Ab 670 Euro Familieneinkommen schon Mittelschicht in Brasilien(!) – deutscher Mainstream nennt gewöhnlich bizarr-groteske Bemessungsgrenzen nicht: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/22/boomland-brasilien-immer-mehr-sozialwissenschaftler-machen-sich-uber-den-angeblichen-aufstieg-von-zig-millionen-brasilianern-in-die-mittelschicht-lustig-bisher-war-man-laut-offizieller-bemessung/
Vor dem Hintergrund der Wirtschafts-und Verelendungsdaten hatte u.a. der deutsche Mainstream seit Jahren von “boomender ” Wirtschaft Brasiliens und Kaufrausch-Zuständen berichtet.
2014, Sao Paulo, City, vorm Opernhaus.
tags: brasilien-gewaltkultur-schweineställchen
“Schweineställchen” in Sao Paulo.
Die Vergewaltiger der Kölnerin hätten in brasilianischen Städten wie Sao Paulo keinerlei Chancen, zu dem ausgewählten Opfer zu gelangen: Denn bereits der nicht selten bewaffnete Wächter im Pförtnerhäuschen wäre bereits bei einer ersten Gesichts-und Aussehenskontrolle mißtrauisch geworden, hätte bereits die erste Gittertür zum “Schweineställchen” nicht geöffnet, erst einmal per Sprechanlage bei der Frau nachgefragt, ob sie solchen Besuch tatsächlich erwarte. Auch an nahezu allen Wohngebäuden der Nachbarschaft, anderer Straßen hätten die Verbrecher das gleiche Problem. Ein “Schweineställchen” existiert auch für ein-und ausfahrende PKW. Daß ein solches Sicherheitssystem, zu dem natürlich auch Kameras, Bewegungsmelder etc. gehören, für die Hausbewohner hohe Kosten verursacht, ist leicht nachvollziehbar.
Scheiterhaufen-Kultur: http://www.deutschlandradiokultur.de/moderne-scheiterhaufen-aus-autoreifen.1013.de.html?dram:article_id=167263
Vergewaltigung von vierjährigem Mädchen in der Schweiz: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/26/brasilianer-der-in-der-schweiz-ein-vierjahriges-madchen-vergewaltigte-in-luzern-zu-lebenslanglich-verurteilt-laut-landesmedien-rio-de-janeiro-alle-zwei-stunden-eine-vergewaltigung/
Wie es hieß, hatte sich der Brasilianer, der von einem Drogenhändler Kokain abholen wollte, in Luzern in der Adresse geirrt und an einer falschen Wohnungstür geklingelt. Als ihm eine 77-jährige Schweizer Frau öffnete, schlug er sie bewußtlos und vergewaltigte die vierjährige Enkelin. Das stark machistisch geprägte Brasilien ist für seine Vergewaltigungskultur, Gewalt gegen Frauen bekannt. Machistische Gewalt-und Vergewaltigungskulturen werden in Mitteleuropa von interessierter Seite als bereichernd angesehen.
15-jähriger Bulgare vergewaltigt 64-jährige Deutsche in Düsseldorf: http://www.bild.de/regional/duesseldorf/duesseldorf/junge-vergewaltigt-joggerin-33019772.bild.html
In Brasilien hat die Gewaltförderung zu dem Resultat geführt, daß inzwischen sogar “Schweineställchen” mit zwei Kammern, drei Gittertüren notwendig sind. Ist der Wächter sicher, daß von den Besuchern keine direkte Gefahr droht, öffnet er die erste Gittertür, schließt sie hinter den Besuchern. Dann prüft er deren Daten, fragt bei den angegebenen Bewohnern des Gebäudes nach, ob solcher Besuch eingelassen werden solle. Erst dann öffnet der Wächter die zweite bzw. dritte Gittertür, die den Weg zum Wohngebäude freigibt. Die Unterschiede zur Situation in Deutschland sind deutlich – so wurde vor dem Hintergrund der allgemeinen Gewaltförderung die Wächterkabine vor Wohngebäuden noch nicht eingeführt, an “Schweineställchen” denkt die außerordentlich naiv erscheinende Bevölkerungsmehrheit gleich garnicht. Zumal in deutschen Mainstream-Medien verboten ist, gravierende soziokulturelle Fakten anderer Gesellschaftsmodelle plastisch und stets im Vergleich zu Deutschland zu benennen und zu beschreiben – damit Deutschen nicht klar wird, was auf sie zukommt. Bereits erreichte Resultate weisen auf tatsächliche Ziele.
