Wie es hieß, segnete Rousseff ein Gesetz ab, das der IBAMA wichtige Machtbefugnisse entzieht. Umweltministerin Izabella Teixeira, derzeit auf der grotesk-realitätsfremden Alibi-Klimakonferenz in Durban, hatte zuvor noch von Roussef ein Veto für acht Gesetzesartikel erbeten, die Teilstaatsregierungen und Präfekturen das Recht geben, illegale Abholzung zu bestrafen. Bislang war dafür IBAMA zuständig. Greenpeace-Experte Paulo Adario erklärte dazu, diese Maßnahme sei Teil des Prozesses der beschleunigten Kastrierung der IBAMA und des Abbaus der brasilianischen Umweltgesetzgebung. Nunmehr hätten jene mehr Macht, die den Umweltverbrechen sehr nahe seien – nämlich Teilstaaten und Gemeinden. Die lokalen Verantwortlichen unterlägen viel mehr dem Einfluß der Umwelttäter als die Bundesbehörden. IBAMA-Experten betonten bereits, daß das neue Gesetz die Umwelt-Kontrollen schädigen werde.
Paulo Adario, brasilianischer Greenpeace-Experte, in Manaus/Amazonien, beim Website-Interview.
Eine derartige Umweltpolitik unter Dilma Rousseff war allgemein erwartet worden – nicht zufällig hatte die Präsidentin daher aus Mitteleuropa auch vor dem Hintergrund von Großprojekten wie Belo Monte und neuen Atomkraftwerken, an deren Errichtung Firmen der Ersten Welt stark beteiligt sind, sehr viel Lob für ihren Regierungsstil erhalten.