Brasiliens größte Qualitätszeitung kommentiert die bizarre diesjährige Zeremonie der Verleihung von Menschenrechtspreisen von Brasilia mit dem Hinweis, daß die Leute im allgemeinen die vielen von Lula geäußerten Dummheiten witzig fänden. Lula habe großen Applaus für seine Bemerkung geerntet, daß man aus der Folterpraxis der Militärdiktatur die richtigen Lehren gezogen habe. Das Blatt fragt, ob unter den Beifallklatschern wohl noch jemand fähig sei, sich über derartige Äußerungen Lulas zu empören. Brasilien wäre besser, wenn es die Reife hätte, Folterer abzuurteilen.
Wie die Militärdiktatur Frauen folterte: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/26/brasiliens-komplizierte-vergangenheitsbewaltigung-maria-amelia-de-almeida-teles-grauenhaft-gefolterte-regimegnerin-heute-mitglied-der-wahrheitskommission-des-teilstaats-sao-paulo-zur-aufklarung-der/
1969 – Jahr der Unterzeichnung des Kulturabkommens sowie des Wissenschafts-und Technologieabkommens mit der Folterdiktatur Brasiliens.
“Wir wollen mehr Demokratie wagen”: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/22/mehr-demokratie-wagen-willy-brandt-1969-jahr-in-dem-er-in-bonn-vertrage-mit-der-brasilianischen-folterdiktatur-unterzeichnete/
Willy Brandt und sein Diktatur-Amtskollege José Magalhaes Pinto: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/
Laut Amnesty International, aber auch den unabhängigen brasilianischen Menschenrechtsorganisationen, ist die heutige alltägliche Folter in Lateinamerikas größter Demokratie ein Erbe der Militärdiktatur. Auch in bestimmten europäischen Ländern werden nicht selten die in Brasilien fortdauernde Folter, Todesschwadronen, außergerichtliche Exekutionen oder Sklavenarbeit angesichts zunehmender neoliberaler Herzenskälte offenbar zu den Kriterien für „Fortschrittlichkeit“ gezählt, erhält die Lula-Regierung für ihre Politik entsprechend viel Lob.
„Brasilien ist eine Industriemacht, die achtgrößte Wirtschaftsnation der Welt, modern und fortschrittlich.”
„Folter ohne Ende“: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/12/folter-ohne-ende-tortura-sem-fim-brasiliens-soziologiezeitschrift-sociologia-uber-folter-unter-der-lula-regierung/
Die Lula-Regierung, Resultate der Menschenrechtspolitik am Ende der zweiten Amtszeit, laut Menschenrechtsminister Paulo Vannuchi. „Nach wie vor hemmungslose Aktionen der Todesschwadronen, institutionalisierte Barbarei“: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/14/nach-wie-vor-hemmungslose-aktionen-der-todesschwadronen-institutionalisierte-barbarei-lulas-menschenrechtsminister-paulo-vannuchi-raumt-gegen-ende-der-zweiten-amtszeit-erneut-fortbestehen-der-b/
„Pai dos pobres, máe dos ricos. Só por preguiça mental ou má-fé alguém ainda chama isso de esquerda.“ (Folha de Sao Paulo)
Günther Zgubic, Gefangenenpriester aus Österreich, zu Folter unter der Lula-Regierung: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/29/osterreichischer-pfarrer-und-gefangenenseelsorger-gunther-zgubic-in-brasilien-weiter-folter-in-allen-varianten-eine-deutsche-frau-wurde-unglaublich-mit-elektroschocks-kaputtgemacht-psychisch-ner/
„Gefängnissystem ähnelt nazistischen KZs“: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/19/brasiliens-gefangnissystem-ahnelt-nazistischen-kzs-kritisiert-gilmar-mendes-prasident-des-obersten-gerichts-unmenschliche-absurde-zustande/
Goethe-Institut Sao Paulo: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/20/goethe-institut-sao-paulo-seminar-mit-marianne-birthler-uber-vergangenheitsbewaltigung-in-brasilien/
Scheiterhaufen ohne Ende: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/16/scheiterhaufenstadt-rio-de-janeiro-der-grausame-tod-einer-48-jahrigen-frau-in-der-microondas-laut-lokalzeitung/
