Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasilien: „Altstoff-Wiederverwertung ist nötig.“ Müllkarren, in dem der Besitzer auch notgedrungen schläft – City von Sao Paulo. Immer wieder werden solche Müllkarren mit Benzin in Brand gesteckt, verbrennt der Obdachlose darin lebendig. Katholischer Priester Julio Lancelotti zelebriert Obdachlosen-Gottesdienst auf offener Straße.

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2012 junger Mann lebendig verbrannt worden: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/27/brasiliens-gewaltkultur-wieder-mann-in-sao-paulo-lebendig-verbrannt-gefesselt-an-fusen-und-handen-laut-landesmedien-die-scheiterhaufen-von-rio-de-janeiro/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/25/brasilien-obdachlosen-gottesdienst-auf-offener-strase-in-sao-paulo-reichster-stadt-lateinamerikas-menschenrechtspriester-julio-lancelotti-zelebriert/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/24/brasiliens-regierungseffizienz-wirtschaftliche-grosprojekte-die-lula-einweihen-wollte-werden-auch-unter-dilma-rousseff-nicht-fertig-laut-landesmedien/

Hohe Politik und Landesalltag:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/17/obdachlose-in-sao-paulo-wahrend-des-wulff-besuchs-lebendig-verbrannt-brasiliens-wichtigster-befreiungstheologe-im-website-interview-ein-land-der-kontraste/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/07/18/brasilien-morde-an-kindern-und-jugendlichen-nahmen-seit-1980-um-uber-346-prozent-zu-laut-neuer-studie-mord-epidemie-eine-brasilianische-tragodie/

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Reste eines während des Bundespräsidenten-Besuchs in Sao Paulo lebendig verbrannten Obdachlosen und dessen Müllkarren, Zeitungsausriß. Bis heute gibt es keinerlei Polizeiauskunft über Ermittlungen gegen die Täter.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/27/zdf-adveniat-gottesdienst-in-favela-cachoeirinha-von-sao-paulo-2011-brasiliens-kontraste-fotoserie/

Brasilien auf dem UNO-Index für menschliche Entwicklung – Vergleichsdaten:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/18/brasilien-die-auslandspropaganda-der-uno-index-fur-menschliche-entwicklung/

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Der damalige Bundespräsident Christian Wulff und Menschenrechtspriester Julio Lancelotti in Sao Paulo.  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/06/deutscher-bundesprasident-christian-wulff-in-sao-paulo-mai-2011-obdachlosengemeinde-der-erzdiozese-hedwig-knist-vikar-julio-lancelotti/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/01/brasiliens-erfolgreiche-auslandspropaganda-2009-uber-40-millionen-euro-investiert-laut-brasil-economico-enge-zusammenarbeit-mit-medien-europas/

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Obdachloser wird verbrannt in Sao Paulos Zentrum – rechts – Autos fahren vorbei, Leute schauen zu…Bis heute keine Angaben der Polizei über Ermittlungsergebnisse.

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/24/brasilien-gefangnishorror-unter-der-regierung-von-prasidentin-dilma-rousseff-derzeit-vor-uno-in-new-york-uraltbekanntes-von-the-economist/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/14/brasilien-blutbad-von-rio-de-janeiro-2012-polizei-entdeckt-weitere-zwei-leichen-auf-militargelandebisher-acht-tote-identifiziert/

Brasilien: Obdachlose in Sao Paulo protestieren gegen lebendiges Verbrennen von Straßenbewohnern und andere Gewalttaten in Brasilien. “Viele Greueltaten garnicht amtlich registriert – Obdachlosenvertreibung beabsichtigt”, laut Menschenrechtsaktivisten. Fotoserie. Brasiliens Scheiterhaufen. 

