Schlagwörter
ARD, Assad, Delegitimierung, Desinformation, Diffamierung, Kriegspropaganda, Lügen, Propaganda, Staatsmedien, Syrien, Verschweigen, Verzerren
Die zunehmende Plumpheit, mit der die Propaganda der Staatssender ARD und ZDF die deutsche Öffentlichkeit in die Lügenblase der Bundesregierung zwingen will, verweist auf eine zunehmende Panik hinter den Kulissen. Anne Will hat sich gestern eine besonders perfide Masche ausgedacht, um einen so unbequemen wie fachlich versierten und deshalb inhaltlich kaum angreifbaren Michael Lüders zur besten Sendezeit zu attackieren.
Die wahre Geschichte hinter dem westlichen Krieg tröpfelt auch dank Michael Lüders langsam in die öffentliche Wahrnehmung und entlarvt damit die jahrelange Kriegspropaganda, die von den Staats- und Konzernmedien verbreitet wurde und bis heute hauptsächlich verbreitet wird. Für die ARD hat sich Anne Will etwas Besonderes einfallen lassen, um den Syrienexperten zur besten Sendezeit zu diskreditieren.
Da man Lüders Fakten nicht widerlegen kann und seine schlüssige und plausible Geschichte über die seit Jahrzehnten andauernden Attacken des Westens gegen Syrien der Wahrheit entsprechen, bleibt nur der persönliche Angriff auf den Überbringer der unbequemen Nachrichten und der fiel bei Anne Will so denkbar plump und primitiv aus, dass er vielen Zuschauern die Augen dafür geöffnet haben dürfte, worum es am Sonntag Abend in der ARD zur besten Sendezeit tatsächlich geht.
Schon die Vorstellung der Gäste zu Beginn der Sendung war ein Schaustück der Doppelstandards. Während John Kornblum wie immer als „der ehemalige US-Botschafter in Deutschland“ vorgestellt wurde, hatte sich die Edelpresstituierte der ARD für Michael Lüders etwas ganz besonderes einfallen lassen: „Autor, Politik- und Wirtschaftsberater“ sei er „der behauptet, der Westen habe Syrien ins Chaos gestürzt“.
Die Fokussierung weg vom ‚Experten für Syrien und den Nahen Osten‘, die übliche Vorstellungen für jemanden wie Lüders, hin zum „Wirtschaftsberater“ war kein Zufall, sondern ein Vorgeschmack, der eine Viertelstunde später vertieft werden sollte. Dass Kornblum lediglich 4 Jahre Botschafter war und seit mittlerweile 16 Jahren seine pensionsaufpeppenden Brötchen von der Finanz- und Großindustrie belegen lässt…
Nach dem Ende seiner Amtszeit als Botschafter übernahm Kornblum im Januar 2001 den Posten des Deutschland-Chefs der Investmentbank Lazard. 2007 wurde er zum Mitglied des Vorstandes der Internationalen Martin Luther Stiftung gewählt. Seit 2009 arbeitet er als Berater für die Kanzlei Noerr. Daneben gehört Kornblum dem Aufsichtsrat der ThyssenKrupp Technologies AG, der Bayer AG und Motorola Europe an.
Seit Februar 2015 ist Kornblum als Senior Berater für den Berliner Immobilienentwickler BEWOCON tätig. (John Kornblum; wikipedia)
…kehrte die Propagandistin Will genauso routiniert unter den Teppich wie Lüders Tätigkeiten als Hochschul-Dozent oder die Tatsache, dass er unter anderem die Bundesregierung berät, was seinen regierungskritischen Darstellungen in den Augen der breiten Öffentlichkeit zusätzliche Seriösität verleihen würde…
Seit Januar 2004 ist Lüders als Mitinhaber der Middle East Consulting Group in Berlin freiberuflicher Politik- und Wirtschaftsberater sowie Publizist und Autor. Er hält nach eigenen Angaben Vorträge über „das Spannungsverhältnis zwischen dem Westen und der arabisch-islamischen Welt“ und „Investitionsmöglichkeiten in der arabischen Welt“ und veröffentlicht „Expertisen zur Ursachenforschung islamistischer Gewalt“.[1] Er berät unter anderem das Auswärtige Amt (AA) und erstellt Fachgutachten für die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Darüber hinaus unterrichtet er im Lehrauftrag am Centrum für Nah- und Mittelost-Studien der Philipps-Universität Marburg und ist zur Zeit (2015/16) Gastdozent am Middle East Center der Sakarya Üniversitesi in der Türkei. (Michael Lüders; wikipedia)
Das Ziel war also schon gleich zu Beginn der Sendung, Kornblum als seriösen Diplomaten – der er schon lange nicht mehr ist und vielleicht niemals war – und Lüders als käuflichen „Geschäftlemacher“ zu framen, um ihren im Verlauf der Sendung verkündeten unterschiedlichen Botschaften den jeweils gewünschten Beigeschmack zu geben. Als Lüders dann nach knapp einer Viertelstunde erstmalig und als letzter in der Runde zu Wort kommen darf, beginnt Will nicht mit einer Frage an den Experten zur Sache, sondern schüttet ihm zunächst in Form einer Suggestivfrage einen Kübel Propaganda über den Kopf, damit die Zuschauer „wissen“, was sie von Lüders zu halten haben…
Anne Will (atmet tief durch und schaut nochmal auf ihre schriftlich vorbereitete Attacke; ab 14:33min): „Herr Lüders, bevor wir das diskutieren, ob Sie mitgehen oder Sie alle mitgehen bei der Analyse von Herrn Wolffsohn und bei der von Herrn Kornblum, dass ein solcher Schlag [US-Luftangriff auf Syrien] auch was freibrechen kann, möchte ich Sie erst nochmal vorstellen. Wir haben Sie heute bewusst NCHT als einen neutralen Nahost-Experten vorgestellt, sondern als Autor und als Politik- und Wirtschaftsberater. Sie sind – muss man sagen, erklären – ein Geschäftsmann, der sein Wissen an Firmen verkauft, die im Nahen und Mittleren Osten ihre Geschäfte machen wollen. Spielt für Ihre wirtschaftlichen Interessen, oder spielen Ihre wirtschaftlichen Interesssen da ’ne Rolle wenn Sie sagen oder behaupten, dass es der Westen sei, der Syrien ins Chaos gestürzt hat?“
Michael Lüders (ist natürlich nicht blöd und erkennt den schmierigen Versuch der Diskreditierung): „Also ich würde ganz gerne auf der sachlichen Ebene analysieren wollen und vor allem darauf abzielen, dass ich vor allem als Autor und Nahost-Experte bestimmte Analysen geleistet habe über die Region, die insofern sicherlich nicht mainstreamkonform sind, als sie eben doch – gerade was Syrien anbelangt – ein bisschen in eine andere Richtung gehen…“
Anne Will „Kurz nochmal nachgefragt, es war nicht falsch, was ich gesagt hatte? Weil Sie sagen, wir wollen sachlich bleiben?“
Michael Lüders „Genau, absolut, natürlich…“
Dieser hinterfotzige Versuch der Diskreditierung ist nicht nur wegen der offenkundigen Doppelmoral im Umgang mit dem Geschäftemacher Kornblum entlarvend, sondern vor allem, weil es sich bei Will selbst um eine Geschäftlemacherin in eigener Sache handelt, die mit ihrer Produktionsfirma Will Media GmbH eine systemkonforme Talkshow für den Staatssender ARD herstellt, für die sie ganz ordentliche Summen einstreicht und den Gästen im Studio, die selbstverständlich alle bereits GEZ-Gebühren zahlen müssen, noch einmal Eintrittsgelder in Höhe von 12 Euro abknöpft.
In welcher Weise für Michael Lüders „geschäftliche Interessen eine Rolle spielen sollen“, wenn er „behauptet, dass es der Westen sei, der Syrien ins Chaos gestürzt hat“, wird wohl Wills Geheimnis bleiben. Hinter der suggestiven Frage steckt auch kein Sachverstand oder das Interesse, die politischen Hintergründe des Syrienkonflikts aufzuklären, sondern einzig der Versuch, Lüders unbequeme Fakten und Thesen zu delegitimieren. Dass ein Berater der Bundesregierung oder westlicher Firmen ein „wirtschaftliche Interesse“ haben könnte, das „eigene Nest zu beschmutzen“, ist darüberhinaus gelinde gesagt eine steile These.
Dass andererseits hinter Wills schmieriger Attacke eigene handfeste Wirtschaftsinteressen stecken, ist offenkundig, denn der verbale Angriff auf den unbequemen Kritiker ist ganz im Sinne ihres Geschäftspartners und Staatssenders ARD. Wills schamhaftes Nesteln mit den eigenen Notizen lässt vielleicht sogar erahnen, dass dieser Angriff nicht auf ihrem Mist gewachsen ist, sondern von ihrem Auftraggeber ARD eingefordert wurde.
