Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Botschafter Melnyk „abberufen“(9.7. 2022). „Wann wird der unverschämte Nazi-Fan Melnyk endlich rausgeschmissen?“ PI. Warum Selenskyj, die Nazistan-Machteliten(Scholz, Steinmeier, Baerbock etc.) Melnyk so lange gewähren ließen, warum so einer wie Melnyk überhaupt akkreditiert wurde…. Wie die Berlin-Kiew-Connection tickt.

Wann wird der unverschämte Nazi-Fan Melnyk endlich rausgeschmissen?PI

45
Bandera-Verehrer Melnyk legt sich jetzt mit deutschen, linken Intellektuellen an, die Friedensverhandlungen der Ukraine mit Russland wollen.

Von KEWIL | Kaum hatte eine Gruppe von öffentlich bekannten Personen in der ZEIT wieder einen Waffenstillstand in der Ukraine gefordert, kotzte sich der permanent unverschämte Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, auf Twitter wieder aus:

Nicht schon wieder, what a bunch of pseudo-intellectual loosers Ihr alle Varwicks, Vads, Kluges, Prechts, Yogeshwars, Zehs & Co. sollt euch endlich mit euren defätistischen „Ratschlägen“ zum Teufel scheren. Tschüß

Seit wann hat ein pseudo-intellektueller Ukrainer hier zu bestimmen, wer sich „zum Teufel scheren“ soll? Noch dazu ein bekennender Nazisympathisant, wie es Melnyk einer ist. Gerade zur gleichen Zeit verteidigte er nämlich wieder einmal den ukrainischen Faschisten Stepan Bandera, der mit Hitler verbündet war und in Israel als Kriegsverbrecher gilt.

Für Melnyk und den Westen der Ukraine ist der Mörder Bandera aber ein Nationalheld. Und vergessen wir die verbrecherischen Ultras aus dem Asow-Regiment in Mariupol nicht, die einen Bandera-Kult betrieben.

Trotzdem ist es unerträglich und leider wahr, dass die Politik der BRD von der Ukraine bestimmt und vorgegeben wird. Alle Wünsche, Vorgaben und Befehle kommen täglich vom Lautsprecher Selenski aus Kiew, der weitergibt, was seine dunklen Hintermänner dort oder in Washington ihm auftragen.

Jeder deutsche Politdarsteller muss auch mindestens ein Mal in die Theaterwerkstatt dieses Clowns nach Kiew und seinen Kotau machen. Und wer Kiew hier dann nicht folgt, wird von Kettenhund Melnyk angebellt, angeschnauzt und gebissen.

Und da unsere Regierung keinerlei Ehre im Leib trägt, wirft sie diesen unverschämten „Botschafter“ auch nicht raus, selbst wenn sich sogar die Ukraine schon vorsichtshalber von Bandera-Fan Melnyk distanziert. (Weiterer Link mit Links zum Appell bei TP, und hier Melnyks Zitate zu Bandera!)

MelnykScholz1

BILD-Ausriß, Melnyk und Scholz.

Ein Botschafter, der einen Faschisten als Vorbild hat – Andrij Melnyk, Stepan Bandera und deutsche Kriegstreiber

 

Ein Artikel von Winfried Wolf

Andrij Melnyk ist in Deutschland dank zahlreichen einschlägigen Medienauftritten das Gesicht der Ukraine. Doch auch wenn die Aussagen des „Noch-Botschafters“ jegliche Diplomatie vermissen lassen, halten sich die meisten Medien mit Kritik an ihm zurück. Das gilt auch für seine jüngsten Entgleisungen bei dem YouTube-Interviewformat Jung & Naiv. Erst die Proteste aus Israel und Polen sorgten dafür, dass er nun Medienberichten zufolge ins Kiewer Außenministerium weggelobt werden soll. Das macht die Sache keinesfalls besser, da dann ein weiterer Anhänger des faschistischen Bandera-Kultes in der Regierung sitzt. Winfried Wolf schildert für die NachDenkSeiten ausführlich den Hintergrund dieser Debatte.

 

Dass sich Andrij Melnyk spätestens seit Beginn des Ukraine-Kriegs mit Provokationen hervortat, ist allseits bekannt. Als Gast in Dutzenden TV-Talkshows konnte man immer wieder den Eindruck gewinnen, dass der Mann es einerseits darauf anlegt, als Russlandhasser, Befürworter immer massiverer Waffenlieferungen an die Ukraine und als jemand, der die Gefahr eines großen europäischen Krieges kleinredet, sich vor jede Kamera und jedes offene Mikrophon zu stellen. Und dass andererseits die Mainstream-Medien und die deutsche Regierung vor dem Botschafter kuschen, ihm nach dem Mund reden und seine Forderungen Punkt für Punkt übernehmen.

Nun war es das in weiten Kreisen eher unbekannte Internetmagazin „Jung & Naiv“, in dem Melnyk Ende Juni mehr als drei Stunden lang hartnäckig und kompetent mit Fakten zu Stepan Bandera, dem Kopf der ultranationalistischen und antisemitischen Terrororganisation OUN-B, der Organisation Ukrainischer Nationalisten, konfrontiert wurde. Je länger das Gespräch dauerte, desto defensiver und unglaubwürdiger wirkte der Herr Botschafter. Er sagte dann Sätze wie „Für einen Freiheitskämpfer gibt es keine Gesetze“; „Es gibt keine Belege, dass die Bandera-Gruppen Hunderttausende Juden getötet hätten“; „Nein – Bandera und die OUN sind nicht Teil des Holocaust“ „Putin ist eine Symbiose aus Stalin und Hitler“, „Die russische Kultur ist Kriegsinstrument“. Immer wieder erwiderte Melnyk, wenn ihm von dem Interviewer Tilo Jung Fakten vorgehalten und Zitate vorgelegt wurden, dass die präsentierten Quellen nicht vertrauenswürdig seien, dass er nicht wüsste, „wie Israel darauf kommt“, solche Äußerungen zu tätigen. Und als Jung einmal als Quelle die „Jüdische Gemeinde Berlin“ nennt, reagiert Melnyk mit einem süffisanten „Ah, okay …“. Gleichzeitig sagte er: „Ich bin bereit, mit den Jüdischen Gemeinden über Bandera zu reden“ – unter der Voraussetzung, dass diese Diskussion dann „sachlich“ stattfände und dass dabei Bandera nicht pauschal als Mörder und Faschist bezeichnet würde.[1]

