Unter der Losung »Hände weg von Venezuela« sind für den Sonnabend Kundgebungen und Demonstrationen in mehr als 100 Städten der Welt angekündigt. Vor allem in den Vereinigten Staaten mobilisieren Friedensaktivisten zu dem internationalen Aktionstag gegen eine drohende Intervention der USA in dem südamerikanischen Land. »Unter US-Führung auferlegte Sanktionen sowie Währungsmanipulationen sind für das Leid in Venezuela verantwortlich«, heißt es in dem mehrsprachig verbreiteten Aufruf. Die USA wollten nicht zulassen, »dass irgendein Land auf dem Planeten seinen natürlichen Reichtum oder die Früchte seiner Arbeit unabhängig von der Wall Street und dem Pentagon genießen kann. Venezuela verfügt über die größten nachgewiesenen Ölreserven der Welt und ist reich an Gold und anderen Mineralien.«Zu den Erstunterzeichnern des Appells gehören Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters, die afroamerikanische Bürgerrechtlerin Pam Africa, die US-Friedensaktivistin Cindy Sheehan und zahlreiche weitere Gewerkschafter, Journalisten und Politiker. Die Regierungen Chinas und Russlands bekräftigten am Freitag ihre Warnungen vor einer Eskalation der Lage. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, warf den USA vor, unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe eine Militärintervention in Venezuela zu planen. Für Sonnabend sei eine »gefährliche Provokation großen Ausmaßes« geplant.
Venezuelas Opposition hat für das Wochenende angekündigt, »so oder so« die von den USA nach Kolumbien gebrachte »humanitäre Hilfe« über die Grenze bringen zu wollen. Ein Konvoi von Oppositionspolitikern, unter ihnen der selbsternannte »Übergangspräsident« Juan Guaidó, hatte sich am Donnerstag (Ortszeit) auf den 1.000 Kilometer langen Weg von Caracas in die kolumbianische Grenzstadt Cúcuta gemacht. Vor deren Toren begann am Freitag ein Konzert unter dem Titel »Venezuela Aid Live«, zu dem der britische Milliardär Richard Branson zahlreiche Popstars eingeflogen hatte. Offizielles Ziel der Veranstaltung war es, Geld für »humanitäre Hilfe« zu sammeln, die den Notleidenden in Venezuela geleistet werden sollte. Tatsächlich begann es direkt mit Parolen gegen die »Diktatur« in Venezuela. Während die Veranstalter schließlich 317.000 Besucher bei dem Konzert gezählt haben wollten, sprachen andere Beobachter von »nicht mehr als 20.000«. Wie auf Luftaufnahmen zu erkennen war, stand die Bühne mehrere hundert Meter von dem mäßig gefüllten Feld entfernt, auf dem sich die Zuschauer versammelt hatten. Der Zwischenraum war offenbar als Sicherheitszone ausgewiesen worden und Gästen wie Kolumbiens Staatschef Iván Duque und dem chilenischen Präsidenten Sebastian Piñera vorbehalten. Auch der venezolanische Putschist Juan Guaidó zeigte sich dort – eine offene Provokation der venezolanischen Justiz, die ihm wegen eines laufenden Ermittlungsverfahrens das Verlassen des Landes untersagt hatte.
In Venezuela wird befürchtet, dass in den Reihen der von Guaidó mobilisierten »Freiwilligen« und im Schatten der »Hilfe« auch Terroristen über die Grenze gelangen wollen. In Kolumbien tummeln sich ganze Gruppen desertierter venezolanischer Soldaten, die schon mehrfach zum Sturz von Präsident Maduro aufgerufen hatten, und auch den kolumbianischen Paramilitärs gilt Venezuela als Feindbild. Zitat jw
Müllsäcke an Sao Paulos “Avenida Paulista” der Großbanken und Shopping Center – oder ein verelendeter Mensch?
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“Schönheit und Fäulnis”. Neue Zürcher Zeitung/NZZ – Klaus Hart:https://www.nzz.ch/schoenheit_und_faeulnis-1.700750
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/01/brasiliens-obdachlose-alter-geschwachter-mann-ist-stinkende-essensreste-aus-aufgerissenen-mullsacken-an-der-rua-augusta-sao-paulo/
Lula – Brasiliens Ex-Staatschef – im Juli 2017 zu 9,5 Jahren Gefängnis verurteilt. “Lula Superstar”. “Die Brasilianer lieben ihren Präsidenten Lula da Silva, die Mächtigen der Welt reißen sich um ihn – jetzt besucht der “beliebteste Politiker der Erde” Bundeskanzlerin Merkel in Berlin.” Süddeutsche Zeitung 2010…Lula und das “betreute Denken”:http://www.hart-brasilientexte.de/2017/07/12/lllll/
Lepraopfer.
Rund zwei Monate vorher:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/12/28/brasilien-2015-die-krise-und-die-alltagsdramen-halbnackte-obdachlose-sklavennachfahrin-nur-mit-plastetuetenresten-notduerftig-bekleidet-bettelt-auf-stadt-avenida-von-sao-paulo-reichste-stadt-lat/
Rousseff-Amtsenthebung 2016:http://www.hart-brasilientexte.de/2016/09/02/brasilien-2016-amtsenthebung-von-staatspraesidentin-dilma-rousseff-und-fortdauernde-manipulative-berichterstattung-des-europaeischen-mainstreams-ueber-die-situation-im-us-hinterhof-brasilien-rechts/
Wie Barack Obama den Tropenstaat Brasilien bewertet: “Brasilien ist eine beispielhafte Demokratie. Dieses Land ist nicht länger das Land der Zukunft – die Menschen in Brasilien sollten wissen, daß die Zukunft gekommen ist, sie ist hier, jetzt”.
Brasilien – US-Hinterhof, strategischer Partner der Merkel-Gabriel-Regierung…
Nicht ungewöhnlich, wenn einem in Amazonasstädten wie Manaus nachts in der Hafenregion eine völlig nackte, verelendete Frau auf der Straße begegnet.
http://www.hart-brasilientexte.de/2016/02/12/brasiliens-aktuelle-epidemien-2016-starke-zunahme-bei-denguefieber-faellen-laut-offiziellen-angaben/
http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/05/brasilien-%E2%80%93-kirche-und-gesellschaft-sammelbandtexte/
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/22/brasilien-die-barbarischen-regeln-des-organisierten-verbrechens-von-sao-paulo-hat-ein-drogensuchtiger-der-slums-drogen-schulden-bei-den-dealern-werden-ihm-sofort-die-schulden-erlassen-wenn-er-e/
Brasilien: Junge schwangere Obdachlose wurde in Rio de Janeiro lebendig verbrannt, zweiter Obdachloser starb an schweren Brandwunden. Fast täglich Morde an Obdachlosen in der Scheiterhaufenstadt. **
Am Pfingstsonntag haben Unbekannte unter einer City-Hochstraße Rio de Janeiros zwei junge Obdachlose angezündet. Eine junge schwangere Frau ist dabei lebendig verbrannt, während ein junger Mann im Hospital den schweren Brandverletzungen erlag. Das Verbrennen von Bettlern und Obdachlosen zählt in Rio, aber auch anderen brasilianischen Großstädten zu den alltäglichen Verbrechen. Anfang Mai waren in Vitoria, der Hauptstadt des Rio benachbarten Teilstaates Espirito Santo, zudem drei schlafende Obdachlose erschossen worden.
Zeit-Leser:
“Hätte jedes Land einen Präsidenten wie Lula, dann wäre unsere Welt ein besserer Ort. Er ist kein Politiker, er ist ein Staatsmann.” Deutscher Leserbrief an die “Zeit”.
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/09/25/brasiliens-befreiungstheologen-demonstrieren-mit-obdachlosen-tagesschaude/
Polizeivideo zeigt, wie ein Obdachloser Rios erschlagen wird: http://g1.globo.com/Noticias/Rio/0,,MUL463676-5606,00.html
Kranker Obdachloser in der City von Sao Paulo, in der Tausende von Obdachlosen derzeit bei Temperaturen unter zehn Grad teils in Gruppen zu 15 Personen unter Hochstraßen nächtigen. Straßenkinder betteln barfuß, nicht wenige sterben deshalb an Erkältungen. Sao Paulo ist die reichste Stadt der zehntgrößten Wirtschaftsnation, zudem die reichste ganz Lateinamerikas.
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/17/lynchland-brasilien-meiste-opfer-lebendig-verbrannt/
Gewöhnlich werden die Opfer, welche nachts in großer Zahl in der City auf den Bürgersteigen schlafen, mit Benzin oder anderen brennbaren Flüssigkeiten überschüttet und dann angezündet. Schlafende Obdachlose werden zudem erschossen oder mit Knüppeln und Eisenstangen erschlagen. Als Täter werden häufig Todesschwadronen sowie Geschäftsleute und Ladenbesitzer vermutet, welche die Bettler und Obdachlosen als störend empfinden, sogenannte “soziale Säuberungen” veranlassen. Die in diesem Miserestadium sehr oft völlig verrohten, animalisierten “Moradores da Rua”, Straßenbewohner, verüben indessen auch gegeneinander Gewalttaten, etwa im Streit um Essen oder einen Schlafplatz. Ein Obdachlosen-Massaker von Sao Paulo ist nach mehreren Jahren immer noch nicht aufgeklärt. Der weltbekannte Menschenrechtspriester Julio Lancelotti aus Sao Paulo organisiert deshalb immer wieder öffentliche Protestaktionen. Nennenswertes Interesse an derartigen Menschenrechtsverletzungen Brasiliens  existiert in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie anderen Ländern der Ersten Welt nicht – kirchliche Menschenrechtsaktivisten wie Bischof Erwin Kräutler konstatieren ein hohes Maß an Gleichgültigkeit sowie Unsensibilität in Europa  gegenüber derartigen Zuständen. Im letzten halben Jahr hat sich laut amtlichen Angaben die Zahl der Bettler und Obdachlosen im Zentrum Rio de Janeiros verdreifacht.
Hintergrundtexte:
Sao Paulo – Reichtum, Elend, Obdachlose
Bei Brasilien denken die meisten Deutschen immer zuerst an Rio de Janeiros kleine Schokoladenseite, den Zuckerhut, den Copacabanastrand, Samba und Karneval. Dabei ist das 430 Kilometer entfernte subtropische Sao Paulo zwar keineswegs schöner, aber viel interessanter und nicht nur Brasiliens, sondern ganz Lateinamerikas Kultur-und Gastronomiehauptstadt. Hier dirigiert John Neschling das beste Sinfonieorchester Lateinamerikas, hier leben die populärsten Musiker des Tropenlandes – das Sertaneja-Duo Zeze di Camargo und Luciano. Hier werden jährlich an die tausend Theaterstücke inszeniert. Nicht zufällig bildet das kosmopolitische Sao Paulo vor Rio den wichtigsten touristischen Anziehungspunkt des Tropenlandes. Viel mehr Deutsche steuern Sao Paulo an, nicht Rio. Die nach Tokio und Mexico-City drittgrößte Stadt der Welt ist zudem Lateinamerikas Industriemetropole, zählt an die tausend deutsche Unternehmen und erwirtschaftet ein höheres Bruttosozialprodukt als ganz Argentinien. Extreme Sozialkontrasten fallen indessen beinahe überall ins Auge – auch die über zweitausend Slums sind nicht zu übersehen. Sao Paulo zählte einmal zu den schönsten Städten des Erdballs “ hemmungslose Geldgier, kollektive Unvernunft und provozierender Individualismus haben sie in eine der häßlichsten verwandelt. Sao Paulo ist heute auch Symbol lateinamerikanischen Sozialdarwinismus. Manche verdrängen lieber, schauen nicht hin “ doch die Situation der marginalisierten Paulistanos, darunter der Obdachlosen, schockiert.
„Unser Land ist besudelt von Korruption, Gewalt und Lügen”, ruft Padre Julio Lancelotti vor der Kathedrale von Sao Paulo aus und ärgert damit manche Vorübergehenden. Übertreibt der Kirchenmann nicht unverschämt? Aus dem Präsidentenpalast in Brasilia kommen schließlich permanent positive Nachrichten über Wirtschaftswachstum, Rekordausfuhren und sozialen Fortschritt, was auch in Europa Beifall findet. Lange schlug der tropischen Fußballnation nicht mehr so viel Sympathie entgegen.
