Schmerzhaft sind die Einsparungsmaßnahmen besonders bei den beiden großen Qualitätszeitungen „Folha de Sao Paulo“ und „Estado de Sao Paulo“ sowie bei der führenden Wirtschaftszeitung „Valor economico“. Deutliche inhaltliche Verschlechterungen als Folge der Medienkrise zeichnen sich bereits seit mehreren Jahren bei diesen Blättern ab. Die Sparmaßnahmen werden für den Leser teils auf banale Weise offenkundig – mehr Fotos und weit größer als bisher, mehr Balkenüberschriften mit mehr weißem Zwischenraum, generell größere Buchstaben der Texte.
Auch der Medienkonzern „Abril.S.A“ ist in großen Schwierigkeiten – befürchtet wurde sogar, daß er Brasiliens größtes Nachrichtenmagazin „Veja“ einstellt. Unter anderem wurden sieben Chefmanager entlassen, darüber hinaus mindestens 70 Redakteure und Journalisten. Dem Vernehmen nach sollen 11 Zeitschriften des Konzerns ihr Erscheinen einstellen, darunter der „Playboy“.
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/02/12/wurzeln-der-finanzkrise-westliche-werte-frei-betto/
Wer Brasiliens Qualitätszeitungen noch aus den neunziger Jahren kennt, wird sie heute kaum wiedererkennen – damals wurde tagtäglich nahezu aus sämtlichen Teilstaaten ausführlich und angemessen berichtet, heute nur noch in Ausnahmefällen, bei spektakulären Ereignissen. Große Teile der brasilianischen Bevölkerung, darunter selbst die Bewohner der über 2600 Slums von Sao Paulo, werden in der Berichterstattung nahezu ausgeblendet, kommen zumeist schlichtweg nicht mehr vor.
Brasiliens abstürzende Pressefreiheit, die aktuellen Rankings: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/03/brasilien-verschlechterung-auf-pressefreiheit-weltstatistik-von-ngo-freedom-house-der-usa-um-zwei-platze-auf-91-rang-abgerutscht-morde-an-brasilianischen-journalisten-angeprangert/
Amnesty International – “Human rights defenders in Brazil” – in Deutschland aus den bekannten Gründen so gut wie unbekannt:
Deutscher Bundespräsident Joachim Gauck 2013 in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/
Deutschlandjahr und gravierende Menschenrechtslage: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/13/brasilien-eroffnung-des-deutschlandjahrs-2013-2013-gravierende-menschenrechtslage-bisher-komplett-ausgeklammert-amnesty-international-und-katholische-kirche-weisen-auf-systematische-folter-todessc/
“Am besten nichts Neues”:
Ausriß. “Schluß mit der Straffreiheit!”
Bisher ist nichts darüber bekannt, ob Neto angesichts seiner politisch hochbrisanten Recherchen über die Todesschwadronen beispielsweise zu einem Blogger-oder Medienkongreß nach Deutschland, Berlin eingeladen worden war, welche mitteleuropäischen Politiker ihm ihre Solidarität und Unterstützung erklärten. Ebenso ist nichts darüber bekannt, ob Neto wegen seines außerordentlichen Muts und Engagements für mitteleuropäische Medienpreise vorgesehen war.
« „Global Player“ Brasilien – Kritik von Standard & Poors. „Glaubwürdigkeitsverlust der Regierung in der Wirtschaftspolitik“ – wie seit Jahren von brasilianischen Unternehmern konstatiert. „The Economist“ macht sich über Finanzminister Guido Mantega lustig, bekannt wegen unzutreffender Vorhersagen und Bewertungen. – Brasilien – Vergewaltigungskultur 2013: Frauen sogar in entsetzlich stinkenden provisorischen Klos des Ausgehviertels Lapa von Rio de Janeiro vergewaltigt, laut Parlamentsanhörung. Gewalt und starkes Anwachsen von psychischen Störungen in Brasilien. »
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