Fotoserie über Rebellion und Opfer – Video mit vielen Geköpften, wie bei vorangegangenen Rebellionen dieser Art:http://portaldozacarias.com.br/site/noticia/sem-censura–videos-e-fotos-mostram-presos-decapitados-durante-rebeliao-em-presidio-de-manaus.-pelo-menos-70-detentos-teriam-sido-assassinados/
Offizielle Angaben über Zahl von Toten, Verletzten, Geköpften, Zerhackten üblicherweise ohne jegliche Glaubwürdigkeit – siehe das Carandiru-Massaker von Sao Paulo: Gefangenenseelsorger, Tatzeugen zählten weit mehr Getötete als offiziell angegeben.
Brasiliens Regierungs-Staatssekretär für Jugendfragen, Bruno Julio der Partei PMDB des Staatschefs Michel Temer sagte in einem TV-Interview, es sollte pro Woche so ein Blutbad wie in Manaus und Boa Vista geben, es müßten mehr Häftlinge getötet werden – daraufhin mußte er offenbar wegen öffentlichen Drucks seinen Posten räumen.
Zu den Gründen von blutigen Rebellionen zählt die Existenz verfeindeter, rivalisierender Banditenorganisationen in den Haftanstalten. Diese Verbrecherorganisationen haben seit Jahren auch viele Filialen in Mitteleuropa, exportieren dorthin u.a. Rauschgift in großen Mengen, aber auch sadistische Verbrecherkultur, brutalen sexistischen Machismus. Für das global organisierte Verbrechen sind Europas Tore aus den bekannten politischen-wirtschaftlichen Gründen weit offen.
Video der Rebellion, massakrierte Opfer:https://www.correiodaamazonia.com.br/pcc-promete-levar-guerra-entre-faccoes-para-as-ruas-de-manaus/
https://www.youtube.com/watch?v=WZ6b7uE9fEo
Manaus mit seinen extrem berüchtigten Gefängnissen war entgegen entsprechenden Menschenrechtler-Protesten allen Ernstes von FIFA und Brasiliens politisch Verantwortlichen zum Austragungsort von Spielen der Fußball-WM bestimmt worden – dank damals geltenden Zensurbestimmungen hatten Lateinamerika-Korrespondenten, die über die gravierende Menschenrechtslage von Manaus berichten wollten, keinerlei Chancen. Hinzu kam das Problem massiver wirtschaftlicher Interessen aus Deutschland an der Fußball-WM – und an einer Berichterstattung ganz im Interesse der hochlukrativen Fußball-Industrie.
Brasilien – Daten, Statistiken:
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Ausriß – brasilianische Medien veröffentlichen Rebellions-Videos, auf denen u.a. Geköpfte, Zerstückelte sowie abgehackte Körperteile zu sehen sind.
Ausriß, Angela Merkel und Joachim Gauck in der Scheiterhaufenstadt Rio de Janeiro:http://www.hart-brasilientexte.de/2017/01/10/bundespraesident-joachim-gauck-ard-agitprop-film-zeigt-ihn-bei-fussball-wm-in-brasilien-doch-unterschlaegt-gaucks-beredtes-schweigen-zu-gravierenden-menschenrechtsverletzungensystematische-folter/
Merkel-Kandidatur 2017, völkerrechtswidriger Irakkrieg, Syrienkrieg:
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Die Aufdringlichkeit der Sinne
Vom machtgeschützten Verlust der gesellschaftlichen Sehkraft – Oskar Negt(2000)
“Der Verlust jener in sinnlicher Erfahrung begründeten Urteilsfähigkeit der Menschen hat in unserem Jahrhundert für viele Menschen tödliche Folgen gehabt. Das Wegsehen, die machtgeschützte Sinnenblindheit, wenn Menschen verfolgt und getrieben, vergewaltigt und öffentlich gequält werden – das gehört nicht der Vergangenheit an.”
Ausriß, Flußstrand in Manaus, Austragungsort von Spielen der Fußball-WM:
Ausriß. “Chefs des organisierten Verbrechens entscheiden, wer lebt und wer stirbt in Manaus.”