Doch Lancelotti zählt zu Brasiliens führenden Menschenrechtsaktivisten, kordiniert in Sao Paulo das weltweit einzige Vikariat für Obdachlose und sieht die riesigen, entsetzlichen Slums an den Peripherien der Millionenstädte auch unter der Lula-Regierung immer rascher wachsen. Vor der Kathedrale prangert er mit Gleichgesinnten an, daß ein im August 2004 an Obdachlosen verübtes Massaker immer noch nicht aufgeklärt ist, tatverdächtige Militärpolizisten unbehelligt bleiben. Acht Männer und Frauen wurden damals mit Eisenstangen totgeschlagen, weiteren sechs wurde der Schädel zertrümmert “ doch sie überlebten. „Das Blutbad gehört zur Schande Brasiliens”, so Lancelotti, „selbst Sklavenhalterkultur und Folter existieren weiter.” Der Padre erhält Morddrohungen, wurde mehrfach von Unbekannten attackiert, man setzte sogar einen bezahlten Killer auf ihn an. „Jetzt fürchten wir mehr denn je um sein Leben”, sagt die Deutsche Hedwig Knist, die seit acht Jahren in Sao Paulo die katholische Obdachlosengemeinde nahe dem Luz-Bahnhof leitet. Wegen der zunehmenden Arbeitslosigkeit verlieren immer mehr Familien ihre Bleibe, kampieren direkt an der Gemeindekirche, unter den vielen Hochstraßen Sao Paulos “ Szenen wie in Haiti, Kalkutta oder Lagos. Den Bessergestellten sind die Verelendeten vor allem in der City ein Dorn im Auge. An Lateinamerikas Leitbörse, protzigen Bankenpalästen, Oper und Pinakothek, Shopping Centers und Nobelrestaurants ärgern sich High Society und Schickeria über die zerlumpten, verzweifelten, teils übelriechenden und psychisch gestörten Gestalten, wollen von denen nicht angebettelt werden. Die vom sozialdemokratischen Bürgermeister Josè Serra geleitete Stadtverwaltung will deshalb das Zentrum jetzt von ihnen säubern. „Die sollen alle weg, an die überfüllte Peripherie, werden teilweise rausgeprügelt”, so Hedwig Knist, „immer mehr Obdachlose und Straßenkinder werden mißhandelt.” Natürlich wenden sich die Erzdiözese und ihre Obdachlosenseelsorge gegen eine solche Vertreibungspolitik, pochen auf die Menschenrechte der „Moradores da Rua”(Straßenbewohner). „Deshalb werden wir von den Autoritäten gehaßt.” Die Gemeindereferentin aus der Diözese Mainz macht interessante Rechnungen auf: Allein in der City stehen vierzigtausend Wohnungen leer “ mehr, als es Obdachlose in Sao Paulo gibt. Würde jede Firma der lateinamerikanischen Wirtschaftslokomotive einem einzigen Obdachlosen Arbeit geben, wäre das Problem aus der Welt. Was auch Hedwig Knist besonders provoziert: Sao Paulo ist Lateinamerikas reichste Stadt, Brasilien immerhin die vierzehnte Wirtschaftsnation – genügend Geld für Soziales ist de facto vorhanden. Spenden aus Deutschland wären gar nicht nötig. Doch im neoliberal regierten Brasilien wollen die Betuchten nicht abgeben, ist eine gerechtere Einkommensverteilung nicht in Sicht. Ohne Spenden kirchlicher deutscher Hilfswerke wie Adveniat wäre auch wirkungsvolle Obdachlosenbetreuung nicht möglich. „Hedwig hat mir Auswege gezeigt, mich in Momenten der Schwäche und Unsicherheit bestärkt, bis ich es geschafft habe”, sagt Eliana de Santana. „Mit meiner kleinen Tochter lebte ich im Dreck “ doch dank Hedwig und ihren Gemeindeprojekten konnte ich öffentliche Gesundheitsbetreuerin werden, habe jetzt eine winzige Wohnung.” Sie kümmert sich in der City um kranke Obdachlose, erzwingt notfalls deren Behandlung in Kliniken. „Straßenbewohner werden diskriminiert – eine Frau hat man vor der Hospitalpforte sterben lassen!” Hedwig Knist umarmt vorm Gottesdienst die über dreißigjährige Berenice. ”Zehn Jahre hauste sie wie ein Tier zwischen Müll “ jetzt macht sie Abendschule, arbeitet in der Gemeindewerkstatt, lebt in einem Wohnprojekt.
Obdachlose in Deutschland “ Obdachlose im riesigen Brasilien “ überhaupt kein Vergleich. Jene wenigen, die in deutschen Fußgängerzonen, auf Straßen und Plätzen betteln, schlafen, herumhängen, sind gegenüber ihren brasilianischen Schicksalsgenossen geradezu in einer luxuriösen Situation. Niemand käme auf die Idee, an denen von Berlin, Frankfurt oder München Massaker zu verüben, sie lebendig zu verbrennen, gar beim Vorbeifahren aus dem Auto heraus zu erschießen. In Brasilien ist das alltäglich, Sandra Stalinski aus Aschaffenburg erlebt es als „Missionarin auf Zeit” mit. „Von den Opfern in Sao Paulo habe ich einige gut gekannt, alles hilflose Menschen, die Schwächsten der Schwachen, gezielt ausgesucht. Ich bin deshalb psychisch richtig zusammengebrochen, habe stundenlang geweint. Die Tatorte sind ja immerhin mein Arbeitsbereich. Das Massaker, denke ich, wurde aus politischen Gründen kurz vor Kommunalwahlen inszeniert, um es politisch auszuschlachten.” Denn Sandra Stalinski macht der ganze Medienrummel um den Fall stutzig, die gegenseitigen Anschuldigungen der Politiker. Soviel öffentliche Resonanz sei nicht normal, man hätte alles auch unter den Tisch kehren können.
–„Ich bin kein Mensch, ich bin Müll””
Wie üblich, wenn es „Sem-Teto”, Obdachlose, trifft, die häufig von der autoritären, egozentrischen Gesellschaft Brasiliens wie Nicht-Menschen betrachtet werden. „Man setzt sie mit Müll gleich. Und das Schlimme ist: Die Obdachlosen sagen selber schon, ich bin kein Mensch, ich bin Müll.” Um so nötiger ist soziale Betreuung, die „Missionaria” Stalinski nicht etwa weit entfernt an der Slumperipherie, sondern sogar mitten in der modernen City, neben dem pompösen Gebäude der lateinamerikanischen Leitbörse und den Großbanken, unweit feiner Manager-Restaurants, leistet. Oder selbst auf den Stufen der Kathedrale, oft gleich unter Gruppen tief verzweifelter, teils stark betrunkener Obdachloser. Unter all den Menschenmassen quält diese, einsam, ausgestoßen, ausgeschlossen zu sein “ um so dankbarer für Hilfe, ein tröstendes Wort, ein Gespräch.
„Auf dem Platz davor sieht man alles “ Überfälle, Streit und Tod.” Denn die skandalösen Sozialkontraste Brasiliens liegen noch so offen wie zur Sklavenzeit: Manager in feinem Tuch, aufgeputzte Chefsekretärinnen kreuzen in Sao Paulos Innenstadt tagsüber alle paar Schritte Obdachlose, Bettler, Verkrüppelte, gar alte, zerlumpte schwarze Frauen, die sich ächzend vor hochbeladene Lastkarren spannen. Das Massaker geschah just in der trubeligen City “ nur zu viele der Privilegierten haben sich an den Anblick jener etwa 16000 Straßenbewohner Sao Paulos, „Moradores da Rua”, schlichtweg gewöhnt, nehmen sie kaum noch wahr, unglaubliche Indifferenz dominiert. In Deutschland gäbe es nach solchen Untaten einen öffentlichen Aufschrei “ hier stößt Sandra Stalinkski sogar während eines kleinen Protestmarsches auf offene Abweisung “ ihre Flugblätter werden von nicht wenigen Schlipsträger aus Banken, Geschäftshäusern abgelehnt:”Nee, kannste behalten, interessiert mich nicht. Da ist mir die Galle hochgekommen “ soviel Ignoranz!” Obdachlosen, so sagen viele, „verschmutzen” das Stadtbild, verrichten ihre Notdurft überall “ auch wegen ihnen stinkt es in den brasilianischen Großstädten vielerorts barbarisch nach Urin und Menschenkot.
Sandra Stalinski arbeitet vorwiegend in einem Nachtasyl für 120 Männer, wird zwangsläufig Expertin in hausgemachter brasilianischer Sozialproblematik, auch brasilianischer Religiosität. Denn überall stößt sie auf einen ihr völlig neuen Bezug zu Gott:”Die Brasilianer sind viel religiöser als wir Deutschen, leben den Glauben wesentlich emotionaler, feiern Gottesdienste viel gefühlvoller, mit Liedern und Gesten. Man tanzt dort sogar, was ich gleich gar nicht kannte. Auch die Obdachlosen sind religiös und sagen, daß es letztendlich in Gottes Hand liege, ob sie sich aus dieser Situation befreien können. Sie sind fatalistisch, passiv, finden sich mit ihrem Schicksal ab, meinen, daran nichts ändern zu können. Ihre Lage sei scheinbar Gottes Wille. Und so eine Haltung kritisiere, hinterfrage ich natürlich.” Doch kaum Resonanz, wie die Missionarin verkraften muß. „Mit denen darüber zu reden, ist ganz schwierig, da habe ich eigentlich keine Chance.” Sie beobachtet zudem, wie sogar direkt vor der Kathedrale tagtäglich zahlreiche Sektenprediger agieren, mit der Bibel in der Hand allen Ernstes wie wild herumspringen. Das einerseits so moderne Sao Paulo ist auch Zentrum archaischster Wunderheiler-und Exorzisten-Sekten, die man bestenfalls weit im Hinterland vermutet hätte. „Ich empfinde das schockierend, laufe in den Straßen an Hallen vorbei, wo gerade ein Sektenpriester schreit, über den Satan spricht. Manche Obdachlose erzählen von Sekten, haben einen sehr fundamentalistischen Glauben, nehmen die Bibel wortwörtlich. Bei ihnen hat jedes zweite Wort mit Gott zu tun. Auf der Straße, unter den Obdachlosen gibts alle möglichen Religionen, wahnsinnig viele Freikirchen. Wir sind daher in den Projekten von „Rede Rua” ökumenisch, nicht nach einer bestimmten Religion ausgerichtet, halten keinen rein katholischen Gottesdienst, aber Gebetsstunden ab, feiern natürlich religiöse Feste wie Ostern und Weihnachten. Ganz besonders wichtig für die Bewohner der Straße.”
Die ganze zwiespältige, komplexe, widersprüchliche Obdachlosenproblematik wird von der Missionarin sachlich, illusionlos gesehen, ohne sozialromantische Scheuklappen. Da in Brasilien ein soziales Netz wie in mitteleuropäischen Ländern fehlt, geht der Absturz in die Obdachlosigkeit ganz rasch, oft von heute auf morgen. ”Man verliert die Arbeit, dann ganz schnell auch die Wohnung “ und wohin dann? Auf die Straße.” Andere sind aus tausende Kilometer entfernten Regionen Brasiliens quasi nach Sao Paulo eingewandert, hofften in der Industriestadt auf einen Job, hörten wohl nichts von grassierender Rekordarbeitslosigkeit.