Lynchjustiz und Menschenrechte unter Lula: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/18/brasilien-land-der-lynchjustiz-3-bis-4-lynchmorde-pro-woche-laut-experte-jose-de-souza-martins/
Brasilias Bildungspolitik: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/22/fast-60-prozent-der-brasilianer-ab-15-sind-laut-pisa-kriterien-funktionelle-analphabeten-warnt-bildungsexperte-joao-batista-araujo-e-oliveira/
In einem Interview für die Zeitschrift „Caros Amigos“ nahm Vannuchi dabei zu der Frage Stellung, ob es gravierende Menschenrechtsverletzungen in Rio de Janeiro, Sao Paulo und in Rio Grande do Sul gebe. Der Minister wurde u.a. direkt auf Sklavenarbeit, die Vernichtung von Schwarzen bzw. Armen in den Slums sowie die Polizeiwillkür angesprochen. Vannuchi hatte zuvor bereits gegenüber der Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“ eingeräumt, daß tagtäglich in Brasilien außergerichtliche Exekutionen und Blutbäder von Polizisten sowie Todesschwadronen verübt würden. Das Lob aus Ländern der Ersten Welt für die Lula-Regierung läßt darauf schließen, daß Brasilias Menschenrechtspolitik als Pluspunkt angesehen wird.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/
Einfach mal per Google-Suche nachschauen, welche europäischen Qualitätsmedien sich am intensivsten den von Amnesty International in Brasilien angeprangerten Menschenrechtsverletzungen widmen.
José Zapatero, amtierender EU-Ratspräsident: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/11/jose-zapatero-spaniens-premierminister-lobt-lula-uber-alle-masen-der-mann-der-die-welt-uberrascht-esse-homem-honesto-integro-e-admiravel-von-amnesty-international-angeprangerte-folter/
Tim Cahill, Brasilien-Experte von Amnesty International aus London, im Website-Interview: ”Dies zählt zu den unglaublichen Dingen in Brasilien – Teile der Autoritäten erkennen diese Tatsachen offen und klar an – aber tun so, als seien sie dafür nicht verantwortlich. Das große Problem Brasiliens ist heute, daß der offizielle Diskurs nichts mit der politischen Praxis zu tun hat.Â
Kopf unter Wasser: http://www.amnesty.de/journal/2009/juni/kolumne-kopf-unter-wasser
Österreichischer Gefangenenseelsorger Günther Zgubic kritisiert Folter in Brasilien unter Lula.
Menschenrechtsminister Vannuchi zu Sklavenarbeit: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/05/15/dr-claudio-guimaraes-dos-santos-mediziner-therapeut-schriftsteller-sprachwissenschaftler-publizist-unter-den-wichtigsten-denkern-brasilien/
http://www.tribunalpopular.org/
Menschenrechtsaktivistin Dr. Marisa Feffermann, Nachfahrin österreichischer Juden: http://br.youtube.com/watch?v=XR_iLvQ-Crk&eurl=http://www.tribunalpopular.org/index.php?option=com_content&view=article&id=89:video-sobre-o-tribunal-popular&
http://www.adital.org.br/site/noticia.asp?lang=PT&cod=36325
Zeit-Leser:
“Hätte jedes Land einen Präsidenten wie Lula, dann wäre unsere Welt ein besserer Ort. Er ist kein Politiker, er ist ein Staatsmann.” Deutscher Leserbrief an die “Zeit”.
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„Das hier geht einem unter die Haut”, staunt der NRW-Ministerpräsident, „sowas kann man sich in Deutschland nicht vorstellen.”
In Campos bei Rio de Janeiro ist der schwarze katholische Priester Pedro da Cruz de Oliveira, von Unbekannten aus nächster Nähe mit zahlreichen Schüssen ermordet worden. Oliveira war seit 20 Jahren Padre und hatte Gottesdienste vor allem in Slums der Region abgehalten. Der Bischof von Campos, Roberto Guimaraes, äußerte in einer Erklärung tiefe Empörung über das Verbrechen, das „die gesellschaftliche Unsicherheit und das bedrückende Klima der Gewalt“ zeige, in dem man heute lebe.
