…Als sich Frau Abbas mit zwei Männern in einem Café traf, bezahlte sie bei einem der beiden 10.000 US-Dollar für die Reise ihrer Familie. Dieser Mann versicherte ihr, dass die Tour sicher sei, da der Führer des Bootes selbst seine Frau und seine zwei Kinder dabei habe. Ihr wurde auch gesagt, dass nur sechs weitere Personen auf dem Boot seien.
Doch als die Familie das Boot besteigen wollte, waren schon 14 Menschen an Bord. Als das Boot dann ablegte, war es völlig überbesetzt. Außerdem waren zu wenig Schwimmwesten an Bord und der Fahrer fuhr viel zu schnell. Jetzt erhebt die Irakerin Zaynab Abbas schwere Vorwürfe gegen einen der Schlepper und Steuermann des Bootes, den zweiten Mann aus dem Cafe, der kein geringerer war, als der Vater des kleinen Aylan, Abdullah Kurdi…
Der Syrer sagte in der Presse, dass der türkische Kapitän des Bootes angesichts der hohen Wellen ins Wasser sprang, als der Motor ausfiel und geflohen sei und er, Kurdi, danach erst das Ruder übernommen habe. Doch Zaynab Abbas sagt, dass dies nicht stimme und Kurdi von Anfang an das Boot steuerte.
In einem Synchron-Interview mit ihrer Cousine Lara Tahseen und dem australischen TV-Sender Network Ten bestätigt sie wiederholt: „Ja, es war Abdullah Kurdi, der das Boot fuhr.“ Unterwegs begann sich das Boot mit Wasser zu füllen. Ihr Mann habe Kurdi noch gebeten langsamer zu fahren, auch dessen Frau schrie ihn deswegen an, doch er reagierte nicht. Als das Boot kenterte, konnten sich Zaynab Abbas, ihr Mann und eines der Mädchen an Schwimmwesten festhalten. Von ihren anderen beiden Kindern fehlte aber jede Spur… Die Leiche des kleinen Aylan wurde ursprünglich an einer ganz anderen Stelle der Küste von der See angespült, als auf dem Foto zu sehen war, welches um die ganze Welt ging. Unklar ist derzeit, wer letztendlich das tote Kind von der Stelle zwischen den Steinen am Felsenstrand hinüber zum Sandstrand brachte und es dort hinlegte, von wo aus das Foto dieser Tragödie um die ganze Welt ging…