Wie ist es um das Vertrauen junger Menschen in Politik, Medien und Gesellschaft in Deutschland bestellt? Das wollte die Bepanthen-Kinderförderung wissen und hat Forscher der Universität Bielefeld mit der Erstellung der „Vertrauensstudie 2022“ beauftragt. Dafür wurden im gesamten Bundesgebiet insgesamt 1.582 Teilnehmer im Alter zwischen sechs und elf (Kinder) bzw. zwölf und 16 Jahren (Jugendliche) befragt. Die Ergebnisse sind ein Paukenschlag und eine schallende Ohrfeige für die Mainstream-Medien und die dort arbeitenden Journalisten. Eine erdrückende Mehrheit gab an, „eher wenig oder sehr wenig“ Vertrauen in Zeitungen (75,8 Prozent) und/oder Journalisten (71,6 Prozent) zu haben. Doch damit nicht genug: Weit über ein Drittel der befragten Kinder und Jugendlichen (37,9 Prozent) glauben, dass die Medien ihren Konsumenten wichtige Informationen vorenthalten. 32,8 Prozent sind darüber hinaus der Ansicht, dass bei den berichtenden Journalisten stattdessen die Verbreitung der eigenen Ansichten im Vordergrund steht.
Das ist starker Tobak für die Kollegen beim Mainstream, den diese natürlich so nicht auf sich sitzen lassen wollen. Und deshalb begab sich unter anderem die Welt auf Ursachenforschung. Anstatt aber die eigene Form der Berichterstattung kritisch zu hinterfragen, rief man Holger Ziegler in den Zeugenstand. Der Leiter der „Vertrauensstudie 2022“ sagte dann auch ganz im Sinne des Springer-Mediums aus: „Das eklatante Misstrauen der Jugendlichen in die Medien, verbunden mit der Annahme, dass diese absichtlich Informationen verschweigen oder nur ihre eigene Meinung verbreiten, halten wir für alarmierend.“ Ziegler gestand den Kindern und Jugendlichen zwar noch zu, dass eine gesunde Skepsis, die die erhaltenen Informationen hinterfrage, „sinnvoll und nützlich im Leben“ sei. Aber: Wer nicht nur den Wahrheitsgehalt einer Information infrage stelle, sondern gleichzeitig auch noch glaube, dass die Medien Informationen absichtlich verschweigen, der bewege sich in einem „gefährlichen Bereich der Verschwörungsfantasien“, urteilt Ziegler.
Mainstream-Medien pochen auf ihr Informationsmonopol
Tatsächlich stellt der Leiter der „Vertrauensstudie 2022“ mit solchen Aussagen die Mündigkeit der jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft infrage. Auch Kinder und Jugendliche bekommen zumindest ab einem gewissen Alter mit, dass nicht alles so ist, wie es ihnen von Medien und Politik vorgegaukelt wird. Dazu passt, dass 46,0 Prozent der Befragten auch „eher wenig oder sehr wenig“ Vertrauen in die Bundesregierung haben. Sind das dann alles automatisch „Staatsfeinde“? Wählen dürfen die Studienteilnehmer zwar noch nicht, eine eigene Meinung haben und selbst denken dürfen sie aber sehr wohl.
Genau damit scheinen Welt und Co. aber ein großes Problem zu haben. Nach Ansicht von Holger Ziegler sei bei rund einem Drittel der Jugendlichen ein Hang zur „Verschwörungsneigung“ zu beobachten. Dieser sei vor allem bei denen sehr ausgeprägt, die ihre Informationen zum überwiegenden Teil aus den sozialen Medien beziehen. Jugendliche, die „seriöse Nachrichtenangebote“ nutzten, seien hingegen deutlich weniger anfällig für derartige „Verschwörungsfantasien“. Müssen junge (und erwachsene) Menschen in Deutschland ab sofort also zuerst den Herrn Ziegler fragen, was ein „seriöses Nachrichtenangebot“ ist und wo wir uns informieren dürfen?
Eine gesunde Demokratie lebt aber gerade von der Freiheit der Meinungen und einem möglichst vielfältigen Informationsangebot. Dazu gehört ebenfalls, auch vom Mainstream abweichende Meinungen zu akzeptieren und gegebenenfalls sogar eine Diskussion darüber zuzulassen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene erleben in Deutschland seit mindestens zweieinhalb Jahren aber das genaue Gegenteil. Das schwindende Vertrauen in Medien und Journalisten ist daher keine Überraschung, sondern die geradezu logische Folge. Wenn der Leiter der „Vertrauensstudie 2022“ diese nachvollziehbare Entwicklung dann als „alarmierend“ bezeichnet, so sollte dies das eigentliche Warnsignal sein.
