Olympia-Bilanz 2016:http://www.hart-brasilientexte.de/2016/08/19/olympische-sommerspiele-medaillenspiegel/
Brasilien-Statistiken, Rankings:http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Neunfacher Goldmedaillengewinner Usain Bolt in Rio – wie die Lokalmedien reagieren:http://odia.ig.com.br/rio-de-janeiro/2016-08-22/affair-de-bolt-no-rio-ja-foi-mulher-de-ex-chefe-do-trafico-no-faz-quem-quer.html
Ausriß.
–
Fortaleza-Protestbewegung: https://pt-br.facebook.com/ProtestoPermanenteDeFortalezaCe
Brasil – 96
Colômbia – 89
Costa Rica – 82
Holanda – 74
Uruguai – 74
Bélgica – 73
Argélia – 70
“Neymar kommt ins Hospital, weiß, daß er überleben wird und zudem Tausende in Brasilien sich über ihn sorgen. Tausende in Brasilien warten seit Jahren auf einen simplen Arzttermin und wenige stört das. Was hat da Priorität?”
Ausriß, Kranke auf nacktem Hospitalfußboden. Foto der Protestbewegung.
Adveniat und WM-Berichterstattung: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/26/ds-lateinamerika-hilfswerk-adveniat-kritisiert-die-berichterstattung-der-offentlich-rechtlichen-sender-von-der-fusball-wm-in-brasilien/
Ausriß, zu Ronaldo-Reaktion auf Anti-WM-Proteste: “Eine WM macht man nicht mit Hospitälern.”
“Und wo gehe ich jetzt hin, Ronaldo?”
Ausriß.
Ausriß, “Folha de Sao Paulo”, Brasiliens größte Qualitätszeitung.
Neymar ist derzeit Werbeträger für zahlreiche Produkte, von PKW bis Körperpflege.
Brasilianer in Sao Paulo rechneten daher vor, daß Neymar in einem Nicht-WM-Jahr pro Tag umgerechnet rund 100000 Euro erhält, pro Stunde umgerechnet rund 4166 Euro, pro Minute rd. 70 Euro. In diesem WM-Jahr erreichen diese Einkünfte ein Mehrfaches…
Ronaldo – Einkommen: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/14/ronaldo-geldfusballspieler-brasiliens-hort-mit-34-auf/
Brasilien – Spielerverkauf: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/26/brazilian-football-teams-have-earned-1-billion-dollars-selling-players-internationally-hsbc-propaganda-in-new-york/
Brasiliens hohe Auslandsverschuldung: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/04/brasilien-mus-2012-rund-169-milliarden-dollar-schulden-zuruckzahlen-laut-landesmedien/
Obdachloser Behinderter in der City Sao Paulos, nahe der Leitbörse Lateinamerikas.
Ronaldo-Einkünfte: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/14/ronaldo-geldfusballspieler-brasiliens-hort-mit-34-auf/
Brasiliens Grenze bei “extremer Armut” laut Regierungsangaben von 2014 bei umgerechnet etwa 25 Euro Monatseinkünften: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/28/deutschlands-armutsgrenze-940-euro-monatseinkommen-in-brasilien-umgerechnet-rund-50-euro/
Neue Mittelschicht? Ab einem Familieneinkommen von umgerechnet etwa 670 Euro wird man in Brasilien offiziell bereits zur Mittelschicht gerechnet – nicht verwunderlich, daß in deutschsprachigen Agitprop-Berichten über das Tropenland derartige Angaben fehlen, wenn der angebliche Aufstieg von zig Millionen in die Mittelschicht bejubelt wird. http://www.hart-brasilientexte.de/2013/12/30/brasilien-der-hochlukrative-agitprop-mit-der-angeblich-stark-wachsenden-mittelschicht-jesse-de-souza-doktor-in-soziologie-der-universitat-heidelberg-widerlegt-gangige-propagandathesen-sogenannte/
http://www.hart-brasilientexte.de/2013/09/27/brasilien-einkommen-neue-offizielle-daten-2013/
Kurios, wie sogar sogenannte progressive Medien Mitteleuropas von einem brasilianischen Wirtschaftsboom schwafeln, den es laut Faktenlage garnicht gab, zudem brasilianische Regierungsangaben über den Aufstieg von Millionen in die Mittelschicht übernehmen, ohne indessen die Einkommens-Bemessungsgrenzen für Mittelschicht zu nennen. http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/27/brasilien-mit-umgerechnet-112-euro-monatseinkommen-schon-mittelschicht-nationale-wirtschafts-und-sozialexperten-machen-sich-uber-neue-offizielle-bemessungsgrenzen-lustig-die-gewohnlich-in-der-ausla/
Die Monatszahlungen des Anti-Hunger-Programms(Bolsa Familia), nur in Ausnahmefällen an die Familienväter gezahlt, grundsätzlich nur an die Mütter: Laut Regierungsangaben von 2014 liegt die durchschnittliche monatliche Zahlung an bedürftige Familien bei derzeit umgerechnet 55 Euro. Familien in extremer Armut erhalten im Durchschnitt umgerechnet rund 80 Euro. Für stillende Mütter, Kinder oder Heranwachsende bis 15 Jahre solcher Familien werden monatlich umgerechnet rund 11 Euro gezahlt, bis zu einer Obergrenze von umgerechnet rund 58 Euro pro Familie – die in Brasilien gewöhnlich kinderreich ist. Heranwachsende bis 17 Jahre können monatlich umgerechnet rund 14 Euro erhalten, bis zu einer Familien-Obergrenze von rd. 28 Euro.
Laut den Regierungsangaben von 2014 bekommen derzeit rd. 14 Millionen Familien die Bolsa Familia, dies seien etwa 50 Millionen Menschen.
Das Heer der Obdachlosen/Straßenbewohner bekommt keinerlei Zahlungen.
Das brasilianische Preisniveau ähnelt vor allem bei Waren des täglichen Bedarfs dem Niveau im Hochlohnland Deutschland, verschiedene Produkte, darunter Frischmilch, Käse oder Joghurt, sind deutlich teurer als in Deutschland. Daher greifen viele Niedrigstlohn-und Bolsa-Familia-Empfänger notgedrungen zu Billigstlebensmitteln schlechter Qualität, was wiederum laut Experteneinschätzungen zu Fehl-und Mangelernährung, Folgen wie Fettleibigkeit führt.
Sao Paulo 2014 – neues Elendsviertel im Entstehen. Die Stadt zählt über 2600 Slums.
Universitätsabsolvent 2014 in Sao Paulo nach mehreren Jahren als Angestellter in Privatunternehmen – umgerechnet brutto zwischen 800 und 900 Euro.
tags: brasilien-geldfußball-wm 2014
“Deutschland baut Berliner Mauer in Bahia”: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/09/brasilien-geldfusball-wm-2014-deutschland-baut-berliner-mauer-in-bahia-landesmedien-zu-abschirmung-des-deutschen-teams-in-dem-durch-hohe-gewalt-und-gravierende-menschenrechtsverletzungen-beruch/
Angela Merkel – WM-Besuch 2014 in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/16/deutsche-bundeskanzlerin-angela-merkel-reist-zur-wm-2014-nach-brasilien-trotz-gravierender-menschenrechtslage-bei-treffen-mit-staatschefin-dilma-rousseff-in-brasilia-waren-schwere-menschenrechtsve/
Ausriß. Auflagenstärkste Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo”.
Brasiliens Fußballhymnen: http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2010/07/07/drw_201007070719_samba_rassimus_und_freude_uebers_a9273c33.mp3
Sao Paulo – Fotoserie: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/18/sao-paulo-fotoserie-uber-brasiliens-megacity/
tags: , bildung, brasilien, europa, produktpropaganda, wirtschaftspropaganda
http://www.sindapro-mg.com.br/sinaproonline/edicao24/html/n05.html
Entsprechend umworben sind die Konsumenten Brasiliens auch durch ausländische Firmen. Produktpropaganda in Zeitungen, Radio und TV ist in Brasilien allen Ernstes häufig Tagesgespräch, kommt unglaublich gut an. Anders als in Ländern mit höherem Bildungsniveau lassen sich in Brasilien auch Produkte niedriger Qualität dank gern geglaubter Propaganda sehr gut absetzen, läßt sich der Durchschnittsbrasilianer leicht etwas aufschwatzen – von Wegwerf-Produkten bis hin zu korrupten Politikern, heißt es.
Allen Ernstes ist sogar eine Propaganda erfolgreich, die empfiehlt, zum Sonntagsbraten mit der Familie eine 1,5-Literflasche eines nordamerikanischen chemischen Zuckerwasser-Getränks zu konsumieren.
Lula-Agitprop weltweit: Lula war Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops, laut neuem Buch: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasilien-die-folterdiktatur-lula-und-die-arbeiterpartei-pt-rufmord-ein-kapitalverbrechen-buch557-seiten-mit-schweren-vorwurfen-gegen-lula-macht-schlagzeilen/
Brasilianische Unterwäschepropaganda.
Pelé in Apothekenwerbung vor WM.
Nestle-Saftpropaganda.
“Stolz, ein Brasilianer zu sein”: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/25/stolz-ein-brasilianer-zu-sein-aufschrift-auf-der-arbeitskleidung-der-strasenkehrer-in-der-megacity-sao-paulo-anregung-fur-deutsche-stadtreinigungen/
Ausriß.
Wie mitteleuropäische Medienkonsumenten auf WM und Berichterstattungsvorschriften reagieren:
Die Situation in Brasilien ist bei weitem schlimmer als alles, was in unseren Lügenmedien in verharmlosender Weise darüber zu sehen ist. Anläßlich der vergangenen Winterolympiade in Russland berichtete der Mainstream fleißig über den dortigen, angeblichen Schwulenhass – selbst wenn das stimmen würde, wäre das geradezu lächerlich im Vergleich zu den Zuständen in Brasilien. Liebe “Journalisten” (ja, das gehört in Anführungszeichen) bei VOL – was versteht ihr unter Recherche? Ist es wirklich wahr, daß ihr die Wahrheit nicht bringen wollt, könnt oder dürft? Bitte sagt mir, daß es einfach pure und einfältige Ahnungslosigkeit ist, das würde ich als Entschuldigung noch halbwegs gelten lassen…
tags: brasilien-top-entscheider und lüge 2012
”Os dirigentes brasileiros mentem.”
