In Wirtschaftskommentaren wurde das neue „Hilfsprogramm“ der Rousseff-Regierung gegen Deindustrialisierung sogar mit offenem Hohn und Spott belegt. Alte Artikel von 2007 könne man im Grunde erneut drucken, weil niemand den Unterschied bemerken würde. Gegen Brasiliens hohe Spezialkosten, „Custo Brasil“, darunter die archaische Infrastruktur und Logistik, werde nichts unternommen. Laut mitteleuropäischen Analysen erlebt Brasilien indessen ein Boom-Szenario.
och, 04. April 2012 von Klaus Hart **
Ausriß: „Neuer Versuch, um stagnierte Wirtschaft wiederzubeleben.“
Grüne Sicht auf Brasilien:
Unterdessen haben kurz vor Ostern Gewerkschaften und Unternehmer in Sao Paulo gemeinsam erneut „für die Verteidigung der Industrie und der Arbeitsplätze“ auf der Straße demonstriert.
Das neue Regierungsprogramm bedeute zudem einen Verstoß gegen die Regeln der Welthandelsorganisation sowie des Mercosul.
In Ländern wie Deutschland wird Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff als hervorragende Administratorin gerühmt.
“Mit wahnsinnigen Zahlen in allen Wirtschaftszweigen ist es bald eines der wichtigsten Länder der Welt.” (Die Welt)
Tags: Brasiliens endlose Korruptionsskandale
Seit der Enthüllung des Mensalao-Korruptionsskandals über Abgeordneten-und Parteienkauf vergeht in Brasilien kaum ein Tag ohne neue von investigativen Journalisten ans Licht gebrachte Korruptionsfälle. Interessant ist indessen, daß in deutschsprachigen Mainstream-Medien umso weniger über Brasiliens Korruptionsszenario berichtet wird, je mehr sich just die weit freieren Qualitätsmedien des Tropenlandes dem Thema widmen. Die gleiche Korrelation läßt sich auch in Bezug auf die Lula-Rousseff-Regierung konstatieren: Je mehr Korruptionsfälle, politische Skandale mit enormen sozialen Folgen sowie gravierende Menschenrechtsverletzungen, umso mehr Lob für Brasilia aus Ländern wie Deutschland.
http://avaranda.blogspot.com.br/2012/04/o-paraiso-dos-corruptos-gil-castello.html
Laut “Veja” hätte das abgezweigte Geld u.a. ausgereicht, das Elend in Brasilien auszutilgen. Lula selbst ist laut Medienangaben unterdessen zum Dollar-Millionär aufgestiegen – hat wegen seiner Politik, vor dem Hintergrund der Korruptionsfakten, der sozialen Kosten, aus Mitteleuropa enormes Lob erhalten, dazu Doktorhüte und Preise.
Laut Befreiungstheologe Frei Betto, Ex-Lula-Berater beim Anti-Hungerprogramm, liegt die Zahl der in extremer Armut, also in Hunger und Misere, lebenden Brasilianer, nicht wie offiziell angegeben, heute bei 16 Millionen, sondern ist doppelt so hoch. Nach derzeit geltendem mitteleuropäischen Werteverständnis hat damit die internationale Wirtschafts-und Finanzkrise, wie die Lula-Rousseff-Regierung verbreiten ließ, auf Brasilien nur geringe Auswirkungen gehabt.
Brasiliens investigative Journalisten wiesen indessen auf Rekordentlassungen, den Stopp vieler Industrieprojekte, auf Exportprobleme und Deindustrialisierung, geschönte offizielle Statistiken.
“Krise – was denn für eine Krise?” – Kloake-Slum in Sao Paulo.
« Brasiliens stark geförderte Wachstumsbranche Crack, Uralt-Fakten, Uralt-Tatbestände:“Die Kehrseite des Wohlstands“. Der Spiegel. „Es sind Szenen, die in vielen brasilianischen Städten neu sind.“ Die Arbeiterrevolten in Amazonien. – Rio+20: Brasiliens Teilstaat Bahia von verheerender Dürre betroffen – eine hausgemachte Umweltkatastrophe. Massives Abholzen statt Aufforstung. Uralt-Ratschläge von Padre Cicero bis Bischof Krapf fruchten nichts. »
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