Schwindendes Vertrauen in Mitmenschen
In einem zweiten großen Themenblock der Untersuchung ging es um die Zukunftsängste der Kinder und Jugendlichen sowie die Frage, wem die junge Generation am meisten vertraut. Knapp drei Viertel der Befragten vertrauen am ehesten sich selbst und glauben daran, für jedes Problem eine Lösung finden zu können. Als einen deutlichen Beleg für fehlendes Vertrauen in ihre Mitmenschen sehen die Autoren der Studie dagegen die Tatsache, dass rund zwei Drittel die Meinung vertreten, man sollte im Umgang mit anderen Menschen „lieber vorsichtig“ sein. Bernd Siggelkow vom Kinderhilfswerk „Arche“ bestätigte diesen Eindruck: „Wir sehen bei unserer täglichen Arbeit immer wieder, wie sich Kinder und Jugendliche zurückziehen, wenig vertrauen und mit starken Ängsten kämpfen.“
Oder sehen wir hier die Folgen von zweieinhalb Jahren der Schikane von Kindern und Jugendlichen? Das Ergebnis von Corona-Maßnahmen, unter denen die Jüngsten so oft und so schwer zu leiden hatten wie keine andere Gruppe unserer Gesellschaft? Wie oft wurde unseren Kindern gedroht, dass die „Pandemie“ nur zu Ende gehen könne, wenn sie dies tun oder jenes lassen? Und dann will sich noch jemand ernsthaft darüber wundern, dass Kinder und Jugendliche das Vertrauen in ihre Mitmenschen und die Gesellschaft weitestgehend verloren haben? Dazu passt, dass nur 36,6 Prozent der Jugendlichen angaben, „Angst vor Krankheiten“ zu haben, womit diese Kategorie auf Platz 10 (von 12 aufgeführten) landete – nur davor, keinen Partner zu finden (35,2 Prozent) und vor Zuwanderung (21,3 Prozent) haben die 12- bis 16-Jährigen noch weniger Angst. Auf den ersten Plätzen liegen, wer hätte es gedacht, Klimawandel (74,1 Prozent), Umweltverschmutzung (69,3 Prozent) und Krieg (66,4 Prozent). Inmitten einer vermeintlichen „Pandemie“ sagt ein solches Ergebnis mehr als tausend Worte. Corona hat fertig, auch wenn Politik und Medien das nicht wahrhaben wollen – die Kinder und Jugendlichen in Deutschland haben es dagegen schon längst gemerkt.
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Putins Rede im Wortlaut – in der Version der ARD-Tagesschau
An: tagesschau@ndr.de, publikumsservice@tagesschau.de
Sehr geehrte Damen und Herren von der ARD-Tagesschau,
vor kurzem hat der russische Präsident Wladimir Putin eine Rede gehalten, in der er die Mobilisierung von 300.000 Reservisten verkündete. Freundlicherweise haben Sie diese Rede in deutscher Sprache veröffentlicht (1). Außerdem haben Sie begrüßenswerter Weise im gleichen Artikel auf den russischsprachigen Originaltext und die englische Übersetzung, zugänglich auf den Seiten des russischen Präsidialamtes, direkt verlinkt:
So weit so gut. Doch stellen sich nun einige Fragen:
- Haben Sie, in der ARD-Redaktion den vollständigen Wortlaut von Putins Ansprache studiert?
- Warum betitelten Sie den Artikel mit „Putins Rede im Wortlaut“, obwohl er nur eine um zwei Drittel eingekürzte Übersetzung beinhaltet?
- Warum meinen Sie, wurde die Rede von der dpa nur in Teilen ins Deutsche übersetzt?
- Haben Sie bei der ARD tatsächlich keine Ressourcen, um eine solche, vollständige Übersetzung selbst zu bewerkstelligen?
- Teilen Sie meine Sicht, dass Sie bei der ARD auch für die Arbeit der dpa — deren Miteigentümer Sie sind — Verantwortung zu tragen haben?
Die an Ihr Publikum gelieferte Übersetzung hat mich neugierig gemacht, neugierig auf das, was nicht übersetzt wurde. Und ich möchte Ihnen die fehlenden Teile nachliefern. Dabei vertraue ich zwei Quellen: Der Synchronübersetzung die bei VK angeboten wird, und der Übersetzung des in St.Petersburg arbeitenden Journalisten Thomas Röper (4, 5).