Laut Valor economico haben die Top-Manager eingeräumt, daß in ihren Unternehmen das Lügen gängig sei – in Angelegenheiten, die Angestellte, Zulieferer, Partner und sogar die Regierung betreffen. “Sie sagen eine Sache, und tun etwas ganz anderes.” 74 Prozent hätten zugegeben, daß der offizielle Diskurs das Gegenteil von dem sei, was in der Praxis geschehe. In den brasilianischen Unternehmen sei Autoritarismus vorherrschend. Von demokratischer Führung zu reden, sei eine große Lüge. Unter Top-Managern jemanden “Amigo” zu nennen, bedeute garnichts, da hinter dessen Rücken” jeder mit dem Messer auf diesen einsticht”. Klassischer Fall sei, daß der Manager etwas abstreite, was er tatsächlich gesagt habe.
Parallelen zu anderen Ländern sind natürlich wie immer rein zufällig…
Westerwelle über Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/04/brasilien-ist-mit-seiner-lebendigkeit-kreativitat-und-kulturellen-vielfalt-ein-ungemein-inspirierender-partner-der-gleichzeitig-durch-exzellenz-in-wirtschaft-und-wissenschaft-besticht-bundesaus/
Brasiliens Fußballhymnen: http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2010/07/07/drw_201007070719_samba_rassimus_und_freude_uebers_a9273c33.mp3
Brasilien – Daten, Statistiken: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/08/brasilien-kultur-und-gesellschaft-sammelbandtexte/
Das Buch zum Land – “Brasilien fürs Handgepäck”, Unionsverlag Zürich: http://www.unionsverlag.com/info/title.asp?title_id=2720
“Der Irak ist hier”: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/13/der-irak-ist-hier-menschenrechts-samba-von-jorge-aragao-aus-rio-de-janeiro-seit-jahren-hochaktuell-das-blutbad-vom-september-2012/
Neoliberaler Zeitgeist am Zuckerhut – der Waffen-Rap, anklicken(2013):http://www.youtube.com/watch?v=ZthNYozVwNM
tags: fußball-wm 2014-brasilien, pelé
“Vom Umgang mit der Diktaturvergangenheit” – Bundeszentrale für politische Bildung: http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html
Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff benannte zwei Militärs, die sie während der Diktatur gefoltert hatten – die Militärs Mauricio Lopes Lima und Homero Machado werden laut Landesmedien von der Wahrheitskommission vorgeladen.
Lula war Diktatur-Informant, laut neuem Buch:
Ausriß
http://www.amnesty.de/journal/2009/juni/kolumne-kopf-unter-wasser
Ausriß. Pelé und Militärdiktator General Emilio Medici 1970.
Pelè – nach dem WM-Sieg 1970 stürzt er in Brasilien begeistert auf den berüchtigten Foltergeneral und “Präsidenten” Emilio Medici zu, fällt ihm um den Hals, umarmt ihn heftig. Zu dieser Zeit werden laut Studien und Zeitzeugen Regimegegner über Amazonien lebendig aus Flugzeugen gestoßen, bei Rio de Janeiro Haien zum Fraß vorgeworfen, in pharaonische Bauprojekte eingemauert – doch Pelè erklärt wider besseres Wissen sogar im Ausland:”Es gibt keine Diktatur in Brasilien – wir sind ein freies Volk!” Und macht Diktatur-Regierungspropaganda, hält enge Kontakte auch zur Militärregierung des deutschstämmigen Generals Ernesto Geisel.
Das Verhältnis von Pelé zur Folterdiktatur kam bei alten und neuen Rechten in Mitteleuropa bestens an – bis heute hat er im dortigen Mainstream beste Karten.
Wie die nazistisch-antisemitisch orientierte Militärdiktatur zu dieser Zeit Frauen folterte: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/26/brasiliens-komplizierte-vergangenheitsbewaltigung-maria-amelia-de-almeida-teles-grauenhaft-gefolterte-regimegnerin-heute-mitglied-der-wahrheitskommission-des-teilstaats-sao-paulo-zur-aufklarung-der/
Das offizielle Foto vom angeblichen Selbstmord des jüdischen Journalisten und Fernsehdirektors von TV Cultura, Vladimir Herzog, am 25. Oktober 1975 in einer Zelle des Repressionszentrums DOI-Codi, Rua Tomas Carvalhal/Sao Paulo – in Wahrheit wurde er totgefoltert. Bundesrichter Marcio José de Morais annullierte 1979 das offizielle Dokument der Diktatur über die Todesursache, gab indessen Zeugen recht, denen zufolge Herzog gefoltert worden war, machte den Staat für den Tod des Juden verantwortlich. Unterdessen wurde ermittelt, daß unter Geisel gefolterte Regimegegner auch durch Giftspritzen umgebracht wurden, das Militär zahlreiche Oppositionelle außergerichtlich exekutierte.
Der Fernsehdirektor und Journalist war eine bekannte Person der Mittelschicht und vom Militärregime nicht festgenommen oder verhaftet, sondern für den 25. Oktober 1975 zwecks Erteilung von Auskünften zum Sitz der politischen Polizei bestellt worden – das macht vorstellbar, wie die Diktatur mit nicht bekannten Oppositionellen, mutmaßlichen Oppositionellen etwa der Unterschicht, in den Slums umging, Aktionsfeld der Todesschwadronen des Regimes.
“Du hättest alle Juden töten sollen”: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/21/brasiliens-nazistisch-antisemitische-militardiktatur-hohe-militars-zu-herbert-cukurs-massenmorder-von-rigadu-hast-einen-einzigen-fehler-begangen-du-hattest-alle-juden-toten-sollen-hintergrun/
Wer damals in Brasilien Folterer ausbildete – der französische General mit Afrikaerfahrung: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/05/franzosischer-general-war-folter-lehrer-wahrend-brasiliens-diktaturzeit-regierung-in-paris-wuste-von-regime-verbrechen/
Ausriß – Presidente Ernesto Geisel e Primeiro-Ministro Helmut Schmidt
Wie Bundesstaatsanwalt Marlon Weichert im Website-Exklusivinterview sagte, werden Diktaturverbrechen vertuscht, um “Biographien bestimmter Leute zu schützen, Biographien in der jetzigen Form aufrechterhalten zu können. Viele Leute wollen nicht Rechenschaft darüber ablegen, was sie damals taten.” Käme die Wahrheit heraus, so Weichert, müßten einige Biographien erheblich umformuliert werden. Dies könnte auch Persönlichkeiten der Regierungsallianz betreffen.
Wie ein Blick in jüngere deutschsprachige Publikationen über Brasilien zeigt, sind Analysen, Faktendarstellungen über die hochinteressanten Details der deutsch-brasilianischen Beziehungen offenbar verboten.
Die “Willy Brandt School of public policy” an der Universität in Erfurt – was im Angebot der Institution fehlt:
Search for “willy” and “brandt” and “brasilien”
NO results found.
Search for “willy” and “brandt” and “ernesto” and “geisel”
NO results found.
“Kardinal des Widerstands”: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/14/parabens-dom-paulo-evaristo-arns-der-deutschstammige-kardinal-sao-paulos-ist-90-hochengagiert-im-kampf-gegen-das-militarregime-der-foltergenerale1964-1985-wer-mit-den-diktatoren-eng-kooperierte/
Überlebende von Folter und Verfolgung: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/15/brasiliens-militardiktatur-uberlebende-von-verfolgung-und-folter-clarice-herzog-witwe-des-ermordeten-judischen-journalisten-vladimir-herzog-und-regimegegner-waldemar-rossi-heute-fuhrer-der-bisch/
Ausriß. Pelé mit Generalspräsident Castelo Branco, anwesend der spätere Nachfolger General Ernesto Geisel, auch Joao Havelange.
Pelé war für die Inlands-und Auslandspropaganda des Militärregimes sehr wichtig – das zahlte sich aus – vor diesem Hintergrund wird er bis heute von zahlreichen global operierenden Unternehmen aufgrund bestimmter Wertvorstellungen als Werbeträger eingesetzt.
Ausriß. Pelé mit Diktaturgouverneur Paulo Maluf. http://www.hart-brasilientexte.de/2012/07/31/brasilien-das-wahlbundnis-von-lula-mit-dem-von-interpol-gesuchten-diktaturaktivisten-maluf-bestatigung-der-these-das-in-diesem-alten-land-der-peripherie-das-neue-garnicht-neu-ist-argumentiert/
Pelé 2013.
Wahrheitskommission zu Diktaturverbrechen: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/26/brasilien-nationale-wahrheitskommission-zur-aufklarung-der-diktaturverbrechen-leiter-paulo-sergio-pinheiromitte-kommissionsmitglied-maria-rita-kehl-diktatur-widerstandskampfer-ivan-seixas-ged/
Geldsport und organisiertes Verbrechen: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/20/marina-maggessi-gesichter-brasiliens/
Fußball-Tote in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/12/31/fusball-weltmeisterschaft-2014-in-brasilien-land-ist-weltmeister-bei-fusball-toten-laut-fusball-experte-mauricio-murad/
Brasiliens Geldfußball heute: http://www.correiocidadania.com.br/index.php?option=com_content&view=article&id=9208:gabriel201213&catid=67:gabriel-brito&Itemid=172
Müllsäcke an Sao Paulos “Avenida Paulista” der Großbanken und Shopping Center – oder ein verelendeter Mensch?
Brasilien – US-Hinterhof, strategischer Partner der Merkel-Gabriel-Regierung…
Nicht ungewöhnlich, wenn einem in Amazonasstädten wie Manaus nachts in der Hafenregion eine völlig nackte, verelendete Frau auf der Straße begegnet.
Gelegentlich ein paar Münzen ergattern durch Sammeln von Alubüchsen, Flaschen…
Weiterziehen im Tropengewitter.
H
Hintergrund von 2008:
Bei Brasilien denken die meisten Europäer immer zuerst an Rio de Janeiros kleine Schokoladenseite, den Zuckerhut, den Copacabanastrand, Samba und Karneval. Dabei ist das 430 Kilometer entfernte subtropische Sao Paulo zwar keineswegs schöner, aber viel interessanter und nicht nur Brasiliens, sondern ganz Lateinamerikas Kultur-und Gastronomiehauptstadt. Hier dirigierte John Neschling das beste Sinfonieorchester Lateinamerikas, hier leben die populärsten Musiker des Tropenlandes “ das Sertaneja-Duo Zeze di Camargo und Luciano. Hier werden jährlich an die tausend Theaterstücke inszeniert.