–Machismus, Alkoholismus und harte Drogen”
„Wenn Ehen auseinanderbrechen, gehen die Männer oft aus Wut und Trotz einfach weg, landen auf der Straße – fast nie die Frauen. Das hat viel mit dem lateinamerikanischen Machismus zu tun. Die Männer sind unheimlich stolz, sehr machistisch, sehen es nicht ein, etwa ihren Teller abzuwaschen, ihre Sachen zu säubern. Und bei Entlassung halten sie es einfach nicht aus, daß die Frau für den Lebensunterhalt der Familie sorgt “ und flüchten einfach, greifen zur Flasche.” Absurderweise ist simpler Zuckerrohrschnaps, Cachaca, in Brasilien billiger als Milch “ was würde sich in Deutschland abspielen, wenn der Liter Wodka oder Korn weit weniger als einen Euro kostete? „Für die brasilianischen Männer ist es fast normal, Cachaça zu trinken und in einer schwierigen Situation in den Alkoholismus abzurutschen.” Kokain, Crack kosten im Vergleich zu Deutschland ebenfalls nur Spottpreise, sind daher selbst für Slumbewohner erschwinglich. Schnaps, Rauschgift dienten zum Ruhigstellen von Problemgruppen, etwa Strafgefangenen, würden deshalb in die Knäste bewußt hineingelassen “ sagen selbst katholische Pfarrer. „In unserem Nachtasyl sind 98 Prozent alkohol-oder drogenabhängig”, so Sandra Stalinski, „ein Problem, mit dem wir ganz viel zu kämpfen haben, das sie aber nicht thematisieren.” Abends deshalb immer dasselbe Ritual: „Wenn die Leute unheimlich betrunken ankommen, würden sie in der Herberge Streit anfangen, gäbe es Konflikte. Also lassen wir sie erst vor der Tür warten, etwas nüchterner werden.” Bei den Männern stößt sie teils auf tiefste Verwahrlosung, gar Verrohung “ auf einen Teufelskreis, nur ganz schwer zu durchbrechen. Denn das Leben auf der Straße ist unbeschreiblich hart, auch grausam:”Da kann man nicht zartbesaitet sein, da muß man auch zum Messer greifen und töten, um sein eigenes Leben zu schützen “ diese Leute leben in einer ganz anderen Welt.” Viele lehnen es ab, nachts eine Herberge aufzusuchen, weil sie sich dort bestimmten Gemeinschaftsregeln unterwerfen müßten:”Da wird man nur gedemütigt, ich bin doch kein Hund, der an der Kette laufen muß!” Sie schlafen lieber in der „Freiheit” der Straße, trotz aller Gefahren. Doch jenen „Sem-Teto”, die in Sandra Stalinskis Asyl kommen, soll ihre Autonomie, Selbständigkeit wiedergeben werden “ dafür dienen die Seelsorge, die unzähligen stundenlangen nächtlichen Einzelgespräche, all die Kurse. „Wir wollen nicht, daß sich die Leute an das Straßenleben gewöhnen, nur jeden Abend im Asyl essen, duschen, schlafen, ohne etwas dafür tun zu müssen. Das kann zu einer Form von Bequemlichkeit werden. Es gibt Leute, die das Asyl als angenehme Möglichkeit empfinden, Geld einzusparen “ weil sie weniger verdienen oder auch weniger arbeiten.” Sandra Stalinski macht mit allen Kunstworkshops, malt, zeichnet mit ihnen, entdeckt die unglaublichsten Talente. Was denken sie über Deutschland? „Das Paradies, das gelobte Land, wo jeder reich ist, das Geld schier vom Himmel fällt.” Doch was weiß der deutsche Normalbürger über Brasilien? „Fußball, Samba, Caipirinha, Rio de Janeiro und die Strände als weltweit verkauftes Markenzeichen “ das Elend hier ist in Deutschland niemandem bewußt.”
An der Peripherie Sao Paulos wachsen die Slums um über zehn Prozent jährlich, das Obdachlosenproblem verschärft sich zunehmend. „Weitere Massaker können geschehen”, schreibt die kleine Zeitung des „Rede-Rua”-Hilfswerks, bei der Sandra Stalinski ebenfalls mitarbeitet. „Präfektur, Staat und die Obdachlosen selber müssen endlich aktiv werden!”
In Rio de Janeiro ist die Lage keineswegs anders “ die nach dem Diktator, Judenhasser und Hitlerverehrer Getulio Vargas benannte City-Avenida wird nachts zum Schlafsaal. Auf einem Kilometer nächtigen stets rund zweihundert Obdachlose. In Sao Paulo sprießen überall „Mini-Favelas” gar an Straßenecken, Fabrikmauern. Diözese-Soziologin Eva Turin analysiert, daß die Gesellschaft heute abgrundtief individualistisch, immer weniger solidarisch sei. Daß die Gutbetuchten der besseren Viertel ihren Konsumismus, den zunehmend stärker konzentrierten Reichtum nicht etwa verstecken, sondern sogar immer offener zur Schau tragen, sei „eine Aggression, eine Provokation, ein direkt obszöner Akt gegenüber den Armen.” So wie an der Avenida Paulista “ „der eine liegt krank vor Hunger auf der Straße, der andere fährt mit dem Importauto für hunderttausend Dollar vorbei.” Eva Turin meint, daß die Mittel-und Oberschicht diese Sozialkontraste bewußt verdrängt. „Die Deutschen hier, von Ausnahmen abgesehen, verhalten sich sogar wie die Elite der Elite, beziehen keinerlei kritische Position, solidarisieren sich nicht, erscheinen auch nicht bei uns in der Kirche.”
Marcio Pochmann, renommierter Wirtschaftsexperte von der Universität UNICAMP in Campinas, sieht einen Zusammenhang zwischen Bereicherung und Dekadenz. Die Reichen von heute entstammten immer weniger den legalen produktiven Sektoren der Gesellschaft, Geldgier mache sie zunehmend entfremdeter. Der Prozeß unproduktiver Bereicherung gehe unverändert weiter, damit auch die sozioökonomische Dekadenz im Lande.
Sogenannte “Anti-Bettler-Architektur”(Architectura Anti-Mendigo) vor der Filiale einer Großbank in Sao Bernardo do Campo. Damit soll in diesem Falle verhindert werden, daß Obdachlose und Bettler, geschützt vor Regen, diese Stelle nachts als Schlafplatz nutzen. Ein Obdachloser hat sich indessen mit einer festen Unterlage beholfen. Andere Banken und Geschäftshäuser haben Sprüheinrichtungen installiert, mit denen Obdachlose durch stinkende Flüssigkeiten oder Wasser vertrieben werden.
2004:
Massaker an Obdachlosen in Sao Paulo – sechs erschlagen, neun in Lebensgefahr
Kirche kritisiert politische Autoritäten
Beinahe täglich werden in Brasilien schlafende Obdachlose lebendig verbrannt, erschlagen, erschossen, ohne daß die Öffentlichkeit davon noch groß Notiz nimmt. Bestenfalls eine kleine Zeitungsmeldung, mehr nicht. Doch derzeit ist Wahlkampf in dem Tropenland – und das neueste Massaker geschieht ausgerechnet unweit von Lateinamerikas Leitbörse, in der City der reichsten “ und gleichzeitig miserabelsten “ südamerikanischen Metropole Sao Paulo, mit über tausend deutschen Unternehmen. In zwei nächtlichen Attacken schlagen Unbekannte insgesamt fünfzehn Obdachlosen offenbar mit Eisenstangen den Schädel ein – sechs, darunter zwei Frauen, eine 47, die andere 54 Jahre alt, sterben an den Verletzungen, die restlichen schweben in Lebensgefahr. Wieder das Werk von Todesschwadronen, nazistischen Skinheads, „soziale Säuberung” im Auftrage von Geschäftsleuten, Ladeninhabern? Bisher fehlt angeblich eine heiße Spur. Auf einem Protestgottesdienst vor der Kathedrale Sao Paulos verurteilt Kardinal Claudio Hummes am Wochenende vor fünftausend Gläubigen die Taten als grausamen Akt der Barbarei, klagt die verantwortlichen Autoritäten an:”Die Ärmsten der Armen werden jeglicher Gewalt ausgeliefert, sind völlig schutzlos “ es fehlt politischer Wille, um ein weiteres Massaker zu verhindern. Denn an Geldern fehlt es hier nicht, Sao Paulo hat das größte Steueraufkommen des Landes.” Neben ihm stehen immerhin Brasiliens Justizminister Thomaz Bastos sowie Sao Paulos Präfektin Marta Suplicy, Vizechefin der sozialdemokratischen Arbeiterpartei(PT) von Staatspräsident Luis Inacio Lula da Silva. Im Oktober will sie wiedergewählt werden “ das Massaker kommt im ungünstigsten Moment. Einst hatte sie versprochen, alle Obdachlosen von der Straße zu holen, allen eine Bleibe zu beschaffen. Doch selbst laut Präfekturangaben gibt es immerhin zehntausend jener „Moradores da Rua”, Straßenbewohner - allein in der City rund um das pompöse Gebäude der Leitbörse und der Großbanken etwa zweitausendfünfhundert. Ein treffendes Symbol der krassen, skandalösen Sozialkontraste jener drittgrößten Stadt der Welt, in der sich die Wohlhabenden hinter hohen, stacheldrahtbewehrten Mauern in ihren wohlbewachten Ghettos abschirmen, doch die Elendsviertel der Peripherie jährlich um über zehn Prozent wachsen. Padre Julio Lancelotti von der Obdachlosen-Seelsorge kennt das soziale Profil jener „Moradores da Rua” ganz genau “ die allermeisten haben eine Arbeit – ob als Tagelöhner, Wagenwäscher, Bauarbeiter, Hausdienerin, Straßenhändler, Altpapiersammler “ doch bei Stundenlöhnen von nicht selten unter fünfzig Cents umgerechnet, ist selbst die primitivste Mini-Wohnung unerschwinglich, oder die tägliche Heimfahrt zur Slumkate in den Außenbezirken viel zu teuer. Alles Folge neoliberaler Politik, deutlich sinkender Reallöhne – was die Bischofskonferenz immer wieder anprangert. Also übernachten viele Tausende notgedrungen gleich unweit ihrer Arbeitsstelle – auf der Straße, unter Brücken, auf Plätzen. Was viele Bessergestellte einfach störend finden. „Die Unsensibilität der Gesellschaft gegenüber diesen Obdachlosen ist riesengroß”, sagt Lancelotti, „ich beobachte das hier in Sao Paulo schon seit langem. Ein Menschenleben hat in Brasilien nur wenig Wert, Gewalt wird banalisiert. Doch solch ein Massaker, mit so vielen Toten, hat es in dieser Millionenstadt noch nie gegeben. Wir von der Seelsorge haben sofort versucht, die Öffentlichkeit, die Menschenrechtsorganisationen zu mobilisieren “ mit Kardinal Hummes bin ich täglich bei den Überlebenden in den Hospitälern.”
Verbrechen dieser Art machten bereits international Schlagzeilen: 1993 werden an der Candelaria-Kirche von Rio de Janeiro acht von fünfzig dort schlafenden obdachlosen Straßenkindern durch Militärpolizisten erschossen. Und 1998 wird der an einer Haltestelle der Hauptstadt Brasilia übernachtende Indio-Häuptling Galdino dos Santos von fünf jungen Männern aus der Mittel-und Oberschicht lebendig verbrannt. Auch über das neueste Massaker werden Menschenrechtsorganisationen die UNO unterrichten. In europäischen Ländern, vermerken Brasiliens Qualitätsmedien, gäbe es jetzt einen öffentlichen Aufschrei – in Brasilien sei indessen die Empörung recht gering. „Manche fühlen sogar Erleichterung “ einige Arme, und damit auch einige Probleme weniger.”
BRASILIEN
Gauck: Von Brasilien lernen
Brasilien bewegt den Bundespräsidenten: Während seines Besuchs zeigte sich Joachim Gauck beeindruckt von der Aufbruchstimmung im Land. Deutschland könne von dem Mut zu Veränderungen lernen. Regierungssender Deutsche Welle 2013
Gauck sieht Kolumbien und Brasilien “auf gutem Wege”/Deutschlandradio Kultur
Kuba-Systemvergleich:
http://www.hart-brasilientexte.de/2016/05/03/kuba-2016-islamisierung-und-forcierte-installierung-des-organisierten-verbrechens-treiben-dem-islamisierungsfreien-nationalstaat-immer-mehr-touristen-zu-denen-frueher-weit-mehr-interessante-urlaubsz/
Brasiliens Heer der Obdachlosen und die Angst vor Ermordung. Sozial-und Menschenrechtsprobleme – Brasilien nur auf Platz 84 des UNO-Index für menschliche Entwicklung. Über 2600 Slums in der reichsten lateinamerikanischen Stadt Sao Paulo…Brasiliens Hungerproblem. **
Leben mit dem Einkaufswagen 2012 – einziger “Besitz”. Wegen Minimalernährung, schlechtem Gesundheitszustand brechen viele Obdachlose in Städten – wie hier in Sao Paulo – regelrecht erschöpft zusammen, schlafen direkt an sehr lauten Straßen.
http://www.bpb.de/internationales/amerika/brasilien/gesellschaft/185280/das-oeffentliche-gesundheitssystem
http://www.bpb.de/internationales/amerika/lateinamerika/44678/umgang-mit-der-vergangenheit?p=all
“Die Wirtschaftskrise hat Brasilien kaum gespürt.”(WAZ) http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/15/staatschef-lula-erklart-rezession-und-krise-in-brasilien-fur-beendet-offizielle-daten-als-begrundung-grund-zum-feiern/
“…das Land die globale Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 vergleichsweise unbeschadet überstanden hat.” BDI 2011
Laut der Getulio-Vargas-Stiftung vom Oktober 2009 hatte die Krise indessen von den sechs wichtigsten Wirtschaftszentren Brasiliens die Megacity Sao Paulo am stärksten getroffen – das Elend habe deutlich zugenommen, hieß es gemäß Landesmedien.