Obgleich bereits nach drei Tagen 150.000 Menschen sich das Interview auf der „Jung & Naiv“-Website angesehen haben, obgleich der Interviewer ausgesprochen präzise und ruhig argumentierte und auf diese Weise Melnyk seine Maske fallen lassen musste und immer mehr ins Stottern geriet beziehungsweise absurde Gegenangriffe startete („Warst du schon mal in Sachsenhausen?“), sind nach Bekanntwerden des Gesprächs die Proteste eher verhalten. Während in Kassel bei der Documenta ein – tatsächlich antisemitisches! – Bild einer indonesischen Künstlergruppe genügend Basis dafür ist, dass es einen bundesweiten Skandal mit Rücktrittsforderungen für die Verantwortlichen gibt, kann der Botschafter der Ukraine sich offen dazu bekennen, einen Faschisten und Antisemiten als sein Vorbild zu sehen und dutzendfach zu leugnen, dass es sich dabei um einen Massenmörder und Kriegsverbrecher handelt, den die Regierungen in Moskau, in Warschau und in Tel Aviv auch als solchen begreifen und genauso bezeichnen.

Einige Medien versuchen, den Vorfall herunterzuspielen. In der Neuen Züricher Zeitung beispielsweise heißt es, Melnyk sei in dem Interview „mit den Massakern konfrontiert“ worden, „die Banderas Leute an Polen verübt haben“, worauf der ukrainische Botschafter darauf verwiesen hätte, dass es „auch Massenmorde von Polen an Ukrainern“ gab. Tilo Jung sagte dazu im Interview, dass das die Sache „doch nicht besser“ machen würde. Vor allem aber hatte er Melnyk vorgehalten, dass Banderas Leute einige Hunderttausend Jüdinnen und Juden ermordeten. Jung verwies darauf, dass Stepan Bandera persönlich die Losung ausgegeben hatte, die Ukraine müsse „frei von Polen, Juden und Russen“ sein. Auch hier bezweifelt Melnyk die Authentizität der Quelle.

In der Süddeutschen Zeitung wird Bandera als „ideologischer Führer“ der OUN bezeichnet.[2] Damit wird unterstellt, dass er keine direkte Verantwortung für die OUN-Massaker getragen hätte. Mit derselben Stoßrichtung argumentierte Melnyk, dass Bandera doch im KZ Sachsenhausen gewesen sei, als die Verbrechen, die ihm vorgehalten werden, verübt wurden: „Ich bin dagegen, dass man all die Verbrechen Bandera in die Schuhe schiebt“. Tatsächlich war Bandera der uneingeschränkte Chef der OUN-B. Das „B“ in der Organisationsbezeichnung stand für seinen Namen. In Sachsenhasen befand er sich nur drei Jahre lang – von Ende Juni 1941 bis September 1944; er lebte dort unter vergleichsweise komfortablen Bedingungen als „Ehrenhäftling“. Und es war das NS-Regime, das ihn am 25. September 1944 aus diesem Hausarrest entließ. Spätestens ab diesem Zeitpunkt agierte er als freier Mann – als OUN-Führer, als faschistischer, antisemitischer und antipolnischer Terrorist, durchaus mitverantwortlich für das Operative, also für das unten näher beschriebene massenhafte Morden.

Sieht man sich die Geschichte der OUN und diejenige ihres Führers Stepan Bandera an, dann fanden die Verbrechen der ukrainischen Nationalisten in vier Perioden statt.

Zunächst gab es die Vorkriegsperiode – die Zeit zwischen der OUN-Gründung 1929 und dem deutsch-sowjetischen Überfall auf Polen im September 1939. Die OUN verbreitete in dieser Zeit ihr ultranationalistisches Programm, in dem es u.a. heißt: „Du wirst den ukrainischen Staat erkämpfen oder im Kampf für ihn sterben […] Du sollst nicht zögern, die allergefährlichste Tat zu begehen, wenn die Sache dies verlangt. [.. ] Begegne den Feinden Deiner Nation mit Hass und rücksichtslosem Kampf.“ In dieser Zeit begann die OUN den bewaffneten Kampf gegen den polnischen Staat. Die OUN-Aktivisten töteten Polizisten und polnische Zivilisten. Die Organisation wurde damals bereits von der deutschen Reichswehr und dem deutschen Abwehrchef Canaris heimlich politisch unterstützt und mit Waffen versorgt. Bandera wurde 1934 von polnischen Sicherheitskräften inhaftiert und von einem Gericht zum Tode verurteilt, weil man ihm die Beteiligung an der Ermordung des polnischen Innenministers Bronislaw Pieracki zur Last legte. Zu der Tat hatte sich die OUN bekannt. Die Strafe wurde in lebenslange Haft umgewandelt. Im September 1939 kam Bandera im Zusammenhang mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs frei.

Nach dem deutsch-sowjetischen Überfall auf Polen am 1. beziehungsweise am 17. September 1939 begann eine zweite, rund zweijährige Periode der OUN-Tätigkeiten. Die ukrainischen Nationalisten der Bandera-Organisation agierten auf dem von Deutschland besetzten polnischen Gebiet als eine Hilfstruppe des NS-Regimes. Die in polnischen Gefängnissen einsitzenden OUN-Leute wurden freigelassen. Die Wehrmacht formierte 1940 in den besetzten polnischen Gebieten aus OUN-Angehörigen die Bataillone „Nachtigall“ und „Roland“. Die OUN vertrat damals bereits das Ziel „Ukraine für die Ukrainer“, was erklärtermaßen auf die Vertreibung und oft auf die Liquidierung der jüdischen und polnischen Bevölkerung hinauslief. Die OUN war in diesem Zeitraum maßgeblich an der Vernichtung von 200.000 Juden beteiligt.

Die dritte Periode begann am 22. Juni 1941 mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion, was mit dem Einmarsch der NS-Armeen in das seit dem 17. September 1939 von der Sowjetunion besetzte ehemals polnische Gebiet begann. Die OUN-Führung hoffte nun darauf, dass das NS-Regime eine von der OUN kontrollierte Ukraine dulden würde und proklamierte am 30. Juni 1941 in Lwiw (Lemberg) die Unabhängigkeit. Das passte jedoch nicht in das Konzept der Nazis, weswegen einige führende ukrainische Nationalisten, darunter Bandera, zeitweilig inhaftiert und, wie bereits geschildert, als „Ehrenhäftlinge“ in Sachsenhausen einsaßen. Die Masse der OUN-Kader agierte jedoch weiter als Hilfskräfte der Nazis. Sie waren aktiv beteiligt bei der Vernichtung der jüdischen Bevölkerung und nunmehr auch im Kampf gegen die Rote Armee.

