“Irrwitzige Kriegstreiberei gegen Rußland”. Pegida-Gründer Lutz Bachmann.
http://www.hart-brasilientexte.de/2015/02/09/merkel-zum-befehlsempfang-bei-obama-2015obama-droht-russland-bild-zeitung/
Viel Zustimmung zu russischer Kundgebungsrednerin. “Diese Leute sind nicht fremdenfeindlich, sie fühlen sich fremd im eigenen Land.”
Juden, die den Holocaust überlebten, sandten eine Grußbotschaft an Pegida Dresden: “Dank an Euch im Namen aller Juden in Deutschland.” “Der Präsident des Zentralrats der Juden, Schuster, vertritt nicht die Juden in Deutschland.” “Juden sind für die islamische Welt der Hauptfeind…In Brüssel wurden Juden erschossen.. Muslime greifen immer wieder gezielt Juden an…Wer ist dagegen aufgestanden? Ihr Dresdner habt es getan!…Ihr Sachsen habt ein gutes Gespür für Recht und Unrecht – wir Juden vertrauen Euch, macht weiter so!”
Nach der Kundgebung hat jedermann die Möglichkeit, einmal nachzuprüfen, ob die deutsche “Lügenpresse” korrekt den Inhalt der Kundgebung wiedergibt – oder nicht.
Kulturbereicherung in Kirchheim durch Afghanen:http://www.teckbote.de/nachrichten/stadt-kreis_artikel,-Taeter-planten-Vergewaltigung-genauestens-_arid,86126.html
Der Vorwurf einer Nazi-Beteiligung an der islamkritischen Bewegung „PEGIDA“ erscheint besonders aberwitzig, da es just die Nazis unter Adolf Hitler waren, die sehr eng mit dem Islam koopierierten und voll des Lobes über den Judenhaß von Moslems waren. Bemerkenswert ist, daß just PEGIDA-Gegner diese Fakten permanent unterschlagen:
Hitler empfängt Großmufti von Jerusalem: http://www.hart-brasilientexte.de/2015/02/04/islam-und-nazismus-adolf-hitler-empfaengt-den-grossmufti-von-jerusalem-anklicken/
Merkel und Abbas – der symbolische Händedruck von Paris:
“http://www.hart-brasilientexte.de/2015/01/15/abbas-neben-merkel-in-paris-ein-politikum/“>http://www.hart-brasilientexte.de/2015/01/15/abbas-neben-merkel-in-paris-ein-politikum/
…Amin al-Husseini war Großmufti von Jerusalem, geistiger und politischer Führer der arabischen Bevölkerung im Nahen Osten, stand hinter den Pogromen an Juden, schmiedete einen Pakt mit Adolf Hitler, rekrutierte tausende Moslems für die muslimische Waffen-SS-Division „Handschar“ und ließ 5000 jüdische Kinder zur Vergasung nach Auschwitz schicken…
Islam und Adolf Hitler :http://www.hart-brasilientexte.de/2014/11/19/judenhasser-feiern-attentat-auf-synagoge-in-jerusalem-2014-politisch-korrekter-deutscher-mainstream-verschweigt-das-stets-auch-in-deutschland-derartige-attentate-gros-gefeiert-werden-autoritaten-e/
Nazistische Denkweisen in Nahost:
Schweizer “Weltwoche”: http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2004-29/artikel-2004-29-der-zwoelfte-ima.html
Hitler im Nahen und Mittleren Osten
Der zwölfte Imam
Für Palästinenser ist «Hitler» ein Kosename für Männer mit Schnäuzchen, für Ägypter ein «natürlicher Freund».
Von Pierre Heumann
Hitler, Eichmann, Rommel sind im arabischen Raum nach wie vor präsent – als beliebte Namen. In Kairo ging General Hitler Tantawi bis vor kurzem im Auftrag von Hosni Mubarak gegen korrupte ägyptische Chefbeamte vor, in Ramallah befehligte ein Mann namens Abu Hitler Arafats Sicherheitskräfte, und in der Westbankstadt Nablus kannte jeder den Antiquitätenhändler Abu Rommel, der seine Söhne Rommel und Eichmann genannt hatte. Adolf Hitler, Adolf Eichmann, der Leiter des Referats «Judenangelegenheiten und Räumung» im Reichssicherheitshauptamt, oder Erwin Rommel, dem ab Februar 1941 das Deutsche Afrika-Korps unterstand, gaben in den vierziger Jahren ehrenwerte Vornamen her. Noch heute ist «Hitler» bei Palästinensern ein beliebter Kosenamen. Bedacht werden damit Männer mit kleinen Schnäuzchen…
Von Hitler begeistert zeigte sich bereits Ägyptens Präsident Gamal Abdel Nasser, als er 1964 die Niederlage des Naziregimes ausdrücklich bedauerte. Sein Nachfolger Anwar Sadat betrachtete Hitler gar als «natürlichen Alliierten». Selbst nach den Nürnberger Prozessen drückte er in einem Leserbrief seine Bewunderung für Hitler aus.
Mit der Person des Führers verbanden die Araber Hoffnungen, die auch Jahrzehnte nach seinem Tod nachwirken: etwa Hitler würde die Engländer besiegen und die Juden aus Palästina vertreiben. Der Mufti von Jerusalem, Haj Amin al-Husseini, brachte die arabische Hitler-Begeisterung auf den Punkt, als er sich 1941 mit Hitler und anderen Nazigrössen traf: «Die Deutschen wissen, wie man es anstellt, um die Juden loszuwerden.» Er wollte Berlin überzeugen, den Juden auch in der arabischen Welt den Krieg zu erklären. Bei einem Empfang bei Hitler am 30. November 1941 nannte Husseini die Araber «die natürlichen Freunde Deutschlands». Denn sie hätten die «gleichen Feinde wie Deutschland, nämlich die Engländer, die Juden und die Kommunisten».
Hitlers Ideologie und Ziele sind im arabischen Mittleren Osten bis heute relevant. Für Michel Aflaq, den Gründer der syrischen und der irakischen Baath-Partei, war Hitler-Deutschland ein leuchtendes Vorbild; seinen Parteigenossen empfahl Aflaq die Lektüre des NS-Ideologen Alfred Rosenberg. Der Nationalsozialismus war vor allem unter arabischen Christen populär, weil sie hofften, dadurch ihren Minderheitsstatus überwinden zu können. Im Vielvölkerstaat Libanon prägte das braune Gedankengut während Jahren die politischen Aktionen christlicher Araber. Pierre Gemayel, der Gründer der rechtsextremen Falange-Partei, erhielt seine Ausbildung in Nazideutschland und baute in den 30er Jahren die Falange nach faschistischem Vorbild auf. Besonders Zucht und Ordnung der Hitler-Jugend hatten es ihm angetan, und er importierte deren rassistische Intoleranz in den Vielvölkerstaat an der Levante. Im libanesischen Bürgerkrieg, der 1975 ausbrach, war die Falange eine der blutrünstigsten Parteien im Kampf gegen linke und muslimische Gruppen.
Die libanesische Journalistin Alia Ibrahim stellt heute bei einem Teil ihrer Landsleute eine positive Neubewertung Hitlers fest. Sie schildern Hitler «als einen Führer, der den Krieg verloren hat und danach dämonisiert wurde, obwohl er nicht schlechter als andere Politiker» gewesen sei. Hitler springe in die Lücke, die Saddam hinterlassen hat, meint Ibrahim. Kenntnisse über Hitler sind allerdings rudimentär, sagt Ibrahim: «Im Libanon weiss man über ihn vor allem, dass seine Leiche nie gefunden wurde und dass Eva Braun seine Geliebte war.» Und natürlich zirkulieren Verschwörungstheorien. «Wir diskutierten im Geschichtsunterricht, ob Hitler den Krieg am Ende doch überlebt habe», erinnert sie sich.
Statt «Hallo» ein höfliches «Heil Hitler»
Der dürftige Informationsstand macht anfällig für Manipulationen. Der Zweite Weltkrieg wird in arabischen Ländern übersprungen. «In der Schule habe ich nichts darüber erfahren», sagt der ägyptische Politologe Gehad Auda. Weil das Dritte Reich im Mittleren Osten nicht Fuss fasste, blieb das Hitler-Bild im arabischen Raum intakt, meint Auda. «In Kairo gilt Hitler heute als Staatsmann, der den Ruhm seines Landes anstrebte. Er machte es wohlhabend, indem er den Volkswagen lancierte und Autobahnen baute.»
