Während Brasilien in Mitteleuropa gewöhnlich als „Ölriese“ eingestuft bzw. gefeiert wird, von „Selbstversorgung“ mit Mineralölprodukten die Rede ist, lauten die Einschätzungen regierungsunabhängiger brasilianischer Wirtschaftsexperten völlig anders. So ging die Ölförderung durch das hochverschuldete staatlich kontrollierte Ölunternehmen PETROBRAS 2012 deutlich zurück, wuchs indessen der Benzinimport Brasiliens 2012 um immerhin 82 Prozent, was die Außenhandelsbilanz stark belastete. Angesichts der Unfähigkeit, mehr Ölprodukte zu produzieren, hieß es in neuesten Analysen, entferne sich Brasilien von Jahr zu Jahr mehr vom Traum der Selbstversorgung. Erinnert wird an entsprechende Propagandasprüche des damaligen Präsidenten Lula, der Brasilien bereits als künftigen Großexporteur von Petroleum einstufte. Geplante Ölraffinerien seien indessen garnicht gebaut worden.
Laut EXAME ist PETROBRAS, in Mitteleuropa immer als Aufsteiger gerühmt, heute der schlechteste unter den großen Ölkonzernen der Erde. Selbst die Deutsche Bank wird mit Kritik zitiert. Seit 2008 sei der PETROBRAS-Marktwert um fast 60 Prozent gesunken.
„Como destruir uma empresa“(EXAME-Titel)
Mit der üblichen Langsamkeit sickert unterdessen selbst in deutschsprachige Wirtschaftsmedien durch, daß Brasiliens Wirtschaft keineswegs boomt, wie immer behauptet. Neuerdings werden sogar allen Ernstes hier und da Welt-Rankings zur Kenntnis genommen, auf denen Brasilien, wie etwa beim Doing-Business-Report, lediglich hintere Plätze belegt. Womöglich ist es mit dem bisher üblichen lukrativen Brasilien-Agitprop daher sogar in manchen Medien irgendwann vorbei.
Ausriß.
« Deutsche Bildungsministerin Annette Schavan nicht mehr im Amt – besonders interessant war, wie sie Berlins strategischen Partner Brasilien angesichts der vielen schlechten Positionen auf internationalen Weltrankings einstufte – keinerlei Stellungnahme zur gravierenden Menschenrechtslage des Tropenlandes. Brasilien – auf UNO-Index für menschliche Entwicklung nur weit abgeschlagen auf Platz 84. – Brasilien: Kardinal Odilo Scherer, 63, deutschstämmiger Erzbischof von Sao Paulo, aussichtsreichster lateinamerikanischer Papstkandidat, laut Landesmedien. „Kirche muß Courage haben, ohne Angst vor den Risiken.“ „Heutige Kultur des absoluten Subjektivismus.“ »
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