Aids-Patienten, die im HIV-Projekt des Franziskanerordens von Sao Paulo betreut werden, haben gegenüber dieser Website betont, daß aus ihrer Kenntnis sehr viele HIV-Infizierte den Virus ganz bewußt auf andere übertragen. Es existierten dafür verschiedene grausame Denkmuster, eine regelrechte Rache-Mentalität. „Ich kenne jemanden, der vor dem Geschlechtsverkehr das Kondom anritzt, durchlässig macht, um Sexpartner anzustecken. Der wird nicht damit aufhören, bis er möglichst viele infiziert hat. Der ist einfach grausam, der will sich rächen. Die Mehrheit will sich rächen, weißt du?“
 …“Es gibt viele, die Aids haben und es nicht sagen, andere anstecken.“…“Ich kannte Leute mit Aids, die dennoch mit vielen ohne Kondom Sex gemacht haben. Ich habe mich von denen getrennt, deshalb viele Freunde verloren. Ich sagte denen, poxa, die haben kein Aids, das könnte ihr doch mit denen nicht machen! Solche gibt es viele in Brasilien. Die tun das aus Wut, ja, aus Boshaftigkeit, die sind einfach schlecht, schlecht, schlecht! Viele haben diese grauenhafte Rache-Mentalität.“
Die Projektleiterin Adriana Baldo und die Projektpsychologin Natalia Silva Cunha haben bestätigt, daß derartige Denk-und Verhaltensmuster existieren. Vielfach werde sogar  gedacht:“Ich akzeptiere nicht, daß dieser Virus in meinem Körper ist – der Virus hat nichts mit mir zu tun, also kann ich ihn auf andere übertragen. Ich akzeptiere den Virus nicht und habe daher keine Probleme, andere damit anzustecken.“
–Risiko-Sex – doch Ablehnung des Aids-Tests–
In Großstädten wie Rio de Janeiro und Sao Paulo kennt fast jedermann Homo-und Bisexuelle, die sich trotz ungeschützten Geschlechtsverkehrs teils über ein Jahrzehnt trotz permanenten Zuredens von Freunden, Bekannten oder Berufskollegen weigern, den Aidstest zu machen. Stets kommt dann der Moment, wo bei den Betreffenden Aids ganz offen ausbricht, nicht mehr zu übersehen, zu verheimlichen ist. Bekannte und Berufskollegen fragen sich dann tief enttäuscht, wieviele Menschen diese Verantwortungslosen wohl infiziert haben mögen.
http://www.franciscanos.org.br/sefras/especiaisdosefras/especial2/cefran/index.htm
Tags: Aids in Brasilien, Sozialpolitik Brasiliens
Unter Bezug auf ein neues Dokument der UNO-Organisation Unaids hieß es, elf Länder, darunter Chile, Cuba und Namibia, verteilten an mindestens 80 Prozent der Infizierten entsprechende Aids-Medikamente. Brasilien folge nunmehr erst in der nächsten Länderkategorie. Laut Schätzungen wüßten bis zu 300000 Brasilianer nichts von ihrer Aids-Infektion.
“Erfolge im Kampf gegen Aids”.
http://www.blickpunkt-lateinamerika.de/nachrichten/msgf/brasilien:_erfolge_im_kampf_gegen_aids.html
http://www.aerztekammer-hamburg.de/funktionen/aebonline/pdfs/1189066547.pdf
Slum in Sao Paulo, November 2011. Gemäß europäischen Sichtweisen hatte Lateinamerikas größte Demokratie Brasilien die Finanz-und Wirtschaftskrise von 2008/2009 recht gut überstanden.
Ausriß. “Mit der SPD bin ich schon seit den Zeiten verbunden, als ich Gewerkschaftsführer war.” Hochrangige SPD-Politiker wie Willy Brandt und Helmut Schmidt pflegten enge Beziehungen zur nazistisch-antisemitisch orientierten brasilianischen Folterdiktatur.
”Hitler irrte zwar, hatte aber etwas, das ich an einem Manne bewundere – dieses Feuer, sich einzubringen, um etwas zu erreichen. Was ich bewundere, ist die Bereitschaft, die Kraft, die Hingabe.” Ist das Zitat von Lutz Bachmann, Björn Höcke oder von SPD-Idol Lula?