Eine vierte Phase begann Ende 1942, als sich die Niederlage der Wehrmacht abzeichnete. Die OUN-B führte nun zunehmend einen eigenen Krieg für eine ukrainische Unabhängigkeit – und beging dabei vor allem Massaker an der polnischen Bevölkerung. Diese Aktivitäten werden in einer gründlichen Untersuchung des britischen Historikers Keith Lowe aus dem Jahr 2012 wie folgt beschrieben: „Ende des Jahres 1942, als offenkundig wurde, dass die Macht Hitler-Deutschlands in Osteuropa an ihre Grenzen gestoßen war, desertierten die ukrainischen Polizisten in Scharen […] und schlossen sich der neuen Partisanengruppe der OUN an, der Ukrainischen Aufständischen Armee (Ukrajinska Powstanska Armija , UPA). Und nun setzten sie die Kenntnisse, die sie im Dienst der SS erworben hatten, im Kampf gegen die feindlichen Volksgruppen ein. Neben den wenigen überlebenden Juden richtete sich ihr Vernichtungsfeldzug nun gegen die große polnische Minderheit. […] In dem Blutrausch der folgenden Jahre wurden ganze polnische Gemeinden ausradiert. Alte Männer wurden ebenso ermordet wie Frauen und Neugeborene.“

Der Autor beschreibt in der Folge einzelne Massaker – so im Dorf Oleksieta an Ostern 1943 oder am 12. März 1944 im Dorf und Kloster Podkamien. Keith Lowe bilanziert dann wie folgt:

„Aus polnischen, aber auch aus deutschen und sowjetischen Quellen geht hervor, dass die ukrainischen Partisanen ihre Opfer köpften, kreuzigten, verstümmelten und ausweideten und die Leichen oft zur Schau stellten, um unter den verbliebenen Polen Angst und Schrecken zu verbreiten. Sie brannten Häuser und Kirchen nieder, schleiften Dörfer und raubten alles, was sie tragen konnten. Dieser Vernichtungsfeldzug wurde auf ganz Ostpolen und die westliche Ukraine ausgeweitet. Ukrainer, die ihren polnischen Nachbarn Schutz gewährten, wurden ebenfalls ermordet. Aus den UPA-Berichten geht hervor, dass die Partisanenbewegung vorhatte, die ethnischen Polen genauso umfassend auszurotten wie die Juden. Und vielerorts gelang das tatsächlich. […] Nach sehr konservativen Schätzungen töteten ukrainische Partisanen in Wollhynien rund 50.000 polnische Zivilisten. In Galizien fielen ihnen zwischen 20.000 und 30.000 Menschen zum Opfer. Insgesamt dürften im Verlauf des Bürgerkriegs in der Grenzregion bis zu 90.000 Polen das Leben verloren haben. Auch auf der ukrainischen Seite waren tausende Tote zu beklagen, aber da der Genozid kein erklärtes Ziel der Polen war, verloren die Ukrainer sehr viel weniger Menschen als sie ihrerseits töteten – insgesamt etwas 20.000.“[3]

Bandera saß zwar bis September 1944, wie erwähnt, als Ehrenhäftling in Sachsenhausen fest. Doch erstens konnte er auch von dort aus Einfluss auf seine Leute nehmen. Zweitens gibt es keinerlei Distanzierung Banderas von diesen Verbrechen. Und drittens agierte er nach seiner Freilassung im Herbst 1944 sofort wieder als Führer der OUN-B beziehungsweise der UPA – und dies in einer Zeit, als es viele der beschriebenen furchtbaren Massaker gab.

Bandera war beim Nürnberger Kriegsverbrecherprozess durchaus Thema

In seinem Gestammel zur Leugnung all dieser Verbrechen behauptete der Herr Botschafter, die OUN und Bandera könnten gar nicht solche Verbrechen begangen haben, „denn dann wäre er doch in Nürnberg verurteilt“ worden. „Wenn Stalin Beweise“ für Banderas Verbrechen gehabt hätte, dann wäre Bandera dort auf der Anklagebank gelandet – „aber“, so Melnyk, „es gibt keine Beweise“. Schließlich habe Bandera ja nach Ende des Zweiten Weltkriegs noch viele Jahre lang „in Deutschland“, gemeint ist Westdeutschland, gelebt. Dieses Argument entbehrt offensichtlich jeder Grundlage, da im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher nur vierundzwanzig Personen der deutschen NS-Führung vor Gericht standen. Die Tatsache, dass Tausende verantwortliche Nazis in Deutschland – und die meisten prominenten Kollaborateure des NS-Regimes in den von Deutschland besetzten Ländern – in Deutschland überhaupt nicht zur Verantwortung gezogen wurden und dass Polen, Israel und die Sowjetunion durchaus gefordert hatten, Bandera als Kriegsverbrecher vor ein Gericht zu stellen, sollte auch Melnyk bekannt sein.

Nicht bekannt dürfte ihm sein, dass im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess die OUN und Bandera durchaus Thema waren. Am 11. Februar 1946 wurde dem Nürnberger Gerichtshof die Aussage des „Obersten Erwin Stolze des früheren deutschen Heeres“, einem führenden Mitarbeiter „im Amt II Ausland/Abwehr beim Oberkommando der Wehrmacht“ als „Beweisstück USSR-231“ vorgelegt und daraus wie folgt zitiert:

„Ich [also besagter Oberst Erwin Stolze; W.W.] erhielt […] die Weisung, eine Sondergruppe unter meiner Leitung aufzustellen. Diese Gruppe erhielt die Deckbezeichnung ›A‹ und war ausschließlich für die Vorbereitung der Sabotage- und Zersetzungsarbeit im sowjetischen Hinterland bestimmt. Um die gleiche Zeit hatte mich Lahousen [Vorgesetzter von Stolze; W.W.] mit einem Befehl des Wehrmachtführungsstabes bekannt gemacht, der Richtlinien für die Unterwühlungstätigkeit auf dem Sowjetgebiet nach dem Überfall Deutschlands auf Russland enthielt. Der Befehl war vom Feldmarschall Keitel nach Abzeichnung durch General Jodl […] unterzeichnet. […] In diesem Befehl wurde darauf hingewiesen, dass zur Unterstützung eines blitzartigen Schlages gegen die Sowjetunion Abw. II ihre Unterwühlarbeit gegen Russland mit Hilfe eines V-Mann-Netzes auf die Entfachung des Nationalhasses zwischen den Völkern der S.U. zu steuern habe. […] Um die obengenannten Weisungen Keitels und Jodls auszuführen, hatte ich mit den im Dienste der deutschen Abwehr stehenden ukrainischen Nationalisten Fühlung […] aufgenommen. Ich hatte unter anderem persönlich den Anführern der ukrainischen Nationalisten – Melnyk (Deckname, ›Konsul I‹) und Bandera [4] – die Weisung gegeben, sogleich nach dem Überfall Deutschlands auf Russland provokatorische Putsche in der Ukraine zu organisieren mit dem Ziele, die Sowjettruppen in ihrem unmittelbaren Hinterlande zu schwächen, sowie auch die internationale öffentliche Meinung im Sinne einer sich angeblich vollziehenden Zersetzung des sowjetischen Hinterlandes zu beeinflussen.“[5]

Es geht nicht um einen faschistoiden Botschafter, es geht um die Regierungen in Kiew und Berlin

Nach dem skandalösen Interview mit Melnyk bei „Jung und Naiv“ gab es zwar Proteste in Warschau und Tel Aviv und auch eine Distanzierung seitens des ukrainischen Außenministeriums. Das deutsche Auswärtige Amt – das sich bekanntlich einer „wertebasierten Außenpolitik“ verpflichtet sieht – ließ jedoch verlautbaren, man wolle sich „an der Kontroverse um den ukrainischen Botschafter in Deutschland nicht beteiligen.“ Im Übrigen verweise man auf die Stellungnahme des ukrainischen Außenministeriums. Personelle Konsequenzen werden – bislang zumindest – von keiner prominenten Stelle gefordert.

Dabei geht es letzten Endes nicht um die Person Melnyk und dessen Bewunderung für einen Antisemiten und Faschisten. Der Skandal ist ein deutlich größerer. Er betrifft erstens die Regierung in Kiew und das politische System in der Ukraine und zweitens die Verantwortlichen und die Medien in Deutschland selbst.

Verschwiegen wird in der aktuellen Debatte, dass das Loblied auf den faschistischen Führer Bandera keine individuelle Marotte eines „streitbaren Botschafters“ (NZZ) ist. Bandera gilt im Staat Ukraine den Eliten und den Verantwortlichen in der Regierung und in den Medien als Vorbild und als Held. Es gibt inzwischen in der Ukraine – vor allem im Westen des Landes, aber auch in der Hauptstadt Kiew – hunderte Bandera-Statuen. In der ukrainischen Hauptstadt wurde am 7. Juli 2016 der zentrale ehemalige „Moskowski Prospekt“ in „Stepan Bandera Prospekt“ umbenannt. Bereits 2009 erschien – anlässlich des hundertsten Geburtstags von Bandera – eine Briefmarke der staatlichen ukrainischen Post, auf der Stepan Bandera – ergänzt um seine Unterschrift und die Jahreszahlen „1999-2009“ – abgebildet ist. Und als Ende Mai in Mariupol hunderte ukrainische Soldaten, die sich in den unterirdischen Gängen des Asow-Stahlwerks verbarrikadiert hatten, kapitulierten und die russischen Soldaten diese zwangen, ihre Uniformen abzulegen und ihre nackten Oberkörper zu präsentieren, konnte man dutzendfach tätowierte Körper mit Bandera-Konterfeis, SS-Runen, der Wolfsangel, dem Hakenkreuz und auch solche mit dem Konterfei von Adolf Hitler bestaunen. Beziehungsweise man konnte das in Deutschland eher nicht sehen. Zwar sendeten auch ARD und ZDF Aufnahmen des Russischen Staatsfernsehens, die diese ukrainischen Soldaten nach der Kapitulation zeigten. Doch die entsprechenden Sentenzen mit den nackten und derart tätowierten Oberkörpern waren herausgeschnitten worden. Man wollte einen solchen Anblick der deutschen Öffentlichkeit ersparen.

Die andere Ebene des Skandals Melnyk-Bandera betrifft die Verantwortlichen in Deutschland – in der Regierung in Berlin und die Verantwortlichen in den Medien. Melnyk ist seit dem 24. Februar buchstäblich in jeder Woche mehrmals auf allen Kanälen präsent. Er gab seit Kriegsbeginn Dutzende Interviews in Print- und elektronischen Medien; so gut wie immer wurden an ihn keine kritischen Fragen gestellt. Vielmehr wurde er immer kaum verhüllt als Waffe dafür eingesetzt, dass die Regierung zu noch mehr Waffenlieferungen aufgefordert, wenn nicht erpresst wird. Das Verhältnis des Herrn Botschafters zur Rüstungsindustrie wird übrigens im Interview (Minute 45 bzw. 2:12) wunderbar auf den Punkt gebracht: Melnyk erklärt dort mehrmals, dass die Chefs der Rüstungskonzerne („Ich kenne fast alle“) zu den „wenigen Menschen (gehören), die uns verstanden“, die „uns mit dem Herzen empfangen“ haben.

Ganz offensichtlich steht der Mann unter einem besonderen Schutz. Mehrmals betont Melnyk im Interview, er sei „Bevollmächtigter“, er habe „kein Abmahnung oder Ähnliches“ erhalten, als er den Bundeskanzler direkt anging; er habe es auch nicht notwendig, mit Selensky „über Bandera zu sprechen“. Wobei er in dem Interview den interessanten Einblick bietet, dass er seit mehr als 25 Jahren im diplomatischen Dienst der Ukraine steht, dass er damit „auch unter Russland-freundlichen“ Präsidenten seinen Job machte – und dass er 2013/2014, in den Wochen des Maidan – so Tilo Jung – „tagsüber fürs (Janukowytsch-)Regime und abends“, als Privatperson, „für den Maidan“ aktiv gewesen sei (Minute 1:21).