Nicht zufällig bildet das kosmopolitische Sao Paulo vor Rio den wichtigsten touristischen Anziehungspunkt des Tropenlandes. Viel mehr Deutsche steuern Sao Paulo an, nicht Rio. Die nach Tokio und Mexico-City drittgrößte Stadt der Welt ist zudem Lateinamerikas Industriemetropole, zählt an die tausend deutsche Unternehmen und erwirtschaftet ein höheres Bruttosozialprodukt als ganz Argentinien. Extreme Sozialkontrasten fallen indessen beinahe überall ins Auge – auch die über zweitausend Slums sind nicht zu übersehen. Sao Paulo zählte einmal zu den schönsten Städten des Erdballs – hemmungslose Geldgier, kollektive Unvernunft und provozierender Individualismus haben sie in eine der häßlichsten verwandelt. Sao Paulo ist heute auch Symbol lateinamerikanischen Sozialdarwinismus. Manche verdrängen lieber, schauen nicht hin – doch die Situation der marginalisierten Paulistanos, darunter der Obdachlosen, schockiert.
„Unser Land ist besudelt von Korruption, Gewalt und Lügen”, ruft Padre Julio Lancelotti vor der Kathedrale von Sao Paulo aus und ärgert damit manche Vorübergehenden. Übertreibt der Kirchenmann nicht unverschämt? Aus dem Präsidentenpalast in Brasilia kommen schließlich permanent positive Nachrichten über Wirtschaftswachstum, Rekordausfuhren und sozialen Fortschritt, was auch in Europa Beifall findet. Doch Lancelotti zählt zu Brasiliens führenden Menschenrechtsaktivisten, kordiniert in Sao Paulo das weltweit einzige Vikariat für Obdachlose und sieht die riesigen, entsetzlichen Slums an den Peripherien der Millionenstädte auch unter der Lula-Regierung immer rascher wachsen. Vor der Kathedrale prangert er mit Gleichgesinnten an, daß ein im August 2004 an Obdachlosen verübtes Massaker immer noch nicht aufgeklärt ist, tatverdächtige Militärpolizisten unbehelligt bleiben. Acht Männer und Frauen wurden damals mit Eisenstangen totgeschlagen, weiteren sechs wurde der Schädel zertrümmert – doch sie überlebten. „Das Blutbad gehört zur Schande Brasiliens”, so Lancelotti, „selbst Sklavenhalterkultur und Folter existieren weiter.” Der Padre erhält Morddrohungen, wurde mehrfach von Unbekannten attackiert, man setzte sogar einen bezahlten Killer auf ihn an. „Jetzt fürchten wir mehr denn je um sein Leben”, sagt die Deutsche Hedwig Knist, die seit acht Jahren in Sao Paulo die katholische Obdachlosengemeinde nahe dem Luz-Bahnhof leitet. Wegen der zunehmenden Arbeitslosigkeit verlieren immer mehr Familien ihre Bleibe, kampieren direkt an der Gemeindekirche, unter den vielen Hochstraßen Sao Paulos – Szenen wie in Haiti, Kalkutta oder Lagos. Den Bessergestellten sind die Verelendeten vor allem in der City ein Dorn im Auge. An Lateinamerikas Leitbörse, protzigen Bankenpalästen, Oper und Pinakothek, Shopping Centers und Nobelrestaurants ärgern sich High Society und Schickeria über die zerlumpten, verzweifelten, teils übelriechenden und psychisch gestörten Gestalten, wollen von denen nicht angebettelt werden. Die Stadtverwaltung will deshalb das Zentrum von ihnen säubern. „Die sollen alle weg, an die überfüllte Peripherie, werden teilweise rausgeprügelt”, so Hedwig Knist, „immer mehr Obdachlose und Straßenkinder werden mißhandelt.” Natürlich wenden sich die Erzdiözese und ihre Obdachlosenseelsorge gegen eine solche Vertreibungspolitik, pochen auf die Menschenrechte der „Moradores da Rua”(Straßenbewohner). „Deshalb werden wir von den Autoritäten gehaßt.” Die Gemeindereferentin aus der Diözese Mainz macht interessante Rechnungen auf: Allein in der City stehen vierzigtausend Wohnungen leer – mehr, als es Obdachlose in Sao Paulo gibt. Würde jede Firma der lateinamerikanischen Wirtschaftslokomotive einem einzigen Obdachlosen Arbeit geben, wäre das Problem aus der Welt. Was auch Hedwig Knist besonders provoziert: Sao Paulo ist Lateinamerikas reichste Stadt, Brasilien immerhin die zehnte Wirtschaftsnation – genügend Geld für Soziales ist de facto vorhanden. Spenden aus Deutschland wären gar nicht nötig. Doch im neoliberal regierten Brasilien wollen die Betuchten nicht abgeben, ist eine gerechtere Einkommensverteilung nicht in Sicht. Ohne Spenden kirchlicher deutscher Hilfswerke wie Adveniat wäre auch wirkungsvolle Obdachlosenbetreuung nicht möglich. „Hedwig hat mir Auswege gezeigt, mich in Momenten der Schwäche und Unsicherheit bestärkt, bis ich es geschafft habe”, sagt Eliana de Santana. „Mit meiner kleinen Tochter lebte ich im Dreck – doch dank Hedwig und ihren Gemeindeprojekten konnte ich öffentliche Gesundheitsbetreuerin werden, habe jetzt eine winzige Wohnung.” Sie kümmert sich in der City um kranke Obdachlose, erzwingt notfalls deren Behandlung in Kliniken. „Straßenbewohner werden diskriminiert – eine Frau hat man vor der Hospitalpforte sterben lassen!” Hedwig Knist umarmt vorm Gottesdienst die über dreißigjährige Berenice. ”Zehn Jahre hauste sie wie ein Tier zwischen Müll” – jetzt macht sie Abendschule, arbeitet in der Gemeindewerkstatt, lebt in einem Wohnprojekt.
Obdachlose in Deutschland – Obdachlose im riesigen Brasilien – überhaupt kein Vergleich. Jene wenigen, die in deutschen Fußgängerzonen, auf Straßen und Plätzen betteln, schlafen, herumhängen, sind gegenüber ihren brasilianischen Schicksalsgenossen geradezu in einer luxuriösen Situation. Niemand käme auf die Idee, an denen von Berlin, Frankfurt oder München Massaker zu verüben, sie lebendig zu verbrennen, gar beim Vorbeifahren aus dem Auto heraus zu erschießen. In Brasilien ist das alltäglich, Sandra Stalinski aus Aschaffenburg erlebt es als „Missionarin auf Zeit” mit. „Von den Opfern in Sao Paulo habe ich einige gut gekannt, alles hilflose Menschen, die Schwächsten der Schwachen, gezielt ausgesucht. Ich bin deshalb psychisch richtig zusammengebrochen, habe stundenlang geweint. Die Tatorte sind ja immerhin mein Arbeitsbereich. Das Massaker, denke ich, wurde aus politischen Gründen kurz vor Kommunalwahlen inszeniert, um es politisch auszuschlachten.” Denn Sandra Stalinski macht der ganze Medienrummel um den Fall stutzig, die gegenseitigen Anschuldigungen der Politiker. Soviel öffentliche Resonanz sei nicht normal, man hätte alles auch unter den Tisch kehren können.
–„Ich bin kein Mensch, ich bin Müll”
Wie üblich, wenn es „Sem-Teto”, Obdachlose, trifft, die häufig von der autoritären, egozentrischen Gesellschaft Brasiliens wie Nicht-Menschen betrachtet werden. „Man setzt sie mit Müll gleich. Und das Schlimme ist: Die Obdachlosen sagen selber schon, ich bin kein Mensch, ich bin Müll.” Um so nötiger ist soziale Betreuung, die „Missionaria” Stalinski nicht etwa weit entfernt an der Slumperipherie, sondern sogar mitten in der modernen City, neben dem pompösen Gebäude der lateinamerikanischen Leitbörse und den Großbanken, unweit feiner Manager-Restaurants, leistete. Oder selbst auf den Stufen der Kathedrale, oft gleich unter Gruppen tief verzweifelter, teils stark betrunkener Obdachloser. Unter all den Menschenmassen quält diese, einsam, ausgestoßen, ausgeschlossen zu sein – um so dankbarer für Hilfe, ein tröstendes Wort, ein Gespräch.
„Auf dem Platz davor sieht man alles – Überfälle, Streit und Tod.” Denn die skandalösen Sozialkontraste Brasiliens liegen noch so offen wie zur Sklavenzeit: Manager in feinem Tuch, aufgeputzte Chefsekretärinnen kreuzen in Sao Paulos Innenstadt tagsüber alle paar Schritte Obdachlose, Bettler, Verkrüppelte, gar alte, zerlumpte schwarze Frauen, die sich ächzend vor hochbeladene Lastkarren spannen. Das Massaker geschah just in der trubeligen City – nur zu viele der Privilegierten haben sich an den Anblick jener etwa 16000 Straßenbewohner Sao Paulos, „Moradores da Rua”, schlichtweg gewöhnt, nehmen sie kaum noch wahr, unglaubliche Indifferenz dominiert. In Deutschland gäbe es nach solchen Untaten einen öffentlichen Aufschrei – hier stößt Sandra Stalinkski sogar während eines kleinen Protestmarsches auf offene Abweisung – ihre Flugblätter werden von nicht wenigen Schlipsträger aus Banken, Geschäftshäusern abgelehnt:”Nee, kannste behalten, interessiert mich nicht. Da ist mir die Galle hochgekommen – soviel Ignoranz!” Obdachlosen, so sagen viele, „verschmutzen” das Stadtbild, verrichten ihre Notdurft überall – auch wegen ihnen stinkt es in den brasilianischen Großstädten vielerorts barbarisch nach Urin und Menschenkot.