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10. April 2017 um 12:41 Uhr | Verantwortlich: Jens Berger
Anne Wills gestrige Sendung: Die Verteidigungsministerin lügt, ohne rot zu werden und der Experte mit den unbequemen Wahrheiten wird zum „Verschwörungstheoretiker“ degradiert – so funktioniert Meinungsmache
Veröffentlicht in: Medienkritik, Militäreinsätze/Kriege, Strategien der Meinungsmache
Das war TV-Talk von seiner allerschlimmsten Sorte. Bereits in der Kurzvorstellung der Gäste der gestrigen Anne-Will-Sendungachtete die ARD darauf, die Glaubwürdigkeit des kritischen Nahostexperten Michael Lüders zu beschädigen. Anstatt als Experte wurde er schlicht als Politik- und Wirtschaftsberater vorgestellt. In der Sendung selbst wurde er dann auch gleich zum „Verschwörungstheoretiker“ erklärt und von den drei geladenen Transatlantikern mit tatkräftiger Unterstützung der Talkmasterin unfair vorgeführt. Währenddessen plauderte sich Verteidigungsministerin von der Leyen mit ihren seltsamen Interpretationen zum Völkerrecht und dreisten Lügen zu Giftgasvorfällen in Syrien um Kopf und Kragen. Dies wurde ihr – wie kaum anders zu erwarten – nicht von der schlecht vorbereiteten und ohnehin komplett derangiert wirkenden Anne Will, sondern vom Linken-Politiker Jan van Aken vorgehalten. Der Rest: Desinformation in Reinkultur. Von Jens Berger.
Sicherlich kennen Sie John Kornblum. Der übergewichtige ehemalige US-Diplomat ist schließlich Dauergast auf den Talkshow-Sesseln der Republik. Immer wenn es darum geht, die Sichtweise der USA auch offiziell zu vertreten, findet man offenbar nur Kornblum, der jedoch nie etwas wirklich Relevantes zur Debatte beizutragen hat. Kornblum wird nach alter Väter Sitte dabei stets als ehemaliger US-Botschafter in Deutschland vorgestellt. Wäre man kritisch und wollte man auf die persönlichen Interessen des Herrn Kornblums hinweisen, könnte man ihn freilich auch als Deutschland-Chefs der Investmentbank Lazard vorstellen – diesen Posten hat er immerhin von 2001 bis 2009 inne. Ferner sitzt Kornblum in zahlreichen transatlantischen Think Tanks und Aufsichtsräten der Industrie – z.B. in dem des Rüstungskonzerns Thyssen-Krupp – und Finanzwirtschaft. Nebenbei arbeitet Kornblum auch noch als Berater – u.a. für den Pharma-Multi Pfizer. Trotz dieser langen Liste von sicher sehr lukrativen Tätigkeiten wird Kornblum von der ARD jedoch als Diplomat vorgestellt; Interessenkonflikte werden verschwiegen, die „Neutralität“ nicht in Frage gestellt.
Die Entdeckung vermeintlicher Interessenkonflikte
So gut hat es Michael Lüders nicht. Der Politik- und Islamwissenschaftler war zehn Jahre lang Nahost-Redakteur der ZEIT und gilt als ausgewiesener Experte für diese Region. In dieser Funktion ist er auch als Berater tätig – u.a. für das Auswärtige Amt, für die GTZ und das ehemalige Entwicklungshilfeministerium. Auch wenn es da sicher Interessenkonflikte geben könnte, ist die Spannung zwischen inhaltlicher Positionierung und wirtschaftlicher Tätigkeit bei Lüders viel geringer als bei den allermeisten Gästen deutscher Talkshows. Nichtsdestotrotz wurde Lüders bereits im Vorspann nicht als Nahostexperte, sondern als „Autor, Politik- und Wirtschaftsberater“ vorgestellt. Gastgeberin Will setzte noch einen drauf und versuchte sich bei der persönlichen Vorstellung ihres Gastes mit folgender – von der Karte abgelesener – Erklärung:
„Wir haben Sie bewusst nicht als einen neutralen Nahostexperten vorgestellt, sondern als Autor, als Politik- und Wirtschaftsberater. Sie sind ein Geschäftsmann, der sein Wissen an Firmen weiterverkaufen will, die im Nahen Osten Geschäfte machen wollen. Spielen ihre wirtschaftlichen Interessen da eine Rolle, wenn Sie behaupten, dass es der Westen sei, der Syrien ins Chaos gestürzt hat“.
Kritisch, kritisch, Frau Will. Wann hat man eine solche Frage je von einem deutschen Talkmaster gehört? Aber warum stellt man diese Frage ausgerechnet Michael Lüders? Es wäre ja durchaus auch mal interessant zu wissen, welche persönliche wirtschaftliche Interessen John Kornblum und dessen Auftraggeber und Geschäftspartner haben. Und wenn es schon mal um die „Experten“ geht. Warum entzieht Frau Will nicht den zahlreichen Renten-, Finanz- und Wirtschaftsexperten, die oft direkt in Diensten von Unternehmen mit klar definierten wirtschaftlichen Interessen stehen, ihren „Expertenstatus“? Warum weist man ansonsten nicht darauf hin, dass der vermeintlich neutrale und objektive Herr Professor sein Geld von Unternehmen bekommt, die ganz und gar eigennützige Interessen verfolgen? Das Problem der Interessenkonflikte bei Experten ausgerechnet an Michael Lüders öffentlich abzuhandeln, ist geradezu grotesk … und genau deshalb so erfolgreich. Medien wie SPIEGEL Online übernehmen bereits den Terminus.
Offenbar soll an Michael Lüders ein Exempel statuiert werden. Lüders hat sich in den letzten Jahren immer wieder klar kritisch positioniert und verfolgt in seinen beiden letzten Büchern „Wer den Wind sät“ und „Die den Sturm ernten“ eine klare Linie. Lüders hinterfragt dabei die von den Transatlantikern erzählten Erklärungen über den Nahen und Mittleren Osten und deckt deren Widersprüche auf. Seine Version der Geschichte klingt klar anders und sollte vor allem für kritische Geister ein aufklärender Weckruf sein:
Wer den Wind sät… Was westliche Politik im Orient anrichtet. Vortrag in der SWR Tele-Akademie
Vorhang auf für den Talkshow-Troll
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd. Es ist sicher nicht wirklich überraschend, dass das Meinungsmacher-Establishment nun versucht, Michael Lüders´ Ruf zu desavouieren. Die Richtung gab bei Anne Will der bullige John Kornblum vor: „Verschwörungstheorien“ seien es, die Lüders da verbreite, so Kornblum. Eine Begründung dafür blieb freilich aus. Und wer nun denkt, Anne Will hätte ihren Gast gegen diese Attacke unterhalb der Gürtellinie in Schutz genommen, der täuscht sich. Ganz im Gegenteil. Nicht das Opfer, sondern Täter Kornblum bekam von der ARD-Journalistin verbale Rückendeckung. Das nutzte der amerikanische Talkshow-Troll natürlich aus und erklärte dem Publikum dann auch gleich sein Glaubensbekenntnis: „Ihre Version, was im Nahen Osten passiert ist, ist natürlich so wunderbar geschliffen und so wunderbar antiamerikanisch und antiwestlich, dass sie gar nicht stimmen kann“. Anstatt eines Tuschs und eines Narrhallamarschs bekam Kornblum für derlei bemerkenswerten Unsinn von einigen wenigen, dafür umso lautstärkeren Zuschauern donnernden Applaus. Dass die Transatlantiker ihre Claqueure im Studio positioniert hatten, ist sicher auch nur so eine Verschwörungstheorie.
Und so ging es weiter. Vor allem das transatlantische Gästetrio von der Leyen, Kornblum und Wolffsohn spielte sich bei dem Generalangriff auf Lüders´ Glaubwürdigkeit immer wieder geschickt die Bälle zu. Er vertrete „eine Einzelmeinung“, mal hieß es, man „kenne ja seine Thesen“, mal kannte man gleich „seine Methoden“. Und überhaupt – das seien ja die altbekannten Argumente „Syriens und Irans“. Gern baute man dabei verbale Strohmänner auf, auf die man dann gemeinsam mit der Moderatorin einschlug. Dass Lüders diese Dinge nie behauptet hat, spielte dabei gar keine Rolle. In 1:4-Unterzahl konnte Lüders wenig ausrichten.
Ach Uschi, mach kein Quatsch
Neben dem schlimmen Lüders-Bashing hatte die gestrige Sendung jedoch noch einen zweiten „Handlungsstrang“ – und zwar die Selbstdemontage der Verteidigungsministerin von der Leyen. Und dies wiederum ist vor allem dem fünften Gast zu verdanken – Jan van Aken von der Linkspartei, der vor seinem politischen Leben als Biowaffeninspekteur der Vereinten Nationen tätig war, hakte dankenswerterweise meistens dann ein, wenn Anne Will wieder einmal schlecht vorbereitet war und von der Leyen selbst offensichtliche Lügen durchgehen ließ. Das musste heute selbst die WELT – die bekanntlich ja kein Freund der Linken oder Kritiker von von der Leyen ist – lobend anerkennen.
