„Ich begrüße die Expansion der Evangelikalen, weil ich für jede Art von Diversität bin.“
„Diversidade é sinal de riqueza…E ainda ha gente que tem o mau gosto de pensar que todo mundo deveria ser romano-catolico.“
Frei Betto, CIA und Sekten: http://www.ila-bonn.de/brasilientexte/2007/ciasekten.htm
http://das-blaettchen.de/2011/03/leonardo-boffs-ungereimtheiten-4006.html
Leonardo Boff 2010 :“Lula machte die größte Revolution der sozialen Ökologie des Planeten, eine Revolution für die Bildung, ethische Politik.“
Über die katholische Kirche:“A Igreja, em sua estrutura e mentalidade feudais, nao quer mudar e ser contemporanea…Roma me condenou de acordo com a logica de um sistema que nao tolera criticas nem aceita alternativas…O ultimo amigo que enterrei, a pedido dele proprio, foi Darcy Ribeiro.“
Boff über Kardinal Ratzinger:“O melhor lugar para o cardeal seria uma abadia trapista, daquelas bem rigorosas, com muitos jejuns e penitencias, preparando-o para o Grande Encontro.“
Hintergrund – wie Evangelicos die religiöse, kulturelle und politische Landschaft Brasiliens „bereichern“:
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/11/erst-bandit-und-gefurchteter-killer-dann-sektenpastor/
„O ultimo amigo que enterrei, a pedido dele proprio, foi Darcy Ribeiro.“(Boff)
Wer war Darcy Ribeiro?
„Ausgerechnet ein Vizepräsident der Sozialistischen Internationale(SI), der Linkspopulist und Ex-Gouverneur Leonel Brizola, gilt als politisch hauptverantwortlich dafür, daß die Verbrechersyndikate in Rio de Janeiro seit den 80ern soviel Macht und Einfluß erreichten, sich derart mit der Politik verquickten. Soziologen, Kolumnisten, selbst Bischöfe der katholischen Kirche betonen einhellig, daß er in zwei Amtszeiten dem organisierten Verbrechen faktisch freien Lauf ließ – im Tausch gegen politische Unterstützung. Schließlich sind die Slumbewohner auch ein wichtiges Wählerreservoir, müssen gewöhnlich für jene Kandidaten stimmen, die die Slumbosse vorgeben. Brizola, reicher Großgrundbesitzer, Chef der „Demokratischen Arbeitspartei”(PDT), rühmte sich immer seiner Freundschaft zu Willy Brandt – und erntete von der SPD, in deren Gazetten, viel Lob für seine Politik. Nur ganz, ganz wenige in der Partei griffen sich deshalb stets an den Kopf, konnten sich aber nicht durchsetzen. Ein Filialleiter der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung räumte zumindest ein, Brizolas PDT sei aus „pragmatischen Gründen” in die Sozialistische Internationale aufgenommen worden:”Man war froh, daß überhaupt eine Partei aus Lateinamerika wie die PDT dazugehört – und schaute nicht so genau hin, was diese tut.” Brizola hielt beste Beziehungen zum letzten Diktaturpräsidenten, dem Geheimdienst-General Joao Figueiredo, seine PDT ging immer wieder Wahlbündnisse mit der Partei des Militärregimes ein. Alles kein Problem für SI und SPD. Die Gangsterbosse tauften eines ihrer wichtigsten Produkte, jene kleinen Kokaintütchen, auf „Brizola” – ihm zu Ehren. Des PDT-Chefs rechte Hand, der von Europas Intelligentsia bis heute vergötterte „Anthropologe”, Schriftsteller und Kongreßsenator Darcy Ribeiro, verstand sich gemäß hiesigen Medienberichten ebenfalls bestens mit dem organisierten Verbrechen. Historisch wurde ein Foto von 1986: Gouverneurskandidat Ribeiro auf einem Wahlkampfbankett mit schwerreichen Unterwelt-Bossen – Capitao Guimaraes, laut Zeugenaussagen einer der berüchtigtsten Folterknechte aus der Diktaturzeit sagt neben ihm ins Mikrophon:”Wir unterstützen den Kandidaten, der uns unterstützt.”
Darcy Ribeiro, 1997 gestorben, Sexist und Stammtischpornograph der übelsten Sorte, fiel einmal , wie laut Zeitzeugen durchsickerte, beim Interview im Hotelzimmer sogar über eine Schweizer Journalistin her, belästigte sie sexuell. Auf der UNO-Umweltkonferenz von 1992 in Rio de Janeiro ließ sich Ribeiro vor NGO-Machos, so Zeitzeugen, in nicht zitierfähiger Weise über die „Löcher“(Buracos) der schweizerischen, deutschen und nordamerikanischen Frauen aus. Brizola und Darcy Ribeiro verherrlichten stets den Diktator Getulio Vargas.