Verbreitet wird Halbwissen. So büffeln Gymnasiasten im Iran nur eine Kurzbiografie des Führers, die sich zu neunzig Prozent auf seinen Werdegang vor 1933 bezieht. Hitlers Verbrechen rufen keine negativen Reaktionen hervor. Der Iran ist vermutlich das einzige Land der Welt, in dem das Wort «Arier» wie selbstverständlich gebraucht wird. Denn der Begriff wurde dort lange vor Hitlers Machtergreifung 1933 verwendet. «Iran» heisst auf Altpersisch «Land der Arier», und «Arier» bedeutet «Söhne der Sonne». Persien war während des Zweiten Weltkrieges ein ausgesprochen germanophiles Land. Mehrere hundert deutsche Ingenieure arbeiteten an verschiedenen Projekten, und es gab sogar eine kleine faschistische Partei. Die Feinde Deutschlands – Grossbritannien, die UdSSR und die USA – besetzten Persien von 1941 bis 1945. Damals waren viele Perser überzeugt, Hitler sei der zwölfte Imam, der die Welt von den Imperialisten befreien würde, meint ein iranischer Politologe. Die Beziehungen zwischen Hitler und dem persischen Herrscherhaus waren so gut, dass Hitler dem Schah eines seiner Bilder schenkte.
«Die Juden haben nicht genug gelitten»
Bei den Palästinensern ist Hitler heute noch beliebt. Der Diktator sei bei ihnen ein positives Markenzeichen für Deutschland, sagt der deutsche Journalist Ulrich Sahm, und er werde von Arabern des Öftern freundlich mit «Heil Hitler» begrüsst. Nur ein leiser Vorwurf mischt sich manchmal in die Begeisterung: «Wenn Hitler seine Arbeit [sprich: Vernichtung der Juden] beendet hätte, ginge es uns heute besser», gab ein palästinensischer Händler Sahm zu Protokoll.
Hitlers Buch «Mein Kampf» figurierte vorübergehend auf der palästinensischen Bestsellerliste. Übersetzer Luis al-Haj preist in der Einführung Hitler als «einen der grossen Männer der Geschichte». Hitler sei Dank, hiess es folgerichtig im April 2001 in der vom ägyptischen Staat finanzierten Zeitung Al-Akhbar: Er habe das Leid der Palästinenser, das sie «vom argsten Kriminellen auf dieser Erde [gemeint ist Scharon, Red.] erleiden müssen, im Voraus gerächt». Nur eine Klage hat der Kolumnist Achmed Ragab anzubringen: «Die Juden haben nicht genug gelitten.»
Eines werfen Araber aber Hitler vor: dass er das «jüdische Problem» auf ihre Kosten lösen wollte. Die meisten Palästinenser seien noch heute überzeugt, dass der Anfang der zionistischen Bewegung auf Hitler zurückgehe, sagt Scharif Kanaana, der an der Bir-Zeit-Universität Ethnologie unterrichtet.
Dachau? Eine «Desinfektionsanlage»
Im arabischen Raum zirkulieren über den Holocaust unterschiedliche Auffassungen. Von «Er ist ein Hirngespinst der Juden» bis «Das Ausmass wird masslos übertrieben» sind in offiziellen Lehrmitteln alle Varianten zu hören. Statt von «Genozid» spricht man in der Regel lediglich von «Verfolgung». Der Holocaust, eine Erfindung der Juden, habe nie stattgefunden, unterstellt zum Beispiel ein Kapitel in einem ägyptischen Lehrbuch.
Auschwitz und Dachau seien «Desinfektionsanlagen» gewesen, behauptet unverfroren Dr. Issam Sissalem von der Islamischen Universität in Gaza, der sich als «Experte des Judentums» bezeichnet. Für ihn ist der Holocaust eine «unbewiesene Tatsache», für die Hamas gar eine der «grössten Lügen der Geschichte». Im syrischen Gymnasiasten-Lehrmittel «Moderne Geschichte» wird den Schülern eingetrichtert, die Juden, «die Feinde Gottes», hätten antisemitische Strömungen selber verursacht. Der Holocaust sei deshalb gerechtfertigt.
Westliche historische Werke über den Holocaust werden entweder totgeschwiegen oder als Machwerk «der zionistischen Lobby» abgetan. «Wir werden den Holocaust nie im Lehrplan palästinensischer Schulen aufnehmen», sagte vor drei Jahren der Vorsitzende der Erziehungskommission des palästinensischen Parlamentes, Musa al-Zu’but: «Wir haben unser Land Palästina verloren, nachdem es durch Israel besetzt worden ist. Wir müssen unseren Studenten beibringen, was unser Volk durchgemacht hat.»(Weltwoche)
“ Man kann Palästinenser finden, die „Hitler“ als Vornamen bekommen haben.”
Hamas-Zeitung prahlt:
Hitler bezeichnete die Palästinenser als Muster-Revolutionäre Überblick: Die Bewunderung Hitlers unter den PalästinensernVon Itamar Marcus und Barbara Crook
Palestinian Media Watch, 24. Mai 2006 |
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Original
Die Hamas-Zeitung brachte diese Woche voller Stolz eine Chronik der Art und Weise, in der verschiedene führende Politiker des Auslands die Palästinenser als Beispiele idealer Revolutionäre heraushoben. Der erste von der Hamas-Wochenzeitung „Al-Rissala“ zitierte Führer des Lobpreises der Palästinenser war Adolf Hitler:
„Adolf Hitler sagte den Deutschen im Sudetenland – das Sudetenland ist eine deutsche Provinz, die die Alliierten nach dem Ersten Weltkrieg der Tschechoslowakei einverleibt hatten – in seinen sie freudig erregenden Radioansprachen: Seht, was die palästinensischen Revolutionäre mit Großbritannien machen!“
[Al-Rissala, 18. Mai 2006]
Überblick: Bewunderung Hitlers in der palästinensischen Autonomie:
Es mag für westliche Beobachter überraschend sein zu sehen, wie stolz die Palästinenser darauf sind von Hitler gelobt worden zu sein. Es ist aber wichtig zu verstehen, dass die entschiedene Abscheu vor Hitler, die im Westen erwartet wird, in der palästinensischen Gesellschaft nicht vorhanden ist. Man kann Palästinenser finden, die „Hitler“ als Vornamen bekommen haben: Hitler Salah (al-Hayat al-Jadida, 28. Sept. 2005), Hitler Abu-Alrab (Al-Hayat al-Jadida, 27. Jan. 2005), Hitler Mahmud Abu-Libda (Al-Hayat al-Jadida, 18. Dez. 2000).
Dieses Phänomen der Namensgebung nach Hitler wurde in einem Artikel der offiziellen PA-Zeitung erklärt, in der die Umschreibung der Geschichte gepriesen und Hitler „Gerechtigkeit“ gegeben wurde:
„Selbst Adolf Hitler, der nach dem Fall Nazi-Deutschlands für die meisten Autoren und Künstler in einen politischen Horror gedreht wurde, begann in den letzten Jahrzehnten als Teil des Bildes zurückzukehren. Es gibt in Großbritannien Leute, die Hitler verteidigten und versuchten ihm Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Diese älteren Menschen, darunter Araber, die den Namen Hitler seit ihren Vätern tragen, die seinem Charme erlagen, verbanden sie [ihre Kinder] mit seinem Namen.“
[Al-Hayat al-Jadida, 13. April 2000]
Ein Artikel erklärte das Phänomen der Benennung von Palästinensern nach bewunderten Führen des Auslands, wie Napoleon oder Nazi-General Rommel:
„Manchmal benennen Eltern ihre Kinder mit fremden Namen, weil der Vater eine Persönlichkeit aus dem Ausland bewundert. Dies ist die Quelle der Namen: Rommel [berühmter Nazi-General] und Napoleon.“
[Al-Ayyam, 15. November 2001 in der Beilage „Stimme der Frau“]
Die Bewunderung Hitlers steht im Einklang mit dem Status von „Mein Kampf“, das von einer PA-Zeitung Buch der Bestseller-Liste zitiert wird (Al-Hayat al-Jadida, 2. Sept. 1999; dazu Bilder von Hitler mit Hadsch Amin al-Husseini und der Inspektion von Nazitruppen durch Husseini).
