniat mit den Slumbewohnern einen Gottesdienst, live übertragen vom ZDF. „Wir leben hier ohne Hoffnung in die Politik“, sagt Gemeindepriester Bernardo Daly. „Klar – mein Wunsch wäre, daß sich die Politiker dafür interessieren, wie es dem Volk tatsächlich geht. Doch Bürgermeister Haddad ist vollauf mit Korruptionsskandalen seiner Präfektur beschäftigt – hier bessert sich nichts.“ Größter Wunsch der Slumbewohner, keineswegs nur zu Weihnachten, so Padre Daly, wäre eine sichere, feste Behausung. Denn hier, am stinkenden Abwässerbach, haben sie illegal ihre Katen errichtet, in ständiger Angst, morgen schon, etwa wegen eines Autobahnbaus, von der Präfektur vertrieben zu werden, dann obdachlos auf der Straße zu liegen. „Auch diese Ungewißheit  macht die Leute fertig – wir von der Kirche kämpfen dafür, daß sie Besitztitel bekommen.“ Einigermaßen gesund bleiben – noch so ein Weihnachtswunsch der „Favelados“. Denn bei heftigen Tropengewittern steigt der Abwässerbach rasch über die Ufer, steht die üble Brühe dann in den Hütten, krachen manche zusammen, werden weggespült. „Ratten, Schlangen, Stechfliegen übertragen viele Krankheiten.“

In der nordöstlichen Küstenstadt Fortaleza, mit etwa soviel Einwohnern wie Berlin, beten Arleane und Silvio zu Gott, nicht entdeckt zu werden, Weihnachten sicher zu überstehen. Ihr Bruder Felipe, 17, wird dieses Jahr von 15 Revolverkugeln durchsiebt. Mit 13, 14 ist er noch ein richtig netter Junge, doch Analphabet, fast nie in der Schule, der Staat kommt seiner Kontrollpflicht nicht nach. Felipe wird  von einem Banditenkommando angeworben, macht eine steile Verbrecherkarriere, ist gefürchtet, wird mehrfach von rivalisierenden Gangstersyndikaten verwundet. Nach dem jähen Tod erschießt seine Gang sofort zwei jugendliche Gegner,  Arleane und Silvio flüchten und verstecken sich aus Angst vor üblicher Rache in einem anderen Slum. „Hier werden auch regelmäßig  Jugendliche abgeknallt, die ihre Drogenschulden nicht bezahlten.“

„Wie halten die Menschen das in diesen Slums nur aus“, hört man oft von deutschen Christen, die Brasilien besuchen. Schlecht, bzw. garnicht, möchte man antworten. Ana, 15, hochsensibel und sehr aufgeweckt, sieht in ihrer Favela von Fortaleza mehrere Morde, dreht dieses Jahr regelrecht durch, wird zum Pflegefall, hockt jetzt vor Weihnachten in einem dunklen Verschlag der Kate, von starken Psychopharmaka halb betäubt. „Ana war die Beste in der Klasse, hätte den Absprung aus dem Slum schaffen können“, sagt die kirchliche Sozialarbeiterin Benedita Graziano. „Alle in ihrer Familie sind Voll-oder Halbanalphabeten, verstehen das Mädchen garnicht. Unser sehnlichster Wunsch ist, daß sie wieder gesund wird.“ Gewalt und Verbrechen machen psychisch krank, konstatiert auch die Weltgesundheitsorganisation. Brasilien ist das Land mit den meisten Morden. Über 20 Prozent sind dort laut Expertenstudien körperlich oder geistig behindert, in Ländern wie Deutschland ist es nur etwa ein Prozent.

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Radiomanuskript:

WeihnachtenBahia

 