Die Aidslage in Brasilien aus Sicht der Franziskaner vor Ort – wird die Zahl der Aidstoten korrekt registriert? Warum Brasilien aus der Ländergruppe flog…
“Proportion of eligible population receiving antiretroviral therapy in low- and middle-income countries at the end of 2010?(UNAIDS)
60%—79%ArgentinaBrazilCosta RicaDominican RepEcuadorEthiopiaGeorgiaKenyaMexicoParaguayRomania
Swaziland Thailand Uruguay Zambia |
>80% Botswana Cambodia Chile Comoros Croatia Cuba Guyana Namibia Nicaragua Rwanda Slovakia |
Wie es heißt, fehlen die Medikamente Abacavir, Lamivudina, Nevirapina, Zidovudina, Efavirenz. “Das ist die Zerstörung eines als beispielhaft bezeichneten Programms”, sagte William Amaral, Leiter eines Forums von Aids-NGO in Rio de Janeiro gegenüber der Presse. ” Aids-Medikamente fehlten keineswegs zum erstenmal. Angesichts der zunehmend heftigeren Kritik in Brasilien an der nationalen Aids-Bekämpfung nimmt in Mitteleuropa das Lob an Brasilias Aids-Politik weiter zu.
Katholische Aids-Expertin im Website-Interview in Manaus: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/29/fehlende-aidsmedikamente-in-brasilien-fehlende-arzte-fur-aidskranke-fur-die-infizierten-ist-es-das-todesurteil-die-sterben-dann-eben-weg-kritik-von-experten-und-kirche/
José Francisco in Sao Paulo beim Website-Interview.
Franziskaner José Francisco – Hintergrund:
In europäischen Medien wird seit Jahren das staatliche brasilianische Aids-Programm als vorbildlich hingestellt und zudem behauptet, die Gratis-Versorgung Aids-Infizierter mit dem Medikamenten-Cocktail sei garantiert. Wie der für die Sozialprojekte der Franziskaner Sao Paulos verantwortliche Ordensbruder José Francisco dos Santos gegenüber dieser Website erklärte, trifft dies nur teilweise zu, sterben deshalb Aids-Patienten, die den Medikamenten-Cocktail unbedingt ganz regelmäßig einnehmen müssen.
Laut Frei Santos war die Medikamentenversorgung der Aidspatienten 2007 im reichsten brasilianischen Teilstaat Sao Paulo so schlecht, daß über einen Monat der Medikamenten-Cocktail schlichtweg nicht ausgeteilt wurde. Die Franziskaner und Aids-NGO seien daraufhin Ende 2007 gegen die Regierung vor Gericht gezogen, um die Einhaltung des entsprechenden Gesundheitsgesetzes zu erreichen. Die brasilianischen Aids-Statistiken seien sehr ungenau, die wahre Datenlage werde versteckt. Es existiere verständlicherweise kein politisches Interesse, die Wahrheit über die Aids-Situation offenzulegen. Die behauptete Qualität der Aidspatienten-Versorgung existiere nicht. Aids betreffe in Brasilien heute vor allem die Armen. Wenn indessen jemand an einer Krankheit sterbe, die er sich durch die Immunschwäche zugezogen habe, werde Aids auf dem Totenschein nicht als Todesursache benannt, sei nur zu oft gar nicht bekannt, daß er Aids-infiziert gewesen sei.
Bereits 2006 hatte das auf Aidspatienten spezialisierte Hospital ”Gaffrée e Guinle” in Rio de Janeiro gegenüber der Presse beklagt, daß wegen fehlender Medikamente Aids-Kranke sterben. Es fehlten sogar nötige Antibiotika.
Presse-Zitat von 2008 über fehlende Aids-Medikamente, was bei Betroffenen zu schweren Konsequenzen und sogar zum Tode führen könne: Segundo a direçáo do órgáo, oito remédios para doenças infecciosas e anti-retrovirais que integram o coquetel antiaids estáo em falta. ”Pelo menos metade desses medicamentos sáo de uso contÃnuo, o que significa que a interrupçáo do uso, segundo especialistas, pode provocar graves conseqüências à saúde e até levar à morte, afirma Caetano. Já nas unidades básicas de saúde do municÃpio outros cinco remédios também estáo em falta, alguns desde março.