In unterentwickelten Ländern mit niedrigem Kulturniveau bietet das Gewalt-Gesellschaftsmodell den Machthabern, Machteliten zahlreiche Vorteile, um die Bevölkerung zu kontrollieren, Protestpotential zu paralysieren. Wer angesichts der permanent patrouillierenden Gangsterbanden besonders abends davor zurückschreckt, noch aus dem Haus zu gehen, beteiligt sich nicht an systemkritischen Demonstrationen und Kundgebungen, auch nicht an politischer Arbeit, an NGO etc. Nicht zufällig waren bei den systemkritischen Straßenprotesten von 2013/2014 die von Ungerechtigkeit besonders betroffenen Slumbewohner in absoluter Minderheit – in ihren Wohngebieten haben die Diktatoren des Parallelstaats nur zu oft bereits für den frühen Abend eine Ausgangssperre verhängt.
Bemerkenswert ist, wieviel Lob daher ein Gewalt-Gesellschaftsmodell diesen Zuschnitts von hochrangigen mitteleuropäischen Politikern, darunter aus Deutschland, seit Jahren erhält.
Die deutsch-brasilianischen Beziehungen sind politisch, wirtschaftlich, kulturell und gesellschaftlich breit verankert. Sie basieren auf gemeinsamen Werten und übereinstimmenden Auffassungen zur globalen Ordnung. Brasilien ist das einzige Land in Lateinamerika, mit dem Deutschland durch eine „strategische Partnerschaft“ verbunden ist. (Auswärtiges Amt, Berlin)
Wem nützt die Banditendiktatur?
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/15/wem-nutzen-banditendiktatur-und-immer-mehr-no-go-areas/
Vor einem Wohngebäude gleich zwei Fußgänger-Schweineställchen-rechts die Schweineställchen-Einfahrt für PKW.
Viel Sympathie deutscher Politiker für das brasilianische Gesellschaftsmodell – offenkundige Bemühungen, davon manches zu übernehmen:
Deutscher Außenminister Guido Westerwelle, mehrere offizielle Brasilienbesuche:
“Brasilien ist mit seiner Lebendigkeit, Kreativität und kulturellen Vielfalt ein ungemein inspirierender Partner, der gleichzeitig durch Exzellenz in Wirtschaft und Wissenschaft besticht.” 2013
Scheiterhaufen-Kultur: http://www.deutschlandradiokultur.de/moderne-scheiterhaufen-aus-autoreifen.1013.de.html?dram:article_id=167263
Amtsnachfolger Steinmeier, keinerlei Kritik an Menschenrechtslage: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/03/24/bundesausenminister-walter-steinmeierspd-2014-keinerlei-kritik-an-gravierender-menschenrechtslage-in-brasilien/
Joachim Gauck in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/
Mentalität der Ineffizienz und Desorganisation:
Deutsche Medien spielen mit:
2012 selbst laut offiziellen Angaben rd. 56000 Mordtote in Brasilien. “Unser Bürgerkrieg”(Wirtschaftszeitschrift EXAME.
Schußwaffen illegal in Privathand – wer davon profitiert: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/22/brasiliens-schuswaffen-in-privathand-476-prozent-illegal-laut-ngo-viva-rio-resultate-achtjahriger-sicherheitspolitik-der-lula-regierung/
Ausriß, Lokalzeitung in Rio.
Ausriß.
tags: brasiliens medienfotos zur gewaltkultur
Teil 1 – Fotoserie:
Brasilien – Unmengen an Intensivtätern als soziokultureller Faktor.
Ausriß. Angeli, Folha de Sao Paulo, größte Qualitätszeitung Brasiliens: Neuer Renner auf dem Markt. Pistolen für Kids.”
April 2013 – deutlich ansteigende Gewaltkriminalität im Großraum Rio de Janeiros, laut Lokalmedien:
Ausriß.