Stellen wir nun das vollständige Bild her. Weggelassene Passagen haben Sie in Ihrer Übersetzung mit „(…)“ gekennzeichnet. Das verwende ich im folgenden als Index und füge die Passagen hinzu. Solche die für das grundlegende Verständnis wichtige Zusammenhänge benennen, habe ich hervorgehoben. Hier also der vollständige Wortlaut von Wladimir Putins Ansprache:
Liebe Freunde! Das Thema meiner Rede ist die Situation im Donbass und der Verlauf der militärischen Spezialoperation nach seiner Befreiung von dem neonazistischen Regime, das 2014 durch einen bewaffneten Putsch die Macht in der Ukraine ergriffen hat (…)
(…): Ich wende mich heute an Sie, an alle Bürger unseres Landes, an die Menschen verschiedener Generationen, Altersgruppen und Ethnien, an das Volk unseres großen Mutterlandes, an alle, die das große historische Russland vereint, an die Soldaten und Offiziere, an die Freiwilligen, die jetzt an der Front kämpfen, die im Kampfeinsatz sind, an unsere Brüder und Schwestern – an die Bewohner der Volksrepubliken Donezk und Lugansk, der Regionen Cherson und Saporoschje und anderer vom neonazistischen Regime befreiter Gebiete.
Es wird hier um die notwendigen, dringenden Schritte zum Schutz der Souveränität, der Sicherheit und der territorialen Integrität Russlands gehen, um die Unterstützung des Wunsches und des Willens unserer Landsleute, ihre Zukunft selbst zu bestimmen, und um die aggressive Politik einiger westlicher Eliten, die mit allen Mitteln versuchen, ihre Vorherrschaft aufrechtzuerhalten, und zu diesem Zweck versuchen, jegliche souveränen, unabhängigen Zentren der Entwicklung zu blockieren und zu unterdrücken, um auch weiterhin anderen Ländern und Völkern ihren Willen grob aufzuzwingen und ihre Pseudo-Werte einzupflanzen.
Das Ziel dieses Westens ist es, unser Land zu schwächen, zu spalten und letztlich zu zerstören. Sie sagen bereits direkt, dass es ihnen 1991 gelungen sei, die Sowjetunion zu spalten, und dass es nun an der Zeit sei, dass Russland selbst in eine Vielzahl von Regionen und Gebieten zerfällt, die tödlich miteinander verfeindet sind. (…)
(…): Und sie hecken diese Pläne schon seit langem aus. Sie haben Banden von internationalen Terroristen im Kaukasus aufgehetzt und die offensive Infrastruktur der NATO in die Nähe unserer Grenzen gebracht.
Sie haben die totale Russophobie zu ihrer Waffe gemacht und jahrzehntelang gezielt den Hass auf Russland geschürt, vor allem in der Ukraine, für die sie das Schicksal eines antirussischen Brückenkopfes vorgesehen haben. Und sie haben das ukrainische Volk zu Kanonenfutter gemacht und es in den Krieg mit unserem Land getrieben. (…)
(…): Sie haben diesen Krieg bereits 2014 entfesselt, indem sie die Armee gegen Zivilisten eingesetzt, einen Völkermord, eine Blockade und Terror gegen die Menschen organisiert haben, die sich weigerten, die Regierung anzuerkennen, die durch den Staatsstreich in der Ukraine entstanden war.
(…): Und nachdem das heutige Kiewer Regime eine friedliche Lösung des Donbass-Problems de facto öffentlich ablehnt und darüber hinaus seinen Anspruch auf Atomwaffen angekündigt hat, wurde absolut klar, dass ein neuer, weiterer groß angelegter Angriff auf den Donbass, wie er bereits zweimal zuvor stattgefunden hatte, unvermeidlich war. Und dann würde, ebenso unvermeidlich, ein Angriff auf die russische Krim – auf Russland – folgen.
[Einschub des Autors]: Sehr geehrte ARD-Redakteure, meinen Sie nicht auch, dass die hier nachgetragenen Informationen von hervorragender Bedeutung sind, um das heutige Geschehen im Ukraine-Konflikt einordnen zu können? Ich denke, dass Sie sich dessen bewusst sind. Warum also wurden diese wichtigen Passagen aus Putins Ansprache dem ARD-Konsumenten vorenthalten? Zumal diese Kürzungen ausgerechnet jener Elemente, die Bezüge auf längerfristige Entwicklungen aufzeigen, munter weitergehen.
