Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasiliens Systemkritikerproteste 2014, Zeitungsumfrage: 52 % der Brasilianer für Protestaktionen, darunter gegen die Fußball-Weltmeisterschaft, im relativ hochentwickelten Südbrasilien sogar 60 %. „Medien werten Proteste als Terrorismus ab, laut Politikwissenschaftlern. Von Sotschi nach Rio de Janeiro…Brasiliens Wahrheitskommission über Diktaturverbrechen und die Hintergründe der „Revolution von 1964″.

Vor dem Hintergrund der sehr effizienten Einschüchterungsstrategien des Staates und Berichterstattungsänderungen bei tonangebenden Medien ist gemäß einer Zeitungsumfrage die Zustimmung im Lande für Protestaktionen zugunsten von Basis-Bürgerrechten gesunken, liegt indessen immer noch über 50 Prozent. Brasiliens Mainstream ist inzwischen dazu übergegangen, generalisierend Demonstranten mit Terroristen bzw. Kriminellen zu vergleichen oder gleichzusetzen. 

Während der Mainstream als Fakt bezeichnet, daß ein TV-Kameramann im Februar bei einer Demonstration in Rio de Janeiro durch die Schuld von Protestteilnehmern getötet worden ist, sieht die Protestbewegung dafür keinerlei Beweise: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/14/brasiliens-systemkritikerproteste-der-tod-des-kameramanns-in-rio-fachleute-der-protestbewegung-weisen-auf-immer-mehr-fehlschlusse-und-widerspruche-in-den-ermittlungen-der-polizei-gegen-angebliche-ta/

Zu den Besonderheiten Brasiliens – als Testlabor des Neoliberalismus – zählt, daß das organisierte Verbrechen seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle bei der Paralysierung von Protestpotential spielt. Allein die von Banditenkommandos direkt verhängte bzw. informelle Ausgangssperre in ungezählten Slums verhindert, daß sich Slumbewohner an Straßenprotesten beteiligen, die gewöhnlich nicht an der Peripherie, sondern im Zentrum der Großstädte stattfinden:  http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/15/wem-nutzen-banditendiktatur-und-immer-mehr-no-go-areas/

Todesschwadronen als Einschüchterungsfaktor:  http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/14/nach-wie-vor-hemmungslose-aktionen-der-todesschwadronen-institutionalisierte-barbarei-lulas-menschenrechtsminister-paulo-vannuchi-raumt-gegen-ende-der-zweiten-amtszeit-erneut-fortbestehen-der-b/

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Demonstranten beim jüngsten Anti-Fußball-WM-Protest in Sao Paulo von Militärpolizei – Relikt der Militärdiktatur – total umzingelt – Protestteilnehmer regelrecht in der Falle.

Korruption in Brasilien – Paulo Maluf, Deutsche Bank:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/24/deutsche-bank-zahlt-20-millionen-dollar-entschadigung-an-prafektur-von-sao-paulowegen-getatigten-bankgeschaften-mit-ex-prafekt-paulo-maluf-laut-landesmedien/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/23/von-sotschi-nach-rio-de-janeiro-werden-die-westlichen-lander-der-gesteuerte-mainstream-jetzt-wie-im-falle-ruslands-eine-wm-boykott-disskussion-in-gang-bringen-angesichts-der-gravierenden-menschenr/

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/22/brasiliens-systemkritikerproteste-vor-der-fusball-wm-keine-diktatur-die-terroristen-tragen-uniformen-losungen-bei-strasendemonstrationen-in-sao-paulo-viele-interessante-vergleiche-zu-kie/

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Anders als in der Ukraine, zählen zur Protestbewegung Brasiliens keine Rechtsextremisten, Antisemiten, Faschisten, Polizistenmörder. Figuren wie Klitschko fehlen im Lager der Systemkritikerbewegung völlig.  