“die tiefe Unkenntnis der Gringos über uns”: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/06/arnaldo-jabor-popularster-kommentator-brasiliens-analysiert-lula-die-tiefe-unkenntnis-der-gringos-uber-uns-warum-lula-die-auslandsmedien-lobt-uber-brasiliens-medien-verargert-ist/
Was Prinz Harry in Sao Paulo und Rio nicht zu sehen bekommt: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/11/prinz-harry-in-rio-de-janeiro-kurioser-medien-und-propagandazirkus-vor-allem-wegen-besuch-in-slumregion-complexo-do-alemao-wegen-bewaffneten-banditenkommandos-wurden-sogar-panzer-zur-harry-visit/
Obdachlose Frauen und Männer 2012 direkt unter einer Hochstraße der City Sao Paulos, an einer Straßenkreuzung voller giftiger Abgase – solche Stellen werden oft als Schlafplätze bevorzugt, weil es im Falle von Mordanschlägen und anderen Gewalttaten mit großer Sicherheit Zeugen gäbe, die möglicherweise die Polizei benachrichtigen könnten.
Angesichts der realen Situation des Tropenlandes nimmt die Kritik der Politikexperten an der Regierung von Dilma Rousseff auch unter Hinweis auf das im Vergleich mit Nachbarländern sowie anderen BRIC-Staaten schwache Bruttoinlandsprodukt 2011(offiziell 2,7 % Wachstum, Deutschland 3 %) deutlich zu.
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/06/wirtschaftliche-falschprognosen-fur-2011-alles-lacht-uber-die-analytiker-und-ihre-hochbezahlten-verstarker-in-den-wirtschaftsmedien/
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/30/das-tropische-norwegen-von-lula-brasiliens-landesmedien-machen-sich-uber-lulas-groteske-einschatzungen-in-financial-times-lustig-lula-spricht-uber-brasilien-75-platz-auf-dem-uno-index-f/
Kein einziger Sektor der Regierung funktioniere gut – im Führungsstil dominierten Improvisation und fehlende Planung. Der Politiker der Arbeiterpartei Lulas, Luiz Sergio de Oliveira, sei innerhalb von nur acht Monaten gar von zwei verschiedenen, von ihm bekleideten Ministerposten, entfernt worden.
Hungerproblem: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/02/04/brasiliens-hungerproblem-hungernde-essen-vergorenen-abfall-matsch-aus-mulltuten-an-der-strase/
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/03/bundesprasident-christian-wulff-dilma-rousseff-und-der-zugige-bau-des-neuen-atomkraftwerks-angra-3-bei-rio-de-janeiro-mit-deutscher-bundesburgschaft/
Foto von 2012. Durch das ständige Einatmen von Autoabgasen wird das Immunsystem der Frauen und Männer noch rascher geschwächt – die Folgen sind gerade den zuständigen Autoritäten bestens bekannt, entsprechende medizinische Studien liegen vor.
Morde an Journalisten Brasiliens: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/06/morde-an-journalisten-in-brasilien-unter-der-rousseff-regierung-brasilianische-menschenrechtsorganisation-conectas-vor-dem-uno-menschenrechtsrat-in-genf-2012/
Lage in den Slums: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/27/zdf-adveniat-gottesdienst-in-favela-cachoeirinha-von-sao-paulo-2011-brasiliens-kontraste-fotoserie/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Brasiliens Morde an Obdachlosen – wieder zwei im Schlaf erschossen in Brasilia. Gravierende Menschenrechtslage des Tropenlandes. **
http://g1.globo.com/distrito-federal/noticia/2012/03/moradores-de-rua-sao-mortos-tiros-no-distrito-federal.html
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/tagfuertag/1698492/
Hintergrund:
Brasilien: Die Milliardäre und die Hungernden(2011)
Kirche empört über starke Zunahme der Superreichen angesichts von Massenelend
Die Zahl der Milliardäre des Tropenlands ist laut neuester Forbes-Statistik auf 30 angestiegen – 2010 waren es noch 18. Platz acht der Weltrangliste belegt Unternehmer Eike Batista aus Rio, mit 30 Milliarden US-Dollar. Der Reichtum der brasilianischen Milliardäre sei dreimal so groß wie das Bruttosozialprodukt des entwickelten Nachbarlands Uruguay. Bankiers und Börsianer feiern den Zuwachs bei Brasiliens Superreichen als Beweis wirtschaftlichen Aufwärtstrends – die Kirche des größten katholischen Landes äußert dagegen Empörung, weist auf Hunger, Misere und rasch wachsende Elendsviertel. „Die Milliardärsstatistik zeigt, daß sich unter der Regierung von Präsident Lula an der grauenhaft ungerechten Einkommensverteilung, dem Begünstigen der ohnehin Privilegierten nichts geändert hat“, sagt Frei José Francisco, Leiter des Franziskaner-Sozialwerks von Sao Paulo. „Die neue Präsidentin Dilma Rousseff fährt diesen Kurs weiter, tut nichts gegen Einkommenskonzentration in den Händen weniger – trotz soviel Hunger und Massenelend. Nur bei sozialer Ungleichheit ist Brasilien Weltspitze.“ Der Franziskaner hat Riesenprobleme, Spender und Förderer für die zahlreichen Sozialprojekte der Megacity zu finden, ob für Straßenkinder oder obdachlose Familien. „Mit einem Quentchen des Gelds der Milliardäre könnte ich einen Großteil meiner Finanzierungsnöte beheben, müßte nicht sogar deutsche Hilfswerke wie Misereor und Adveniat um Mittel bitten. Denn Brasiliens Reiche geben nur, wenn es ihnen Profit, Status und Steuererleichterungen bringt. Wer aber wie wir mit echter Sozialarbeit jene Strukturen in Frage stellt, die Elend und Hunger schaffen, kriegt keinen Centavo.“
Hedwig Knist aus der Diözese Mainz leitet in Lateinamerikas reichster Stadt Sao Paulo die Obdachlosengemeinde und ist über die Milliardärsstatistik ebenfalls aufgebracht, kennt die unpatriotische Knickrigkeit der brasilianischen Superreichen nur zu gut. „Gäben die was ab, müßte ich derzeit nicht das deutsche Generalkonsulat um Gelder für ein Projekt anbetteln, das ausschließlich Brasilianern zugute kommt, könnte ich dem Heer der Straßenbewohner viel besser helfen. Das Anti-Hunger-Programm der Regierung holt die Menschen nicht aus dem Elend, Brasiliens Sozialkontraste werden nicht geringer – die Reichen indessen immer reicher. Die Milliardärsstatistik beweist es drastisch-provozierend.“
Priester Aecio Cordeiro da Silva betreut in Sao Paulo 13 der über 2000 Slums und erinnert daran, daß Brasiliens Parlamentsmitglieder ein Durchschnittsvermögen von umgerechnet einer Million Euro besitzen und sich erst kürzlich eine 60-prozentige Diätenerhöhung genehmigten. „Dennoch votierten sie jetzt für eine Mindestlohn-Anhebung auf rund 248 Euro brutto, deutlich unterhalb der Teuerungsrate – sowas ist doch skandalös, wie die Milliardärsstatistik! Es gibt weiter Hunger – das Gesundheitswesen ist so grauenhaft, daß Menschen in den Warteschlangen der Hospitäler sterben. Gerade ersuche ich einen Italiener um Geld für ein Projekt, das Jugendliche vor dem Abrutschen in die Drogenkriminalität bewahren soll – denn wir können nicht mal die Stromrechnung aufbringen.“
Brasiliens Obdachlose – erneut einer an Brandwunden gestorben – in Hauptstadt Brasilia. Zweites Opfer mit lebensgefährlichen Brandwunden, Täter offenbar Jugendliche. Wie Brasilien unter Lulas Chefministerin Dilma Rousseff funktioniert. **
http://g1.globo.com/distrito-federal/noticia/2012/02/morre-um-dos-moradores-de-rua-que-teve-corpo-queimado-em-brasilia.html
1997 war in Brasilia der Indianerhäuptling Galdino von fünf jungen Männern der Mittelschicht verbrannt worden.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/27/brasiliens-staatschefin-dilma-rousseff-und-ihr-erstes-amtsjahr-viel-kritik-an-regierungsstil-und-deren-resultaten-von-brasilianischen-politik-und-wirtschaftsexperten-viel-lob-aus-mitteleuropa/
Christian Wulff – und die während seines Brasilienbesuchs 2011 verbrannten Obdachlosen:
http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html
Wulff und Menschenrechtspriester Julio Lancelotti.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/26/brasiliens-systematische-morde-an-obdachlosen-prasidentin-rousseff-raumt-erstmals-sauberungsaktionen-limpeza-humana-gegen-strasenbewohner-ein/
Deutscher Bundespräsident Christian Wulff und die Obdachlosen Brasiliens: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/05/erneut-obdachloser-sao-paulos-verbrannt-polizei-ermittelt-wegen-verbrechenshintergrund-deutscher-bundesprasident-wulff-besucht-obdachlosengemeinde-der-megacity/
Überreste des Mannes und des Müllkarrens, Zeitungsausriß.
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/14/nach-wie-vor-hemmungslose-aktionen-der-todesschwadronen-institutionalisierte-barbarei-lulas-menschenrechtsminister-paulo-vannuchi-raumt-gegen-ende-der-zweiten-amtszeit-erneut-fortbestehen-der-b/
Obdachlosenverbrennung: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/25/obdachlose-in-sao-paulo-protestieren-gegen-lebendiges-verbrennen-von-strasenbewohnern-und-andere-gewalttaten-in-brasilien-viele-greueltaten-garnicht-amtlich-registriert-obdachlosenvertreibung-bea/
Brasiliens systematische Morde an Obdachlosen: Präsidentin Rousseff räumt erstmals Existenz von “Säuberungsaktionen”, “limpeza humana”, gegen Straßenbewohner ein. Starkes Slumwachstum. Kopfschüsse in Rios Avenida Paris.Rousseff-Regierungsresultate. **
Bei einem Treffen mit Obdachlosen in Sao Paulo hat Staatschefin Dilma Rousseff die landesweit verübten Morde laut Landesmedien als “Säuberung” eingestuft. Was in den großen Städten dieses Landes geschehe, sei häufig eine menschliche Säuberung, limpeza humana. Rousseff lehnte zugleich eine Regierungsverantwortung dafür ab und betonte, daß die Sicherheit in den Teilstaaten nicht der Bundesverantwortung unterliege. Sie nannte wichtig, mit den Gouverneuren in einen Dialog über die Obdachlosen-Ermordung zu treten, da die Regierung nicht die Polizei der Gouverneure kontrolliere. Bei dem Treffen erhielt Rousseff eine Liste mit den Namen von 142 Obdachlosen, die 2011 ermordet worden waren.Selbst laut offiziellen Angaben hat sich zudem zwischen 2000 und 2010 die Zahl der in Slums lebenden Brasilianer nahezu verdoppelt. Kurz vor Weihnachten waren in der Avenida Paris von Rio de Janeiro drei schlafende Obdachlose mit Kopfschüssen ermordet worden.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/13/brasiliens-mordrate-uber-35000-erschossen-2010-laut-vorlaufigen-offiziellen-angaben/
In nicht wenigen deutschsprachigen Analysen über das erste Amtsjahr von Dilma Rousseff ist offenbar verboten, die gravierende Menschenrechtslage, darunter Folter und Todesschwadronen, auch nur zu erwähnen.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/07/eu-lateinamerika-karibik-stiftung-startet-in-hamburg/
In Brasilien existiert indessen auch eine Bundespolizei mit vielen speziellen Befugnissen und besonders starker Bewaffnung. Zu den Teilstaaten, die von Gouverneuren der Arbeiterpartei von Lula und Rousseff geführt werden, gehört Bahia, wo das Ausmaß der Gewalt auch dem Tourismus schwer schadet. Die Bahia-Stadt Simoes Filho nahe Salvador hat laut offiziellen Statistiken die höchste Mordrate Brasiliens. Gouverneur Jaques Wagner wird deshalb u.a. von Menschenrechtsorganisationen scharf kritisiert.