Ausriß.
Brasiliens Gefängnis-Horror, kein IS-Terror – Medienfoto, Ausriß.
Hintergrundtexte:
Bundesaußenminister Guido Westerwelle:
“Brasilien ist das Kraftzentrum Südamerikas geworden und zu einer Gestaltungsmacht mit globalem Anspruch herangewachsen”.
Ausriß. Merkel beim strategischen Partner Brasilien 2015. Intensive Gespräche über die gravierende Menschenrechtslage, darunter in den total überfüllten Gefängnissen, gar Androhung von Sanktionen? Nutzung von Daten und Fakten des österreichischen Gefangenenpriesters Günther Zgubic, bester Kenner der brasilianischen Kerker? :http://www.hart-brasilientexte.de/2015/08/24/brasiliens-menschenrechtspriester-julio-lancelotti-verurteilt-schweigen-von-angela-merkel-und-ihrer-regierungsdelegation-zu-gravierenden-menschenrechtsverletzungen-im-tropenland-doppelmoral-abolu/
Merkel-Kandidatur 2017:
SPD-Steinmeier:
SPD-Steinmeier in Brasilien – intensive Gespräche über Menschenrechtsverletzungen?http://www.hart-brasilientexte.de/2014/03/24/bundesausenminister-walter-steinmeierspd-2014-keinerlei-kritik-an-gravierender-menschenrechtslage-in-brasilien/
“Der Mann, der keine Angst hatte”:http://www.hart-brasilientexte.de/2016/12/16/der-mann-der-keine-angst-hatte-brasiliens-wichtigster-katholischer-befreiungstheologe-frei-betto-dez-2016-ueber-den-verstorbenen-kardinal-erzbischof-paulo-evaristo-arns/
Fotos über Brasiliens Gefängnishorror, die 2010 dem UNO-Menschenrechtsrat in Genf vorgelegt wurden.
Demo mit zerstückeltem Häftling in Vitoria: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/12/06/demo-mit-zerstuckeltem-haftling-in-vitoria-extremsituationen-extremreaktionen-maria-nacort-eine-couragierte-menschenrechtsaktivistin-appelliert-an-amnesty-international-und-uno/
Vitoria – Schauplatz des Gefängnishorrors: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/18/lulas-rede-auf-deutsch-brasilianischen-wirtschaftstagen-2009-in-vitoria-zeitdokument-die-rolle-einer-regierung-ist-die-einer-mutter/
Abgeschlagene Köpfe bei Häftlingsaufstand im November 2010 in Sao Luis am Ende der Lula-Amtszeit.
Ausriß, Todesopfer einer Rebellion.
Zeitungsausriß.
Ausriß: Die total überfüllte Haftzelle, der abgerissene Kopf – weitere drei Köpfe an anderen Gitterstäben. Viel Lob aus Mitteleuropa für Sozialpolitik Brasilias, strategischer Partner Berlins.
“Três meses: 24 presos mortos com 7 decapitações”. (Landespresse)
Österreichischer Priester und langjähriger Gefangenen-Seelsorger Günther Zgubic im Gericht von Sao Paulo – bester Kenner des Gefängnis-Horrors von Brasilien. Die Analysen von Zgubic kennt auch die deutsche Regierung sehr genau:http://www.hart-brasilientexte.de/2016/12/27/oesterreichs-katholischer-priester-guenther-zgubic-unter-den-besten-kennern-brasiliens/
http://carceraria.org.br/padre-valdir-fala-a-imprensa-sobre-situacao-carceraria-no-maranhao.html
Ausriß.
“Gefängnissystem ähnelt nazistischen KZs”: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/19/brasiliens-gefangnissystem-ahnelt-nazistischen-kzs-kritisiert-gilmar-mendes-prasident-des-obersten-gerichts-unmenschliche-absurde-zustande/
Foto: Gefangenenseelsorge
“In der Hölle hinter Gittern”: http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern
Zerstückelter Häftling im Teilstaat Espirito Santo.