Fußball-WM und Peitsche – Ukraine,  Rußland, Venezuela, Brasilien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/25/fusball-wm-2014-und-peitsche-brasiliens-groste-qualitatszeitung-folha-de-sao-paulo-mit-laerte-karikatur-zu-umgang-mit-protestbewegung/

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Systemkritikerproteste am 22.2. 2014 in Sao Paulo: “Die Terroristen tragen Uniformen” – gemeint ist die Militärpolizei, Relikt der Folterdiktatur – von internationalen Menschenrechtsorganisationen häufig wegen gravierenden Delikten wie Folter, Mord. etc. angeprangert. Politisierte Brasilianer, die die jüngsten Straßenproteste beobachteten, sprechen von einer stark zunehmenden Zahl von als Demonstranten verkleideten Polizisten, die Vandalismus begingen, Zerstörungen anrichteten, was dann der Protestbewegung angelastet werde. Vor allem in Sao Paulo werden die Demonstranten inzwischen bereits vor Beginn der Kundgebung stets von einem Mehrfachen an Militärpolizisten eingekesselt, was eine enorme Einschüchterungswirkung hat. 

Fußball-WM und Peitsche – Ukraine,  Rußland, Venezuela, Brasilien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/25/fusball-wm-2014-und-peitsche-brasiliens-groste-qualitatszeitung-folha-de-sao-paulo-mit-laerte-karikatur-zu-umgang-mit-protestbewegung/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/20/demonstranten-schiesen-auf-dem-maidan-auf-polizisten-tagesschau-2022014-spatnachmittags/

Ausriß, “Demonstranten” feuern auf Polizeibeamte in der Ukraine – in der brasilianischen Protestbewegung, zu der oppositionelle Parteien gehören, befinden sich keine Polizistenmörder. 

Wie der Mainstream über den Ausbruch des Irakkriegs massiv Politiker-Lügen verbreitete – die Parallelen zu heutigen Konflikten: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/21/schatzungsweise-15-millionen-iraker-sind-durch-den-krieg-ums-leben-gekommen-ippnw-2013/

Die Toten des Irakkriegs sind weiter ungesühnt, die politisch Verantwortlichen des Irakkriegs wurden nicht vor internationale Gerichte gestellt.

 Der Irakkrieg (auch Zweiter Irakkrieg oder Dritter Golfkrieg) war eine völkerrechtswidrige Invasion in den Irak durch die Streitkräfte der Vereinigten Staaten sowie des Vereinigten Königreichs, unterstützt von einer sogenannten Koalition der Willigen.  Wikipedia

  Brasiliens wichtigster Befreiungstheologe, der Dominikaner Frei Betto in Sao Paulo, bezifferte die Zahl der Toten des Irakkriegs zuvor auf etwa eine Million: 

“The Western powers led by the USA vociferously defend human rights in Libya. What about the genocidal occupations of Iraq and Afghanistan? Who tolls the bells for the million dead in Iraq? Who takes confessed assassins in Afghanistan, responsible for crimes against humanity, to the UN International Court of Justice?” Frei Betto 2011) 

„Es begann mit einer Lüge“:  http://www.hart-brasilientexte.de/2009/03/24/es-begann-mit-einer-luge-wdr-film-uber-den-krieg-gegen-jugoslawien/

Medienkundlich Interessierte können den Ukraine-Konflikt nutzen, um die breite Palette heutiger Methoden der neoliberalen  Mediensteuerung, Manipulation und Zensur zu studieren – mit vielen Parallelen zum einst unter einem Lügenvorwand begonnenen Irakkrieg(rd. 1,5 Millionen Tote). Auch im Ukraine-Konflikt blamiert sich der deutsche Mainstream bis auf die Knochen – wie zuvor im Irakkrieg, Libyenkrieg, Syrienkrieg. 