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/
Bahia liegt im nationalen Mord-Ranking nach Alagoas, Espirito Santo, Pará, Amapá und Paraiba an sechster Stelle. Zwar sind beispielsweise in der Bahia-Hauptstadt Salvador an vielen Stellen martialisch wirkende, mit MGs bewaffnete Militärpolizisten postiert – jedoch bemerkt jeder aufmerksame Beobachter sehr rasch, daß nicht selten in deren unmittelbarer Nähe völlig ungehindert Kriminelle, darunter Händler harter Drogen agieren.
Präsidentin Dilma Rousseff wählte eine Militärbasis bei Salvador, die bereits Lula bevorzugte, für den Jahresendurlaub aus, fuhr laut Landesmedien dorthin mit Tochter, Enkel, Mutter, Tante und Ex-Ehemann mit dessen derzeitiger “Companheira”. Das entsprechende Haus in der “Base Naval de Aratu” sei zuvor mit 650000 Real renoviert und ausgestattet worden, hieß es. Für Lulas Aufenthalt 2009 seien zwecks Renovierung 800000 Real aufgewendet worden.
Sarkozy in Bahia: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/12/26/sarkozy-und-carla-bruni-machen-weihnachtsurlaub-in-sklaverei-teilstaat-bahia-escravidao-no-campo-o-estado-de-sao-paulo-nicolas-sarkozy-oder-xavier-plassat/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/20/feel-brazil-go-bayao-deutsche-getrankefirma-veltins-wirbt-mit-brasilianischem-lebensstil-trotz-der-menschenrechts-und-sozialdaten-brasiliens/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/11/brasiliens-zeitgeist-ende-des-ersten-amtsjahrs-von-prasidentin-dilma-rousseff-korruptionskrise-ohne-ende-angeli-bester-karikaturist-des-landes/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/10/wahlen-in-rusland-und-in-brasilien-wie-unterschiedlich-mainstream-und-politschauspieler-reagieren/
Brasiliens Obdachlose: Drei ermordet in Campinas bei Sao Paulo. Regelmäßig Gewalttaten, sogar Verbrennung von Straßenbewohnern, zuletzt während des Besuchs von Bundespräsident Christian Wulff in Sao Paulo. Hunger und extreme Armut in Brasilien. **
http://g1.globo.com/sao-paulo/noticia/2011/12/tres-moradores-de-rua-sao-mortos-no-fim-de-semana-em-campinas.html
“Die Krise ist da.” Mehr als 30 Millionen Brasilianer in extremer Armut, von Hunger und Elend betroffen, laut Befreiungstheologe Frei Betto. Über 2600 Slums allein in Sao Paulo, der reichsten Stadt Lateinamerikas.
Obdachlosenverbrennung: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/25/obdachlose-in-sao-paulo-protestieren-gegen-lebendiges-verbrennen-von-strasenbewohnern-und-andere-gewalttaten-in-brasilien-viele-greueltaten-garnicht-amtlich-registriert-obdachlosenvertreibung-bea/
Sogar Verschlechterung bei der Aids-Bekämpfung: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/01/brasilien-flog-aus-landergruppe-die-aids-infizierte-am-besten-betreut-laut-landesmedien-nur-zwischen-60-und-79-der-hiv-patienten-werden-behandelt/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/30/brasiliens-heranwachsende-in-extremer-armut-zahl-zunehmend-laut-neuer-unicef-studie-acht-jahre-lula-rousseff-regierung-und-resultate/
In Nichtregierungs-Analysen zum ersten Amtsjahr von Rousseff heißt es auch angesichts der fortdauernden Korruptionskrise, die Regierung sei weiterhin paralysiert, selbst wenn sie so tue, als ob sie agiere. Gemäß Regierungswissenschaftlern gehöre gar eine Familie, die 1500 Real als Einkommen habe, zur Mittelschicht, heißt es ironisch-sarkastisch.(1500Real – umgerechnet 625 Euro)
Rio+20. Sebastiano Nicomedes, Tiao – Ex-Obdachloser, Stückeschreiber, Buchautor, einer der Führer der nationalen Obdachlosenbewegung. Gesichter Brasiliens. Obdachlosenvertreibung und Fußball-WM 2014, olympische Spiele 2016. “Lulas Delirien in der Financial Times”. Nina Laurindo, Soziologin im Franziskanerkloster Sao Paulos. **
”Für mein neuestes Stück bin ich durch ganz Brasilien gereist, habe in Millionenstädten wie Rio de Janeiro, Belo Horizonte, Curitiba und Porto Alegre beobachtet, wie man die Obdachlosen wegen der herannahenden Fußball-WM vertreibt. Denn jetzt werden ja ständig FIFA-Delegationen empfangen, will man denen die Austragungsorte so attraktiv wie möglich präsentieren. Bei diesen Säuberungen geht es um das Landesimage und um die Werbung für Investitionen. Unser Staatspräsident müßte den Austragungsorten die Bedingung stellen, mit den Geldern nicht nur teure Fußballstadien zu bauen, sondern auch die Obdachlosen zu integrieren, sie als Arbeitskräfte für die WM einzusetzen. Nach dem unaufgeklärten Massaker von 2004 wurden auch die Zeugen liquidiert – und wir stellen immer häufiger fest, daß Polizisten als Obdachlose verkleidet sich unter die Straßenbewohner mischen.”
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/21/soziale-ungleichheit-in-brasilien-gesunken-laut-offiziellen-zahlen-chefkolumnist-clovis-rossi-erklart-zum-x-ten-male-die-statistiktricks-da-ungleichheit-unter-lula-wuchs/
Nina Laurindo, Soziologin im Franziskanerkloster von Sao Paulo, im Website-Interview: „Die Obdachlosen und wir von der Kirche durchleben derzeit einen sehr schwierigen Moment. Weil Fußball-WM und olympischen Spiele vorbereitet werden, ist eine wahre soziale Säuberung im Gange, werden die städtischen Obdachlosenasyle in Sao Paulos Zentrum geschlossen, sollen die Straßenbewohner an die Slumperipherie. Direkt vor dem Franziskanerkloster werden jetzt die Obdachlosen mit städtischen Wasser-LKW naß gespritzt und verscheucht, nimmt man diesen Menschen die Habseligkeiten weg, sogar Decken und die Ausweise. Alle Schlafplätze für die Nacht werden jetzt in Wasserlachen verwandelt.”In der Tat ist das Kloster erstmals nicht von Obdachlosen umlagert, werden sie in der City von der Polizei sogar per Schlagstock verjagt. Die großen Tageszeitungen Sao Paulos sprechen von einer „empörenden Form des Sadismus” durch die Präfektur. Bürgermeister Gilberto Kassab gehört zu einer Rechtspartei, in der es von früheren Diktaturaktivisten wimmelt. Soziologin Nina Laurindo steht im großen Klostersaal immer nachmittags zwischen mehreren Hundert Obdachlosen, verteilt belegte Brötchen und Tee – und führt politische Diskussionen: „Etwa 15000 Menschen hausen alleine in Sao Paulos City auf der Straße, 70 Prozent davon könnte man reintegrieren. Denn wer länger obdachlos war, ist meist gesundheitlich angeschlagen, psychisch gestört. Hier im Klostersaal debattieren wir, was da jetzt im Gange ist. Und wir organisieren Proteste gegen eine Politik, die Misere und Armut aufrechterhält, die Probleme dieser Menschen nicht löst. Gelegenheitsarbeiten, Betteln, Tagelöhnerei sind für Obdachlose nur in der belebten Innenstadt möglich “ fernab in den Elendsvierteln der Peripherie funktioniert das natürlich nicht.”http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/23/uno-kritisiert-vertreibung-von-obdachlosen-aus-stadtzentrum-sao-paulos-fusball-wm-2014-und-olympische-sommerspiele-2016-sind-grunde-fur-brutale-aktionen-gegen-obdachlose-in-austragungsstadten-prange/
Brasilien: Massenentlassungen und deutlich größere Obdachlosigkeit in Sao Paulo, reichste Stadt Lateinamerikas mit über 2600 Slums. Obdachlose in Sao Paulo lebendig verbrannt worden. Katholische Kirche zu Serienmorden an Obdachlosen 2013. “Beschäftigtenrechte” in Brasilien. Landesindustrie entließ bereits 2012 rd. 1,4 % der Beschäftigten, laut offiziellen Daten. **
Brasilien: Obdachlose in Sao Paulo protestieren gegen lebendiges Verbrennen von Straßenbewohnern und andere Gewalttaten in Brasilien. “Viele Greueltaten garnicht amtlich registriert – Obdachlosenvertreibung beabsichtigt”, laut Menschenrechtsaktivisten.
Die Obdachlosen forderten vor dem Stadtparlament von Sao Paulo zudem, daß ihnen gesetzlich zustehende Rechte auch tatsächlich garantiert werden. Jamil Murad, Präsident der Menschenrechtskommission des Stadtparlaments, solidarisierte sich mit den Straßenbewohnern, deren Zahl allein im Zentrum der Megacity etw 15000 beträgt und weiter anwächst. Die Obdachlosenseelsorge der Erzdiözese Sao Paulo nahm ebenfalls an der Protestaktion teil – Menschenrechtspriester Julio Lancelotti erläuterte gemeinsam mit Vertretern der Nationalen Obdachlosenbewegung vor der Presse die gravierenden Probleme und wies auf Vertreibungsaktionen im Vorfeld von Fußball-WM und Olympischen Spielen in Brasilien. Lancelotti war im Mai 2011 in der Obdachlosengemeinde Sao Paulos mit dem deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff zusammengetroffen.
Die großen brasilianischen Zeitungen haben über die Protestaktion der Obdachlosen, den Protestmarsch nicht berichtet.
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/28/brasiliens-kuriose-armutsgrenze-wer-umgerechnet-etwa-65-euro-verdient-gilt-nicht-mehr-als-arm/
In meinungsbildenden deutschen Analysen wird die brasilianische Regierung ausdrücklich als “progressiv” eingestuft. Brasilien rangiert auf dem UNO-Index für menschliche Entwicklung deutlich hinter Libyen. Während Libyen auf Platz 53 liegt, kommt Lateinamerikas größte Demokratie lediglich auf Platz 73.
http://www.suedwind-magazin.at/start.asp?ID=234433&rubrik=7&ausg=200210
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/06/deutscher-bundesprasident-christian-wulff-in-sao-paulo-mai-2011-obdachlosengemeinde-der-erzdiozese-hedwig-knist-vikar-julio-lancelotti/
Die Obdachlose, der Priester, der Präsident der Menschenrechtskommission.
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/09/obdachloser-schwarzer-in-sao-paulo-reichste-stadt-lateinamerikas-gesichter-brasiliens/
Obdachloser wird verbrannt in Sao Paulos Zentrum – rechts – Autos fahren vorbei, Leute schauen zu…Bis heute keine Angaben der Polizei über Ermittlungsergebnisse.