Jan von Aken konnte jedoch nicht überall sein und seine Redezeit hätte auch gar nicht gereicht, um alle Lügen der Verteidigungsministerin zu benennen. So kam es dann zu solchen Dialogen:
Von der Leyen: „[…] Die erste Sache ist die, dass nachweislich Assad 2013 bereits mit Giftgas seine Bevölkerung angegriffen hat.“
Will: „Das ist aber nicht erwiesen.“
Von der Leyen: „Das ist erweisen, weil es gab von den Vereinten Nationen und der Organisation zum Verbot der chemischen Waffen einen gemeinsamen Bericht, sehr akribisch dargelegt, der im August 2016 veröffentlich wurde, in dem das eindeutig nachgewiesen worden ist“.
Will: „Es ging aber nicht darum, die Schuldfrage zu klären.“
Von der Leyen: „Nein, nein. Es ging darum, was das Nachvollziehbare ist. Das heißt, er hat einen Giftgasangriff gegen seine Bevölkerung geführt. Und er hat mit hoher Wahrscheinlichkeit auch jetzt in Idlib wieder einen Giftgasangriff geführt“.
An diesem Dialog ist von beiden Seiten so ziemlich alles falsch, was falsch sein kann. Dass Assad 2013 beim Giftgasangriff von Guta (um den es beim Dialog ging) Giftgas eingesetzt hat, ist eben nicht erwiesen. Erwiesen ist, dass Sarin eingesetzt wurde – vom wem, ist jedoch nach wie vor ungeklärt. Und genau das sagt auch die UNO. Doch ihr 38 Seiten starker Report bleibt bei der Frage des Verantwortlichen wohlweislich neutral. Dieser Bericht wurde jedoch im September 2013 – rund einen Monat nach dem Angriff – veröffentlicht. Von der Leyen spricht von einem Bericht aus dem August 2016. Und nun wird es völlig grotesk.
Denn der Bericht von den Vereinten Nationen und der Organisation zum Verbot der chemischen Waffen, den von der Leyen meint, hat mit den Angriffen aus dem Jahre 2013 überhaupt nichts zu tun. Stattdessen hat man neun verschiedene Giftgasangriffe aus den Jahren 2014 und 2015 untersucht. Und dabei kam man in genau drei Fällen zu Ergebnissen, die eine klare Täterschaft herleiten lassen: Bei zwei Vorfällen (Talmenes, April 2014 und Sarmin, März 2015) konnten die Ermittler Beweise finden, dass die syrische Armee Chlorgas eingesetzt hat. In einem weiteren Fall (Marea, August 2015) fand man Beweise für einen Senfgas-Angriff durch die Kämpfer des IS.
Dass es momentan keine Indizien oder gar Beweise dafür gibt, dass Assad hinter dem aktuellen Giftgasangriff von Idlib stehen könnte, erklärt sich von selbst. Es kann ja im Trubel des Alltags mal passieren, dass man ein paar Sachen vergisst oder falsch in Erinnerung hat. Aber Ursula von der Leyen benutzt diese Argumentationskette ja nicht, um bei einer bierseligen Diskussionsrunde Recht zu bekommen, sondern um einen offiziellen Casus Belli für eine deutsche Beteiligung an den völkerrechtswidrigen Kriegshandlungen der USA in Syrien zu konstruieren. Das ist kein Geplänkel und kein Spiel, sondern bitterer Ernst. Und hier macht sich dann auch Anne Will schuldig. Man darf von der Leyen nicht mit solchen Lügen durchkommen lassen – auch dann nicht, wenn man „nur schlecht vorbereitet“ ist.
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Tichys Einblick:
Anne Will – Weltpolitik ohne Europa
Uiuiui, mächtig was schiefgelaufen beim Propaganda-Apparat. Alle gegen Lüders war wohl die Ansage. Zunächst lief alles prima, dann aus heiterem Himmel der Super-GAU – durch einen Biowaffen-Experten, der auch das Völkerrecht besser kennt als die Ministerin.
In einer seltsamen Übereinstimmung feiern Merkel, die Bild-Zeitung und Medien, die gestern noch schrieben „Trump muss weg“ – die früher mal vornehme Zeit brachte sogar für den Regime-Change in den USA, sagen wir mal, recht unorthodoxe Mittel ins Spiel – Trumps Raketen auf Syrien. Selbst die Mordbrenner vom IS bejubelten die Tomahawks.
Ausgerechnet bei Markus Lanz, dem Sonnyboy der Interviewkunst mit dem Tiefgang einer Gummiente, kam mit Michael Lüders ein Mann zu Wort, der die Lage in Syrien kenntnisreich darstellte, aber leider nicht im Einklang mit unserer Staatsdoktrin. Was war zu tun? Totschweigen? Zu spät, der Videomitschnitt war in der Welt, wurde zitiert, diskutiert, verunsicherte die eh schon ungläubige Gemeinde. Also noch einmal einladen – jetzt zu Anne Will – und gegen Lüders die Rechtgläubigen in Stellung bringen. Allen voran Ursula von der Leyen, die Meinungskanone der Regierung. Hat sie selber gemerkt, dass ihre argumentative Streitkraft kaum reichen dürfte? Hat sie deshalb den alten John Kornblum (auf Ministeriumskosten? Der Mann ist nicht billig!) mitgebracht?
Und zur doppelten Absicherung ist Michael Wolffsohn nicht schlecht. Aber seien wir ehrlich – selbst das wäre nichts geworden. Den Super-GAU allerdings bescherte unserer Leyen-Schar nicht einmal Michael Lüders, sondern ein gewisser Jan van Aken.
Was ist geschehen? „Trump bekämpft Assad – Droht jetzt ein globaler Konflikt?“ fragte Anne Will journalistisch in die Runde. Assad habe „nachweislich“ Giftgas eingesetzt, oder „mit hoher Wahrscheinlichkeit“, er sei ein Schlächter, da musste mit „robusten Mitteln“ ein Zeichen gesetzt werden, befand die für unsere Verteidigung zuständige Ministerin. Und für den endgültigen Frieden müssten „alle an einen Tisch“ – später sagte sie „alle, die kein Blut an den Händen haben“ (da wäre dann wohl kein Stuhl besetzt).Der Biologe van Aken, der auch schon als Biowaffeninspekteur für die Vereinten Nationen unterwegs war, korrigierte die Ministerin, „wir wissen nicht, wer das Sarin-Gas eingesetzt hat“. Auf den dusseligen Einwand, Assad und Putin hätten versprochen, alle Chemiewaffen zu vernichten, erklärte van Aken van der Leyen ruhig und sachlich, bei dermaßen asymmetrischen Frontverläufen sei es mehr als wahrscheinlich, dass auch die anderen Kombattanten in den Besitz solcher Granaten gelangt seien.
Für den alten John waren die 50 Trump-Raketen zunächst ein „klärender Moment“ Richtung Russland. Jetzt wisse Putin, wo der Barthel den Most holt. Und Lawrow treffe sich Ostern mit Tillerson. Geht doch.
Völkerrechtlich sei die Sache mit den Tomahawks „nicht ganz koscher“, räumte Michael Wolffsohn zunächst ein, aber Russland war informiert, denn die „Hau-Drauf-Aktion“ sei für die russische Raketenabwehr eigentlich kein Problem gewesen. Es sei also abgesprochen gewesen. Der Historiker sieht die Aktion unter globalen Gesichtspunkten, Putin „mache das nicht zum Null-Tarif“. Er erwarte wohl Zugeständnisse bei der Krim und der Ukraine. Und weil die News dem chinesischen Staatschef Xi quasi zum Dessert in Florida gereicht wurde, wisse der auch, was die Uhr für seinen Verbündeten Nordkorea geschlagen habe.
Bevor Michael Lüders überhaupt etwas sagen konnte, stellte Anne Will erst mal klar, dass er „ein Geschäftsmann sei, der sein Wissen denen zur Verfügung stelle, die mit den Arabern ins Geschäft kommen wollen“, oder so ähnlich. Dann wurde eingeblendet, Lüders sei Vorsitzender der Deutsch-Arabischen Gesellschaft. Das verschlug Lüders zunächst die Sprache, so dass er weder antwortete, dass er bei der DAG Nachfolger des ehrenwerten Peter Scholl Latour ist, noch, dass auch Herr Kornblum „Berater“ ist, und nicht für Gotteslohn tätig. Eigentlich stellt sich nur die Frage, welche Interessen UvdL vertritt.Aber die Show muss ja weitergehen. Lüders skizzierte die Interessenslagen in Syrien. Der Westen mit der Türkei und Saudi-Arabien gegen Russland, Iran und China, die Assad stützen. Trump habe „erst geschossen, dann gedacht“, was sei, wenn die Amerikaner versehentlich russische Flugzeuge abschießen? Kornblum erkannte bei Lüders sofort „Verschwörungstheorien“, gut, der Irak sei vielleicht ein Fehler gewesen, und vielleicht habe sich Obama 2013 „vernünftigerweise“ zurückgehalten. 2013: Schon einmal ein Giftgas-Einsatz mit hunderten Toten, bei dem Obama nichts unternommen hatte, weil sein Geheimdienst davon ausging, dass es nicht Assad war.
