Menschenrechtssamba “Der Irak ist hier”, anklicken:
http://www.youtube.com/watch?v=XkvjkxERac4
“Schönheit und Fäulnis”. Neue Zürcher Zeitung/NZZ – Klaus Hart:https://www.nzz.ch/schoenheit_und_faeulnis-1.700750
O Iraque é aqui . pegando aqui dentro
O Iraque é aqui
O povo tá com medo
E há que se entender
Crer
Eh! Carandiru (Bangu)
O Iraque é aqui
O gueto tá fervendo
Pior que isso aqui
Que a gente tá vivendo
Ao saber que o poder
Pode poder
Trocar de máo
Fingir que até ficou de mal
Sabe porqué?
Aqui tudo é bom, aqui tudo é bom
Aqui tudo é bom, aqui tudo é bom
Aqui tudo é bom, aqui tudo é bom
Toca bola e samba que eles baixam o som
Jorge Aragao – Hintergrundtexte:
Der dunkelhäutige Aragao schafft bis zu zweiundvierzig Auftritte pro Monat, kämpft seit jeher für authentischen, sehr gut tanzbaren Samba – und für schwarzes Selbstbewußtsein, ist einer von den ganz politischen Sambistas. Jahrelang schleppt er Kühlschränke und Möbel, macht nur nebenbei Musik. Doch dann läßt er Brasiliens Schwarze vor zwei Jahrzehnten mit dem Lied „Coisa de Pele”, die Sache mit der Haut, aufhorchen, protestiert gegen kulturelle Überfremdung. „Als ich diesen Samba schrieb,” sagt er im Website-Exklusivinterview, „wurden in Brasilien zu achtzig Prozent nur ausländische, anglo-amerikanische Titel gespielt – fast nichts von uns, genau das Gegenteil von heute. Dieser Samba steht für eine Zeit, als sich auf einmal die Dinge änderten.” Martinho da Vila, Zeca Pagodinho, neugegründete Sambabands feierten zuvor undenkbare Erfolge. Einen Samba-Hit, „Hot-Saia”, hat Aragao auf Tanzstar Jaime Aroxa gemünzt:”Der hat mich immer angefeuert, solche Sambas für die Schwoofdielen zu komponieren, für Leute, die gerne zusammentanzen, frei, leicht, fließend. Genau mein Ding.” Schauen wir auf die „Hitparade” der CD-Straßenhändler “ Aragao und die göttliche Alcione sind natürlich immer reichlich im Angebot.
Brasiliens größtes Nachrichtenmagazin „Veja” schrieb, daß die Erste Welt in Wahrheit gar nicht daran interessiert sei, die echte nationale Musik des Tropenlandes kennenzulernen. Man wolle doch nur ein bißchen andere Würze, die zum sonst üblichen Musikgeschmack der Nordamerikaner und Europäer passe. Brasilianische Musik guter Qualität klinge nicht exotisch genug, sei gar zu sanft. Um in der Ersten Welt Erfolg zu haben, müßten sich die brasilianischen Musikusse daher den dortigen Stilen, Genres anpassen – das typisch Brasilianische werde dann lediglich zu etwas Temperinho, Würze. Bebel Gilberto “ für „Veja” das beste Beispiel. Andere mixen ebenfalls Elektronik, sogar Tecno mit Bossa-Nova, damits ankommt. Nichts für Jaime Aroxa, der gerade in Rio de Janeiro den Zouk, die charmantere, elegantere, sinnlichere Version der Lambada populär macht.
„Der Irak ist hier”, singt Jorge Aragao auf seiner neuesten CD, „das Volk in den Ghettos hat Angst”. Der Sambista bedient keines der in Deutschland so beliebten sozialromantischen Brasil-Klischees “ schließlich werden in dem Tropenland mehr Menschen umgebracht als im Irakkrieg, ermordete eine Todesschwadron 2005 dreißig Menschen an Rios Slum-Peripherie, eines von vielen Massakern. Kein Wunder, daß so gut wie niemand in Deutschland den Menschenrechtssamba „Der Irak ist hier“ kennt – nicht einmal im Staatsfunk wird er gespielt.
