Während in den brasilianischen Medien seit Sonnabend die Schüsse der Militärpolizei auf den 22-jährigen Studenten von Sao Paulo der Aufmacher sind, berichtet der mitteleuropäische Mainstream üblicherweise darüber garnicht – solange es nur geht, Hinweis auf die Berichterstattungsvorschriften.
Auf dem Weltranking der UNO-Weltgesundheitsorganisation WHO über die Qualität der Gesundheitssysteme liegt Brasilien, Lateinamerikas größte Demokratie, weit abgeschlagen auf Platz 125. Im Unesco-Ranking zur Qualität des Bildungssystems belegt Brasilien nur Platz 88.
Entsprechend viel Lob erhält Brasilia daher aus neoliberalen Staaten, darunter Mitteleuropas.
Para André Zanardo, do grupo de advogados ativistas, a ação da polícia foi desastrosa. “O vídeo fica muito claro que ele corria dos policiais. Isso ainda não é crime. Quando ele vira, ele já toma um tiro. O outro policial cai de susto do colega parceiro. Ele já com a mão na barriga cai em cima do policial. É claro que não tentou reagir. Ele cai do tiro que ele tomou. Foi uma operação desastrosa. Mesmo que tivesse o estilete, um pequeno estilete não se compara com duas armas letais e policiais preparados, nesse caso, para matar”, disse Zanardo.
“Ninguém é louco em sã consciência de tentar atacar um policial militar armado simplesmente com um estilete escolar. Acho muito difícil que ele estivesse com o estilete na mão. Não foi isso que a gente viu no vídeo. É claro que foi uma tentativa de homicídio”, disse o advogado. Zitat O Globo
„Foda-se Copa. Da Copa eu abro mao – quero dinheiro pra saude e educacao!“
Brasiliens Militärpolizei, Relikt der Militärdiktatur, umzingelt in Sao Paulo die Protestaktion seit der Auftaktkundgebung am Kunstmuseum MASP. Anders als in Demokratien Mitteleuropas, ist in Lateinamerikas größter Demokratie nach wie vor die Militärpolizei für die öffentliche Sicherheit zuständig – der zahlenmäßig schwachen Zivil-und Bundespolizei fallen nur einige Sonderaufgaben zu. Just zum Amtsantritt von Lula wurde von der demokratischen Öffentlichkeit immer wieder gefordert, endlich die Militärpolizei der Militärdiktatur, nach militärischen Regeln strukturiert und berüchtigt, abzuschaffen, durch eine Zivilpolizei zu ersetzen. Bezeichnend, daß dies indessen weder unter Lula noch unter Dilma Rousseff geschah.
Aufschlußreich ist, wer damals die Folterdiktatur unterstützte, international aufwertete:
Helmut Schmidt 95 – was alles in den Würdigungen fehlt: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/19/helmut-schmidt-95-was-alles-fehlt-in-den-wurdigungen/
Wer damals Widerstand gegen das Militärregime leistete: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/14/parabens-dom-paulo-evaristo-arns-der-deutschstammige-kardinal-sao-paulos-ist-90-hochengagiert-im-kampf-gegen-das-militarregime-der-foltergenerale1964-1985-wer-mit-den-diktatoren-eng-kooperierte/
Trotz der gravierenden Menschenrechtslage veranstaltet die Berliner Regierung derzeit in Brasilien ein “Deutschlandjahr”, bei dessen Veranstaltungen die u.a. von der Kirche tagtäglich angeprangerten Verletzungen der Bürgerrechte ausgeklammert sind…
“Das Land der nächsten Fußball-WM ist Weltmeister bei Morden an Homosexuellen.”
Ausriß: Zu Tode gesteinigter Homosexueller in Brasilien, laut Landesmedien. (Stands in Ihrem Lieblingsmedium?)
Wie in deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften die Situation interpretiert wird:
Fußball-WM 2014 und Morde an Homosexuellen: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/18/brasilien-land-der-fusball-wm-2014-ist-der-staat-mit-den-weltweit-meisten-morden-an-schwulen-laut-nationaler-homosexuellenbewegung-dennoch-redet-mitteleuropas-gesteuerter-mainstream-derzeit-nur-di/
Brasilien – Daten, Statistiken: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/08/brasilien-kultur-und-gesellschaft-sammelbandtexte/
Das Buch zum Land – “Brasilien fürs Handgepäck”, Unionsverlag Zürich: http://www.unionsverlag.com/info/title.asp?title_id=2720
« Irakkrieg, Libyenkrieg, Syrienkrieg, Kalter Krieg: Brasiliens Medien stellen Appell der syrischen Regierung an westliche Länder heraus, nicht länger die ins Land eingedrungenen Terroristen zu bewaffnen. Wie weltweit „Bürgerkriege“ geschürt werden. “Die Medien lassen in ihrer Berichterstattung durchweg die tatsächlichen Hintergründe von Konflikten unbeachtet.” Andreas von Bülow – Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff weiht mit Raul Castro auf Kuba den mit brasilianischen Krediten und Technik erweiterten und modernisierten Hafen von Mariel ein, kritisiert die US-Wirtschaftsblockade des Inselstaats. Evo Morales(Bolivien) und Nicolas Maduro(Venezuela) ebenfalls in Mariel. Cuba-Fotos. »
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