Mit dem Ton einer Oberlehrerin im Mädcheninternat – oder für die Jüngeren: mit Qualität, Duktus und Intonation einer Katja Kipping oder Claudia Roth – ging von der Leyen dann auf Lüders los. Ihr „Kollege“ – damit meint sie General Mattis – habe ihr gesagt, dass er bewusst dafür gesorgt habe, dass keine Russen zu Schaden gekommen seien. Dann wiederholte sie noch mal alles Gesagte mit „Da bin ich bei Ihnen, Herr Kornblum“ und „Da bin ich bei Ihnen, Herr Wolffsohn“. Soviel kam raus: Neben einem Höflichkeitstelefonat vom General ist ihr Kenntnisstand wohl auch nur die jeweils letzte Schlagzeile der Bild-Zeitung. Nur der sinnlose Satz von „allen, die kein Blut an den Händen haben“ dürfte ihr allein eingefallen sein.Während wir noch zwischen Fremdschämen und Aufschrei verharrten, kam die furiose Attacke von Jan van Aken:
„Ich bin schockiert von Ihren Aussagen, Frau von der Leyen! Warnschuss? Dann darf man auch mal eben bombardieren? Das ist ein klarer Völkerrechtsbruch! So funktioniert Völkerrecht nicht. Auch Ihre Erklärungen zum Sicherheitsrat sind bewusst falsch wiedergegeben. Alle am Tisch wissen, dass da von allen Beteiligten ein schmutziges Spiel gespielt wurde.“
Hier ist nicht der Platz, in die Details zu gehen (es sei ausdrücklich auf die Berichterstattung zum Thema hier bei Tichys Einblick verwiesen), aber es muss erwähnt werden, dass van Aken von der Partei Die Linke nicht den Assad- oder Putin-Versteher gab. Wohl deshalb kein Einspruch von Wolffsohn oder Kornblum – als Feindbild war ja auch Lüders markiert.
Der hoffte, dass die beiden Machos Donald und Wladimir vielleicht auf Augenhöhe einen Deal hinbekommen. Und Uschis sogenannte „gemäßigte Opposition“ vertrete „nichts und niemanden“. Die wollte aber nicht davon ablassen, „das syrische Volk“ entscheiden zu lassen. Herr hilf! Schließlich bewegte sich die Runde – außer der verwirrten Ursel – Richtung „vielleicht doch mit Assad?“. Allen war klar, dass, kämen die Sunniten ans Ruder, das Abschlachten erst recht Fahrt aufnähme.
Europa habe am Freitag „mit einer Stimme“ gesprochen. Und Europa wolle den Friedensprozess begleiten, oder so ähnlich. Hat wer gesagt? Richtig, die mit dem „syrischen Volk“. Den Herren am Tisch war eher klar, dass Europa „beiseite geschoben wird“ bei der Lösung des Syrien-Konflikts. Kann dann ja beim Aufräumen helfen.
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http://www.hart-brasilientexte.de/2016/03/13/landtagwahlen-2016-stockreaktionaere-islamisierungsparteien-in-sachsen-anhalt-mit-deutlichen-verlusten/
Landtagswahlen 2016, Resultate in Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz – Gründe für AfD-Erfolg und Verluste der Islamisierungsparteien:
Krone des Zynismus in den Wahlsendungen: NATO-Stellvertreterkrieg gegen Syrien als wichtiger Auslöser von Flüchtlingsströmen, deutsche Beteiligung am Stellvertreterkrieg, wurden völlig unterschlagen, nicht einmal erwähnt.
“Stoppt Kriegstreiber! Stoppt CDU, SPD und Grüne, die diese Kriege legitimieren! Gemeinsam für den Frieden!”
“Weil es eine klar rechtsextreme Demonstration ist…” rbb. Pogida-Protest in Potsdam.
Zu den Kuriositäten im Deutschland von heute zählt, daß immer noch manche Bürger meinen, was Politiker der Islamisierungsparteien öffentlich sagen und verbreiten lassen, sei identisch mit dem, was sie tatsächlich denken und vorhaben.
Wie deutsche Autoritäten und Islamisierungsparteien die Unterstützung des Islamischen Staates durch Kämpfer aus Deutschland ermöglichten – unter Verstoß gegen Gesetz und Verfassung die Hilfe für IS nicht verhinderten:
Ausriß: Deutsche Steuerzahler werden gezwungen, Christenkiller, Terroristen zu finanzieren, wie früher in Afghanistan…:”Immer mehr Islamisten aus Deutschland reisen zu ISIS.”
Islamischer Staat ermordet syrische Soldaten – Kriegsverbrechen des IS in Syrien waren nur durch massive Unterstützung aus westlichen Ländern über das NATO-Mitgliedsland Türkei möglich. Deutsche Islamisierungsparteien ermöglichten sogar den ungehinderten Zustrom von Söldnern aus Deutschland zum IS. Die NATO garantierte jahrelang den Export geraubten syrischen Öls über das NATO-Land Türkei.
Ausriß.
Das Asylantenheim von Suhl/Thüringen 2015:”Die meisten hier sympathisieren mit dem Islamischen Staat.” Asylbewerber in SPIEGEL-TV.
Ausriß.
Ausriß. Wieviele Staatsbürger Syriens sind von Terroristen aus Deutschland ermordet worden?
Protestposter in Kirchen von Chile zur Christenverfolgung, Christenermordung in Syrien. Hängen in Ihrer Kirche auch solche Poster – oder schweigt sie als Staats-und Regierungskirche zur Christenermordung?
Rußlands Orthodoxe Kirche und Syrien: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/01/15/syrien-christenverfolgung-von-orthodoxer-kirche-ruslands-vor-der-uno-angeprangert-radikale-krafte-von-westlichen-landern-unterstutzt-wollen-an-die-macht-im-irak-nur-noch-ein-zehntel-der-chris/
Kuriose Interpretationen des ARD-Staatsfunks: “Was treibt Syriens Machthaber Assad, Krieg gegen die eigene Bevölkerung zu führen?” Tagesschau
Erst Libyen, dann Syrien – Köpfen durch sogenannte Rebellen: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/12/11/erst-libyen-dann-syrien-aus-der-libyen-intervention-bekannte-methoden-nun-auch-in-syrien-angewendet/
Das Assad-Interview 2016 im Staatsfunk ARD – Medienkonsumenten weisen auf bemerkenswerte “Falschübersetzung”:”Assad räumt ein, daß wegen der militärischen Hilfe aus Rußland, dem Iran und Libanon im Kampf gegen seine Gegner Syrien nicht mehr vollständig souverän sei.” Tagesschau-Zitat – Berufung auf Äußerung von Assad – die indessen nicht existiert. Assad wird nur scheinbar indirekt zitiert. Assad nennt weder Rußland noch den Iran und Libanon, weist indessen auf Souveränitätsverletzungen durch USA und dessen Alliierte. Ein Fall für den deutschen Presserat? Medienkonsument:”DIESE FALSCHÜBERSETZUNG DER ARD IST SCHÄNDLICHER JOURNALISMUS. So verlieren “Leitmedien” ihre Glaubwürdigkeit wegen Tatsachenfälschung. Ich fordere eine Richtigstellung.” In deutschen Redaktionen sitzen wahre Experten für Sprach-Tricks, Sprach-Verdrehung, hervorragend geschult in entsprechenden Manipulationskursen. **
ARD-Falschübersetzung, schändlich.
Irreführende FALSCHÜBERSETZUNG des Assad-Interviews im 2-Minuten-TAGESSCHAU-Beitrag vom 01.03.2016 ab Minute 1:35:
“Assad räumt ein, dass wegen der militärische Hilfe aus Russland, dem Iran und Libanon im Kampf gegen seine Gegner, Syrien nicht mehr vollständig souverän sei.” DAS HAT ER NICHT GESAGT.
Im Original in Englisch ab Minute 22:35: “Souveränität ist nicht vollständig, solange wir unser Land nicht vollständig zurückhaben.” Wenn überhaupt die ARD mutmaßt, vom WEM die Souveränität eingeschränkt wurde, dann eher von den nicht eingeladenen Feinden und nicht von seinen Freunden. Assad nennt gar kein Land und bejaht nicht die legitime, kritische Frage. DIESE FALSCHÜBERSETZUNG DER ARD IST SCHÄNDLICHER JOURNALISMUS. So verlieren “Leitmedien” ihre Glaubwürdigkeit wegen Tatsachenfälschung. Ich fordere eine Richtigstellung.
Ausriß – Tagesschau mit der scharf kritisierten “Falschübersetzung”:“Assad räumt ein, dass wegen der militärische Hilfe aus Russland, dem Iran und Libanon im Kampf gegen seine Gegner, Syrien nicht mehr vollständig souverän sei.” DAS HAT ER NICHT GESAGT…DIESE FALSCHÜBERSETZUNG DER ARD IST SCHÄNDLICHER JOURNALISMUS. So verlieren “Leitmedien” ihre Glaubwürdigkeit wegen Tatsachenfälschung. Ich fordere eine Richtigstellung.” Medienkonsument
Was Assad tatsächlich sagte – interessante Vergleiche zwischen Tagesschau-Version und Originalzitat möglich. Mit “Versionen” dieser Art werden deutsche Medienkonsumenten tagtäglich regelrecht überschüttet.
