Donnerstagsproteste: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/06/20/brasiliens-landesweite-donnerstagsproteste-anklicken/
Proteste mit konkreten Zielen, seit Jahren bekannten und präzise formulierten Forderungen der Sozialbewegungen, der katholischen Kirche, des Weltsozialforums.
Wie in mitteleuropäischen Medien der jüngsten Zeit zu lesen ist, befindet sich Brasilien in einer beeindruckenden Aufschwungphase, konsumieren die Brasilianer massiv, zeichnet Optimismus einen großen Teil der Brasilianer aus, ist allerorten Boom zu sehen – macht Brasilien allerorten, in allen Bereichen zügig große Fortschritte. Hohe Politiker, darunter Präsidentin Dilma Rousseff, aber auch Bürgermeister von Großstädten, sind diesen Angaben zufolge sehr populär, man vertraue ihnen. Seit den letzten Tagen können mitteleuropäische Medienkonsumenten im Mainstream indessen erstmals auch anderslautende, teils entgegengesetzte Versionen auswählen.
Im Brasilien-Agitprop der letzten Jahren fehlten naturgemäß die zahlreichen systemkritischen Protestaktionen – selbst beim jüngsten Besuch von Bundespräsident Gauck wurden sie verschwiegen, ebenso wie die gravierenden Sozialprobleme. Stattdessen war von Auschwung, starken sozialen Verbesserungen, angeblich großem Wirtschaftswachstum die Rede.
Jetzt können Konsumenten von Leitmedien womöglich auf etwas realistischere Darstellungen hoffen. Vorerst sind Analysen der gravierenden Menschenrechtslage – systematische Folter, Todesschwadronen, Ermordung von Systemkritikern, Scheiterhaufenpraxis, Kontrolle von Slum-Protestpotential durch das organisierte Verbrechen – offenbar noch nicht erlaubt. http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/15/wem-nutzen-banditendiktatur-und-immer-mehr-no-go-areas/
tags: brasilien-proteste 2013
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
”Das System hier ist einfach verfault”. Oded Grajew im Website-Interview bereits vor Jahren.
“Brasilien ist eine Fassaden-Demokratie, ein Land der Apartheid”. Chico Whitaker im Website-Interview bereits vor Jahren.
Bei den Donnerstagsprotesten wurde auf zahlreichen Protestplakaten und Spruchbändern die Kumpanei Lulas mit berüchtigten Diktaturaktivisten wie Großunternehmer und Politiker Paulo Maluf sowie José Sarney angeprangert. Bemerkenswert, daß auch deshalb Lula in Mitteleuropa selbst von Alibi-NGO, sogenannten Ökoparteien etc. sehr viel Lob für seinen Kurs erhielt.
“Brasilien hat eine Dankesschuld gegenüber Gouverneur Geraldo Alckmin. Hätte er nicht die Polizei-Spezialeinheit auf die Demonstranten losgelassen, die in Sao Paulo gegen Fahrpreiserhöhungen protestierten, ist gut möglich, daß die größte Sozialbewegung des Landes niemals auf die Straßen gegangen wäre. Die Welle der Empörung begann sich nach den ersten Fotos und Videos der Polizei-Agressionen zu formieren…” (O Globo unter Bezug auf das brutale Vorgehen der Militärpolizei-Spezialeinheiten am 13. Juni 2013 in Sao Paulo)
tags: brasilien-proteste 2013 http://g1.globo.com/protestos-no-brasil/2013/cobertura/
Demonstranten fordern Treffen mit der Regierung – Präsidentin Rousseff beruft Dringlichkeitssitzung wegen Protesten ein. Schwere Straßenschlachten in Rio de Janeiro, Brasilia, Salvador, Belem, Porto Alegre, Manaus, Recife, Campinas – Rathäuser attackiert, viele Verletzte, brennende Busse und PKW, Feuerbarrikaden. Autobahn zwischen Rio de Janeiro und Sao Paulo bei Resende durch Demonstranten blockiert.
Rd. 300000 Demonstranten in Rio, Reporterwagen der TV-Anstalt SBT abgebrannt – Spezialeinheiten der Armee zum Schutz der Präfektur aufgeboten, Kavallerie der Militärpolizei ebenfalls im Einsatz. Viele Ladenplünderungen, Polizisten warfen Tränengasgranaten sogar in ein mit etwa 100 Menschen vollbesetztes Restaurant.
Ausriß.
Wie es hieß, verschossen Armee und Polizei sämtliche Munition – Tränengasgranaten und Gummischrot – auf die Demonstranten, mußten Munitionsnachschub anfordern. Die Herstellerfirma der berüchtigten, tückischen, von vielen Diktaturen eingesetzten Tränengasgranaten hat ihren Sitz in Rio de Janeiro: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/06/05/turkei-proteste-und-tuckische-tranengasgranaten-aus-brasilien-zunehmendes-offentliches-interesse-fur-bisher-durch-mitteleuropaische-leitmedien-verschwiegenen-fakt/
Feuer im Regierungsviertel nahe dem Präsidentenpalast von Dilma Rousseff. Über 30000 belagern Regierungsgebäude.