Die von der Europäischen Union unterstützte Anti-Folter-Organisation „Tortura nunca mais“ und Capitao Guimaraes:
http://www.torturanuncamais-rj.org.br/denuncias.asp?Coddenuncia=71&ecg=
http://pt.wikipedia.org/wiki/Darcy_Ribeiro
Brizola – „El Raton“: http://www.jornalopcao.com.br/index.asp?secao=Editorial&idjornal=157
http://www.pr-inside.com/de/ich-werde-bis-zum-juengsten-gericht-r964736.htm
Boff und Lula, Hintergrund:
Kurz vor den Präsidentschaftswahlen vom 1. Oktober hat Brasiliens Befreiungstheologe Leonardo Boff die Politik des rechtssozialdemokratischen Staatschefs Lula noch einmal heftig kritisiert, ihm neoliberale Politik vorgeworfen, die dem Volke das Blut aussauge. Wer sich an Boffs Positionen vor und nach Lulas Wahl von 2002 erinnert, kommt ins Staunen. Denn auch in den deutschen Kommerzmedien war Boff damals immer wieder als Kronzeuge für die durchweg saubere, soziale und progressive Politik des „Hoffnungsträgers“Lula zitiert worden. Leonardo Boff nahm am Lula-Wahlkampf aktiv teil und erklärte sogar, ideologisch zu dessen Arbeiterpartei zu gehören. Entgegen der Stimmung an der Kirchenbasis vergleicht er Lula gar  mit Mahatma Gandhi, nennt Lulas Regierung gerecht, ethisch und humanistisch. Brasilien unter Lula könne ein Modell für den Subkontinent werden, Lula habe seine Berater gut gewählt. Boff lobt sogar Lulas Vize, den Diktaturaktivisten, Großunternehmer und Milliardär Jose Alencar, den viele in den Gewerkschaften als einen üblen Ausbeuter und Menschenschinder charakterisieren. Auch dank Alencars Millionen, heißt es, wurde Lulas Präsidentschaftswahlkampf zu einer kommerziellen Materialschlacht, in der kein anderer Kandidat mithalten konnte “ die Eliten wollten Lula “ wie einst Fernando Collor – unbedingt auf dem Präsidentensessel. Boff meinte, Lula habe dank des Einsatzes der Sozialbewegungen gesiegt, die sich indessen von dieser Art Wahlkampf mit teuerster PR nach US-Vorbild, gerissenen, zuvor Rechten dienenden PR-Managern, angewidert abgewandt hatten. Nach Lulas Wahlsieg wird Boff noch enthusiastischer, veröffentlicht regelrechte Jubelarien in Brasiliens Medien: ”Lula, Genosse, Freund, Bruder und Präsident “ am Tag deines und unseres Sieges hat mir ein guter Engel zugeflüstert, dir diesen Brief zu schreiben…” Lula wolle die Revolution des Offensichtlichen realisieren, jeden Bürger mit Respekt behandeln, dem spekulativen Kapital eine Niederlage beibringen. Manche Medien Europas greifen derartiges begierig auf, obwohl längst gegenteilige Informationen vorliegen.
Boffs Argumentationswechsel
Erst unter dem Druck der Fakten über Machtmißbrauch und zahlreiche Korruptionsskandale, in die Lula und zahlreiche andere Führungskräfte der Arbeiterpartei verwickelt sind, verläßt Boff seine realitätsfremde Argumentationslinie, übt jetzt Selbstkritik: ”Ich war einer der Enthusiastischsten, als Lula gewählt wurde und schrieb mehr als zehn Artikel über die brasilianische Revolution, die er einleiten würde. Es war eine Ilusion, eine Desillusionierung.” Lula habe die Chance zu großen strukturellen Reformen vertan, welche die Nation vor dem Desaster retten könnten. Die großen Weltwirtschaftsorganismen und die wichtigsten Staatschefs der Erde zeigten sich jedoch über Lula sehr glücklich, weil er „ein Element des Systems” sei. Trotz aller Beschränkungen habe Lula indessen sozialen Fragen mehr Aufmerksamkeit geschenkt, Hilfsprojekte für elf Millionen Familien ins Leben gerufen. Dies müsse indessen im politischen Kontext gesehen werden. Lula habe zwar zehn Milliarden Real der Landeswährung für Sozialprojekte ausgegeben, andererseits 140 Milliarden Real in jenes Finanzsystem geleitet, das ihm das nötige Geld für seine Politik und die Bezahlung der Regierungskosten borge. „Dieser schmerzhafte Widerspruch zeigt, wie die neoliberale Makroökonomie weiterhin dem Volke das Blut aussaugt, während lediglich die Forderungen eines kleinen Teils der Bevölkerung berücksichtigt werden.” Nicht wenige in den Sozialbewegungen, selbst Bischöfe der katholischen Kirche äußerten Analysen, Voraussagen dieser Art bereits vor Lulas Amtsantritt.