Nazistisch-antisemitisch orientierte Folterdiktatur Brasiliens erhielt starke Unterstützung aus mitteleuropäischen Demokratien – mancherlei historische Parallelen zu aktuellen Weltkonflikten:   http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/21/brasiliens-folterdiktatur1964-1985-die-unterstutzung-und-finanzierung-des-militarputsches-durch-die-unternehmerschaft-laut-wahrheitskommission-von-sao-paulo-wurde-verfassungstreuer-general-amaury/


Klaus Barbie versorgte Diktaturen mit Waffen
(Amerika21, 22.01.)   Nazi-Kriegsverbrecher waren in verdeckte Rüstungsgeschäfte in Lateinamerika verstrickt. Nutznießer waren rechte Terrorregime

Ein Schlächter unter Schlapphüten  (ND, 22.01.)
Der Weg zur Wahrheit über Klaus Barbies Verbindungen zu westlichen Geheimdiensten nach 1945 war lang, steinig und führte über die höchsten deutschen Gerichte. Über Monate hinweg versuchten die deutsch-argentinische Journalistin Gaby Weber und der Mainzer Historiker Peter Hammerschmidt an die Akten des BND über Barbie zu gelangen. Doch die Bundesregierung stellte sich quer.

Klaus Barbie und die geheimen Deals der NATO  (Telepolis, 22.01.)  Der „Schlächter von Lyon“ hatte in Südamerika weitaus mehr Verbindungen zu westlichen Geheimstrukturen als bisher bekannt ist

Klaus Barbie:Der eiskalte Nazi-Verbrecher vom BND  (Spiegel, 22.01.)

Bis zum Beweis des Gegenteils  (Freitag, 22.01.)
BND und Verfassungsschutz lassen ihre Geschichte untersuchen – von Forschungsfreiheit kann keine Rede sein

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/21/brasiliens-privat-grosbank-itau-bei-wurdigung-des-militarputsch-jahrestages-ertappt-staatsstreich-als-revolution-von-1964-in-der-diktion-der-foltergenerale-deklariert/

„Du hättest alle Juden töten sollen!“:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/21/brasiliens-nazistisch-antisemitische-militardiktatur-hohe-militars-zu-herbert-cukurs-massenmorder-von-rigadu-hast-einen-einzigen-fehler-begangen-du-hattest-alle-juden-toten-sollen-hintergrun/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/

Der Foltergeneral aus Frankreich:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/12/05/brasiliens-militardiktatur1964-1985-folterlehrer-aus-frankreich-general-paul-aussaresses-mit-95-jahren-verstorben-aussaresses-war-wahrend-der-amtszeit-des-deutschstammigen-generals-ernesto-geise/

Lula war Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops, laut neuem Buch:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasilien-die-folterdiktatur-lula-und-die-arbeiterpartei-pt-rufmord-ein-kapitalverbrechen-buch557-seiten-mit-schweren-vorwurfen-gegen-lula-macht-schlagzeilen/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/27/lula-erhalt-ehrendoktor-in-paris-als-erste-personlichkeit-lateinamerikas-lulas-siebter-ehrendoktorhut/

Brasiliens nazistisch-antisemitisch orientierte Militärdiktatur lieferte Waffen für Repression in Chile:

 http://www.hart-brasilientexte.de/2012/07/14/brasiliens-nazistisch-antisemitisch-orientierte-militardiktatur-lieferte-waffen-fur-repression-in-chile-laut-jetzt-veroffentlichten-geheimdokumenten-abkommen-von-diktator-medici-mit-pinochet-geschlo/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/07/brasiliens-folterdiktatur-spd-politiker-andreas-von-bulow-uber-militarputsche-in-lateinamerika-soldner-des-faschismus/

“Wer nicht täuschen kann, soll nicht Politiker werden.” Konrad Adenauer, zitiert nach Weimarer Taschenbuchverlag.

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/19/ukraine-2014-auswartiges-amt-deutschlands-positioniert-sich-nicht-zum-vorwurf-des-simon-wiesenthal-zentrums-wonach-die-demonstranten-von-einer-notorisch-antisemitischen-gruppierung-gefuhrt-werden/

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Brasiliens umstrittene WM-Stadien – deutsche Firmen an Bau beteiligt:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/09/fusball-wm-2014-in-brasilien-deutsche-unternehmen-an-bau-umstrittener-fusballstadien-beteiligt-systemkritikerproteste-richten-sich-ua-gegen-hohe-baukosten-angesichts-gravierender-sozialer-probleme/

