Von Mitte 2020 bis zum Beginn des Jahres 2021 herrschte in der deutschen Presse Aufregung um ein besonderes Kapitel DDR-Geschichte. Es ging um eine Mordstory, die aber gar keine war. Es waren vielmehr völlig aus der Luft gegriffene Fantasien, die detailliert beschrieben, wie ein junger Mosambikaner, Manuel Diogo, 1986 in der DDR in einem Zug ermordet worden sein soll. Erst durch das Engagement der investigativen Journalistinnen Anja Reich und Jenni Roth von der Berliner Zeitung konnten diese Fake News als solche entlarvt werden. Sie konnten nachweisen, dass die Superspreader solcher Fantasien die zwei Journalisten Christian Bergmann und Tom Fugmann vom MDR waren, die ohne Quellenkritik die bereits in einigen Medien herumschwirrende Mordstory visualisierten und mit weiteren Erfindungen spickten.
Diese unglaubliche Geschichte wurden den MDR-Journalisten von Harry Waibel, Max Annas und Ibraimo Alberto geliefert. Harry Waibel , der sich als Historiker bezeichnet, bessert mit seinen unter Wissenschaftlern wenig geschätzten Un- und Halbwahrheiten seine Rente auf. Dessen diesbezügliche Praxis hat die Berliner Zeitung offengelegt. Der Krimi-Autor Max Annas förderte unter Berufung auf einen angeblich wahren Mordfall den Verkauf seiner ansonsten mäßigen Kriminalgeschichte unter dem Titel „Morduntersuchungskommission“ und heimste dafür sogar literarische Auszeichnungen ein. Der in Deutschland verbliebene ehemalige Vertragsarbeiter aus Mosambik Ibraimo Alberto gab sich als Freund des Toten aus und schilderte in allen grausigen Einzelheiten jedem Journalisten, der ihn fragte, die Todesumstände, als wenn er dabei gewesen wäre. Keiner wollte wissen, woher er solche Kenntnisse besaß, denn was er erzählte, stand nirgends geschrieben und Augenzeugen gab es auch nicht. Inzwischen ist durch die journalistische Arbeit der Berliner Zeitung bekannt, dass alle seine Schilderungen über Freundschaft und Tod „seines Freundes“ frei erfunden waren. In Anerkennung ihrer journalistischen Recherchearbeit von „Fakten gegen (den) Zeitgeist“, wie es heißt, wurden die beiden Journalistinnen zur Auszeichnung mit dem renommierten Nannen Preis vorgeschlagen.
Ausgerechnet Abgeordnete der Linken wie Andrea Johlige aus dem Potsdamer Landtag verbreiteten mit Hilfe der Nachrichtenagentur dpa die angebliche Mordstory. Sie meinten zu wissen, dass die DDR-Obrigkeit das angebliche Tötungsverbrechen unter den Tisch kehren wollte, und regten deshalb eine Überprüfung des „Falles“ bei der Staatsanwaltschaft an. Sie ließen sich vor den politisch gesehen eigentlich gläsernen Karren spannen. Einige Linken-Bundestagsabgeordnete konnten gerade noch rechtzeitig in ihrem ähnlich gelagerten, geschichtsunkundigen Drang, zur Mordstory Aufklärung zu verlangen, gestoppt werden, was zweifelsohne so kurz vor der Wahl eine Blamage für die Partei gewesen wäre.
Der von Frau Johlige angestoßene staatsanwaltliche Bericht fand keinen Beleg für ein Tötungsdelikt. Für den kritisch denkenden Bürger ist klar geworden, dass hier der DDR rassistisch motivierte Morde untergeschoben werden sollten. Auf eine Entschuldigung der Medien, die diese Fake News verbreiteten, wird man wohl umsonst warten, denn es waren ja nur Ostdeutsche, denen man das schlimmste Verbrechen vorwerfen konnte, ohne befürchten zu müssen, dass jemand widersprechen würde. Das bedeutet nicht, dass es in der DDR nicht rassistische Ressentiments und fremdenfeindliche Äußerungen und Taten gegeben hat.
