http://de.wikipedia.org/wiki/Eike_Batista
Wie es hieß, schufen die Unternehmen Batistas innerhalb kurzer Zeit einen immensen Wert – und zerstörten ihn wieder.
Holding EBX von Eike Batista will offenbar “Porto do Acu” bei Rio, noch im Bau verkaufen – wegen großer finanzieller Probleme der Holding.
Dilma Rousseff über Eike Batista bei Besuch des “Superporto do Acu”, dessen Bau sich ständig verzögert:”Eike ist unser Maßstab, unsere Hoffnung und Erwartung, ist der Stolz von Brasilien.” Batista sei ein fähiger Unternehmer, suche nach den besten Wegen, will neueste Technologie, verstehe die Interessen Brasiliens, sei unseres Respekts würdig.
Auch Lula besuchte den Hafen, telefoniert regelmäßig mit Batista, hieß es. Dieser ist bei der Regierungsbank BNDES sehr hoch verschuldet.
Ausriß. “Vorzeige”-Unternehmer Eike Batista, im März 2012 noch achtreichster der Welt, bei Bloomberg 2013 nicht mehr auf der Liste der 200 Reichsten.
Ausriß. Auch Staatspräsidentin Dilma Rousseff trägt ein Propaganda-Dreß von Batistas Ölfirma OGX, deren Aktien derzeit am stärksten absacken. Wie es hieß, kostete eine OGX-Aktie 2008 noch 1200 Real – heute nicht einmal mehr 150 Real.
Forbes Brasilien 2012.
EBX-Holding-Sitz von “Vorzeige-Unternehmer” Eike Batista in Rio de Janeiros City.
tags: brasilien, eike batista-ebx 2013
“Mit seinem Vater wurde er in Brasilia bei Präsidentin Dilma Rousseff vorstellig und bekam zu hören, daß man ihm helfen werde, zum Beispiel mit einer eventuellen Partnerschaft OGX – Petrobras.”
Batistas Vater ist Eliezer Batista, Ex-Präsident des Minenkonzerns Vale.
ThyssenKrupp in Rio de Janeiro – “Mit dem Fuß im Schlamm”(EXAME): http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/03/thyssenkrupp-in-rio-de-janeiro-mit-dem-fus-im-schlamm-brasiliens-fuhrende-wirtschaftszeitschrift-exame-macht-sich-mit-atzender-ironie-uber-die-hochbezahlten-top-entscheider-des-konzerns/
NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers auf der Super-Baustelle von ThyssenKrupp in Rio de Janeiro:http://www.hart-brasilientexte.de/2009/03/23/thyssenkrupp-rio-de-janeiro-wichtige-investition-starkt-auch-den-industriestandort-nordrhein-westfalennrw-ministerprasident-dr-jurgen-ruttgers/
Teuerung drückt 22 Millionen Brasilianer zurück ins Elend: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/20/brasilien-teuerung-druckt-22-millionen-brasilianer-wieder-ins-elend-laut-landesmedien-langst-wegen-starken-preissteigerungen-uberholter-indikator-versteckt-jene-22-millionen-verelendeten-hies-es/
Verelendeter Mann, Mitte Juni 2013, City von Sao Paulo.
Hintergrund vom April 2013: Brasilien: “Das Land der Selbsttäuschung” – Philosoph und Psychoanalytiker André Martins analysiert politisch unkorrekt vor Deutschlandjahr 2013 die Situation des Tropenlandes. “Aufgebaute Fassade, hinter der unsere größten Probleme versteckt sind.”
André Martins gegenüber der Qualitätszeitung “O Estado de Sao Paulo”: “Wir erleben eine Täuschungspropaganda über die Gewaltsituation. Brasilien durchlebt derzeit eine Art von wildem Entwicklungskapitalismus, der im Grunde kein Geld für Soziales ausgeben will, sich nur für Gewinn um jeden Preis interessiert. Wir haben keinen Sozialpakt in Brasilien. Es gibt keinen Diskurs für einen wirklichen Aufbau eines Landes für alle. Was es gibt, und was noch trauriger ist, sogar akzeptiert wird, sind individuelle Interessen – oder von kleinen geizigen Gruppen. Aber keine Bereitschaft, über das Kollektive nachzudenken. “
Möglichkeiten, die sich aus der Fußball-WM und Olympia ergeben, so Martins, würden vertan. “Es gibt den allgemeinen Eindruck, daß alles, was heute in Brasilien getan wird, nur dem Bauen einer Fassade dient. Das ist sehr enttäuschend. Und aus meiner Sicht verstärkt das bei Personen mit geringerer psychischer Struktur die Idee, daß Brasilien ein Niemandsland ist, wo man alles tun kann, inclusive, schwere Verbrechen zu begehen.”
Martins zum jüngsten schweren Busunglück von Rio, bei dem ein Universitätsstudent einen Busfahrer mehrmals ins Gesicht trat, sodaß dieser ohnmächtig wurde, der Bus von einer Hochstraße herabstürzte – mindestens sieben Tote, viele Schwerverletzte: “Das öffentliche Nahverkehrssystem von Rio und Sao Paulo ist schlecht. Ab einem bestimmten Alter oder einem bestimmten sozialen Standard will hier niemand mehr mit dem Bus fahren – im Gegensatz zu den USA und Europa.”
Martins erinnert an die Disco-Tragödie von Santa Maria, die schlechten Beispiele aus Brasilia in puncto Korruption, zum Beispiel dem Mensalao-Skandal.
Zur sadistischen Gewalt in Brasilien:”Was wahrzunehmen ist, ist fehlendes Identifizieren mit dem anderen. Diese Täter manifestieren Perversität und Indifferenz gegenüber dem anderen…Die Propagierung, aus Markt-oder Finanzinteresse, eines Ideals des perfekten Körpers, der perfekten finanziellen Glückseligkeit, von Sex-Performance, schafft sozialen psychologischen Druck, der bei Menschen, die sich fern von diesem Ideal empfinden, ein negatives Gefühl schafft, das sich in Ressentiments äußern kann. Und, in gravierenden Fällen, in Gewalt, Zerstörung gegenüber dieser Gesellschaft, in die sie sich nicht eingliedern können.”
Martins führt den “gewalttätigen Charakter der brasilianischen Gesellschaft” vor allem auf die Sklaverei zurück. Damals seien die Sklavinnen auch sexuelle Sklavinnen gewesen. “Dies verbreitete die Auffassung, Wahrnehmung, daß es legitim sei, den anderen sexuell zu unterwerfen bzw. mit Gewalt – daß Sex zwischen Partnern nicht gut und einvernehmlich sei und auch nicht zu sein brauche – also auch nicht gemeinsamer Lustgewinn oder eine geteilte Freude.”
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