Petra Pfaller, Vize-Koordenatorin der bischöflichen Gefangenenseelsorge in Brasilien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/12/brasilienes-wird-immer-noch-sehr-viel-gefoltertdeutsche-petra-pfaller-aus-der-katholischen-gefangenenseelsorge-brasiliens-2011-uber-die-menschenrechtslage-unter-lula-rousseff/

http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern

Joachim Gauck in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/

Rodolfo Valente, Anwalt der Protestbewegung, interviewt von Online-Zeitung der brasilianischen Sozialbewegungen sowie der katholischen Kirche:

‘Estamos no campo do imponderável e acho difícil que o aumento da repressão detenha as manifestações’
ESCRITO POR GABRIEL BRITO, DA REDAÇÃO
SEXTA, 21 DE FEVEREIRO DE 2014
RecomendarJá se preparando para a festa da Copa do Mundo e o processo eleitoral subsequente, o governo brasileiro tenta acelerar as pautas de enrijecimento das leis penais. Após a morte do cinegrafista da Bandeirantes, Santiago Andrade, tal intenção ficou ainda mais evidente, com a tentativa de impulsionar no Congresso projeto de lei que tipifica o terrorismo.“Precisamos deixar bem claro que é completamente lamentável a morte do Santiago, como são completamente lamentáveis todas as outras mortes ocorridas em manifestações, assim como todas as demais mortes que ocorrem pela ação violenta do Estado. Mas que existe uma disputa política sobre o fato é muito claro”, afirmou ao Correio o advogado Rodolfo Valente, que já prestou auxílio jurídico a diversos manifestantes presos nos últimos tempos.Na conversa, Valente mostrou não ter dúvidas de que estamos em pleno acirramento político em relação ao ano passado. Dessa forma, acredita que a repressão realmente virá com toda a sua força, uma vez que o governo, em relação aos atuais protestos, “faz uma aposta no conservadorismo”. Além disso, o advogado também contou como tem sido o trabalho daqueles que defendem os presos em atos, “praticamente todos a esmo”.“O Estado age assim cotidianamente. Portanto, já domina essa técnica da seletividade penal. E também da própria finalidade do sistema penal, que é contingenciar e controlar a pobreza. Quando há um momento de ascensão de movimentos sociais, o mesmo Estado Penal se volta contra tais manifestações e comete exatamente as mesmas ilegalidades”, resumiu.A entrevista completa com Rodolfo Valente, mais uma realizada ao lado da webrádio Central3, pode ser lida a seguir.

Correio da Cidadania: Primeiramente, como você encara o quadro político brasileiro, com suas manifestações de rua, neste início de ano? Considera que a conjuntura de 2013 se acirrou para o novo ano?

Rodolfo Valente: Sem dúvida. Até antes de 2013. A gente já vinha na ascensão do acirramento, desde a entrada do Partido dos Trabalhadores no governo até a estruturação de novos movimentos e a guinada à direita, cada vez mais, do governo deste mesmo partido.

No início do ano, sem dúvida nenhuma, com a conjuntura de eleições e toda a movimentação e articulações de contestação à Copa do Mundo, com o pano de fundo da completa falta de serviços públicos básicos para a maioria da população, estamos num nível bastante avançado em termos de acirramento político.

Correio da Cidadania: O que teria a comentar sobre a atual comoção em torno da morte do cinegrafista Santiago Andrade, da Rede Bandeirantes, por ora atribuída aos manifestantes? Considera que sua morte está sendo disputada politicamente – a despeito dos óbitos anteriores verificados de junho pra cá?

Rodolfo Valente: A disputa política é clara e evidente. Em primeiro lugar, precisamos deixar bem claro que é completamente lamentável a morte do Santiago, como são completamente lamentáveis todas as outras mortes ocorridas em manifestações, assim como todas as demais mortes que ocorrem no contexto da ação violenta do Estado. Mas que existe uma disputa política sobre o fato é muito claro, e a cobertura, por exemplo, da Globo, é muito sintomática.

Em princípio, sequer é possível afirmar com toda a convicção que se expressa por aí que aquele artefato ou rojão foi atirado por algum manifestante. Não há sequer prova cabal disso. Além do mais, temos todos os furos da investigação, feita de maneira completamente açodada e obscura.