Brasilia – dichte Tränengasschwaden über Regierungsviertel am Präsidentenpalast. Demonstranten dringen in Außenministerium in Brasilia ein, legten immer wieder Feuer . “Dia do Basta”. In Sao Paulo verbrennen die Demonstranten – rd. 110000 – auf der Avenida Paulista die Fahnen der großen politischen Parteien, darunter der Arbeiterpartei Lulas.
In Porto Alegre Kavallerieeinheiten im Galopp gegen Demonstranten. In Ribeirao Preto Demonstrant überfahren – tot. Vitoria – größte Proteste in der Geschichte des Teilstaats Espirito Santo, Zerstörung von Staatsgebäuden, Mautkabinen der Stadtbrücke in Brand gesetzt.
Proteste mit konkreten Zielen, seit Jahren bekannten und präzise formulierten Forderungen der Sozialbewegungen, der katholischen Kirche, des Weltsozialforums.
Sao Paulo, Avenida Paulista, MASP.
In Sao Paulo auffällig starke Proteste gegen die Arbeiterpartei (PT) Lulas, gegen Präsidentin Dilma Rousseff.
Wegen des Confederation Cup wurde in der City von Sao Paulo eine Fanmeile mit Show-Bühnen eingerichtet – das Problem, kaum einer geht hin, die Fanmeile ist gähnend leer – die Proteste sind den Menschen wichtiger.
“Komm auf die Straße, das hier ist dein Kampf!”
“Schluß mit der Korruption – weg mit Dilma!”
“Der Kampf hat gerade erst angefangen!”
Angeli, größte Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo”, Juni 2013 zur Situation von Präsidentin Dilma Rousseff. Ausriß.
Wie in mitteleuropäischen Medien der jüngsten Zeit zu lesen ist, befindet sich Brasilien in einer beeindruckenden Aufschwungphase, konsumieren die Brasilianer massiv, zeichnet Optimismus einen großen Teil der Brasilianer aus, ist allerorten Boom zu sehen – macht Brasilien allerorten, in allen Bereichen zügig große Fortschritte. Hohe Politiker, darunter Präsidentin Dilma Rousseff, aber auch Bürgermeister von Großstädten, sind diesen Angaben zufolge sehr populär, man vertraue ihnen. Seit den letzten Tagen können mitteleuropäische Medienkonsumenten im Mainstream indessen erstmals auch anderslautende, teils entgegengesetzte Versionen auswählen – hochbezahlte mitteleuropäische Medienfunktionäre, darunter des Fernsehens, mußten beinahe über Nacht zwangsläufig ihre Linie ändern, auf übliche Propagandafloskeln verzichten.
Im Brasilien-Agitprop der letzten Jahren fehlten naturgemäß die zahlreichen systemkritischen Protestaktionen – selbst beim jüngsten Besuch von Bundespräsident Gauck wurden sie dreist verschwiegen, ebenso wie die gravierenden Sozialprobleme. Stattdessen war von Aufschwung, starken sozialen Verbesserungen, angeblich großem Wirtschaftswachstum die Rede. Jetzt können Konsumenten von Leitmedien womöglich auf etwas realistischere Darstellungen hoffen. Vorerst sind Analysen der gravierenden Menschenrechtslage – systematische Folter, Todesschwadronen, Ermordung von Systemkritikern, Scheiterhaufenpraxis, Kontrolle von Slum-Protestpotential durch das organisierte Verbrechen – offenbar noch nicht erlaubt.
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/15/wem-nutzen-banditendiktatur-und-immer-mehr-no-go-areas/http://www.ila-web.de/brasilientexte/slumdiktatur.htm
tags: brasilien-proteste 2013
“Was denken sie denn, wer sie sind?” Ausriß, Folha de Sao Paulo.
Brasilianische Wirtschaftskommentatoren betonen derzeit u.a. , daß die Regierung auf übertriebene Weise die PKW-Nutzung gefördert hat, anstatt angemessen in den öffentlichen Nahverkehr zu investieren. Entsprechende Kritiken werden seit Jahrzehnten geäußert.
Lula und die Flächenbrände: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/24/wovon-lula-in-europa-komischerweise-nie-was-erzahlt-hat-riesige-planmasig-gelegte-flachenbrande-auf-den-zuckerrohrplantagen-kurz-vor-der-ernte-nicht-selten-durch-sklavenarbeiter/
“Wie das Mandat von Dilma retten. Mit hoher Teuerung und schwachem Bruttoinlandsprodukt durchlebt die Regierung ihren schlechtesten Moment.” Wirtschaftszeitschrift EXAME.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/http://www.hart-brasilientexte.de/2013/06/20/brasilien-proteste-demonstranten-erstmals-vor-dem-wohngebaude-von-lula-in-sao-bernardo-do-campo-nahe-sao-paulo/
“Das Volk hat gesiegt.”
