Auf dem Kongreß der Lateinamerikanischen Gesellschaft für Sexualmedizin von 2009 haben Wissenschaftler laut Presseberichten auf das Risiko von Impotenz bei dicken Männern hingewiesen. Gemäß einer neuen Studie behindert Bauchfett die Bildung von Testosteron im männlichen Organismus, nötig für die Erektion. Von Medien befragte Brasilianerinnen beklagten sich über Fettbäuche bei Männern. Zu den unangenehmen Erfahrungen gehörte danach, daß Dicke lediglich Kurz-Sex praktizierten – „oder garnicht funktionierten“. Auch infolge falscher, schlechter Ernährung, der Bevorzugung von US-Fastfood, nimmt in der brasilianischen Ersatzbefriedigungsgesellschaft der Anteil dicker Männer und Frauen sichtlich zu, gleichermaßen das Problem mit der Lust. Sogar immer mehr jüngere Frauen sind wegen ihrer Fettleibigkeit zu interessantem Sex nicht mehr in der Lage.
Sporttreiben ist unpopulär – hinzu kommt, daß ein beträchtlicher Teil der Brasilianer angesichts der hohen Behinderten-und Krankheitsrate zu Sport nicht in der Lage ist. Diese Raten bedeuten wiederum für die Pharmaindustrie einen Glücksfall, Brasilien ist ein wachsender Pharmamarkt. http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/05/brasiliens-hohe-rate-von-behinderten-2391-prozent-der-bevolkerung-gegenuber-rund-1-prozent-in-hochentwickelten-landern-laut-studien/
2015: Auch in Ersatzbefriedigungsgesellschaften wie der brasilianischen wird Sexualität immer mehr entwertet, auch von jungen Menschen dank Pornographie-und Baile-Funk-Berieselung als eklig, abstoßend bis gefährlich(wegen des hohen Ansteckungsrisikos – Aids, Geschlechtskrankheiten) empfunden und erlebt – und zunehmend weniger praktiziert. Zu den sich verstärkenden Entsexualisierungstendenzen gehört, daß Ehepaare, Beziehungspartner immer häufiger alleine mehrwöchigen Urlaub fern der Wohnung machen, der zuhause bleibende Partner dies nicht als störend, problematisch empfindet. Brasilianerinnen mit Lebenserfahrung konstatieren, daß vor allem jüngere Frauen zunehmend das Interesse am anderen Geschlecht verlieren, keine erotisch-sinnlichen Signale mehr aussenden, auf ein entsprechend attraktives Äußeres keinen Wert mehr legen, auffällig verfetten. Die früher sinnlich-erotisches Verhalten mitprägende Unterhaltungskultur Brasiliens(Samba-Paartanz-Bälle, authentischer Karneval etc.) existiert kaum noch, wurde auffällig unter der Lula-Rousseff-Regierung entbrasilianisiert, amerikanisiert(Baile-Funk, Primitiv-Rhythmen der Diskotheken) – mit den entsprechenden Wirkungen auf die Sexualität.
Zudem werden vom System ungesunde, Krankheiten bewirkende Lebensweisen gefördert, was auf eine Förderung der Pharmaindustrie, ihrer Umsätze und Gewinne hinausläuft. In diesem Kontext spielt Aids eine besondere Rolle – Aids ist in Brasilien eine Epidemie – der Aidscocktail, die Aids-Behandlung bürden dem öffentlichen Gesundheitswesen enorme Lasten auf. Präventivkampagnen haben relativ wenig Wirkung, besonders in den Haupt-Risikogruppen nimmt Aids weiter zu.
Übergewicht und Fettleibigkeit als Resultate schlechterer Lebensbedingungen, schlechterer Ernährung setzen die Leistungsfähigkeit und Effizienz der Beschäftigten herab.