“Von allen linken Präsidenten hat Lula, der als am wenigsten links eingeschätzt wird, die größten Erfolge.” Gregor Gysi
Die deutschstämmige Maria Nacort, Mutter eines exekutierten Sohnes, die im Teilstaat Espirito Santo eine Menschenrechtsgruppe leitet, legte dem Tribunal erschütternde Fotos über Greueltaten in den total überfüllten Haftanstalten vor.
Joachim Gauck in Brasilien 2013: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/
Fotos sind von Menschenrechtsaktivisten, die mit ihrer Systemkritik bisher in Europa noch auf fast totales Desinteresse stoßen…
Deutsche Mediensteuerer haben wegen der jüngsten Gefängnisbarbarei von Bahia keinen “öffentlichen Aufschrei der Empörung” produziert, wie es im Falle Rußlands üblich wäre. Auch eine für Rußland gewohnte Boykott-Debatte wurde nicht angestoßen. Bemerkenswert ist, daß zudem Proteste von Merkel, Steinmeier, Gauck etc. ausbleiben – immerhin handelt es sich um gravierende Menschenrechtsverletzungen just vor der WM. In Bahia werden sieben Spiele ausgetragen.
Ausriß, Gefängnishof mit Toten in Bahia.
Ausriß , Bahia-Medien.
“Folter ohne Ende”: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/12/folter-ohne-ende-tortura-sem-fim-brasiliens-soziologiezeitschrift-sociologia-uber-folter-unter-der-lula-regierung/
Ökumenischer Gottesdienst – “Die Massaker gehen weiter”: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/03/brasiliens-carandiru-massaker-an-haftlingen-in-sao-paulo-okumenischer-gedenkgottesdienst-der-katholischen-gefangenenseelsorge-die-massaker-und-blutbader-gehen-weiter/
Scheiterhaufenopfer in Rio de Janeiro von 2013, Slum-Sondergerichte: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/16/brasilien-die-sondergerichte-des-organisierten-verbrechens-in-den-slums-polizei-konnte-zufallig-ein-gefesseltes-und-bereits-gefoltertes-opfer-in-rio-de-janeiro-befreien-am-tage-des-besuchs-von-bu/
“Fast ein Kilo Kokain in der Vagina”: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/21/argentinien-drogenschmuggel-fast-ein-kilo-kokain-in-der-vagina-frau-auf-flughafen-verhaftet/
In vielen Gefängnissen Brasiliens müssen Frauen, die Gefangene besuchen, wegen der Schmuggelgefahr Kontrollen der Geschlechtsteile über sich ergehen lassen. Die Drogen sind in Vagina und Anus versteckt, der politisch unkorrekte Trick ist in Brasilien jedermann bestens bekannt, in Millionenstädten wie Sao Paulo und Rio de Janeiro häufig Gesprächsthema – Beschreibungen, Kommentare von Frauen und Männern klingen entsprechend drastisch, können schwerlich hier wiedergegeben werden.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Ausriß, Rio, 2013.
Auffällig ist, daß die Drogen fast durchweg für Partner der Frauen bestimmt sind. Im brasilianischen Internet sind zahlreiche Fälle detailliert beschrieben. Dem Vernehmen nach gelangen auf diesem außergewöhnlichen Weg auch harte Drogen in Länder der Ersten Welt, darunter Mitteleuropas. Der Handel mit harten Drogen, vor allem Crack, ist in Brasilien seit mehreren Jahren eine Wachstumsbranche mit hohen Gewinnmargen.