Weihnachtsoratorium unter Tropenpalmen Bahias? ?– Pfarrer Hans Bönisch machts möglich
? ?Die leichte Atlantikbrise nützt nicht viel? ?– Pfarrer Hans Bönisch,? ?früher Würzburger Domorganist,? ?kommt immer in der Vorweihnachtszeit selbst im offenen Hemd besonders kräftig ins Schwitzen.? ?Denn überall in der barocken Altstadt von Salvador,? ?UNESCO-Kulturdenkmal der Menschheit,? ?herrschen derzeit? ?35? ?Grad schwüle Tropenhitze.? „?Da? ?entsteht natürlich? `?ne ganz andere Weihnachtsstimmung als am Christkindlesmarkt in Nürnberg,? ?mit Glühwein und Lebkuchen.?“? Daß dennoch die ganze nordamerikanisch-europäische Dezemberdekoration,? ?mit überlebensgroßen Weihnachtsmännern,? ?Rentierschlitten,? ?Nikoläusen und Plastiktannen ausgerechnet auch in den afrikanischsten Teilstaat Brasiliens schwappte,? ?in dem über achtzig Prozent Sklavennachfahren sind,? ?findet Bönisch komisch und witzig,? ?wenngleich völlig deplaziert.? ?Er hat das Kunststück fertiggebracht,? ?nun? ?schon seit mehreren Jahren in Salvador das reichhaltigste weihnachtliche Musikprogramm des Tropenlandes auf die Beine zu stellen.? ?Bei pfiffigen deutschen Kulturtouristen hat es sich längst herumgesprochen:? ?Brasiliens erste Hauptstadt ist nicht nur wegen des berühmten Karnevals,? ?der afrobrasilianischen Traditionen eine Reise wert,? ?sondern auch wegen seiner hochkarätigen Barockmusik,? ?die der zähe,? ?energiegeladene deutsche Pfarrer seit? ?1992? ?systematisch wiederbelebt hat.? ?Brasiliens Primas hatte ihn dafür aus? ?Würzburg geholt.? ?In der von Jesuiten erbauten Kathedrale,? ?aber auch den umliegenden Barockkirchen der Kolonialzeit leitet Bönisch die ganze Adventszeit durch täglich Gratis-Konzerte? ?– mit Chören,? ?Solisten,? ?dem großen Orchester,? ?führt Bachs Weihnachtsoratorium und Schuberts-G-Dur-Messe,? ?das Mozart-Requiem auf.?
Mitten in einer gewaltgeprägten Drittweltstadt,? ?die mit Slums übersät ist? ?– aus denen indessen ein Großteil seines Publikums stammt.? „?Die Haute Volee Bahias,? ?Schickimickis,? ?Reiche kommen überhaupt nicht zu meinen Konzerten? ?– denen ist meine Arbeit etwas zu progressiv.?“? Nachwuchsprobleme? ?hat er nicht.? „?Junge Leute,? ?die gerne mitsingen wollen,? ?rennen uns die Türen ein.?“
Der? ?45-jährige Bönisch ist kräftig gebaut,? ?energiegeladen,? ?kann zupacken,? ?spielt bei? ?Bedarf den Handwerker,? ?den Bauleiter,? ?weiß sich durchzusetzen.? ?Aus einer Ruine macht er das Kulturzentrum seines Projekts? „?Barroco da Bahia?“?,? ?mit Probenräumen,? ?Konzertsaal,? ?Cafe.? ?Dieses Jahr wird eine benachbarte Ruine zum architektonischen Schmuckstück:?“?Da hockten bisher Rauschgiftbanden drin,? ?schauten mit bösen Augen auf uns.?“? Bönisch ist Musiker,? ?doch auch Entwicklungshelfer,? ?widmet sich besonders den Schwarzen der Unterschicht.? „?Barroco da Bahia ist ein soziokulturelles Projekt? ?– die Leute lernen,? ?wie? ?man durch Arbeit zum Erfolg kommt,? ?Schwierigkeiten überwindet,? ?Freude schenkt.? ?Und dann der religiöse Aspekt? ?-? ?wer singt,? ?betet doppelt,? ?ist ja ganz klar.? ?Wir machen nur jene Musik,? ?die positive Gefühle freisetzt,? ?mit dem Transzendenten verbindet.?“? Acht? ?CDs sind bereits auf dem Markt.
Bönischs neuestes Standbein? ?– die Erwachsenenbildung.? „?Wir geben sogar Deutschkurse? ?– haben die unverschämt billig gemacht,? ?damit Menschen aus der Unterschicht mitmachen können.? ?Zwei Euro siebzig kostets umgerechnet? ?– mit Unterrichtsmaterialien?!“? Ab? ?2005? ?werden erstmals Denkmalpfleger ausgebildet.?
Walter Dias,? ?25,? ?lebt im schwarzen Slumviertel Liberdade,? ?kannte zuvor nur afrobrasilianische Trommelrhythmen,? ?hörte noch nie klassische Musik,? ?dachte,? ?die sei schrecklich.? “?Doch? ?dann hat bei mir hat alles mit dem Weihnachtsoratorium von Bach angefangen? ?– da lauschte ich zum erstenmal dieser Musik? ?– und das hat mir dermaßen gefallen,? ?daß ich seit? ?1996? ?dabei bin.?“
Nicht nur als Sänger,? ?sondern auch als Projekt-Sekretär von? „?Barroco? ?na Bahia?“?.
Es lebt von den Spenden vieler Deutscher? ?– Hauptsponsor ist derzeit die Kreditanstalt für Wiederaufbau.?
Die Messe am Heiligabend zelebriert in der Kathedrale traditionell Primas Geraldo Majella Agnelo,? ?Salvadors Erzbischof,? ?Präsident der Bischofskonferenz? ?– oben auf der Empore dirigiert Hans Bönisch dann Bach-Kantaten,? ?bekannte Weihnachtslieder.? ?Übrigens? ?– „Stille Nacht?“? ist in der portugiesischen Version als? „?Noite Feliz?“?,? ?glückliche Nacht,? ?im größten katholischen Land der Erde genauso populär wie in Deutschland.? ?Durch Bönisch hören es die Leute in Bahia erstmals in der Originalsprache.

Dieser Beitrag wurde am Donnerstag, 22. Dezember 2016 um 22:22 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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