2015:Auch in Ersatzbefriedigungsgesellschaften wie der brasilianischen wird Sexualität immer mehr entwertet, auch von jungen Menschen dank Pornographie-und Baile-Funk-Berieselung als eklig, abstoßend bis gefährlich(wegen des hohen Ansteckungsrisikos – Aids, Geschlechtskrankheiten) empfunden und erlebt – und zunehmend weniger praktiziert. Zu den sich verstärkenden Entsexualisierungstendenzen gehört, daß Ehepaare, Beziehungspartner immer häufiger alleine mehrwöchigen Urlaub fern der Wohnung machen, der zuhause bleibende Partner dies nicht als störend, problematisch empfindet. Brasilianerinnen mit Lebenserfahrung konstatieren, daß vor allem jüngere Frauen zunehmend das Interesse am anderen Geschlecht verlieren, keine erotisch-sinnlichen Signale mehr aussenden, auf ein entsprechend attraktives Äußeres keinen Wert mehr legen, auffällig verfetten. Die früher sinnlich-erotisches Verhalten mitprägende Unterhaltungskultur Brasiliens(Samba-Paartanz-Bälle, authentischer Karneval etc.) existiert kaum noch, wurde auffällig unter der Lula-Rousseff-Regierung entbrasilianisiert, amerikanisiert(Baile-Funk, Primitiv-Rhythmen der Diskotheken) – mit den entsprechenden Wirkungen auf die Sexualität.
Alljährlich analysieren Medien und Fachleute Brasiliens das Problem – weisen auf entsprechende polizeiliche Fahndungsmaßnahmen, die indessen weitgehend unwirksam sind. Nicht zufällig nimmt in Brasilien die Aids-Epidemie von Jahr zu Jahr zu, steigt die Zahl der Aids-Toten. Gemäß den neuesten Ermittlungen haben jene “Serienkiller” regelrechte Klubs gegründet, um andere anzustecken, darunter in Gay-Saunas und Homosexuellen-Treffpunkten des Landes. Zudem werden Tips, wie man andere infiziert, per Internet verbreitet, sogar mit Videos und Fotos. Schulferien und Karneval werden als besonders geeignete Zeiten genannt, um Jugendliche und junge Männer anzustecken. Qualitätsmedien nennen Fälle, in denen ganzen Familien bestens bekannt ist, daß ein Familienmitglied teils seit über einem Jahrzehnt kriminell den Aidsvirus auf andere überträgt. Wie es heißt, kennen auch viele heterosexuelle Ausländer Mitteleuropas, die in Brasilien leben, zwangsläufig nach einiger Zeit derartige Personen aus dem persönlichen Umfeld von Rio oder Sao Paulo, wissen von deren Handlungen, sehen die Folgen. Auch in der oberen, sehr gut betuchten Mittelschicht des Landes gebe es derartige Straftäter. Benutzte Spezialbegriffe der “Serienkiller” sind bareback, conversion-parties, bug-chasers, gift-givers. In manchen Homosexuellen-Treffpunkten würden pro Nacht mehrere Dutzend infiziert. In Sao Paulo habe die Zahl regelrechter Ansteckungs-Feste in den letzten fünf, sechs Jahren stark zugenommen. Zu den Motiven zählten Perversität, das Fehlen einer persönlichen Perspektive und von ethisch-moralischen Werten. Es gebe gar die Überzeugung, daß man selber nie angesteckt werde. In Brasilien, so ein US-Experte, sei eine neuartige Aids-Epidemie zu beobachten – was an der großen Zahl von Ansteckungen in der Homosexuellen-Szene zu erkennen sei. Unternehmen hätten seit langem erkannt, daß sich aus dem Gay-Publikum hoher Gewinn ziehen lasse.
Fachleute des brasilianischen Gesundheitsministeriums betonten, der deutliche Anstieg der Aidsrate unter jungen Männern habe damit zu tun, daß erneut allgemein verbreitet sei, in einer Nacht drei, vier verschiedene Sexpartner zu haben. 2013 lag danach die Zahl der Aidstoten in Brasilien bei offiziell 12431 – indessen gilt die Dunkelziffer als sehr hoch.
Frauen verschiedenster Altersgruppen in Brasilien kommentieren permanent, daß Aids und Homosexualität zu den Gründen zählten, weshalb es immer schwieriger werde, einen Partner zu finden.
Anders als in Deutschland, begegnet man HIV-Infizierten in Brasilien tagtäglich auf der Straße, sieht ihnen die Krankheit an. Das “Serienkiller”-Problem ist in Brasilien seit Jahrzehnten ein großes Thema – da politisch sehr unkorrekt, unterlassen europäische Medien gewöhnlich eine Berichterstattung, da es u.a. die sehr begrenzte Schutzwirkung von Kondomen beweist.