Herr Präsident, ist Syrien noch ein souveräner Staat?
ARD: Herr Präsident, können Sie sagen, dass Syrien nach wie vor ein souveräner Staat ist, oder wird Ihre Politik bereits in Teheran bzw. im Kreml gemacht?
Assad: Der Begriff Souveränität ist relativ und verhältnismäßig. Vor der Krise hielt Israel unser Land besetzt, und wir betrachteten unsere Souveränität so lange nicht als vollständig, wie wir unser Land nicht zurück hatten. Und jetzt überschreiten während der Krise zahlreiche Terroristen unsere Grenze, und viele Flugzeuge der Amerikaner und ihrer Alliierten (was man dort als Allianz bezeichnet) verletzen unseren Luftraum. Auch hier kann man nicht von vollständiger Souveränität sprechen. Gleichzeitig ist man allerdings nach wie vor souverän, wenngleich nicht im vollen Umfang des Begriffs, wenn man eine Verfassung hat, wenn die Institutionen funktionieren und wenn der Staat mit seiner Arbeit ein Minimum für das syrische Volk leistet und wenn schließlich das syrische Volk sich keiner anderen Macht zu unterwerfen hat, was sicher das wichtigste von allem ist. Zitat TS
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Scharfe Kritik von Medienkonsumenten konzentriert sich zudem auf die Tagesschau-Bewertung von Assad in der Sendung vom 1.März 2016. Das Staatsfunk-Interview mit Assad wird auf diese Weise angekündigt:”Der syrische Staatsschef Al-Assad gilt als Schlüsselfigur für eine Lösung im Bürgerkrieg des arabischen Landes. Am Widerstand gegen seine Herrschaft entzündeten sich vor fünf Jahren die gewaltsamen Proteste, in deren Folge Hunderttausende getötet und Millionen Menschen in die Flucht getrieben wurden.” Medienkonsumenten sehen darin ein Manipulationsbeispiel erster Ordnung, da der Eindruck erweckt werde, als trage Assad die Schuld am Tod Hunderttausender und der Flucht von Millionen Menschen.
Assad:”Es fragt sich jedoch, wozu die anderen Parteien bereit sind. Das Desaster oder den Alptraum von dem Sie sprechen, macht ja nicht nur das Morden und Zerstören durch die Terroristen aus, sondern auch das Embargo des Westens gegen Syrien. Es trifft ja jeden Bürger dieses Landes ohne jede Ausnahme. Wozu sind die von Ihnen erwähnten Offiziellen denn bereit, um diesen Schmerz, diese Not und diesen Alptraum in Syrien zu lindern? Was gedenken Sie zu tun, um auf Länder Druck zu machen und Einfluss auszuüben, die wie die Türkei, Saudi-Arabien und Katar die Terroristen unterstützen? Wie wollen Sie diese zwingen, das Einschmuggeln von Terroristen und Waffen sowie ihre logistische Unterstützung in jedweder Form zu beenden? So ist die Frage zu stellen. Wenn alle diese Länder einwilligen oder, sagen wir besser, den Willen aufbringen, hier ihre Pflicht zu erfüllen, dann kann ich Ihnen versichern, dass wir überhaupt keine Probleme haben, diesen Alptraum in Syrien zu beenden…Unsere Alliierten und Freunde, die auf unterschiedlichste Weise am Krieg beteiligt sind, die einen direkt, die anderen eher indirekt, haben eine ganz andere Sichtweise. Sie sind nicht nach Syrien gekommen, um den syrischen Präsidenten oder die syrische Regierung usw. zu unterstützen. Sie kamen, weil sie wissen, dass der Terrorismus, wenn er sich in einigen Gebieten durchsetzen kann, keine Grenzen mehr kennt. Er erkennt Grenzen überhaupt nicht an, und der IS ist dafür das beste Beispiel: Von Libyen über den Irak bis nach Syrien gibt es keine Grenzen. Wenn also der Terrorismus diese Region unter seine Kontrolle bringt, dann greift er automatisch in andere Gebiete und nicht nur in Nachbarländer über. Dass wird von ihnen ganz klar gesehen, so dass sie nicht zu unserer Verteidigung gekommen sind, zumindest nicht zu unserer ausschließlichen, sondern zu ihrer eigenen Verteidigung. Sie kamen auch nicht, um von mir irgendetwas zu verlangen. Alle unsere Freunde achten unsere Souveränität und verlangen keinerlei Gegenleistung…Der Westen hat bisher den Krieg gegen den Irak im Jahr 2003, während dessen mehr als eineinhalb Million Menschen umgebracht wurden, zu keinem Zeitpunkt als Kriegsverbrechen eingestuft. Ebenso wenig hat man das im Jemen getan, wo die Saudis Gräueltaten begangen haben. Und auch nicht in Syrien: Wenn die Aufständischen Tausende von Unschuldigen mit Granaten und Selbstmordattentätern umbringen, dann spricht man dort offen gesagt auch nicht von Verbrechen. Es ist also eine Frage der Kriterien. Nach unseren Kriterien ist jeder ein Verbrecher, der solche Taten verübt.”
Assad zur Rolle der Merkel-Gabriel-Regierung und der US-Regierung:
“Wir hoffen, dass jedes Land eine Rolle spielen kann, insbesondere die Länder Europas und die wichtigsten Länder in der EU wie Deutschland mit der stärksten Wirtschaft, das vermutlich in der EU nicht nur wirtschaftlich sondern auch politisch die führende Rolle spielt. Praktisch gesprochen sehen wir eine solche Rolle allerdings noch nicht, da dies den entsprechenden Willen voraussetzt und der Wille mit Unabhängigkeit zu tun hat.
Es stellt sich die Frage, wie viele europäische Politiker von der Haltung der USA unabhängig sind. Was wir bisher erkennen können, ist nicht mehr als die Kopie dessen, was amerikanische Politiker sagen – und dessen was sie tun. Das ist alles, was wir erkennen können. Ich kann also nichts zu einer möglichen Rolle sagen, wenn die Unabhängigkeit fehlt.”
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Ein besonderer Leckerbissen für politisierte Zeitgenossen sind jene Manipulationsmethoden, die vom gesteuerten deutschen Mainstream bei der Berichterstattung über das ARD-Interview mit Assad angewendet werden – welche Assad-Aussagen dürfen zitiert werden, welche sind gemäß geltenden Zensurvorschriften verboten?
“ARD-Interview mit syrischem Präsidenten. Assad spricht nicht von Bürgerkrieg.” Tagesschau, 1.3. 2016. Blamable Interviewfragen an Assad – Staatsfunk-Korrespondent darf nicht einmal nach Rolle von USA-NATO beim Zustandekommen/Anheizen des Syrienkriegs fragen, nach entsprechenden Spezialfakten, die in westlichen Medien verheimlicht werden…Deutscher Staats-und Regierungsfunk ständig von Medienkonsumenten kritisiert, korrigiert, unter “Lügenpresse”-Vorwurf. Daß der Syrienkrieg kein Bürgerkrieg ist, sondern ein NATO-Stellvertreterkrieg, wissen offenbar inzwischen die meisten Deutschen. Sogar aus Merkel-Deutschland wurden Christenkiller nach Syrien geschickt…DIE ZEIT – Chefredakteur Lorenzo 2016 im Staatschauspiel Dresden mit Rede über “Lügenpresse”. **
Der üble Manipulationstrick mit dem “Bürgerkrieg”:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/07/30/der-ueble-manipulationstrick-mit-dem-angeblichen-buergerkrieg-in-syrien-in-wahrheit-ein-nato-stellvertreterkrieg-bewohner-der-nato-staaten-muessen-den-krieg-und-auch-noch-die-folgen-der-ausgelo/
ARD-Falschübersetzung, schändlich.
Irreführende FALSCHÜBERSETZUNG des Assad-Interviews im 2-Minuten-TAGESSCHAU-Beitrag vom 01.03.2016 ab Minute 1:35:
“Assad räumt ein, dass wegen der militärische Hilfe aus Russland, dem Iran und Libanon im Kampf gegen seine Gegner, Syrien nicht mehr vollständig souverän sei.” DAS HAT ER NICHT GESAGT.
Im Original in Englisch ab Minute 22:35: “Souveränität ist nicht vollständig, solange wir unser Land nicht vollständig zurückhaben.” Wenn überhaupt die ARD mutmaßt, vom WEM die Souveränität eingeschränkt wurde, dann eher von den nicht eingeladenen Feinden und nicht von seinen Freunden. Assad nennt gar kein Land und bejaht nicht die legitime, kritische Frage. DIESE FALSCHÜBERSETZUNG DER ARD IST SCHÄNDLICHER JOURNALISMUS. So verlieren “Leitmedien” ihre Glaubwürdigkeit wegen Tatsachenfälschung. Ich fordere eine Richtigstellung.