Há, portanto, contradições enormes em torno do fato e a disputa política fica ainda mais clara quando verificamos os interesses em jogo. Há muitos interesses nos próprios atos, e esse ato do Rio de Janeiro foi justamente contra o aumento da tarifa, a mesma pauta que fez explodir as manifestações de junho de 2013. E há também, sem dúvida, interesse em abafar as manifestações e criminalizar quem participa delas. A disputa política se dá basicamente a partir daí. Tanto é assim que, dias depois de acontecer o lamentável fato da morte do Santiago, já foi discutido no Senado, voltando à ordem do dia, a pauta da tipificação do terrorismo.

Agora, o governo federal já acena com outros projetos de lei para criminalizar manifestantes que estejam com pano no rosto e aumentar penas para crimes relacionados, ou pretensamente relacionados, às manifestações.

Correio da Cidadania: E como você analisa as iniciativas do governo, tanto no campo parlamentar como na maneira de lidar com os protestos nas ruas, durante os atos em si, através de seus aparatos e também porta-vozes?

Rodolfo Valente: Penso que o governo faz uma aposta política no conservadorismo. Nós estamos em ano de eleição e o governo não quer correr riscos. Como garantidor e gestor do capital, e sua forma política, através do Estado, o governo age nesse sentido. Penso eu que vai se dar mal. Porque as contradições estão cada vez mais claras e esgarçadas. É cada vez mais difícil sustentar a máscara do pretenso republicanismo e do espírito democrático. Cada vez mais, está claro que o intento é de criminalizar e desarticular as manifestações.

Correio da Cidadania: Como tem sido a vida dos advogados que tentam defender os manifestantes presos, muitos sabidamente a esmo, e como o Estado tem tratado tais detidos? Estão ocorrendo ameaças extra-legais?

Rodolfo Valente: O Estado já age assim cotidianamente. Nas periferias, contra a juventude pobre e negra, o padrão de ação do Estado já é esse. Portanto, o Estado já domina a técnica da seletividade penal. E também da própria finalidade material do sistema penal, que é contingenciar e controlar a pobreza, garantindo as desigualdades produzidas e reproduzidas pelo capital.

Quando há um momento de ascensão de movimentos sociais, como vem acontecendo, sobretudo de junho pra cá, o mesmo Estado Penal se volta contra tais manifestações e comete exatamente as mesmas ilegalidades.

Portanto, o padrão que vemos tanto nas ruas como nas delegacias é de prisões a esmo. Eu não diria que muitas, eu diria que praticamente todas as prisões são a esmo. Tanto que geralmente elas acontecem no final das manifestações e no momento da dispersão. Claro que é praticamente impossível individualizar qualquer conduta ali. Os policiais simplesmente prendem quem ficou pra trás. E na delegacia se faz a “distribuição” dos crimes ao alvedrio e bel prazer dos delegados e policiais.

Eu pessoalmente nunca fui ameaçado. O que já aconteceu é tentarem me dar voz de prisão, em ato pelo transporte público na região do Grajaú. Quando tentei me aproximar das pessoas presas, pediram para eu sair. Pedi a identificação do policial, ele me deu voz de prisão, mas segundos depois desistiu. Foi o máximo que passei. Ameaça direta nunca recebi e, quanto a outros advogados, sei através da imprensa.

Correio da Cidadania: Diante desses fatos, o que você espera para os próximos meses, com a proximidade da Copa do Mundo, e toda sua blindagem, e do processo eleitoral? Acredita que a morte do cinegrafista, e o clima de terror que se procura criar em torno a ela, possam deter de algum modo a força das ruas?

Rodolfo Valente: Nós estamos no campo do imponderável. Sem dúvida nenhuma, é fato que a repressão vem, e vem na sua máxima potencialidade. Sobretudo na organização desse evento desastroso que será a Copa do Mundo. Eu acho muito difícil tal tipo de repressão deter as manifestações, bem difícil mesmo. Pelo contrário, penso que a escalada da repressão tende a tornar as manifestações ainda mais candentes.

