Schmutzige Tricks aller Art
In vielen Sportberichten war die letzten Jahre natürlich rein zufällig vergessen worden, daß das Armani-Top-Model Kakà mit Sektenbossen eng befreundet ist, die in den USA zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden und in Brasilien per Haftbefehl gesucht werden
Weltfußballer Kaka, internationales Zugpferd der Wunderheilersekte „Renascer em Cristo” aus Sao Paulo, läßt auf Bischöfin Sonia und „Apostel” Estevam Hernandes nichts kommen. Seit die Sektenchefs wegen Geldwäsche und Devisenschmuggel im US-Knast sitzen, telefoniert er häufig mit ihnen, verteidigt sie vehement in den Medien. Demonstrativ schenkt Kaka die Weltfußballer-Trophäe der FIFA sofort dem Sekten-Haupttempel in Brasiliens Megacity.
Bischöfin und Apostel, Multimillionäre wie er, zelebrierten dort pompös und ekstatisch seine Trauung mit Caroline Celico. Für das Armani-Spitzenmodel Kakà wars natürlich ein zusätzlicher Werbeauftritt in Armani-Klamotten. Fußballstar Ronaldo feierte mit. Und natürlich erwählte Kaka die beiden Kinder der Sektengründer, Felippe und Fernanda, als Trauzeugen. Jetzt möchten nicht nur in Brasilien und Europa viele wissen, was er zu den unzähligen schmutzigen Tricks des Hernandes-Clans sagt. Brasiliens Polizei-Sonderdezernat gegen Organisiertes Verbrechen sowie Sao Paulos Staatsanwalt Marcelo Mendroni ermitteln schließlich seit 2002 gegen die Sektenführer und geben ständig aufsehenerregende Resultate bekannt. Als sich die Hernandes-Familie 2007 wegen eines Haftbefehls in die USA absetzt, hat der FBI längst einen heißen Tip von Staatsanwalt Mendroni, sich alle bei der Einreise sehr genau anzuschauen. Die Ausreißer landen deshalb sofort im Federal Detention Center von Miami “ ihre Luxusvilla in Florida bleibt verwaist. In Brasilien reichte theoretisch schon das Gesetz gegen Scharlatanerie, um den Hernandes das Handwerk zu legen. Die selbsternannte Bischöfin Sonia predigt den mehreren Millionen Anhängern, sogar Aids-und Krebskranke zu heilen. Und „Apostel” Estevam kündigte in Kakas Lieblingstempel sogar ganze „Regen von Wundern” an:”Jetzt werden die Gelähmten wieder gehen, die Tauben hören, die Blinden sehen!” Schwerer wiegt indessen die Anklage wegen systematischen Betrugs, Dokumentenfälschung, Unterschlagung und Bandenbildung. Laut Sonderdezernat und Staatsanwaltschaft bezahlte das Ehepaar immer wieder Rechnungen mit ungedeckten Schecks oder gar nicht. Die geschädigten Gläubiger stellten dann fest, daß die Hernandes gar nicht an den angegebenen Adressen wohnten, Sicherheiten wie Immobilien oder Firmen tatsächlich ganz anderen Leuten gehörten. Nur zu oft mußten dann einfache Sektenanhänger büßen, die sich arglos als Bürgen zur Verfügung gestellt hatten. Allein in Sao Paulo laufen gegen die Luxus liebenden Sektenchefs über hundert Prozesse wegen nicht gezahlter Mieten und anderer Schulden. Monatlich wurden Spenden in Millionenhöhe für Sozialprojekte gesammelt, die entweder gar nicht existierten oder die Gelder nie erhielten. Laut Staatsanwalt Mendroni entdeckte man in Sozialeinrichtungen der Sekte verdorbenes Essen sowie Kinder in Misere: „Spenden fließen eben direkt ins Privatvermögen der Renascer-Chefs.” Das wird mit umgerechnet 52 Millionen Euro angegeben. Kakas Trauzeugen Felippe und Fernanda Hernandes ließen sich von einem Abgeordneten Sao Paulos formell als hochbezahlte Kabinettsassessoren einstellen, arbeiteten dort jedoch keinen einzigen Tag. Der Parlamentarier gehört zu einer Rechtspartei und ist „Bischof” der Sekte.
„Apostel” Hernandes war zuvor Marketing-Manager bei Multis, führt die Sekte als strikt profitorientiertes Unternehmen. In den Schnellkursen für Nachwuchs-Pastoren betont er: „Wir nutzen Marketing als spirituelle Waffe!” Pastoren bekommen hohe Erfolgsprämien, falls sie die vorgegebene Zahl neuer Tempel gründen, von den Gläubigen hohe Spendensummen eintreiben. Nachdem auch Hauptwerbeträger Kaka im Zwielicht steht, klagt die Sekte lautstark über religiöse Verfolgung, Teufelswerk, stellen sich Sonia und Estevam Hernandes als christliche Märtyrer hin, vergleichen sich mit Jesus. Und das überzeugt tatsächlich die Masse der Sektenanhänger, betonen Religionsexperten des Tropenlandes.
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