Als Vorsichtsmaßnahme wird genannt, beim homosexuellen Geschlechtsverkehr stets eigene Kondome zu benutzen – oder andernfalls genau zu kontrollieren, ob das Kondom des anderen womöglich mit Löchern versehen ist. Andere mit dem Aids-Virus bewußt anzustecken, wird als Verbrechen definiert, das jeder Betroffene anzeigen solle. Die Gefängnisstrafe für die Täter liegt, wie es heißt, bei bis zu vier Jahren.
Sexualexpertin Marta Suplicy und die fatalen Folgen der sexuellen Initiation mit einer Prostituierten. Schneller Wegwerf-Sex – Orgasmusschwierigkeiten bei Brasilianerinnen.
Marta Suplicy hat immer wieder darauf hingewiesen, daß jenes „alte System“, bei dem die männlichen Heranwachsenden ihre allererste sexuelle Erfahrung, Initiation, mit Prostituierten machen, zu einem „Desaster“ führe. Mit Huren, so Suplicy, lerne man nicht Sex, sondern verlerne ihn. Denn für diese gelte, je kürzer es dauert, umso besser. Ironisch ergänzte Suplicy, mit Huren könne man nur eines ordentlich trainieren, nämlich vorzeitigen Samenerguss.
Ausriß – Sex in Brasilien 2012: „War es gut für dich?“ „Beinahe.“
In Brasilien wird dazu allgemein auch von Frauen kommentiert, daß Prostituierte sich jener Bürschchen, die zwecks Initiation auftauchen, möglichst rasch entledigen wollen, und deshalb den Wegwerfsex mit ihnen entsprechend beschleunigen. Bei den Heranwachsenden bleibe daher der prägende Eindruck, Sex laufe so schnell ab, man müsse möglichst rasch kommen. Das Nachsehen hätten dann die Freundinnen, Ehefrauen. Denn allgemeine Klage in Brasilien ist, daß die Männer zuwenig zärtlich seien und viel zu rasch ejakulierten – die Frau daher nicht oder nur selten den Orgasmus erreiche. Mit Machos sei darüber gewöhnlich kein klärendes Gespräch möglich – bleibe die Sexualität in ungezählten Beziehungen daher armselig.
Sexuell erfahrene Frauen verweisen auf eine häufig von Männern zu hörende Einschätzung: Die meisten Brasilianerinnen kriegen keinen Orgasmus.
Nach wie vor ist es in Brasilien nicht nur in der Unterschicht so, daß im Familienkreis unter den Erwachsenen ganz offen darüber diskutiert wird, ab wann gewöhnlich der Vater mit dem Sohn zwecks Initiation in den Puff geht, wann es an der Zeit sei.
Absurd erscheint, daß heute in Brasilien angesichts der Tatsache, daß immer mehr Mütter alleinerziehend sind, diese häufig dann auch die Rolle des Vaters mit übernehmen, den Sohn zur Initiation zum Bordell bringen, teils gleich mehrfach, und von dort wieder abholen.
Auffällig sind die gravierenden sexuellen Unterschiede zwischen Gesellschaften, Ländern, in denen sexuelle Initiation mit Prostituierten häufig ist, als normal angesehen wird, Prostitution als normal gilt – und jenen Gesellschaften, Ländern ohne Prostitutions-Sozialisation, anderen Wertvorstellungen. Besonders bis 1990 ließ sich dies u.a. in Europa sehr gut beobachten, waren interessante Vergleiche möglich.
Viagra in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/09/viagra-in-brasilien-jetzt-um-50-prozent-billiger-pfizer-senkte-preis-wegen-patentschutz-ende/
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/12/brasiliens-erotischer-sex/
Roberta Close: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/03/02/roberta-close-amerikas-beruhmteste-transsexuelle/
Vagabundin: Na, Edy, willst du mal mit mir?
Edy:Aber ich kenne doch deinen Mann schon tausend Jahre, das geht doch nicht
Vagabunda: Vergiß ihn, es bleibt doch unter uns, auf diesen Moment, daß ich mal mit dir könnte, habe ich so lange gewartet. Ich will – und damit basta, ein Nein akzeptiere ich nicht
Edy: Scheiße, diese Frau ist unerträglich
Solche Frauen sind für mich einfach gewissenlos, durchtrieben, ausgekocht
Am liebsten möchte ich ihrem Mann sagen, daß er aufpassen soll “ aber er wirds nicht glauben, wird denken, das sei Neid, oder ich sei durchgeknallt. Sie will wirklich alle, alles, was sie kriegen kann.