Porém, o que acontecerá a partir daí é o imponderável. Espero que aconteça o mínimo possível de desgraça. Espero que consigamos ter o mínimo de ponderação para levar o processo político adiante. Mas penso ser difícil que as ações do poder público sejam capazes de dissuadir ou desarticular as manifestações.

Kirche und Gesellschaft in Brasilien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/05/brasilien-%E2%80%93-kirche-und-gesellschaft-sammelbandtexte/

Amazonas-Bischof Erwin Kräutler: “Heute haben wir eine Zivildiktatur”

Bischof Erwin Kräutler im Interview mit dem brasilianischen Nachrichtenmagazin “Epoca”, Juni 2012:

“Lula und Dilma Rousseff werden als Zerstörer Amazoniens in die Geschichte eingehen…Ich habe Lula zweimal getroffen…Jene Leute, die früher mit uns kämpften, auf unserer Seite waren, die selbe Sache verteidigten, verteidigen jetzt das Gegenteil…2009 war ein sehr freundschaftliches Treffen mit Lula – ich hoffte noch, er ließe sich überzeugen. Und schrieb sogar: Gottseidank, Lula hat verstanden…Doch es war Theater, politisches Spiel. Er hielt damals meinen Arm und sagte: Dom Erwin, wir werden dieses Projekt niemandem aufzwingen. Du kannst auf mich zählen…Ich dachte, gut – der Präsident würde nicht so reden, wenn es nicht die Wahrheit wäre… Nein, Lula würde mir nicht ins Gesicht lügen…In diesem Moment glaubte ich wirklich an den Dialog…”

Epoca-Frage: “Sie hatten tatsächlich an Lulas Dialog-Versprechen geglaubt?”

Kräutler:”Ich glaubte daran…Aber es gab nie einen Dialog…Was Lula da machte, war nur Show, um dem Bischof gefällig zu sein…Nach meinen Informationen sind 61 Wasserkraftwerke in Brasilien geplant, die meisten in Amazonien…Hier hat sich der Widerstand gegen Belo Monte mit der Arbeiterpartei identifiziert…Bis dann Lula sein Präsidentenamt antrat. Als wir entdeckten, daß Lula seine Position geändert hatte, sind wir aus allen Wolken gefallen. Mein Gott, wie ist das möglich? Und die Leute der Arbeiterpartei hier wechselten auch die Seite…Das alles war Verrat, ein gewaltiger Schlag. Es ist sehr hart, von Leuten verraten zu werden, denen du die Hand gereicht hattest. Man hatte mich gefragt, Bischof, wen werden sie wählen? Ich sagte, ich stimme für Lula…Später sagte dann das Volk: Jetzt schluckt der Bischof…Jetzt sagen sie: Der Bischof war sogar für diese Leute von der Arbeiterpartei. Und jetzt muß ich Kröten schlucken…Lula hat Amazonien nie verstanden…Und am Ende seiner Amtszeit fiel er ins Delirium, berauschte sich an Ziffern, Statistiken…Heute haben wir eine Zivildiktatur…Wenn die Regierung sich verfassungswidrig verhält, leben wir erneut in einer Diktatur…Ich mag eine Frau als Präsidentin, aber ich dachte, als Frau wäre sie sensibler gegenüber unserer Lage…Man kann soviel protestieren wie man will. Sie verhindert jeglichen Dialog schon im Ansatz.  Belo Monte ist kein Thema für eine Diskussion. Sie ist sehr hart, unnachgiebig, akzeptiert keine abweichende Meinung…Die Gesichte Amazoniens, Brasiliens und der Erde wird bald Lula und Dilma sehr genau als skrupellose Zerstörerverurteilen – als Verursacher von Einwirkungen, die unumkehrbar das Klima des Planeten veränderten…”

“Belo Monte é o punhal empunhado por Lula e Dilma et caterva para ferir mortalmente o coracao da Amazonia.”

Dieser Beitrag wurde am Montag, 24. Februar 2014 um 13:11 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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