(…): Vor diesem Hintergrund war die Entscheidung, eine präventive Militäroperation durchzuführen, absolut notwendig und die einzig mögliche. Ihre Hauptziele – die Befreiung des gesamten Donbass – waren und bleiben unverändert.
(…): Die Volksrepublik Lugansk ist bereits praktisch vollständig von Neonazis gesäubert worden. Die Kämpfe in der Donezker Volksrepublik gehen weiter. In acht Jahren hat das Kiewer Besatzungsregime hier eine tief gestaffelte Linie von schweren Befestigungen geschaffen. Deshalb operieren unsere Einheiten und die Militäreinheiten der Donbass-Republiken planvoll und kompetent, setzen Militärtechnik ein, schonen die Soldaten und befreien das Gebiet von Donezk Schritt für Schritt, befreien Städte und Dörfer von Neonazis und helfen den Menschen, die das Kiewer Regime zu Geiseln und menschlichen Schutzschilden gemacht hat.
(…): Wie Sie wissen, werden bei der Militäroperation nur Berufssoldaten eingesetzt. Auch Freiwilligenverbände kämpfen Seite an Seite mit ihnen: Menschen verschiedener Ethnien, Berufe und Altersgruppen – echte Patrioten. Sie haben sich erhoben, um Russland und den Donbass aus vollem Herzen zu verteidigen.
(…): In diesem Zusammenhang habe ich die Regierung und das Verteidigungsministerium bereits angewiesen, den rechtlichen Status der Freiwilligen und der Kämpfer aus den Einheiten der Volksrepubliken Donezk und Lugansk vollständig und so schnell wie möglich zu klären. Er sollte der gleiche sein, wie bei den regulären Soldaten der russischen Armee, einschließlich der materiellen und medizinischen Unterstützung und der sozialen Garantien. Besonderes Augenmerk sollte auf die Organisation der Versorgung der Freiwilligenverbände und Volksmilizen im Donbass mit Ausrüstung und Material gelegt werden.
(…): Im Zuge der Erfüllung ihrer wichtigsten Aufgaben, der Verteidigung des Donbass, haben unsere Truppen auf der Grundlage der Pläne und Entscheidungen des Verteidigungsministeriums und des Generalstabs über die Gesamtstrategie auch bedeutende Gebiete der Regionen Cherson und Saporoschje sowie einige andere Gebiete von den Neonazis befreit. Infolgedessen hat sich eine lange Kontaktlinie gebildet, die mehr als tausend Kilometer lang ist.
(…): Was ist das erste, worüber ich heute öffentlich sprechen möchte? Auch nach dem Beginn der Militäroperation, auch während der Verhandlungen in Istanbul, haben die Vertreter Kiews sehr positiv auf unsere Vorschläge reagiert, und diese Vorschläge betrafen in erster Linie die Sicherheit Russlands, unsere Interessen. Es ist jedoch offensichtlich, dass dem Westen eine friedliche Lösung nicht passte, so dass Kiew, nachdem bestimmte Kompromisse erzielt worden waren, den direkten Befehl erhielt, alle Vereinbarungen zu zerreißen.
(…): Die Ukraine wurde weiter mit Waffen vollgepumpt. Das Kiewer Regime setzte neue Banden ausländischer Söldner und Nationalisten ein, nach NATO-Standards ausgebildete Militäreinheiten, die de facto unter dem Kommando westlicher Berater stehen.
(…): Gleichzeitig wurde das in der Ukraine unmittelbar nach dem bewaffneten Staatsstreich von 2014 eingeführte Repressionsregime gegen die eigenen Bürger, auf das Härteste verschärft. Die Politik der Einschüchterung, des Terrors und der Gewalt nimmt immer massivere, schrecklichere und barbarischere Formen an.
(…): Ich möchte betonen, dass wir wissen, dass die Mehrheit der Menschen, die in den von den Neonazis befreiten Gebieten leben, vor allem in den historischen Gebieten von Noworossija, nicht unter dem Joch des Neonazi-Regimes stehen wollen. In Saporoschje, der Region Cherson, Lugansk und Donezk sahen und sehen sie die Gräueltaten, die die Neonazis in den besetzten Bezirken der Region Charkow durchführen. Die Nachfahren der Banderisten und Nazi-Strafbataillone töten Menschen, foltern sie, werfen sie ins Gefängnis, begleichen alte Rechnungen, massakrieren und foltern Zivilisten.