Doch sie tauscht dich eiskalt aus, ist unter den Frauen die schlimmste, macht ihm Szenen vor anderen
Und er glaubt auch noch ihren Tränen, Schwüren.
Mir fallen viele Männer ein, die sich von solchen Frauen einlullen lassen.
Sie agiert ganz diskret, sucht Freunde von ihm zu verführen, die eigentlich an durchgekautem Fleisch gar nicht interessiert sind – aber manchmal ins Nachdenken kommen – soll ich, oder soll ich nicht?
In wenige Freunde kann man heute noch vertrauen,
in Frauen noch weniger¦
Paß auf deine Frau auf
Selbst wenn du sie unheimlich lange kennst, glaub ihr nur fünfzig Prozent
Glaub nicht, daß sie dazu gar nicht fähig ist
Sie lügt, wenn sie will,
du weißt nie, was in ihrem Kopfe vorgeht
mal ist sie Hund, mal Hündin..
Mit solchen Frauen lasse ich mich nicht ein
Und wers macht, verdient eine Revolversalve in die Fresse.
Auf jeden Mann entfallen sieben Frauen oder noch mehr
Warum dann auch noch seinen Kameraden hintergehen
Ich jedenfalls verzeihe sowas nicht, nicht mal im Höllenfeuer
Sie ißt vom selben Teller, auf den sie spuckt, hat bis zu einem Dutzend verschiedene Gesichter, saugt dich total aus
Sie tauscht dich aus für jeden andern¦
Vagabundin: Na, Blue, willst du mal mit mir!
Blue: Was ist denn los – ein Freund von mir ist dein Mann, trotzdem schmeißt du dich an einen anderen Freund ran – und jetzt willst du auch noch mit mir?
Vagabundin: Denk nicht an die beiden, es bleibt doch unter uns¦
Sexualität in den Slums, Kinder, Jugendliche: Yvonne Bezerra da Silva, bildende Künstlerin und Slum-Sozialexpertin in Rio de Janeiro, nimmt kein Blatt vor den Mund. Bereits in den neunziger Jahren spricht sie sich für Sexualerziehung schon für Siebenjährige aus, will Kenntnisvermittlung über Familienplanung für Arme an sämtlichen Grundschulen. „Die große Mehrheit der Unterschichtskinder ist Teil völlig zerrütteter Familien, nicht selten hausen auf nur neun Quadratmetern zehn Personen; Jungen und Mädchen sehen täglich homo- und heterosexuellen Verkehr, betrachten diesen Umstand gleichwohl als natürlich, nicht etwa als unmoralisch oder Sünde.“
Auch aus den Favelas der Großstädte des brasilianischen Nordostens ist bekannt, daß die Kinder, teils ab vier Jahre, den Erwachsenen beim Geschlechtsverkehr zusehen – die Enge der Behausungen bringt es mit sich. Frauen erinnern sich an ihre Kindheit: “Ich war fünf, hörte meine ältere Schwester schreien, ging deshalb in ihr Zimmer, sah sie mit ihrem Freund beim Sex, konnte alles genau beobachten. Meine Freundinnen machten zuhause die gleichen Erfahrungen. Eine meiner Schwestern schlief bereits mit zwölf Jahren mit den Jungens in der Kate, wenn die Eltern in der Sektenkirche waren – mit 13 hatte sie das erste Kind, lebte fortan wie in einer Ehe mit einem Jungen zusammen – das war in der Favela sehr häufig. Inzwischen hat meine Schwester neun Kinder, die meisten von verschiedenen Vätern.”