Brasiliens Scheiterhaufen: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/29/brasiliens-scheiterhaufen-erstmals-in-einer-anklagenden-inszenierung-der-scheiterhaufenstadt-rio-de-janeiro-zu-sehen/
Auswanderungsland Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/24/brasilien-wurde-unter-lula-rousseff-zum-auswanderungsland-bye-bye-brasil-sergio-costa-soziologie-professor-an-der-fu-berlin-bestatigt-die-entwicklung/
Die obdachlose alte Frau mit ihren in Plastetüten verstauten Habseligkeiten und der Müllsammler(35 Grad im Schatten), Vorweihnachtszeit 2013. Sao Paulo, Gesichter Brasiliens. Wieder Obdachloser mit Benzin lebendig verbrannt. Die Kosten der Fußball-WM 2014 und die Sozialprobleme. Formel 1 und absolutes Elend. Systemkritikerproteste 2013. **
Brasilien: Der alte Mann(obdachlos), die Megacity Sao Paulo und der “Boom”. “Teuerung drückt 22 Millionen Brasilianer wieder ins Elend.” **
Wie Verelendung menschliche Verhaltensweisen ändert. Ältere obdachlose beleibte Frau wäscht sich allabendlich völlig nackt an Ampel-Straßenkreuzung von Sao Paulo, reichste Stadt Lateinamerikas, viele schauen zwangsläufig zu.
Joachim Gauck im Mai 2013: ”Und zweitens ist der weitere Erfolg Brasiliens auch deswegen für uns eine Chance, da Brasilien unsere Werte – Demokratie, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit – teilt und seine wirtschaftliche Potenz in den Dienst auch dieser Werte stellt.”
Wie Barack Obama den Tropenstaat Brasilien bewertet: “Brasilien ist eine beispielhafte Demokratie. Dieses Land ist nicht länger das Land der Zukunft – die Menschen in Brasilien sollten wissen, daß die Zukunft gekommen ist, sie ist hier, jetzt”.
Wandinschrift über der Matratze: “Foda-se os Nazi. Pau no seu cú.”
Die Obdachlose haust an der City-Straßenkreuzung, schläft auf der Matratze links, atmet massiv Auspuffgase der Straßenkreuzung ein. Außer ihr hausen noch weit über zehn weitere Obdachlose an dieser Stelle, zumindest vor Regen geschützt durch eine Hochstraße, sind den Anblick der sich säubernden Frau längst gewöhnt. Selbst in einer Amazonasstadt wie Manaus, die zu den Fußball-WM-Spielorten zählt, ist es keineswegs ungewöhnlich, nachts in der City völlig nackten, oft stark verdreckten obdachlosen Frauen zu begegnen.Und wie halten es Obdachlose mit dem Geschlechtsverkehr? Sie üben ihn ebenfalls nur zu oft vor aller Augen aus. Wer länger in Brasilien wohnt, den Alltag intensiver erlebt, wird entsprechende Szenen beobachten, womöglich selbst in der Parkanlage direkt neben Sao Paulos Kathedrale.
Gelegentlich ein paar Münzen ergattern durch Sammeln von Alubüchsen, Flaschen…
Brasilien: Die Obdachlose am Zaun der Pinakothek von Sao Paulo 2012. Die Pinakothek wurde vom Pritzker-Preisträger Paulo Mendes da Rocha neu gestaltet. **
Weiterziehen im Tropengewitter.
Hintergrund von 2008:
Sao Paulo – Reichtum, Elend, Obdachlose. Hedwig Knist, Sandra Stalinski. **
Bei Brasilien denken die meisten Europäer immer zuerst an Rio de Janeiros kleine Schokoladenseite, den Zuckerhut, den Copacabanastrand, Samba und Karneval. Dabei ist das 430 Kilometer entfernte subtropische Sao Paulo zwar keineswegs schöner, aber viel interessanter und nicht nur Brasiliens, sondern ganz Lateinamerikas Kultur-und Gastronomiehauptstadt. Hier dirigierte John Neschling das beste Sinfonieorchester Lateinamerikas, hier leben die populärsten Musiker des Tropenlandes “ das Sertaneja-Duo Zeze di Camargo und Luciano. Hier werden jährlich an die tausend Theaterstücke inszeniert.
Nicht zufällig bildet das kosmopolitische Sao Paulo vor Rio den wichtigsten touristischen Anziehungspunkt des Tropenlandes. Viel mehr Deutsche steuern Sao Paulo an, nicht Rio. Die nach Tokio und Mexico-City drittgrößte Stadt der Welt ist zudem Lateinamerikas Industriemetropole, zählt an die tausend deutsche Unternehmen und erwirtschaftet ein höheres Bruttosozialprodukt als ganz Argentinien. Extreme Sozialkontrasten fallen indessen beinahe überall ins Auge – auch die über zweitausend Slums sind nicht zu übersehen. Sao Paulo zählte einmal zu den schönsten Städten des Erdballs – hemmungslose Geldgier, kollektive Unvernunft und provozierender Individualismus haben sie in eine der häßlichsten verwandelt. Sao Paulo ist heute auch Symbol lateinamerikanischen Sozialdarwinismus. Manche verdrängen lieber, schauen nicht hin – doch die Situation der marginalisierten Paulistanos, darunter der Obdachlosen, schockiert.
„Unser Land ist besudelt von Korruption, Gewalt und Lügen”, ruft Padre Julio Lancelotti vor der Kathedrale von Sao Paulo aus und ärgert damit manche Vorübergehenden. Übertreibt der Kirchenmann nicht unverschämt? Aus dem Präsidentenpalast in Brasilia kommen schließlich permanent positive Nachrichten über Wirtschaftswachstum, Rekordausfuhren und sozialen Fortschritt, was auch in Europa Beifall findet. Doch Lancelotti zählt zu Brasiliens führenden Menschenrechtsaktivisten, kordiniert in Sao Paulo das weltweit einzige Vikariat für Obdachlose und sieht die riesigen, entsetzlichen Slums an den Peripherien der Millionenstädte auch unter der Lula-Regierung immer rascher wachsen. Vor der Kathedrale prangert er mit Gleichgesinnten an, daß ein im August 2004 an Obdachlosen verübtes Massaker immer noch nicht aufgeklärt ist, tatverdächtige Militärpolizisten unbehelligt bleiben. Acht Männer und Frauen wurden damals mit Eisenstangen totgeschlagen, weiteren sechs wurde der Schädel zertrümmert – doch sie überlebten. „Das Blutbad gehört zur Schande Brasiliens”, so Lancelotti, „selbst Sklavenhalterkultur und Folter existieren weiter.” Der Padre erhält Morddrohungen, wurde mehrfach von Unbekannten attackiert, man setzte sogar einen bezahlten Killer auf ihn an. „Jetzt fürchten wir mehr denn je um sein Leben”, sagt die Deutsche Hedwig Knist, die seit acht Jahren in Sao Paulo die katholische Obdachlosengemeinde nahe dem Luz-Bahnhof leitet. Wegen der zunehmenden Arbeitslosigkeit verlieren immer mehr Familien ihre Bleibe, kampieren direkt an der Gemeindekirche, unter den vielen Hochstraßen Sao Paulos – Szenen wie in Haiti, Kalkutta oder Lagos. Den Bessergestellten sind die Verelendeten vor allem in der City ein Dorn im Auge. An Lateinamerikas Leitbörse, protzigen Bankenpalästen, Oper und Pinakothek, Shopping Centers und Nobelrestaurants ärgern sich High Society und Schickeria über die zerlumpten, verzweifelten, teils übelriechenden und psychisch gestörten Gestalten, wollen von denen nicht angebettelt werden. Die Stadtverwaltung will deshalb das Zentrum von ihnen säubern. „Die sollen alle weg, an die überfüllte Peripherie, werden teilweise rausgeprügelt”, so Hedwig Knist, „immer mehr Obdachlose und Straßenkinder werden mißhandelt.” Natürlich wenden sich die Erzdiözese und ihre Obdachlosenseelsorge gegen eine solche Vertreibungspolitik, pochen auf die Menschenrechte der „Moradores da Rua”(Straßenbewohner). „Deshalb werden wir von den Autoritäten gehaßt.” Die Gemeindereferentin aus der Diözese Mainz macht interessante Rechnungen auf: Allein in der City stehen vierzigtausend Wohnungen leer – mehr, als es Obdachlose in Sao Paulo gibt. Würde jede Firma der lateinamerikanischen Wirtschaftslokomotive einem einzigen Obdachlosen Arbeit geben, wäre das Problem aus der Welt. Was auch Hedwig Knist besonders provoziert: Sao Paulo ist Lateinamerikas reichste Stadt, Brasilien immerhin die zehnte Wirtschaftsnation – genügend Geld für Soziales ist de facto vorhanden. Spenden aus Deutschland wären gar nicht nötig. Doch im neoliberal regierten Brasilien wollen die Betuchten nicht abgeben, ist eine gerechtere Einkommensverteilung nicht in Sicht. Ohne Spenden kirchlicher deutscher Hilfswerke wie Adveniat wäre auch wirkungsvolle Obdachlosenbetreuung nicht möglich. „Hedwig hat mir Auswege gezeigt, mich in Momenten der Schwäche und Unsicherheit bestärkt, bis ich es geschafft habe”, sagt Eliana de Santana. „Mit meiner kleinen Tochter lebte ich im Dreck – doch dank Hedwig und ihren Gemeindeprojekten konnte ich öffentliche Gesundheitsbetreuerin werden, habe jetzt eine winzige Wohnung.” Sie kümmert sich in der City um kranke Obdachlose, erzwingt notfalls deren Behandlung in Kliniken. „Straßenbewohner werden diskriminiert – eine Frau hat man vor der Hospitalpforte sterben lassen!” Hedwig Knist umarmt vorm Gottesdienst die über dreißigjährige Berenice. ”Zehn Jahre hauste sie wie ein Tier zwischen Müll” – jetzt macht sie Abendschule, arbeitet in der Gemeindewerkstatt, lebt in einem Wohnprojekt.
Obdachlose in Deutschland – Obdachlose im riesigen Brasilien – überhaupt kein Vergleich. Jene wenigen, die in deutschen Fußgängerzonen, auf Straßen und Plätzen betteln, schlafen, herumhängen, sind gegenüber ihren brasilianischen Schicksalsgenossen geradezu in einer luxuriösen Situation. Niemand käme auf die Idee, an denen von Berlin, Frankfurt oder München Massaker zu verüben, sie lebendig zu verbrennen, gar beim Vorbeifahren aus dem Auto heraus zu erschießen. In Brasilien ist das alltäglich, Sandra Stalinski aus Aschaffenburg erlebt es als „Missionarin auf Zeit” mit. „Von den Opfern in Sao Paulo habe ich einige gut gekannt, alles hilflose Menschen, die Schwächsten der Schwachen, gezielt ausgesucht. Ich bin deshalb psychisch richtig zusammengebrochen, habe stundenlang geweint. Die Tatorte sind ja immerhin mein Arbeitsbereich. Das Massaker, denke ich, wurde aus politischen Gründen kurz vor Kommunalwahlen inszeniert, um es politisch auszuschlachten.” Denn Sandra Stalinski macht der ganze Medienrummel um den Fall stutzig, die gegenseitigen Anschuldigungen der Politiker. Soviel öffentliche Resonanz sei nicht normal, man hätte alles auch unter den Tisch kehren können.
–„Ich bin kein Mensch, ich bin Müll”
Wie üblich, wenn es „Sem-Teto”, Obdachlose, trifft, die häufig von der autoritären, egozentrischen Gesellschaft Brasiliens wie Nicht-Menschen betrachtet werden. „Man setzt sie mit Müll gleich. Und das Schlimme ist: Die Obdachlosen sagen selber schon, ich bin kein Mensch, ich bin Müll.” Um so nötiger ist soziale Betreuung, die „Missionaria” Stalinski nicht etwa weit entfernt an der Slumperipherie, sondern sogar mitten in der modernen City, neben dem pompösen Gebäude der lateinamerikanischen Leitbörse und den Großbanken, unweit feiner Manager-Restaurants, leistete. Oder selbst auf den Stufen der Kathedrale, oft gleich unter Gruppen tief verzweifelter, teils stark betrunkener Obdachloser. Unter all den Menschenmassen quält diese, einsam, ausgestoßen, ausgeschlossen zu sein – um so dankbarer für Hilfe, ein tröstendes Wort, ein Gespräch.