Sandra Stalinski arbeitete vorwiegend in einem Nachtasyl für 120 Männer, wird zwangsläufig Expertin in hausgemachter brasilianischer Sozialproblematik, auch brasilianischer Religiosität. Denn überall stößt sie auf einen ihr völlig neuen Bezug zu Gott:”Die Brasilianer sind viel religiöser als wir Deutschen, leben den Glauben wesentlich emotionaler, feiern Gottesdienste viel gefühlvoller, mit Liedern und Gesten. Man tanzt dort sogar, was ich gleich gar nicht kannte. Auch die Obdachlosen sind religiös und sagen, daß es letztendlich in Gottes Hand liege, ob sie sich aus dieser Situation befreien können. Sie sind fatalistisch, passiv, finden sich mit ihrem Schicksal ab, meinen, daran nichts ändern zu können. Ihre Lage sei scheinbar Gottes Wille. Und so eine Haltung kritisiere, hinterfrage ich natürlich.” Doch kaum Resonanz, wie die Missionarin verkraften muß. „Mit denen darüber zu reden, ist ganz schwierig, da habe ich eigentlich keine Chance.” Sie beobachtet zudem, wie sogar direkt vor der Kathedrale tagtäglich zahlreiche Sektenprediger agieren, mit der Bibel in der Hand allen Ernstes wie wild herumspringen. Das einerseits so moderne Sao Paulo ist auch Zentrum archaischster Wunderheiler-und Exorzisten-Sekten, die man bestenfalls weit im Hinterland vermutet hätte. „Ich empfinde das schockierend, laufe in den Straßen an Hallen vorbei, wo gerade ein Sektenpriester schreit, über den Satan spricht. Manche Obdachlose erzählen von Sekten, haben einen sehr fundamentalistischen Glauben, nehmen die Bibel wortwörtlich. Bei ihnen hat jedes zweite Wort mit Gott zu tun. Auf der Straße, unter den Obdachlosen gibts alle möglichen Religionen, wahnsinnig viele Freikirchen. Wir sind daher in den Projekten von „Rede Rua” ökumenisch, nicht nach einer bestimmten Religion ausgerichtet, halten keinen rein katholischen Gottesdienst, aber Gebetsstunden ab, feiern natürlich religiöse Feste wie Ostern und Weihnachten. Ganz besonders wichtig für die Bewohner der Straße.”
Die ganze zwiespältige, komplexe, widersprüchliche Obdachlosenproblematik wird von der Missionarin sachlich, illusionlos gesehen, ohne sozialromantische Scheuklappen. Da in Brasilien ein soziales Netz wie in mitteleuropäischen Ländern fehlt, geht der Absturz in die Obdachlosigkeit ganz rasch, oft von heute auf morgen. ”Man verliert die Arbeit, dann ganz schnell auch die Wohnung “ und wohin dann? Auf die Straße.” Andere sind aus tausende Kilometer entfernten Regionen Brasiliens quasi nach Sao Paulo eingewandert, hofften in der Industriestadt auf einen Job, hörten wohl nichts von grassierender Rekordarbeitslosigkeit.
–Machismus, Alkoholismus und harte Drogen”
„Wenn Ehen auseinanderbrechen, gehen die Männer oft aus Wut und Trotz einfach weg, landen auf der Straße – fast nie die Frauen. Das hat viel mit dem lateinamerikanischen Machismus zu tun. Die Männer sind unheimlich stolz, sehr machistisch, sehen es nicht ein, etwa ihren Teller abzuwaschen, ihre Sachen zu säubern. Und bei Entlassung halten sie es einfach nicht aus, daß die Frau für den Lebensunterhalt der Familie sorgt – und flüchten einfach, greifen zur Flasche.” Absurderweise ist simpler Zuckerrohrschnaps, Cachaca, in Brasilien billiger als Milch – was würde sich in Deutschland abspielen, wenn der Liter Wodka oder Korn weit weniger als einen Euro kostete? „Für die brasilianischen Männer ist es fast normal, Cachaça zu trinken und in einer schwierigen Situation in den Alkoholismus abzurutschen.” Kokain, Crack kosten im Vergleich zu Deutschland ebenfalls nur Spottpreise, sind daher selbst für Slumbewohner erschwinglich. Schnaps, Rauschgift dienten zum Ruhigstellen von Problemgruppen, etwa Strafgefangenen, würden deshalb in die Knäste bewußt hineingelassen – sagen selbst katholische Pfarrer. „In unserem Nachtasyl sind 98 Prozent alkohol-oder drogenabhängig”, so Sandra Stalinski, „ein Problem, mit dem wir ganz viel zu kämpfen haben, das sie aber nicht thematisieren.” Abends deshalb immer dasselbe Ritual: „Wenn die Leute unheimlich betrunken ankommen, würden sie in der Herberge Streit anfangen, gäbe es Konflikte. Also lassen wir sie erst vor der Tür warten, etwas nüchterner werden.” Bei den Männern stößt sie teils auf tiefste Verwahrlosung, gar Verrohung – auf einen Teufelskreis, nur ganz schwer zu durchbrechen. Denn das Leben auf der Straße ist unbeschreiblich hart, auch grausam:”Da kann man nicht zartbesaitet sein, da muß man auch zum Messer greifen und töten, um sein eigenes Leben zu schützen – diese Leute leben in einer ganz anderen Welt.” Viele lehnen es ab, nachts eine Herberge aufzusuchen, weil sie sich dort bestimmten Gemeinschaftsregeln unterwerfen müßten:”Da wird man nur gedemütigt, ich bin doch kein Hund, der an der Kette laufen muß!” Sie schlafen lieber in der „Freiheit” der Straße, trotz aller Gefahren. Doch jenen „Sem-Teto”, die in Sandra Stalinskis Asyl kommen, soll ihre Autonomie, Selbständigkeit wiedergeben werden – dafür dienen die Seelsorge, die unzähligen stundenlangen nächtlichen Einzelgespräche, all die Kurse. „Wir wollen nicht, daß sich die Leute an das Straßenleben gewöhnen, nur jeden Abend im Asyl essen, duschen, schlafen, ohne etwas dafür tun zu müssen. Das kann zu einer Form von Bequemlichkeit werden. Es gibt Leute, die das Asyl als angenehme Möglichkeit empfinden, Geld einzusparen – weil sie weniger verdienen oder auch weniger arbeiten.” Sandra Stalinski macht mit allen Kunstworkshops, malt, zeichnet mit ihnen, entdeckt die unglaublichsten Talente. Was denken sie über Deutschland? „Das Paradies, das gelobte Land, wo jeder reich ist, das Geld schier vom Himmel fällt.” Doch was weiß der deutsche Normalbürger über Brasilien? „Fußball, Samba, Caipirinha, Rio de Janeiro und die Strände als weltweit verkauftes Markenzeichen – das Elend hier ist in Deutschland niemandem bewußt.”
An der Peripherie Sao Paulos wachsen die Slums um über zehn Prozent jährlich, das Obdachlosenproblem verschärft sich zunehmend. „Weitere Massaker können geschehen”, schreibt die kleine Zeitung des „Rede-Rua”-Hilfswerks, bei der Sandra Stalinski ebenfalls mitarbeitet. „Präfektur, Staat und die Obdachlosen selber müssen endlich aktiv werden!”
In Rio de Janeiro ist die Lage keineswegs anders – die nach dem Diktator, Judenhasser und Hitlerverehrer Getulio Vargas benannte City-Avenida wird nachts zum Schlafsaal. Auf einem Kilometer nächtigen stets rund zweihundert Obdachlose. In Sao Paulo sprießen überall „Mini-Favelas” gar an Straßenecken, Fabrikmauern. Diözese-Soziologin Eva Turin analysiert, daß die Gesellschaft heute abgrundtief individualistisch, immer weniger solidarisch sei. Daß die Gutbetuchten der besseren Viertel ihren Konsumismus, den zunehmend stärker konzentrierten Reichtum nicht etwa verstecken, sondern sogar immer offener zur Schau tragen, sei „eine Aggression, eine Provokation, ein direkt obszöner Akt gegenüber den Armen.” So wie an der Avenida Paulista – „der eine liegt krank vor Hunger auf der Straße, der andere fährt mit dem Importauto für hunderttausend Dollar vorbei.” Eva Turin meint, daß die Mittel-und Oberschicht diese Sozialkontraste bewußt verdrängt.
Marcio Pochmann, renommierter Wirtschaftsexperte, sieht einen Zusammenhang zwischen Bereicherung und Dekadenz. Die Reichen von heute entstammten immer weniger den legalen produktiven Sektoren der Gesellschaft, Geldgier mache sie zunehmend entfremdeter. Der Prozeß unproduktiver Bereicherung gehe unverändert weiter, damit auch die sozioökonomische Dekadenz im Lande.
Obdachloser, stark abgemagert und geschwächt, bei Apriltemperatur 2016 von 15 Grad, ohne Hemd, in Lateinamerikas reichster Stadt Sao Paulo. Die Erfahrung zeigt, daß Menschen dieses Elendsstadiums rasch Opfer einer Unterkühlung oder irrationaler Gewalt werden, diese gar ein Auto überrollt. Mangels Ausweispapieren, fehlender staatlicher Bemühungen um eine Identifikation werden tote Verelendete dann gewöhnlich in Massengräber geworfen. Der Mann sieht täglich, wie Madames ihre wohlgenährten, exzellent gepflegten Hunde an ihm vorbeiführen – er kann als Mensch nicht erwarten, wenigstens annähernd so gut behandelt zu werden wie ein Hund. Sozialdarwinismus pur, neoliberale Herzenskälte allerorten.
http://das-blaettchen.de/2010/08/brasiliens-massengraeber-2172.html
06.12.2013 16:24
Zum 100. Geburtstag Willy Brandts laden die Willy Brandt School of Public Policy und die Friedricht-Ebert-Stiftung (Thüringen) zu einer Diskussion mit Christoph Matschie (Thüringer Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, stellvertretender Ministerpräsident und Landesvorsitzender der SPD) zu einer Diskussion mit Studierenden zum Thema “Mehr Gerechtigkeit wagen – Willy Brandts Globales Engagement” ein.
Willy Brandt ist eine Ikone des 20. Jahrhunderts. Während seines langen politischen Lebens ist er Vielen ganz Unterschiedliches gewesen – radikaler Sozialist, politischer Dissident, Exilant, Multinationaler, Sozialdemokrat, Atlantiker, Pan-Europäer, Kalter Krieger, Friedensaktivist, Pragmatiker, Idealist, Warner und Visionär. Mit der Ostpolitik, dem Bekenntnis zur stetigen Demokratisierung, seiner entwicklungspolitischen Arbeit in der Nord-Süd Kommission und seiner Friedenspolitik hat er nachhaltige Akzente für politisches Denken und Handeln gesetzt, Türen geöffnet und Horizonte geweitet. Was bedeutet Willy Brandts globales Engagement heute? Was bedeutet es jungen Menschen, die in der heutigen Welt leben und mit neuen Herausforderungen umgehen müssen?
Weitere Informationen finden Sie hier.
tags: brasilien-folterdiktatur, dietrich stobbe, diktator ernesto geisel, franz-josef strauß, hans filbinger, hans-dietrich genscher, helmut kohl, helmut schmidt, walter scheel, willy brandt
Zu den Merkwürdigkeiten der guten und engen Bonner Beziehungen zur brasilianischen Folterdiktatur zählt das Fehlen aussagekräftiger Fotos in Mainstream, Regierungs-und Parteiinstitutionen, Museen und Einrichtungen der Zeitgeschichte wie dem Willy-Brandt-Forum in Berlin, in Fotogalerien wie Google. Auf brasilianischer Seite findet sich indessen reichhaltiges Fotomaterial in gedruckter Form. So hat Folterdiktator Ernesto Geisel in Sonderpublikationen über seine offizielle Reise 1978 in die Bundesrepublik Deutschland ausführlich berichten lassen.