Ein Faktor, der zu dieser Bewunderung beigetragen hat, könnte die Geschichte der Allianz Hitlers mit den Arabern im Zweiten Weltkrieg sein. Der arabische Führer im britischen Palästina, Mufti Hadsch Amin al-Husseini, war aktiv mit Hitler verbündet. Die zahlreichen Treffen zwischen dem Mufti und Hitler sind gut dokumentiert.
Schließlich veröffentlichte die PA-Zeitung ein Interview mit einem alten Libanesen, das die angebliche Freundschaft des Mannes mit Hitler beschreibt, wie auch seinen Stolz für Hitler gekämpft zu haben. Es handelt sich zwar hierbei um eine persönliche Geschichte, deren historische Genauigkeit nicht wichtig ist, aber bedeutsam ist die positive, sogar stolze Haltung wegen seiner Freundschaft mit Hitler, die er so gewöhnlich ausdrückt.
Das Interview mit Scheik Ali Hussein Abu-Ibrahim, einem im Libanon wohnenden Palästinenser, der behauptet er sei 116 Jahre alt:
Frage: Was sind die wichtigsten Ereignisse in Ihrem Leben, was hat den größten Eindruck hinterlassen?
Antwort: Das erste war das Ereignis Hitler. Ich traf ihn in Jerusalem in einem der türkischen Armeelager und die Freundschaft zwischen uns war sehr eng. Damals war ich Unteroffizier, Hitler ein einfacher Gefreiter. Die Beziehung zwischen uns wurde immer enger, nachdem die Türkei auf Seiten Deutschlands in den Krieg eintrat. Das zweite Ereignis war, als ich [mit der Nazi-Armee] in Frankreich einmarschierte und es eroberte. Ich kommandierte die Kanone, die Paris beschoss, was aktiven Einfluss auf den Fall der französischen Hauptstadt und ihre Eroberung ohne nennenswerten Widerstand hatte. Hitler gratulierte mir wegen des Beschusses und seiner Folgen… Als Artillerie-Offizier nahm ich an vielen Operationen gegen die Engländer und Franzosen teil, bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs…
[Al-Hayat al-Jadida, 12. Mai 2003]
Der Name Hitler hat in der PA-Gesellschaft deutlich nicht dasselbe Stigma, den er im Westen hat. In der Tat haben nicht nur die Hamas-Zeitung, sondern auch die von der Fatah kontrollierten Zeitungen in positivem Ton über Hitler geschrieben. Für einige Palästinenser sind der Mann und sein Name deutlich Quelle der Bewunderung.
Judenhasser-Video: http://vimeo.com/16779150
ZUR GESCHLECHTERIDEOLOGIE DER HAMAS
Über die Konsequenzen des Wahlerfolges der Hamas bei den palästinensischen Parlamentswahlen zu Beginn dieses Jahres wird viel spekuliert. Ein systematischer Einbezug der Geschlechterperspektive fehlt allerdings in vielen Analysen. Dies, obwohl Geschlechterverhältnisse und Sexualität im politischen Programm der Hamas eine zentrale Rolle spielen. Vor dem Hintergrund neuerer Theorieansätze zu Geschlecht und Nation wird klarer, warum.
SOZ-MAG Beitrag von Nicole Burgermeister
Das politische Programm der Hamas verspricht für die palästinensischen Frauen wenig Gutes. Insbesondere nicht für diejenigen unter ihnen, die sich für eine laizistische und demokratische Gesellschaft einsetzen, in welcher Frauen und Männer gleiche Rechte haben. In der 1988 aufgestellten Charta der Bewegung ist nachzulesen, wer massgeblich dahinter steckt, wenn muslimische Frauen sich nicht ihrer traditionellen Bestimmung entsprechend verhalten. Artikel 17 und 18 der Charta sind den palästinensischen Frauen gewidmet: „The Muslim women have a no lesser role than that of men in the war of liberation; they manufacture men and play a great role in guiding and educating the [new] generation. The enemies have understood that role, therefore they realize that if they can guide and educate [the Muslim women] in a way that would distance them from Islam, they would have won that war.”
Wer „die Feinde“ sind, wird deutlich in der Charta, die explizit auf die „Protokolle der Weisen von Zion“ verweist, einer antisemitischen Hetzschrift aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert, in der eine angebliche jüdische Weltverschwörung zur Beherrschung der Welt aufgedeckt wird. Es sind die Zionisten, denen der Hamas zufolge nicht nur die Verantwortung für die Französische und die Oktoberrevolution, für den Ersten und den Zweiten Weltkrieg, und für die weltweite Kontrolle über die Medien zukommt: Sie stecken offenbar auch hinter dem Feminismus. Über Medien, Filme, Kultur und Lehrpläne würden zionistische Organisationen, als Feinde des Islam und der Menschlichkeit, die muslimischen Frauen zu beeinflussen trachten. Umso wichtiger sei es, den Schulen und Lehrplänen, nach denen muslimische Mädchen erzogen werden, wachsam zu begegnen, um aus diesen rechtschaffene Mütter zu machen, die sich ihrer Pflichten im Befreiungskrieg bewusst sind: “The women in the house and the family of Jihad fighters, whether they are mothers or sisters, carry out the most important duty of caring for the home and raising the children upon the moral concepts and values which derive from Islam; and of educating their sons to observe the religious injunctions in preparation for the duty of Jihad awaiting them.”
GESCHLECHT UND NATION
Dass es gerade die Frauen waren, die während der ersten Intifada und mit wachsendem Einfluss der islamistischen Bewegung Opfer des von der Hamas vor allem im Gazastreifen verfolgten Kampfes gegen alle Manifestationen „unislamischen Verhaltens“ geworden sind, ist kein Zufall. Damals wurden Dutzende von Frauen, Homosexuelle und andere „Kollaborateure“ verfolgt oder gar ermordet, weil ihr Verhalten nicht den von der Hamas auferlegten Normen entsprach. Wer keinen Schleier trage, kollaboriere mit dem Feind, hiess es damals (Shehada 2002a, Abdo 1994).
Man würde es sich allerdings zu einfach machen, führte man die von den Hamas verfolgte repressive Politik alleine auf das „rückschrittliche Frauenbild des Islam“ zurück. Antifeminismus ist keineswegs bloss Merkmal islamistischer Bewegungen: Während bislang die Kategorie Geschlecht in Diskussionen rund um Nationen und Nationalismen meist ausgeblendet wurde, versuchen seit Anfang der 90er Jahre vorwiegend feministische Wissenschaftlerinnen, die Zusammenhänge zwischen Nation, Nationalismus und Geschlecht vermehrt ins Blickfeld zu rücken. Sie zeigen auf, wie Geschlecht und Nation als gesellschaftliche Konstrukte gerade bei ihrer Herausbildung eng miteinander verknüpft sind. Geschlechterverhältnisse und Sexualität spielen im Prozess des „Nation Building“ und bei der Herausbildung nationaler Identitäten insofern eine wichtige Rolle, als die Abgrenzung zwischen ethnischen und nationalen Gruppen oft zentral konstituiert ist durch die Kontrolle des sexuellen Verhaltens ihrer Mitglieder. Es ist kein Zufall, dass jene, die um die „Reinheit“ von „rassischen“, nationalen oder ethnischen Kollektiven besorgt sind, sich auch mit den sexuellen Beziehungen zwischen Mitgliedern verschiedener Kollektive beschäftigen (Yuval-Davis 2001). Diskurse und Politiken um Verhütung, Abtreibung, forcierte Sterilisation, Belohnungen für Mütter, die viele Kinder zur Welt bringen, die Ausgrenzung von Homosexuellen, aber auch Heiratsregeln müssen vor diesem Hintergrund verstanden werden.
GESCHLECHTERROLLEN IN PALÄSTINA UND ISRAEL
Wie aus der Charta der Hamas hervorgeht, werden Frauen und Männern im nationalen Kontext je spezifische Bedeutungen und Rollen zugeschrieben: Während die Männer kämpfen – die Teilnahme am Djihad wird als männliche Pflicht definiert – sorgen die Frauen für den Nachschub an kämpfenden Männern, an Märtyrern und nationalen Helden. Die Frau wird als diejenige definiert, welche die Nation biologisch, ideologisch und kulturell reproduziert. Zentral ist dabei auch das, was die Frauen auf einer symbolischen Ebene verkörpern: Häufig stehen sie für Reinheit und Tugend des Kollektivs, für Fruchtbarkeit, gelten als Repräsentantinnen von kulturellen Traditionen, als zu beschützende Jungfrauen und als dem Land Söhne schenkende Mütter. Über ihren Körper, Kleidung oder das Einhalten von gewissen Tugenden wird ihnen die Aufgabe der symbolischen Repräsentation übertragen. Reinheit, Keuschheit und Ehre im Zusammenhang mit Geschlecht und Sexualität sind zentrale Themen in nationalen Narrativen; Mythen, die auf traditionellen Geschlechterrollen basieren, vermitteln spezifische Bilder davon, wie Männer und Frauen sein sollten, sie „naturalisieren“ gleichsam Konstruktionen von Männlichkeit und Weiblichkeit. Die männlichen Helden ziehen in den grossen Kampf, während die Mütter ihre Söhne und Ehemänner der Nation opfern und die Wunden der Krieger pflegen, die treuen Ehefrauen zuhause den Herd warm halten und die nächste Generation an Helden zur Welt bringen (Mostov 2000).