„Auf dem Platz davor sieht man alles – Überfälle, Streit und Tod.” Denn die skandalösen Sozialkontraste Brasiliens liegen noch so offen wie zur Sklavenzeit: Manager in feinem Tuch, aufgeputzte Chefsekretärinnen kreuzen in Sao Paulos Innenstadt tagsüber alle paar Schritte Obdachlose, Bettler, Verkrüppelte, gar alte, zerlumpte schwarze Frauen, die sich ächzend vor hochbeladene Lastkarren spannen. Das Massaker geschah just in der trubeligen City – nur zu viele der Privilegierten haben sich an den Anblick jener etwa 16000 Straßenbewohner Sao Paulos, „Moradores da Rua”, schlichtweg gewöhnt, nehmen sie kaum noch wahr, unglaubliche Indifferenz dominiert. In Deutschland gäbe es nach solchen Untaten einen öffentlichen Aufschrei – hier stößt Sandra Stalinkski sogar während eines kleinen Protestmarsches auf offene Abweisung – ihre Flugblätter werden von nicht wenigen Schlipsträger aus Banken, Geschäftshäusern abgelehnt:”Nee, kannste behalten, interessiert mich nicht. Da ist mir die Galle hochgekommen – soviel Ignoranz!” Obdachlosen, so sagen viele, „verschmutzen” das Stadtbild, verrichten ihre Notdurft überall – auch wegen ihnen stinkt es in den brasilianischen Großstädten vielerorts barbarisch nach Urin und Menschenkot.
Sandra Stalinski arbeitete vorwiegend in einem Nachtasyl für 120 Männer, wird zwangsläufig Expertin in hausgemachter brasilianischer Sozialproblematik, auch brasilianischer Religiosität. Denn überall stößt sie auf einen ihr völlig neuen Bezug zu Gott:”Die Brasilianer sind viel religiöser als wir Deutschen, leben den Glauben wesentlich emotionaler, feiern Gottesdienste viel gefühlvoller, mit Liedern und Gesten. Man tanzt dort sogar, was ich gleich gar nicht kannte. Auch die Obdachlosen sind religiös und sagen, daß es letztendlich in Gottes Hand liege, ob sie sich aus dieser Situation befreien können. Sie sind fatalistisch, passiv, finden sich mit ihrem Schicksal ab, meinen, daran nichts ändern zu können. Ihre Lage sei scheinbar Gottes Wille. Und so eine Haltung kritisiere, hinterfrage ich natürlich.” Doch kaum Resonanz, wie die Missionarin verkraften muß. „Mit denen darüber zu reden, ist ganz schwierig, da habe ich eigentlich keine Chance.” Sie beobachtet zudem, wie sogar direkt vor der Kathedrale tagtäglich zahlreiche Sektenprediger agieren, mit der Bibel in der Hand allen Ernstes wie wild herumspringen. Das einerseits so moderne Sao Paulo ist auch Zentrum archaischster Wunderheiler-und Exorzisten-Sekten, die man bestenfalls weit im Hinterland vermutet hätte. „Ich empfinde das schockierend, laufe in den Straßen an Hallen vorbei, wo gerade ein Sektenpriester schreit, über den Satan spricht. Manche Obdachlose erzählen von Sekten, haben einen sehr fundamentalistischen Glauben, nehmen die Bibel wortwörtlich. Bei ihnen hat jedes zweite Wort mit Gott zu tun. Auf der Straße, unter den Obdachlosen gibts alle möglichen Religionen, wahnsinnig viele Freikirchen. Wir sind daher in den Projekten von „Rede Rua” ökumenisch, nicht nach einer bestimmten Religion ausgerichtet, halten keinen rein katholischen Gottesdienst, aber Gebetsstunden ab, feiern natürlich religiöse Feste wie Ostern und Weihnachten. Ganz besonders wichtig für die Bewohner der Straße.”
Die ganze zwiespältige, komplexe, widersprüchliche Obdachlosenproblematik wird von der Missionarin sachlich, illusionlos gesehen, ohne sozialromantische Scheuklappen. Da in Brasilien ein soziales Netz wie in mitteleuropäischen Ländern fehlt, geht der Absturz in die Obdachlosigkeit ganz rasch, oft von heute auf morgen. ”Man verliert die Arbeit, dann ganz schnell auch die Wohnung “ und wohin dann? Auf die Straße.” Andere sind aus tausende Kilometer entfernten Regionen Brasiliens quasi nach Sao Paulo eingewandert, hofften in der Industriestadt auf einen Job, hörten wohl nichts von grassierender Rekordarbeitslosigkeit.
–Machismus, Alkoholismus und harte Drogen”
„Wenn Ehen auseinanderbrechen, gehen die Männer oft aus Wut und Trotz einfach weg, landen auf der Straße – fast nie die Frauen. Das hat viel mit dem lateinamerikanischen Machismus zu tun. Die Männer sind unheimlich stolz, sehr machistisch, sehen es nicht ein, etwa ihren Teller abzuwaschen, ihre Sachen zu säubern. Und bei Entlassung halten sie es einfach nicht aus, daß die Frau für den Lebensunterhalt der Familie sorgt – und flüchten einfach, greifen zur Flasche.” Absurderweise ist simpler Zuckerrohrschnaps, Cachaca, in Brasilien billiger als Milch – was würde sich in Deutschland abspielen, wenn der Liter Wodka oder Korn weit weniger als einen Euro kostete? „Für die brasilianischen Männer ist es fast normal, Cachaça zu trinken und in einer schwierigen Situation in den Alkoholismus abzurutschen.” Kokain, Crack kosten im Vergleich zu Deutschland ebenfalls nur Spottpreise, sind daher selbst für Slumbewohner erschwinglich. Schnaps, Rauschgift dienten zum Ruhigstellen von Problemgruppen, etwa Strafgefangenen, würden deshalb in die Knäste bewußt hineingelassen – sagen selbst katholische Pfarrer. „In unserem Nachtasyl sind 98 Prozent alkohol-oder drogenabhängig”, so Sandra Stalinski, „ein Problem, mit dem wir ganz viel zu kämpfen haben, das sie aber nicht thematisieren.” Abends deshalb immer dasselbe Ritual: „Wenn die Leute unheimlich betrunken ankommen, würden sie in der Herberge Streit anfangen, gäbe es Konflikte. Also lassen wir sie erst vor der Tür warten, etwas nüchterner werden.” Bei den Männern stößt sie teils auf tiefste Verwahrlosung, gar Verrohung – auf einen Teufelskreis, nur ganz schwer zu durchbrechen. Denn das Leben auf der Straße ist unbeschreiblich hart, auch grausam:”Da kann man nicht zartbesaitet sein, da muß man auch zum Messer greifen und töten, um sein eigenes Leben zu schützen – diese Leute leben in einer ganz anderen Welt.” Viele lehnen es ab, nachts eine Herberge aufzusuchen, weil sie sich dort bestimmten Gemeinschaftsregeln unterwerfen müßten:”Da wird man nur gedemütigt, ich bin doch kein Hund, der an der Kette laufen muß!” Sie schlafen lieber in der „Freiheit” der Straße, trotz aller Gefahren. Doch jenen „Sem-Teto”, die in Sandra Stalinskis Asyl kommen, soll ihre Autonomie, Selbständigkeit wiedergeben werden – dafür dienen die Seelsorge, die unzähligen stundenlangen nächtlichen Einzelgespräche, all die Kurse. „Wir wollen nicht, daß sich die Leute an das Straßenleben gewöhnen, nur jeden Abend im Asyl essen, duschen, schlafen, ohne etwas dafür tun zu müssen. Das kann zu einer Form von Bequemlichkeit werden. Es gibt Leute, die das Asyl als angenehme Möglichkeit empfinden, Geld einzusparen – weil sie weniger verdienen oder auch weniger arbeiten.” Sandra Stalinski macht mit allen Kunstworkshops, malt, zeichnet mit ihnen, entdeckt die unglaublichsten Talente. Was denken sie über Deutschland? „Das Paradies, das gelobte Land, wo jeder reich ist, das Geld schier vom Himmel fällt.” Doch was weiß der deutsche Normalbürger über Brasilien? „Fußball, Samba, Caipirinha, Rio de Janeiro und die Strände als weltweit verkauftes Markenzeichen – das Elend hier ist in Deutschland niemandem bewußt.”
An der Peripherie Sao Paulos wachsen die Slums um über zehn Prozent jährlich, das Obdachlosenproblem verschärft sich zunehmend. „Weitere Massaker können geschehen”, schreibt die kleine Zeitung des „Rede-Rua”-Hilfswerks, bei der Sandra Stalinski ebenfalls mitarbeitet. „Präfektur, Staat und die Obdachlosen selber müssen endlich aktiv werden!”
In Rio de Janeiro ist die Lage keineswegs anders – die nach dem Diktator, Judenhasser und Hitlerverehrer Getulio Vargas benannte City-Avenida wird nachts zum Schlafsaal. Auf einem Kilometer nächtigen stets rund zweihundert Obdachlose. In Sao Paulo sprießen überall „Mini-Favelas” gar an Straßenecken, Fabrikmauern. Diözese-Soziologin Eva Turin analysiert, daß die Gesellschaft heute abgrundtief individualistisch, immer weniger solidarisch sei. Daß die Gutbetuchten der besseren Viertel ihren Konsumismus, den zunehmend stärker konzentrierten Reichtum nicht etwa verstecken, sondern sogar immer offener zur Schau tragen, sei „eine Aggression, eine Provokation, ein direkt obszöner Akt gegenüber den Armen.” So wie an der Avenida Paulista – „der eine liegt krank vor Hunger auf der Straße, der andere fährt mit dem Importauto für hunderttausend Dollar vorbei.” Eva Turin meint, daß die Mittel-und Oberschicht diese Sozialkontraste bewußt verdrängt.
Marcio Pochmann, renommierter Wirtschaftsexperte, sieht einen Zusammenhang zwischen Bereicherung und Dekadenz. Die Reichen von heute entstammten immer weniger den legalen produktiven Sektoren der Gesellschaft, Geldgier mache sie zunehmend entfremdeter. Der Prozeß unproduktiver Bereicherung gehe unverändert weiter, damit auch die sozioökonomische Dekadenz im Lande.
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/22/brasilien-die-barbarischen-regeln-des-organisierten-verbrechens-von-sao-paulo-hat-ein-drogensuchtiger-der-slums-drogen-schulden-bei-den-dealern-werden-ihm-sofort-die-schulden-erlassen-wenn-er-e/
Obdachloser, barfuß, stark abgemagert und geschwächt, bei Apriltemperatur 2016 von 15 Grad, ohne Hemd, in Lateinamerikas reichster Stadt Sao Paulo. Die Erfahrung zeigt, daß Menschen dieses Elendsstadiums rasch Opfer einer Unterkühlung oder irrationaler Gewalt werden, diese gar ein Auto überrollt. Wegen des sehr schwachen Immunsystems sind Straßenbewohner besonders anfällig für tödliche Krankheiten, gängige Epidemien.
Mangels Ausweispapieren, fehlender staatlicher Bemühungen um eine Identifikation werden tote Verelendete dann gewöhnlich in Massengräber geworfen. Der Mann sieht täglich, wie Madames ihre wohlgenährten, exzellent gepflegten Hunde an ihm vorbeiführen – er kann als Mensch nicht erwarten, wenigstens annähernd so gut behandelt zu werden wie ein Hund. Sozialdarwinismus pur, neoliberale Herzenskälte allerorten.
http://das-blaettchen.de/2010/08/brasiliens-massengraeber-2172.html
“Von allen linken Präsidenten hat Lula, der als am wenigsten links eingeschätzt wird, die größten Erfolge.” Gregor Gysi
Jurandir Freire Costa, “Nicht-Menschen, ethisch-moralische Schizophrenie”:
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/06/08/jurandir-freire-costa-therapeut-professor-an-der-staatsuniversitat-von-rio-de-janeirouerj-in-brasilien-herrscht-ethisch-moralische-schizophrenie/
Verelendeter Straßenbewohner in Lateinamerikas reichster Stadt Sao Paulo schüttet Mülltüten vor sich aus, durchsucht die Abfälle nach Eßbarem. Hohes Infektionsrisiko bei Tropenhitze – Cholera, Hautkrankheiten, Durchfall etc.
Essen aus Abfällen, Müll.
