Zur Feier der sprunghaft gestiegenen Zuckerkäufe in Brasilien hätte sich zur Illustration brasilianischer Produktionsmethoden dieses Foto aus den Landesmedien für die deutsche, schweizerische, österreichische Presse besonders angeboten. Aber irgendwie ist daraus nichts geworden, erntete vielmehr Lula für seine Politik sehr viel Lob aus Mitteleuropa, galten die grauenhaften Flächenbrände den zuständigen Umwelt-Autoritäten offenbar als kleine Fische, nicht der Rede wert. Brasiliens regierungskritische Medien sind da anders, die zeigen, daß sogar Kinder, von Sklavenarbeitern ganz zu schweigen, bei der Ernte mitmachen müssen.
„Der Tagesspiegel“, Berlin:“Und dann, von einem Augenblick auf den andern, befinden wir uns in der Hölle der Vergangenheit, wo das Zuckerrohr die Krankheit Brasiliens ist und nicht das Medikament.Ein abgefackeltes Zuckerrohrfeld, auf dem nur die nackten, rußigen Stängel überlebt haben. Eine Schar dunkler, vermummter Gestalten, die in einem stummen Wettstreit Reihe für Reihe vorrückt und die Stauden mit einem langen Messer zu Boden schlägt, 900-mal die gleiche Bewegung in der Stunde, sie zu einem Haufen schichtet, dessen Länge am Ende des Tages gemessen wird, 150 bis 200 Meter, die Arbeiter werden nach Tonne bezahlt, wer fleißig und kräftig ist, bringt es auf drei, vier Minimallöhne im Monat, ein guter Verdienst, eine schreckliche Arbeit.Auch Frauen befinden sich auf dem Feld, aber das entdecken wir erst später, die Menschen sind kaum zu erkennen unter den von Ruß und süßem Saft und Schweiß verklebten Gesichtern. Die Felder werden vor der Ernte angezündet, um das scharfkantige Blattwerk zu entfernen und den Schneidern die Arbeit zu erleichtern. Manchmal müssen die Gemeinden das Abfackeln verbieten, weil die Luft zu trocken ist und der Ruß aus den Zuckerrohrfeldern die Kinder der umgebenden Dörfer krank macht. Dann verdienen die Erntearbeiter weniger, weil sie nur langsam vorwärtskommen.“ http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/22/was-brennt-denn-da-in-brasilien-was-an-bioethanol-so-bio-ist-dioxin-in-rauhen-mengen-freigesetzt-doch-propaganda-fur-den-import-extrem-umweltfeindlich-erzeugten-agrotreibstoffs-sogar-in-deu/
« Deutschland verdient durch Kaffee-Export weit mehr als Kaffee-Erzeugerländer wie Brasilien, die Nummer Eins… Deutschland ist größter Kaffeeveredler, beherrscht die Technologien, die Qualitätskontrolle. – Sao Paulo wird 457. „Nichts zu feiern“. (O Estado de Sao Paulo). Brasilien und „Grüne Woche“ in Berlin – kein Wort über brachiale Naturzerstörung durch Agrobusiness Lateinamerikas. »
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