Ausriß. Zwei Kinder der Totgeschleiften von Rio, die Zwillinge Pablo und Pamela, bei Beerdigung – keinerlei Vertreter des Staates anwesend. Straßenproteste, Blockaden empörter Slumbewohner Rio de Janeiros.
Noch keine Reaktion aus Berlin(Merkel-Regierung) im Kontext der Fußball-WM und der gravierenden Menschenrechtslage Brasiliens. Weiter erstaunliche unchristliche neoliberale Herzenskälte in Ländern wie Deutschland gegenüber dem Los der Bevölkerungsmehrheit Brasiliens.
Derzeit Deutschlandjahr in Brasilien – trotz gravierender Menschenrechtslage nicht gestoppt.
Joachim Gauck im Mai 2013: ”Und zweitens ist der weitere Erfolg Brasiliens auch deswegen für uns eine Chance, da Brasilien unsere Werte – Demokratie, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit – teilt und seine wirtschaftliche Potenz in den Dienst auch dieser Werte stellt.”
Morde an systemkritischen Journalisten in Brasilien – kein Wort darüber bei der Buchmesseeröffnung 2013: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/01/30/brasilien-unter-lula-rousseff-auf-pressefreiheit-ranking-weiter-abgesturzt-nur-noch-platz-108-mali-platz-99-uganda-platz-104-guatemala-platz-95-nicht-zufallig-soviel-lob-aus-mitteleuropa-fur-bra/
Ausriß. “Schluß mit der Straffreiheit!” Straßenprotest gegen Ermordung des systemkritischen brasilianischen Journalisten Rodrigo Neto.
Bisher ist nichts darüber bekannt, ob Neto angesichts seiner politisch hochbrisanten Recherchen über die Todesschwadronen beispielsweise zu einem Blogger-oder Medienkongreß nach Deutschland, Berlin eingeladen worden war, welche mitteleuropäischen Politiker ihm ihre Solidarität und Unterstützung erklärten. Ebenso ist nichts darüber bekannt, ob Neto wegen seines außerordentlichen Muts und Engagements für mitteleuropäische Medienpreise vorgesehen war.
Stands in Ihrem Lieblingsmedium, daß Lula Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops war?
Warum Lula in Ländern wie Deutschland viele Sympathisanten eines bestimmten politischen Spektrums hat – Lula war Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops, laut neuem Buch: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasilien-die-folterdiktatur-lula-und-die-arbeiterpartei-pt-rufmord-ein-kapitalverbrechen-buch557-seiten-mit-schweren-vorwurfen-gegen-lula-macht-schlagzeilen/
Coburg, Samba-Festival 2016.
« Brasilien vor Fußball-WM 2014 – der Horror von Rio de Janeiro: Militärpolizisten schleifen verwundete Slum-Bewohnerin zu Tode, laut Augenzeugen. Noch keine Reaktionen aus Berlin oder Washington – wie im Falle der Olympischen Spiele von Sotschi. Amnesty International verurteilt Polizeibrutalität in Brasilien. „Deutschlandjahr“ in Brasilien wird angesichts gravierender Menschenrechtslage offenbar nicht gestoppt…Bisher noch Schweigen im deutschen Mainstream zu gravierenden Vorfällen in Rio de Janeiro. Gewalt-und Kriminalitätsförderung in Deutschland. – Brasilien und Fußball-WM 2014 – Marcelo Yuka, Künstler, Musiker: „Heute siegen in Brasilien Grausamkeit, Faschismus und Dummheit.“ Interview mit Estadao, März 2014. Der Horror von Rio de Janeiro. »
Noch keine Kommentare
Die Kommentarfunktion ist zur Zeit leider deaktiviert.