Ausriß. Scheiterhaufenopfer(Microondas), Januar 2013, Rio de Janeiro. http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/15/brasilien-scheiterhaufen-microondas-bis-2011-auch-rio-favela-mangueira-sitz-der-gleichnamigen-beruhmten-sambaschule-laut-qualitatszeitung-o-globo/
“Sowohl im wirtschaftlichen als auch im sozialen Bereich ist das größte Land Südamerikas zu einem Vorbild in der Region geworden. ” WeltTrends, Potsdam 2012
Ausriß, Lokalzeitung. Ein Bandit, der im April 2013 auf die Polizei feuerte und tödlich getroffen wurde, hatte mindestens eine Handgranate griffbereit.
Ausriß:”Wurde zum Futter der Würmer”.
Ausriß, Rio-Lokalzeitung, Scheiterhaufen-Opfer, 7.11.2012. http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/
Ausriß, Rio-Lokalzeitung am 21.3.2013. Wie es hieß, habe man einem jungen Mann zuerst ein Bein gebrochen, bevor man ihn lebendig verbrannte. Zwei weiteren Männern habe man die Augen verdeckt und sie dann exekutiert.
Die fehlende Reaktion von Politikern, Gutmenschen-NGO zur Scheiterhaufenpraxis Brasiliens bedeutet mit anderen Worten, daß diese Praxis hingenommen, akzeptiert wird.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/
Wie in deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften die Situation interpretiert wird:
Scheiterhaufen in Brasilien heute – wie Rio de Janeiros Musiker und Poet Marcelo Yuka die Situation reflektiert: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/11/der-brasilianische-musiker-und-poet-marcelo-yuka1/
Ausriß, Rio-Lokalzeitung, April 2013. “Er blieb ohne Kopf.”
Ausriß, Rio, 10. Juni 2013.
Ausriß. “Vergewaltiger tot und zerhackt in Joao Pessoa”.
Ausriß. “Chefs des organisierten Verbrechens entscheiden, wer lebt und wer stirbt in Manaus.”
Ausriß.
Hintergrundtext:
telegraph #106
BRASILIEN–TOPSOLD FÜR KINDERSOLDATEN
KINDERARBEIT MIT NATO-MPI
Klaus Hart
Erstaunlich spät hat jetzt die Internationale Arbeitsorganisation erstmals untersucht, wie Slumkinder im Arbeitsmarkt der Verbrechersyndikate integriert sind
Lufthansa-Maschinen mit deutschen Politikern, Konzernmanagern und Touristen steuern niedrig über Rio de Janeiros Slumhütten den nahen Airport an – unten, im Gassenlabyrinth der Favelas, gehört die „Mikrowelle“(Microonda) für den knapp dreizehnjährige Joao mit zum Banditenjob: Das Opfer wird angebunden, Autoreifen werden bis in Kopfhöhe drübergestülpt. Aus einem Kanister reichlich Benzin über den modernen Scheiterhaufen – und dann Streichholz dran. Joao fühlt sich bereits stolz als Herr über Leben und Tod. Barfuss, nur mit Shorts bekleidet, doch am Gürtel zwei Armee-Handgranaten und eine zweite Pistole, die andere demonstrativ in der Hand, dazu ein Sprechfunkgerät. Joao von Brasiliens mächtigster Verbrecherorganisation „Comando Vermelho“/ CV (Rotes Kommando) bewacht ein Drogendepot, hat ein Auge auf die Slumausgänge, vorübergehende Bewohner, erwartet Respekt. Nahten Soldados des rivalisierenden Terceiro Comando / TC (Drittes Kommando) oder gar Militärpolizisten zu einer Razzia, hätte Joao per Walky-Talky rasch einige hundert CV-Leute mobilisiert, fast alles Minderjährige, die mit deutschen oder nordamerikanischen NATO-MPI ihre Posten beziehen würden. Brasiliens Mindestlohn liegt bei umgerechnet neunzig Euro, doch Joao hat monatlich weit mehr als der Durchschnitt, über fünfhundert, kann damit locker die ganze Großfamilie unterhalten, von der die meisten arbeitslos sind. „Klar bin ich Bandit, na und? Was soll unsereiner denn sonst machen, um ordentlich Kohle zu verdienen?