Viel Kritik an Staatsfunk-Gniffke, der u.a. die rd. 1,5 Millionen Toten, meist Zivilisten, des völkerrechtswidrigen NATO-Krieges gegen den Irak im Syrienkontext verschweigt, ebenso die Haltung von Merkel zum Irakkrieg:
“Er hat Giftgas eingesetzt.” Das ist eine schwerwiegende Behauptung, die nicht belegt ist, sondern vielmehr (Giftgasangriffe von Ghuta) widerlegt wurde. Von einem Chefredakteur sollte man mehr Genauigkeit erwarten dürfen!
Ansonsten darf die Frage gestellt werden, warum man nicht mit Assad reden sollte, wenn man sogar US-Präsidenten interviewt, die völkerrechtswidrige Angriffskriege führen.
23: A. Müller:
1. März 2016 um 13:54 Uhr
Es wäre redlicher, Sie Herr Gniffke würden Ihre syrische Geschichtsschreibung von dem Tag an erzählen, als die Amerikaner beschlossen haben, einen Regime-Change in Syrien einzuleiten. So wie die Amerikaner diese Regime-Changes noch in vielen anderen Regionen der Welt aktiv betreiben. Bei den vielen Menschen, die die Amerikaner seit dem letzten Weltkrieg weltweit auf dem Gewissen haben, dürfte man auch nicht mehr mit einem amerikanischen Präsidenten ein Interview führen. Ich gehe davon aus, dass Sie das alles auch wissen. Aber Ihr Wertemaßstab scheint ein völlig anderer als meiner zu sein.
36: RolfK:
1. März 2016 um 14:56 Uhr
Darf man mit einem US-Präsidenten reden (Bush, Obama)?
Sie haben Kriege begonnen und geführt, entführt, gefoltert. Länder überfallen, Völkerrecht gebrochen.
Städte bombadiert, Kriegsverbrechen begangen. UN-Resulutionen mißachtet usw.
TS-Medienkonsumenten hätten das Assad-Interview gerne im O-Ton, um nachprüfen zu können, ob Assad überhaupt korrekt übersetzt worden ist. Die TS-Redaktion kam dem Druck der Medienkonsumenten nach. Daß Korrespondenten bei derartigen Interviews die Fragen von der Heimatredaktion geliefert bekommen, regierungs-und systemtreue Medienchefs, Parteisoldaten die Finger mit im Spiel haben, ist allgemein bekannt. Die Fragen an Assad zeigen dies deutlich – nicht einmal die Rolle von USA-NATO beim Zustandekommen/Anheizen des Syrienkriegs durfte der Korrespondent thematisieren.
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Viele deutsche Medienkonsumenten erkennen Manipulationstricks inzwischen sofort, haben inzwischen gemerkt, daß im gesteuerten Mainstream interviewten ausländischen Personen, darunter hochrangigen Politikern, sehr häufig Dinge in den Mund gelegt wurden, die sie garnicht gesagt hatten. Wer etwas Zugang zur deutschen Medienbranche hat, weiß um entsprechende Manipulationstricks bei der Übersetzung, die tagtäglich angewendet werden. Kuriosestes aktuelles Beispiel sind ins Land geholte Asylanten sehr niedrigen Bildungsgrades – ihnen kann man die bizarrsten Äußerungen unterschieben – Nachprüfung für den Medienkonsumenten unmöglich. Gelegentlich füllt man eine ganze Boeing mit deutschen Journalisten-Deppen, fliegt sie in ein Land, deren Sprache sie nicht verstehen, präsentiert den Journalisten dann handverlesene Personen des Landes auf Pressekonferenzen, liefert mittels ebenso handverlesener “Übersetzer” dann abenteuerlichste Versionen der angeblich gemachten Äußerungen. Wer solche Tricksereien großen Stils schon einmal aus der Nähe beobachtete, bekam einen Begriff davon, wie weit neoliberale Mainstream-Manipulation heute bereits geht – und zu welchen Kosten. Im Einzelfall bedeutet das u.a., einen Kritiker der Zustände seines Landes, zu dem Deutschland beste Beziehungen pflegt, so zu übersetzen, daß aus ihm ein Befürworter wird. Kritische Äußerungen bleiben einfach unübersetzt – oder werden “umgedreht”. Natürlich lassen sich mit dieser Methode auch “Dissidenten”, “Regimegegner” produzieren, die in Wahrheit gar keine sind. Falls sich Autoren bei Chefredaktionen beschwerten, daß realisierte Interviews mit falscher Übersetzung verbreitet wurden, bedrohte man die Autoren mit Kündigung, falls diese die Falschübersetzung nicht akzeptieren. Medienkonsumenten haben sehr oft keinerlei Vorstellung von den Zensurabläufen in Medien: Autoren machen das Interview, haben es dann den Medienchefs – oft CDUSPD-Parteisoldaten, zur Begutachtung vorzulegen, die an Übersetzungen, der von den Autoren vorgeschlagenen Interview-Moderation daraufhin teils die bizarrsten, absurdesten Veränderungen vornehmen. Wer als Autor diese Verfahrensweisen nicht akzeptiert, hat im deutschen Journalismus keine Zukunft – denn auch sogenannte progressive Medien, NGO fälschen, manipulieren erstaunlich brutal.
14: Robert Kenner:
1. März 2016 um 13:34 Uhr
Er hat Giftgas eingesetzt…!?
Tatsächlich? Woher wissen Sie das Herr Gniffke? Wissen Sie mehr als die UNO? Ist es gute journalsitische Praxis unbewiesene Behauptungen im ersten Satz einer Stellungsnahme anzuführen?
Es ist genau diese Art der Meinungsmache warum die ÖR und speziell auch die ARD unter ihrer Führung immer wieder mit dem Vorwurf der fehlenden Neutralität konfrontiert werden. Und zwar zu recht. Kennzeichnen Sie ihre Vermutungen als solche oder behalten Sie sie für sich! Falsche Fakten zu verkaufen ist hingegen nur eines: Eine Sauerei!
http://www.hart-brasilientexte.de/2016/02/13/nato-kriegskonferenz-in-muenchen-2016-wie-war-es-2015/
Ausriß, Tagesspiegel. “Dem Dreckskerl persönlich in die Stirn schießen…die verdammten Russen abknallen…mit Kernwaffen liquidieren…von Russland nur einen verbrannten Fleck übrig lassen…!!” “Wer ist das?” “Eine glühende Verfechterin unserer westlichen Werte!”
Merkel, der Nazi-und Faschistenfinanzierer Poroschenko in Kiew, der Terror gegen die Ostukraine:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/03/11/merkel-empfaengt-den-nazi-und-faschisten-finanzierer-oligarchen-und-milliardaer-poroschenko-erneut-in-berlin-trotz-dessen-rolle-bei-kriegsverbrechen-in-der-ukraine/
0. April 2017
Pegida, Dresden 10. IV. 2017 – Rede von Götz Kubitschek
von Götz Kubitschek / 4 Kommentare
Die nachfolgende Rede hielt Götz Kubitschek, verantwortlicher Redakteur dieser Zeitschrift, am heutigen Abend in Dresden vor Tausenden Pegida-Anhängern.
In dieser Rede griff Kubitschek einige Aspekte auf, die er im aktuellen Heft 77 der Sezession behandelte (»Selbstverständlichkeiten als Minimalprogramm«). Darüber hinaus ließ es sich nicht vermeiden, einige Worte zum System »Petry-Pretzell« zu verlieren. Vollständiger Text der Rede:
Es ist wie in der Geschichte von der Katze und der Taube: Der Vogel ist zu groß für den Jäger, aber weil er sich den Flügel gebrochen hat, kann er nicht entkommen. Nun wird er die Treppe hinuntergezerrt. Er flattert nicht mehr, er wehrt sich nicht mehr, sein Kopf knallt gegen jede Stufe, und wir sind noch lange nicht im Keller.
Dieses Bild können wir übertragen: Die politische Klasse hat unseren Staat und unser Volk am Wickel, und wir selbst werden als Beute Stufe für Stufe die Treppe hinabgeschleift. Während unser Kopf auf jede Stufe knallt, gehen uns drei Dinge nicht aus dem Sinn: Erstens sind wir noch längst nicht ganz unten, zweitens müssen wir – sollten wir uns berappeln – Stufe für Stufe wieder hinaufsteigen und drittens: eigentlich sind wir viel zu groß für diese Katze, die uns da hinter sich herzerrt, aber aus irgendeinem Grund kommen wir nicht auf die Füße.
Jedoch: Wir müssen wieder auf die Füße kommen, das ist das Ziel aller Bemühung, aller Spaziergänge, Aktionen, Demonstrationen, aller alternativer Politik: Wir müssen wieder auf die Füße kommen und Stufe für Stufe wieder hinaufsteigen.
Die Treppe wieder hinaufzusteigen – das wäre nun nichts anderes als die Wiederherstellung von Selbstverständlichkeiten. Das müssen wir uns klarmachen: Es geht in unserer Lage und an der politischen Oberfläche nicht mehr um große Entwürfe, nicht mehr um ein politisches Ausgreifen, sondern nur noch um Selbstverständlichkeiten, um Grundsätze, um banale Forderungen. Mehr ist nicht drin, derzeit.