Im „Jung & Naiv“-Interview auf einen längeren Aufenthalt in den USA – eine Geschäftsreise – angesprochen, reagiert Melnyk ausgesprochen zurückhaltend. Es ist der Interviewer Tilo Jung, der ihn darauf direkt anspricht und dann noch konkretisiert: „Du hast da sogar Brzezinski getroffen!“, was Melnyk bestätigt.

Nun war der ehemalige Sicherheitsberater des US-Präsidenten Jimmy Carter, Zbigniew Brzezinski, ein Mann, der in seinem Buch „The Grand Chessboard“ („Das große Schachbrett“) geradezu visionär eine US-Strategie entwickelt, mit der Russland, bis dahin eine „eurasische Macht“, zu einer „rein asiatischen Macht“ degradiert werden sollte. Dabei würde „die Ukraine als neuer und wichtiger Raum auf dem eurasischen Schachbrett“, einen „geopolitischen Dreh- und Angelpunkt“ darstellen: „Ohne die Ukraine ist Russland kein eurasisches Reich mehr.“[6]

Die Strategie, die bereits bei Brzezinski aufschien, die die heutige Regierung Biden praktiziert und für die Melnyk trommelt, ist aber eine Politik, die die Ausweitung des Ukrainekriegs zu einem europaweiten Krieg, der auch atomar geführt werden kann, ins Kalkül einbezieht. Es ist eine Politik, die vor allem die Interessen der US-Eliten und der Rüstungsindustrie zum Ausdruck bringt – mit einer Administration in Brüssel und mit einer Regierung in Berlin, die zunehmend Vasallenstatus hat. Was im Übrigen deutlich damit dokumentiert wurde, dass der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin Ende April die Verteidigungsminister und -ministerinnen von mehr als vierzig Ländern nach Ramstein auf den US-Luftwaffenstützpunkt eingeladen hatte, um dort eine Koalition zu schmieden und zum ersten Mal darauf zu orientieren, dass „der Krieg noch sehr lange dauern“ wird.

Es muss alles getan werden, dieser Kriegstreiberei ein Ende zu bereiten, einen sofortigen Waffenstillstand und ein Zurück an den Verhandlungstisch zu fordern. Auch wenn der Herr Botschafter im „Jung & Naiv“-Interview sagt, das Minsker Abkommen sei „ein totes Pferd“, so kann eine Lösung, mit der der Frieden wieder hergestellt wird, nur in einem Abkommen Minsk III bestehen.

Winfried Wolf ist verantwortlicher Redakteur von Lunapark21. (www.lunapark21.net)

Titelbild: Screenshot Jung & Naiv


[«1] Das komplette Interview findet man hier: jungundnaiv.de/2022/06/29/andrij-melnyk-botschafter-der-ukraine-folge-580/
Ein siebenminütiger Auszug bei YouTube hier: youtube.com/watch?v=HOcW7uLJVZU

[«2] NZZ und SZ, jeweils Ausgabe vom 2. Juli 2022.

[«3] Keith Lowe, Der Wilde Kontinent. Europa in den Jahren der Anarchie 1943 – 1950, englische Ausgabe von 2012, deutsch Stuttgart 2014, Seiten 270-274.

[«4] Im Jahr 1940 kam es zur Spaltung innerhalb der OUN. Es wurde die OUN-B (unter der Leitung von Stepan Bandera) und die OUN-M unter der Führung von Andrij Melnyk gegründet. Andrij Melnyk (1890-1964) war in der Frühphase der OUN deren Führer. Er wurde dann von Stepan Bandera, der als radikaler galt, abgelöst. Die beiden OUN-Gruppen führten auch einen erbitterten Bruderkrieg und ermordeten jeweils führende Leute der Gegenseite. In der Endphase des Weltkriegs wurde von der Wehrmacht die 14. Waffen-Grenadier-Division der SS aufgestellt, die vorwiegend aus Aktiven des Melnyk-Flügels der OUN bestand. Die OUN-B agierte in dieser Zeit, wie oben beschrieben, überwiegend autonom. Die Namensgleichheit mit dem Botschafter ist Zufall; „Melnyk“ heißt Müller. Im Interview sagt A.M., der Botschafter, sein Vater „wollte mich so nennen“ – im Gedenken an diesen OUN-Führer.

[«5] Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Gerichtshof Nürnberg. Nürnberg 1947, Bd. 7, S. 283-310. Permalink: zeno.org/Geschichte/M/Der+N%C3%BCrnberger+Proze%C3%9F/Hauptverhandlungen/Sechsundf%C3%BCnfzigster+Tag.+Montag,+11.+Februar+1946/Nachmittagssitzung

[«6] Zbigniew Brzezinski, Die einzige Weltmacht – Amerikas Strategie der Vorherrschaft“, hier zitiert nach der deutschen Ausgabe von Frankfurt/M. 1999, S. 75. Erstausgabe in den USA 1997. Eine Zusammenfassung dieser Brzezinski-Schrift findet sich in Lunapark21, Heft 58S. 54ff, Juli 2022. Dort gibt es auch 30 Seiten mit aktuellen Texten zum Ukraine-Krieg. Zitat Nachdenkseiten

Zu ehrlich gewesen/jw

Ukrainischer Botschafter abberufen
Von Reinhard Lauterbach

Einigen wird Andrij Melnyk in Berlin fehlen: nämlich der Kriegshetzerfraktion der deutschen Politik- und Medienszene. An der Spitze vertreten durch Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt von Bündnis 90/Die Grünen, die dem scheidenden ukrainischen Botschafter nachrief, er habe sich »mit voller Kraft für sein Land eingesetzt« und sei »eine unüberhörbare und unermüdliche Stimme für eine freie Ukraine« gewesen. Die Äußerung, die ihn jetzt wohl das Amt gekostet hat – die Verherrlichung des Nationalistenführers und Nazikollaborateurs Stepan Bandera in einer der Talkshows, die ihn so gern einluden –, spielte Göring-Eckardt mit den Worten herunter, sie sei in dieser Frage »anderer Ansicht« als Melnyk. Als ginge es darum, ob man zum Beispiel gern Leberwurst isst. Das ist eine indirekte Legitimierung des ukrainischen Faschismus als »andere Meinung«, die man aber zweifellos haben dürfe. Von allen Tabubrüchen der Grünen ist diese Verharmlosung nur der letzte, der noch kaum jemandem aufgefallen zu sein scheint. Vielleicht, weil er kein Einzelfall ist: im Spiegel schrieb eine Franziska Davies, »die Deutschen« sollten in dieser Situation »den leidenden Ukrainern keine Ratschläge erteilen«. Ein Rest an historischem Respekt als unerbetener Ratschlag? An Leute, die man ansonsten noch braucht, obwohl oder vielmehr genau, weil sie halt so drauf sind?