Ausriß, Diktator Ernesto Geisel und Bundespräsident Walter Scheel(FDP). “Die Reise war ein großer Erfolg.”(Scheel zu Geisel beim Abschied, Geisel weist besonders auf den Atomvertrag). Der Diktator des nazistisch-antisemitisch orientierten Militärregimes hatte u.a. den Chef seines Militärkabinetts, Brigadegeneral Gustavo Rego Reis, mitgebracht. Scheel zeichnete den Folterdiktator mit dem Großkreuz zum Bundesverdienstorden der Sonderklasse aus.
“Die Toleranz ist das Grundprinzip der brasilianischen Rassendemokratie. Konflikte friedlich zu lösen, ist alte Tradition in ihrem Land.”(Scheel in Ansprache)
Während des Treffens Geisel-Scheel trat auch eine bayrische Trachtengruppe auf.
“Vom Umgang mit der Diktaturvergangenheit” – Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn: http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html
Das Erbe der Folterdiktatur – 2014: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/09/brasilien-vor-der-fusball-wm-paulo-sergio-pinheiro-leiter-der-uno-syrien-kommission-zu-den-grauenhaften-menschenrechtsverletzungen-in-brasilianischen-haftanstalten-erbe-der-militardiktatur/
Ausriß, Gruppenbild mit Damen: Bankett von Scheel und seiner Frau Mildred am 6. März 1978 in der Redoute für Diktator Geisel, dessen Frau Lucy und Tochter Amalia. In der Redoute, heißt es in der offiziellen Publikation, habe Beethoven als Kind Klavier gespielt. (Amalia Geisel kurioserweise Fan von Musiker und Komponist Chico Buarque, dem Regimegegner: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/05/brasiliens-folterdiktatur1964-1985-und-der-musikalische-protest-apesar-de-voce-und-jorge-maravilha-von-chico-buarque-die-diktatoren-medici-und-geisel-enge-kontakte-zu-bonner-politikern-w/ )
Ausriß, Diktator Ernesto Geisel und Bundeskanzler Helmut Schmidt in Bonn. Schmidt lobte Geisel, wie es hieß, für den Weg zu einer neuen demokratischen Ordnung. Beide Seiten hätten die gleichen Grundkonzeptionen über die Gesellschaft. Geisel würdigt in der Antwort den Atomvertrag. Am selben Tag spricht er auf dem deutsch-brasilianischen Unternehmertreffen, wird vom Präsidenten des Bundesverbands der deutschen Industrie, Nikolaus Fasolt, begrüßt, der Geisel in einer Rede ausführlich würdigt.
Ausriß, Diktator Geisel und Helmut Schmidt im Bundeskanzleramt.
“Brauner Bluff”: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-81015408.html
…Die Bundestagswahl steht bevor, und der Redner, ein kleingewachsener, schneidiger ehemaliger Oberleutnant, wirbt um Hitlers einstige Elitetruppe. Als alter Kriegskamerad müsse er sagen, dass er “immer das Gefühl besonderer Zuversicht” gehabt habe, wenn die Waffen-SS neben ihm kämpfte. Leider würden deren Angehörige oft mit denen der Gestapo verwechselt und zu Unrecht angeklagt, berichtet später erfreut eine Zeitschrift der Waffen-SS-Veteranen über die Veranstaltung.
Die Reaktion des Publikums auf die Rede ist nicht überliefert, aber einiges spricht dafür, dass der Hamburger Verkehrsdezernent dröhnenden Applaus bekam. Der Mann ist Sozialdemokrat, Volkswirt, steht damals am Beginn einer beispiellosen politischen Karriere und heißt: Helmut Schmidt.
Er ist nicht der Einzige, der um die Veteranen der Waffen-SS buhlt. Auch CDU-Kanzler Konrad Adenauer und SPD-Nachkriegschef Kurt Schumacher werben um die Wählerstimmen der früheren Elitetruppe, die von den alliierten Richtern im Nürnberger Militärtribunal zur “verbrecherischen Organisation” erklärt wurde. Adenauer besucht sogar Waffen-SS-General Kurt Meyer (”Panzer-Meyer”), der im Gefängnis im westfälischen Werl einsitzt, weil er 1944 in Frankreich etwa 20 kanadische Kriegsgefangene hinrichten ließ…
Dabei war die braune Truppe während des Krieges besonders rücksichtslos gegen Gefangene und Zivilisten vorgegangen. Zu den ursprünglich nur aus Freiwilligen, dann auch aus Wehrpflichtigen rekrutierten Divisionen, die sich als bewaffneter Teil der SS verstanden, gehörten zudem die SS-Totenkopfverbände, die die Konzentrationslager bewachten. Auch deshalb warfen die Nürnberger Richter der Waffen-SS Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor… (Der Spiegel)
Diktator Ernesto Geisel und Hans Filbinger, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, auf Schloß Schwetzingen. http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Filbinger “Was damals rechtens war, kann heute nicht Unrecht sein.”
Ministerpräsident Filbinger würdigt Diktator Geisel wegen dessen “vernünftiger und sachgemäßer Politik”, mit der eine neue Phase der Geschichte Brasiliens beginne. Geisel erinnert daran, daß Filbinger die nächsten Tage nach Brasilien reist.
http://www.uni-tuebingen.de/einrichtungen/zentrale-einrichtungen/brasilien-zentrum/links.html
Diktator Geisel empfing am 8. März 1978 den CDU-Vorsitzenden Helmut Kohl auf Schloß Gymnich, anschließend dort den CSU-Vorsitzenden Franz-Josef Strauß. Beide Gespräche dauerten, wie es hieß, jeweils eine Stunde.
In der Amtszeit von Geisel totgefolterter Jude Vladimir Herzog:
Das offizielle Foto vom angeblichen Selbstmord des jüdischen Journalisten und Fernsehdirektors von TV Cultura, Vladimir Herzog, am 25. Oktober 1975 in einer Zelle des Repressionszentrums DOI-Codi, Rua Tomas Carvalhal/Sao Paulo – in Wahrheit wurde er totgefoltert. Bundesrichter Marcio José de Morais annullierte 1979 das offizielle Dokument der Diktatur über die Todesursache, gab indessen Zeugen recht, denen zufolge Herzog gefoltert worden war, machte den Staat für den Tod des Juden verantwortlich. Unterdessen wurde ermittelt, daß unter Geisel gefolterte Regimegegner auch durch Giftspritzen umgebracht wurden, das Militär zahlreiche Oppositionelle außergerichtlich exekutierte.
Der Fernsehdirektor und Journalist war eine bekannte Person der Mittelschicht und vom Militärregime nicht festgenommen oder verhaftet, sondern für den 25. Oktober 1975 zwecks Erteilung von Auskünften zum Sitz der politischen Polizei bestellt worden – das macht vorstellbar, wie die Diktatur mit nicht bekannten Oppositionellen, mutmaßlichen Oppositionellen etwa der Unterschicht, in den Slums umging, Aktionsfeld der Todesschwadronen des Regimes.
Kein Foto von Brandt und Geisel im Willy-Brandt Forum Unter den Linden, Berlin. http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/
Wie die brasilianische Militärdiktatur Frauen folterte: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/26/brasiliens-komplizierte-vergangenheitsbewaltigung-maria-amelia-de-almeida-teles-grauenhaft-gefolterte-regimegnerin-heute-mitglied-der-wahrheitskommission-des-teilstaats-sao-paulo-zur-aufklarung-der/
Bonner Parteistiftungen von CDU und SPD – und das Folterregime Brasiliens: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/01/brasiliens-militardiktatur-und-bonns-politische-stiftungen-unter-welchen-folterdiktatoren-sie-ins-tropenland-kamen-mit-dem-regime-kooperierten/
Ausriß, ein kurioser Bezeichnungsfehler über das Treffen vom 7. März 1978 – in der offiziellen Diktaturpublikation zur Reise wird Willy Brandt als Vorsitzender der FDP vorgestellt. http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/08/brasiliens-folterdiktator-marschall-artur-costa-e-silva-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-nukleare-zusammenarbeit-vorschlug-die-in-ein-geheimes-militarisches-atomprogramm-mit-atomtestgela/
Suche nach “ernesto” und “geisel”
KEINE Ergebnisse gefunden. (Ausriß)
Diktator Geisel und Außenminister Hans-Dietrich Genscher(FDP) am 7. März auf Schloß Gymnich, Ausriß.
Außenminister Genscher und sein brasilianischer Amtskollege Azeredo da Silveira unterzeichnen das Atomabkommen in Bonn 1975 – im selben Jahr wird in Sao Paulo der jüdische Journalist Vladimir Herzog totgefoltert.
Ausriß.
Politik muß der Freiheit und der
Würde jedes einzelnen Menschen
dienen.
Aber Freiheit und Verantwortung
gehören für uns Liberale
untrennbar zusammen. Hans-Dietrich Genscher
“Juni 1975. Brasilien und Deutschland schließen Abkommen zum Bau von Atomkraftwerken in Angra dos Reis.
Vor dem Hintergrund seiner politischen Rolle gegenüber Folterdiktaturen wie Brasilien wurde Hans Dietrich Genscher 1991 die Ehrenbürgerwürde von Halle/Saale verliehen:
Diktator Geisel im Kernforschungszentrum Jülich, Ausriß.
Diktator Geisel in Westberlin mit Bürgermeister Dietrich Stobbe(SPD) am 9. März 1978. Im Schloß Charlottenburg trägt sich Geisel ins Goldene Buch ein, Stobbe hält eine Lobrede. “Wir sehen ein Land auf dem Marsch.” Anschließend fliegt Geisel nach Köln, wo der brasilianische Botschafter einen Empfang für ihn und 2000 im der Bundesrepublik Deutschland lebende Brasilianer gibt, wie es hieß.
Diktator Geisel traf auch mit den Ministern Hans Matthöfer, Otto Graf Lambsdorff, Werner Maihofer, Volker Nauff, Rainer Offergeld zusammen.