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Die Obdachlosen forderten vor dem Stadtparlament von Sao Paulo zudem, daß ihnen gesetzlich zustehende Rechte auch tatsächlich garantiert werden. Jamil Murad, Präsident der Menschenrechtskommission des Stadtparlaments, solidarisierte sich mit den Straßenbewohnern, deren Zahl allein im Zentrum der Megacity etw 15000 beträgt und weiter anwächst. Die Obdachlosenseelsorge der Erzdiözese Sao Paulo nahm ebenfalls an der Protestaktion teil – Menschenrechtspriester Julio Lancelotti erläuterte gemeinsam mit Vertretern der Nationalen Obdachlosenbewegung vor der Presse die gravierenden Probleme und wies auf Vertreibungsaktionen im Vorfeld von Fußball-WM und Olympischen Spielen in Brasilien. Lancelotti war im Mai 2011 in der Obdachlosengemeinde Sao Paulos mit dem deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff zusammengetroffen.

Die großen brasilianischen Zeitungen haben über die Protestaktion der Obdachlosen, den Protestmarsch nicht berichtet. 

Wie Lula im  Wahlkampf 2012 erklärte, wäre Brasilien ohne die regierende Arbeiterpartei PT nicht so “fröhlich und stolz”. 

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/28/brasiliens-kuriose-armutsgrenze-wer-umgerechnet-etwa-65-euro-verdient-gilt-nicht-mehr-als-arm/

In meinungsbildenden deutschen Analysen wird die brasilianische Regierung ausdrücklich als “progressiv” eingestuft. Brasilien rangiert auf dem UNO-Index für menschliche Entwicklung deutlich hinter Libyen. Während Libyen auf Platz 53 liegt, kommt Lateinamerikas größte Demokratie lediglich auf Platz 73.

http://www.suedwind-magazin.at/start.asp?ID=234433&rubrik=7&ausg=200210

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/06/deutscher-bundesprasident-christian-wulff-in-sao-paulo-mai-2011-obdachlosengemeinde-der-erzdiozese-hedwig-knist-vikar-julio-lancelotti/

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Die Obdachlose, der Priester, der Präsident der Menschenrechtskommission.

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/09/obdachloser-schwarzer-in-sao-paulo-reichste-stadt-lateinamerikas-gesichter-brasiliens/

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Obdachloser wird verbrannt in Sao Paulos Zentrum – rechts – Autos fahren vorbei, Leute schauen zu…Bis heute keine Angaben der Polizei über Ermittlungsergebnisse. 

Brasiliens Scheiterhaufen:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/29/brasiliens-scheiterhaufen-erstmals-in-einer-anklagenden-inszenierung-der-scheiterhaufenstadt-rio-de-janeiro-zu-sehen/

 Auswanderungsland Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/24/brasilien-wurde-unter-lula-rousseff-zum-auswanderungsland-bye-bye-brasil-sergio-costa-soziologie-professor-an-der-fu-berlin-bestatigt-die-entwicklung/

weiter...

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/24/erneut-zwei-abholzungsgegner-amazoniens-ermordet-fall-mit-der-liquidierung-der-nordamerikanischen-umweltaktivistin-dorothy-stang-von-2005-verglichen-morde-wiederum-im-amazonas-teilstaat-para/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/20/feel-brazil-go-bayao-deutsche-getrankefirma-veltins-wirbt-mit-brasilianischem-lebensstil-trotz-der-menschenrechts-und-sozialdaten-brasiliens/

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Morde an Dunkelhäutigen:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/24/morde-an-schwarzen-in-brasilien-starke-zunahme-unter-der-lula-regierung-von-drei-ermordeten-sind-zwei-schwarz-wikileaks-und-rassismus-in-brasilien/

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Ordensschwester, verfolgt zur Diktaturzeit – heute Obdachlosenbetreuerin in Sao Paulo – 90 Jahre alt!

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/01/brasiliens-erfolgreiche-auslandspropaganda-2009-uber-40-millionen-euro-investiert-laut-brasil-economico-enge-zusammenarbeit-mit-medien-europas/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/30/brasiliens-arbeitslosenrate-allen-ernstes-per-umfrage-in-einer-beschrankten-zahl-von-haushalten-ermittelt/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2008/03/08/sao-paulo-reichtum-elend-obdachlose/

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Protestmarsch zur Kathedrale von Sao Paulo.