Nach seinem Argumentationswechsel hatte Boff bereits konstatiert, das soziale Chaos nehme von Tag zu Tag zu, Brasiliens Realität sei auch ökologisch pervers, die Wirtschaftspolitik der Regierung produziere soziale Ungerechtigkeit. Zwar würden die Außenschulden jetzt pünktlich bezahlt “ doch um den Preis der beispiellosen Vernichtung Amazoniens durch Holzindustrie und exportorientiertes Agro-Business sowie der gesellschaftlichen Ausgrenzung von Millionen. Die makroökonomische Politik Lulas führe zu unleugbarer Bestürzung, der versprochene Wandel sei nirgends in Sicht.
Boff, Â Oded Grajew, Chico Whitaker…
Hintergrund:
„CIA spionierte Brasiliens Kirche aus, fördert Sekten”
Bischofskonferenz analysiert freigegebene Geheimdokumente
Bischöfe und Theologen des Tropenlandes befassen sich derzeit mit ungewöhnlicher Lektüre: Das Weiße Haus hat weitere hochbrisante Geheimdokumente über CIA-Operationen vor und während der brasilianischen Militärdiktatur freigegeben, die auch die katholische Kirche betreffen. Renommierte Menschenrechtsaktivisten, Intellektuelle wie Helio Bicudo und der Befreiungstheologe Frei Betto aus Sao Paulo sehen ihre früheren Recherchen bestätigt. „Dank dieser Geheimdokumente wissen wir nun genau, daß Washington die südamerikanischen Militärputsche der sechziger und siebziger Jahre vorbereitete.” Auch in Brasilien, so der Dominikanerbruder und Bestsellerautor mit Millionenauflagen, sei mit CIA-Hilfe 1964 ein Willkürregime an die Macht gebracht worden, das bis 1985 währte. Der damalige US-Botschafter in Brasilia habe sogar finanzielle und militärische Hilfe für die Putschisten angefordert. „Argumentiert wurde mit dem Hirngespinst von der kommunistischen Gefahr – obwohl die katholische Kirche und speziell deren befreiungstheologischer Flügel bedrohlicher für die Interessen der USA angesehen wurden als der Marxismus.”Auf die Veröffentlichungen reagierte auch die Familie des 1964 weggeputschten demokratischen Präsidenten Joao Goulart. „Wir gehen jetzt vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haag und werden beweisen, daß es eine Intervention der USA gab”, erklärten Joao Vicente und Denise Goulart, Kinder des damaligen Staatschefs, vor der Presse. „Sie haben einen gewählten Präsidenten gestürzt, Brasiliens Souveränität gebrochen.” Vicente und Denise Goulart verweisen zudem auf Dokumente, denen zufolge damals tatsächlich im Rahmen der sogenannten „Operation Brother Sam” eine US-Militärflotte vor der brasilianischen Küste bereitgestanden habe. Die Familie will eine hohe Entschädigungssumme von Washington – umgerechnet über 1,3 Milliarden Euro. Brasiliens Kirche war zur Diktaturzeit weitgehend regimekritisch, war Opposition. Um ein Gegengewicht zu schaffen, so Frei Betto, habe die CIA deshalb die Ausbreitung von Sekten gefördert – und tue dies offenbar bis heute. ”Die USA finanzierten jene Sektenkirchen, denen es darum geht, Brasiliens Christen zu spalten und progressive Tendenzen in der katholischen Kirche auszulöschen. Jene „elektronischen Kirchen” propagierten sogar eine Theologie des Wohlstands. Dagegen stehe die Botschaft Jesu für Gerechtigkeit und Frieden in der Welt. Dies sollten die Gläubigen nicht entdecken. Bezeichnend sei, daß die brasilianischen Chefs wichtiger evangelikaler Kirchen heute alle in den Vereinigten Staaten wohnten, nicht in Brasilien.