Vor Beginn der Kampfhandlungen lebten mehr als siebeneinhalb Millionen Menschen in den Volksrepubliken Donezk und Luhansk sowie in den Regionen Saporischschja und Cherson. Viele von ihnen waren gezwungen, Flüchtlinge zu werden und ihr Zuhause zu verlassen. Diejenigen, die geblieben sind – etwa fünf Millionen Menschen – sind nun ständigen Artillerie- und Raketenangriffen von neonazistischen Kämpfern ausgesetzt. Sie greifen Krankenhäuser und Schulen an und verüben Terroranschläge gegen Zivilisten.
Wir haben kein moralisches Recht, uns nahestehende Menschen den Henkern auszuliefern, damit diese sie zerreißen. Wir können nicht ihren aufrichtigen Wunsch ignorieren, ihr Schicksal selbst zu bestimmen. Die Parlamente der Volksrepubliken des Donbass und die zivil-militärischen Verwaltungen der Regionen Cherson und Saporischschja haben beschlossen, Referenden über die Zukunft dieser Gebiete abzuhalten. Und sie haben sich an uns, an Russland, gewendet mit der Bitte, einen solchen Schritt zu unterstützen. (…)
(…): Ich betone, dass wir alles tun werden, um sichere Bedingungen für die Volksabstimmungen zu gewährleisten, damit die Menschen ihren Willen zum Ausdruck bringen können. Und wir werden die Entscheidung, die die Mehrheit der Bewohner der Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie der Regionen Saporoschje und Cherson über ihre Zukunft treffen wird, unterstützen.
(…): Liebe Freunde! Heute operieren unsere Streitkräfte, wie ich bereits gesagt habe, an einer mehr als tausend Kilometer langen Kontaktlinie und stehen nicht nur neonazistischen Formationen, sondern dem gesamten militärischen Apparat des kollektiven Westens gegenüber.
In dieser Situation halte ich es für notwendig, folgende Entscheidung zu treffen, die den Bedrohungen, denen wir ausgesetzt sind, voll und ganz gerecht wird:
Um unser Heimatland, seine Souveränität und territoriale Integrität zu verteidigen und die Sicherheit unseres Volkes und die der Bevölkerung in den befreiten Gebieten zu gewährleisten, halte ich es für notwendig, den Vorschlag des Verteidigungsministeriums und des Generalstabs zu unterstützen, eine Teilmobilmachung in der Russischen Föderation einzuführen.
Ich wiederhole noch einmal: Es geht hier konkret um eine Teilmobilisierung, das heißt, nur Bürger, die sich derzeit in der Reserve befinden, werden zum Militärdienst einberufen, und zwar vor allem diejenigen, die in den Reihen der Streitkräfte gedient haben und über bestimmte militärische Fachkenntnisse und einschlägige Erfahrungen verfügen. (…)
(…): Diejenigen, die mobilisiert werden, durchlaufen eine zusätzliche militärische Ausbildung, bevor sie zu den Einheiten entsandt werden, wobei die Erfahrungen der Militäroperation berücksichtigt werden. Das Dekret über die Teilmobilisierung ist unterzeichnet. Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen werden die Kammern der Bundesversammlung – der Föderationsrat und die Staatsduma – heute offiziell schriftlich informiert.
(…): Die Mobilisierungsmaßnahmen werden heute, am 21. September, beginnen. Ich weise die Gouverneure an, die Arbeit der Militärkommissariate in jeder erforderlichen Weise zu unterstützen. Ich betone insbesondere, dass russische Staatsbürger, die im Rahmen der Mobilmachung zum Militärdienst einberufen werden, den Status, die Ansprüche und alle sozialen Garantien wie Berufssoldaten erhalten.
(…): Ich möchte hinzufügen, dass der Erlass über die Teilmobilisierung auch zusätzliche Maßnahmen zur Erfüllung des staatlichen Verteidigungsauftrags vorsieht. Die Direktoren des militärisch-industriellen Komplexes sind unmittelbar für die Steigerung der Produktion von Waffen und militärischer Ausrüstung sowie für die Bereitstellung zusätzlicher Produktionskapazitäten verantwortlich. Im Gegenzug sollten alle Fragen der materiellen, ressourcenbezogenen und finanziellen Unterstützung für Unternehmen der Verteidigungsindustrie von der Regierung unverzüglich geklärt werden.