Formal gesehen hatte Melnyk mit der Aussage sogar recht, Bandera habe keine Juden umgebracht. Das hat Adolf Hitler persönlich ja auch nicht getan. Aber ebensowenig wie diesen kann diese Tatsache Bandera und den ukrainischen Nationalismus von der politischen Verantwortung für die Untaten entlasten, zu denen seine Anhänger die deutsche Besatzungsherrschaft genutzt haben. Es stimmt, dass Bandera persönlich den Großteil der Kriegszeit in einer Prominentenbaracke in Sachsenhausen interniert war. Denn sein Streben, im Schatten des deutschen Vormarsches eine unabhängige Ukraine auszurufen, deckte sich nicht mit den Plänen der Nazis für das besetzte Osteuropa. Aber als die Westukraine bereits von der Roten Armee befreit worden war, erinnerten sie sich an ihn und besprachen mit ihm im Oktober 1944 im Reichssicherheitshauptamt die Option eines Krieges nach dem Krieg. Woran der BND in den 1950er Jahren gern anknüpfte, vermittelt durch den baltendeutschen Professor Gerhard Mende, der Bandera im »Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete« und danach in einer Dienststelle des Bundesinnenministeriums als eine Art Führungsoffizier betreut hatte.

Man muss es Melnyk lassen: Er hat seine Regierung würdig repräsentiert. So sind sie drauf in Kiew, trotz eines Präsidenten mit jüdischen Wurzeln. Und genau dies: Dass ein Verbleib Melnyks auf seinem Posten die Verfasstheit seines Landes auf die Dauer allzu kenntlich gemacht hätte, dürfte der Grund dafür sein, dass er jetzt abberufen wurde. jw. https://www.jungewelt.de/artikel/430141.postsowjetische-%C3%B6konomie-ordentlich-geschmiert.html.

 https://www.jungewelt.de/artikel/430177.bandera-verehrung-teil-staatlicher-politik.html

http://www.hart-brasilientexte.de/2022/06/28/bild-bei-den-deutschen-panzern-in-der-ukraine-28-6-2022-nazis-heisst-es-jubeln-weltweit-endlich-wieder-russen-plattmachen-mit-deutschen-panzern-so-wie-einst-der-legendaere-guderian-unter/

Ukrainekrieg 2014: Chef der berüchtigten Nationalgarde, Stepan Poltorak, jetzt Verteidigungsminister. Nationalgarde mit SS-Runen, Hakenkreuz – daher viel Sympathie bei rechten und rechtsextremen Politikern Mitteleuropas für Kurs der Kiewer Putschregierung.http://www.hart-brasilientexte.de/2014/10/14/ukrainekrieg-2014-chef-der-beruchtigten-nationalgarde-stepan-poltorak-jetzt-verteidigungsminister/

Selenskij9

Ausriß.http://www.hart-brasilientexte.de/2022/06/24/ukraine-und-extrem-hohe-korruption-unter-selenskyj-warum-die-deutschen-machthaber-die-ukraine-in-der-eu-wollen-auf-korruptionsindex-von-transparency-international-liegt-die-selenskyj-ukraine-nur-ab/

HacksCrimeRegierung

“Organisiertes Verbrechen.

Die große Kriminalität im Land

Wird gerne d i e R e g i e r u n g auch genannt.

Peter Hacks”(Ausriß)

Uwe Tellkamp, Roman-Zitat:

“Wir sind alle Schauspieler, sagte das Mammut, Politik ist immer Theater. Wir befinden uns im Zirkus, und wir müssen, wollen wir bestehen, viele Pferde zugleich reiten können…auch eine Art Mafianest von ehemaligen SS-und SD-Leuten aus dem Reichssicherheitshauptamt um sich versammelte…”.

“Politik: Das ist, wenn sie Regieren ist, unausgesetztes Entscheiden, Entscheidungsfinden, Interessenabwägung, Freundfeinddenken, Einteilung der Menschen in Nützlich und Unnütz…Es ist Lüge und Verzehr, Verkaufen und Inkaufnehmen, Schauspiel und der unausgesetzte Verrat, allerdings ein Verrat im Dienst der richtigen, der guten Sache…Politik ist Macht, Macht und Macht und im Grunde nichts anderes. Da sie Macht ist, so die Hellgraue Eminenz, braucht man die Interpretatoren, die Ausleger, die Sichtbarmacher, und das sind die Medien mit ihren Torhütern, ihren Gatekeepern zwischen Politik und Bürger. Und man braucht also, auf seiten der Macht, jemanden, der die Gatekeeper wiederum steuert…Ob die Politik ihrer  Natur nach ein schmutziges Geschäft sei: Ich möchte nicht sagen, ihrer Natur nach, so Adenauer, aber in der Tat…Auch heute noch, so die Hellgraue Eminenz, habe ich, wenn ich die `Wahrheit`aufschlage, recht schnell das Gefühl, daß der eine oder andere eine glänzende Karriere in Blättern wie `Das Reich`oder `Das schwarze Korps`gemacht hätte, Goebbelszungen, Kopf-ab-Schreiber, Demagogen…Die Ära Globkenauer…Treva läßt den Zweifel zu, aber nur an der Oberfläche. Will sagen: den Zweifel an den richtigen Dingen…die CIA halte das ganze genauso. Und auch der BND werde nicht von Blumenkindern betrieben…Freiheit? Bananen will dein Volk…da brüllt Pegida von Lumpenpack…Da wird von Lügenpresse gefaselt, ach was, gefaselt, herumgeschrien…”

ScholzStefantschuk22

Ausriß ARD 3.6. 2022: Scholz und Stefantschuk in Berlin. “Offen und freundlich”.https://www.pi-news.net/2022/06/der-dicke-ruslan-und-der-schmale-olaf-in-berlin/

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/05/05/ukraine-2014-die-manipulations-und-propagandamethoden-deutscher-medien-und-westlicher-politiker-deutsche-medienkonsumenten-weisen-auf-gangige-methoden-der-letzten-monate/

Thüringen – INSA-Umfrage Juli 2022: “An einen Sieg der Ukraine glaubt nur jeder Fünfte”. TA. Große Mehrheit gegen schwere Waffen an die Ukraine. Relative Mehrheit sieht “Mitschuld der westlichen Länder an dem Russland-Ukraine-Krieg”(21 % – Mitschuld sehr groß). 38 % sind für EU-Aufnahme der Ukraine, doch 44 % dagegen.