Wie die Jungsozialisten der SPD(Jusos) den Besuch von Folterdiktator Ernesto Geisel in der Bundesrepublik Deutschland bewerten:
Der Juso-Bundesvorstand erklärt 1978:”Es ist geradezu eine abenteuerliche Politik, einer Diktatur, die zur Nutzung ihrer machtpolitischen Interessen noch nie Skrupel bei der Auslöschung von Menschenleben gezeigt hat, die radikalsten Vernichtungsmöglichkeiten in die Hand zu geben.Die Anwesenheit des Diktators Geisel in der BRD ist eine Provokation für alle Demokraten.” Der damalige Juso-Vorsitzende heißt Gerhard Schröder.
Bei Demos in Köln und Düsseldorf, gegen die Polizeieinheiten des damaligen SPD-Ministerpräsidenten Kühn mit aller Härte vorgehen, werden Parolen wie”Völkermorde und KZ findet der Herr Geisel nett” oder „Kein Atomgeschäft mit Folterern” gerufen.
Schriftsteller Verissimo erinnert Ende November 2013 an die Schließung des Atomtestgeländes in Amazonien durch den damaligen zivilen Präsidenten Fernando Collor 1990. Und spekuliert, mit Bezug auf den Iran 2013, wie wohl die Großmächte auf den Aufstieg Brasiliens zur Atomwaffenmacht reagiert hätten.
“Seria bom ter a bomba nem que fosse só para ver a cara dos argentinos.”
Die Militärdiktatur hatte auf der Basis des Bonner Atomabkommens ein geheimes militärisches Nuklearprogramm vorangetrieben.
Das Atomtestgelände der Foltermilitärs – das Bonner Nuklearabkommen mit dem Militärregime:
http://pt.wikipedia.org/wiki/Serra_do_Cachimbo
http://pt.wikipedia.org/wiki/Programa_nuclear_paralelo
http://jornalggn.com.br/fora-pauta/serra-do-cachimbo-e-a-bomba-atomica-que-nao-vingou
Buraco de Cachimbo
Orlando Brito
19 de setembro de 1990: o então presidente da República Fernando Collor de Mello chega à Base Aérea de Cachimbo, em Mato Grosso, para presenciar o fechamento da área de testes nucleares.
Como foi – Nas décadas de 1970 e 1980 – durante os governos dos generais Ernesto Geisel e João Figueiredo – os jornalistas que cobríamos o Palácio do Planalto viajamos várias vezes para Bonn, antiga capital alemã. Fomos cobrir as negociações do Acordo Nuclear entre Brasil e Alemanha. Durante anos, o assunto virou tema de destaque na imprensa, com a construção das usinas de Angra dos Reis e dos projetos de enriquecimento de urânio. Mas em 1990 o Brasil mudava de rumo na questão da energia nuclear. O presidente Collor determinou o fim das experiências atômicas na selva. Repórteres e fotógrafos voamos num Búfalo da FAB para documentar a vedação do buraco para explosões subterrâneas. Tinha circunferência aproximada de dois metros e mais de um quilômetro de profundidade.
Heinrich-Böll-Stiftung: ”Im Juni 1968 erklärte Außenminister Willy Brandt in Brasilien die Bereitschaft der Deutschen, Brasilien mit Nukleartechnik zu versorgen.” (Wurden Sie gefragt?)
Bislang wurden noch keine Fotos veröffentlicht, die zeigen, wie Willy Brandt 1968 mit Folterdiktator Artur de Costa e Silva zusammentrifft. Brandt schenkte dem Diktator eine goldene Uhr, laut brasilianischem Nachrichtenmagazin Veja.
Wikipedia über Folterdiktator Costa e Silva: “Seine Regierung startete die härteste und brutalste Phase des diktatorischen Militärregimes, die von General Emilio Garrastazu Médici, seinem Nachfolger, fortgesetzt wurde.”
Seu governo iniciou a fase mais dura e brutal do regime ditatorial militar, à qual o general Emílio Garrastazu Médici, seu sucessor, deu continuidade. Wikipedia
Nach Folterdiktator Costa e Silva sind bis heute in Brasilien zahlreiche Schulen benannt, was Bände spricht.
With this in mind, Silva had the Foreign Ministry write a further communication to the West German government, in the hope that Silva could milk the co-operation of the FDR for even more political power amongst the Brazilian officer corps.
To: Chancellor Willy Brandt and the Government of the Federal Republic of GermanyWith the goal of further developing the relationship between our nations, my government would like to make an additional invitation to enter in to a co-operative weapons development program with the Republic of Brazil. Both our nations are faced with threats that could present themselves at any time, and only through the spirit of mutual co-operation can we defeat these.
Yours, hopefully in prosperity, President Artur da Costa e Silva
zitiert aus "Nation States".
To: Lyndon B. Johnson, President of the United StatesIt would be my greatest pleasure to welcome you to Brazil and discuss matters with you in person. I would hope also to show you what small parts of Brazil you will be able to see in such a short visit, as well as to show you what might be if our nations co-operate to the fullest extent possible.
Signed, President Artur da Costa e Silva
(Nation States)
1968 weilt auch Königin Elisabeth II. zu einem offiziellen Besuch in der Folterdiktatur.
Ausriß März 2012.
“Boaventura hat Sehnsucht nach der Diktatur. Felinto betont, daß die Folter nötig war. Olinto meint, daß Einkerkerungen und Tötungen gerechtfertigt waren. Frota sagte, daß man in dieser Zeit gut lebte.”
“Wo sind unsere Toten?” Protest in Sao Paulo nach der Diktatur.
Die “Terroristen” der katholischen Kirche Brasiliens: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/17/brasilien-2014-50-jahre-nach-dem-militarputsch-von-1964-die-terroristen-der-katholischen-kirche-welche-bonner-politiker-damals-gegen-das-foltern-und-totfoltern-von-regimegegnern-nicht-protesti/
Bahia – Quartier der deutschen WM-Mannschaft:
tags: brasilien – menschenrechte und wm 2014
Delegation des Bundestags-Innenausschusses in Brasilien vor der WM: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/05/01/fusball-wm-in-brasilien-und-gravierende-menschenrechtsverletzungen-csu-politiker-stephan-mayer-und-delegation-des-bundestags-innenausschusses-kritisieren-nach-brasilienreise-weder-systematische-folte/
Deutsche Mediensteuerer haben wegen der jüngsten Gefängnisbarbarei von Bahia keinen “öffentlichen Aufschrei der Empörung” produziert, wie es im Falle Rußlands üblich wäre. Auch eine für für Rußland gewohnte Boykott-Debatte wird nicht angestoßen. Bemerkenswert ist, daß zudem Proteste von Merkel, Steinmeier, Gauck etc. ausbleiben – immerhin handelt es sich um gravierende Menschenrechtsverletzungen just vor der WM. In Bahia werden sieben Spiele ausgetragen.
Ausriß, Gefängnishof mit Toten.
“In der Hölle hinter Gittern”: http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern
Ausriß , Bahia-Medien.
Brasilien – Fotoserie, politisch unkorrekte soziokulturelle Besonderheiten: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/
Bahia ist auch wegen der Haßverbrechen gegen Homosexuelle berüchtigt:
HOMOSSEXUAL MASSACRADO A TIROS NA BAHIA
Gesellschaftliches Klima in Bahia – gesteinigter Heterosexueller, der von den Tätern für einen Homosexuellen gehalten wurde:
Jovem heterossexual é assassinado é mais uma vítima da homofobia no Brasil
Recentemente na cidade de Camaçari, dois irmãos gêmeos foram agredidos enquanto saiam de uma festa junina. Os irmãos foram confundidos com homossexuais, um deles agredido até a morte, com várias pedradas. Em entrevista a TV Bahia, o jovem falou sobre a perda do seu irmão: ”A gente foi agredido por chute, murro, soco. Aí eu perguntei o que foi. ‘É duas mulherzinhas’. Chamavam agente de ‘mulherzinhas’. Eu acho que é a homofobia que está surgindo no mundo aí, que homem não pode sair abraçado com outro homem, pai não pode abraçar um filho. Quero que a Justiça vá até o fim. Meu irmão era minha alma gêmea. Trabalhava junto, a gente saía, a gente se divertia junto. Foi uma perda muito grande. Éuma dor que eu nunca vou superar”.
Ausriß. Transvestit in Bahia ermordet. “Epidemie des Hasses”.
Deutscher Orden für Bahia-Politiker – Orden für Rechtsextremist: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/12/28/brasilien-der-beruchtigte-diktaturaktivist-antonio-carlos-magalhaes-ausgezeichnet-mit-dem-groskreuz-des-verdienstordens-der-bundesrepublik-deutschland/
Was in deutschen Medien alles fehlt. Fußball-WM in Brasilien und Berichterstattungsvorschriften: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/04/20/fusball-weltmeisterschaft-2014-in-brasilien-inzwischen-wird-deutlich-welche-berichterstattungsvorschriften-bereits-gelten-aspekte-folterstaat-paulo-coelho-position-rekord-bei-morden-an-homosexuel/
“Die Kanzlerin will in Brasilien jubeln”
Angela Merkel reist zur Fußball-WM – keinerlei Kritik aus Berlin an gravierender Menschenrechtslage. Sotschi und Rio: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/03/28/angela-merkel-reist-zur-fusball-wm-trotz-gravierender-menschenrechtslage-in-brasilien/
Beim derzeitigen Deutschlandjahr in Brasilien sind u.a. Menschenrechtsprobleme wie die Morde an Homosexuellen, aber auch die Bonner Zusammenarbeit mit der Militärdiktatur, ausgeklammert.
Wird Bonns Atomabkommen mit der Folterdiktatur 2014 erneut verlängert? http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/26/brasiliens-militardiktatur-der-atomvertrag-mit-bonn-von-1975-brasilianische-organisationen-mobilisieren-gegen-verlangerung-2014-willy-brandt-helmut-schmidt-hans-dietrich-genscher-und-die-bilater/
Joachim Gauck und Brasiliens Menschenrechte: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/
Warum Lula in Ländern wie Deutschland viele Sympathisanten eines bestimmten politischen Spektrums hat – Lula war Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops, laut neuem Buch: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasilien-die-folterdiktatur-lula-und-die-arbeiterpartei-pt-rufmord-ein-kapitalverbrechen-buch557-seiten-mit-schweren-vorwurfen-gegen-lula-macht-schlagzeilen/
Lula weist Kritik an fehlender WM-Vorbereitung zurück: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/13/lula-weist-kritik-an-fehlender-vorbereitung-der-fusball-wm-2014-zuruck-als-ob-wir-eine-bande-von-idioten-waren/
“Heute haben wir eine Zivildiktatur”.