Es geht nicht um ein Schräubchen hier und ein Nägelchen dort, es geht nicht um die letzten feinen Pinselstriche einer ausdifferenzierten Politik für unser Land: Wenn der Kopf auf die Treppenstufen knallt, geht es nicht um Details, sondern zuallererst und ausschließlich darum, sich loszustrampeln, sich aufzuraffen und sich auf den Weg zurück nach oben zu machen, und das heißt – noch einmal: Selbstverständlichkeiten zu fordern und durchzusetzen.
Ich will von diesen Selbstverständlichkeiten nur drei herausgreifen: die Durchsetzung von Recht und Ordnung, den Elitenwechsel und die Bändigung der Parteien.
Beginnen wir mit der Durchsetzung von Recht und Ordnung – Recht und Ordnung wurden am 12. September 2015 auf eine Art und Weise außer Kraft gesetzt, die uns den Atem verschlug. Was damals geschah, muß man immer wieder nacherzählen, damit es nicht in Vergessenheit gerät.
Am 12. September 2015 meldete der Präsident der Bundespolizei, Dieter Romann, nach Berlin ins Lagezentrum, er und seine Leute seien einsatzbereit. Ohne eine politische Entscheidung abzuwarten, hatte Romann Personal und Material in Südbayern zusammengezogen, um die deutsch-österreichische Grenze lückenlos schließen, Paßkontrollen durchführen und alle nicht einreiseberechtigten Personen abweisen zu können.
Logistisch und organisatorisch würde eine solche Maßnahme ohne weiteres möglich sein, hatte man doch einige Wochen zuvor für die Sicherheit der sieben Staatsoberhäupter der G7-Gruppe Grenzkontrollen durchgeführt und wie nebenbei hunderte Zollvergehen, illegale Einwanderungsversuche und kriminellen Grenzverkehr abgefischt.
Thomas de Maizière konnte sich im Lagezentrum in Berlin an diesem 12. September in den Abendstunden nicht dazu entschließen, den bereits ausgefertigten Einsatzbefehl samt der darin enthaltenen fünf entscheidenden Wörter zu unterschreiben:
Wer nicht einreiseberechtigt sei, solle »auch im Falle eines Asylgesuchs« zurückgewiesen werden, denn: Er komme über den Landweg, mithin über sichere Drittstaaten und Staaten der EU, in denen der Erstantrag auf Asyl zunächst zu stellen sei.
Allein: Es kam nicht zur Grenzschließung gegen den Ansturm Hunderttausender, es fehlte der politische Wille, oder vielleicht sollte man besser sagen: Es fehlten die politische Demut und die Verantwortung für das Ganze. Thomas de Maizière unterschrieb den Einsatzbefehl nicht, weil er, seine Kanzlerin und andere führende Politiker die schlimmen Bilder, die schlechte Publicity fürchteten.
Es ging an diesem Abend nicht um Humanität oder Fachkräftemangel, auch nicht um den geradezu krankhaften Wunsch, das deutsche Volk endgültig aus der Geschichte zu drängen: Es ging schlicht um die parteipolitische Angst vor schlechten Bildern und um die Frage, ob der politische Gegner einen Vorteil aus einer häßlichen Entscheidung würde ziehen können.
Dieser typisch parteipolitischen Kleinmütigkeit wurden am 12. September 2015 Recht und Ordnung geopfert, und mit den Konsequenzen dieser völlig verantwortungslosen Mißachtung des Ganzen haben wir seither zu leben und zurechtzukommen. Es wäre nichts weiter als eine Selbstverständlichkeit, diese Entscheidung zu revidieren, ihre Folgen zu korrigieren und die dafür Verantwortlichen ihrerseits zur Verantwortung zu ziehen.
Damit zur zweiten Selbstverständlichkeit: dem Elitenwechsel. Die Verantwortlichen, die Recht und Ordnung ausgehebelt haben – das ist unsere sogenannte Elite, aber ich habe längst den Eindruck, daß der Ausdruck Elite für diese Leute viel zu schade sei: Was diese Leute vor allem auszeichnet, ist, daß sie sich in ihrer Verantwortungslosigkeit und Arroganz, in ihrer Berliner Polit-Blase bewegen wie Fische im Wasser.
Sie sind Heuchler, und wer das nicht glaubt, muß sich nur anhören, wie sie jetzt, fünf Monate vor der Wahl, ihren Ton aufs Volk abzustimmen beginnen. Plötzlich signalisieren diejenigen, die sich sonst für die Lebenswirklichkeit des »kleinen Mannes« einen Dreck interessieren, daß sie ihn verstünden und seine Sorgen kennten.
Der Ton wird plötzlich »populistisch« im Wortsinn, man kann geheucheltes Interesse ebenso beobachten wie den Versuch, Volksnähe herzustellen. Kaum jemandem sollten die peinlichen Auftritte von Martin Schulz entgangen sein, der als Heilsbringer für eine halbtote Partei eingeflogen wurde und seine Claqueure durchaus auffordert, doch einmal »Martin, Martin« zu rufen, wenn sie nicht von selbst darauf kommen.
Im Internet gibt es herrliche Filme zu diesen Aufritten, man schämt sich mit, obwohl man selbst nicht betroffen ist, unvorstellbar, daß bei Pegida von hier oben einer die Leute dazu aufforderte, in Rufe auszubrechen. Überhaupt, Schulz und Merkel: Wir erleben die Inszenierung eines Machtkampfs zweier Kontrahenten, zwischen die im Grunde kein Blatt Papier paßt und die sich nur deshalb diesen Pseudostreit liefern, weil sie von der eigentlichen Auseinandersetzung ablenken wollen: Die eigentliche Auseinandersetzung verläuft zwischen dem Establishment, das die Karre in den Dreck geritten hat, und einer echten, das heißt grundsätzlich angelegten Alternative, die ihn wieder herauswuchten will.
Um es auf den Punkt zu bringen: Der große Austausch muß bei den Parlamentariern der Altparteien anfangen, und dieser Elitenwechsel sollte gerade in einer Demokratie eine Selbstverständlichkeit sein.
Ich komme damit zum dritten Punkt: zur Bändigung der Parteien. Parteien haben die Aufgabe, das politische Engagement und Interesse der Bürger zu bündeln, zu strukturieren und professionell zu vertreten. Sie tun das tatsächlich, aber auf eine mittlerweile ungebändigte und zynische Art und Weise: Vermutlich gibt es keine anderen Massenorganisationen, in denen mit ähnlicher Verachtung auf das eigene Fußvolk geblickt wird wie in Parteien.
Parteien sind Gebilde, in denen sich gegen die Idealisten – je länger, je mehr – die machtversessenen Ich-Typen, die Karrieristen, die Mundwerksburschen und Intriganten durchsetzen, und zwar vor allem dadurch, daß sie sich gegen die parteiinterne Konkurrenz behaupten und nicht gegen den politischen Gegner.
Diese Zwangsläufigkeit produziert in ausnahmslos jeder Partei mit dem »Berufspolitiker« einen Typ Mensch, der sich wandeln kann wie ein Chamäleon und die Neigung hat, das parteiinterne Gezerre mit den wirklichen Problemen zu verwechseln, in denen immerhin das Vaterland stecken könnte.
Ich muß an dieser Stelle – obwohl ich es mir verkneifen wollte – auch über die AfD ein Wort verlieren: Es entsetzt mich, daß diese Partei, die eine Alternative für Deutschland sein will und sein muß, sich derzeit nicht anders verhält als jeder abgehalfterte parteipolitische Karriereladen von vorgestern.
Es gibt in der CDU ein »System Merkel«, und das bedeutet: hinter Merkel sitzen Duckmäuser und Karrieristen, aber keine Kritiker oder Selbstdenker, die diesen Namen verdienten. Das Ergebnis sind dann 10 Minuten Applaus auf einem Parteitag für eine Frau, die unsere Grenzen für jedermann geöffnet hat. 10 Minuten Applaus für eine Frau, die verkündet hat, es wäre da etwas zu schaffen, und die genau weiß, daß nicht sie das schaffen muß, sondern wir! 10 Minuten Applaus für eine Frau, die einer christlichen Union vorsitzt, aber den Muselmanen gerne schon 1683 vor Wien das Tor zur Stadt geöffnet hätte.
»System Merkel« – das bedeutet: ein kurzes Gedächtnis für die Regierungsverantwortungslosigkeit, eine geradezu peinliche Jubeldisziplin und ein Klammern an der Macht um jeden Preis.
Daraus leite ich eine Frage ab, auf die ich heute Abend lieber verzichtet hätte: Soll sich die AfD nun allen Ernstes ein »System Petry/Pretzell« zulegen? Ist das der parteiinterne Zielpunkt alternativer Politik? Ist es wirklich die Hauptaufgabe einer »Alternative für Deutschland«, fünf Monate vor der Bundestagswahl die eigenen Reihen zu säubern? Und überhaupt: Was heißt das – säubern? Entlang welcher Richtlinien und Maßstäbe?
