Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Libyenkrieg – weiteres Flüchtlingsdrama nach NATO-Angriffen – wieder viele Tote, berichten Brasiliens Medien. Krieg gegen Libyen kostet Frankreich täglich 1,2 Millionen Euro, laut Handelsblatt. Teure Kriege auf Pump – und die Folgen in der Eurozone.

http://g1.globo.com/mundo/noticia/2011/08/guarda-costeira-da-italia-resgata-barco-com-300-imigrantes.html

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/08/04/nato-angriffe-auf-journalisten-libyens-die-internationale-journalisten-foderation-reagiert-mit-scharfer-kritik-psychologische-kriegfuhrung-bombardierung-von-lebensmittellagern-laut-kirchenangaben/

Die Pariser Regierung räumt jetzt ein, die Widerstandskraft der Streitkräfte Libyens unterschätzt zu haben.Teure Kriege auf Pump.

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/05/franzosischer-general-war-folter-lehrer-wahrend-brasiliens-diktaturzeit-regierung-in-paris-wuste-von-regime-verbrechen/

„Zuletzt hatte es in Frankreich immer mehr kritische Stimmen gegeben, die die hohen Kosten beklagt hatten. Der Einsatz kostet das Land pro Tag 1,2 Millionen Euro.“ (Handelsblatt)

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/08/04/friedensnobelpreistrager-barack-obama-50/

bulowcapa.JPG

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/07/26/andreas-von-bulow-im-namen-des-staates-cia-bnd-und-die-kriminellen-machenschaften-der-geheimdienste-piper-verlag-viele-interessante-infos-uber-libyen-und-afghanistan-im-heutigen-banalen-mai/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/05/brasiliens-medien-bestatigen-vatikanangaben-uber-starke-fluchtwelle-wegen-nato-bombardements-in-libyen/

Syrien und Libyen, Franziskaner zu Wiedergutmachung in Libyen: 

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/08/01/syrien-und-libyen-die-reaktion-der-westlichen-eliten-interessante-vergleiche-drangen-sich-auf-in-libyen-gibt-es-kein-revoltierendes-volk-laut-brasilianischer-einschatzung/#more-10180

„Hunger tötete 29000 Kinder in Somalia“ laut Brasiliens Medien – statt Hilfe Krieg gegen Afrikas entwickeltstes Land.

Befreiungstheologe Frei Betto zum Kriegsmotiv Öl: 

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/12/das-system-libyens-die-dortige-regierung-ist-popular-hat-im-lande-die-mehrheit-hinter-sich-ich-befurchte-das-wie-im-falle-von-bin-laden-ein-solches-kommando-in-libyen-eindringt-um-gaddafi-zu-to/

Schachspieler Gaddafi, anklicken:

http://veja.abril.com.br/multimidia/video/conflito-continua-e-kadhafi-joga-xadrez

Konstantin Wecker:

17. April: Die Logik des Pazifismus

Liebe Freunde!
Das Leben als Pazifist ist nicht immer die reine Freude. Besonders diese selbsternannten „Realisten“ können sich gar nicht groß genug tun mit ihren vermeintlichen Einsichten in das leider, leider Notwendige.
Jetzt also Libyen – scheinbar eine ganz besonders harte Nuss für uns Pazifisten. Zuverlässige Kriegsgegner wie der von mir seit jeher geschätzte Uri Averny gehen diesmal vor der „Ausweglosigkeit“ einer Lage, die angeblich nur noch westliche Militärschläge retten können, in die Knie.
Ich nicht. Ganz im Gegenteil. Ich fühlte mich in meinem Pazifismus selten so sehr bestärkt wie durch das libysche Dilemma. Warum?
Zunächst einmal ist der Einsatz des Militärs immer nur dann „alternativlos“, wenn man sich die zulässigen Alternativen von jenen vorschreiben lässt, für die Frieden sowieso immer nur der Zustand zwischen zwei Kriegen ist. Natürlich möchte auch ich nicht sehen, wie eine Stadt im Aufstand von Gaddafis Söldnern niedergemetzelt wird. Aber diese Alternative „Bomben oder Zuschauen“ ist doch immer schon das Ergebnis fehlerhafter Entwicklungen und einer grundlegend falschen Politik.
Gewaltfreiheit ist keine Taktik, die man mal kurz aus dem Hut zaubert, wenn schon alles verloren und schiefgegangen ist. Die Weltinnenpolitik wird doch seit Jahren konsequent militarisiert. Die Logik des Krieges wird von Großmacht bis Kleinstaat überall durchgesetzt. Und dann plötzlich ist die Überraschung groß, wenn es wieder irgendwo losgeht?
Nehmen wir also Libyen: die dortige Situation ist undenkbar ohne westliche Waffenlieferungen, ohne die Öldeals mit Gaddafi in den letzten Jahren – und ohne eine Politik speziell der USA, aber auch Russlands und der EU, die Krieg und Besatzung seit Jahrzehnten zum Dauerzustand in der arabischen Welt und Afrika gemacht hat.
Dazu kommt eine geostrategisch motivierte Haltung des Westens, die je nach Willfährigkeit der jeweiligen Diktatur völlig unterschiedliche Maßstäbe anlegt. Schließlich könnte man mit haargenau derselben Argumentationslinie, mit der jetzt in Libyen gebombt wird, auch für Einsätze in Saudi-Arabien oder Bahrain eintreten.
Das tue ich aber auch nicht. Sondern ich sage: genau dieses jetzige Dilemma zeigt wieder einmal, dass konsequente Gewaltlosigkeit der einzige Weg ist, zu einer friedlichen Welt zu kommen. Aber natürlich muss diese Logik des Friedens dauerhaft betrieben werden. Wo sind die Institutionen, die auf zivile Konfliktlösung spezialisiert sind und mit den gleichen Geldmitteln ausgestattet wären wie die NATO? Wo gibt es auch nur einen glaubhaften staatlichen Akteur, der eine Politik der Verständigung und des Ausgleichs betriebe? Sogar die UNO ist verkommen zu einer Abnickvereinigung immer neuer Kriegseinsätze!
Ohne Unterlaß werden Konflikte weltweit und gezielt angeheizt, um Waffen zu verkaufen – und hinterher heisst es dann: leider, leider müssen wir diese Waffen jetzt benutzen, um den Frieden wiederherzustellen…
Nein, liebe Freunde! Auf diesen blutigen Leim gehe ich nicht. Nicht im Kosovo, nicht in Afghanistan und auch nicht in Libyen. Nur der Frieden selbst schafft und sichert den Frieden.

Euer Konstantin

http://www.tripolipost.com/articledetail.asp?c=1&i=6593

Dieser Beitrag wurde am Freitag, 05. August 2011 um 00:02 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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