Parolen wie „Israeli beat us at the border but we beat them in the bedroom“ (zit. in Abdo 1994) oder die in Israel populäre Redensart: „The best man to the airforce, the best woman to the airman“ stehen exemplarisch für die Bedeutung, welche Sexualität, Sexismus und damit verbundenen Männlichkeits- und Weiblichkeitskonzeptionen im Nahostkonflikt zukommen. Der heroische Kämpfer ist sowohl in der israelischen wie auch der palästinensischen Gesellschaft der Mann; trotz Soldatinnen in Israel und der Beteiligung von Palästinenserinnen an der Intifada sind die Frauen hauptsächlich in ihrer reproduktiven Rolle ins nationale Kollektiv eingebunden. So gilt Mutterschaft trotz der Präsenz von Frauen in der Armee als erste nationale Pflicht für jüdische Frauen; nicht nur, um Söhne für die Verteidigung der Nation zu gebären, sondern auch, um das demographische Wettrennen mit der palästinensischen Bevölkerung zu gewinnen. Eine pro-natalistische Familienpolitik steht dabei im Widerspruch zur zionistischen Gleichheitsideologie. Für die israelische Gesellschaft liegen inzwischen einige Untersuchungen vor, die zeigen, wie der israelische Nationalismus sowohl auf politischer, sozialer als auch auf symbolischer Ebene „gendered“ ist (vgl. u.a. die Arbeiten von Simona Sharoni, Tamar Mayer oder Uta Klein). Auch für die palästinensische Gesellschaft gibt es inzwischen einige solcher Untersuchungen (u.a. Shehada 2002, Abdo 1994). In vielen politischen Analysen über die Region fehlt allerdings ein systematischer Einbezug der Geschlechterperspektive. Ist von den palästinensischen Frauen und den gegen sie gerichteten Repressionen die Rede, geschieht das häufig in zweierlei Hinsicht: Entweder werden die Frauen in erster Linie als Opfer der israelischen Besatzungspolitik dargestellt, wobei zuweilen gar die Behauptung zu vernehmen ist, auch die Gewalt gegen Frauen innerhalb der palästinensischen Gesellschaft sei in erster Linie eine der Konsequenzen der israelischen Besatzung. Oder dann wird auf die traditionellen patriarchalen Strukturen der palästinensischen Gesellschaft, die Situation der Frauen zwischen Tradition und Moderne sowie auf das „rückschrittliche Frauenbild des Islam“ hingewiesen, alle diese Probleme aber als Überbleibsel aus patriarchalen Zeiten eingeordnet, verknüpft mit der Erwartung, der nationale Befreiungskampf führe auch zu einer Befreiung der Frauen.
Zwar mögen für die Situation der Palästinenserinnen in den besetzten Gebieten verschiedene dieser Einflussfaktoren eine wichtige Rolle spielen. Vor dem Hintergrund gesellschaftstheoretischer Ansätze, die den Zusammenhang zwischen Geschlecht und Nation beleuchten, zeigt sich, dass die Problematik komplexer ist. Gerade die Tendenz, die Ideologie von Gruppierungen wie der Hamas als nicht ganz ernst zu nehmende überholte Weltsicht einiger „Extremisten“ zu verharmlosen, ist nicht nur im Hinblick auf den zuletzt am aktuellen Wahlerfolg ersichtlichen enormen Rückhalt der Hamas in der Bevölkerung problematisch. Es zeigt sich auch, dass eine Perspektive, welche eine repressive Geschlechterpolitik allein auf den Einfluss des Islamismus zurückführt, verkürzt wäre. Darauf weist nicht nur die Toleranz hin, mit der auch säkulare Nationalisten wie PLO-Angehörige der Politik der Hamas begegneten (vgl. hierzu die Kritik von Shehada 2002 und Abdo 1994). Zu berücksichtigen ist zudem, dass die Hamas im Gegensatz zu anderen Vertretern des politischen Islams sich nicht nur zum Ziel gesetzt hat, die Gesellschaft zu islamisieren, sondern nationalistisch agiert und die PLO mit einer eigenen, islamischen Version des palästinensischen Nationalismus konfrontiert. Eine Strategie, die Mishal und Sela (2000) zufolge einem allgemeinen Trend hin zur Territorialisierung und Nationalisierung entspricht, während islamistische Bewegungen lange Zeit eher universal und panarabisch orientiert waren. Die Vorstellung, bei den Palästinensern handle es sich um ein Jahrhunderte altes „Volk“ mit einer eigenen Identität, erweist sich als so ahistorisch, wie das Sprechen über kollektive Identitäten ein überhaupt erst seit wenigen Jahrzehnten feststellbares Phänomen ist. Vielmehr handelt es sich beim palästinensischen Nationalbewusstsein um eine relativ neue Erscheinung: Die Konstituierung einer vom Panarabismus abgegrenzten, genuin palästinensischen Identität – die gedankliche Neuerfindung der Nation – war, so Schröder (2001), die entscheidende Innovationsleistung der 1958 gegründeten und bald von Yassir Arafat angeführten Fatah. Der bewaffnete Kampf des palästinensischen Volkes gegen Israel wurde von der Fatah und nahezu allen anderen Organisationen zum Kern der palästinensischen Nationalmythologie und der nationalen Identität verklärt, verbunden mit einem Kult um die Figur des Fedajin, des Märtyrers.
FRAUEN ALS SYMBOLE
Vor diesem Hintergrund erscheint ein Ansatz wie derjenige der palästinensischen Sozialwissenschafterin Nahda Shehada fruchtbarer, welche die oft gemachte Gegenüberstellung zwischen modern-säkular/traditionell, verwestlicht/authentisch kritisiert und im Hinblick auf die Geschlechterfrage auf die Gemeinsamkeiten zwischen islamistischen und nationalistischen Bewegungen hinweist. Frauen fungieren nicht nur in islamistischen Ideologien als essentielle Symbole. Yuval-Davis hat darauf hingewiesen, dass seit Ende des Kalten Krieges Identitätspolitiken an Relevanz gewonnen haben. In einem zunehmend kulturalisierten Diskurs nehmen, so Yuval-Davis, geschlechtlich definierte Körper und Sexualität eine zentrale Rolle ein. „Sie fungieren als Territorien, Markierungen und Reproduzenten der Nation und anderer Gruppen.“ (2001)
Gerade weil den Frauen eine solch wichtige Rolle für die Konstruktion und Reproduktion kollektiver Identitäten zukommt, müssen sie auch in besonderer Weise kontrolliert werden; in der Charta der Hamas wird das sehr deutlich. Palästinensische Frauen, so Shehada, würden als „Behälter der palästinensischen Identität“ wahrgenommen (2002b). Einer von ihr durchgeführten Studie zufolge wird in nationalen Diskursen explizit die weibliche Fruchtbarkeit glorifiziert, die Körper der Frauen werden als wichtigste nationale Ressource dargestellt und sie selbst zum Gebären von noch mehr Kindern ermutigt. Dass solche Vorstellungen nicht nur von Gruppierungen wie der Hamas propagiert werden, zeigt sich in Erklärungen und Schriften, die von der Führung der Intifada und der PLO herausgegeben wurden: Dort werden die Frauen kaum je erwähnt, und wenn doch, dann werden sie „Mütter von Märtyrern“ oder „manabit“ genannt, was soviel wie „Gewächshaus“ bedeutet (Klein 1997).
