Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

ThyssenKrupp in Rio de Janeiro: „Mit dem Fuß im Schlamm.“ Brasiliens führende Wirtschaftszeitschrift „Exame“ macht sich mit ätzender Ironie über die hochbezahlten „Top-Entscheider“ des Konzerns lustig. Die sogenannte „Energiewende“ funktioniert nach ähnlichem Schema wie das Stahlwerksprojekt im Sumpf…

Wie die Wirtschaftszeitschrift betont, begann das Desaster bereits mit der Auswahl des Standorts, einem Sumpf. Dort die Grundpfeiler zu setzen, sei so entsetzlich schwierig gewesen, daß zeitweise ein Viertel aller dafür in ganz Brasilien existierenden technischen Gerätschaften vor Ort war. „Dies ist das Resümee der Geschichte von CSA – das Stahlwerk wurde im Schlamm geboren – und danach kam das Chaos.“ Inzwischen habe ThyssenKrupp die Banken Goldman Sachs und Morgan Stanley kontraktiert, damit diese einen Käufer fänden. Bis heute funktioniere das Stahlwerk nur teilweise – und mache Verlust. 40 Zulieferer sagten, bisher von ThyssenKrupp nicht bezahlt worden zu sein – das Unternehmen wolle sich dazu nicht äußern. „ThyssenKrupp entsandte nach Brasilien zwei Dutzend europäische Manager, um das Projekt im Sumpf voranzubringen.“ Luiz Inacio Lula da Silva habe das Stahlwerk 2010 eingeweiht.

ruttgersthyssenkrupp.jpg

NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers auf der Super-Baustelle von ThyssenKrupp in Rio de Janeiro: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/03/23/thyssenkrupp-rio-de-janeiro-wichtige-investition-starkt-auch-den-industriestandort-nordrhein-westfalennrw-ministerprasident-dr-jurgen-ruttgers/

Der Fall weist auf die Kompetenz der heutigen Top-Entscheider-Generation – die sogenannte „Energiewende“ ist ein klassisches Beispiel für weitere Projekte solcher hochbezahlten Entscheider – für angerichtete Desaster, Schäden, Umweltzerstörungen kommen dann andere auf, haben die größten Nachteile.  Auffällig ist zudem, daß völlig gegen die Regeln der Marktwirtschaft unrentable Unternehmen, Pleitefirmen, darunter derzeit spanische Banken, künstlich mit den Geldern der Steuerzahler am Leben erhalten werden sollen.

thyssenkruppestadao2011.JPG

Zeitungsausriß – Lula bei der Einweihung 2010.

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/05/16/rio20-thyssenkrupp-will-stahlwerk-am-zuckerhut-doch-verkaufen-einst-als-wichtigstes-projekt-deutsch-brasilianischer-wirtschaftszusammenarbeit-geruhmt-von-lula-mit-eingeweihtein-gutes-beispie/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/03/brasiliens-wachsender-entwicklungsruckstand-gegenuber-mitteleuropa-telefonqualitat-selbst-in-sao-paulo-immer-mieser-standig-aussetzer-unterbrechungen-netze-uberlastet-internet-immer-langsamer/

Dieser Beitrag wurde am Freitag, 03. August 2012 um 16:02 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Kultur, Naturschutz, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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