Das Oktoberfest wurde nach Münchner Vorbild 1984 zum erstenmal in der Fachwerkhaus-Stadt veranstaltet, um Gelder für das Beseitigen schwerer Überschwemmungsschäden zusammenzukriegen – zur Überraschung der Initiatoren findet es nun landauf, landab immer mehr Nachahmer.
Auffällig viele sächsische Nachfahren in Blumenau – Lateinamerikas größter T-Shirt-Produzent „Hering“ von den Brüdern Bruno und Hermann Hering aus Hartha in Sachsen gegründet.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/16/brasilien-interessante-orte/
Brasiliens Städte mit höchster Lebenserwartung: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/09/23/brasilien-12-stadte-mit-hochster-lebenserwartung-liegen-politisch-unkorrekt-alle-im-deutsch-gepragten-sud-teilstaaten-santa-catarina/
Tradeville: http://tradeville.com.br/
Tags: Bolshoi-Ballett, Brasilien, Joinville
Einzige Bolshoi-Ballettschule außerhalb Rußlands – “Escola do Teatro Bolshoi no Brasil”. Mariana Gomes, Absolventin aus Joinville, tanzt im Moskauer Bolshoi-Ballett, weitere werden übernommen.
http://www.escolabolshoi.com.br/bolshoi/Portugues/
http://www.youtube.com/watch?v=C4Gw3_WQusA
http://www.clicrbs.com.br/anoticia/jsp/default.jsp?uf=2&local=18§ion=Geral&newsID=a3493273.htm
Die Deutschen in Brasilien
Verblüffend starke Position in Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche/Viele Bischöfe und Kardinäle deutschstämmig
Wo reisen eigentlich Brasilianer am liebsten hin, wenn sie im eigenen Land, 24-mal größer als Deutschland, Urlaub machen – nach Rio oder Amazonien? Kaum zu glauben – in den deutsch geprägten südlichen Teilstaat Santa Catarina, nur etwa ein Prozent der Landesfläche, 2012 zum fünften Mal hintereinander zur besten Tourismusdestination gekürt. Und welches Volksfest ist gleich nach dem Karneval das beliebteste? Das Oktoberfest – nach Münchner Vorbild wurde es 1984 zum erstenmal in der Fachwerkhaus-Stadt Blumenau von Santa Catarina veranstaltet, um Gelder für das Beseitigen schwerer Überschwemmungsschäden zusammenzukriegen – zur Überraschung der Initiatoren findet es nun landauf, landab immer mehr Nachahmer. Selbst im fernen Amazonien trifft man auf Indianer im Oktoberfest-T-Shirt – sie waren in ganzen Gruppen nach Blumenau gereist, hatten sich dort köstlich amüsiert, reichlich Maßkrüge mit den besten, nur dort gebrauten Bieren Brasiliens gestemmt und wissen kurioseste Geschichten über das exotische Zusammentreffen indianisch-teutonischer Feierkultur zu erzählen. Zumal in Blumenau und Umgebung dann immer echt bayrische Trachtenkapellen auftreten, auch bei den faszinierend komischen Umzügen wahren Kultstatus genießen.
In dem Tropenland leben unter den rund 190 Millionen Bewohnern zwar nur an die sechs Millionen Deutschstämmige sowie über 80000 Paß-Deutsche, darunter Ingenieure und Techniker der weit über tausend deutschen Unternehmen – doch im brasilianischen Alltag stolpert man sozusagen alle paar Meter über das Erbe der Einwanderer. Hemden, T-Shirts der Marke „Hering“ trägt so gut wie jeder Brasilianer – 1880 gründeten Bruno und Hermann Hering aus dem sächsischen Hartha just in Blumenau eine kleine Wirkwarenfabrik – heute ist es eine der größten weltweit. Und wo immer Elektromotoren in Lateinamerikas Haushaltsgeräten, ob Kühlschrank, Ventilator oder Waschmaschine, surren, stammen die fast durchweg aus den Fabriken der Firma WEG in Santa Catarina, ebenfalls von technisch begabten Nachfahren deutscher Einwanderer gegründet. Längst produziert WEG auch in den USA und Asien.
Verrückt wird es in Joinville, unter den wichtigsten Industriestädten Brasiliens – ganz in der Nähe baut BMW ein Autowerk. Bürgermeister Udo Döhler: „Meine Familie kam 1881 – meinem Urgroßvater wies man einen Mangrovensumpf zu – das ganze heutige Stadtgebiet war so, mußte von den Deutschen erst entwässert werden – soviele sind durch Malaria umgekommen“, Döhler leitet zudem den Unternehmerverband von Joinville(ACIJ), das “Hospital Dona Helena”, die von seinen Vorfahren gegründeten Textilfabriken. „Auf diesen Teilstaat Santa Catarina entfallen nur 1 Prozent des brasilianischen Territoriums, nur 3 Prozent der Gesamtbevölkerung – doch er erzeugt unter den 26 Teilstaaten das sechstgrößte Bruttosozialprodukt.“
Weil für die Industrien von Joinville ständig händeringend hochqualifizierte Ingenieure gesucht werden, schaltet sich sogar Diözesanbischof Irineu Scherer ein: „Wir haben zahlreiche technische Ausbildungsgänge der Katholischen Universität in die Stadt geholt, um mehr jungen Menschen gleich am Ort beste Berufschancen zu bieten – berufsbildende Kurse bieten wir als Kirche schon seit Jahren an“, erläutert er der Neuen Bildpost.
