2010 war der Jesusmarsch in Sao Paulo – angepaßt an die WM-Vorfreude – sehr patriotisch, in den Nationalfarben, „Verde-Amarelo“. „Marcha para Jesus“ und Musikfestival – völlig ohne Alkohol, gut und professionell organisiert, mit erfahrenen Animateuren und PR-Leuten. Laut Polizeischätzung kamen rund 2 Millionen Menschen, nach Angaben der Veranstalter 5 Millionen. http://www1.folha.uol.com.br/poder/745224-pm-estima-que-2-milhoes-de-pessoas-tenham-ido-a-marcha-para-jesus-em-sp.shtml
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/tagfuertag/1814946/
YouTube-Videos: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/04/jesusmarsch-2010-youtube-porto-velho-anklicken/
Estevam Hernandes, „Apostel“ der Sektenkirche „Renascer em Cristo“, trug ein T-Shirt mit dem Autogramm von Kaká:“Com amor e carinho“. Renascer-Pastorin Karoline Celico, Frau von Kaká, nahm am Jesusmarsch teil. Auf einer Pressekonferenz wollte der Apostel sich zu laufenden Gerichtsprozessen gegen ihn wegen Betrügereien nicht äußern. Unter den evangelikalen Anhängern ist immer wieder die Auffassung zu hören, Verstöße gegen weltliche Gesetze hätten lediglich der guten Sache, also der Stärkung der evangelikalen Kirchen gedient und seien damit keine Sünde.
Eine kleine Gruppe von etwa 20 Personen protestierte in der Menge gegen die Merkantilisierung der evangelikalen Kirchen, mit dem Spruchband“ Die Show muß aufhören“. Kritisiert wurde damit vor allem die „Theologie der Prosperität“, auch von „Renascer em Christo“ gepredigt. „Die Bibel ist kein Instrument des Profits, wir sind gegen ein monetarisches Evangelium, die meisten evangelikalen Kirchen wurden kapitalistisch“, sagte der Protest-Führer Paulo Siqueira von der „Igreja do Evangelho Quadrangular“. Für Arme sei in diesen Kirchen kein Platz, da sie ein Vehikel der Elitisierung seien.
„Die Position des Marsches ist, die staatlichen Autoritäten zu segnen.“