“ Lesen und schreiben kann Joao nicht, aber Schießen hat er bereits gut gelernt. „Wenn sich ein Polizist mit mir anlegt, feuere ich zuerst!“ Leute durch Kugeln oder Granatenexplosionen sterben sehen, Exekutionen von Gegnern zuschauen, oder der „Microonda“, ist für ihn längst nichts Neues mehr. Zehntausende Rio-Kids wie er müssten frühmorgens aus den H?????A?ºangslums zu den öffentlichen Schulen hinuntersteigen – aber bleiben lieber oben. Schule ist langweilig, bringt nichts, finden auch die Eltern. Anstatt in total überfüllten Klassenzimmern zu hocken, erleben die Kids lieber richtige Abenteuer, Spannung, wie in den importierten Brutalo-Filmen aus der Ersten Welt – und haben auch noch weit mehr Real in der Tasche als die Eltern. Merkwürdig spät wollte die Internationale Arbeitsorganisation/IAO in Genf genauer wissen, wie diese Art von Kinderarbeit in der immerhin achtgrößten Wirtschaftsnation, dem laut Kanzler Schröder wichtigsten deutschen Industriestandort Lateinamerikas funktioniert, welche Motive die Minderjährigen antreibt. Auffälligstes Resultat: obwohl es in Millionenstädten wie Rio de Janeiro inzwischen mehr Schulen für Slumkinder gibt, hat das die Attraktivität des organisierten Verbrechens nicht vermindert, ihm keine jugendlichen „Arbeitskräfte“ entzogen. Ganz im Gegenteil – jeden Tag werden mehr angeworben. In zweiundfünfzig Rio-Slums befragten die IAO-Experten junge Gangster und hörten immer dasselbe: „Warum soll ich jahrelang zur Schule gehen, wenn mir das später weder beruflichen noch finanziellen Nutzen bringt?“ Denn der Unterricht hat ein extrem niedriges Niveau – kein Vergleich mit den unerschwinglichen Privatschulen für die Kinder der Mittel- und Oberschicht, die folgerichtig später alle besserbezahlten Jobs besetzen. Brasilien hat rund 170 Millionen Einwohner – die Hälfte der brasilianischen Beschäftigten verdient monatlich nur umgerechnet bis zu 170 Euro, fünfunddreißig Millionen kommen sogar nur auf höchstens vierzig Euro. Kanzler Schröder schritt in Sao Paulo am arbeitsfreien Aschermittwoch mit Unternehmertross forsch durch leere Fabrikhallen von VW do Brasil, Lateinamerikas größtem Privatunternehmen, gezeichnet von Konflikten mit den Automobilarbeitern, die nur rund ein Fünftel des Lohns ihrer deutschen Kollegen haben. Da ist die Gehaltstabelle der global verzahnten Verbrechersyndikate in den rasch wachsenden Slums aber verlockender: Wer etwa als Acht- bis Neunjähriger dazu eingeteilt ist, als „Olheiro“ oder „Soldado“ Rauschgiftdepots zu bewachen, Ausschau nach Polizisten, „verdächtigen“ Personen zu halten, kann bereits in der Woche umgerechnet bis zu fünfhundert Euro verdienen – wer als „Endolador“ harte Drogen abpackt, kommt sogar auf siebenhundert. Und wer sie als „Vapor“ mitverkauft, etwa zur Hauptkundschaft in den Mittelund Oberschichtsvierteln bringt, hat auf jeden Fall monatlich noch weit mehr in der Tasche, für brasilianische Verhältnisse ein Topgehalt. Weit mehr als Mutter und Vater zusammen zu verdienen, sofern diese irgendwo fest angestellt sind, ist schon einem Zehn- bis Vierzehnjährigen absolut garantiert.