Indianer und Aids, Manaus, 2009:
Gerade ist eine Patientin des Pastoralzentrums gestorben – eine Indianerin. Über eine halbe Million Indios gibt es in Brasilien “ etwa die Hälfte lebt bereits in Großstädten wie Manaus am Rio Negro – fast durchweg in Slums. Die brasilianischen Aidsexperten nennen die Präventionsarbeit bei Indiostämmen besonders schwierig. Kondome würden aus soziokulturellen Gründen, vor allem der Mannesehre, gewöhnlich abgelehnt. Krankheiten wie Aids und Tuberkulose schreibe man dem Wirken böser Geister aus der übernatürlichen Welt zu, hoffe auf Heilung durch den Schamanen. Zudem existiere das Problem der Promiskuität, der häuslichen, der sexuellen Gewalt auch unter den Indios, könne sich eine Indianerfrau schwerlich gegen einen Mann durchsetzen, der kein Kondom wolle. Indianerinnen arbeiteten als Prostituierte. Indianer und Indianerinnen, die zu evangelikalen Sekten übertreten, sagen: ”Wegen meiner Religion kriege ich kein Aids, sind weder Aidstests noch Kondome nötig. Jesus heilt – Halleluja!”
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/01/brasiliens-erfolgreiche-auslandspropaganda-2009-uber-40-millionen-euro-investiert-laut-brasil-economico-enge-zusammenarbeit-mit-medien-europas/Laut Landesmedien durchläuft Brasiliens Gesundheitswesen eine “gravierende Krise”, wurden in den letzten zehn Jahren 45,9 Milliarden Real, die für das Gesundheitswesen bestimmt waren, in Wirklichkeit garnicht investiert. Brasiliens privates Gesundheitswesen für die Bessergestellten habe viermal mehr Ärzte als das öffentliche Gesundheitswesen für die übergroße Mehrheit der Brasilianer.
Entsprechend groß ist das Lob für Brasiliens Sozialpolitik aus neoliberalen Ländern Mitteleuropas.
http://www.adveniat.de/blog/?p=960
Leonardo Boff 2010 :“Lula machte die größte Revolution der sozialen Ökologie des Planeten, eine Revolution für die Bildung, ethische Politik.“
Lulas Krebsbehandlung:
Lula über öffentliches Gesundheitswesen SUS: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/01/campanha-lula-no-sus-youtube-anklicken-gabe-es-sus-in-den-usa-ware-das-gut-fur-die-armenlula/
Sao Paulos Favela Cachoeirinha Sao Paulo 2011 – 70000 Bewohner, nicht einmal ein Gesundheitsposten, seit Jahren auch von der katholischen Kirche gefordert.
Der soziale Aufstieg von Lula: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/04/lula-bekommt-500000-dollar-von-lg-fur-vortrag-in-sudkorea-laut-brasilianischen-landesmedien-uber-eine-million-dollar-damit-vier-monate-nach-ende-der-amtszeit-kassiert-laut-kalkulation-von-parte/
Die erfolgreiche Auslandspropaganda, Berichterstattungsvorschriften und der Soziologe Claudio Monteiro, Leiter der katholischen Aids-Pastoral in Sao Paulo 2010: “Als Folge von Aids sterben in Brasilien jährlich weit mehr als die laut amtlicher Schätzung angegebenen rund 11000 Personen – die Dunkelziffer ist hoch”, so Monteiro im Website-Interview. “Die Feststellung und Registrierung der Todesursachen muß stark verbessert werden. Wegen fehlender Medikamente für den Aids-Cocktail sterben nach wie vor zahlreiche Menschen. Derzeit nimmt Aids besonders in Städten bis 50000 Einwohner zu.”
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
« „Aids-Epidemie in Brasilien nicht unter Kontrolle“ – Adriana Baldo, Leiterin des Aids-Projekts der Franziskaner in Sao Paulo. – Die Finanzkrise und der Schweizer Soziologe Jean Ziegler. Spekulantenkassino Brasilien, von der Kirche des Landes seit Jahren angeprangert. Hintergründe von Heiner Flassbeck. »
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