Nicht zufällig herrscht Frohlocken, klammheimliche bis offene Freude über ein Anwachsen der CIA-geförderten Sekten bei jenen, denen der weltweite Kampf der katholischen Kirche für Menschenrechte, darunter in Ländern wie Brasilien, sehr ungelegen kommt. Auch in deutschsprachigen Ländern stoßen daher solche Sekten auf viel Wohlwollen, werden häufig beschönigend als Freikirchen eingestuft.
Befreiungstheologe Frei Betto verbrachte als politischer Gefangener mehrere Jahre in den Foltergefängnissen der Diktatur, erlebte all den Horror am eigenen Leibe mit. In den CIA-Dokumenten steht, daß die USA über die Folterpraxis sehr genau Bescheid wußten. „Das Verhör politischer Gefangener ist häufig begleitet von Folter, unter anderem Aufhängen mit dem Kopf nach unten, Elektroschocks, Hunger”, heißt es in einem Geheimtelegramm von 1973. Zitiert wird auch ein CIA-Informant aus dem Repressionsapparat:”Er beschrieb uns den Mord an einem der Subversion Verdächtigten, der er „genäht” habe, wie er es nannte – indem er auf ihn mit einer automatischen Waffe vom Kopf bis zu den Zehen des Fußes gefeuert habe.” Kurz vor dem Putsch telegraphierte der damalige US-Botschafter Gordon nach Washington, man müsse Hilfe leisten, „um ein größeres Desaster zu verhindern, welches Brasilien zu einem China der sechziger Jahre machen könnte”. Der damalige US-Präsident Lyndon Johnson erklärte unter Bezug auf Brasilien:”Wir können das dort nicht tolerieren.” Öffentliche Kritik an diesen Menschenrechtsverletzungen und der laut US-Gesetzen mögliche Stopp von Wirtschaftshilfe seien unterblieben, um die Gewinne aus den rasch wachsenden Rüstungslieferungen an die Militärdiktatur nicht zu gefährden, betont der Dominikaner. ”Kardinal Evaristo Arns aus Sao Paulo zählte zum Widerstand gegen die Diktatur und schlug den USA sogar ein Wirtschaftsembargo gegen Brasilien vor.” Seine Bitte habe natürlich kein Gehör gefunden. „Denn die USA finanzierten ja die Diktatur.” Die CIA habe zudem Persönlichkeiten wie Kardinal Arns oder Erzbischof Helder Camara ausspioniert, Geistliche beispielsweise als progressiv, als hilfreich für die Interessen der USA oder gar als Feinde klassifiziert.Viele Dollars flossen gemäß den nordamerikanischen Quellen auch in die Ausbildung von Todesschwadronen, von Eliteeinheiten der politischen Polizei Brasiliens. „Ab 1968 ging die Diktatur brutaler, aggressiver gegen Regimegegner vor, wurde gemordet, ließ man Menschen verschwinden”, erinnert sich Frei Betto. Der Repressionsapparat sei mit Washingtoner Hilfe besser organisiert worden. „An US-Militärakademien wurden Folterer für verschiedene lateinamerikanische Diktaturen, darunter für Brasilien ausgebildet.”
Brasiliens Bischofskonferenz fordert seit Jahren, daß die Regierung von Staatschef Luis Inacio Lula da Silva endlich die geheimen Diktaturarchive der Streitkräfte öffnet. „Damit würde mehr über die Zusammenarbeit mit der CIA bekannt.” Doch genau dies solle verhindert werden. Länder wie Chile oder Argentinien seien bei der Vergangenheitsbewältigung schon viel weiter. ”Die Lula-Regierung ist eigentlich dazu verpflichtet, die Öffentlichkeit über diese dunkle Phase unserer Geschichte aufzuklären, damit man weiß, wer verantwortlich war für all die Verbrechen.” Lula, so sieht es Frei Betto, müßte als Chef der Streitkräfte die Militärs zwingen, alle Repressionsarchive zu öffnen. „Unerklärlich, ja verrückt, daß er es nicht tut.” Schließlich legten selbst die USA ihre Geheimdokumente über diese Zeit, die Beteiligung am Militärputsch offen.
“Nicht ohne Grund hat etwa der frühere US-Präsident Ronald Reagan in Südamerika die Sekten gefördert, weil sie individualisierend und systemstabilisierend wirken.” Franziskaner Paulo Suess in Publik-Forum
« Dominikaneranwalt Xavier Plassat – Kämpfer gegen die Sklavenarbeit(Trabalho Escravo) in Lateinamerikas größter Demokratie. „Free the Slaves.“ – Deutsche Spendenhilfe für achtgrößte Wirtschaftsnation Brasilien. Spenden die brasilianischen Milliardäre und Millionäre, die Mittel-und Oberschicht etwa zuwenig? »
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