Proteste bereits während Gauck-Besuch: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/
Erhellend könnte für Medieninteressierte sein, noch einmal nachzulesen, was in deutschsprachigen Medien anläßlich der Brasilien-Staatsbesuche hoher deutscher Politiker veröffentlicht wurde, zuletzt in Bezug auf den deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck. Proteste, darunter gegen Todesschwadronen, wurden frech und dreist verschwiegen.
Foto Roberto Stuckert/Regierung. Bundespräsident Gauck und Sao Paulos Bürgermeister Haddad(Lulas Arbeiterpartei PT), der die Fahrpreiserhöhungen genehmigte, was das Faß zum Überlaufen brachte…
Petra Pfaller, Vize-Koordenatorin der bischöflichen Gefangenenseelsorge in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/12/brasilienes-wird-immer-noch-sehr-viel-gefoltertdeutsche-petra-pfaller-aus-der-katholischen-gefangenenseelsorge-brasiliens-2011-uber-die-menschenrechtslage-unter-lula-rousseff/
http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern Teuerung drückt über 22 Millionen Brasilianer ins Elend: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/20/brasilien-teuerung-druckt-22-millionen-brasilianer-wieder-ins-elend-laut-landesmedien-langst-wegen-starken-preissteigerungen-uberholter-indikator-versteckt-jene-22-millionen-verelendeten-hies-es/
Frankfurter Buchmesse 2013 – Gastland Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/17/frankfurter-buchmesse-2013-gastland-brasilien-literatur-und-landesrealitaet-keinerlei-veranstalterhinweis-auf-gravierende-menschenrechtslage-auf-daten-und-fakten-von-amnesty-international-und-bras/
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/30/brasilien-gewalttote-in-afghanistan-und-in-sao-paulo-beeindruckende-vergleiche-der-qualitatszeitung-folha-de-sao-paulo-zwischen-den-opferzahlen-beider-lander-afghanistan-ist-dagegen-sogar-f/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
http://www.hart-brasilientexte.de/2013/06/20/brasilien-proteste-2013-rucknahme-der-jungsten-fahrpreiserhohungen-in-rio-de-janeiro-und-sao-paulo-durchgesetzt/ http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/09/internationaler-tag-der-menschenrechte-stichwort-brasilien/
tags: forbes-dilma rousseff
http://www.forbes.com/sites/alexisglick/2012/08/22/dilma-rousseff-brazil-entrepreneurs-power-women/
“Effizienz” unter Rousseff-Regierung, laut nationalen Wirtschaftsexperten: Wegen der bizarren Staatsbürokratie dauert die Anmeldung selbst der kleinsten Firma 120 Tage. Eine Patentanmeldung dauert bis zur Anerkennung mindestens fünf Jahre, das Registrieren einer neuen Software mindestens ein Jahr. Das für Brasilien eigentlich notwendige Ambiente für das Entstehen neuer Ideen, Programme und kreativer Unternehmen existiere nicht. “Nach drei Schuljahren ist die Mehrheit der brasilianischen Kinder nicht in der Lage, das Wechselgeld zu berechnen, kennt nicht den Unterschied zwischen einem Dreieck und einem Rechteck, erkennt nicht das Thema eines einfachen Textes und kann die Uhrzeit nicht lesen.” (Folha de Sao Paulo)
Wie China die Rio-Slums bewertet: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/25/nine-most-horrible-places-in-the-world-favela-slums-von-rio-de-janeiro-aus-sicht-des-bric-staats-china-subkultur-von-umweltzerstorung-armut-und-gangstern-cubatao-bei-sao-paulo-an-sieb/
Tags: Brasilien – Streik 2012
Ausriß, Qualitätszeitung Folha de Sao Paulo. “Jetzt verkauft Lula seine Seele dem Teufel wegen Maluf.”
http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/09/brasilien-report-2012-uber-die-menschenrechtslage-amnesty-international/
« Brasilien-Proteste: Empörte Demonstranten – rd. 600 – erstmals vor dem Wohngebäude von „Millionär“ Lula in Sao Bernardo do Campo nahe Sao Paulo – Anti-Lula-Sprechchöre, Feuerbarrikaden, Straßenschlachten mit der Polizei in „Hochburg“ der Arbeiterpartei von Lula. Tränengasgranaten massiv gegen Demonstranten abgeschossen. Mitteleuropas Mainstream in der Bredouille – platte Pro-Lula/Pro-Rousseff-Propaganda geht nicht mehr, Mediensteuerung schwieriger. – Brasilien-Proteste 2013: Angeli, Politiker und Demonstranten. „Was denken sie denn, wer sie sind?“ „Regierung durchlebt schlechtesten Moment.“ EXAME. Kritik an Stimulierung von Kauf und Nutzung des PKW, zugunsten der Automultis. Deutschlandjahr im Land gravierender Menschenrechtsverletzungen – siehe Amnesty-International-Report. »
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