Bischof Erwin Kräutler im Interview mit dem brasilianischen Nachrichtenmagazin “Epoca”, Juni 2012:
“Lula und Dilma Rousseff werden als Zerstörer Amazoniens in die Geschichte eingehen…Ich habe Lula zweimal getroffen…Jene Leute, die früher mit uns kämpften, auf unserer Seite waren, die selbe Sache verteidigten, verteidigen jetzt das Gegenteil…2009 war ein sehr freundschaftliches Treffen mit Lula – ich hoffte noch, er ließe sich überzeugen. Und schrieb sogar: Gottseidank, Lula hat verstanden…Doch es war Theater, politisches Spiel. Er hielt damals meinen Arm und sagte: Dom Erwin, wir werden dieses Projekt niemandem aufzwingen. Du kannst auf mich zählen…Ich dachte, gut – der Präsident würde nicht so reden, wenn es nicht die Wahrheit wäre… Nein, Lula würde mir nicht ins Gesicht lügen…In diesem Moment glaubte ich wirklich an den Dialog…”
Epoca-Frage: “Sie hatten tatsächlich an Lulas Dialog-Versprechen geglaubt?”
Kräutler:”Ich glaubte daran…Aber es gab nie einen Dialog…Was Lula da machte, war nur Show, um dem Bischof gefällig zu sein…Nach meinen Informationen sind 61 Wasserkraftwerke in Brasilien geplant, die meisten in Amazonien…Hier hat sich der Widerstand gegen Belo Monte mit der Arbeiterpartei identifiziert…Bis dann Lula sein Präsidentenamt antrat. Als wir entdeckten, daß Lula seine Position geändert hatte, sind wir aus allen Wolken gefallen. Mein Gott, wie ist das möglich? Und die Leute der Arbeiterpartei hier wechselten auch die Seite…Das alles war Verrat, ein gewaltiger Schlag. Es ist sehr hart, von Leuten verraten zu werden, denen du die Hand gereicht hattest. Man hatte mich gefragt, Bischof, wen werden sie wählen? Ich sagte, ich stimme für Lula…Später sagte dann das Volk: Jetzt schluckt der Bischof…Jetzt sagen sie: Der Bischof war sogar für diese Leute von der Arbeiterpartei. Und jetzt muß ich Kröten schlucken…Lula hat Amazonien nie verstanden…Und am Ende seiner Amtszeit fiel er ins Delirium, berauschte sich an Ziffern, Statistiken…Heute haben wir eine Zivildiktatur…Wenn die Regierung sich verfassungswidrig verhält, leben wir erneut in einer Diktatur…Ich mag eine Frau als Präsidentin, aber ich dachte, als Frau wäre sie sensibler gegenüber unserer Lage…Man kann soviel protestieren wie man will. Sie verhindert jeglichen Dialog schon im Ansatz. Belo Monte ist kein Thema für eine Diskussion. Sie ist sehr hart, unnachgiebig, akzeptiert keine abweichende Meinung…Die Geschichte Amazoniens, Brasiliens und der Erde wird bald Lula und Dilma sehr genau als skrupellose Zerstörerverurteilen – als Verursacher von Einwirkungen, die unumkehrbar das Klima des Planeten veränderten…”
Brasilien – Daten, Statistiken: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
WM-Texte 2014:
Angela Merkel – WM-Besuch 2014 in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/16/deutsche-bundeskanzlerin-angela-merkel-reist-zur-wm-2014-nach-brasilien-trotz-gravierender-menschenrechtslage-bei-treffen-mit-staatschefin-dilma-rousseff-in-brasilia-waren-schwere-menschenrechtsve/
http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/17/brasilien-geldfusball-wm-2014-spielort-fortaleza/
http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/18/die-dunkle-seite-der-wm-bild-zeitung/
http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/18/brasilien-geldfusball-wm-sao-paulo/
Fußball-WM und Berichterstattungsvorschriften: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/05/19/fusball-wm-2014-und-strenge-berichterstattungsvorschriften-deutscher-medien-selbst-in-kommentaren-halt-sich-der-deutsche-mainstream-bisher-offenbar-strikt-an-das-vorschriftendiktat/
Lepraopfer.
“Ja zur Abtreibung”. Kathedrale von Sao Paulo.
Obdachloser Alubüchsensammler, an katholischer Kirche.
Gratis-Suppenausgabe für Arme an der Kathedrale.
Sao Paulo – Fotoserie:
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/18/sao-paulo-fotoserie-uber-brasiliens-megacity/
City-Ausstellung zur Gewalt in Sao Paulo: http://www.hart-brasilientexte.de/2015/08/09/brasilien-2015-polizei-in-sao-paulo-geht-jetzt-auch-in-city-bezirken-mit-maschinenpistolen-sturmgewehren-auf-streife-hinweis-auf-stark-gestiegene-bedrohung-durch-banditenkommandos-des-organisierte/
Radikalfeminismus und Kathedrale. “Boceta resiste”.
Offene Crack-Szene in der City von Sao Paulo: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/20/crack-jugendpolitik-unter-lula-und-jose-serra-dunkelhautige-kinder-und-jugendliche-sind-crack-hauptkonsumenten/
Sao Paulo, Avenida Paulista 2015. Schnüffel-Drogen befinden sich üblicherweise in Mineralwasserflaschen.
Obdachloser greift zum Mikrophon vor der Kathedrale Sao Paulos, schreit Verzweiflung heraus. Aufschrei der Ausgeschlossenen 2015.
Brasilien – Daten, Statistiken:http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
“Schlafen” mittags in Abgasgestank an der Avenida Paulista in Sao Paulo – erschöpfter verdreckter Obdachloser, Habseligkeiten in Plastiktüten am Fahrrad.
Katholische Protestaktion in Sao Paulo vor der Kathedrale am Nationalfeiertag des 7.9.2015.
Brasilien – Verelendung und menschliche Verhaltensweisen:http://www.hart-brasilientexte.de/2014/03/17/brasilien-2014-wie-verelendung-menschliche-verhaltensweisen-andert-altere-obdachlose-frau-wascht-sich-allabendlich-vollig-nackt-an-strasenkreuzung-von-sao-paulo-reichste-stadt-lateinamerikas-viele/
“Höre nie auf zu kämpfen.”
“Schluß mit der Straflosigkeit”.
“Brasilia stinkt”.
“Ergreift den Chef!”
http://www.hart-brasilientexte.de/2013/06/01/brasilien-gewalt-und-wandmalerei-in-crack-region-cracolandia-von-sao-paulo-2013/
http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/16/brasilien-karneval-zum-totlachen-2013/
Angeli, “Nationale Front für die Freigabe der Barbarei.” Größte nationale Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo”.
Mittelschichtsviertel in Sao Paulo nahe der Avenida Paulista.
http://www.hart-brasilientexte.de/2015/08/07/aids-epidemie-in-brasilien-2015-katholische-bischofskonferenz-cnbb-ruft-bevoelkerung-zu-aids-tests-auf-jeder-kann-sich-anstecken/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Reichlich Ersatzkabel schon mal hingehängt…
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http://pt.wikipedia.org/wiki/Teatro_Escola_Macuna%C3%ADma
Sao Paulo – Fotoserie:
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/18/sao-paulo-fotoserie-uber-brasiliens-megacity/
Sao Paulo, Avenida Paulista.
“Elvis Presley da Avenida Paulista”.
Dois personagens desse filme vivem experiências de bovinização explícita. Antes de vir para o Brasil, a jovem alemã Heike fora levada pela própria mãe (Frau Lotte) para servir como fêmea de um oficial nazista da SS, que a repassou sexualmente para vários outros colegas, na suposta geração de uma raça superior. E Eurico, brasileiro casado com outra filha de Frau Lotte – Gudrun -, foi castrado em sessão de tortura por remanescentes do Nazismo, usando fardas da SS e condecorações – “autêntica operação blitzkrieg”, na definição de um deles -, depois de ameaçá-los com “rua ou xadrez” quando descobriu que gastara seu dinheiro com eles em vão, sem perspectiva de retorno.
Heike se viu reduzida à condição de vaca parideira, com uma face de prostituição sem pagamento e desprezo pelos sentimentos que nutria por Hans – o primeiro oficial a quem serviu sexualmente -, suposto pai da criança, Gretchen, que morreria pouco tempo depois de nascer. O título do filme, portanto, saúda uma criança morta, saúda a morte. A nova raça gerada pelo Nazismo era a Morte. No velório da criança, Heike declara, em alta voz, apontando para o ataúde: “Olha o que sobrou!”. Era o saldo do Nazismo!
O homem adulto brasileiro, emasculado com o beneplácito da esposa (que optou pelos irmãos de nacionalidade e preferência política), restou transformado em boi de carro – animal para dirigir toda a força muscular ao trabalho, sem energia para o prazer e a procriação -, metáfora da submissão e impotência da burguesia nacional diante dos interesses econômicos e políticos internacionais.
Nos dois casos, a continuidade da vida (reprodução) foi truncada, junto com a perda do direito ao prazer. E a personagem Inge (descendente de alemães que já estava no Brasil antes da chegada da família Kranz, primeira narradora explícita dos acontecimentos apresentados no filme) disse para outro personagem: “Tem fazendas de criação de gente na Alemanha”. A condição humana, sob o Nazismo, fora reduzida a objeto de atividade pecuária. Antes de ser castrado, Eurico apareceu, em suas atividades econômicas, viajando pelo sertão brasileiro, ao som de música caipira – outras criações pecuárias de outra gente.
Heike é uma mulher alemã, Eurico é um homem brasileiro. Essas características de sexo e nacionalidade ajudam a entender que a bovinização ultrapassa personagens individuais, abrange todos os seres em cena – inclusive, os bovinizadores! É como se o admirável mundo novo, velho sobrevivendo após a queda histórica do Nazismo (no final do filme, comemora-se um Quarto Reich! – possivelmente, o Brasil da ditadura de 1964 em diante, quando o filme foi feito, 1976, mas não só ele), pagasse um preço pela animalização do outro: a animalização inconsciente e festiva também de quem dominava o processo. Um dos remanescentes nazistas copula com Heike, sendo chamado por ela de Hans (aquele pai nazista de sua filha, Gretchen), misto de fascínio e nojo. No começo, esse nazista reclama que seu nome é outro – Kaput – mas finda assumindo a identidade de Hans: identidades são intercambiáveis no mundo animal, touros reprodutores não precisam ter nome conhecido pelas vacas parideiras. E a castradora nazista – Rose Marie – finda o filme dançando com um Eurico incapaz de satisfazê-la eroticamente, incapacidade por ela mesma provocada, com a aprovação da esposa do rapaz que, antes, desfrutara daquele falo. Ou a satisfação erótica da castradora era ter castrado? Afinal, no ato da castração, ela exclamara, rindo: “Judeu gostoso, esse!”.