Besonderes Aufsehen hatte ein Fall erregt, bei dem eine Brasilianerin im Geschlechtsteil gleich zwei Handys sowie elektronisches Zubehör in ein Gefängnis von Rio de Janeiro zu schmuggeln versuchte, indessen gestellt worden war. Der populäre Talkshowmoderator Jo Soares hatte den Fall aufgegriffen: http://www.youtube.com/watch?v=2oD4a95rZzA
Ausriß zu Techniken des Versteckens von Crack, Handys etc. in der Vagina:
Dulce (nome fictício), 22 anos, abre as pernas e agacha-se no chão. Pega óleo corporal e passa uma boa quantidade do líquido na vagina. Depois, começa a embutir dentro de si mesma várias gramas de crack. A droga está embalada em fita crepe e envolta em preservativo masculino para facilitar a entrada no órgão genital. O máximo que ela conseguiu pôr no próprio corpo de uma só vez foram dois celulares e 200 gramas de crack. Três celulares ao mesmo tempo distribuídos em si mesma é outro recorde. Dulce é uma traficante que “encaixa” drogas e celulares na vagina com facilidade. É uma das inúmeras mulheres- bomba. Seus corpos, mais precisamente suas partes íntimas, são usadas para o tráfico.
O produto é repassado dentro das unidades penais ou na rua, entre os viciados, em troca de muito dinheiro. Em um dia de domingo, somente na Colônia Penal Feminina do Recife, ela faturava em torno de R$ 5 mil com a venda de crack entre as detentas que vivem do tráfico na cadeia. Nas segundas-feiras, o lucro era mais tímido: R$ 1,2 mil. Dulce hoje está presa na mesma detenção onde repassava a droga. Durante anos, carregou bombas invisíveis dentro de si. Sempre esteve pronta para o risco do flagrante. Até que um dia, uma denúncia tirou a mulher-bomba de cena.
Dulce é uma profissional do crime. Assim como ela, muitas outras vão e vem nos presídios sem ser percebidas pela vistoria dos agentes penitenciários. Na cadeia, o toque vaginal é proibido. Em algumas unidades, a forma de impedir o tráfico das mulheres-bomba é pedir para elas se agacharem. Se elas não têm um bom treinamento, deixam escapar a droga e os celulares. “O segredo é treinar em casa. A gente abaixa várias vezes e prende a respiração para contrair a vagina e segurar o objeto na hora da revista policial”, ensina Dulce.
Brasilianische Familie 2013 mit 7 Kilo Kokain auf Madrider Flughafen ertappt.
http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern
Gefangenenrebellion in total überfüllter Haftanstalt von Sao Luis/Maranhao: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/11/09/gefangenenrebellion-in-sao-luismaranhao-bisher-mindestens-neun-getotete/
http://www.ostblog.de/2005/12/rebellion_in_brasiliens_urwald.php
“Brasilien ohne Sensibilität”.
http://jungle-world.com/artikel/2002/40/23166.html
Warum Lula in Ländern wie Deutschland viele Sympathisanten eines bestimmten politischen Spektrums hat – Lula war Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops, laut neuem Buch: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasilien-die-folterdiktatur-lula-und-die-arbeiterpartei-pt-rufmord-ein-kapitalverbrechen-buch557-seiten-mit-schweren-vorwurfen-gegen-lula-macht-schlagzeilen/
Ausriß, Angeli, “Filmclub Maranhao”, Januar 2014.
Padre Xavier Paolillo in Vitoria, Espirito Santo.
Anwalt Bruno Alves de Souza Toledo , Präsident des Menschenrechtsrates im Teilstaat Espirito Santo, vor UNO-Menschenrechtsrat in Genf 2010.
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Brasiliens bischöfliche Gefangenenseelsorge und der Horror in den Haftanstalten(2013)
Folter, Vergewaltigungen, Massaker, Herrschaft von Verbrecherkommandos, Sklavenhaltermentalität
„Politik und organisiertes Verbrechen sind liiert “
Mehr als 50 Männer bei 45 Grad schwüler Tropenhitze eingepfercht in eine stockdunkle Zelle für höchstens 10 Häftlinge – nur eine Kloschüssel, barbarischer Fäkaliengestank, Hautkrankheiten, offene Wunden, Lepra, Tuberkulose.