Hintergrundtext von 2010:

Brasiliens Massengräber 

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„Wenn die Toten da reingeschmissen werden, sind das Szenen wie in diesen Holocaustfilmen“, beklagen sich Anwohner von Massengräber-Friedhöfen der größten lateinamerikanischen Demokratie. In der Tat wird seit der Diktaturzeit vom Staat die Praxis beibehalten, nicht identifizierte, zu „Unbekannten“ erklärte Tote in Massengräbern zu verscharren.  Die Kirche protestiert seit Jahrzehnten dagegen und sieht darin ein gravierendes ethisch-moralisches Problem, weil es in einem Land der Todesschwadronen damit auch sehr leicht sei, unerwünschte Personen verschwinden zu lassen. In der Megacity Sao Paulo mit ihren mehr als 23 Millionen Einwohnern empört sich der weltweit angesehene Menschenrechtspriester Julio Lancelotti: „In Brasilien wird monatlich eine erschreckend hohe Zahl von Toten anonym in Massengräbern verscharrt, verschwinden damit Menschen auf offiziellem Wege, werden als Existenz für immer ausgelöscht. Wir von der Kirche nehmen das nicht hin, versuchen möglichst viele Tote zu identifizieren, um sie  dann auf würdige Weise christlich zu bestatten. Wir brauchten einen großen Apparat, ein großes Büro, um alle Fälle aufklären zu können – dabei ist dies eigentlich Aufgabe des Staates!“Padre Lancelotti erinnert daran, daß während der 21-jährigen Diktaturzeit in Sao Paulo von den Machthabern 1971 eigens der Friedhof Dom Bosco geschaffen wurde, um dort zahlreiche ermordete Regimegegner heimlich gemeinsam mit jenen unbekannten Toten, den sogenannten „Indigentes“, in Massengräber zu werfen. Wie die Menschenrechtskommission des Stadtparlaments jetzt erfuhr, wurden seit damals allen Ernstes 231000 Tote als Namenlose verscharrt – allein auf d i e s e m Friedhof. Heute  kommen Monat für Monat dort zwischen 130 und 140 weitere Indigentes hinzu. Nach einem Massaker an Obdachlosen Sao Paulos kann Priester Lancelotti zufällig auf dem  Friedhof Dom Bosco beobachten, wie sich der Staat der Namenlosen entledigt: “Als der Lastwagen kommt und geöffnet wird, sehe ich mit Erschrecken, daß er bis obenhin voller Leichen ist. Alle sind nackt und werden direkt ins Massengrab geworfen. Das wird zugeschüttet – und fertig. Sollten wir später noch Angehörige ermitteln, wäre es unmöglich, die Verstorbenen in der Masse der Leichen wiederzufinden. Was sage ich als Geistlicher dann einer Mutter?“ Lancelotti hält einen Moment inne, reflektiert: „Heute hat das Konzentrationslager keinen Zaun mehr, das KZ ist sozusagen weit verteilt – die Menschen sind nach wie vor klar markiert, allerdings nicht auf der Kleidung, sondern auf dem Gesicht, dem Körper. Und sie werden verbrannt, verscharrt, wie die Gefangenen damals, und es gibt weiter Massengräber.“ Was in Sao Paulo geschieht, ist keineswegs ein Einzelfall. In der nordostbrasilianischen Millionenstadt Fortaleza leiden die Anwohner des Friedhofs „Bom Jardim“ seit Jahren bei den hohen Tropentemperaturen unter grauenhaftem Leichengeruch. „Die Toten werden oft schon verwest hergebracht, wie Tiere verscharrt, wir müssen zwangsläufig zusehen, es ist grauenhaft“, klagt eine Frau. „Fast jeden Tag kommt der Leichen-LKW – doch bei den heftigen Gewitterregen wird die dünne Erdschicht über den Toten weggeschwemmt, sehen wir die Massengräber offen, wird der Geruch im Stadtviertel so unerträglich, daß viele Kopfschmerzen kriegen, niemand hier eine Mahlzeit zu sich nimmt.“ Der Nachbar schildert, wie das vergiftete Regenwasser vom Friedhof durch die Straßen und Gassen des Viertels läuft: „Das Wasser ist grünlich und stinkt, manchmal werden sogar Leichenteile mitgeschwemmt – und weggeworfene Schutzhandschuhe der Leichenverscharrer. Die Kinder spielen damit – haben sich an die schrecklichen Vorgänge des Friedhofs gewöhnt.  Wir alle haben Angst, daß hier Krankheiten, Seuchen ausbrechen.