Allgemein bekannt ist, daß aufgrund der in Brasilien praktizierten Sozialpolitik die Elendsviertel weiter wachsen – damit auch die sexuelle Verwahrlosung zunimmt. Es bleibt nach wie vor bei der Situation, daß ungezählte Eltern mit ihren meist vielen Kindern in einem einzigen Hüttenraum hausen – und die Kinder den Eltern zwangsläufig beim Sex zuschauen, dann das Gesehene selber ausprobieren, kopieren wollen. Lange vor der ersten Menstruation haben daher Mädchen mit ihren teils jüngeren Brüdern Geschlechtsverkehr, sind der treibende Teil, regen ihre männlichen Geschwister auf vorstellbar sehr drastische Weise an, mit ihnen Sex zu machen. Gängig ist zudem die Favela-Situation, daß Mütter mit ihren sieben, acht Kindern, die alle von jeweils anderen Männern sind, in einem Katenraum allein leben, die Mütter sich wechselnde Liebhaber zum Sex holen. Natürlich schauen die Kinder am liebsten aus nächster Nähe zu und werden von der Mutter zurechtgewiesen: „Saia daqui, deixa me foder!“
“Einer der stärksten Trends jedoch ist der zur Asexualität. Die Asexuellen haben sich von der Sexualität ganz abgewandt und leben so das Prinzip der Entregelung vielleicht am konsequentesten aus. Sie beweisen, dass es heute sogar möglich ist, offen und akzeptiert ohne sexuelle Lust und ohne sexuelle Beziehungen zu leben. Sie machen jungen Leuten Mut, denen der sexuelle Zirkus ohnehin unangenehm ist. Sie ermutigen aber auch ältere Menschen, die an einer Liebesbeziehung festhalten wollen, obgleich sich das Sexuelle längst verflüchtigt hat. Für einen Sexualforscher sind die im Netz organisierten Asexuellen insofern der Clou, als sie uns daran denken lassen, dass das sexuelle Zeitalter, das vor etwa 200 Jahren begann, auch wieder verschwinden kann.” (Volkmar Sigusch 2010)<!–[if gte mso 9]> Normal 0 21 false false false MicrosoftInternetExplorer4 <![endif]–><!–[if gte mso 9]> <![endif]–><!–[if gte mso 10]> /* Style Definitions */ table.MsoNormalTable {mso-style-name:“Tabela normal“; mso-tstyle-rowband-size:0; mso-tstyle-colband-size:0; mso-style-noshow:yes; mso-style-parent:““; mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt; mso-para-margin:0cm; mso-para-margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:10.0pt; font-family:“Times New Roman“; mso-ansi-language:#0400; mso-fareast-language:#0400; mso-bidi-language:#0400;} <![endif]–>
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Sexuell rückständiges Brasilien nimmt erstmals weit lustbetonteren, sexualisierten Lebensstil der Russen wahr: Russische Touristen fallen an Stränden bei Rio de Janeiro entsprechend auf.
Brasilianische Teilnehmer von Samba-Tourneen, brasilianische Piloten und Stewardessen wissen seit Sowjetzeiten, daß die nichtkommerzielle sexuelle Freizügigkeit in Rußland weit höher ist als in Brasilien – inzwischen wird der entsprechend andere Lebensstil auch an russischen Touristen im Tropenland beobachtet. Laut Landesmedien falle bei diesen Reisenden ein bestimmtes sinnlich-wollüstiges Verhalten auf. Undenkbar angesichts brasilianischem Puritanismus und archaischem Machismus, an öffentlichen Stränden nackt zu baden – die russischen Touristen hätten indessen die Angewohnheit, sich in den klaren Wassern des Ozeans sofort ihrer Badebekleidung zu entledigen, hieß es. Zu den Zeiten der Sowjetunion war es keineswegs ungewöhnlich, von der Decke am Strand aus zu sehen, wie im flachen Wasser Dutzende von Paaren im Stehen geschlechtlich verkehrten. Dies wurde von jedermann als normal betrachtet.
Hintergrund:
Ohne Begehren keine Erotik – den Deutschen kommt derzeit beides abhanden, sagen die Experten , sehen darin einen enormen Kulturverlust. Sinnliches Verhalten, Verführen werde verlernt. Schon die Jüngeren sind durch aufgestanzte Schönheitsideale, den Sexismus der Werbung tief verunsichert, erleben Ängste als größte Lust-und Erotikkiller.