Aleluia, Gretchen tematiza a bovinização em vínculos mais visíveis com a experiência nazista alemã clássica mas se constitui também como alegoria dos processos ditatoriais posteriores, consolidados, dentre outros lugares e atividades, no Brasil de 1976 e no futebol – fora do tempo histórico mais formal daquela primeira política. O clima de seu desfecho, um piquenique em sábado de carnaval, é de festa brasileira – apesar do abúlico cabisbaixo Eurico… -, com algumas pitadas nacionais de confraternização entre as raças, samba e futebol, mescladas à memória do extermínio das raças declaradas inferiores. O tempo parece nem ter passado, nas faces de Frau Lotte, daqueles outros remanescentes nazistas e de seus rebentos e aliados brasileiros. Uma frase do Dr. Aurélio, um dos aliados brasileiros dos nazistas, é explícita a esse respeito: “Quando as idéias não envelhecem, o corpo resiste”.
Há um espectro de morte (ou de incapacitação para a vida plena) que percorre todo o filme, desde seu título (saudação à filha de Heike, morta com pouco tempo de existência, saudação à morte) até à castração de Eurico, passando pela ida do jovem Josef Kranz para a Alemanha nazista, como soldado, e seu desaparecimento (evidente morte), disfarçado pela mãe em memória de perda de contato. Violência e tragédia se transformam em paródia e paralisação do tempo pelos personagens dominantes da narrativa, situação especialmente desenvolvida naquela confraternização final entre algozes e vítimas (castradores e castrado, racistas e raças inferiorizadas): a História continua como impedimento de mudanças. E os nazistas ou neo-ditadores, mesmo formalmente derrotados, vivem em sua morte ou na capacidade de matar os outros, vampiros demasiado humanos. Estamos diante de uma reclamação conformista (o Professor Ross, sem ser nazista, sobrevive até às últimas cenas do filme, dependendo da mulher nazista e por ela desprezado) paralela a um berro provocativo – o próprio filme. Sem esquecer de que os animais berram terrivelmente na hora em que são castrados, como ocorreu com Eurico.
Aleluia, Gretchen foi realizado por Sylvio Back em 1976, momento em que a ditadura civil-militar brasileira experimentava uma sutil passagem de seu auge (governo Garrastazu Médici, intensa propaganda mesclada a atrocidades explícitas, que incluíam arrocho salarial torturante, exploração publicitária de eventos como conquista da Copa do Mundo, em 1970, e Sesquicentenário da Independência, em 1972) para o reconhecimento de seu declínio (governo Ernesto Geisel, crise econômica internacional, com a alta dos preços do petróleo, anúncio de distensão “lenta, segura e gradual” – expressões da propaganda oficial).
A abertura do filme (apresentação de legendas) se dá ao som da “Cavalgada das Valquírias”, conhecido tema wagneriano da ópera A Valquíria, usado –dentre outras obras daquele compositor – pelo Nazismo como incentivo musical aos soldados e à população alemã em geral, argumento de extrema superioridade artística germânica em relação a judeus e outros povos, associada ao evidente nacionalismo cultural ali expresso. O mesmo tema figuraria, depois, numa cena clássica do filme Apocalipse now, de Francis Ford Coppola, de 1979 – durante ataque de helicópteros a aldeia vietnamita, perturbador paralelo entre o exército estadunidense da Guerra do Vietnam e as tropas nazistas em blitzkriegs. No caso de Aleluia, Gretchen, a música foi apresentada em gravação do grupo brasileiro de rock progressivo O Terço.
A opção por essa versão rock nacional da “Cavalgada das Valquírias” significou perda de cromatismos e harmonias originais que somente uma execução orquestral possibilitaria mas indicou claramente vínculos entre os problemas apresentados no filme e o presente de sua realização, quando o rock progressivo aparecia como uma sofisticada novidade na música de mercado. Além disso, tratava-se de um grupo brasileiro de rock progressivo, de um Wagner abrasileirado tornado presente naquela versão: Alemanha e Nazismo são aqui e agora.
José Gatti comenta o intencional irrealismo da cena em que um grupo de Juventude Hitlerista atuante no Brasil se despede do jovem Josef Kranz, que retornava à terra de origem como soldado, saudando-o num discurso do também jovem Werner em português, não em brasilien deutsch. Essa opção narrativa pelo estranhamento (presente em todo o filme: os alemães falam sempre em português) sublinha o teor brasileiro do que estava sendo mostrado: falava-se sempre de Brasil e presente no filme – e não apenas do passado alemão…
Back optou pela indicação, em legendas, de periodizações sintéticas da narração: 1937/1940, 1942/1945, 1955, Hoje. É possível identificar algumas referências contidas em cada um desses momentos: implantação do Estado Novo no Brasil e expansão nazista na Europa; rompimento de relações diplomáticas do Brasil com a Alemanha, entrada do Brasil na guerra junto com os Aliados, fim do Nazismo e queda do Estado Novo; estabelecimento de nazistas alemães em fuga na América do Sul (o declínio de Juan Perón, na Argentina, foi citado por um dos remanescentes nazistas); o presente de realização do filme, marcado pela vigência de múltiplas ditaduras no subcontinente. Certamente, cada um desses momentos remete ao outro, as relações passado/presente são um dos temas centrais do filme.
O recurso à paródia se realiza também em termos intertextuais, evocando gêneros cinematográficos como filmes de guerra, filmes de terror e chanchadas brasileiras, dentre outros. É assim que o Dr. Aurélio encena a tentativa de tomada do Palácio do Catete pelos integralistas como se estivesse brincando de bang-bang com o jovem Werner, encerrando o episódio com um pedido de que tudo fosse esquecido, chamando o rapaz de “meu filho”, deitando com a camisa aberta no peito e segurando na mão de Werner, numa sugestão de sedução homoerótica. Noutra seqüência do filme, um batalhão nazista formado por crianças com caras pintadas de verde e usando metralhadoras de brinquedo fuzila negros e índios, lembrança perturbadoramente caricata da violência entre diferentes que são iguais – o tema reapareceria, 27 anos depois, na canção “Haiti”, da Caetano Veloso e Gilberto Gil. E Repo, o criado negro da família Kranz, veste-se de Papai Noel e tenta esbranquiçar a pele com talco, ao som da canção “Nega do cabelo duro” (sua dança sugere um Saci Pererê sambista), até desistir da transformação, deprimido, mantendo-se afastado da ceia natalina da família Kranz.
Numa primeira abordagem, essas passagens podem sugerir alegorias feitas para que se driblasse a violenta censura ditatorial. Embora essa face da questão exista, é mais importante assinalar que as alegorias constituíram o corpo do filme efetivamente realizado, em articulação com muitos outros procedimentos de estranhamento presentes em sua narração.
As alegorias também permitiram sutis deslizamentos de significações. Falando mal de Eurico para Frau Lotte, Repo comentou que aquele personagem tinha sangue judeu – o preconceituado assumindo um preconceito contra terceiros. E um interlocutor do Prof. Ross diz que judeu e comunista eram tudo a mesma coisa. Se a lembrança do Nazismo associada à ditadura era dolorosa para os governantes brasileiros daquele momento (o Exército nacional guardava a memória de ter participado da derrubada do Nazi-Fascismo na Europa!), o anti-semitismo jamais foi invocado pelo regime. No entanto, numa ditadura anti-comunista, se judeus e comunistas forem a mesma coisa…
No carnaval que encerra o filme, os remanescentes nazistas usaem fardas dessa tradição política e militar. Rose Marie disse para eles: “São fantasias. Reais mas fantasias”. As fantasias são o real, as alegorias não são um mundo à parte da realidade.
O pasto continua através das ditaduras e de seus campos de futebol, com o ameaçador risco, talvez certeza, de lhes sobreviver. Uma voz off declara: “Continua fecundo o ventre de onde saiu essa gente.” A perspectiva de alteridade não parece possível com os agentes em cena. Onde estariam os outros agentes – o novo tempo? Dá para sair de Nazismo e Ditaduras?
Não há resposta visível. Entende-se apenas que agentes alternativos a esse mundo e saídas dele não estão no capital internacional (os nazistas caloteiros), na burguesia nacional (o mutilado Eurico) nem na alegada harmonia entre raças do Brasil.
Nem há harmonia!
FICHA TÉCNICA:
Aleluia, Gretchen (Brasil). 1976. Direção, Argumento, Roteiro e Diálogos: Sylvio Back. Colaboração: Manoel Carlos Karam e Oscar Milton Volpini. Adaptação: Selma Egrei. Fotografia e Câmara: José Medeiros. Músicas e Arranjos: Carlos gCastilho e O Terço (tema de “A Cavalgada das Valquírias”: Richard Wagner). Montagem: Inácio Araújo. Cenografia: Ronaldo Leão e Marcos Carrilho. Figurino: Luiz Afonso Burigo. Produção: Sylvio Back e Embrafilme. Direção de produção: Plínio Garcia Sanchez. Elenco: Abílio Motta Bruckner, Edson D’ Ávila, Carlos Vereza, Elizabeth Destefanis, Joel de Oliveira, José Maria Santos, Kate Hansen, Lala Schneider, Lauro Hanke, Liliam Lemmertz, Lourival Gipiella, Lúcio Weber, Maurício Távora, Miriam Pires, Narciso Assunção, Rafael Pacheco, Sale Wolokita, Selma Egrei e Sérgio Hingst. 118 minutos. Colorido.
LEITURAS COMPLEMENTARES:
BACK, Sylvio. Aleluia, Gretchen. Rio de Janeiro: Imago, 2006.
D’ ARAÚJO, Maria Celina e CASTRO, Celso (Orgs.). Ernesto Geisel. Rio de Janeiro: Fundação Getúlio Vargas, 1997.
GATTI, José. “Monoglossia em Aleluia Gretchen”. Revista Olhar. São Carlos, 1 (4): 1/6, 2000. olhar.ufscar.br/index.php/olhar/article/view/41/34
« „Hunderttausende Ausländer leben ohne Aufenthaltserlaubnis in Deutschland.“ DER SPIEGEL 2016. Gesetze zur Meldepflicht de facto von der Merkel-Gabriel-Regierung abgeschafft… – „Brasilien: Deodoro, der Folterkeller unter dem Olympia-Park.“ RT deutsch, August 2016 »
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