(…): Liebe Freunde
Mit seiner aggressiven antirussischen Politik hat der Westen alle Grenzen überschritten. Wir hören ständig Drohungen gegen unser Land, unser Volk. Einige unverantwortliche Politiker im Westen reden nicht nur über Pläne zur Lieferung von Langstrecken-Offensivwaffen an die Ukraine – Systeme, die Angriffe auf der Krim und anderen Regionen Russlands ermöglichen würden (…)
(…): Derartige Terrorangriffe, bei denen auch westliche Waffen zum Einsatz kommen, werden bereits in Grenzregionen in Belgorod und Kursk durchgeführt. Die NATO führt in ganz Südrussland Echtzeitaufklärung durch und setzt dabei moderne Systeme, Flugzeuge, Schiffe, Satelliten und strategische Drohnen ein.
In Washington, London und Brüssel drängt man Kiew direkt dazu, militärische Operationen auf unser Gebiet zu verlegen. Man versteckt sich nicht länger und spricht davon, dass Russland mit allen Mitteln auf dem Schlachtfeld besiegt werden muss. Dem folgen soll die Aberkennung politischer, wirtschaftlicher, kultureller und überhaupt jeglicher Art von Souveränität und die vollständige Ausplünderung unseres Landes.
Auch atomare Erpressung hat jetzt begonnen. Ich spreche nicht nur von dem vom Westen geförderten Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja, durch den eine nukleare Katastrophe droht, sondern auch von den Äußerungen einiger hochrangiger Vertreter führender Nato-Länder, ob es möglich und zulässig ist, Massenvernichtungswaffen – Atomwaffen – gegen Russland einzusetzen.
Diejenigen, die sich solche Äußerungen gegenüber Russland erlauben, möchte ich daran erinnern, dass auch unser Land über verschiedene Zerstörungsmittel verfügt, von denen einige Komponenten fortschrittlicher sind als die der Nato-Länder. Wenn die territoriale Integrität unseres Landes bedroht ist, werden wir natürlich alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um Russland und unser Volk zu verteidigen. Dies ist kein Bluff.
Die Bürger Russlands können sicher sein, dass die territoriale Integrität unseres Heimatlandes, unsere Unabhängigkeit und unsere Freiheit – ich betone das noch einmal – mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln gewährleistet werden. Und diejenigen, die versuchen, uns mit Atomwaffen zu erpressen, müssen wissen, dass die Windrose sich auch in ihre Richtung drehen kann.
Es liegt in unserer historischen Tradition, in dem Schicksal unseres Volkes, dass wir denjenigen Einhalt gebieten, die nach der Weltherrschaft streben, die damit drohen, unser Vaterland, unser Heimatland zu zerstückeln und zu versklaven. Wir werden das jetzt tun – und so wird es sein. Ich glaube an Ihre Unterstützung.
Soweit Ihre Auszüge von Putins Ansprache, komplettiert mit den fehlenden Teilen. Die fehlenden Teile machen etwa zwei Drittel seiner Rede aus. Immerhin haben Sie dieses Fragment unter der Kategorie Dokumentation klassifiziert (b1):
Das nennen Sie Dokumentation? Nun, gewissermaßen ist sie das. Erscheint diese mir doch als unfreiwillige Spiegelung von Zensur, von Dekontextuierung und Vorfilterung, von Entmündigung des ARD-Konsumenten. Betrieben durch einen Sender, der sich unabhängig wähnt, jedoch als Regierungssender fungiert.
In Erwartung Ihrer Antwort auf die weiter oben gestellten Fragen,
freundliche Grüße,
Peter Frey
Bitte bleiben Sie schön aufmerksam, liebe Leser.
Anmerkungen und Quellen
(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kann er – einschließlich der Primärquelle – gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden.
(1, b1, Titelbild) 21.09.2022; ARD-Tagesschau; Putins Rede im Wortlaut; https://www.tagesschau.de/ausland/europa/rede-putin-101.html
(2) 21.09.2022; Russisches Präsidialamt; ????????? ?????????? ?????????? ?????????; http://kremlin.ru/events/president/news/69390
(3) 21.09.2021; Russisches Präsidialamt; Address by the President of the Russian Federation; http://en.kremlin.ru/events/president/news/69390
(4) 21.09.2022; VK; Ansprache des russischen Präsidenten: Wladimir Putin verkündet Teilmobilmachung in Russland; https://vk.com/video-134310637_456258136
(5) 21.09.2022; Anti-Spiegel; Thomas Röper; Putins Rede zur Verkündung der Teilmobilisierung im O-Ton; https://www.anti-spiegel.ru/2022/putins-rede-zur-verkuendung-der-teilmobilisierung-im-o-ton/