Sabine Bertram aus Berlin-Charlottenburg, Anfang Zwanzig, freut sich aufs Studium, jobbt bis dahin weiter in der Theaterzsene, macht Workshops, übernimmt kleine Rollen, wirkt offen, natürlich, voller Lebenslust. Doch im Alltag, auf der Straße, vergeht ihr die jäh, fühlt sie sich hilf-und wehrlos, wenn ein Mann ganz nahe vorbeigeht, ihr „geile Titten“ und ähnlich Obszönes direkt ins Gesicht sagt. „Da denke ich, na super, danke, wie schön, wieder mal auf meine Oberweite reduziert zu werden. Das passiert mir wirklich einmal am Tag – ich bin sogar schon betatscht worden, manche flüstern mir eklige Sachen direkt ins Ohr. Lust auf Männer macht mir das nicht gerade.“ Fünf Jahre früher hatte sie die noch reichlich, war neugierig auf die schönste, prickelndste Sache der Welt, bekam indessen schnell eine aufs Dach:“Ein paarmal sind Dinge absolut gegen meinen Willen passiert – ich wills nicht deutlicher ausdrücken – bin ich extrem sexistisch behandelt worden. Nach diesen Erlebnissen habe ich eine richtige Barriere, traue mich nicht mehr, denke, ich werde wieder verletzt. Diese schönen kleinen Signale, so wie früher, wenn mir einer gefiel – die sende ich schon lange nicht mehr aus.“
Am noblen Kurfürstendamm schiebt ein Sozialarbeiter eine schwerbehinderte junge Frau im Rollstuhl an einer hohen, sich drehenden, nachts beleuchteten Litfaßsäule vorbei – auch Sabine Bertram muß dort fast täglich entlang, ärgert sich jedesmal. „Auf allen Werbepostern nur nackte Frauen, mit großer Oberweite, richtig prall, drauf steht Kurvenreich und 100% Streckeneinsicht – damit machen sie Reklame für Motorradrennen auf dem Eurospeedway Lausitz“. Ganz Berlin ist voll mit solchen Plakaten – die ekligen Titten-Sprüche, meint die absolut nicht kämpferisch-feministisch Gesinnte, kommen von solcher Vermarktung. „Die beeinflußt Männer, aber die Frauen eben auch – nur anders.“
Einst strömte Ostberlins Jugend zu Nina Hagen und Manfred Krug, Karat oder den Puhdys zum Schwoofen in die Kongreßhalle am Alexanderplatz – seit der Wende gibts dort stattdessen jetzt fast jeden Monat „Deutschlands größte Erotikmesse“ mit Go-Go-Dance und „Striptease/SM“. Die tausenden Farbposter dafür kleben mit dem Segen der Kulturbehörden auch direkt vor den Amtssitzen von Schröder, Fischer und Trittin. Kindergartenkinder, Schüler, alte Frauen bleiben stehen, schauen sich die enormen nackten Brüste eines appellativen Models an, das, ohne Höschen, die Beine ganz, ganz weit aufspreizt. Aha, vermuten da schon manche Minderjährigen, das ist also heutzutage, in rot-grünen Zeiten, Erotik – sowas, denken sich Mädchen, erwarten also die Jungen, die Männer von unsereinem, so müßten wir aussehen, uns geben, weil die das wohl erotisch finden. Auf manchen Postern im Osten klebt auf den Schamhaaren ein weißer Protest-Zettel:“Atomkraftwerke zerstören die Umwelt! Pornographie zerstört die Seele!“ Sabine Bertram ärgert auch diese Reklame – eher aus dem Bauch heraus – Sexualforscher wie der Hamburger Gunter Schmidt oder Kurt Starke aus Leipzig, Vorsitzender der Gesellschaft für Sexualwissenschaften, haben durch Untersuchungen herausgefunden, daß Deutschlands Erotik auch wegen solcher Brutal-Reklame rapide verödet. „Die Vermarktung, Entwertung des Sexuellen, von weiblichen Körpern besonders in der Werbung“, so Starke, „ist außerordentlich gefährlich für Lust, da läuft als Gegenprozeß dann die Entsinnlichung, Desexualisierung, sinkt das Maß an Sinnlichkeit einer Gesellschaft. Es wird eigentlich auch Begehren von Männern mißbraucht, man kommt in `ne ganz eigenartige Situation.“ Was läuft im Kopfe von Durchschnittsfrauen ab, die täglich, an Zeitungskiosken, Werbetafeln, im Fernsehen umzingelt sind von nackten Models in Verführ-Posen, und viel, viel schöner? „Die fühlen sich dann im Grunde klein, ein Nichts, und das ist nicht gerade selbstbewußtseinsfördernd.“