Frauen, welche die festgelegten Normen durchbrechen und ihre Sexualität nicht in den Dienst des Kollektivs stellen, werden als Gefahr für die soziale Ordnung wahrgenommen. Von Islamisten werde jeglicher Versuch, die Situation von palästinensischen Frauen zu verbessern, als westliche Verschwörung gegen den Islam wahrgenommen, so Shehada (2002a). Die Rolle, welche den Frauen auf politischer und symbolischer Ebene zukommt, ist also ambivalent: Gerade durch den ihnen zugeschriebenen Objektstatus sind Frauen auch leicht zu erobernde Objekte für den Feind (Yuval-Davis 2001): Sie sind verletzlich im Bezug auf das, was von aussen kommt. Angriffe auf oder die Beeinflussung von Frauen, die sich in der ihnen zugeschriebenen passiven, empfangenden Rolle nicht wehren können, haben eine signifikante Bedeutung auf einer kollektiven Ebene, sind ein feindlicher Akt gegenüber dem Kollektiv der Männer einer Nation. So ist es kein Zufall, dass es, der Hamas zufolge, die Frauen sind, welche von den Zionisten, den westlichen Einflüssen verdorben werden, die so leicht beeinflussbar und somit das Ziel jener sind, welche die „Gesellschaft zerstören, Werte vernichten, Tugenden ins Schwanken bringen und den Islam auslöschen wollen“. Dass Frauen ihren eigenen Interessen gemäss handeln und sich aktiv entscheiden könnten, sich den traditionellen Rollen zu entziehen und für eine emanzipierte Gesellschaft zu kämpfen, wird gar nicht in Betracht gezogen.
Die „anderen“ werden in vielen nationalen Narrativen imaginiert als die, welche in den nationalen Raum eindringen, „unsere“ Frauen entführen, damit „unsere Identität“ stehlen und „unsere Kultur“ zersetzen (Mostov 2000: 92). So beschreibt die Palestinian National Charta beispielsweise die „zionistische Invasion von Palästina“ als eine Vergewaltigung des Landes; die Zionisten werden als männliche Feinde „gewaltbereiter sexueller Natur“ dargestellt (Klein 1997: 342). Die Gleichsetzung von Land und Frauen ist im nationalistischen Kontext häufig anzutreffen. So wird Gaza beispielsweise in einem Gedicht von Nabil Hawajri (1990) als „Braut des Landes“, Haifa als „die ewige Dame“, die Frau als „Symbol der fruchtbaren Erde“ besungen oder Palästina als Mutter dargestellt (Klein 1997). Die Nation wird sexualisiert und feminisiert. Das Land wird als weiblicher Körper dargestellt, der die Männer lockt, es wird als nährende Mutter oder aber als rein, jungfräulich verehrt, wobei es auch geschändet, vergewaltigt werden kann und deshalb geschützt werden muss.
MÜTTER DES DJIHAD
Die Politik der Gewalt, auf welche die Hamas im Zuge der zweiten Intifada mehr und mehr setzte (Shehada 2002a), wird begleitet von einem regelrechten Märtyrerkult in der Öffentlichkeit. Auch hierbei werden hegemoniale Männlichkeits- und Weiblichkeitsbilder reproduziert; bis hin zu den 72 Jungfrauen, die den gefallenen Märtyrer im Paradies erwarten sollen. Suizidale Massenmörder werden in grossangelegten Zeremonien bejubelt und mit viel Revolutionskitsch im palästinensischen Fernsehen medial inszeniert. Selbstmordattentaten gehen regelmässig Sendungen voraus, in denen die Mütter mit ihren Söhnen gezeigt werden. „Palestinian Media Watch“ hat mehrere Fälle dokumentiert, in denen in offiziellen TV-Sendungen und Publikationen Mütter gezeigt werden, die mit Stolz die Opferung ihres Sohnes preisen (Marcus 2002). So verkündete die Mutter eines toten Märtyrers im „PA official daily“, dass der Tod ihres Sohnes als Märtyrer das beste Muttertagsgeschenk sei, das sie dieses Jahr erhalten habe. Kürzlich erschien in der NZZ ein Beitrag über die frisch gewählte Parlamentarierin und Hamas-Anhängerin Mariam Farhat; sie gilt in Gaza-City als „Mutter des Kampfes“. Drei ihrer Söhne sind den „Märtyrertod“ gestorben, einer davon, als er 2002 bei einem Angriff auf die jüdische Siedlung Gush Katif zehn Israeli umbrachte und 23 weitere verletzte. Das sei ihr „Geschenk“ an Palästina, erklärte Farhat gegenüber einer Journalistin der NZZ (NZZ am Sonntag vom 12. Februar 2006). Auch der Mufti von Jerusalem, Sheik Ikrima Sabri, betont die Bedeutung der Frauen für den Dhijad. Auf die Frage eines Journalisten der ägyptischen Wochenzeitung Al-Ahram Al-Arabi, warum die Mütter der Selbstmordattentäter vor Freude weinen würden, wenn sie vom Tod ihrer Söhne erfahren, antwortete er: „Sie opfern ihre Nachkommen absichtlich dem Ziel der Freiheit […] Die Mutter hat Anteil an der grossen Belohnung des Heiligen Krieges zur Befreiung der Al-Aksa-Moschee […] Ich sprach mit einem jungen Mann, der mir sagte, er wolle die schwarzäugigen Frauen im Himmel heiraten – am Tage darauf wurde er zum Märtyrer. Ich bin sicher, dass seine Mutter vor Freude über seine himmlische Hochzeit erfüllt war. Solch ein Sohn muss solch eine Mutter haben!“ [1]
Wie es nach dem Wahlsieg der Hamas weitergeht, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Fest steht: Was als Revolutionsromantik, religiöses Traditionsbewusstsein und verklärende Nostalgie im Hinblick auf Familienleben und traditionelle Geschlechterrollen daherkommt, ist immer auch ein Versuch, politische Kontrolle zu erhalten und zu legitimieren. Bereits Hobsbawm (1983) hat auf den Zusammenhang des „Inventing Traditions“ mit gesellschaftlichen Herrschafts- und Machtverhältnissen sowie den politischen Interessen von nationalen oder religiösen Eliten aufmerksam gemacht. Mit Hobsbawm liesse sich also sagen, dass die Konstruktion von kulturellen und religiösen Traditionen und die Propagierung von deren Erhalt gerade auch hinsichtlich der Machterhaltung, Unterdrückung und Kontrolle über Frauen eine wichtige Funktion erfüllt. Nicht nur in Palästina. Gerade am Beispiel der Hamas zeigt sich aber sehr gut, wie relevant Geschlechterfragen im Zusammenhang mit den auf globaler Ebene wichtiger werdenden Identitätspolitiken künftig werden könnten.
[1] www.israel-nachrichten.de
Nicole Burgermeister (26) schreibt zur Zeit an ihrer Lizentiatsarbeit in Soziologie an der Universität Zürich. Der obige Artikel basiert auf einer Seminararbeit zur Geschlechterpolitik der Hamas, die sie am Ethnologischen Seminar verfasst hat.
LITERATURAUSWAHL:
Abdo, N. (1994): Nationalism and Feminism. Palestinian Women and the Initifada – No Going Back? In: Moghadam, Valentine M. (Hrsg.): Gender and National Identity. London, New Jersey and Karachi. S. 148-170.
Hawajri, N. (1990): Traum vom Leben. Gedichte zur Intifada. Frankfurt a.M.
Hamas Charta (1988). Englischsprachige Fassung. » www.palestinecenter.org/cpap
Hobsbawm, E. und Ranger, T. (1983): The invention of tradition, Cambridge.
Klein, U. (1997): The Gendering of National Discourses and the Israeli-Palestinian Conflict. In: European Journal of Women’s Studies. Volume 4. S. 341-351.
Marcus, I. (2002): Ask for Death. The Indoctrination of Palestinian Children to Seek Death for Allah – Shehada. Palestinian Media Watch Special Report, Jerusalem.
Mayer, T. (2000): Gender Ironies of Nationalism. Setting the Stage. In: Ders. (Hrsg.): Gender Ironies of Nationalism. Sexing the nation. London. S. 1-22.
Mostov, J. (2000): Sexing the Nation/ Desexing the Body. Politics of National Identity in the Former Yugoslawia. In: Mayer, T. (Hrsg.): Gender Ironies of Nationalism. Sexing the Nation. London und New York. S. 88-107.
Mishal, S. und Sela, A. (2000): The Palestinian Hamas. Vision, Violence and Coexistence. New York.
Schröder, R. (2001): Volkskrieg, Intifada, Jihad. In: Gremliza, H. L. (Hrsg.): Hat Israel noch eine Chance? Palästina in der neuen Weltordnung. Hamburg. S. 19-43.