Neun Jahre führt Scherer die Diözese Guaranhuns, aus der Ex-Präsident Lula stammt – leistet Pionierarbeit in einer Hunger-und Elendsregion des Nordostens. Seit 2007 sozusagen soziokulturelles Kontrastprogramm – Scherer wird nach Joinville versetzt, wo Misere, Analphabetismus und Arbeitslosigkeit keineswegs drängendste Probleme sind. Auch Anfang 2013 reist er natürlich zum großen Familientreffen aller Scherers – nicht nur unter Deutschstämmigen sind sie hoch geachtet: 1872 wandert der saarländische Landarbeiter Mathias Scherer mit seiner Frau Elisabeth ins südbrasilianische „Alto Feliz“(Glücklicher Berg) aus, hat mit ihr in dem deutsch geprägten Ort, der heute rund 3000 Einwohner zählt, elf Kinder. Nachfahren sind auch Bischof Irineu Scherer und sein Bruder Odilo, 63-jähriger Kardinal in Sao Paulo, der als aussichtsreicher Papst-Kandidat gilt. Alle aus dem Scherer-Stamm, auch Kardinal Vicente Scherer, 1996 verstorben, wuchsen in und um „Bom Prinicipio“(Guter Anfang) auf, das man in Brasilien trotz der nur rund 12000 Bewohner auch „Hauptstadt der Priester“ nennt: An dortigen Seminaren wurden auffällig viele Geistliche geformt, die zur Erneuerung, Modernisierung der Kirche des größten katholischen Landes außerordentlich beitrugen.
Deutsche Religionstouristen sollten sich im Süden auch Sao José do Hortencio anschauen, das die Regierung bereits zum vorbildlichsten und bestverwalteten Ort ganz Brasiliens kürte. Anibaldo Petry, dreimal hintereinander Bürgermeister der 4000-Seelen-Gemeinde, ist direkt ein wenig ungemütlich, weil Brasiliens Qualitätsmedien den Spitzenplatz darauf zurückführen, daß 95 Prozent der Einwohner Deutschstämmige seien, mit traditionell hohem Gemeinschaftssinn, Modernisierungsmentalität, diszipliniert, verläßlich, fleißig.
Die sogenannten deutschen Tugenden, zuhause von Deppen nur zu oft lächerlich gemacht, werden einem in Brasilien, das in der UNO-Statistik für menschliche Entwicklung weit abgeschlagen lediglich auf Platz 84 liegt, permanent positiv angekreidet. „Daß wir Erster geworden sind“, so Petry, „liegt vor allem daran, wie wir planen und uns mit den Einwohnern abstimmen. Es wird nicht mehr ausgegeben, als in der Gemeindekasse ist. Die Leute wollen, daß wir sparsam wirtschaften. Anderswo sind die Präfekturen aufgebläht – bei uns nicht. Wir haben hier keine Reichen, keine Armen, keinen Slum – jeder hat Arbeit, seinen Beruf, das ist uns sehr wichtig. Deshalb sieht man niemanden, der rumhängt. Kriminalität? Für die Polizei gibts hier nichts zu tun. Mir spreche, wie ich jetzt spreche, ne, so tun mir spreche. Und so sind viele ältre Leut hier, wo nicht portugiesisch könnt spreche.“
Das deutsch geprägte Santa Catarina ist der brasilianische Teilstaat mit der höchsten Lebensqualität und den niedrigsten Kriminalitätsraten.
Diözese Joinville – rund 750000 Katholiken.
In der landesweit berühmten Stadt des Tanzes hat Bischof Scherer eine „Schule des sakralen Tanzes“ ins Leben gerufen. „Ich tanze für Gott!“(Escola de Danca Sacra) – jährlich ein Tanzfestival
Joinville – auffällig hohe Sauberkeit und Hygiene – kein Müll-und Uringestank wie in Sao Paulo oder Rio de Janeiro.
Joinville – deutscher Einwandererfriedhof, Deutscher Kulturverein, Bonbons der Marke Schimmelpfeng, Kaufhaus Müller,
Viele doppelte Straßennamen: Rua Jaguaruna, früher Bierstraße.
Deutschstämmige Kuchen-und Wursthersteller am Marktstand in Joinville: “Wir liefern Geschmack – statt übermäßig viel Zucker und Chemie wie sonst im üblichen brasilianischen Kuchen.”
Joinville – Einwandererdenkmal von Fritz Alt.
“Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr – Einer für alle , alle für einen. Feuerwehr-Spruch im Einwanderermuseum
Rogério Giessel, investigativer Journalist der “Gazeta de Joinville” schaut Politikern und Behörden auf die Finger.
Einzige Bolshoi-Ballettschule außerhalb Rußlands – “Escola do Teatro Bolshoi no Brasil”. Drei Absolventen aus Joinville tanzen im Moskauer Bolshoi-Ballett, weitere werden übernommen.
“In Joinville tanzen die Leute gerne, gibt es viele Bälle, viel Geselligkeit.”
Pommeraner in Brasilien – Nachfahren in Santa Maria de Jetibá(Teilstaat Espirito Santo) anzutreffen. Rund 90 % der 35000 Bewohner sprechen noch „pommersch“, wie es in Mecklenburg-Vorpommern längst nicht mehr zu hören ist. Ismael Tressmann, 52, gab ein pommeranisch-portugiesisches Wörterbuch heraus.
Ortsschild:“Seja Bem-Vindo(Koomt Gaud An)“
« Neues vom immer bizarreren Energiewende-Bluff. „Das Offshore-Chaos“ – Guenter Keil. – Brasiliens Mensalao-Prozess -Oberstes Gericht verurteilt weitere enge Vertraute von Lula. Spezialfall Josè Dirceu, Chefminister des Zivilkabinetts unter Lula. Abgeordneten-und Parteienkauf, Staatskorruption, Pflichtwahlen in Lateinamerikas groesster Demokratie…Das Mensalao-Demokratieprojekt der PT-Fuehrung. »
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