In anderen Gefängnissen Nordbrasiliens sind die Frauen direkt neben den Männern untergebracht, wegen offener Zellentüren der Gewalt von machistischen Schwerverbrechern ausgeliefert. „Folter durch Militärpolizisten oder Wärter ist üblich – Verbrennen der Haut, Kopf ins Wasser oder Plastiksack übergestülpt – Erstickungsanfälle bis zur Ohnmacht.“
Soll das alles wahr sein, was der katholische Padre Valdir Joao Silveira von jüngsten Seelsorgebesuchen berichtet? Das Bizarre – sogar hohe Regierungspolitiker geben ihm Recht. Wegen seines Kampfes gegen die Folter zeichnet ihn 2010 der damalige Staatschef Lula mit dem nationalen Menschenrechtspreis aus – doch heute sitzen zahlreiche enge prominente Freunde Lulas wegen aktiver Korruption und Bandenbildung im Gefängnis. Sie genießen Vorzugsbehandlung, viele Privilegien – was Padre Silveira wie die allermeisten Brasilianer empört, die die Kerkerrealität kennen.
„Ich würde lieber sterben, als in solchen mittelalterlichen Strafanstalten eingesperrt zu sein“, gesteht 2012 sogar Justizminister José Cardozo ein. „Unsere Gefängnisse sind wahre Schulen des Verbrechens, unmenschlich, ermöglichen keine Reintegration, stärken die Gangstersyndikate. Wer im Knast überleben will, muß sich ihnen anschließen.“
Der Justizminister bestätigt damit die jahrzehntelange detaillierte Kritik der bischöflichen katholischen Gefangenenseelsorge sowie zahlreicher brasilianischer Menschenrechtsexperten. Nur – den Worten des Ministers folgen keine Taten – jährlich kommen Zehntausenden in diesen Kerkern um, durch Mord, Seuchen, Krankheiten.
Unermüdlich sind daher Padre Silveira und seine Stellvertreterin, die Deutsche Petra Pfaller, fast das ganze Jahr in dem Riesenland unterwegs, besuchen mit den lokalen Pastoralgruppen eine Haftanstalt nach der anderen. „Wir ermitteln, sammeln Beweise – und gehen dann direkt zu den politisch Verantwortlichen, stellen Anzeige, fordern Sofortmaßnahmen – von lokalen Behörden bis hinauf zum Innen-und Justizministerium, dem Palast von Staatspräsidentin Dilma Rousseff – natürlich schalten wir auch Amnesty International ein.“ Diese Zähigkeit führt zum Erfolg, leider nicht immer. „Im Teilstaat Amazonas mußten jetzt 20 Prozent aller Gefangenen entlassen werden – die waren alle illegal eingesperrt! Doch in anderen Teilstaaten sind 60 Prozent der Häftlinge garnicht abgeurteilt – warten viele bis zu vier Jahre auf einen Prozeß – wo man nur zu oft deren Unschuld feststellt. Unvorstellbare menschliche Dramen – Menschen vertieren und verfaulen da drinnen regelrecht!“
Gegessen wird mit der Hand, ohne Bestecke – Wäschewechsel etwa einmal im Monat.
„Eine normale Person hält das nicht aus – also setzt man die Häftlinge unter harte Drogen.“ Ebenfalls kaum zu fassen: De facto dienen Brasiliens Gefängnisse heute dem Rauschgifthandel, werden vom organisierten Verbrechen administriert, das von Häftlingsangehörigen Gelder erpreßt – alles geduldet vom Staat, „der sich den Gangsterorganisationen landesweit unterwirft.“ Haarsträubend, daß immer mehr Gefängnisse privatisiert werden. In „normalen“ Anstalten kostet ein Häftling den Steuerzahler monatlich umgerechnet rund 430 Euro, in privatisierten bekommen die Investoren dagegen über 1300 pro Kopf. „Ein phantastisches Geschäft“, so Padre Silveira. „Je voller die Gefängnisse, umso höher der Gewinn.“ Allein im Teilstaat Sao Paulo steigt die Gefangenenzahl monatlich(!) um mehr als 4000.