“Selbst in Rio de Janeiro sind die Zustände ähnlich, werden zahllose Menschen von Banditenkommandos der über 1000 Slums liquidiert und gewöhnlich bei Hitze um die 35 bis 40 Grad erst nach Tagen in fortgeschrittenem Verwesungszustand zum gerichtsmedizinischen Institut abtransportiert. Wie aus den Statistiken hervorgeht, werden in den Großstädten monatlich stets ähnlich viele Tote als „Namenlose“ in Massengräber geworfen wie in Sao Paulo, der reichsten Stadt ganz Lateinamerikas. Priester Julio Lancelotti und seine Mitarbeiter stellen immer wieder Merkwürdigkeiten und verdächtige Tatbestände fest. „Werden Obdachlose krank und gehen in bestimmte öffentliche Hospitäler, bringt man an ihrem Körper eine Markierung an, die bedeutet, daß der Person nach dem Tode zu Studienzwecken Organe entnommen werden. Die Männer registriert man durchweg auf den Namen Joao, alle Frauen als Maria. Wir streiten heftig mit diesen Hospitälern und wollen, daß die Obdachlosen auch nach dem Tode mit den echten Namen geführt werden. Schließlich kennen wir diese Menschen, haben über sie Dokumente. Man meint eben, solche Leute sind von der Straße, besitzen also weder eine Würde noch Bürgerrechte. Wir haben in der Kirche eine Gruppe, die den illegalen, kriminellen Organhandel aufklären will, aber rundum nur auf Hindernisse stößt. Denn wir fragen uns natürlich auch, ob jenen namenlos Verscharrten vorher illegal Organe entnommen werden.“Fast in ganz Brasilien  und auch in Sao Paulo sind Todesschwadronen aktiv, zu denen Polizeibeamte gehören, wie sogar das Menschenrechtsministerium in Brasilia einräumt. Tagtäglich würden mißliebige Personen außergerichtlich exekutiert, heißt es. Darunter sind auch Obdachlose, von denen allein in Sao Paulos Zentrum weit über zehntausend auf der Straße hausen. Wie Priester Julio Lancelotti betont, ist zudem die Zahl der Verschwundenen auffällig hoch. „Auf den Straßen Sao Paulos werden viele Leichen gefunden. Denn es ist sehr einfach, so einen Namenlosen zu fabrizieren. Man nimmt ihm die Personaldokumente weg, tötet ihn und wirft ihn irgendwo hin. Wir gehen deshalb jeden Monat ins gerichtsmedizinische Institut, um möglichst viele Opfer zu identifizieren. Die Polizei ist immer überrascht und fragt, warum uns das interessiert. Das Identifizieren ist für uns eine furchtbare, psychisch sehr belastende Sache, denn wir müssen monatlich stets Hunderte von Getöteten anschauen, die in großen Leichenkühlschränken liegen – alle schon obduziert und wieder zugenäht. Und man weiß eben nicht, ob da Organe entnommen wurden.“Solchen Verdacht hegen nicht wenige Angehörige von Toten, die seltsamerweise als „Namenlose“ im Massengrab endeten. In der nordostbrasilianischen Küstenstadt Maceio geht letztes Jahr der 69-jährige Sebastiao Pereira sogar mit einem Protestplakat voller Fotos seines ermordeten Sohnes auf die Straße. Dem Vater hatte man im gerichtsmedizinischen Institut die Identifizierung der Leiche verweigert – diese dann mysteriöserweise auf einen Indigentes-Friedhof gebracht. Kaum zu fassen – ein Friedhofsverwalter bringt es fertig, Sebastiao Ferreira später  mehrere Leichenteile, darunter einen Kopf zu zeigen. „Mein Sohn wurde allein am Kopf von vier MG-Schüssen getroffen – und dieser Kopf war doch intakt! Ich setzte eine DNA-Analyse durch – der Kopf war von einem Mann, das Bein von einem anderen, der Arm wiederum von einem anderen – doch nichts stammte von meinem Sohn“, sagt er der Presse. In Sao Paulo hat Priester Lancelotti durchgesetzt, daß ein Mahnmal auf dem Friedhof Dom Bosco an die ermordeten Regimegegner, aber auch an die mehr als 200000 „Namenlosen“ erinnern wird. Neuerdings macht der Friedhof in Brasilien immer wieder Schlagzeilen, allerdings nicht wegen der Massengräber von heute. Progressive Staatsanwälte versuchen das Oberste Gericht in Brasilia zu überzeugen, den zur Diktaturzeit für den Friedhof verantwortlichen Bürgermeister Paulo Maluf und den damaligen Chef der Politischen Polizei, Romeu Tuma, wegen des Verschwindenlassens von Oppositionellen vor Gericht zu stellen. Erschwert wird dies jedoch durch den Politikerstatus der Beschuldigten: Paulo Maluf ist Kongreßabgeordneter und Romeu Tuma sogar Kongreßsenator – beide gehören zum Regierungsbündnis von Staatspräsident Lula.

