Erinnert wird daran, daß die Spezialeinheit BOPE just 2008 schon einmal den jetzt umkämpften Rio-Slum Vila Cruzeiro besetzt – und dies enorm medial gefeiert hatte. Die „Besetzung“ dauerte indessen nur eine Woche – dann kehrten die Banditenkommandos zurück – und die üblichen Machtverhältnisse des Terrors über die Slumbewohner. Bereits 1994 hatte den Angaben zufolge die Stadtregierung ein Abkommen mit den Streitkräften zur Kriminalitätsbekämpfung beschlossen – mit den allseits bekannten „Erfolgen“. Bereits damals waren die üblichen Absichtserklärungen weltweit in Medien durchgeschaltet worden.
Die Empörung der Bevölkerung, daß Polizei und Armee jetzt – wie in zahlreichen vorangegangenen Fällen – den Rückzug der in Guerrilhataktik operierenden Banditenkommandos aus Vila Cruzeiro zugelassen hatten, dauert an. „Die Autoritäten wollten natürlich nicht ihre eigenen Angestellten töten“, lauten Kommentare auf der Straße.
« Rio de Janeiro: Nach Marineinfanterie auch Fallschirmjäger in Slums entsandt. Eine Woche Feuergefechte, doch nur oberflächliche Medienfotos, die die Dramatik der Lage in den Favelas nicht realistisch abbilden. Was ist da los? Offenbar bisher keine unabhängigen Beobachter vor Ort. – Rio de Janeiro: Einer der Killer von TV-Journalist Tim Lopes erneut gefaßt, Slumregion „Complexo do Alemao“ besetzt. Bislang kaum nicht-offizielle Informationen über Militäroperationen, fast nur offizielle Propaganda wie bei zahlreichen vorangegangenen Aktionen dieser Art. Filmhit „Tropa de Elite 2″ zeigt politische Hintergründe. Landesweit boomende Crack-Branche… »
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