Da wird gegen Björn Höcke ein Parteiausschlußverfahren angestrengt – gegen einen der wenigen Männer in dieser Partei, der die Sache des Volkes und der Nation über seine eigene Karriere stellt und in seinem eigenen Bundesland, in Thüringen, zu einer Bürgernähe gefunden hat, die es kein zweites Mal gibt. As ich vor einem halben Jahr mit ihm am Kyffhäuser wanderte, schüttelte ihm jeder zweite, der uns entgegenkam, die Hand und sagte: »Nicht wahr, Herr Höcke, Sie geben unser Land nicht auf.« oder »Vielen Dank für das, was Sie tun, Herr Höcke.«
In solchen Äußerungen, mitten im Wald oder auf der Straße, drückt sich die Hoffnung der Bürger auf eine politische Wende aus, und das ist ja der Auftrag der AfD, zusammengefaßt in einem einzigen Satz: eine politische Wende in Deutschland einzuleiten, und zwar »für unser Volk« und nicht gegen es.
Dieser Auftrag ist in Gefahr, wenn die AfD selbst in Gefahr ist, und sie ist in Gefahr, wenn die Spalter ihr System installieren. Und an Spaltungen hat immer nur derjenige ein Interesse, der zerfressen ist von der Angst, es könne ihm jemand zum Konkurrent werden. Wir mußten gestern den Medien entnehmen, daß ein parteiinternes Papier Höcke mit Hitler verglich, und zwar zu dem Zweck, ihn als einen Konkurrenten nochmals und wieder und noch gründlicher zu beschädigen als die Male zuvor.
Wo sind wir eigentlich gelandet? Das ist Antifa-Jargon! Hat Frauke Petry schon vergessen, daß man ihr die Scheiben einwirft und das Auto anzündet oder denkt sie, dies wäre vorbei, wäre erst Höcke raus aus der Partei? Jüngst hat hier in Dresden das Auto des Politikwissenschaftlers und AfD-Schulmeisters Werner Patzelt gebrannt, und Patzelt ist immerhin in der CDU.
Meinen denn diese Leute, all dies löste sich in Luft auf, wenn der Höcke-Flügel gstutzt wäre? Meint hier im Ernst jemand, es gäbe für das Establishment und für diese ganze verlogene Zivilgesellschaft eine AfD in einem akzeptablen Zustand?
Nein: Akzeptanz, Duldung, Respekt muß man sich erkämpfen, und wenn ich eines weiß, dann das: Es kämpfen stets am tapfersten diejenigen, die Grundsätze haben, und nicht nur einen Riecher für eine tolle Position.
Ich kann also vor einem »System Petry/Prezell« nur warnen: Das wäre zu eng, das wäre autistisch, das wäre zu sehr nur auf Machtinteressen und Machtinstinkte abgestellt, auf ein geradezu manisches Konkurrenzdenken, auf eine Mißachtung der Basis. Das Ergebnis wäre eine AfD ohne die Grundsätzlichen, die Idealisten, ohne diejenigen, die nicht vergessen können und wollen, was die Altparteien und ihr vaterlandsloses Personal uns angetan haben und antun.
Diese Zwischenbemerkung zur AfD war notwendig. Sie muß, solange es irgend geht, eine grundsätzliche Partei bleiben, ein politische Exeditionsreise, auf der in alle Himmelsrichtungen nach Rezepten für die Genesung unseres Vaterlands gesucht wird.
Aber zurück zu den Parteien an sich: Ich will als eine Maßnahme gegen den Parteienungeist vorschlagen, die Parteienfinanzierung auf ein Mindestmaß zu beschränken: 160.519.363 Euro setzten die Parteien selbst als Obergrenze dessen fest, was sie sich im vergangenen Jahr vom Staat für die Finanzierung ihrer Arbeit gönnen konnten. Bisher wurde diese Obergrenze immer voll ausgeschöpft.
Hinzu kommt die »verdeckte« Parteienfinanzierung, ein Sumpf, der trockengelegt werden müßte: Wir sprechen über mindestens eine Milliarde Euro. Die Beschränkung der Finanzierung könnte auf Dauer die Parteienmentalität zurückdrängen, eine Mentalität, die den Staat als das Ganze nicht kennt, sondern immer nur die Frage stellt. Was nützt mir, was meiner Partei – und was schadet den anderen.
Ich komme damit zu einem letzten, knappen Gedanken und danke bereits jetzt für Eure Geduld. Dieser letzte Gedanke ist eine Frage: Die Verachtung des Eigenen, die mangelnde Wertschätzung allen Fleißes, aller Entbehrung, aller Erfindungsgabe, Sparsamkeit und allen Durchhaltewillens unserer Vorfahren: Woher kommt sie? Warum verachtet unser Establishment in so zerstörerischem Umfang und Maß das eigene Volk?
Diese Verachtung nämlich ist der gebrochene Flügel des großen Vogels, von dem eingangs die Rede war. Und ihn wieder einzurenken, das Gebrochene zu heilen, ist nicht die Sache einer patriotischen Regierungsmehrheit, sondern eine Generationenaufgabe.
Es bedarf dafür tatsächlich einer erinnerungs- und geschichtspolitischen Wende, aber nicht einer, die etwas von dem aussparte, was geschah, sondern einer, die sich reif, aussöhnend, aushaltend, einordnend erinnert, und die aus dieser Erinnerung keine Keulen gegen politische Gegner schnitzt. Wenn dieser Geist Einzug hielte, wäre dies die Heilung des gebrochenen Flügels.
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2017 – gleiches Feindbild Moskau wie im Hitler-Kapitalismus. Deutschland-Wahljahr 2017…Wie Wähler bestimmter Parteien ticken, dies jedoch nur selten offen zugeben:http://www.hart-brasilientexte.de/2017/04/11/2017-gleiches-feindbild-moskau-wie-im-hitler-kapitalismus-deutschland-wahljahr-2017/
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„Erinnerung an den Irakkrieg.“ Putin am 11.4. 2017 über NATO-Haltung zu Syrien, Nachbarland des Irak. Die Schuldigen des völkerrechtswidrigen Aggressionskrieges gegen den Irak sind weiter auf freiem Fuß, wurden vom Tribunal in Den Haag immer noch nicht abgeurteilt…
Die Prinzen, CD „Schweine“.
Die Prinzen:https://www.youtube.com/watch?v=SbIjjyCNqyc
“Du mußt ein Schwein sein”:
https://www.youtube.com/watch?v=BWwhz4hPkSk
“…Du mußt ein Schwein sein in dieser Welt
Schwein sein
Du mußt gemein sein in dieser Welt
gemein sein
denn willst Du ehrlich durchs Leben geh’n
ehrlich
kriegst’n Arschtritt als danke schön
gefährlich
Weil ich weiß, daß ich’s mir leisten kann
stell’ ich mich überall vorne an
und ist einer sanft und schwach
hör’ mal wie ich drüber lach.
Bei den freundlichen Kollegen
halte ich voll dagegen
obwohl mich keiner mag
sitz ich bald im Bundestag.”
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Tricks und Umgangsformen in der SPD – wie SPD-Wähler ticken:http://www.hart-brasilientexte.de/2016/08/11/hochstaplerin-petra-hinzspd-2016-offenbar-immer-noch-keine-rueckzahlung-der-zu-unrecht-einkassierten-leistungendiaeten-etc-seit-1989-immer-noch-keine-aberkennung-der-abgeordneten-pensionsanspru/
Fliegen die GRÜNEN raus?(Wie GRÜNEN-Wähler ticken)http://www.hart-brasilientexte.de/2017/04/08/wahlen-in-schleswig-holstein-2017-fliegen-die-gruenen-aus-den-gleichen-gruenden-raus-wie-im-benachbarten-mecklenburg-vorpommern-2016-im-saarland-2017/
DÜSSELDORF. Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) hat den Vorwurf der Doppelmoral zurückgewiesen. Anlaß ist ein Foto, das der CDU-Politiker Thomas Eusterfeldhaus am Montag in den sozialen Netzwerken verbreitete. Darauf ist zu sehen, wie Löhrmann aus ihrem Audi-A8-Dienstwagen in ein umweltfreundliches Hybrid-Fahrzeug umsteigt, das sie als Wahlkampf-Auto nutzt. „Grüne Doppelmoral: Erst mit dem dicken Audi A8 fahren und dann für den Wähler schnell umsteigen ins umweltfreundliche Hybrid-Auto“, schrieb Eusterfeldhaus dazu auf Twitter. JF
Wie FDP und FDP-Wähler ticken:http://www.hart-brasilientexte.de/2017/04/04/nsdap-fdp-genscher-und-doping-von-ihnen-als-sportmediziner-will-ich-nur-eins-medaillen-warum-halle-und-magdeburg-so-aufwendig-genscher-ehren/
NRW – Bundesland massiver fremdenfeindlich-rassistischer Übergriffe(Silvester etc.) und Terror-Förderung – siehe Dortmund-Resultat.
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Bodo Ramelow und die Wertvorstellungen seiner Koalitionspartner:http://www.hart-brasilientexte.de/2014/12/05/bodo-ramelow-und-die-wertvorstellungen-seiner-spd-partner/
“Gefährder im Land zu dulden, war und ist Beihilfe zum Mord.” Dresden, Protestplakat 2017
21: AK47:
1. März 2016 um 13:49 Uhr