ThürINSA221

Ausriß TA.

ThürINSA222

ThürINSA223Ausriß TA.

Nazistan-Zeitgeist – was nach 1990 in Ostdeutschland anders läuft: “Unbekannte haben die Gedenkstätte Buchenwald geschändet und sieben Erinnerungsbäume abgesägt. Ein Baum davon war getöteten Kindern gewidmet, die anderen sollten an sechs namentlich bekannte Häftlinge erinnern.” MDR 21.7. 2022https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/mitte-thueringen/weimar/kz-buchenwald-erinnerungsbaeume-abgesaegt-100.html

http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2022/04/11/kz-buchenwald-selbstbefreiung-vor-77-jahren-nazis-in-der-ukraine/

BuchenwaldKZHitlerrede16

Mann aus Westdeutschland(Schleswig-Holstein) spielt vor KZ-Gedenkstätte Buchenwald in Ostdeutschland(Thüringen) Hitlerrede und Wehrmachtsmusik ab. Was vor 1990 undenkbar war…Ausriß Mopo, 11.10.2016. Große Probleme vieler Ostdeutscher mit Nazi-Westdeutschland. “Nazistan” – Hacks.

Was es in der DDR nicht gab – und warum.

http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/12/22/wie-ostdeutschland-nach-der-feindlichen-uebernahme-von-1990-mit-westdeutscher-naziideologie-durchseucht-wird-fotogalerie-wuerdigt-ehemalige-nazirichter-martin-borowsky-erforscht-ns-vergangenheit-v/

Der Club der Kriegsverbrecher/Foreign Policy

BBC-Dokumentation belegt zahlreiche Fälle von Morden durch britische Militärs im NATO-geführten Krieg in Afghanistan. Bundeswehr war bei ähnlichen Fällen indirekt involviert.

14
JUL
2022

KABUL/LONDON/BERLIN (Eigener Bericht) – Eine aktuelle Dokumentation belegt Dutzende neue Fälle von Morden an wehrlosen Gefangenen in Afghanistan durch britische Militärs. Wie die BBC berichtet, bestätigen Dokumente und Zeugenaussagen, dass eine Schwadron der britischen Spezialeinheit SAS innerhalb von sechs Monaten von Ende 2010 bis Frühjahr 2011 mindestens 54 unbewaffnete Afghanen erschoss. Die Morde wurden im Rahmen einer Art Tötungswettbewerb zwischen unterschiedlichen Schwadronen begangen; die Täter kamen gänzlich straflos davon. Die Gesamtzahl der Opfer, die mutmaßlich viel höher liegt, ist nicht bekannt. Gezielte Morde an wehrlosen Afghanen im NATO-geführten Afghanistan-Krieg haben auch Elitesoldaten aus Australien begangen. In ihrem Fall sind 39 Morde belegt – bei einer wohl erheblichen Dunkelziffer. Für Kriegsverbrechen berüchtigt sind US-Einheiten; Kriegsverbrechen wurden auch Militärs anderer Staaten vorgeworfen, darunter Polen. Deutsche Soldaten waren zumindest in die Erstellung sogenannter kill or capture-Listen involviert, die zahlreichen Mordoperationen zugrundelagen. Belangt werden kaum je die Täter, dafür aber Journalisten, die die Morde aufdecken.

„Kill or capture“

Britische Elitesoldaten haben in Afghanistan im großen Stil Gefangene und unbewaffnete Männer ermordet. Dies geht aus einem detaillierten Fernsehbericht der BBC hervor, der am Dienstag ausgestrahlt wurde. Er bezieht sich auf eine Schwadron der Spezialeinheit SAS (Special Air Service), die von Ende 2010 bis Frühjahr 2011 für sechs Monate in die Provinz Helmand entsandt worden war, um in den Dörfern dort insbesondere in Nachtaktionen tatsächliche oder angebliche Terroristen festzunehmen oder zu töten; dabei handelte es sich um die berüchtigten kill or capture-Operationen.[1] Während des sechs Monate dauernden Einsatzes kam es laut den offiziellen Berichten der Schwadron außergewöhnlich häufig vor, dass Gefangene in ihre Wohnungen zurückgeschickt wurden, wo sie angeblich versteckte Handgranaten oder Sturmgewehre aufgriffen und versuchten, die britischen Solaten zu attackieren. Bereits damals stuften nicht an den Operationen beteiligte britische Militärs die Vorfälle in internen E-Mails als „ziemlich unglaubwürdig“ ein, nicht zuletzt, weil von den angeblichen Angriffen afghanischer Gefangener kein einziger gelang bzw. kein einziger britischer Soldat verletzt wurde. Ausdrücklich wurde der Verdacht geäußert, bei den Vorfällen handle es sich um gezielte „Massaker“.

Mord als Wettbewerb

Eine offizielle Untersuchung der britischen Streitkräfte, die damals eingeleitet wurde, führte zu nichts. Die BBC hat nun in mehrjähriger Recherche zahllose Dokumente durchforstet und eine Reihe von Zeugen befragt. Sie berichtet von mindestens 54 Fällen, in denen Gefangene ermordet wurden. Zeugen bestätigen nicht nur, sie hätten gesehen, wie Unbewaffnete gezielt erschossen worden seien, sondern auch, wie SAS-Soldaten anschließend Sturmgewehre neben sie gelegt hätten, um vorzutäuschen, sie seien von ihnen angegriffen worden. Mehrere Zeugen bestätigten der BBC, zwischen einzelnen SAS-Schwadronen sei „ein Wettbewerb“ ausgetragen worden, wer die meisten Morde verübe.[2] Die Zahl der Afghanen, die von der Schwadron umgebracht wurden, die die BBC untersuchte, wird als insgesamt dreistellig beziffert. Wie der Sender berichtet, war der damalige Kommandeur der britischen Spezialkräfte, General Mark Carleton-Smith, über die Morde informiert, gab jedoch Belege nicht an die Royal Military Police (RMP) weiter, als diese eine Untersuchung der Fälle einleitete. Carleton-Smith wirkte von Juni 2018 bis Juni 2022 als Chief of General Staff und damit zugleich als ranghöchster Offizier der British Army.