Shehada, N. Y. (2002a): The Rise of Fundamentalism and the Role of the „State“ in the specific political Context of Palestine.www.whrnet.org/fundamentalisms
Shehada, N. Y. (2002b): A significant step towards linking women’s issues with National Concerns.www.whrnet.org/fundamentalisms
Yuval-Davis, N
(Jungle World)
Anderthalb Jahre nach dem Wahlsieg der Hamas bei den palästinensischen Parlamentswahlen ist die Situation für viele Frauen im Gaza-Streifen prekär. Wenig überraschend, wie ein Blick auf das politische Programm der Bewegung zeigt.
VON NICOLE BURGERMEISTER
Morde im Namen der Familienehre, Todesdrohungen gegen Journalistinnen, Politikerinnen und Frauen, die sich nicht an die von den Fundamentalisten auferlegte Kleiderordnung halten – Angst und Gewalt gehören heute für viele Frauen in Gaza zum Alltag. Bereits vor der Machtergreifung der Hamas vor zwei Monaten traute sich im Gaza-Streifen kaum eine Frau unverschleiert auf die Straße. Die jüngsten Ereignisse bieten wenig Anlass zur Annahme, dass sich an dieser Situation bald etwas ändern wird.
Trotz dieser Realität findet eine tiefer gehende Auseinandersetzung mit den Konsequenzen, welche die machtvolle Position der Hamas in der palästinensischen Gesellschaft für die Situation der Frauen hat, in aktuellen Debatten über den Nahost-Konflikt kaum statt. Auch in linken Auseinandersetzungen besteht die Tendenz, die zutiefst frauenfeindliche Ideologie der Bewegung zu verharmlosen und sie auf ein vernachlässigbares Überbleibsel eines überholten islamischen Frauenbildes zu reduzieren, das im Zuge »progressiverer« Formen des palästinensischen Nationalismus bald überwunden sein werde. Interpretationen, die den Hauptgrund für die schwierige Lage vieler palästinensischer Frauen in den Folgen der israelischen Besatzungspolitik sehen und die Beteiligung von Frauen an der Intifada als emanzipatorischen Akt darstellen, sind gang und gäbe.
Eine Sichtweise, nach der Ehrenmorde und Todesdrohungen von kleinen Extremistengruppen zu verantwortende Einzelfälle sind, greift eindeutig zu kurz. Dass es während der ersten Intifada gerade Frauen und Homosexuelle waren, die neben anderen »Kollaborateuren« zu Dutzenden verfolgt und im Zuge des Kampfes der Hamas gegen alle Manifestationen »unislamischen Verhaltens« ermordet wurden, ist ebenso wenig Zufall wie die gegenwärtige Gewalt gegen Frauen im Gaza-Streifen. Seit Beginn der neunziger Jahre machen feministische Wissenschaftlerinnen darauf aufmerksam, welch zentrale Rolle Geschlechterverhältnisse und Sexualität sowie spezifische Weiblichkeits- und Männlichkeitskonzeptionen bei der Herausbildung nationaler und anderer kollektiver Identitäten spielen. Frauen fungieren dabei als Territorien, Markierungen und Reproduzentinnen von Kollektiven. In der 1988 verfassten Charta der Hamas werden Frauen und Männern im »Befreiungskampf« spezifische Rollen zugeschrieben: »Die Frauen im Haus und die Familie der Jihad-Krieger, gleich ob sie Mütter oder Schwestern sind, tragen die größte Verantwortung für die Fürsorge um das Zuhause und für die Aufzucht der Kinder im Sinne der moralischen Konzepte und Werte des Islam, und für die Erziehung ihrer Söhne, dass sie die religiösen Vorschriften einhalten und auf die Aufgaben des Jihad, die sie erwarten, vorbereitet werden.«
Während die Männer ihre Pflicht erfüllen und kämpfen, sorgen die Frauen für den Nachschub an kämpfenden Männern, an »Märtyrern« und »nationalen Helden«, als diejenigen, welche die Nation biologisch, kulturell und ideologisch reproduzieren. Sie stehen für »Reinheit« und Tugend des Kollektivs, für Fruchtbarkeit, gelten als Repräsentantinnen überlieferter Traditionen, als zu beschützende Jungfrauen und als dem Land Söhne schenkende Mütter. Ihnen wird die Aufgabe der symbolischen Repräsentation über ihren Körper, ihre Kleidung oder das Einhalten von gewissen Tugenden übertragen. »Reinheit«, Keuschheit und Ehre sind im Zusammenhang mit Geschlecht und Sexualität zentrale Themen in nationalen Narrativen, sexualisierende Darstellungen des »Mutterlandes« sind in populären Liedern und Gedichten häufig anzutreffen. So wird beispielsweise Gaza als »Braut des Landes«, Haifa als »die ewige Dame« oder die Frau als »Symbol der fruchtbaren Erde« zelebriert.
Die heute in den Niederlanden lehrende palästinensische Sozialwissenschaftlerin Nahda Shehada hat die palästinensisch-nationalistischen Diskurse sehr genau untersucht und zeigt, wie wenig sich säkular-nationalistische und islamistisch-nationalistische Diskurse oft widersprechen, sobald es um eine romantische Konzeption von Geschichte, die Konstruktion von Feindbildern und Geschlechterideologien geht. Glorifizierungen der weiblichen Fruchtbarkeit, die Darstellung von Frauenkörpern als wichtigste nationale Ressource und Appelle zum Gebären von noch mehr Kindern werden nicht nur von Gruppierungen wie der Hamas propagiert, sondern sind auch in Erklärungen und Schriften der PLO zu finden. Palästinensische Frauen werden dabei als »Behälter der palästinensischen Identität«, als »Mütter von Märtyrern« und als »manabit« – was so viel wie »Gewächshaus« bedeutet – dargestellt.
Es zeigt sich immer wieder, dass auch »widerständige« Formen von Identitätspolitik nicht notwendigerweise fortschrittlich in Bezug auf die Geschlechter sind. Wie wenig realistisch die Situation von Frauen in als »ursprünglich« vorgestellten Gesellschaften oft eingeschätzt wird, wird in den romantisierenden Projektionen pro-palästinensischer Linker wiederholt deutlich, wenn Darstellungen von Frauen als Trägerinnen von exotischen Traditionen und Repräsentantinnen widerständiger Identitäten kritiklos übernommen werden.
Die Rolle, die Frauen auf politischer und symbolischer Ebene zugeschrieben wird, ist ambivalent. Frauen, welche die festgelegten Normen durchbrechen und ihre Sexualität nicht in den Dienst des Kollektivs stellen, werden als Gefahr für die soziale Ordnung wahrgenommen. Versuche, die Situation von palästinensischen Frauen zu verbessern, werden dabei häufig als Kollaboration mit einer westlichen Verschwörung gegen den Islam denunziert. Frauen gelten in nationalistischen Diskursen häufig als leicht zu erobernde Objekte für den Feind, als besonders verletzlich im Hinblick auf von außen kommende Gefahren. Angriffe auf oder die Beeinflussung von Frauen, die sich in der ihnen zugeschriebenen passiven, empfangenden Rolle nicht wehren können, kommt dabei eine große Bedeutung auf einer kollektiven Ebene zu, werden als feindlicher Akt gegenüber dem Kollektiv der Männer einer Nation interpretiert. In der Hamas-Charta ist zu lesen: »Die muslimischen Frauen haben im Krieg um Befreiung keine weniger bedeutende Rolle als die Männer; sie erzeugen Männer und spielen eine wichtige Rolle in der Anleitung und Erziehung der (neuen) Generation. Die Feinde haben das verstanden und realisiert, dass sie, wenn sie sie (die muslimischen Frauen) auf eine Weise anleiten und erziehen würden, die sie vom Islam wegführt, den Krieg gewonnen hätten.«
Nicht nur an der Französischen Revolution, dem Ersten und Zweiten Weltkrieg und allen anderen Übeln der modernen Welt sind der sich explizit auf die »Protokolle der Weisen von Zion« berufenden Charta zufolge die »Zionisten« schuld, auch für den Feminismus werden sie offenkundig verantwortlich gemacht. Dass Frauen ihren eigenen Interessen gemäß handeln, sich bewusst dafür entscheiden könnten, sich den traditionellen Rollen zu entziehen und sich für eine emanzipierte Gesellschaft einzusetzen, wird nicht in Betracht gezogen.