Nicht resozialisierte, animalisierte Häftlinge werden nach der Freilassung meist sofort rückfällig, viele sterben bei Schießereien mit der Polizei. „Die jetzige Gefängnispolitik erhöht Gewalt und Kriminalität in Brasilien – viele Verbrechen werden in der Haft geplant!“
Wie erträgt der Seelsorger diese seelische Belastung? „Unmöglich, das alles zu verkraften – manchmal fühle ich mich selber psychisch gestört.“ Zumal sein Lebensrisiko wächst. „Ich erfahre tagtäglich, was ich nicht wissen soll – Angst habe ich daher vor der Polizei.“
In Brasilien beseitigt man Unbequeme auch durch vorgetäuschte Verkehrsunglücke, Raubüberfälle. „Daher gehe ich stets in Gruppen, übernachte im Haus des Bischofs.“
Woher nehmen er, seine Pastoral-Mitstreiter die Energie? „Der christliche Glaube verändert, gibt Hoffnung – darauf bauen wir.“
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Im Münchner Bertelsmann-Verlag veröffentlichte Jürgen Roth im Jahre 2000 ein gut recherchiertes Sachbuch mit dem Titel „Schmutzige Hände – Wie die westlichen Staaten mit der Drogenmafia kooperieren“. Im Pressetext wird auf „Verbrecher mit Parteibuch und Diplomatenpaß“ verwiesen, und daß die organisierte Kriminalität mit höchsten Regierungsstellen kooperiere: “Sie sind unangreifbar, mächtig und einflußreich, sie erpressen Regierungen, die sich wiederum ihrer bedienen – die auswechselbaren Protagonisten weltweit vernetzter krimineller Imperien. Wer wagt überhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden, daß politische Entscheidungsträger demokratischer Staatengemeinschaften und mächtige westliche Konzerne genau das fördern, was sie vorgeben, mit aller Härte und Entschlossenheit zu bekämpfen? Sie scheinen – ob bewußt oder unbewußt, sei einmal dahingestellt – offensichtlich mit jenen anscheinend finsteren Kräften zu paktieren, die sie in aller Öffentlichkeit verdammen. Schlimmer noch: Sie gehen enge Allianzen mit mächtigen internationalen Verbrechern ein, ermöglichen ihnen die Anhäufung immenser Reichtümer, verschaffen ihnen Prestige in den staatlichen Institutionen….Warum werden Drogenkartelle und kriminelle Syndikate zur politischen Manövriermasse westlicher demokratischer Regierungen?…Weil in den letzten Jahren kriminelle Strukturen hofiert wurden, konnten sich diese Strukturen in unserem demokratischen System einnisten – insbesondere auch deshalb, weil sich kaum noch Widerstand gegen sie regt. Insofern ist das verbale und publizistische Trommelfeuer um den zu führenden Kampf gegen mafiose Strukturen und das organisierte Verbrechen in Wirklichkeit nicht mehr als eine Verhöhnung derjenigen, die bis heute davon überzeugt waren, genau diesen Kampf im Interesse einer intakten demokratischen Gesellschaft führen zu müssen. Aber die daran glaubten, sterben langsam aus. Sie resignieren. Und lassen sich ohne Gegenwehr die Hände binden, wenn ihre Ermittlungen in die Spitzen der Gesellschaft führen sollten.“
Deutschlands Machteliten zeigten nach dem Anschluß der DDR an die Bundesrepublik überdeutlich, mit welcher kriminellen Energie sie weiterhin vorzugehen bereit sind. Die flächendeckende vorsätzliche Wirtschaftsvernichtung und deren soziale Folgen wurden bereits ausreichend untersucht. Indessen wurde auch ein vergleichsweise kriminalitätsfreies Gebiet absichtlich dem organisierten Verbrechen geöffnet, was die Verbrechens – bzw. Gewaltrate geradezu sprunghaft ansteigen ließ. Westdeutsche machen sich gewöhnlich keinen Begriff, welche einschneidenden, einschränkenden Verhaltensänderungen bei den Ostdeutschen damit einhergingen: Angst vor Gewalttaten, Einschüchterung, Individualismus, hohes Mißtrauen gegenüber Mitmenschen, Selbstbewaffnung. Offener Verkauf lateinamerikanischen Kokains in Straßenbahnen von Halle, Schießereien zwischen Verbrecherbanden auf Bahnsteigen Leipzigs – Resultat jener hofierten kriminellen Strukturen,die nicht nur Jürgen Roth ausführlich analysiert hat.
