Wie es weiter offiziell hieß, hätten heute in Brasilien 530000 Menschen Aids. Bei Homosexuellen zwischen 15 und 24 gebe es mehr Aids-Fälle.
Eine Aids-Studie in Sao Paulo hat die weitverbreitete Angst unter den Risikogruppen Brasiliens vor Aidstests bestätigt. Nach einem entsprechenden Bluttest im Zentrum von Sao Paulo bei 673 Homosexuellen wurden später nur 68 vorstellig, um das Ergebnis zu erfahren. Dieses Verhalten habe mit der Angst vor einem Positiv-Resultat zu tun, hieß es seitens der Gesundheitsbehörde. Auch aus Rio de Janeiro ist bekannt, daß sehr häufig Homosexuelle keinen Aidstest machen lassen, wenn ihr Partner an Ais gestorben war.
Aus soziokulturellen Gründen nimmt Aids unter brasilianischen Indios deutlich zu, die Kondome gewöhnlich ablehnen. Wie Aidsexpertin Vera Lopes auf einem Fachkongreß erläuterte, werde in bestimmten Kulturen der Austausch von Körperflüssigkeiten, wie Blut, Samen und Muttermilch, als essentiell für Vitalität und soziale Rollen angesehen – das Kondom verhindere indessen solchen Austausch. Zu den Faktoren der Anfälligkeit für Aids-Ansteckung bei brasilianischen Indios zählte Vera Lopes auch die häusliche und sexuelle Gewalt gegen Indianerfrauen in bestimmten Stammesgruppen. Laut Landesmedien lag die Aidsrate bei Indios bereits 2002 weit über dem Landesdurchschnitt. Viele Indioväter wollten nicht, daß ihre Söhne Kondome benutzten, hieß es.
Brasilianische Indianer, Aids, Kondome: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/11/24/rund-40-prozent-der-brasilianischen-aids-falle-im-teilstaat-sao-paulo-laut-soziologe-claudio-monteiro-leiter-der-bischoflichen-aidspastoral-von-sao-paulo/
“Ich denke, die Mehrheit geht heute das Risiko ein, sich anzustecken – obwohl sie um die Gefahr weiß. Die meinen, es wird schon nichts passieren. Für die Menschen in Amazonien ist der Hunger, keine Behausung zu haben, viel gravierender als Aids. Die Aids-Realität wird in Brasilien versteckt. Heute gibt es in Amazonien kaum noch Eheschließungen – die Leute tun sich irgendwie provisorisch zusammen. Und wenn Frauen endlich einen neuen Partner haben, sterben sie vor Angst, daß der erfahren könnte, daß sie Aids haben. Also wird logischerweise der neue Mann angesteckt. Wegen solcher mentalen Verhaltensweisen erleben wir in der Pastoral viele Enttäuschungen. Der Medikamentencocktail ist den Infizierten zwar per Gesetz garantiert – doch häufig fehlen eben bestimmte Medikamente, aus Nachlässigkeit der politisch Verantwortlichen. Für die Infizierten ist es das Todesurteil, die sterben dann eben weg. Für uns in der Pastoral ist dieses tägliche Sterben von Patienten seelisch schwer zu verkraften. Die Welt, die Regierung in Brasilia schaut auf Amazonien nur wegen wirtschaftlicher Interessen, was man hier rausholen kann – aber an die hier lebende Bevölkerung denken sie nicht.”
Wie in anderen Landesteilen seit Jahren üblich, erhält auch die Aids-Pastoral Amazoniens Kondome vom Staat und verteilt sie bei ihrer Aufklärungsarbeit.
Katholische Kirche und Aids: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/05/die-aids-epidemie-in-brasilien-ist-nicht-unter-kontrolle-analia-maria-de-paula-leiterin-der-bischoflichen-aids-pastoral-in-nordbrasilien-gesichter-brasiliens/
Crack-Süchtige – 7 Prozent haben Aids: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/14/brasiliens-umstrittener-umgang-mit-crack-suchtigenderzeit-werden-sie-serienweise-ermordet-geschaftsinhaber-bezahlen-dafur-killer-die-justiceiros-laut-augenzeugen/#more-12101
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/11/impotencia-total-totale-impotenz/
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