“Das bestehende System ent-erzieht uns. Nur so ist es möglich, dass für einen Menschen ein Kratzer an seinem neuen Auto schlimmer sein kann, als dass ein Mensch vor seiner Haustür an Hunger stirbt.” Frei Betto, Brasiliens wichtigster Befreiungstheologe

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Diktaturopfer – getötete Regimegegnerin, Foto von kirchlichen Menschenrechtsaktivisten.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/27/zdf-adveniat-gottesdienst-in-favela-cachoeirinha-von-sao-paulo-2011-brasiliens-kontraste-fotoserie/

Katholik Schlingensief: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/23/den-leuten-zu-sagen-in-was-fur-einer-verlogenen-scheise-wir-alle-leben-schlingensief-in-sao-paulo/

Brasilien, die Militärdiktatur, Lula: Schriftsteller und Kolumnist Carlos Heitor Cony über die Rolle der sogenannten Märsche der Familie. “Selbst Lula nahm an einem dieser Märsche der Familie in Sao Paulo teil.” **

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Cony, Autor von über 80 Büchern, ungezählten Kolumnen in Qualitätszeitungen, sagte in einem Interview der Folha de Sao Paulo, daß die Mehrheit der Brasilianer 1964 für den Militärputsch gewesen sei. “Selbst Lula nahm an einem dieser Märsche der Familie in Sao Paulo teil. Es gibt dafür kein Foto als Beweis – aber er nahm tatsächlich daran teil.”

“Brasilien besitzt zwar die sechste oder siebte Wirtschaft der Welt, aber hat weiterhin die größte gesellschaftliche Ungleichheit. Die Elite besitzt einen Lebensstandard teils höher als in der Ersten Welt, die Mittelschichten wuchsen – aber immer noch mit Standards der Unterentwicklung. Und die große Mehrheit der Bevölkerung lebt miserabel.” 

“Rio de Janeiro ist heute noch mittelmäßiger. Von weitem betrachtet, ist es die schönste Stadt der Welt, doch von nahem ist sie furchtbar(horrivel)”.

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Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 25. September 2012 um 00:43 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Kultur, Naturschutz, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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