„Blooding“

Zahlreiche Morde an afghanischen Gefangenen und Zivilisten haben auch Spezialkräfte aus Australien begangen. Nachgewiesen ist dies insbesondere für eine Schwadron des Special Air Service Regiment (SASR). Demnach wurden vorzugsweise gefangene Afghanen, aber auch wehrlose, unbewaffnete Zivilisten erschossen oder anderweitig umgebracht. In einem Fall schlitzten australische Soldaten zwei 14-Jährigen, die sie ohne näheren Beweis beschuldigten, die Taliban zu unterstützen, die Kehlen auf. In anderen Fällen wurden afghanische Gefangene mit erhobenen Händen als Zielscheiben benutzt oder zum Niederknien gezwungen und von über ihnen stehenden australischen Soldaten erschossen. Im November 2020 legte der mit der Untersuchung der Verbrechen beauftragte Generalmajor Paul Brereton einen Bericht vor, in dem er 23 Fälle mit 39 Todesopfern detailliert nachweisen konnte. Wie im Fall des britischen SAS verschleierten auch die Elitesoldaten des australischen SASR ihre Morde, indem sie beispielsweise nach der Tat neben den Opfern Waffen platzierten.[3] In vielen Fällen wurden die Morde als Teil eines blutigen Initiationsrituals begangen, bei dem neu am Hindukusch eingetroffene Soldaten ihre Mordbereitschaft beweisen mussten. Das Ritual wurde „blooding“ genannt.

Sanktionen gegen die Justiz

Für Morde in Afghanistan wurden immer wieder auch US-Militärs verantwortlich gemacht. Der Versuch des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), die mutmaßlichen Verbrechen zu untersuchen, wurde von Washington unterbunden; die US-Administration verhängte sogar Sanktionen gegen die Chefanklägerin des Gerichtshofs, Fatou Bensouda. Vorwürfe, in Morde am Hindukusch verwickelt gewesen zu sein, wurden auch Soldaten aus weiteren Staaten gemacht, darunter Polen. Im April 2015 wurden vier polnische Militärs von dem Vorwurf freigesprochen, in Afghanistan gleichfalls Morde begangen zu haben. Sie hatten im Jahr 2007 eine Hochzeitsgesellschaft beschossen und dabei sechs Zivilisten umgebracht.[4]

Indirekt involviert

Anlässlich der Publikation des Brereton Report in Australien forderte eine Expertin der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, Untersuchungen dieser Art müssten in allen Staaten durchgeführt werden, die Soldaten nach Afghanistan entsandt hätten.[5] Aus Deutschland ist eine solche Untersuchung nicht bekannt. Dabei sind nach Auskunft des Potsdamer Militärhistorikers Sönke Neitzel deutsche Militärs zumindest über die Verbrechen im Bilde gewesen. Neitzel berichtet, „selbst hartgesottene Soldaten des KSK“ (Kommando Spezialkräfte) seien „erschüttert“ gewesen, „als ihnen Amerikaner nonchalant davon berichteten, wie sie gefangene Taliban exekutierten“.[6] Aktiv waren deutsche Militärs außerdem an der Erstellung von Listen für die berüchtigten kill or capture-Operationen beteiligt, bei denen zahllose Zivilisten ums Leben kamen und zahlreiche Gefangene ermordet wurden.[7] Über hundert Zivilisten kamen darüber hinaus bei einem Bombardement zweier im Schlamm festsitzender Tanklaster in Afghanistan zu Tode, das der deutsche Oberst Georg Klein am 4. September 2009 befohlen hatte.[8] Klein wurde von der Justiz entlastet sowie anschließend bis zum Generalmajor befördert. Inzwischen wirkt er als Abteilungsleiter Einsatz im Kommando Streitkräftebasis in Bonn.

Wer bestraft wird und wer nicht

Bleiben Morde und andere Kriegsverbrechen westlicher Militärs zumeist straflos, so geraten Journalisten, die sie aufdecken, regelmäßig unter Druck. In Australien wurde im Juni 2019 im Rahmen eines Strafverfahrens gegen einen Journalisten, der zu den Morden des SASR am Hindukusch recherchierte, das Hauptgebäude des öffentlich-rechtlichen Senders ABC durchsucht.[9] In Großbritannien steht aktuell die BBC wegen ihres Berichts über die SAS-Verbrechen in Afghanistan sehr unter Druck. Das wohl bekannteste Beispiel ist der Journalist Julian Assange, der in den Vereinigten Staaten verfolgt wird, weil er US-Kriegsverbrechen im Irak aufgedeckt hat. Assange sitzt seit 2019 im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in Auslieferungshaft. Sowohl das Bundeskanzleramt unter Olaf Scholz (SPD) als auch das Auswärtige Amt unter Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) schweigen dazu. FP

“Die Polit-Popper in Berlin, die kannste vergessen

Die haben die Weisheit mit zu kleinen Löffeln gefressen
Einen Lügendetektor gibt’s im Bundestag nicht
Der wär’ auch dauernd kaputt
Weil man da zu selten die Wahrheit spricht”. Straßenfieber, Udo Lindenberg

Fieber – in den Straßen steigt das Fieber
Fieber – und die Ärzte wissen nicht
Fieber – wie man es unter Kontrolle kriegt
Fieber – diese Krisen-Mediziner
Fieber – und was verordnen sie?
Schwere Knüppeltherapie
Gegen leichte Krawallerie
Fieber – in den Straßen steigt das Fieber…

anklicken: https://www.youtube.com/watch?v=svoyp3auy7i

 

Dieser Beitrag wurde am Samstag, 09. Juli 2022 um 18:00 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

«  –  »

Keine Kommentare

Noch keine Kommentare

Die Kommentarfunktion ist zur Zeit leider deaktiviert.

    NEU: Fotoserie Gesichter Brasiliens

    Fotostrecken Wasserfälle Iguacu und Karneval 2008

    23' K23

interessante Links

Seiten

Ressorts

Suchen


RSS-Feeds

Verwaltung

 

© Klaus Hart – Powered by WordPress – Design: Vlad (aka Perun)