JOB-MOTIV : VIEL GELD UND „ADRENALINA“
Immer ausreichend Geld zu haben, ob für teure Markenklamotten oder neue Tennisschuhe, gilt daher als Hauptmotiv, die Schule sausen zu lassen – gefolgt vom Faktor „Adrenalina“. Normale kindliche Abenteuerlust, sagen selbst katholische Padres, wird von den Banditen schamlos ausgenutzt, „in den Köpfen der Jungen werden diese zu Helden und Vorbildern.“ Bereits als Minderjähriger Prestige und Macht zu haben, ist ein weiteres Motiv. Denn außerhalb, in den Cities, in den schicken Strandvierteln Ipanema, Leblon und Barra da Tijuca spüren die Heranwachsenden die „soziale Apartheid“ Brasiliens, unnütz, ein Nichts, überflüssig zu sein und entsprechend behandelt zu werden. Doch mit der NATO-MPI umgehängt, lässig durch die Favela zu schlendern, Respekt und Unterwerfung zu fühlen – das wertet auf, stärkt das Selbstbewusstsein. Außerdem sind die meisten Slummädchen richtig scharf auf die Jungbanditen, suchen mit ihnen bevorzugt eine Partnerbeziehung. „Für die Mädchen verkörpert der Gangster Attraktivität, Schönheit, Erstrebenswertes, gar ein Lebensideal.“ Zwei Vierzehn-Fünfzehnjährige, Bikini-Oberteil, superkurze Shorts, wachsende Bäuche, erklärten stolz, von zwei Top-Gangstern schwanger zu sein. „Hier oben ist es spannend, geil, richtiges, echtes Abenteuer!“ Selbst laut offiziellen Statistiken der Mitte- Rechts-Regierung des FU-Berlin Ehrendoktors Fernando Henrique Cardoso besucht über die Hälfte der Fünfzehn- bis Vierundzwanzigjährigen in den rund achthundert Slums von Rio keinerlei Bildungseinrichtung, gab zumeist jegliche Arbeitssuche auf, hängt nur rum. „Eine fabelhafte Arbeitskraft- Reserve fürs organisierte Verbrechen“, wie die Experten konstatierten. Etwa neunzig Prozent der befragten Kindersoldaten rauchen zwar Haschisch, aber nur fünfzehn Prozent nehmen Kokain: „Die Kinder sagen, diese Droge mache unruhig, verhindere klares Denken – könnte also bei der Arbeit stören.“ Dass CV und TC Kinder einstellten, sei ein neues Phänomen, habe es vor 1995 noch nicht gegeben. Komplett falsch, mindestens seit Mitte der achtziger Jahre werden selbst Straßenkinder rekrutiert.
„KRIEGERIN DES LICHTS“ IN DEUTSCHEN KINOS
Auch Yvonne Bezerra de Mello, Künstlerin, verheiratet mit dem schwerreichen Besitzer der Othon-Hotelkette, weiß es besser, widmet sich schließlich seit Jahrzehnten den Straßen- und Slumkindern Rio de Janeiros, wurde zur Sozialexpertin, schreibt systemkritische Bücher, spricht auf internationalen Konferenzen. Und weiß, was mit Minderjährigen passiert, die bei kriminellen Aktionen nicht mitziehen, schwer drogensüchtig werden, statt Profit Verluste einbringen. „Die werden eliminiert, die Leichen lässt man verschwinden“, sagt sie zum telegraph. „In den Slums gibt es Ställe mit Schweinen, die Überreste von Kindern auffressen. Oder auch das: Ein Junge, oft nur dreizehn Jahre oder jünger, muss dem an einen Baum gefesselten Opfer mit einer Rasierklinge solange ins Fleisch schneiden, bis es stirbt, sogar das Herz wird herausgetrennt – alles zur Einschüchterung der Slumbewohner.“ So nahe dran an dieser gerne verdrängten Brasilienrealität, kennt sich Yvonne Bezerra de Mello natürlich auch mit den Heereswaffen der „Soldados do Morro“ aus, sagte schon vor Jahren: „Wenn mir hier in Rio ein Schweizer was über Neutralität erzählt, lache ich laut auf. Die hochmodernen schweizerischen Sing-Sauer-Sturmgewehre werden jetzt von den Gangstern am meisten importiert.“
KLISCHEE UND REALITÄT
Yvonne Bezerra de Mello kennt auch die anderen Normendiktate von Rios Taliban, die denen der echten nicht nachstehen: Diebstähle werden mit Handabhacken bestraft, Vergewaltigungen durch Kastrieren oder Erschießen. Jedermann muss Drogen, Waffen, Raubgut, bei Razzien selbst Banditen in seiner Kate verstecken, zeitweilige Ausgangssperren ab zweiundzwanzig Uhr einhalten. Und vor allem – zu niemandem ein Wort über interne Slumvorgänge, über die Banditen – nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Derzeit ist die mutige, eigenwillige Sozialarbeiterin in den deutschen Kinos zu sehen – die avantgardistische Regisseurin Monik?????A?ºa Treut hat im Streifen „Kriegerin des Lichts“ wenigstens einen Teil ihres Rio-Alltags nachgezeichnet. Teile der Oberschicht feinden Dona Yvonne an – Monika Treut ist das natürlich aufgefallen. Über die Verbindungen von Politik, globalisierter Wirtschaft und organisiertem Verbrechen weiß die Filmheldin mehr als genug, reagiert nur zu oft zwangsläufig tiefironisch. „Die wirklich großen Gangster, die eigentlichen Bosse, wohnen nicht in Slums, sondern in den Nobelvierteln Rios, bleiben ungestört, unangetastet.“ Und die sind die eigentlichen Arbeitgeber der Kindersoldaten.