Die Soziologin Uta Klein hat in einer Untersuchung zum Thema Geschlecht und Nation darauf hingewiesen, dass Fantasien vom aggressiven männlichen Eindringling nicht nur in der Hamas-Charta, sondern auch in der Palestinian National Charta von 1968 manifest werden. Darin ist die Rede von den Zionisten als männlichen Feinden »gewaltbereiter sexueller Natur«, und die »zionistische Invasion« von Palästina wird als eine Vergewaltigung des Landes dargestellt.
»Gendered« ist auch der Märtyrerkult in der palästinensischen Öffentlichkeit; Selbstmordattentaten gehen regelmäßig mit viel Revolutionskitsch inszenierte Sendungen im palästinensischen Fernsehen voraus, in denen der Weg suizidaler Massenmörder zu den 72 Jungfrauen im Paradies inszeniert wird. »Palestinian Media Watch« hat mehrere Fälle dokumentiert, in denen Mütter voller Stolz die Opferung ihres Sohnes preisen. So verkündete die Mutter eines toten suicide bombers in der Zeitung PA official daily, dass der Tod ihres Sohnes als Märtyrer das beste Muttertagsgeschenk sei, das sie dieses Jahr erhalten habe.
Die von der Hamas propagierte Geschlechterideologie findet weit über den rechten Rand der palästinensischen Gesellschaft hinaus Resonanz. Solange die Akzeptanz der frauenverachtenden Politik islamistischer Kräfte im Gaza-Streifen nicht gebrochen ist, auch säkularere Parteien die Interessen von Frauen immer wieder ganz unten auf die Agenda setzen und auch viele palästinensische Frauenorganisationen die feministischen Ziele den nationalen unterordnen (müssen), ist kaum davon auszugehen, dass sich die Situation für die palästinensischen Frauen in Gaza verbessern wird.
Hamas pushes for Sharia punishments
Hamas leader Ismael Haniyeh attends the first
session of Hamas-dominated Palestinian parliament.
The Hamas parliament in the Gaza Strip voted in favor of a law allowing courts to mete out sentences in the spirit of Islam, the London-based Arab daily Al Hayat reported Wednesday.
According to the bill, approved in its second reading and awaiting a third reading before the approval of Palestinian Authority President Mahmoud Abbas, as the Palestinian constitution demands, courts will be able to condemn offenders to a plethora of violent punitive measures in line with Sharia Law.
Such punishments include whipping, severing hands, crucifixion and hanging. The bill reserves death sentences to people who negotiate with a foreign government “against Palestinian interests” and engage in any activity that can “hurt Palestinian morale.”
…Ein Pärchen aus den Reihen der Gegendemonstranten griff immer wieder verbal die Demoteilnehmer an und kamen diesen bedrohlich nahe. Der Mann dieses Pärchens, der sich später als Marokkaner entpuppte, schrie und beleidigte die Demonstranten. Als er einen älteren Mann (ca. 75 Jahre) erblickte, sprach er ihn direkt an und rief: „Du scheiss Nazi!“
Der alte Mann ging einige Schritte auf den Schreihals zu und sagte ihm: „Mein lieber Herr, ich bin kein Nazi, denn ich bin ein Jude!“
Was jetzt geschah war unfassbar! Denn das schien den Marokkaner noch mehr in Rage zu bringen. Er brüllte jetzt so, dass jeder es hören konnte: „Euch sollte man zuerst vergasen!“… PI, Dezember 2014
Daß deutsche Autoritäten gemäß ihren Wertvorstellungen die Zahl der engagierten Judenhasser in Deutschland zügig erhöhen, ist inzwischen allgemein bekannt.
Hintergrundtext – Neue Zürcher Zeitung:
Schlechte Menschen
Antisemitismus in Südamerika – weit verbreitet und wenig erforscht
Klaus Hart 11.11.2008
Antisemitismus in Südamerika ist ein Gebiet, das noch nicht ausreichend erforscht ist. Umso willkommener ist ein kürzlich in Brasilien erschienener gewichtiger Sammelband , der das Phänomen in seinen vor allem in Lateinamerika erschreckenden Ausmassen beschreibt.
Viele Lateinamerikaner tragen amtliche Vornamen wie Hitler, Himmler und Eichmann, im Telefonbuch von São Paulo steht allen Ernstes ein «Himmler Hitler Göring Ferreira Santos». Immer wieder werden Anschläge auf Synagogen verübt, die Zahl antisemitischer Websites und neonazistischer Gruppierungen hat erschreckend zugenommen, jüdische Persönlichkeiten erhalten oft Morddrohungen. Erstmals liegt jetzt ein 740 Seiten starker Sammelband vor, in dem Experten das Phänomen des Judenhasses in Nord- und Südamerika aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Herausgeberin und Mitautorin ist Lateinamerikas führende Antisemitismus-Forscherin Maria Luiza Tucci Carneiro, die bereits zahlreiche Bücher zu diesem Thema publiziert hat. Carneiro lehrt an der Universität São Paulo und baut derzeit in Kooperation mit dem Yad-Vashem-Institut in Jerusalem ein virtuelles Archiv über Holocaust und Antisemitismus auf. Ausserdem erarbeitet sie dringlich notwendiges didaktisches Material für Brasiliens Lehrer – Material, das seit Jahrzehnten vorliegen sollte.
Der Antisemitismus in Kanada und den USA wird in dem Sammelband als unbedeutend und kaum bedrohlich beschrieben, daher auch relativ kurz abgehandelt. Ganz im Gegensatz zum Riesenland Brasilien und zu seinem Nachbarn Argentinien, die Lateinamerikas grösste jüdische Gemeinden aufweisen, welche zunehmendem Neonazismus und Antisemitismus ausgesetzt sind. Erinnert werden muss an den Bombenanschlag auf das jüdische Gemeindezentrum in Buenos Aires von 1994, bei dem 85 Menschen getötet wurden. Dieses Attentat und andere Vorkommnisse führten auch in Brasilien zu scharfen Sicherheitsvorkehrungen an den Synagogen. Brasilianische Rabbiner betonen, dass die iberische Kultur bis heute stark antisemitisch geprägt ist und dass Spanien und Portugal den von ihnen kolonisierten Ländern Lateinamerikas sowohl den christlichen Antijudaismus als auch den rassistischen Antisemitismus, mit all ihren Stereotypen und Vorurteilen, tief einpflanzten.
Eine Prachtausgabe von «Mein Kampf»
Für Maria Luiza Tucci Carneiro tarnt sich Antisemitismus in Brasilien und den anderen Ländern Nord- und Südamerikas heute gewöhnlich als Antizionismus, als Hass auf Israel. «Doch wenn man genau hinschaut, geht es gegen die Juden, sehen wir jenen tiefsitzenden, traditionellen Antisemitismus.» Vor allem in Brasilien, Argentinien und Chile sei die antijüdische Mentalität stark und artikuliere sich politisch. Antisemitische Machwerke aus der Nazizeit würden neu aufgelegt. In Brasilien selbst ist die Übersetzung von Hitlers «Mein Kampf» als Prachtausgabe seit Jahren ein rasch ausverkaufter Bestseller; Buchhändler raten einem stets, sofort zuzugreifen. Seit dem 19. Jahrhundert wurden die wichtigsten Rassentheorien aus Deutschland und Frankreich in Brasilien von führenden Kreisen übernommen und von renommierten Intellektuellen propagiert. «Man wollte hier eine reine Rasse – weiss, nichtjüdisch und katholisch.»
Im Sammelband findet sich eine überraschende Studie der Historikerin Silvia Cortez Silva über eine Ikone der brasilianischen Kultur, den Schriftsteller Gilberto Freyre, dessen 100. Geburtstag im Jahr 2000 mit offiziellem Pomp gefeiert worden war. Freyre hatten schon zu Lebzeiten viele grosse Universitäten der Welt geehrt – obwohl er in seinem Klassiker «Herrenhaus und Sklavenhütte» übelste antijüdische Vorurteile verbreitet. Gilberto Freyre habe nie versteckt, was er über die Juden denke, schreibt Silva. «Die Art und Weise, wie er das Profil und die Identität der Juden beschreibt, könnte antisemitischer nicht sein.» Es finden sich Ausdrücke und Attribute wie Blutsauger, Parasit, Ausbeuter, Skrupellosigkeit, Gerissenheit, Judennase, Geiergesicht – um nur weniges zu nennen. Als besonders interessant hebt Silva hervor, dass solches in den langen Jahren der Rezeption unbeachtet geblieben sei.