Singender Obdachloser in Sao Paulo. Gesichter Brasiliens. **
Sao Paulo, Mode, Erscheinungsebene, Klischees:http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/27/brasilien-mode-sao-paulo-city-erscheinungsebene/
Brasilien – Land der Milliardäre, achtgrößte Wirtschaftsnation. Wie haust eine fünfköpfige Obdachlosenfamilie 2011 in der City von Sao Paulo? Familienpolitik unter der Regierung von Präsidentin Dilma Rousseff, zuvor Chefministerin unter Lula. Lebendig verbrannte Obdachlose. **
Die fünfköpfige Familie, man sieht nur den Vater, schläft an abgasverseuchter Straße unweit einer Kreuzung an der Avenida Paulista, neben vorbeifahrenden, anfahrenden Autos, LKW und Motorrädern, vor einem Straßencafe.
Laut Befreiungstheologe Frei Betto, Ex-Lula-Berater beim Anti-Hungerprogramm, liegt die Zahl der in extremer Armut, also in Hunger und Misere, lebenden Brasilianer, nicht wie offiziell angegeben, heute bei 16 Millionen, sondern ist doppelt so hoch. Nach derzeit geltendem mitteleuropäischen Werteverständnis hat damit die internationale Wirtschafts-und Finanzkrise, wie die Lula-Rousseff-Regierung verbreiten ließ, auf Brasilien nur geringe Auswirkungen gehabt.
“Brasilien verabschiedet sich von der Armut.” Die Welt 2013
Brasiliens investigative Journalisten wiesen indessen auf Rekordentlassungen, den Stopp vieler Industrieprojekte, auf Exportprobleme und Deindustrialisierung, geschönte offizielle Statistiken.
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/15/brasilia-gibt-erstmals-starkere-krisenwirkungen-zu-rezession-heftiger-als-bisher-stets-betont/
Lebendig verbrannte Obdachlose: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/09/ein-brasilianischer-obdachloser-wird-in-sao-paulo-lebendig-verbrannt-autos-fahren-vorbei-leute-schauen-zuvideo-anklicken/
In meinungsbildenden deutschen Analysen wird die brasilianische Regierung ausdrücklich als “progressiv” eingestuft.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/10/brasiliens-boom-produziert-viele-neue-milliardare-der-spiegel-der-boom-der-hunger-die-slums-warum-lula-und-rousseff-bei-den-geldeliten-und-spekulanten-so-beliebt-sind/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/01/anlegerfernsehen-die-sicht-der-anderen-auf-brasilien-anklicken/
Anderntags kehrt die junge Mutter den Müll der provisorischen Behausung zusammen, ständig laufen Leute vorbei.Es müssen bereits zig-tausende Brasilianer sein, die beim Vorbeigehen oder Vorbeifahren diese Szenerie beobachteten.
(Brasilien hat Wirtschafts-und Finanzkrise gut überstanden, lauten europäische Bewertungen zu Hunger und Elend im Tropenland)
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/16/brascri-in-der-schweiz-und-in-brasilien-hilfe-fur-kinder-jugendliche-und-familien-des-tropenlandes/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/10/brasilien-hat-als-einziger-bric-staat-keine-spitzen-universitat-laut-welt-akademiker-umfrage-bildungspolitik-unter-lula-rousseff/
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/1201698/
Die beiden Kleinkinder spielen solange, das Baby liegt im Kinderwagen.
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/05/brasilien-auf-uno-index-fur-menschliche-entwicklung-jetzt-platz-75-hinter-argentinien-chile-und-kuba/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/03/rousseff-regierung-in-brasilia-macht-spekulanten-neues-riesengeschenk-leitzinsen-auf-1175-prozent-erhoht-brasil-lider-global-em-juros-reais-folha-de-sao-paulo/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/17/bischof-cristiano-jakob-krapf-in-jequie-bahia-brillante-analysen-uber-das-heutige-brasilien/
Falls Kinderärzte, Umweltexperten sich die Fotos anschauen – wie mögen sich der permanente, giftige Abgasgestank und der Motorenlärm auf die drei Kleinkinder der reichsten Stadt ganz Lateinamerikas auswirken? http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/06/brasiliens-wahlkampf-prasidentschaftskandidat-und-ex-gesundheitsminister-jose-serra-sao-paulos-gift-luft/
Die fünfköpfige Familie haust in unmittelbarer Nähe eines Reichenviertels – wie sähen Fotos aus den über 2000 Slums von Sao Paulo aus?
Mordopfer an Ipanema-Strand von Rio de Janeior, nichts Ungewöhnliches. Herrscht Massenandrang, legen sich die Badegäste direkt neben derartige Leichen – die oft erst nach Stunden, im Fall des Fotos fast sechs Stunden, abtransportiert werden. Ausriß O Globo
Gewohntes Bild in brasilianischen Städten – Verelendete reißen Müllsäcke auf, essen Abfälle.
-http://www.hart-brasilientexte.de/2015/04/24/wirtschaft-am-boden-panik-an-brasiliens-boersen-firmen-ergreifen-die-flucht-finanzen-100-noch-unlaengst-lob-und-hudel-ueber-boomland-wirtschaftswunder-brasilien/
Direkt an Sao Paulos Leitbörse…
“Es gibt in Brasilien noch soviel Armut und Elend, gesellschaftlichen Ausschluß, soziale Ungerechtigkeit, Korruption – noch soviel Gewalt:Wir sehen, daß es strukturelle Gewalt gibt, die sich immer mehr organisiert als eine Parallelmacht – die innerhalb des Staates existiert und die Gesellschaft unterdrückt. Die Justiz ist in Brasilien noch sehr prekär und langsam – weit davon entfernt, die Bedürfnisse des Volkes adäquat zu erfüllen. “
Sao Paulos deutschstämmiger Kardinal Odilo Scherer, 2013
Obdachloser und Müll, Avenida Paulista, Sao Paulo. Gesichter Brasiliens. **
Laut Befreiungstheologe Frei Betto, Ex-Lula-Berater beim Anti-Hungerprogramm, liegt die Zahl der in extremer Armut, also in Hunger und Misere, lebenden Brasilianer, nicht wie offiziell angegeben, heute bei 16 Millionen, sondern ist doppelt so hoch. Nach derzeit geltendem mitteleuropäischen Werteverständnis hat damit die internationale Wirtschafts-und Finanzkrise, wie die Lula-Rousseff-Regierung verbreiten ließ, auf Brasilien nur geringe Auswirkungen gehabt.
Brasiliens investigative Journalisten wiesen indessen auf Rekordentlassungen, den Stopp vieler Industrieprojekte, auf Exportprobleme und Deindustrialisierung, geschönte offizielle Statistiken.
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/15/brasilia-gibt-erstmals-starkere-krisenwirkungen-zu-rezession-heftiger-als-bisher-stets-betont/
Obdachlose, psychisch gestört, an der Avenida Paulista.
Obdachloser alter Mann, mit Papperesten bekleidet, in der City von Sao Paulo.
WM und Obdachlose. Sao Paulo – Lateinamerikas reichste Großstadt, mit über 2600 Slums.
Angela Merkel zur WM:http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/12/deutsche-bundeskanzlerin-angela-merkel-am-15-und-16-juni-in-brasilien-gesprache-mit-staatschefin-dilma-rousseff-deutschen-wirtschaftsvertretern-in-brasilia-kein-treffen-mit-aktivisten-der-brasil/
Lebendiges Verbrennen von Obdachlosen in Sao Paulo: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/01/brasilien-lebendiges-verbrennen-von-obdachlosen-in-brasilianischen-stadten-wie-sao-paulo-in-landern-wie-deutschland-interessanterweise-vielen-garnicht-bekannt-deutschstammiger-kardinal-odilo-scher/
Straßenkinder in Sao Paulo.
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/03/26/joel-porto-de-lima-ko-leiter-der-nationalen-obdachlosen-bewegung-gesichter-brasiliens/
Obdachloser Alubüchsensammler, an katholischer Kirche.
Offene Crack-Szene in der City von Sao Paulo: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/20/crack-jugendpolitik-unter-lula-und-jose-serra-dunkelhautige-kinder-und-jugendliche-sind-crack-hauptkonsumenten/
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/01/15/franziskanerpater-hans-stapel-aus-paderborn-in-alagoas-piaui-und-ceara-weihte-er-jetzt-drei-weitere-fazendas-der-hoffnung-fur-drogensuchtige-ein-weltweit-bereits-60/
Brasilien, Sao Paulo: Verelendete obdachlose Frau in der City. Gesichter Brasiliens.
Laut Angaben von Medizinern sterben zahlreiche Obdachlose im subtropischen Sao Paulo mit seinen kalten Nächten an Unterkühlung. Nicht wenige enden in Massengräbern.
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/15/lulas-brasilien-drittschlechtester-ort-zum-sterben-vor-uganda-und-indien-laut-studie-von-the-economist-betonen-landesmedien-bilanz-der-gesundheitspolitik-brasilias/
http://das-blaettchen.de/brasiliens-massengraeber/
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/25/brasiliens-konfuse-prasidentschaftswahlen/
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/06/01/schriftsteller-und-daad-stipendiat-joao-ubaldo-ribeiro-uber-lula-die-neue-monarchie-europaer-bankiers-grosunternehmeno-presidente-que-nos-temos-e-que-eles-pediram-a-deus/
Wie man in Brasilien häufig obdachlose Behinderte antrifft. Beispiel Sao Paulo, reichste Stadt Lateinamerikas.
Brennender Obdachloser, rechts – Autos fahren vorbei, Leute schauen zu…
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Regime Change in Mosambik:
“Von bundesdeutschem Boden den Terror in Mosambik geplant.” Frankfurter Rundschau, 4.10.1989, über die Terrororganisation Renamo und deren SS-Methoden. Die Opfer der tödlichen Terrorattacken: Viele DDR-Entwicklungshelfer, darunter aus Thüringen – über eine Million ermordete Mosambikaner, darunter ca. 600000 Kinder. Wer in Nazistan außer dem BND eng mit der Renamo kooperierte, sie stark unterstützte….Mosambik-Dossier 10. **
Frauen die Ohren abschneiden – übliche Methode der BND-gestützten Renamo. Ausriß Frankfurter Rundschau.http://www.hart-brasilientexte.de/2019/04/24/mosambik-dorothea-graefin-razumovsky-bnd-und-kindersoldaten-letzte-hoffnung-am-kap-deutsche-verlags-anstalt-stuttgart-explosive-informationen-zu-denen-maasspd-steinmeierspd-etc-lieber/
Ausriß Frankfurter Rundschau.
Konrad-Adenauer-Stiftung und Renamo, Hanns-Seidel-Stiftung und Renamo, CSU und Renamo, Franz Josef Strauß und Renamo…
Ex-Nato-Oberbefehlshaber Bernard W. Rogers und Renamo, Staatssekretär Peter Kurt Würzbach und Renamo, Lothar Rühl und Renamo, NATO und Renamo, Kieler Landesregierung und Renamo, BND-Chef Eberhard Blum und Renamo, BND-Chef Hans Georg Wieck und Renamo…
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Ausriß Frankfurter Rundschau.
http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/02/15/das-dossier-makwakwa-paulo-oliveira-einstiger-fuehrer-der-terrororganisation-renamo-packt-aus-viele-interessante-details-ueber-die-enge-kooperation-mit-nato-staaten-wie-westdeutschland-mit-d/
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Wieso reagierten ostdeutsche Bürgerrechtler auf diese Veröffentlichung von 1989 nicht?
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Westdeutsche Frauenpolitik in Mosambik: Massive Unterstützung einer Terrororganisation, die Frauen verstümmelt, ihnen u.a. die Ohren abschneidet, sogar kleine Mädchen extrem sadistisch vergewaltigt:
Ob Obergeheimdienstexperte Hubertus Knabe das mal kommentiert, darüber ein Buch schreibt?
Mosambik und der Demokratiebegriff der freiheitlich-demokratischen Grundordnung…
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Hatten DDR-Bürgerrechtler wie Birthler oder Eppelmann an die Adresse der BRD-Regierung gegen deren massive Hilfe für die Terrororganisation Renamo, gegen die Ermordung ostdeutscher Entwicklungshelfer protestiert?
DDR-Barkas. Ausriß.
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“Renamo-Dissidenten-Bewegung” – arg beschönigender Begriff des Außenministeriums von Österreich im “Jahrbuch der österreichischen Außenpolitik” von 1987…
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DDR-Bürgerrechtler und westliche Geheimdienste: Hirsch, Eppelmann, Jahn, Fuchs, Klier, Templin, Eisenfeld…Ausriß. (aus: Heiße Schlachten im Kalten Krieg, edition Ost)