LINKSPOPULISTEN POLITISCH MITVERANTWORTLICH
Direkter Nachbar des größten Othon-Hotels der Copacabana ist Leonel Brizola, schwerreicher Vizepräsident der Sozialistischen Internationale, mehrfacher Gouverneur des Teilstaates Rio de Janeiro, Parteichef der linkspopulistischen Arbeitspartei PDT. Menschenrechtler werfen ihm vor, das organisierte Verbrechen hochgepäppelt zu haben – im Tausch gegen politische Unterstützung. Schließlich stellen die leicht manipulierbaren Slumbewohner ein wichtiges Wählerpotential dar, kreuzen auf dem Wahlzettel an, was der Slumboss befiehlt. Derzeit ist in Rio die linkssozialdemokratische Arbeiterpartei PT mit am Ruder – die auch in der deutschen drittweltbewegten Szene hochgelobte schwarze PT-Politikerin Benedita da Silva wurde sogar Gouverneurin. Was in ihrer mehrjährigen Amtszeit unternommen wurde, um die Herrschaft der neofeudalen Banditenmilizen über die Slums zu brechen, aus Kindersoldaten wieder Schulkinder zu machen, zeigt die neue IAO-Studie – nichts. Unter Benedita da Silva floriert, was die IAO zu den „schlimmsten Formen der Kinderarbeit“ zählt. Sogar Vierzehnjährige erreichen inzwischen Chefposten, mit Traumgehältern. Und selbst große Unternehmen unterwerfen sich den Terror-Regeln, Mitarbeiter nutzen sie makabrerweise manchmal für ihre Zwecke: Letztes Jahr stehlen Frauen in einem Supermarkt der französischen Carrefour-Kette einige Flaschen Sonnenschutzmilch, werden erwischt und Banditen des angrenzenden Slums zur „Bestrafung“ übergeben. Die richten die Frauen per „Microonda“ hin. Die Zahlen sprechen für sich: Seit die Militäraktionen in Afghanistan begannen, kamen dort weniger Menschen gewaltsam ums Leben als zur selben Zeit in Brasilien. Im Jahr 2000 wurden in Deutschland laut BKA 1015 Personen ermordet, in Brasilien, mit etwa doppelter Bevölkerungszahl, jedoch über vierzigtausend – zumeist in den rasch wachsenden Slums. „Die Slumbewohner sind Geiseln der Banditenmilizen, werden unterdrückt, weil der Staat abwesend ist“, konstatiert erst unlängst Marcelo Itagiba, Chef der Bundespolizei in der Zehn-Millionen- Stadt Rio de Janeiro, deren Bruttosozialprodukt immerhin das von ganz Chile übertrifft. Selbst Staatschef und Berliner Ehrendoktor Fernando Henrique Cardoso kuscht vor den global verflochtenen Gangstersyndikaten, erkennt de facto deren Herrschaftsgebiete im rechtsfreien Raum der Favelas an, toleriert die Rekrutierung von Kindern und Jugendlichen. 1995, nach seinem Amtsantritt, verzichtet Cardoso angesichts starker Banditenpräsenz lieber auf den groß angekündigten Besuch im Rio-Slum Vigario Geral, wo Militärpolizisten zuvor einundzwanzig Menschen massakriert hatten.