Vorgestanzte, aggressiv wie nie propagierte Leitbilder von Erotik und Schönheit, die nachdenklichen Zeitgenossen sogar kryptofaschistisch vorkommen, an die SS-Idealmenschen erinnern, sorgen heute für beträchtliche Ängste und Leidensdruck. Erika Maas, Lektorin, wird von ihren grade erwachsenen Jungs gefragt, ob sie und ihre Freundinnen damals auch so kompliziert im Bett gewesen sind:“Die Mädchen von meinen Söhnen haben alle Angst, Idealen nicht zu entsprechen. Daß sie nicht schlank genug sind, daß der Busen zu klein oder zu groß ist, nicht fest genug, der Bauch nicht richtig flach, die Beine nicht schön lang, die Haare nicht so glänzen, wie man sichs vorstellt. All das, womit sie ja in den Medien, den Hochglanzzeitschriften, in Filmen berieselt werden. Und nicht entspannt, wollüstig, erotisch im Bett liegen, sondern sich im Hinterkopf überlegen, wie muß ich mich jetzt ausstrecken, damit mein Rücken schön grade, mein Bauch gut rauskommt, die Haare sich um mein Gesicht schlängeln. Das sind doch alles Dinge, die einen fertigmachen.“ Hinzu komme, daß man wohl heute nicht mehr mit dem Gedanken aufwachse, Erotik, Sinnlichkeit und Sex seien was Tolles, Aufregendes. „Verrückt – aber viele empfinden Sexualität als schmutzig, weil sie oft ja auch so eklig, dreckig und ordinär unter die Leute gebracht wird – daß es garnicht schön ist, was man da miteinander treibt.“ Sabine Bertram, Jahrzehnte jünger, bestätigts, sechs von zehn Mädchen, so ihre Erfahrung, könnten sich selbst nicht leiden, just wegen des Diktats der Leitbilder. Und blockten dann jeden noch so ehrlich gemeinten Annäherungsversuch ab, kämen überhaupt nicht auf die Idee, erotische Signale auszusenden. Kalkül:“Früher oder später würde der ja im Bett mitkriegen, wie furchtbar ich aussehe, ich womöglich noch ungeschminkt.“
Auch Ulrike Brandenburg, Sexualwissenschaftlerin am Universitätsklinikum Aachen, registriert gerade bei jungen Frauen zunehmende Angst vor Hingabe und Intimität. „Wir kriegen eine Höllenangst, wenn es darum geht, uns schutzlos und intim zu zeigen.“ Man fühle große emotionale Unsicherheit, leugne sie aber meistens weg.
Benjamin Werner, wirklich gutaussehend, fast am Ende seines Jurastudiums, kennt die Clubs, die HipHop-Szene. Jede Menge schöner Menschen unterwegs, doch irgendwie unnahbar, hip und scheinbar sich selbst genügend, zugeballert mit Ego-Drogen.“ Wie soll das denn `ne erotische Stimmung fördern?“ So viele schöne Frauen, aber unfähig, sich selbst zu genießen, oder, wie er meint, völlig unfähig zur Zärtlichkeit. Nur nicht in aller Öffentlichkeit küssen, wo jemand zuschauen könnte. Tatsächlich, in den Siebzigern, Achtzigern sah man noch häufiger Leute beim Herumknutschen, Schmusen. Walther nervt, wenn Leute, besonders aber Frauen, sich nicht mehr wie selbstverständlich als attraktiv, begehrenswert, erotisch empfinden, sondern Aussehen und Erotik, sinnliche Ausstrahlung nur noch als Marktwert ansehen und entsprechend einsetzen. „Gerade das wirkt so enterotisierend, bei solchen Frauen blitzt, prallst du nur knallhart ab.“