Am Welttag gegen die Todesstrafe hat Paulo Vannuchi, der im Ministerrang das Staatssekretariat für Menschenrechte in der Lula-Regierung leitet, in der Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“ betont, daß Brasiliens Strafgesetz zwar die Todesstrafe nicht vorsieht, sich indessen täglich Blutbäder und andere Arten außergerichtlicher Exekutionen wiederholen. Diese würde sowohl von Polizisten als auch von Todesschwadronen ausgeführt.
Zeit-Leser:
“Hätte jedes Land einen Präsidenten wie Lula, dann wäre unsere Welt ein besserer Ort. Er ist kein Politiker, er ist ein Staatsmann.” Deutscher Leserbrief an die “Zeit”.
Günter Nooke im April 2009 in Brasilia: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/04/07/unsagliche-folterpraxis-in-brasilien-gunter-nooke-menschenrechtsbeauftragter-der-deutschen-bundesregierung-kritisiert-in-brasilien-folter-und-andere-menschenrechtsverletzungen-druck-ist-noti/
Leonardo Boff :“Lula machte die größte Revolution der sozialen Ökologie des Planeten, eine Revolution für die Bildung, ethische Politik.“
“Von allen linken Präsidenten hat Lula, der als am wenigsten links eingeschätzt wird, die größten Erfolge.” Gregor Gysi, Linkspartei, Deutschland, 2010.
Scheiterhaufen in Sao Paulo: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/05/scheiterhaufen-in-sao-paulo-mindestens-15-menschen-in-der-megacity-seit-jahresbeginn-lebendig-verbrannt-laut-landesmedien-fogo-para-matar-rivais/
Ausriß, Radio Vatikan. “Die Stimme des Papstes und der Weltkirche”. “Brasilien: Kirchliche Menschenrechtler enttäuscht über Merkel”. Österreichischer Priester Günther Zgubic, Plinio Sampaio…
In Deutschland stufen die Grünen das Schwellenland Brasilien unter der Lula-Regierung ausdrücklich als ”fortschrittlich“ ein.
Rogerio Reis über außergerichtliche Exekutionen: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/07/rogerio-reis-microwaves-microondas-fotoinstallation-uber-scheiterhaufen-brasiliens-vom-maison-de-la-europeenne-de-la-photographie-in-paris-angekauft/
Die Rio-Äußerung 2010 von Bundesaußenminister Guido Westerwelle(FDP), die wegen der grauenhaften Menschenrechtslage in Brasilien besonders aufhorchen ließ:”Erneut lobte Westerwelle in seiner Rede Brasilien als wichtigen “strategischen Partner” Deutschlands. Die Interessen reichten weit über Wirtschaftsinteressen hinaus. “Wir wissen, dass wir im Geiste sehr eng verbunden sind.” (Tagesspiegel) Außenminister Westerwelle traf diese Bewertung vor dem Hintergrund sehr genauer Kenntnis der gravierenden, von Staat und Regierung/Staats-und Regierungsangestellten begangenen Menschenrechtsverletzungen in Brasilien. Dies läßt wichtige Rückschlüsse auf aktuelle Politikziele in Deutschland zu.
http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Brasilien/Bilateral.html
„Der Irak ist hier“ – Jorge Aragao, YouTube: http://www.youtube.com/watch?v=XkvjkxERa (more…)
Ebenso wie in der Scheiterhaufenstadt Rio de Janeiro, verhängen Ghetto-Sondergerichte des organisierten Verbrechens auch in der Wirtschaftsmetropole Sao Paulo Todesurteile.
„Wer in diesem Wohngebiet klaut, raubt, wird exekutiert.“ Großes Warnschild in Viertel der Millionenstadt Fortaleza, aufgestellt vom lokalen Banditenkommando. Auf Website-Anfrage sagen Bewohner, man müsse bei den „Männern“ nur das Delikt anzeigen, dann kümmerten sich diese um Tätersuche und sofortige Exekution. „So ist es doch eigentlich in ganz Brasilien.“ Ein beträchtlicher Teil der Täter werde indessen nicht gefaßt.