Jürgen Roth: Wie die westlichen Staaten mit der Drogenmafia kooperieren. Bertelsmann-Verlag.
Ausriß. “Gerhard Wisnewski. ungeklärt – unheimlich – unfassbar. Die spektakulärsten Kriminalfälle 2013. KNAUR
“Moderne Scheiterhaufen aus Autoreifen”:
…auch die “Stadt der Scheiterhaufen”….
…
Ausriß.
Zwölf Jahre lebte Klaus Hart in Rio de Janeiro als freier Korrespondent für diverse Magazine und Tageszeitungen und studierte dabei ausgiebig den Alltag seiner heißblütigen Mitmenschen. Er mischte sich unter entfesselte Karnevalstruppen, hatte es mit charismatischen Tanzlehrern und lebte die Erotik des Alltags aus, ebenso wie er die Anatomie eines Slums charakterisiert. Natürlich nimmt er auch das Thema Nazis unterm Zuckerhut ins Visier, gleichzeitig mit seinen Betrachtungen, die Juden unterm Zuckerhut betreffend. Und auch die Umweltsheriffs von Santarém, die auf verlorenem Posten gegen Wilderer, Dynamitfischer und Urwaldvernichter kämpfen. Aber dann wieder die Erotik im Alltag – intensiv wie eine Tropengewitter, wie Hart das nennt und seine Betrachtungen in diesem sehr langen Kapitel von allen Seiten schildert.
Dieses Buch als Einstieg zu der ersten Brasilienreise zu lesen, wäre zwar nicht fatal, aber auch nicht angenehm. Denn die Folgen wären unerreichbare Erwartungen. Klingt doch in jedem Kapitel, in jedem Thema die enorme Erfahrung des Brasilienkorrespondenten an. Das gereicht zu einem phantastischen Einstieg in die Seele des Landes, die uns so fremd ist, denen unsere Kultur aber noch fremder erscheint. Das lernt man bei Hart, auf stellenweise recht direkte, andererseits wundervoll einfühlsame Weise.
usch@saw
TV-Ausriß, deutsche und brasilianische Politiker.
Lula – Hintergrundtexte:http://www.hart-brasilientexte.de/2016/07/30/brasilien-2016-lula-von-westlichen-regierungen-eu-westlichem-mainstreamlula-superstar-jahrelang-bejubelt-wird-vor-gericht-gestelltpetrobras-affaere-die-ur/
Brasilien und Drogen – Hintergrundtexte:http://www.hart-brasilientexte.de/2017/01/18/aus-brasilien-nichts-neues-2017-drogensuechtige-die-in-grosser-zahl-crack-konsumieren-blockieren-in-der-city-von-sao-paulo-immer-wieder-sogar-strassenkreuzungen-vertreibt-die-polizei-diese-crack-h/
Kirche in Brasilien – Hintergrundtexte:http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/05/brasilien-%E2%80%93-kirche-und-gesellschaft-sammelbandtexte/
Juden in Brasilien, Lateinamerika – Hintergrundtexte:http://www.hart-brasilientexte.de/2008/11/05/juden-in-brasilien-hintergrundtexte-der-letzten-jahre-mit-dem-arsch-zum-publikum/
Gefängnisse in Brasilien – Hintergrundtexte:http://www.hart-brasilientexte.de/2017/01/02/aus-brasilien-nichts-neues-gefaengnis-rebellion-zu-jahresbeginn-2017-mit-offiziell-60-toten-in-amazonas-millionenstadt-manaus-schauplatz-vieler-aehnlicher-gewaltausbrueche-warum-brasilien-strateg/#more-86916
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