Zwanzig-bis Dreißigjährige, so Professor Starke, schlafen heute seltener mit jemandem, den sie mögen, als Fünfzigjährige – das gabs sicher noch nie in diesem Land, wo es immer heißt, nie sei die persönliche Freiheit größer gewesen als heute. Denn ausgerechnet für die schönsten Dinge des Lebens gilt das nicht, da trauen sich die Leute immer weniger. „Angst ist der größte Lust-und Erotikkiller. Diese latente Kriminalisierung von Erotik, daß man dem anderen, vor allen den Männern, nur Schlechtes zutraut, wirkt sich so aus, daß diese verunsichert werden. Die haben Berührungsängste, Angst vorm ersten Mal, vorm Versagen, nicht so zu sein, wie das öffentliche Bild vom überlegenen Mann das nahelegt. Und da lassen sies ganz einfach.“ Ängste kämen aber auch von Arbeitslosigkeit, Mobbing, Streß, beruflicher Abwertung, Spott und Hohn. In gnadenlosen Konkurrenz-Hierarchien komme man sich lieber persönlich nicht zu nahe, weil das verletzlich mache, ausgenutzt werden könnte. „Mit vierzig kommt man sich heute oft schon vor wie ein alter Knochen,“, moniert Erika Maas, „verliert an Selbstwertgefühl, findet sich nicht mehr arbeitsmarktfähig – und eben auch nicht mehr begehrenswert.“
Clever und effizient und cool zu sein, immer selbstkontrolliert, das wird heute belohnt. Sehr anstrengend, weil man dann nicht mehr echt, bestenfalls geheuchelt spontan sein kann. Deutliche, interessante erotische Signale aussenden, Lust auf Verführen zu signalisieren – das passiert dann natürlich nicht mehr. Wer sich in den bewegendsten Situationen gelassen, scheinbar gefühllos verhält, cool eben, der wird dann auch so, analysiert Starke. Wer hats nicht schon erlebt? Die Parties immer langweiliger, nichts knistert und prickelt, nicht passiert da mehr. In der Disco-Szene meist das gleiche. Bestenfalls manchmal grotesker Narzißmus, wie auf der Love-Parade. Die Partnersuche – deshalb unerhört schwierig. Frauen, Männer, soviele Singles, die gerne einen Partner hätten, gehen selbst zum feurigen Salsa-Ball, lassen sich aber nichts anmerken. Kommen alleine, tanzen ab, gehen alleine, manchmal jahrelang. Erwecken gar den Eindruck, jemanden zu haben. Ganz extrem in der Technoszene. „Man zeigt sich da, präsentiert sich mit viel Körperbewußtsein“, beobachtet Starke, „aber die Körper sind eigentlich isolierte Wesen, kommen nicht zueinander. Erotische Kultur ist nicht ohne weiteres erlernbar, die Kunst des Verführens kam in Mißkredit – das ist ein Kulturverlust!“
Lektorin Erika Maas fände Blickkontakte, Komplimente, so wie in Italien oder in Brasilien, gar nicht übel, trifft hierzulande aber eher verschlossene Gesichter. Und hat in ihrem Freundes-und Bekanntenkreis viele Hochflexible, darunter Journalisten, die etwa fürn halbes Jahr in Hamburg arbeiten, dann zwei Jahre in Köln, hinterher ein halbes Jahr in New York sind, sich dem heute geforderten Tempo bis zur Selbstaufgabe anpassen. „Doch die leben völlig ohne Sexualität und Erotik. Wenn du immerzu in einer fremden Stadt bist, immerzu mit neuen Kollegen, mußt du aufpassen, Boden unter die Füße zu kriegen, immer aufs neue checken, wie du dich in diesen Kreisen zu bewegen hast, bist für anderes garnicht offen, fehlt dir dafür Zeit.“ Doch wie Studien zeigen, träumen die meisten heute in Wahrheit eben doch vom freien Ausleben erotischer Gefühle, möglichst romantisch, leiden unter der enterotisierten Gesellschaft. Müssen wir die nun leider Gottes hinnehmen? Starke wird da sehr politisch, nimmt sich den modernen Kapitalismus vor:“Wir müssen aus angstsozialisierten Individuen freie, optimistische machen, und sicherlich ständig dafür kämpfen, daß lust-und glücksverheißende Bedingungen geschaffen werden – zum Beispiel, daß die Leute gerne Kinder kriegen – das ist auch etwas sehr Lustvolles. Dann geht die Angst weg“ – er lacht – „und die Menschen können sich fröhlich ineinander verlieben!“
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