Bis heute sind in Lateinamerika antisemitische Ansichten gängig. In manchen brasilianischen Fremdwörterbüchern steht unter Jude allen Ernstes «schlechter Mensch». Auch offiziell wird in Brasilien nach wie vor der Diktator und Judenhasser Getulio Vargas als grösster Staatsmann in der nationalen Geschichte verehrt, der indessen ab 1936 per Geheimdekret die Erteilung von Einreisevisa für verfolgte Juden verboten hatte. »Wir wissen von über 10 000 abgelehnten Visaanträgen – und es sind noch viel mehr», erklärt Carneiro. Zudem wurden zahlreiche Juden nach Deutschland deportiert.
Hunderte von Kriegsverbrechern
Der Forscherin liegen viele anonyme Briefe nicht deutschstämmiger Brasilianer vor, die in das Tropenland geflohene Juden denunzierten. «Brasilien kooperierte bei der Judenvernichtung, die Vargas-Regierung hat sich am Holocaust mitschuldig gemacht – was sich die Brasilianer endlich einmal bewusst machen sollten.» Vargas förderte die Ausbreitung der NSDAP in Brasilien, liess Nazi-Instrukteure ins Land, die auch an den deutschen Schulen Indoktrination betrieben. Man grüsste mit «Heil Hitler», sang bei Aufmärschen der Ortsgruppen Rio und São Paulo SA- und SS-Lieder. In keinem Land ausserhalb Deutschlands brachte es die NSDAP auf mehr Mitglieder. Nach Filinto Müller, dem berüchtigten Chef und Oberfolterer der politischen Polizei von Vargas, sind bis heute Schulen, Plätze, Strassen und sogar ein Plenarsaal im Nationalkongress von Brasilia benannt. Erst 1942 bricht der Diktator Vargas mit Nazideutschland, um nicht auf der Verliererseite zu stehen – auch auf Druck der USA. Deutschland wird noch der Krieg erklärt. Im ebenfalls stark antisemitischen Argentinien lässt sich der wie Vargas bis heute populäre Nazi-Kollaborateur Juan Domingo Perón damit bis vier Wochen vor Hitlerdeutschlands Kapitulation Zeit. Wie er nach 1945 die Einreise Hunderter Kriegsverbrecher organisieren liess, ist bestens dokumentiert und hinreichend bekannt.
Nach dem Krieg wurde in Brasilien die antisemitische Politik sogar fortgesetzt. Noch 1949, so beschreibt Carneiro in ihrem Klassiker «O Antisemitismo na Era Vargas», werden Einreisevisa für Juden erneut per Geheimdekret verweigert mit dem Argument, es handle sich um Überlebende der KZ, also psychisch gestörte Leute, an denen Brasilien kein Interesse haben könne. Brasiliens Deutschstämmige spielten dabei keine geringe Rolle. Tausende von ihnen teilten die Nazi-Begeisterung, nahmen in Europa an Krieg und Judenvernichtung teil und kehrten nach 1945 ungeschoren nach Brasilien zurück, wo sie den Nazi-Ungeist weiter kultivierten. Erst heute, viel zu spät, will man diesen Kriegsverbrechern auf die Spur kommen. Maria Luiza Tucci Carneiro wirft lateinamerikanischen Intellektuellen, aber ebenso wie dem portugiesischen Literaturnobelpreisträger José Saramago vor, einen neuen Antisemitismus zu fördern. Das Vorgehen Israels gegen die Palästinenser mit dem Holocaust zu vergleichen, sei absurd, und Brasiliens Regierung sei heute viel mehr proarabisch als proisraelisch.
Der Fall Stefan Zweig
Aber hatte nicht der grosse jüdische Schriftsteller Stefan Zweig just unter Diktator Getulio Vargas Zuflucht in Brasilien gefunden? Um den schönen Schein einer vorurteilsfreien, antirassistischen Nation zu wahren, wurden ausnahmsweise bestimmte Juden durchaus ins Land gelassen: Jene, die eine hohe Summe beim Banco do Brasil deponierten, oder jene, von denen man sich Image-Vorteile versprach. Der jüdische Publizist und Zweig-Biograf Alberto Dines nennt die Hintergründe: «Dieses Einreisevisum war damals eine kostbare Sache für jeden Juden, der aus Europa flüchten wollte. Und Stefan Zweig machte eben ein Geschäft mit der Vargas-Regierung – er schrieb ein Buch zugunsten Brasiliens im Tausch gegen ein Dauervisum und erhielt dieses mit unglaublicher Leichtigkeit. Zweig war kein politisierter Mensch, er hat die Augen vor vielem verschlossen. Stattdessen erfand er ein Paradies.» Das realitätsfremde Buch «Brasilien – ein Land der Zukunft» ist bis heute ein Weltbestseller, kurioserweise ein Klassiker der Brasilienliteratur. Über den grauenhaften brasilianischen Antisemitismus unter dem Diktator Vargas findet sich selbstredend kein Wort.
Tagesschau-Konsument:
Am 09. Februar 2015 um 19:44 von derkleineBürger
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Die Kanzlerin sagte, die territoriale Integrität von Staaten sei nicht nur einer von vielen, sondern „ein ganz essenzieller“ Punkt. Russland habe die Integrität „doppelt verletzt“: durch die Annexion der Krim und den Krieg in der Ostukraine.
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Im 21. Jahrhundert befürwortete Frau Merkel den Krieg gegen den Irak.
Wäre sie damals schon Bundeskanzlerin gewesen, hätte sie deutsche Soldaten in den Krieg geschickt.
In wie fern passt die heutige Aussage von ihr mit ihrem damaligen Verhalten überein?
Peter Scholl-Latour:
Er ist auf jeden Fall ein sehr geschickter und kluger Politiker, er hat ja immerhin, das darf man auch nicht vergessen, 80 Prozent der Russen hinter sich. Er ist zutiefst populär, und wenn man Putin vorwirft, dass er ein KGB-Mann ist, ja das qualifiziert ihn doch nur dazu, in der jetzigen Situation mit den ungeheuren Intrigen, mit den Oligarchen usw. fertig zu werden. In der Ukraine gibt es überhaupt gar keine Kontrolle über die Oligarchen, die sind weiterhin die mächtigsten Männer und einer davon ist jetzt Präsident, und keiner wird mir einreden, dass er seine Milliarden nur mit minderwertiger Schokolade gemacht hat.
Wie sollte Europa mit den Entwicklungen in der Ukraine umgehen?
Europa hat ja gar keine Außenpolitik. Europa vollzieht ja im Moment eine Unterwerfungspolitik gegenüber den USA, die es unter Helmut Kohl so nicht gegeben hätte und unter Schröder sowieso nicht. Ich weiß auch nicht, was Frau Merkel da vorhat, die dauernd als Predigerin von Demokratie und Freiheiten auftritt. Die Deutschen sollten mal bedenken, dass sie die grässlichsten Verbrechen begangenen haben, die Europa in der Geschichte gekannt hat, und das als hochzivilisiertes Volk. Und dann sollte man mal ein bisschen die Schnauze halten. Das werde ich in meinem nächsten Buch übrigens auch schreiben.
Vorbereitung der deutschen Bevölkerung auf Weltkrieg?
” Im Falle des Scheiterns der neuen Friedensinitiative für die Ukraine erwartet der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier eine weitere Verschärfung des Konflikts und der Diskussion über Waffenlieferungen. „Allen ist natürlich klar: Wenn die aktuellen Bemühungen keinen Erfolg haben, dann wird der Konflikt militärisch in eine nächste Stufe eskalieren“, sagte Steinmeier am Montag am Rande von Gesprächen mit den Außenministern der EU-Staaten in Brüssel. „Dann wird sicherlich auch hier in Europa die Frage von Waffenlieferungen diskutiert werden.“ FAZ
“Poroschenko droht Separatisten mit Vergeltung”.
Ausriß, Politsatire.
Die Kiewer Kriegsverbrechen 2015: Rakete der NATO-Marionetten explodiert nicht in ostukrainischem Wohngebiet, wie vorgesehen…Weiter warten auf Positionierung von Merkel/Steinmeier/Gauck zu Kriegsverbrechen der Marionetten. Hat Ihr Lieblingsmedium/Lieblings-TV-Sender das Foto veröffentlicht? Wie sich Kiew auf den Minsker Gipfel mit Putin vorbereitet. **