Es begann schon früher. War es ein besonderer Zufall, dass sich so viele Medienvertreter auf die unwahre Schilderung eines rassistisch konnotierten Mordes an einem mosambikanischen Staatsbürger zu DDR-Zeiten fokussierten? Das ist kaum anzunehmen. Verwiesen sei in den folgenden Zeilen auf eine andere „Mordstory“, die zu DDR-Zeiten passiert sein soll. Verglichen mit dem „Fall Diogo“ erscheint jene kaum der Erwähnung wert.
Dieses Mal entstanden „alternative Fakten“ mit Unterstützung einer Wissenschaftlerin. So behauptete Almut Zwengel, heute Soziologieprofessorin an der Hochschule Fulda, in einem Aufsatz über den zu Beginn der 1960er Jahre erfolgten Einsatz von algerischen Vertragsarbeitern in der DDR, der im Jahre 2001 in der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie veröffentlicht wurde, dass in Rostock zu DDR-Zeiten ein Vertragsarbeiter, der wie seine Kameraden „unattraktive Arbeitsplätze in der Industrie“ bekleidete, mit „zum Teil körperlich anstrengenden Arbeiten“ (ohne zu erklären, wo es in der Industrie attraktive Arbeitsplätze für zunächst ungelernte Arbeiter gab, deren Beschäftigung nicht anstrengend gewesen ist), ermordet worden sei. Auch ansonsten zeugen ihre Ausführungen davon, dass es nach ihrer Meinung damals zu fremdenfeindlichen Vorkommnissen in großer Anzahl gekommen sein soll. Sie führt zwar keine Belege an, aber sie hätte es anscheinend gerne so für ihr Weltbild gesehen.
Wo jedoch nichts zu finden ist, mussten ein nicht belegbarer „Bericht eines Fahrers“, vermutlich ist ein Taxifahrer gemeint, oder eines von ihr behaupteten „glaubwürdigen Informanten“ als Beweise herhalten. Verwundert-naiv stellt die Autorin fest: „Die Medien berichteten über solche Ereignisse nicht.“ Jeder Leser ihrer auch in anderen Schriften wiederholten, nicht belegten Fakten zu dieser Thematik hätte sich schon damals fragen müssen, warum eine Wissenschaftlerin unbewiesenen Gerüchten Glauben schenkt, zu denen sie keine schriftlichen Hinweise in den Archiven oder Zeitzeugen hat finden können. Nirgendwo hat sie für ihre Berichte eine Spur gefunden.
Wenn die Soziologin beispielsweise vom Hörensagen davon erfahren haben will, dass bei einer Messerstecherei in Rostock 19 Personen getötet worden seien oder in der Nähe von Erfurt ein Algerier „in aller Öffentlichkeit ermordet“ worden sei – warum hat sie das nicht überprüft? Das ist eigentlich das A und O eines jeden wissenschaftlichen Arbeitens. Nicht einmal den Zeitpunkt kann sie für solche von ihr ins Leben gesetzten angeblich begangenen Straftaten in ihren Schriften angeben. In der berichtswütigen DDR-Bürokratie hätte sie dazu, wenn diese Behauptungen wenigstens in einigen Punkten zutreffen würden, zumindest Spuren finden müssen. Solches unwissenschaftliche Herangehen an eine Thematik ist anscheinend keinem der Gutachter aufgefallen.
Hätte Almut Zwengel in der zeitgenössischen Presse nachgeforscht, hätte sie indes die Nachricht finden können, dass im Frühjahr 1988 in Rostock ein zwanzigjähriger deutscher Ordner vor einer Jugend-Diskothek von einem kubanischen Vertragsarbeiter erstochen worden war. Darüber hatten die nordostdeutsche Lokalpresse, aber auch Die Welt, berichtet. Man muss der Autorin vorwerfen, dass sie ohne die geringsten Beweise für die angeführten Todesfälle bewusste Geschichtsfälschung betrieben hat.