BRASILIEN ZWEITGRÖSSTER KOKAINMARKT
Dass schon Kinder zu Topverdienern werden, erklären allein schon die immensen Profite aus dem Drogenhandel: Selbst laut Polizeiangaben setzen CV und TC allein in Rio de Janeiro monatlich sechs Tonnen Kokain um; in Sao Paulo, mit über eintausend deutschen Firmen, etwa ebensoviel. Gleich nach den USA ist Brasilien zweitgrößter Kokainverbraucher. Selbst Brasiliens Bischofskonferenz prangert an, dass in den Slums ganze Generationen von Minderjährigen mi?????A?ºt völlig verzerrten ethisch-moralischen Werten aufwachsen, „nämlich Gangsterwerten, der Gewalt, des Unrechts und der Rache“. Kindersoldaten, andere gravierende Menschenrechtsprobleme – alles kein Thema, wenn Schröder oder Fischer in Rio, Sao Paulo, Brasilia einfliegen. Prinz Charles hielts beim Besuch in zwei Favelas von Rio genauso, ließ sich von Karnevalsmulattinnen umtanzen, der übliche Zirkus wie immer, wenn europäische Politiker kommen. Prinz Charles, wie Schröder von Unternehmern begleitet, hatte schließlich Wichtigeres in Brasilien vor – britische Militärjets verkaufen.
Militärdiktatur, Folter, Karneval in Rio de Janeiro, Kulturpolitik: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/06/brasilien-populares-glucksspiel-wuchs-in-rio-de-janeiro-mit-hilfe-von-folterknechten-der-militardiktatur-laut-o-globo/
Joachim Gauck in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/
Guido Westerwelle in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/12/26/guido-westerwelle-war-gestern-der-spiegel-westerwelle-in-brasilien-keinerlei-kritik-an-gravierenden-menschenrechtsverletzungensystematische-folter-todesschwadronen-liquidierung-von-menschen/
Erfolgreiche Gewaltförderung in Mitteleuropa: Eskalation in Elsassstraße: Straßengang jagt Polizisten
Von: os
Letzte Aktualisierung: 25. Oktober 2013, 18:28 Uhr
AACHEN. Ein Polizist verfolgt einen einzelnen Straftäter und sieht sich plötzlich zehn bis 15 Personen gegenüber, die ihn beschimpfen, bedrohen und verfolgen. Dem Polizisten gelingt die Flucht, er ruft Verstärkung, doch auch die muss sich zurückziehen.
Eskalation in Elsassstraße: Straßengang jagt Polizisten – Lesen Sie mehr auf:
http://www.aachener-zeitung.de/lokales/aachen/eskalation-in-elsassstrasse-strassengang-jagt-polizisten-1.685301#plx526273254
Ausriß, Mordopfer. Brasiliens Medien bilden die Resultate der Gewaltkultur realitätsgetreu ab – Mitteleuropas Mainstream aus den bekannten Gründen nicht.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle:
“Brasilien ist das Kraftzentrum Südamerikas geworden und zu einer Gestaltungsmacht mit globalem Anspruch herangewachsen”.
« Brasilien-Wirtschaft 2014: Gesteuerter mitteleuropäischer Wirtschafts-Mainstream kann nicht länger vertuschen, was sich seit der Wirtschafts-und Finanzkrise von 2008/2009 deutlich abzeichnete. Künstliche Kredit-Programme zur Konsumankurbelung(phantastisch für Privatbanken) ziehen nicht mehr – Brasiliens Wirtschaftsexperten geben Industriebossen Großteil der Schuld für Industrie-Niedergang, fehlende Investitionen, Rezession, Massenentlassungen. „Brasilien boomt – und strebt nach der Weltspitze.“ – Brasilien-Gewaltkultur 2014: Seit Jahresbeginn allein in Sao Paulo mindestens 119 Nahverkehrsbusse abgefackelt, weitere 795 völlig oder teilweise zerstört. Busfahrer starb an Brandwunden. Ähnliche Lage in anderen Großstädten. Busfahrerprotest in Sao Paulo. »
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