Wen wundert es, wenn dann Journalisten des MDR und Schriftsteller und sich gerne als Historiker bezeichnende Autoren auf solch einfache Weise, weil kaum Widerspruch zu erwarten ist, Geld und Aufmerksamkeit erwerben wollen? Und man kann sich durch dreiste Lügen auf Kosten des nachweislich vorhandenen solidarischen Engagements eines Großteils der ostdeutschen Bevölkerung politisch positionieren.
Ein solches Verhalten muss nicht nur aus wissenschaftlichen Gründen abgelehnt werden, sondern auch aus ethisch-politischen. Denn letztendlich ist dies ein Versuch, mit unbewiesenen rassistisch konnotierten Argumenten den heutigen Alltagsrassismus zu befeuern. Ein Zusammenwachsen von Ost und West ist so jedenfalls nicht zu erreichen. Zitat Das Blättchen
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Die MDR-Gehirnwäsche-Propagandafilmchen über die DDR sind inzwischen berüchtigt. MDR-Konsumenten kommentieren, so gut wie alle Agitprop-Dokus seien nach dem gleichen ideologietriefenden Muster gestrickt wie die Pseudo-Dokus/Fake-Dokus über den Fall Manuel Diogo. Sei Ostdeutschland denn eine Art Umerziehungslager?
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Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien e.V. verurteilt 2020 zwangsfinanzierten MDR wegen “ausgedachter Story” zu Mosambikaner Manuel Diogo: “Mit Reisemitteln der öffentlich-rechtlichen Sender ausgestattet, reiste das Team nach Mosambik und erzählte der alten Mutter und der Familie des Getöteten ihre ausgedachte Story. Die Kamera hielt voll drauf: Es sollte wohl das Mindeste sein, dass sich die beiden Fake News verbreitenden Journalisten und der Sender MDR bei der Mutter, der Familie, den mosambikanischen Kameraden, den deutschen Kollegen und den Fernsehzuschauern entschuldigen.” **
Die Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien e.V. sprach zudem von einem “Fälscherskandal, wirklich ganz dickes Kaliber”. Steinmeier und andere hätten sich hier Meriten als Lügenbarone erworben, hieß es.
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Widersprechende ARD-Versionen:http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/08/04/der-fall-des-mosambikaners-manuel-diogo-welche-ard-version-stimmt-denn-nun-laut-einer-ard-doku-von-2017-hat-die-ddr-dem-afrikanischen-land-offiziell-mitgeteilt-ddr-neonazis-haetten-manuel-diogo-er/.
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MDR präsentiert plötzlich Mord-Theorie
Die Mord-Theorie kam indes erstmals 2017 im Zuge der MDR-Berichterstattung ans Licht. Sie stützt sich im Wesentlichen auf die Arbeit des Wissenschaftlers Harry Waibel. Er forscht an der TU Berlin zu Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in der DDR und ist überzeugt, dass Diogo von Neonazis in barbarischer Weise getötet wurde.
Belege dafür hat er aber auch bei einem Besuch im Infocafé anlässlich eines Fachreferats vor rund zwei Wochen nicht geliefert. „Es gibt noch sehr viele Unklarheiten und es liegt noch ein ganzes Stück Forschungsarbeit vor uns“, bekennt der Wissenschaftler. Waibel sagte bei seinem Besuch in Bad Belzig aber auch, dass ein Kollege derzeit vor Ort in Mosambik sei, um weiter an dem Fall zu forschen…MAZ
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Ein westdeutscher Aktivist lügt einen rassistischen Mord in der DDR herbei, der MDR verbreitet die Lügengeschichte, ein „Schriftsteller“ springt auf und wird dafür von Bundespräsident Steinmeier in einer Delegation nach Afrika mitgenommen. Der Fall – wahre Geschichte war ein Unfall im Vollrausch – zeigt exemplarisch, wie der Osten delegitimiert wird: alles Rassisten und Mörder. So soll jedes politische Selbstbewusstsein verhindert werden. Dr. Maximilian Krah/AfD
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Kolonie Ostdeutschland. DER SPIEGEL 2019. Ausriß.
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”Der ökonomischen Kolonisierung folgte die kulturelle, soziale und demografische”. (Siehe Manuel-Diogo-Skandal)